St. 134
Zweites Stell
Wrşàoch,
11. Juni
Die ķsrLwiààrZg
öer Stadt NeadshUrU.
Im Jahre 1803 zählte sie 7553 Einwohner.
In der Auf- oder Abwärtsbewegung des Be-
völkerungsftandes einer Stadt verbirgt sich ihr
Schicksal. Perioden des Aufstiegs kennzeichnen sich
deutlich in einer Steigerung der Einwohnerzahl.
Ohne Zweifel hat in manchem Falle die Tüchtig
keit führender Persönlichkeiten, die besonders Ar
beitsamkeit der Bevölkerung eine Stadt über den
Rahmen des durchgängigen Wachstumsgrades hin
ausgehoben. Im allgemeinen aber hat die Art der
natürlichen Grundlagen für die Entfaltung des
modernen Wirtschaftslebens und damit für den
Aufschwung einer Stadt Len Ausschlag gegeben. Da
die Natur ihre Gaben recht ungleich über das deut
sche Land verteilt hat, ist die eine Kommune durch
die Gunst ihrer Lage zur Riesenstadt aufgeblüht,
während die andere von der Natur weniger be
günstigte im Schatten der hochaufwachsenden
Schwester zurückblieb. Für das Ausmaß dieses
Wachstumsprozesies mag als markantestes Bei
spiel der Aufschwung der Stadt Dortmund ange
führt werden, die heute 538 000 Einwohner zählt,
während sie im Jahre 1816 ein kleines Städtchen
von 4000 Seelen war. Gegenüber dieser Riesen-
ansammlung der Menschen in den Großstädten
steht eine große Zahl von Dörfern rein landwirt
schaftlicher Struktur, in denen kaum eine Vermeh
rung der Einwohnerzahl! eingetreten ist. Ihr Be
völkerungsüberschuß wanderte an die Stätten, an
denen die Industrie in schnellem Tempo sich an
siedelte und stark pulsierendes wirtschaftliches
Leben sich entfaltete.
Die Stadt Rendsburg war im Jahre 1803
eins Gemeinde mit 7553 Einwohnern. Vornehmlich
durch die natürliche Bevölkerungszunahme, aber
auch zugleich in Verfolg des in den Städten sich
sammelnden Geschäftslebens war die Einwohner
zahl bis zum Jahre 1880 auf 12 776 angewachsen.
Obwohl der eigentliche allgemeine Jndustrialisie-
rungsprozeß (Gründerja-Hre) sich noch nicht voll
in dem Zustrom der Bevölkerung in die Städte bis
zu diesem Zeitpunkt auswirkte, zeigt sich schon
jetzt, wie sehr das Wachstun der Städte den durch
schnittlichen Bevölkerungsanstieg im Reichsgebiet,
der für die Zeit von 1816—1880 etwa 82 Prozent
betrug, übertraf.
Die Entwicklung der Stadt Rendsburg vollzog
sich nach den amtlichen Volkszählungsergebnissen
im einzelnen in folgenden großen Etappen:
1803 ... 7 553 Einwohner
1880 ... 12 776 Einwohner
1900 ... 15 000 Einwohner
1910 . . . 17 314 Einwohner
1925 ... 17 036 Einwohner
1929 (Dez.) . 18 145 Einwohner
Die Zeit des größten Wachstums innerhalb
der letzten 50 Jahre fällt danach für unsere Hei
matstadt in die Perioden von 1880—1900 und
1900—1910.
Dis Bevölkerungsbewegung in dem ersten
Jahrzehnt nach der Jahrhundertwende ist ebenso
wie in der Nachkriegszeit regional außerordentlich
verschieden. Während sich überwiegend das Tempo
der städtischen Vevölkerungszunahme infolge des
von nun an immer größer werdenden Rückganges
der Geburtenzahl, der nur zum Teil durch die Zu
wanderung vom Land in die Städte wett gemacht
werden kann, verlangsamt, haben einige Kommu
nen durch neue industrielle Expansionen, teilweise
auch durch Eingemeindungen einen weiteren be
deutenden Aufschwung genommen. Naturgemäß
hat der Eeburtenausfall während des Krieges so
wie der absolute Verlust durch Kriegsgefallene die
Bevölkerungsvermehrung allenthalben hemmend
beeinflußt, so daß in einer größeren Reihe von
Städten im Zeitraum von 1910—1925 bereits eine
Bevölkerungsverminderung eingetreten ist. Da der
Geburtenrückgang ständig weiter fortschreitet und
Zugleich der Verstadtlichungsprozeß sich weit lang
samer vollzieht als vor dem Kriege, droht bereits
in den nächsten Jahren vielen Städten, besonders
den Großstädten, ein Stillstand, in einzelnen Fäl
len sogar ein Rückgang ihrer Bevölkerungszahl.
