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ļin;elhan-rî
««ö Lŗe-è1genoffr«şchaft.
Der Deutsche Genossenschaftsverlag veröffent
licht soeben eine Untersuchung des deutschen Ge-
nossenschastsverbandes und der Hauptgemeinschaft
des Deutschen Einzelhandels über den Anteil des
Einzelhandels am Geschäft der Kreditgenossen
schaften.
Die bisher im Jahrbuch des Deutschen Genos
senschaftsverbanöes veröffentlichte allgemeine Ge
schäftsstatistik der Kreditgenossenschaften ermög
lichte keinen Einblick in die Berufsgliederung der
mit Sen Genossenschaftsbanken in Spar-, Deposi
ten- und Scheckverkehr oder in laufender Rech
nung stehenden Kundschaft. Deshalb muß der
neuen Untersuchung vom Standpunkt der seit lan
gem dringlichen Klärung der tatsächlichen Verhält
nisse auf dem Gebiet der Finanzierung des Ein
zelhandels besondere Bedeutung beigemessen wer
den.
Der Erhebung liegt ein überaus eingehendes
und vielgestaltiges Material aus 78 Kreditgenos
fenschaften zu Grunde. Aus der eingehenden
durch zahlreiche Tabellen unterstützten Untersu
chung geht hervor, daß etwa % aller Mitglieder
der Kreditgenossenschaft dem Einzelhandel ange
hören. Das bedeutet, daß von ca. 670 000 deutschen
Einzelhändlern etwa 130 000—140 000 salso etwa
20 Proz.) kreditgenossenschaftlich organisiert sind
Die Beteiligung des Einzelhandels am Kreditver
kehr ist stärker, als es seiner Mitgliederzahl ent
sprechen würde, denn von sämtlichen gewährten
Krediten entfallen mengenmäßig etwa % (15,8 %),
wertmäßig etwa 17,5 % aller Krediteinräumungen
auf den Einzelhandel. Man kann demnach anneh
uren, daß von der Gesamtkreditsnmme aller an den
deutschen Genossenschaftsverband meldenden Kre
ditgenossenschaften Gelder in Höhe von 1180 Milk
RM. dem Einzelhandel zufließen.
Es zeigt sich, daß die deutschen Kreditgenos
senschaften als durchaus mittelständlerische Bank
institute für die bankmäßige Vertretung des Ein
zelhandels sehr geeignet erscheinen. Sowohl durch
die Struktur des Kreditgeschäftes als auch durch
die Art der Deckung der Kredite und ferner durch
das Verhältnis zwischen Aktiv- und Passivgeschäften
dürften die Kreditgenossenschaften dieser Aufgabe
in hohem Maße entsprechen. Die Beziehungen zwi
schen Einzelhandel und Kreditgenossenschaften sind
demnach heute bereits enger, als man bisher an
zunehmen geneigt war.
Der Lübecker Bankprozeß.
Der Zusammenbruch der Bank für Handel und Gewerbe
vor Gericht.
Lübeck, 28. Mai. Das gerichtliche Nachspiel des
Zusammenbruches der Bank für Handel und Gewerbe
wird vor dem Großen Schüffengricht in Lübeck vor sich
sehen. Angeklagt sind Bankdirektor Hirschjeld, Warnck,
die Bankbeamten Wulf und Thomsen.
In der Anklageschrift wird Bankdirektor Hirsch
sä der fortgesetzten Handlung zum Nachteil der Ak
tiengesellschaft bezichtigt. Ebenso ist er wegen nnrich-
tiger Berichterstattung in den Aufsichtsratsfitzungen,
Bilanzverschleierungen und Differenzspekulationen an
geklagt. Die Anklage vertritt bei Hirschjeld den
Standpunkt, daß diese Handlungen vorsätzlich began
gen wurden,
Warnck, der wegen kleinerer Delikte vor Gericht
steht, wird zugutegerechnet, die Handlungen fahrlässig
begangen zu haben. Bankbeamter Wulf ist wegen
Differenzhandel angeklagt, Bankbeamter Thomsen we
gen Beihilfe zur falschen Buchführung.
Der heutige erste Tag war in der Hauptsache der
Vernehmung der Angeklagten gewidmet. Der Ange
klagte mutz zugeben, ungedeckte Kredite in Höhe von
rund 100 000 RM. in Anspruch genommen zu haben.
Der Angeklagte erklärte, daß der Anfsichtsrat ge
wußt habe, daß große Posten eigner Aktien im Depot
vorhanden seien.
Di« Nachmittagsverhandlung begann mit der Ver
nehmung des Bankvorstandes Warnck, der ganz ent
schieden bestritt, an den Dörsen-Termingeschäften be
teiligt gewesen zu sein, bezw. irgend etwas damit zu
tun gehabt zu haben.
