Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

Nr. 138 
Zweites Blatt 
Nlàg. 
13. 3imi 
Rendsburg, den 16. Juni 1930. 
«ffMU M Einwelhmz des »enea 
Die Garnison Rendsburg 
im WirtschasLsLeben der Stadt. 
Anläßlich der jetzt stattfindenden Beratungen 
des Heeres-Etats find folgende Zahlen von Inter 
esse, die dem abgelaufenen Wirtschaftsjahr 1929 
entnommen find und Bezug auf die Stadt Rends 
burg haben. 
An Besoldung für die Angehörigen der hier 
liegenden Truppenteile und die Beamten und An 
gestellten der Wehrmacht in Rendsburg wurden 
rund 490 Tausend Reichsmark gezahlt, die wohl 
fast restlos dem Geldumlauf der Stadt zugeflos 
sen sind. 
Für die Verpflegung der Truppenteile, für 
Futter und Streu der Truppenpferde wurden im 
Stadt- und Landbezirk Rendsburg Käufe in Höhe 
von 280 Tausend getätigt. 
Für Baubedarf und Beschaffung von Gerä 
ten wurden an Rendsburger Firmen Aufträge in 
Höhe von 230 Ta!Usend vergeben. 
Insgesamt wurde in Rendsburg eine Summe 
von 1 Million Reichsmark in Umlauf gefetzt. 
* * * 
* Die Neuwerker Scheibenfchützengilde feiert 
heute ihren diesjährigen Hauptgildetag. Die Häu 
ser der Chargierten der Gilde sowie des Königs, 
das Rathaus und die Stadthalls schmücken Mai 
bäume. Viele Häuser tragen Flaggenschmuck. Be 
reits in aller Frühe ertönte ein Weckruf der Krufe- 
schen Kapelle. Ilm 7 llhr marschierte die Garde 
unter Führung des Gardeleutnants Piepgras mit 
den beiden ältesten Schaffern unter klingendem 
Spiel zur Wohnung des vorjährigen Schützen 
königs, des Schneidermeisters Völl, um diesen zur 
Strdthalle abzuholen. Die Rekrutensektion unter 
Führung des Leutnants Taplick marschierte zum 
Rathaus zum Abholen der Fahne. Fähnrich ist 
der Schuhmachermeister Rust. Um 149 Uhr wurde 
vor der Stadthalle angetreten. Kurz darauf er 
schien zu Pferd der neue Major Striese, begleitet 
von seinem Adjutanten Wolf, ritt die Front ab 
und begrüßte die Eildebràr. Unter präsentier 
tem Gewehr und den Klängen des Präsentiermar 
sches traten dann der Fähnrich mit der Fahne und 
der König, begleitet von den Aelterleuten, aus der 
Stwdthalle und reihten sich in die Parade ein. 
Darauf ging es unter klingendem Spiel zum 
Schlltzenhof hinaus. Als ältester Gildebruder nahm 
der 92jährige frühere Aeltermann Wilh. Bischofs 
an der Gilde teil. Dort angelangt, nahm das 
Schießen nach der Scheibe seinen Anfang. Gegen 
11 Uhr ging es mit den Ehrengästen zur Frllh- 
stückstafel. Am Nachmittag ist Fortsetzung des 
Schießens und Gartenkonzert und abends um 9 
Uhr findet mit dem neuen Schützenkönig der Ein 
marsch statt. Am Dienstagvormittag findet im 
Schützenhofgarten das beliebte Rwdspiel zum 
Vesten bedürftiger Eildebrüder statt. Donners- 
tagnaHmittag (nicht am Dienstag, wie irrtümlich 
berichtet) wird der neue Schützenkönig von seiner 
Garde abgeholt und unter klingendem Spiel nach 
einem Rundmarsch durch die Stadt zum Schützen 
hof zum Abrechnungstag gebracht. Mit dem Gilde- 
ball am Abend findet dann das alte traditionelle 
Fest seinen Abschluß. 
