lurch öi« steigenden Lasten der Wohlfahrtssürsorze
immer stärker bedroht werden. Die preußische
Ztaatsregierung beschloß daher weiter, der Reichs-
regierung die Einführung einer allgemeinen Ge-
meindegetränkesteuer in der Form einer Schankver
zehrsteuer vorzuschlagen.
Die weitere Behandlung der Frage.
Im Mittelpunkt der Erörterungen über die
parlamentarische Lage steht der preußische Vorschlag
zum Rotopser. Man beurteilt ihn in politischen
Kreisen dahin, daß er eine zweifellos gew'.sje Aus
sich auf Annahme im Reichsrat hat. Gerüchte, wo
nach Preußen für die Länder einen Anteil bean
spruche, treffen nicht zu. Dagegen dürfte es richtig
fttn, daß es gewisse Forderungen auf anderen Ge
bieten stellt. Da das Reichskabinett zunächst das
Schicksal des preußischen Vorschlages im Reichsrat
abwartet, tritt in der Behandlung dieser Frage
zwischen Regierung und Parteien nun zunächst eine
Pause ein, die mindestens bis Diensrag nächster
Woche dauern wird. Man rechnet damit, daß die
erste Lesung im Reichstag dann sofort beginnt und
der Kanzler parallel die beabsichtigten Verhand
lungen mit den Parteien aufnehmen wird. Unter
diesen Umstünden hat auch das Zentrum feine für
Donnerstag vorgesehene Fraktionssißung abgesagt
und sich mit dem Bericht begnügt, den Reichskanz
ler Brüning gestern dem Fraktionsvorstand erstat
tet hat. Die übrigen Parteien dürfen inzwischen
ebenfalls eine abwartende Haltung einnehmen.
In Kreisen der Reichsregierung sieht man die
Meinungsverschiedenheiten mit den Parteien auch
keineswegs als so tiefgehend an, daß nicht eine Eini
gung möglich wäre. Mibei verweist man auf die
Entschließung der Deutschen Volkspartei, die selbst
einen Appell an die Beamten enthält, sich der Rot-
log« des Reiches nicht zu verschließen. Unter diesen
Umständen rechnet das Kabinett darauf, daß die
Verhandlungen der nächsten Woche durchaus zu
einer Verständigung führen werden. Der Kanzler
betrachtet das Projekt des Notopfers als einen Vor
schlag des Gesamtkabinetts, das sich demnach am
Freitag ausdrücklich zu ihm bekannt hat. Unter
diesen Umständen ist auch gar nicht daran zu den
ken, daß Reichsfinanzminister Dr. Moldenhauer zu
rücktritt. Das Kabinett will vielmehr die Deckungs
verhandlungen mit aller Energie weiterführen, und
zwar in enger Verbindung mit der Herabsetzung des
Preis- und Lohnniveaus.
Ein Btief hti MŞŞZMrîm m
AeichskêmKe.
Tie Reichstagsfraktiou der Wirtschafts
partei hat an den Reichskanzler Dr. Brüning
ein Schreiben gerichtet, in dem der Stand
punkt der Wirtschaftspartei zu den aktuellen
politischen Fragen zum Ausdruck gebracht
wird. Tie Wirtschaftspartei fordert darin,
daß Neuanforderungen fiir die Erwerbslosen-
versichernng neben einer grundlegenden Re
form durch Abstriche an anderen Stellen des
Etats, nicht aber durch Erhöhung der steuer
lichen Belastung aufgebracht werden müssen.
Weiter wird ein Antrag auf eine fünfpro-
zcniige Senkung der GesanltansgaSen ange
kündigt. Einer Erhöhung der Beiträge zur
Arbeitslosenversicherung könne die Wirt
schaftsparkei nur zustimmen, wenn durch
Reduzierung der Beiträge der Krankenkasse
die Gesamtsoziallasten nicht erhöht werden.
Die Belastung der Angestelltenschaft wird als
außerordentlich bedenklich bezeichnet. Dagegen
hält die Wirtschaft eine Aenderung der Be
soldungsordnung in Reich, Ländern und Ge
meinden grundsätzlich für nowendig, wobei
jedoch die Familien- und Kinderzulagen aus
sozialen Gründen unangetastet bleiben sollen.