Für die Entwicklung der Stadt Rendsburg im
Vergleich zu anderen Städten ist die Feststellung
von Bedeutung, daß sie nach der letzten amtlichen
Zählung von 1925 (die fortgeschriebenen Einwoh-
verziffern späterer Jahre geben nach den Erfah
rungen der letzten Volkszählung kein absolut zu
verlässiges Bild) unter den im Jahre 1925 mehr
vls 10 000 Einwohner zählenden schleswig-holstei
nischen Städten an 8. Stelle stand, während sie
vnter den gleichen Städten im Jahre 1900 den 8.
Jahre 1880 den 6. Platz innehatte.
* * *
* Festgenommen wurden die hier wohn
haften zwei Gebrüder Gr. wegen eines vor
Kurzem in Sachsen ausgeführten Einbruchs-
uebstahls.
* Die Zigeimerplage macht sich gegenwär-
'9 wieder sehr stark bemerkbar. Am Pfingst
montag kamen 11 Wagen, von Friedrichstaüi
Rendsburg, den 11. Juni 1930.
kommend, in Begleitung von Landjägern
hier durch. Auf der Lagerstelle, dem Exerzier
platz, brachen Schlägereien aus, so daß der
Trupp wieder abgeschoben werden mutzte.
Er wandte sich nach Jevenstedt—Neumünster
zu.
* Die erste juristische Staatsprüfung be
stand vor der Prüfungskommission am Ober-
lanöesgericht in Celle Rechtskandidat Wer
ner Tornow, Sohn des hiesigen Arztes
Dr. med. Tornow.
* Kapitalabfiudungen für Kriegsopfer
wesentlich eingeschränkt. Nachdem der Haus
haltsausschuß d. Reichstages dem Regierungs
vorschlag im Etatkapitel Versorgung und
Ruhegehälter zugestimmt hat, darf als fest
stehend betrachtet werden, daß es auch in die
sem Rechnungsjahr bei der Gesamtsumme
von 63 Millionen für die Zwecke der Kapi
talabfindung von Versorgungsrenten ver
bleiben wird. Wie der Pressedienst des Reichs
verbandes Deutscher Kriegsbeschädigter und
Kriegerhinterbliebener hierzu berichtet, hat
der Reichsarbeitsminister bereits auf dem
Erlaßwege angeordnet, daß Vorbescheide
über das Ergebnis von Prüfungen nicht mehr
erteilt werden dürfen. Der Erlaß ist darauf
zurückzuführen, daß die Antragsteller viel
fach in Schwierigkeiten gekommen sind, weil
sie nach Erkundigung bei den Versorgungs
ämtern oder Fürsorgestellen oder gestützt auf
die bisher üblichen Vorbescheide Verpflich
tungen eingegangen waren, die nur unter
der Voraussetzung der Gewährung der Kapi
talabfindung eingehalten werden konnten.
Die beschränkten Mittel für die Gewährung
der Kapitalabfinöung lassen es bei der Fülle
der in Vorlage kommenden Anträge zweifel
haft erscheinen, ob in jedem begründeten Fall
auch die Mittel für die Kapialabfindung zur
Verfügung gestellt werden können. Mit der
Anordnung wird bezweckt, die Kriegsopfer
von der voreiligen Eingehung von Verpflich
tungen abzuhalten, solange sie nicht im Be
sitze eines ausgesprochenen Bewilligungsbe
scheides der Versorgungsbehörde gelangt "sind.
