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gelegt hatte, bei einer etwaigen milderen Auf
fassung seitens des Gerichts nicht benachteiligt
werde. Die Strafkammer schloß sich im we
sentlichen den Feststellungen des Vorderrich
ters an. Dem Angeklagten Glahn wurden
8 weitere Monate der Untersuchungshaft in
Anrechnung gebracht, so daß schon ein erheb
licher Teil der Strafe erledigt ist. Die Ver
teidiger beschränkten sich in ihren Plädoyers
darauf, um möglichste Milde zu bitten. Dies
hatte ja aber die Vorinstanz schon berücksich
tigt. Beim Kieler Publikum hat die Verhend-
lung kein weiteres Interesse erregt, denn der
Zuhörerraum des Verhandlungssaales war
nie voll besetzt. Auch war für die Verhand
lung mit Sensationen nicht gerechnet.
* * *
wk. Kiel, 16. Juni. Strenge Strafe für
Messerstecher. Eine Ausschreitung beging
anläßlich einer Tanzlustbarkeit am 30. Novem
ber v. Js. der 25jährige Matrose Erwin H.
aus Rendsburg in Westerrönfeld. Er soll den
Krastwagenführer I. zunächst ohne Grund ge
schlagen, und als I. ihm einen Schlag wieder
gab, dem I. einen Stich mit seinem Taschen
messer hinter das Ohr versetzt haben. Her
nach, als I. sich nach Hause begeben wollte,
ist H. plötzlich hinter einem Baum hervorgetre
ten und wieder mit dem Messer auf I. losge
gangen. Dieser hielt schützend den Arm vor
und wehrte hierdurch einen Stich in die Brust,
der ihm sonst beschieden gewesen wäre, ab. So
kam er mit einer Fleischwunde am Arm davon.
Ter vor dem Schöffengericht Angeklagte bezeich
nete diese Angaben als zu 75 Prozent un
wahr, denn er sei der von I. Angegriffene ge
wesen. I. habe ihn auf dem Flur plötzlich an
gegriffen und ihn dann durch die Tür in den
Straßenöreck geworfen. I. sei ihm ohne
Rock nachgekommen, und mit den Worten:
„Du bust ok een öorvun, nu kümmst du an de
Reeg", auf ihn los wollen. Da habe er ihm
einen Schlag gegeben, aber von dem Messer
keinen Gebrauch gemacht. Das Messer habe
er später gezogen, als I. ihn mit einer Schar
von Gefährten umzingelt und bedroht habe.
Da habe er mit dem Messer um sich gestoßen,
und dabei I. verletzt. Die Beweisaufnahme
ergab die Unrichtigkeit der Behauptungen des
Angeklagten, weshalb das Gericht ihn antrags
gemäß zu 3 Monaten Gefängnis verurteilte.
3 Wochen der Untersuchungshaft sollen als
verbüßt gelten, und wenn er noch weitere 3
Wochen verbüßt hat, soll er für den Rest Be
währung erhalten. Wenn an sich auch stets
Messerstecher streng zu bestrafen seien, so habe
das Gericht dem Angeklagten doch für die
Hälfte der Strafe Bewährung bewilligt, weil
er noch nicht bestraft sei. H. erklärte, daß er
das Urteil nicht annehme, denn die Aussagen
der Belastungszeugen seien unwahr.
pu. Flensburg, 18. Juni. Ein Schwerver
brecher 2 Jahre ins Zuchthaus geschickt. Einen
schweren Einbruchsdiebstaihl beging nach der gegen
ihn erhobenen Anklage der aus Hütten stammende,
30 Jahre alte landwirtschaftliche Arbeiter Richard
Schr., zuletzt in Eschsberg, Kreis Lauenburg, in
der Nacht zum 20. April v. I. auf dem Kreisbahn-
hof zu Schleswig. Der aus der Strafanstalt nach
Flensburg überführte Angeklagte, der schon oft
wegen begangener Verbrechen (Diebstähle, schwere
Nückfalldiebstähle, Unterschlagung usw.) vorbe
straft ist, bestreitet, der fragliche Täter gewesen
zu sein. Er hat sich aber bezüglich seines Aufent
halts in der betr. Nacht des Diebstahls in Wider
sprüche verwickelt, und der von ihm angetretene
Alibibeweis mißglückt völlig, da sein Bruder und
seine Schwägerin die Angaben des S. nicht bestä
tigen können. Zur lleberführung des Angeklag
ten dienten weiter zur Hauptsache Fingerabdrücke.