Die Zuschüsse zur Arbeitslosenfürsorge sollen
in Naturalien, insbesondere in Gutscheinen
auf Roggenbrot, gegeben werden.
Sachsen mm MichsWe der Fest-
beşsldà
TU. Dresden, 17. Juni. Das Eesamtministe-
rium hat in seiner Montagssitzung beschlossen, im
Reichsrate dem Entwurf eines Gesetzes über eine
Reichshilfe der Festbesoldeten nicht zuzustimmen.
Ausseheuerregeuder §MMg§W M
der WchZMhr.
T-U. Berlin, 17. Juni. Die „B. Z." meldet
aus Minden: Am Sonntagabend ist auf dem
Bahnhof in Minden in Westfalen der Obermusik
meister Paul Adam von der 2. Abteilung des 6.
Artillerie-Regiments gegen 22 Uhr zusammen mit
seiner Fran verhaftet worden. Er erwartete seine
Frau am Zuge und empfing sie mit den Worten:
„Hat alles geklappt?" In diesem Augenblick tra
ten mehreren Kriminalpolizisten an das Ehepaar
heran und teilten ihnen ihre Verhaftung mit.
Dem Obermusikmeister werden schwere Ver
fehlungen zur Last gelegt. Seine Frau ist eine
geborene Lothringerin und soll die Beziehungen
zu ihren Landsleuten zum Landesverrat benutzt
haben. Als sie in Minden verhaftet wurde, soll
sie einen größeren Betrag für ihre dunklen Be
mühungen in der Handtasche gehabt haben.
Wie die „B. Z." weiter meldet, waren zwei
Kriminalbeamte aus Koblenz Frau Adam, die aus
dem besetzten Gebiet zurückgekommen war, wäh
rend der ganzen Fahrt unauffällig gefolgt.
Das Motiv zu den schweren Verfehlungen soll
in den mißlichen finanziellen Verhältnissen zu
suchen sein, in denen die Familie lebte.
Die von der „B. Z." gebrachten Einzelheiten
über die Verhaftung des Obermusikmeisters Adam
treffen, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird,
zu. Es wird zurzeit noch untersucht, ob der Ver
dacht begründet ist. Aufgrund des § 11 des Ge
setzes zur Wahrung militärÄàer Gäüruä käņ-
nen im Augenblick noch keine Einzelheiten über
den Fall mitgeteilt werden.
Wie die „Nachtausgabe" erfährt, hält man im
Reichswehrministerium den Spionagefall des Min-
dener Obermusikmeifters Adam für außerordent
lich ernst und ist der Ansicht, baß man einer um
fangreichen Spionageorganlsation auf die Spur
gekommen ist.
Em Nachspiel zur Mersuchung der
LMhênaîlensLļe.
Strafanzeige gegen einen Kriminalkommissar.
T-U. Berlin, 17. Juni. Der Schriftsteller
Herbert Volck, der sich unter den Angeklagten des
vermutlich erst im August in Altona zur Verhand
lung kommenden Bombenattentatsprozesies befin
den wird, hat durch seinen Verteidiger Rechtsan
walt Graf von der Goltz-Stettin gegen den mit der
Untersuchung der Bombenattentate betrauten Ber
liner Kriminalkommissar Mühlfriedel Srafanzeig«
wegen Betruges und Diebstahls erstatten lassen.
Kommissar Mühlfriedel hatte sich nach der Ver
haftung Volcks in Lörrach nach Bafel, also nach der
Schweiz, begeben, wo, wie man erfahren hatte, sich
die Koffer Volcks bei einem Italiener Cardini be
fanden. Der Beamte stellte sich dem Italiener als
ein Freund Volcks vor, der ihn schön grüßen laste
und ihn bitte, ihm das Manuskript „Landvolk und
Bomben" ans dem Koffer herauszugeben. Car-
dinr entsprach diesem Wunsche und so gelangte die
Kriminalpolizei in den Besitz dieses aufschluß
reichen Buches von Volck. Die Strafanzeige erblickt
in diesem Verhalten des Kommissars Vorspiege
lung falscher Tatsachen zu einer für Volck nach
teiligen Vermögensdisposition. Der Eeneralstaats-
anwalt beim Landgericht 1 hat die Einleitung ei
nes Verfahrens gegen den Beamten unter Hin
weis auf die Tatsache abgelehnt, daß ber Krimi
nalkommissar lediglich ein für ein schwebendes
Strafverfahren bedeutsames Beweismittel habe
sicherstellen, sich aber nicht das Buch habe rechts
widrig zueignen wollen. Gegen diesen Einstel
lungsbescheid der Staatsanwaltschaft hat Rechts
anwalt Graf von der Goltz Beschwerde eingelegt,
so daß sich bas Kammergericht mit dieser Ange
legenheit, die von prinzipieller Bedeutung ist, zu
beschäftigen haben wird.