* Rabiat. Ein recht rabiater Mensch 
scheint der Jazzbandschläger K. zu sein. Er 
forderte in einem hiesigen Geschäft Lebens 
mittel, mit denen er sich entfernte, ohne zu 
bezahlen. Als der Geschäftsinhaber darauf 
sein Eigentum zurückforderte, wurden ihm 
Schläge angeboten. Ein anderer Geschäfts 
mann wurde bei einer Auseinandersetzung 
von K. beleidigt und mit der Faust ins Ge 
sicht geschlagen. K. wird wegen dieser Hand 
lungen zur Rechenschaft gezogen. 
* Ein Angetrunkener, der anscheinend 
Streit suchte, zerschlug in der Nacht zum 
Sonnabend in einem Hause der Obereider 
straße vier große Fensterscheiben. Der Täter 
konnte festgestellt werden und wird zur Ver 
antwortung gezogen. 
* Stubcnbrand. Am Freitagabend gegen 
8 Uhr entstand in einer Kasernenwohnung ein 
kleiner Stubenbrand, der ohne fremde Hilfe 
gelöscht werden konnte. 
* Schokoladenautomaten in Eisenbahnwagen. 
Die Reichsbahn hat mit der Mitropa einen Ver 
trag abgeschlossen, nach dem die Wagen der dem 
Personenverkehr dienenden Züge — mit Aus 
nahme der Vorort- und Stadtbahnzüge — all 
mählich mit Schokoladenautomaten ausgerüstet 
werden sollen. Nach längeren Versuchen in der 
Automaten-Spezialprüfungsstelle in Elberfeld 
wurde in enger Zusammenarbeit mit einerSpezial- 
fabrik ein Automatentyp geschaffen, der sich zur 
Anbringung in den Personenwagen eignet. Die 
wichtigsten Schnellzugsstrecken sind bereits mit den 
Automaten versehen worden. Sie verabfolgen für 
10 F ein Stück guter Schmelzschokolade und wäh 
rend des Sommers ein Stück nouaatähnlicher 
Masse. — Weiter plant die Reichsbahn, dem 
nächst auf wichtigen Bahnhöfen Automaten für 
Taschentücher und Nähzeug zuzulassen. 
KiÄertze« der «r!ter«Wchrt i» 
Welstsrs. 
bd. Büdelsdorf, 15. Juni. Nachdem der Neu 
bau des Kinderheims der Arbeiterwohlfahrt fer 
tiggestellt ist, konnte er am Freitag in einer kur 
zen Feier seiner Bestimmung übergeben werden. 
Architekt Jochimsen, der Erbauer des Heims, schil 
derte die Grundgedanken, die für die Lage und 
Gestaltung des Baues von ausschlaggebender Be 
deutung gewesen seien. Es sei vor allem Wert 
darauf gelegt worden, luftige und sonnige Räume 
zu schaffen. Nach Dankesworten an dis bei der 
Bauausführung beteiligten Unternehmer und 
Handwerker überreichte er den Schlüssel zum Heim 
an die Arbeiterwohlfahrt mit dem Wunsche, daß 
auf dem neuen Werke reicher Segen ruhen möge. 
Frau Jacobs, die Vorsitzende der Arbeiter- 
wohlfahrt, übernahm den Schlüssel mit Dankes 
worten und begrüßte dann die zahlreich erschiene 
nen Gäste. Es gelte ein Haus seiner Bestimmung 
zu übergeben, das der Jugend, unsern Kindern, 
gewidmet sein solle. Sie schilderte dann ausführ 
lich das bisher auf dem Gebiete der Kinderbespei 
sung und -betreuung Geleistete. Auch der kranken 
und alten Leute habe sich die Arbeiterwohlfahrt 
angenommen. Diese würden in Krankenstühlen 
an die Eider gefahren und tagsüber vom Heim 
aus verpflegt. Man habe dadurch alten Leuten, 
die z. T. schon jahrelang nicht mehr aus der Woh- 
c. Schacht-Andorf, 15. Juni. Der 32. 
Kreisfeuerwehrtag bes Kneifes Rendsburg 
fand am Sonntag in unserem Ort statt. Gleich 
zeitig feierte die Freiw. Feuerwehr Schacht- 
Audorf ihr 25jähriges Jubiläum. Zu Ehren 
des Tages prangte der Ort in reichem Flag 
gen- und Girlandenschmuck. Besonders fest 
lich geschmückt war auch das Spritzenhaus. 