Das Urteil lautete wegen schweren Rückfalldieb
stahls unter Versagung mildernder Umstände ans
2 Jahre Zuchthaus. Das Gericht habe durch die
vorliegenden Beweise die volle Ueberzeugung von
der Täterschaft des Angeklagten erlangt, vor dem
die Menschheit wenigstens ein paar Jahre ge
schützt werden müsse, wenn er selbst auch unverbes
serlich sei.
Ķêàe
Beim Ringreiterfest des Sylter Ringrei-
terkorps von 1861 erhielt beim Einspänner
fahren P. Schäpen einen 1. Preis, beim Zwei
spännerfahren wurde B. Nissen ein 1. Preis
zuerkannt, beim Vierspännerfahren wurden
B. Boysen und L. Christiansen Sieger. Beim
Ringreiten wurde Max Nann ans Kämpen
König, (lg.)
Einen Unfall erlitt beim Turnen der
Sohn des Lehrers Schurbohm, Morsum. Beim
Ballschleudern brach er den rechten Arm im
Kugelgelenk, was die lleberführung ins We
sterländer Krankenhaus erforderlich machte,
(lg.)
Beim Ringrcitcn i» Tarp wurde Godber
Godbersen König, (rt.)
Einen Unfall erlitt der Arbeiter Christi
an Albrecht, Wanderup, auf dem hiesigen
Kieswcrk. Bei der Entgleisung eines Kies-
znges brach er ein Bein und zerquetschte den
Fuß des andern Beines. Er wurde sofort
dem Krankenhaus in Flensburg zugeführt,
(rt.)
Auf eine 16jährige aktive Dienstzeit in der
Freiw. Feuerwehr in Elückstadt konnte gestern der
Schlosser Wilhelm Schmidt zurückblicken. Seit 20
Jahren ist er Heizer und später Maschinist der
Dampfspritze, (kb.)
Beim Vürgervogelschicßen in Bad Bramstedt
errang Hotelbesitzer D. Tie bemann die Königs
würde. (os.)
Beim Cildetag der Osdorfer Knochcnbruch-
gilde errang Förster Jöhnk-Behrensbrok den KL-
nigspreis. (is.)
Für hervorragende Leistungen im Kleinkali
berschießen verlieh das Deutsche Kartell für Sport-
und Jagdschietzen Otto Hein und Wich. Möller
in Heide die bronzene Ehrennadel, (hd.)
Seine Papiere, Jnvalidenkarte, Turnerpatz
und Jugendherbergsausweis verloren hat auf
einem Waldwege bei Elsdorf der dort in Arbeit
gewesene Heinrich Rühl aus Hermannsburg bei
Eelle. Er bittet den Finder, die Papiere an den
Amtsvorsteher in Elsdorf abzugeben.
Zur großen Armee abberufen wurde im
Alter von fast 90 Jahren der Veteran von
1864 und 1870/71 Landmann Christian Nielsen
in Wenningstedt.
Schützenkönig wurde am Mittwoch beim
Schießen nach dem Vogel der Jevenstedter
Mobiliengelde der Landmannssohn Heinrich
Rohwer von Dammstedt. (gg.) —
Der Schützenverein Wich. Tell in Breiholz
begann Pfingsten mit seinem diesjährigen Preis
schietzen. Es dauert bis zum letzten Sonnabend
des Monats Juli. An diesem Tage ist das
Schlutzfchietzen, verbunden mit Damenbelustigung,
König- und Ehrenscheibenschietzen. Die Beteiligung
der Einwohner ist sehr gut. (op.)
WerfemMm.
Asmus Hansen, ein Sohn des Iustizrats
Hansen in Friedrichstadt, bestand an der Univer
sität Kiel das medizinische Staatsexamen mit dem
Gesamtprädikat „gut", (w.)
Es wurden in andere Schulstellen versetzt und
neu in den Schuldienst beufen: Lehrer: Möller von
Oldenburg nach Neustadt, Möller von Bargstall nach
Oldenburg, Hansen von Fockbek nach Bargstall, Ste
gemann von Kaltenkirchen nach Fockbek, Rohlf von
Norddeich nach Kattendorf, Meinke von Schmal-
seld nach Norddeich. Lehrerinnen: Schmaljohann
von Siebeneichen nach Wewelsfleth.