Die MWlgen m Sachsen.
Schwere Schlägereien zwischen Nationalsozialisten
u. Kommunisten. — Ein Toter, mehrere Verletzte.
T-U. Glauchau, 17. Juni. Nach einer Ver
sammlung, die die Nationalsozialisten im Rein
holdshain am Montagabend abhielten, kam es zu
einem Zusammenstoß nrit Kommunisten, der in
eine schwere Schlägerei ausartete. Hierbei erhielt
ein Kommunist einen Messerstich in die Lunge und
mußte sofort ins Krankenhaus geschafft werden.
Er ist im Laufe der Nacht seiner schweren Ver
letzung erlegen. Der Täter wurde sofort auf die
Wache geführt, später jedoch wieder freigelassen.
Außerdem wurden einige anders Personen ver
letzt, von denen zwei gleichfalls in das Kranken
haus eingeliefert werden mutzten.
1 Milliards SMMM für französische
MsiUMN.
TU. Paris, 18. Juni. (Gig. Funkmeld.) Wie
das „Echo de Paris" mitzuteilen in der Lage ist,
gingen Erklärungen, die Kriegsminister Maginot,
Marineminister Dumesnil und Lnftfahrtminifter
Laurent-Eynac vor dem Heeresunterausschuß ab
gegeben haben, darauf hinaus, daß die Regierung
die Kammer um die Genehmigung eines Sonder
kredits in Höhe von 1 Milliarde Frcs. bitten wivd,
der dazu dienen soll, dem Kriegs-, Marine- und
Luftfahrtmlnisterium den weiteren Ausbau des Lan
desverteidigungsprogramms zu ermöglichen.
Und dos nennt man „Abrüstung".
Die höchste ZEMmsr um Amerika.
Präsident Hoover hat den bereits von Senat
und Repräsentantenhaus angenommenen Zoll
tarif unterzeichnet. Die neuen Zölle sind damit
in Kraft getreten.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Zolltarifs
hat Amerika die höchste Zollmauer um sich errichtet,
die es in feiner bisherigen Geschichte kennt. Gegen
die neuen Zölle haben nicht weniger als 24 Nationen
der Welt Protest eingelegt mit dem ernsten Hinweis
darauf, daß die erhöhten Zollsätze die Handelsbezie
hungen der betreffenden Länder zu den Bereinigten
Staaten empfindlich schäbigen müssen und daß die
Zölle auf vielen Gebieten praktisch Einfuhrverboten
gleichkämen.
* . *
Jas Weil im WlemMzch.
T-U. Berlin, 17. Juni. Die Zivilkammer für
Handelssachen verkündete Dienstagmittag das Ur
teil in dem Prozeß, den Dr. Franz Ullstein gegen
seine Brüder angestrengt hatte und in dem er auf
Wiedereinstellung bezw. Schadenersatz klagte. Dr.
Franz Ullstein wurde mit seiner Klage abgewiesen.
Es wurde den beklagten Brüdern lediglich aufer
legt, eine Dr. Franz Ullstein zustehende Vergütung
bis 31. März 1931 zu leisten.
* * *
M§rsŞng§W§schch für den Fall
pabst.
TU. Men. 18. Juni. (Cig, Funkmeldung.)
Wie die amtliche Nachrichtenstelle meldet, hatte
der steiristische Landeshauptmann Dr. Rintelen
mit dem Bundeskanzler und dem Innenminister
am Dienstag eine Aussprache über den Fall Pabst.