Um 10 Uhr nahm die Delegiertenversamm 
lung im Hotel „Glück-Auf" unter dem Vor 
sitz des Kreisfcnernrehrhanptrnanns Lafrenz- 
Audorf ihren Anfang. Bon den 41 dem Kreis- 
verband angeschlossenen Wehren waren 38 
vertreten. Es fehlten Prinzenmoor, Kl. Voll- 
steöt und Holstenniendorf. 
Regierungsassessor Dr. Reich wünschte der 
Tagung im Namen des verhinderten Landrats 
den besten Erfolg. Gemeindevorsteher Lüthje 
begrüßte die Erschienenen namens der Ge 
meinde. Hauptlehrer Rolfs betonte, daß die 
Feuerwehr das Interesse der ganzen Bevölke 
rung in Anspruch nehme. Sie bilde ein Ge 
meinschaftsgefühl für den Ort. Sodann er 
stattetes der Vorsitzende den Jahresbericht. 
Ihm sei entnommen, daß dem Kreisverband 
41 Wehren mit 1641 Mann angehören. Zwei 
neue Wehren seien im letzten Jahre hinzuge 
kommen: Gokels-Ohrsee und Puls. Zwei 
weitere Freiw. Wehren seien im Entstehen be 
griffen: Vaalermoor und Oldenbüttel. Von 
der Lanöesbranökasse seien im letzten Jahre 
3900 RM. für kleine Feuerlöschgerüte und für 
Aufarbeitung von Geräten an 20 Wehren des 
Kreises verteilt worden. Dem Kreisausschuß 
sei der Dank dafür ausgesprochen, daß bei An 
schaffung einer Kraftspritze 25 Prozent der 
Anschaffungskosten gegeben würden. Der 
Vorsitzende berichtete darauf über die Provin 
zialausschußsitzung in Kiel, an der er als 
Kreisbranömeister teilgenommen habe. Eine 
neue Polizeiverordnung werde demnächst be 
kanntgegeben, die nur Gutes für die Feuer 
wehren bringe. Ehrenmitglied einer Wehr 
mit der Verleihung des Tragens der Uniform 
könnten nur ehemalige Mitglieder vom Feu- 
erwehrhauptmann ab werden. Es sollen Feu 
erwehrschulen mit Führerkursen in unserer 
Provinz eingerichtet werden. Die früher bei 
der Landesbranökasse bestehende Unsallkasse 
sei durch eine Reichsversicherung ersetzt wor 
den. Die Leistungen entsprächen aber nicht 
der früheren Unfallkasse. Angeregt sei, kreis 
weise eine Lebensversicherung einzuführen, 
ebenfalls eine Haftpflichtversicherung. Letztere 
bestehe in unserem Kreise bereits. Die Helm 
zierde für die Führer solle weiß sein, die Uni 
form allgemein dunkelblau. Empfohlen werde 
die Einführung von Gasmasken Handlö 
scher sollten in den Ausbauten überall vor 
handen sein. Man dürfe aber nur einen sol 
chen Typ anschaffen, der vom Preußischen Feu 
erwehrbeirat geprüft sei. Lichtbildvorträge 
würden empfohlen. In jedem Jahre iverde 
Landesbrandinspektor Henke-Kiel einen Kur 
sus für die Maschinisten der Motorspritzen 
abhalten. Bei Feuern dürften Mauerwerke 
nur auf Anordnung des Oberbrandmeisters, 
des Brandmeisters oder der Polizeibehörde 
niedergerissen werden. 
nung gekommen seien, eine ganz besondere Freude 
bereitet. Wenn man bedenke, daß die ganze Ar 
beit von Helferinnen kostenlos geleistet werde, die 
zum Teil selbst in schwerem Existenzkampf stehen, 
so sei die Arbeit besonders anzuerkennen. Die 
Bestrebungen der Arbeiterwohlfahrt hätten in dem 
Mangel an geeigneten Räumen starke Hemmungen 
erfahren. Um diese zu überwinden, sei man mit 
frohem Entschluß zu dem Neubau geschritten. Frau 
Jacobs sprach allen Stellen, die das Werk irgend 
wie gefördert haben, Dank aus und bat auch für 
die Zukunft um wohlwollende Hilfe. 