Oberlandjägermeister Maatzmann in Ol-
densmort wurde nach Bramfeld versetzt. Mit
der Wahrnehmung dieses Landjägerpostens
wurde der Landjäger auf Probe Franck von
der Schutzpolizei Flensburg betraut.
FĶZMà-WWà.
Ans ein goldenes Ehejubiläum blicken am
20. Juni der Arbeiter Paul Loges und Frau
in Dingen, Kirchspiel Eddelak, zurück. Der
Jubilar wurde am 24. Mai 1854 in Dinger-
donn und seine Ehefrau Katharina geb. Lau
am 16. Januar 1861 in Averlak geboren, (cz.)
Das Fest der goldenen Hochzeit konnten in
Fcdderingen der Arbeiter Magel Hefch und Frau
begehen. Beide Jubilare sind noch körperlich und
geistig recht rüstig und stehen im 78. und 74. Le
bensjahre.
Der Meiereipächter Eudewehr in Schwien-
huscn verkaufte seinen dortselbst mitten im Orte
belegenen 3)4 Hektar großen Landbesitz, mit wel
chem eine Hökerei verbunden ist, für den angeb
lichen Kaufpreis von 11000 RM. an den Land-
mann Thiefen aus Feddcrrngen, mit Antritt zum
1. Juli, (es.)
Der Landmann Clausen ans Heikenstruck ver
kaufte seinen dortselbst belegenen 12 Hektar gro
ßen Landbesitz an den Landmann Harbeck aus Lin
den. Der Kaufpreis wird nicht genannt. Antritt
ist schon erfolgt, (ek.)
Verkauft wurde das im Abbruch befindliche
Hotel Stadt Hamburg in Bad Bramstedt an die
deutsch-amerikanische Petroleumgesellschaft. Diese
will dort eine Erotztankstelle errichten. Das Hotel,
das in den letzten Jahren mehrfach zur Zwangs
versteigerung ausgeboten wurde, war zuletzt nur
noch eine Ruine, (os.)
Briefs SK öis BäiüftMtmm.
JM» Echrļftleļtung stellt Me Benutzung dieser Rubrik, so*
>Sŗit ti der Raum zuläßt, den Lesern zur Besprechung von
Angelegenheiten allgemeinen öffentlichen Interesse» zur Ver
fügung, verwahrt flch aber ausdrücklich dagegen, mit dem In.
halt identifiziert zu werden und übernimmt dafür keinerlei
Verantwortung. Lie behält stch vor, bei Einsendungen, dt«
»ach ihrer Ansicht über das Maß des Lachlichen hinausgehen,
Korrekturen dezw, Stretchungen vorzunehmen.
Wo bleibt der städtische Sprengwagen?
Seit Wochen bekommen wir die wärmenden
Strahlen der Sonne angenehm zu spüren. Doch
Lebens ungemischte Freude, ward auch hier
seinem Sterblichen Zuteil. Wer von den Lesern
geriet nicht schon in ohnmächtige Wut, wenn so
beim Genießen der lieben Sonne ein Auto durch
Staubaufwallung die Luft verpestet. Beißend legt
sich der Staub auf die Atmungsorgane. In dieser
Beziehung läuft die Kaiserstraße allen Straßen
Rendsburgs den Rang ab. Fast den ganzen Tag
ist dort die Sicht unklar. Die sehr vielen Auto
mobile machen das Gehen dort fast unerträglich. Bis
unter die Baumkronen hängt eine dicke Staub
wolke. Wäre es angesichts dieser Uebelstände nicht
angebracht, den städtischen Sprengwagen durch die
Kaiserstraße fahren zu lassen; möglichst öfter am
Tage? Die zahlreichen Bewohner der Kaiserstraße
würden das freudig begrüßen
Georg Wingold
MmfchW in örs WM.
àf frifttte IM
M WshWemö gàmmm.
Der Sohn verkauft das „alte Fell".
Bojarski, ein armer Hausierer in einem
kleinen Dorfe bei Wilna, ist über Nacht auf
ganz eigenartige Weise zu Wohlstand gelangt.