* Wiederschensfeier der ehem. 16cr Husa
ren in Schleswig. Der Bund ehem. 16er Hu
saren ruft nochmals auf zur Teilnahme'an
dem Kameradentreffen am 6., 6. und 7. Juli
ö. Js. in Schleswig. Die Festfolge ist nun
mehr endgültig aufgestellt. Am Sonnabend,
den 5. Juli, , findet Festkommers im Stadt
theater statt. Sonntag, den 6. Juli, ist Fest-
gottesdienst im Dom, anschließend Festmirsch
durch die Stadt nach dem Ehrenmal der Ge
fallenen des Regiments, Gedächtnisfeier
dortselbst, dann Paradeaufstellung auf dem
Schloßplatz, reiterliche Vorführungen öer
Traöitionseskadron. Montag Besichtigung
des Gefechtsexerzierens auf dem neuen Exer
zierplatz bei Falkenberg. Anmeldungen zur
Teilnahme werden baldmöglichst erbeten an
Kamerad Vollrath, Schleswig, Chemnitz
straße.
bd. Büdelsdors, 10. Juni. Ein Unfall er
eignete sich Sonnabend nachmittag gegen 51/2
Uhr in der Nähe der Konsumanstalt der Carls
hütte. Ein hier haltender Brotlieferwagen
setzte sich plötzlich in Bewegung und fuhr in
flottem Trab auf die Straße. Dadurch wurde
eine aus Richtung Borgftedt kommende Rad
lerin umgefahren und kam unter das Pferd zu
liegen. Dem Mädchen wurden einige Zähne
losgestoßen, außerdem erlitt es Hautabschür
fungen. Die Kleidungsstücke wurden stark be
schmutzt, das Rad demoliert. Der Unfall hätte
leicht schlimmere Folgen haben können. Per
sonen, die den Vorfall beobachtet haben, wollen
sich beim Landjäger oder im Amtsbüro mel
den. — Aus dem Wasser gezogen wurde am
Sonnabendvormittag ein lljähriger Knabe in
der Nähe der Anlegebrücke bei der Carlsyütte.
Die in der Nähe befindlichen Schüler Max
Clausen und Hans Wehrend hörten plötzlich
Schreie und liefen herzu. Es gelang ihnen, den
Knaben, der bereits das Bewußtsein verloren
hatte, aufs Trockene zu bringen. Die Schüler
stellten sofort Wiederbelebungsversuche an, die
Erfolg hatten. Der Verunglückte konnte dann
selbst nach Hause gehen.
bd. Büdelsdors, 10. Juni. Aufgebrochen
wurde vor einigen Tagen eine Verkaufsbude
am Eiderstrand und Näschereien daraus ge
stohlen. Die Namen der Täter — es kommen
Schüler in Frage — sind ermittelt. Bor kur
zem wurde auch der Schokoladenautomat bei
der Eiderlust von Bubenhänden erbrochen
und der Inhalt entwendet.
Schleswig-Holstein.
Briefkasten der Schriftleituug.
Anfrage G. P., N. Wenden Sie sich an die
Staatliche Schiffsingenieur- und Seemaschini-
stenschule in Flensburg, Stuhrsallee 16.
às öem Kreise NmêLbMg.
Ferrer in ZevsnstedL.
* Jevenstedt, 10. Juni. Heute vormittag
gegen %11 Uhr brach in dem Anwesen des
Achtelhufners Hinrich Wieben Feuer aus.
Das weichgedeckte Wohnhaus und der mit
Pappdach versehene ausgebaute Stall sind
völlig abgebrannt. Zur Bekämpfung des
Feuers waren neben der Jevenstedter Wehr
die Wehren aus Altenkattbek, Schülp und
Schwabe zur Stelle. Die Entstehungsursache
des Feuers ist unbekannt.
> *
Kreis Rendsburg, 10. Juni. Verleihung
des Euteignungsrechts. Dem Kreiskommunal-
verbanö Rendsburg ist vom Preußischen
Staatsministerium das Recht verliehen wor
den, das zum Ausbau der Nebenlandstraße
Legan—Gokels erforderliche Grundeigentum
in den Gemarkungen Brinjahe, Embühren,
Haale, Lütjenwestedt und Gokels im Wege der
Enteignung zu erwerben oder, soweit dies
ausreicht, mit einer dauernden Beschränkung
zu belasten. Auf staatliche Grundstücke und
staatliche Rechte an frenlden Grundstücken fin
det dieses Recht keine Anwendung.
bd. Rickert, 10. Juni. Ein Mastkalb ge
stohlen wurde einem Landmann in Rickert.
Das Tier war etwa 3 Monate alt und galt
als besonders wertvoll, da es als Zuchtbulle
verkauft werden sollte. Etwaige Beobachtun
gen wolle man der Landjägerei in Büdelsdors
mitteilen.