Oberpräsident Kürbis, der sein Erscheinen zu 
gesagt hatte, konnte wegen plötzlicher Verhinde 
rung nicht kommen. Er hatte ein Glückwunsch 
schreiben geschickt, das verlesen wurde. Auch ein 
Glückwunschschreiben des Regierungspräsidenten 
Abegg wurde zur Verlesung gebracht. Reg.-Assessor 
Dr. Reich übermittelte die Glückwünsche des 
Kreises für das neue Heim. Der Kreis sei beson 
ders interessiert, weil das neue Werk in das Ge 
biet des Fürsorgewesens falle. Eine große Anzahl 
von erholungsbedürftigen Kindern fei zu betreuen. 
Dem Kreis stehe kein eigenes Heim zur Verfügung, 
so daß er das neue Werk begrüße. Der Kreisaus 
schuß habe bereits durch die Tat bewiesen, daß er 
die Bestrebungen der freien Wohlfahrt unterstütze. 
Kommunalsekretär Werner-Kiel überbrachte 
die Glückwünsche des Bezirksausschusses für Ar 
beiterwohlfahrt. Eem.-Vorsteher Jacobs sprach 
der Arbeiterwohlfahrt Dank und Glückwünsche im 
Namen der Gemeindevertretung und Gemeindever 
waltung aus. Die Arbeiterwohlfahrt sei bestrebt, 
im Dienste wahren Menschentums zu arbeiten. Die 
Zusammenarbeit zwischen Behörde und freien 
Wohlfahrtsorganisationen sei sehr gut. Im Na 
men des Haus- und Grundbesitzervereins übermit 
telte der Vorsitzende Bendixen mit herzlichen Wor 
ten Glückwünsche. — Eine Kaffeetafel im neuen 
Heim hielt die Gäste noch kurze Zeit beisammen. 
Sonntagnachmittag fand nun die feierliche 
Feuerwehrhauptmanu Dietrich teilte u. a. 
mit, daß die Freiwillige Feuerwehr Rends 
burg 2 Lichtbilderserien besitze, die sie gerne 
leihweise zur Verfügung stelle. Landesbraud- 
inspektor Henke überbrachte Grütze vom Lan 
desbranddirektor Schmiedel und bemerkte, daß 
im Jahre 1913 in der Provinz 707 Freiwillige 
und 934 Pflichtfeuerwehren vorhanden waren. 
663 Wehren, darunter 64 Freiwillige, seien 
durch die Abtretung und durch Eingemeindung 
weniger geworden. Am 1. April 1930 seien 
839 Freiwillige Wehren vorhanden gewesen, 
das sei ein ganz erfreuliches Ergebnis. Der 
Kreis Rendsburg habe 41 Freiwillige und 64 
Pflichtfeuerwehren. Im Kreise Rendsburg 
sei also noch sehr viel Arbeit zu leisten. Alle 
Feuerwehren hätten weißen Beschlag zu tra 
gen. Schleswig-Holstein sei die einzige Pro 
vinz, wo dieses noch nicht sei. Innerhalb einer 
Karrenzzeit von 15 Jahren müsse dies auch 
hier durchgeführt sein. Gasmasken dürfe man 
nicht zuviel trauen. Alle Feuerwehren, die 
den alten Königschen Rauchapparat noch lie 
gen hätten, sollten diesen wieder in Ordnung 
bringen. Für die Gründung Freiwilliger 
Feuerwehren hätte die Provinzialverwaltung 
250 RM. hergegeben und die Landesbrand 
kasse ungefähr ebensoviel. Jetzt gebe es von 
der Provinzialverwaltung nichts mehr. Bei 
jeder Feuerwehr müßten Stoßtrupps üorhan- 
öen sein. Diese hätten sich gut bewährt. Die 
Mannschaften müßten aber mit Handfeuer 
löschern ausgebildet sein. Viel besser als die 
chemischen Löscher seien kleine Eimerspritzen, 
die selbstverständlich bei Benzin-, Karbiöbrän- 
den usw. nicht verwandt werden könnten. Er 
sprach weiter über die Feuerwehrabzeichen 
und empfahl, bei größeren Uebungen, die vor 
her nicht angesagt würden, die Brandstelle zu 
markieren. Rauchbomben seien für wenig 
Geld zu haben. 