Liue AuLûmauderlàna rwUàl ìxm ààs-
kanzler und der Heimwehrführung soll folgen. Im
Leitartikel der „Reichspost" wird gesagt, das ein
zige Mittel zur Beruhigung fei die Einsetzung eines
Untersuchungsausschusses, dem das polizeiliche Ma
terial gegen Major Pabst zur Prüfung und Be
urteilung vorgelegt werden müßte.
Mt SchulgelöerhöhMg.
T-U. Berlin, 17. Juni. Der Hauptausschuß
des Preußischen Landtages stimmte am Dienstag
der Vorlage über die Erhöhung des Schulgeldes
mit einigen Aenderungen, insbesondere im In
teresse der Begabtenförderung, zu. Annahme fand
auch ein sozialdemokratischer Antrag, wonach von
dem Mehrauskommen aus dem Schulgeld minde
stens y 3 zur Begabtenförderung verwendet werden
soll. Ein gleichfalls angenommener Zentrumsan-
trag verlangt, daß von dem Gesetzentwurf nicht
nur die höheren, sondern auch die Mittelschulen
erfaßt werden sollen.
toi mb m BeņimUi gà'àļ
roetften»
T-U. Bukarest, 17. Juni. Wie nunmehr fest
steht, findet die feierliche Krönung Carols im Sep
tember statt. Man hofft, daß bis dahin die Schei
dung des Königs und der Prinzessin Helene für
nichtig erklärt ist, fo daß die gemeinsame Krönung
des Paares stattfinden kann. Die ehemaligen Ver
bündeten Rumäniens werden zu den Krönungs-
feierlichkeiten eingeladen werden.
Disziplinarverfahren gegen Laudrat Kleine.
ERB. Berlin, 13. Juni. Wie der Amtliche
Preußische Pressedienst mitteilt, hat der Minister des
Innern gegen den bisherigen Landrat des Kreises
Leer, Geheimen Regierungsrat Kleine, das förm
liche Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Ent
fernung aus dem Amte eingeleitet. Veranlassung
zu diesem Vorgehen gab die Tatsache, daß Landrat
Kleine im Jähre 1926 unter bewußter Ausschaltung
des zuständigen Kreistages sich vom Kreisausschuß
des Kreises Leer unter Verzicht auf die ihm zuste
hende kommunale Dienstaufwandsentschädigung ein
Sparkassenbuch auf 30 000 RM. auf seinen Namen
hat ausstellen lassen.
WchslŞn des Nehrmlf m M
Mn mb tamlmtg a. d. ß.
Der Wehrwolf hatte dieses Jahr seine
Gefolgschaft zu einem Treffen ms Saaletal
gerufen.
Der Sonntag brachte Führungen auf die
umliegenden Burgen, nachmittags einige
sportliche Vorführungen, die zeigten, daß der
Wehrwolf großen Wert auf die gleichmäßige
sportliche Durchbildung legt.
Am Abend wurden in Dutzenden von um
liegenden Dörfern, die den Wehrwölfen
Quartier boten, Kompagnie- und Manöver
bälle abgehalten. Im Kurgarten zu Kösen
sprach ein Mitglied der Schriftleitung des
„Wehrwolf" über das Thema: „Wir Staats
bürger 2. Klasse", als welche er, mit den
Augen des Parteistaates betrachtet, Mittel
stand, Bauerntum und deutsche nationalisti
sche Jugend bezeichnet wissen wollte. Der
Wehrwolf führe keinen Kamps um Symbole
und Farben, keinen Kampf gegen den Staat,
sondern um seinen Inhalt mit dem besse
ren Rechte der sittlichen Idee von Blut und
Boden.
Am Pfingstmontag begann um 11 Uhr
der Aufmarsch des Wehrwolfs. Um 2 Uhr
war die Aufstellung auf dem Marktplatz in
Naumburg beendet.
Anwesende Vertreter befreundeter Orga
nisationen brachten dem Wehrwolf Grüße,
insbesondere war die Bundesleitung des
Oberland, der Schlagetergrnppe, der Reichs
flagge und einer Studentengruppe vertreten.
Dann sprach Fritz Kloppe.