R. Nortorf, 10. Juni. Vogelgildetag. Unsere
altchrwürdige Nortorfer Bogelgilde, welche über
ein ansehnliches Alter von weit über 300 Fahren
zurückblicken kann, feierte heute ihren Galdetag in
der althergebrachten Weife durch Weckruf, Früh
stück, Konzert, Kinderbelustigungen und Ball. Wie
im vorigen Jahre wurde M. Aurich wieder König.
gg. Vokhorst, 10. Juni. Zum Gemeinde
vorsteher der hiesigen Gemeinde wurde In
spektor Julius Thoms, zum stellv. Gemeinde
vorsteher Landmann Arnold Struven ge
wählt.
fte Hststem.
Zwei Todesopfer
eines PsingftarrsflNgSs.
Mutter und Kind ertrunken,
xa. Bad Segeberg, 9. Juni. Den Tod
im Großen Segeberger See fanden am
1. Pfingsttage nachmittags zwei Personen aus
Neumünster. Die Familien Hoff und Preuß
aus Neumünster hatten per Fahrrad einen
Pfingstausflug nach hier unternommen. Nach
dem sie ihre Räder bei dem Gastwirt Steffen
Bad Segeberg, untergestellt hatten, unter
nahmen sie einen Spaziergang nach dem
Großen Segeberger See. Hier kamen sie an
dem Bootshaus vorbei, mieteten sich ein
Boot und fuhren zu 6 Personen — die beiden
Eheleute und das Kind Preuß — auf den
See. Als sie sich auf der westlichen Seite
nach Stipsdorf zu befanden, wollten sie um
drehen. Infolge des unruhigen Wassers durch
den aufgetretenen Wind kenterte das Boot
und alle 5 Insassen fielen in den See, der
hier sehr tief ist. Während die Eheleute Hoff
und der Stellmacher Preuß sich durch Schwim
men retten konnten, ertranken die 28jährige
Ehefrau Preuß und ihr 8jähriges Töchterchen.
Die Fran konnte gleich nach dem schweren
Unglück geborgen werden. Der sofort herbei
gerufene Arzt Dr. Conrad konnte jedoch nur
noch den Tod feststellen. Das Kind konnte
bisher noch nicht gefunden werden. Der See
wird z. Zt. noch nach der Leiche des Kindes
abgesucht.
* * *
Zu der Anterschlagmigsaffäre
in Uetersen.
Uetersen, 10. Juui. Zu der Affäre des
wegen Amtsunterschlagung verhafteten No
tars Börnsen ist noch mitzuteilen, daß heute
andere geschädigte Personen vernommen wur
den. Die Gesamtsumme der fehlenden Gel
der beträgt schätzungsweise etwa 60 000 bis
70 000 Mark, doch kann sich die Summe noch
ermäßigen oder erhöhen, da man nicht sofort
feststellen kann, ob alle in Frage kommenden
Beträge von Börnsen eingezahlt oder zurück
behalten wurden.
* * *
Der Landvolk-Prozeh endgültig
erledigt.
Kiel, 10. Juni. Die Justizpreßstelle teilt
mit, daß, nachdem die Angeklagten durch
ihren Verteidiger die Berufung im Neu
münster schon Lanövolkprozeß zurücknehmen
ließen, jetzt auch die Staatsanwaltschaft die
Berufung zurückgenommen hat. Da auch die
von der Stadt Neumünster als Ncbenklä-
gerin eingereiche Berufung zurückgenommen
worden ist, sind damit alle Berufungen er
ledigt und der Prozeß ist endgültig zu Ende.
* *
*
Das Urteil im Kieler Straßenbatzrr-
prozetz rechtskräftig.
Kiel, 10. Juni. Das Urteil des Ober
landesgerichts Kiel im Prozeß der Allgemei.
nen Lokalbahnen und Kraftwerke A.-G. ge
gen die Stadt Kiel auf Verlängerung des be
stehenden Vertrages um 10 Jahre ist jetzt
rechtskräftig geworden. Die Straßenbahn, die
auch in der Berufungsinstanz unterlegen ist.
hat auf die angekündigte Berufung in diesem
Verfahren verzichtet. Danach sind die Rechts
verhältnisse zwischen der Stadt Kiel und der
Lokalbahn soweit geklärt, als der im Jahre
1907 abgeschlossene Vertrag in allen seinen
Teilen Gültigkeit besitzt. Die Verhandlungen
über die zukünftige Gestaltung des Vertrags-
Verhältnisses zwischen Kiel und der Straßen
bahn werden weitergeführt. Die Entscheidung
dürfte Ende Juni in einer geheimen Sitzung
der Städtischen Kollegien fallen.