Vom Kassierer Oberbrandineister Thom- 
sen-Alt-Duveustedt wurde der Kassenbericht 
erstattet. Die Kasse weist einen Bestand von 
283,64 RM. auf. Die vom Vorstand vorge 
nommene Erhöhung des Beitrages von 50 
Pfg. auf 75 Psg. fand die Zustimmung der 
Versammlung. 
Zu Punkt 3 der Tagesordnung „Anträge" 
lag nichts vor. 
Darauf sprach Landesbranddirektor Henke 
über die neue Reichsunfallversicherung, der 
sich auch die Provinz Schleswig-Holstein habe 
anschließen müssen. Dadurch sei die Schles 
wig-Holsteinische Unfallkasse aufgehoben. Ihr 
Grundstock von 200 000 RM. werde zum Aus 
gleich benutzt, so daß die Renten in Schleswig- 
Holstein ungefähr die gleichen seien wie frü 
her. Wenn die Feuerwehr in Burg aufgelöst 
sei, so dürfe daran kein Anstpß genommen 
werden. Nach dem Gesetz hätten olle Freiwil 
ligen Feuerwehren den Dienst solange weiter 
zu leisten, bis eine Zwangsfeuerwehr gebildet 
sei. 
Die Vorstandswahlen ergaben die Wie 
derwahl des 1. Vorsitzenden Kreisfeuerwehr 
hauptmanns Lafrenz-Audors, des Kassierers 
und Schriftführers Oberbrandmeister Thom- 
Einweihung des Heims statt. Gegen 2 Uhr ver 
sammelten sich die Festteilnehmer vorm Eerverk- 
schaftshaus. Beim Spiel des Trommler- und 
Pfeiferkorps der Freien Turnerschaft ging es 
dann nach dem Eidersportplatz hinaus. Im Fest 
zuge marschierten zunächst etwa 500 Kinder, dann 
die Arbeiterwohlfahrt, das Reichsbanner mit sei 
ner Kapelle, Fahnenabordnungen der einzelnen 
Gewerkschaften und Mitglieder der fozialdem. Par 
tei. Auf der östlichen Seite des Sportplatzes an 
der Eider, im Anblick des neuen Kinderheims, 
nahm man Aufstellung. Frau Jacobs ergriff 
zunächst das Wort, um den Dank der Arbeiter 
wohlfahrt abzustatten für alle Hilfe und Förde 
rung und um einen Ueberblick über das Streben 
der Arbeiterwohlfahrt und die bisherigen Erfolge 
zu geben. Zu Ehren der Leiterin der Arbeiter 
wohlfahrt, der Reichstagsabgeordneten Louise 
Schröder, die sich auch als Mitglied des sozialpoli 
tischen Ausschusses des Reichstages besondere Ver 
dienste erworben habe, und zum Dank für beson 
dere Förderung solle das Heim den Namen „Louise- 
Schröder-Heim" tragen. 
Hierauf nahm Frau Reichstagsabgeordnete 
Louise Schröder das Wort. Nicht als persön 
liche Ehrung, sondern als Symbol und Gelöbnis 
für die weitere Arbeit zum Wohl des Volkes woll« 
sie die Namensgebung aufgefaßt wissen. In tem 
peramentvollen Ausführungen sprach sie dann aus 
führlich über Ziel und Sinn und Aufgaben der 
Arbeiterwohlfahrt. — Frau Jacobs überreichte 
Frau Schröder zur Erinnerung an die Weihefeisr 
ein gerahmtes Bild vom Kinderheim. Gemeinde 
vorsteher Jacobs übermittelt Dank und Glückwün 
sche im Namen der Gemeinde. Für die Rendsbur 
ger Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt überbringt 
Hering Glückwünsche und überreicht eine Fahne 
mit den Symbolen der Arbeiterwohlfahrt. Kinder 
belustigungen und sportliche Veranstaltungen be 
schlossen die Feier. 