Er knüpfte an seine Kyffhäuserrede an,
mit der er Selbstbesinnung, Selbstzucht und
Kameradschaftstreue für seine Wehrwölfe ge
fordert hatte. Sie sind die Grundlagen für
ein neues Volk.
Wenn diese Grurrdhaltung auf das deut
sche Volk übertragen und von ihm eingenom
men werde, erst dann könne von einer Wie-
derausstiegsmöglichkeit gesprochen werden.
Solange aber, und hier spielte der Bundes
führer auf die Provokationen der Rotfrontler
an, die ihr Pfingsttreffen benutzt hatten, um
alle fahrenden oder wandernden Wehrwölfe
anzugreifen, Deutsche, deutschen Blutes, sich
als Landsknechte irgend einer landfremden
Idee mißbrauchen ließen, solange gebe es
keine Hoffnung. Landsknechte der Hochfinanz
seien die einen, die da glauben, Formen und
Symbole schützen zu müssen, obwohl das deut
sche Volk andere Sorgen habe. Die anderen,
die auf Befehl überstaatlicher Mächte han
deln.
Die Kraftquellen und das Schicksal
Deutschlands sei Blut und Boden. Darum
fordere der Wehrwolf
innere nnd äußere Kolonisation,
Arbeitsdienstpflicht.
Beides stände in engster Verbindung mitein
ander. Beides schaffe neuen Lebensraum .
Beides verlange auch den persönlichen
Einsatz, vor allem eine andere geistige Grund
haltung, als die heute gegebene und genehme.
Aus all dem heraus sei der Wehrwolf
„nationalrevolutionär".
Das auszusprechen bedeute ein Bekennt
nis und eine Forderung an die Träger des
Gedankens.
Außenpolitisch fordere der Wehrwolf Ab«
kehr von der Politik der Eingliederung
Deutschlands in den Ring des westlerischen
Kapitalismus. In einem solchen Ring könne
Deutschland, das Deutschland ohne Recht,
Macht und Weltgeltung, immer nur eine un
tergeordnete Rolle spielen, die einer Wirt
schaftsprovinz.
Nach der Ansprache wurde das Deutsch
landlied gesungen. Biele tausend Zuschauer
hatten den Marktplatz und die umliegenden
Straßen während der Kundgebung und des
Vorbeimarsches umsäumt.
* * *
Beooļuffrm in Mìmm.
TU. London, 18. Juni. (Eig. Funkmeld.) Wie
aus Buenos Aires gemeldet wivd, ist nach einem Be
richt der „La Nacion" in Bolivien eine Revolution
unter Leitung von Roberto Zosa ausgebrochen. Der
Führer der Bewegung war bisher Sekretär der bo
livianischen Gesandtschaft in Rio de Janeiro.
SWMpşş m à OwßstKöt.
Ei» Girl wird verlost.
Nach den ewigen Wahlen von Schönheits
königinnen gibt es mal etwas anderes aus ei
nem Berliner Sommerfest. Am 18. Juni wird
anläßlich einer „Nacht am Broadway" im
Cafe Berlin (Gurmeniahaus) ein — Girl ver
lost. „Den Mittelpunkt des Festes bildet die
Verlosung eines der Broadway-Girls, das, um
Mißverständnisse vorzubeugen, nicht mit Haut
und Haaren verlost wird, sondern dem glück
lichen Gewinner nur einen Gewinn in Ge
stalt eines Frei-Sonpers für zwei Personen
und einer anschließenden Fahrt im Prroat-
anto.Mitbringt." So heißt es in der Festan-
künöigung, und das ist, mit anderen Worten,
nichts weiter als eine neue milde Form des
Mädchenhandels. Ein Girl ist eine Sache, die
verlost wird, und der „glückliche" Gewinner,
— — also, wenn er ein ganzer Mann ist, dann
schickt er seinen Girl-Gewinn allein essen (3
Soupers, das Mädel wird's brauchen können),
und er fährt inzwischen mit dem Automobil
nach dem Wannsee, schnell ein kühles Bad zu
nehmen.
N-MàrĢ.
Wettervoraussage für den 19. Juni 1939.