* * *
Eine mederderttfche Tagung in Kiel.
Kiel, 10. Juni. Hanseatischer Geschichts
verein und Verein für niederdeutsche Sprach
forschung hielten Pfingsten ihre angekündigte
gemeinsame Tagung in Kiel ab. Geistige
Wechselwirkung zwischen Deutschland und den
nordischen Staaten — dieses Thema eines
Vortrags von Prof. Dr. Petersen-Kiel dürfte
man als Motto über diese Tagung setzen. Ne
ben dem deutsch-nordischen Kulturaustausch
bildete die Beschäftigung mit der wissenschaft
lichen Forschungsarbeit der Reichsmarine ein
zweites Hauptthema der Veranstaltung, die
einen starken Besuch, namentlich aus den
Hansestädten, aufweisen konnte. — In der
53. Jahresversammlung des Vereins für
niederdeutsche Sprachforschung, abgehalten in
den Klubräumen des Instituts für Weltwirt
schaft und Seeverkehr, wurden die geschäftli
chen Tagesordnungen erledigt. Ein Ausflug
nach Schleswig machte den Abschluß. — Der
Hansesche Geschichtsverein hat Prof. Max
Lenz, der am 13. Juni in Berlin seinen 80.
Geburtstag feiert, zum Ehrenmitglied er
nannt.
O Natzeburg, 11. Juni. Die verschiedenen Ju
gendkorps der Provinz (Jugendgruppen dor Kreis-
kriegerverbände) veranstalteten in Ratzeburg ihr
diesjähriges Pfingsttroffen, an dem auch das Kie
ler Korps teilnahm. Bei schönstem Psingstwetter
und zahlreicher Beteiligung verlief alles pro
grammäßig. Während des Sonntags fand ein
großes Geländespiel statt, nach dessen Beendigung
die feindlichen Parteien an der Feldküche bei Erb
sensuppe wieder Frieden schlossen. Ein Fackelzng
am Abend durch die festlich geschmückten Straßen
der Stadt mit anschließender Feier auf dem Markt
platz gestaltete sich zu einer eindrucksvollen Kund
gebung für unser deutsches Vaterland. Während
des Feldgottesdienstes am Morgen des 2. Pftngst-
tages à unter hohen Buchen am Sceufer fand der
Geistliche beim Glockengeläut wom Ratzeburger
Dom die Worte, die der Jugend zu Herzen gehen.
Die Andacht wurde zu einer wirklichen Feierstunde.
Der Vormittag wurde durch Besichtigungen, Klein
kaliberschießen, Baden u. a. mehr ausgefüllt. Ein
Vorbeimarsch auf dem Marktplatz brachte den Ab
schluß der Veranstaltungen. Im Anschluß hieran
ging das Kieler Korps auf seine Pfingstwande-
ntnq, von der es am 15. d. Mts. um 19,08 Uhr
zurückkehrt.
Itzehoe, 10. Juni. Itzehoe eröffnet seinen
nenen Park. Der zwischen Breitenbnrger
Straße und Gr. Paaschburg gelegene frühere
de Vos'sche Park, welcher von der Stadt er
worben worden ist, wurde zu Pfingsten der
Oeffentlichkeit übergeben.
Itzehoe, 10. Juni. Nermcrtag in Itzehoe.
Das diesjährige Treffen der Ehemaligen vom
Feldartillerie-Regiment Nr. 9 findet am 9.,
10. und 11. August in Itzehoe statt.
ab. Itzehoe, 11. Juni. Selbstmordversuch.
Ein auswärtiger, hier zu Besuch weilender
junger Mann machte einen Selbstmordver
such, indem er sich mit einem Tcsching in die
Herzgrube schoß. Aus Schwermut soll der
Verletzte die Tat begangen haben. Er wurde
dem Julienstift zugeführt. — Einbruch. In
einer Dachpappenfabrik wurde ein Faß Teer
TUBE 1.50 u.2.50 IN ALLEN FACHGESCHÄFTEN