Eines Tages besuchte Bojarski auf seiner
Hausierertonr den Bauern Bartewitsch im
Dorfe Linian, um nachzufragen, ob er alte
Kleider zu verkaufen habe. Bartewitsch bot
dem Händler ein altes Fell an, welches Bo
jarski ungesehen kaufte und für das er
20 Zloty bezahlte. Wie groß war sein Erstau
nen aber, als ihn der Bauer in die Stube
führte und ans einen alten Mann wies, der
am Ofen auf einer Bank kauerte. Hier hast
du dein altes Fell, sagte er, nimm es mit, es
ist mein Vater. Auf Bojarski machte diese un
gewöhnliche Szene einen so starken Eindruck,
daß er erklärte, damit einverstanden zu sein,
den alten Mann mitzunehmen. Der alte
Bauer erhob sich wortlos, stülpte seine Pelz
mütze auf den Kopf und ging mit dem Händ
ler fort. Zu Hause angelangt, setzte ihm Bo
jarski Essen vor und sorgte für ein Nacht
lager für den alten Mann. Morgens ver
langte der alte Bauer von ihm, zum nächsten
Notar gebracht zu werden, wo er zum größten
Erstaunen des Hausierers ihm feine ganze
große Bauernwirtschaft auf Lebenszeit in
Pache gab. Der junge Bartewitsch, der seinen
alten Vater seit Jahren in unmenschlicher
Weise behandelt hatte, wurde bald von der
Polizei gewaltsam von der Bauernwirtschaft
exmittiert, und Bojarski übernahm die Be
wirtschaftung derselben. Der alte Bauer aber
lebt jetzt wieder auf der Wirtschaft, wird gut
gepflegt und ist sehr zufrieden, daß ihn der
eigene Sohn an einen armen Hausierer wie
ein altes Fell verkauft hat.
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Ņs?§ sins ftgn Màs.
Weil Nationalsozialisten darin waren.
Berlin, 18. Juni. In der vergangenen Nacht
gegen 12 Uhr spielte sich im Stadtteil Reinicken
dorf Oft ein unerhörter Vorfall ab, bei dem vier
Personen mehr oder weniger schwere Verletzungen
davontrugen. Um die angegebene Zeit hatte ein
Autobus an der Zielstation etwa 15 Personen auf
genommen, die, nach ihrer Unterhaltung zu schlie
ßen, znm Teil der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei angehörten. Wenige Minuten, nach
dem sich der Kraftwagon in Bewegung gesetzt hat
te, wurde aus einer Gruppe von Leuten, die eben
falls an der Haltestelle standen, acht Revolver-
schüsse auf den noch in langsamer Fahrt besind-
lichen Autobus abgegeben und vier Steine ge
schleudert.
Infolge der Detonation und des Klirrens der
zertrümmerten Fensterscheiben bemächtigte sich der
Fahrgäste eine Panik. Drei der Fahrgäste erlit
ten durch Schüsse schwere Verletzungen. Autzer-
ÄUM sensuttorrsllrn Sprouagrsall
in Minder;.
Reichswehrobermusikmeister Panl Adam
und seine Frau
wurden in Minden unter dem dringenden
Verdacht verhaftet, den Franzosen Material
über die deutsche Reichswehr beschafft zu ha
ben. Frau Adam ist eine geborene Lothringe-
'md soll bei ihrer Verhaftung eine ver
dächte ^ohe Geldsumme bei sich getragen
haben.
und Werbeschriften
deutscher Bäder, Kurorte und Sommer
frischen erhalten Sie kostenlos — bei
Versand nach auswärts gegen Erstat
tung der Portospesen — durch unsere
Abteilung Reisebüro.
Schleswig-Holsteinische
dem rvar ein weiblicher Fahrgast durch einen Stein
getroffen worden und hatte blutende Abschürfun
gen erlitten.
Sämtliche Verletzten wurden nach dem Rei
nickendorfer Krankenhaus gebracht und erhielten
dort die erste Hilfe. Die drei Schwerverletzten
mutzten im Krankenhaus verbleiben. Die Täter
waren geflüchtet und konnten leider noch nicht er,
mittelt werden.
± * 2.
Drei Schüler durch eine HLllenrnafHrn»
verletzt.