Für das mittlere Norddeutschland: trocken und vor
wiegend heiter, wenig Temperaturänderung,
schwache östliche Winde. Für das übrige Deutsch
land: im ganzen Reich Fortdauer des beständige»
Wetters.
hMhMM BilifflÄ
Hamburg, 18. Juni Vorläufiger Bericht. Markt-
verlauf bis auf eine Stunde vor Schluß der Auktion
der Meierei verbände für Schleswig-Holstein. Es wur
den gezahlt fiir Nichtmarkenbutter 130—434 sät
Markenbutter 137,50—140 Ji für je 50 Kiloaramm.
Hinzu kommen für Käufer auf der Auktion 5 Prozent
Kavelingsgeld und die Kosten der Verpackung.
Niebüll, 17. Juni. Am Hauptpferdemarkt herrscht»
reges Leben. Die Landbevölkerung war zahlreich ver
treten. Der Auftrieb zum Markt'betrug reichlich 500
Pferde, 50—60 Stück Rinder und elwa 100 Ferkel. Iin
Pferdehaudel war vor allem Nachfrage nach jüngerem
Material. Gezahlt wurden für 2jährige Tiere 500 bis
650 Jl, erstklassige ältere Pferde erzielten 80b-930 ,M-
Im großen und ganzen verlief der Pferdehandel ruhig-
Für Kal-bguien schwebten die Preise zwischen 500—600
M. Die Ferkelpreise für vierwöchige Tiere bewegten
sich zwischen 25—30 Jl. In dieser Gattung wie auch
bei den Rindern war der Handel lebhaft. '
Letzte MMNW Wir MtM-MM
Hamburg, den 18. Sunt 1936
Getreide sPreise in Mit per 1006 Kg.)
Weizen franko Hamburg 75/76kg.,
Weizen ab inland. Station
Roggen franko Hamburg 70/71 kg -
Roggen ab inland. Station
Winter-erbe ab inland. Station -
Sommergerste ab inland. Station-.-..
Donaugerlte. wgfr. Hamburg, loko....
Kanada Western III - Gerste prompt --
Safer franko Hamburg
Hafer ab inland. Station
La Plata Mais
320.00—324.00
305.00—310.00
164.00—166.00
150.00—152.00
172.00—174.00
182.00—210.00
194.00—196.00
172.00—176.00
158.00—162.00
F I, trermittel sPrelie in R-K per 80 Kg. prpt.
Weizenkîeie.inländ.
Weizenkl., inl. mgr.
Ragoenkleie. inl. --
Brasii-o.LaPlatakl.
Bras.-o.La Pl.-Poll.
Chile-Kleie
Ehilc-Pollards...
3.35
3.35
3.00
3.65
3.65
4.60
4.35
Palmk. Sarb.-Wilhb-
Kokoskuck. „
Ravskuch. „
Erdnußkuch^.
Leinkuchen „
Reisfu.-Mehl24W<U>
Soya-Schrot
4 40
6.65
5.20
5.85
7.80
3.65
6.05
M e h l (Preise in %M per 100 Kg.)
Auszugmebl biet. Mühlen
Väckermehl hieb Mühlen
70% Roggenmehl flies. Mühlen
Roggengrobmehl hies. Mühlen
T«nd«uz: Getreide stetig. IuUrrmittrl ruhig, Mehl fest.
* * *
50.25
44.75 „
27.00—28.50
19.25—21.OÖ
Berliner ĢetreidefrûhmarLt
vom 18. Juni 1938
Tendenz: Wenig entwickelt
Umsatz: —
Weizen.... - I Hafer 152.00-165.00
Roggen.... 173.00-178.00 Weizenkleie... 76.50-81.lt>
Gerste 167.00—182.00 i Roggenkleie. .77.50-88.00
Für 1000 kg
Verlaa unv Druck: Heinrich Möller Söhn*'
Rendsburg.
Ehefredaktion und Verlagsleitung: Ferd. Möl lev
Verantwortlich für Leitartikel: Ferd. Möller,
für Politik: Adolf Er eg or t, für den allge
meinen Teil und Feuilleton: Herbert Puh!'
mann. für den wirtschaftlichen Teil: Dr. Fo"
E 0 s ch für den provinziellen und örtlichen
Kart Müller, alle in Rendsburg.