* * 
sen-Alt-Duvenstedt und des Beisitzers Ober 
brandmeisters Hinz-Hademarschen. Für die 
Wahl des nächstjährigen Verbandstages lag 
keine Einladung vor. Nach den Satzungen 
setzt daher der Vorstand eine Delegiertcnver- 
sammlung für das nächste Jahr fest und be 
stimmt den Ort. 
Unter „Sonstiges" teilte der Vorsitzende 
noch mit, daß die Vorführung von Motorsprit 
zen in unserer Provinz verboten fei. Zuge 
stimmt wurde einer Entschließung des Pro 
vinzialverstandes, wonach angestrebt wird, 
daß es Gesetz werde, daß die privaten Ver 
sicherungsgesellschaften Beihilfen (2 Prozent 
der Prämie) an die Gemeinden abzuführen 
hätten. Bekannt gegeben wurde eine Einla 
dung zur Tagung des Preußischen Feuerwehr- 
verbandes vom 15. bis 18. August in Münster 
i. W. Ein Delegierter soll der Kosten wegen 
nicht entsandt werden. Der Provinzialvor 
stand wird dort seine Borstandssitzung abhal 
ten. Der Provinzialfeuerwehrtag wird vom 
6. bis 8. September in Westerland auf Sylt 
stattfinden. Zum Schluß bemerkte Landes- 
branddrrektor Henke, daß er heute morgen in 
Nübbel zwei Bohrbrunnen abgenommen 
hätte. Sie seien nur für Handspritzen, nicht 
für Motorspritzen zu gebrauchen. Wenn Ge 
meinden Bohrbrunnen für Feuerlöschzwccke 
haben wollten, so sollten sie doch bei der Lau 
desbranddirektion anfragen. Die Airschlüsse 
in Nübbel paßten nur für die dortige Wehr. 
Auf Anfrage von Henke berichtete Ober-- 
brandmeister Pahl-Fockbek über die dort vor 
kurzem stattgefunöene Verbandsübung. Henke 
machte dann dazu weitere Ausführungen und 
betonte, daß jeder Amtsbezirk verpflichtet sei, 
einmal eine Verbandsübung abzuhalten. Er 
führte u. a. Klage darüber, daß Spritzen mit-i 
unter noch 14 Tage nach Benutzung ungerei 
nigt im Spritzenhause ständen und die 
Schläuche noch 2 bis 3 Wochen am Mast hin 
gen. 
Darauf wurde die Versammlung vom 
Vorsitzenden, nachdem er noch ein Glück 
wunschtelegramm an die Schacht-Audorfer 
Wehr von dem 1. Hauptmann der Wehr, In 
genieur Dr. Otto Petersen in Düsseldorf, ver 
lesen hatte, geschlossen. 
Nach einem Festessen im Hüttengasthof 
wurde mit Musik zum Sportplatz marschiert, 
wo Schulübungen der Ortswehr vorgeführt 
wurden. Anschließend folgte ein Brandmanö 
ver. Auch die Freiw. Sanitätskolonne vom 
Roten Kreuz Rendsburg-Audorf wirkte mit. 
Eine Kritik von Henke folgte. Er lobte beson 
ders das gute Zusammenarbeiten von Feuer 
wehr und Sanitätskolonne. Mit einem Fest 
marsch durch den Ort schloß der Feuerwehr 
verbandstag, der, vom Wetter sehr begünstigt, 
einen schönen Verlauf genommen hat. 
Am Sonnabend war durch Amtsvvrsteher 
Struck-Schülldorf im Auftrage des Landrats 
bereits an 8 Feuerwehrleute das Abzeichen 
für 25jährige Dienstzeit mit einer Ansprache 
überreicht worden. 
32. Kreisfeuerwehrtag des Kreises Rendsburg 
und LSjähr. Jubiläum der Freiwilligen Seirerivehr von Schacht-Andorf.
	        
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