Brüx, 18. Juni. Der Schüler der Brüxer
städtischen Handelsschule Ernst Löwenberg erhielt
heute ein Postpaket zugestellt, das ihm der Schul
diener im Hause überreichte. Als der Schüler
Scheberta dem Löwenberg das Paket ans der
Hand nahm, explodierte es. Scheberta brach zu
sammen. Die Untersuchung ergab, daß das Paket
eine vollkommen fachmännisch hergestellte Höllen
maschine enthalten hatte. Die ganze £áimg war
dem Schüler Scheberta ins Gesicht gedrungen. Er
erlitt Verbrennungen an beiden Augen und eine
Schwächung des Sehvermögens. Auch Löwenberg
und ein anderer Schüler wurden verletzt. Man ist
der Ansicht, daß es stch um einen Racheakt gegen
den Vater Löwenbergs handelt, der durch seinen
Sohn getroffen werden sollte.
* * *
Jas MM im Lsesks-Yrozetz.
Die Erben haben das Nachsehen.
T-U. Berlin, 17. Juni. In dem Erbschafts,
prozetz Loeske wurde am Dienstag vom Landge
richt 1 die Klage abgewiesen. Bei diesem Prozeß
handelte es sich um den großen Erbschaftsstreit, der
um die Millionenhinterlassenschaft des Berliner
Antiquitätenhändlers und Juweliers Albert
Loeske von den 88 fernstehenden Verwandten ge
gen die Wirtschafterin Blaustein und Loeskes Ge
schäftsfreund Oppenheimer, dis auf testamentari
schem Wege in den Genuß der Erbschaft gelangt
sind, geführt wurde.
Die Oeffentlichkeit war an diesem Prozeß sehr
interessiert. Der Vorsitzende gab eine kurze Ur
teilsbegründung. Die Klageabweisung sei aus
sachlichen Gründen erfolgt. Einer Reihe positiver
Beweise ständen nur recht dürftige Angaben der
Kläger gegenüber. Das Testament Loeskes besitze
nicht nur Wahrscheinlichkeit, sondern es entspreche
durchaus der Wirklichkeit und dem Wesen des Ver
storbenen, der von den Verwandten nichts wissen
wollte.
q- * -î-
WKfferàbruch im WergurerL.
Drei Bergleute ertrunken.
Berlin, 18. Juni. Auf der Gras-Franz-
Koylengrube bei Jmmanuelsegen, die zum
Fürstlich Pleßschen Besitz gehört, brachen
große Wassermassen durch und überfluteten
eine Teilstrecke. Drei Bergarbeiter, die von
dem Wasseröurchbruch überrascht wurden, er
tranken.
* * *
Explosion eines MoLorLooL-Tanks.
Schweres Motorboot-Unglück ans der Elbe.
Winsen (Luhe), 18. Juni. Ein schweres
Motorbootunglück ereignete sich gestern spät
abends in Hoopte bei der Schiffswerft Striven.
Der Schiffseigner Peper ans Warwisch wollte
sein Motorboot in Gang setzen, als plötzlich
der Benzintank explodierte. Peper sowie der
gleichfalls im Boot befindliche Sohn des
Werftbesitzcrs Striven erlitten schwere Brand
wunden und sprangen ins Wasser. Sie wur
den gerettet und ins Winsener Krankenhaus
gebracht, wo Peper seinen Verletzungen er
legen ist. Der Zustand des Striven ist ernst,
Fener auf einem Elbkahn.
Wolmirstedt, 18. Juni. In der Nacht zum
Dienstag geriet auf der Elbe bei Glindenberg
ein mit 8006 Zentnern Kohlen beladener
Frachtkahn, der -sich auf dem Wege von Riesa
nach Hamburg befand, in Brand. Da das
Feuer sich mit rasender Geschwindigkeit aus
dehnte, konnte an Löschversuche nicht gedacht
werden. Der Schiffer konnte sich mit seiner
Frau nur mit knapper Not retten. Es wird
versucht, das Fahrzeug zum Kentern zu brin
gen, um so des Feuers Herr zu werden. Die
Ursache des Brandes wird in Selbstentzün-
dung gesucht.
Französischer Bürgermeister verhaftet.
Paris, 18. Juni. Wegen großzügiger Ver-
sicherungs- und Finanzschwindeleien wurde der
Bürgermeister Poulet von Parnac im Departe
ment Jndre, der auch Mitglied des Eeneralrates
des Departements und Ritter der Ehrenlegion ist,
verhaftet. Die Aktienbesitzer einer Bank, dis
Poulet in Paris gegründet hat, erleiden einen
Schaden von 30 Millionen Franken,