Der Angeklagte Wulf äußerte sich in seiner Ver
nehmung besonders zu den Effektengeschäften. Direk
tor Hirschfeld habe ihm gesagt, falls er für eigene
Rechnung spekulieren wolle, solle er dieses nicht auf
seinen Namen, sondern auf ein Konto eines fingier
ten Namens tun. Direktor Hirschfeld bestritt diese
Aeußerung gemacht zu haben.
Zuletzt wird der Angeklagte Thomsen vernommen,
der wegen einer von ihm vorgenommenen Falschbu
chung vor Gericht steht.
Spätnachmittags wird eine Reihe von Zeugen ver
nommen.
Zn Berlin hätten Händler den dänischen Staats
konsulenten Jacobsen darauf aufmerksam gemacht, datz
gewisse Importeure dänische Eier ohne Wochenmar
ken verkauften. Er untersuchte diese Anzeige mit eini
gen Agenten und fand sie bestätigt. Die Sache ist
daraufhin dem dänischen Landwirtschaftsministerium
zur Untersuchung übergeben worden.
Bauernsiedlung.
Es bietet sich jetzt wieder eine Gelegenheit,
zweite und dritte Bauernsöhne anzusiedeln. Das 2500
Morgen große Rittergut Parmen im Kreise Templin
wird von der Deutschen Lftmarken-Siedlung in Ber
lin-Dahlem in Rntengiiter aufgeteilt, Es ist 20 Ki
lometer von Prenzlau entfernt und besitzt eigene Voll
bahnstation. Etwa SO Stellen von 60 Morgen Grütze
sollen noch vor der Ernte abgegeben werden. Sie er
halten friedensmätzige Gebäude mit Anschluß an die
Wasserleitung und das Clektrizitätsnetz und werden
mit komplettem lebenden und toten Inventar sowie
mit voller Ernte ausgestattet. Zu ihrem Erwerb sind
10 000 RM. eigene Mittel erforderlich. Evangelische
Kirche und Schule befinden sich im Dorfe. Das Der
fahren wird unter Leitung des Preußischen Kultur
amts in Prenzlau durchgeführt.
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ABehmz dtkÄlierkiWàHiig
ans alt RiMHŞà?
Antrag zum Tuberkulosetilgungsverfahrcn
im preußischen Landtag.
Der Ausschuß für die Landwirtschaft stellt
folgenden Antrag: Der Landtag wolle beschlie
ßest, den llrantrag dr Abg. Bundtzen und Een.,
nämlich: ,^Das Staatsministerium wird ersucht,
nicht ein Drittel, sondern zwei Drittel
der Kosten für die Durchführung des Tuberkulose-
tilgungsverfahrens aufzubringen", in folgender
Fassung anzunehmen: „Das Staatsministerium
wird ersucht, mit tunlichster Beschleunigung das
Tuberkulosetilgungsverfahren auf alle Rindvieh-
bestände auszudehnen, um eine wirksame Bekämp
fung zu ermöglichen. Die Kosten dieses Verfah
rens sind in solcher Höhe auf allgemeine Staats
kosten zu übernehmen, daß die Wirtschaftlichkeit
der Rindmehļhaltung nicht beeinflußt wird."
Neueste WjrļschŞMchrzchļeK.
Die Eroßhandelsrichtzahl weiter rückgängig.
Die auf den Stichtag des 21. Mai berechnete
Eroßhandelsrichtzahl des Statistischen Reichsamites ist
mit 125,7 gegenüber der Vorwoche 125,8 (leicht) zu
rückgegangen. Von den Hauptgruppen ist die Richt-
zahl für Agrarstoffe um 0,1 v. H. auf 110,6 (111,0) ge-
unkcn. Die Richtzahl für industrielle Rohstoffe und
Halbfabrikate hat sich um OK v. H. auf 121,0 (123,8)
erhöht, während die Zahl für industrielle Fertigwaren
auf 151,4 (161,6) weiter nachgegeben hat.
Gegen die sogen. Doppelverdiener
wendet sich eine an sämtliche Reichsminister ergangene
Eingabe des Landesausschustes des hambnrgischen
Mittelstandes. — Durch das Verbot des Doppslver-
dienertums, das zweifellos parlamentarisch weit eher
durchzusetzen sein wird, als Pensionskürzungen, wür
den heute viele Erwerbslose wieder in ihren erlern
ten Berufen Beschäftigung, und Verdienst finden kön
nen und dem Staat nicht mehr zur Last fallen.
Vollversammlung des Deutschen Landwirtschastsrates.
Die diesjährige 60. Vollversammlung des Deut-
chen Landwirtschastsrates findet am 25. und 26. Juni
1930 in Berlin statt.
An der Tagung werden sich am 27. und 28. Juni
auf Einladung der Landwirtschajtskammer für die
Provinz Brandenburg und für Berlin Besichtigungen
wirtschaftlicher Betriebe der Mark Brandenburg au
ch ließen.
Ungesetzliche dänische Eierausfuhr
nach Deutschland.
Kopenhagen, 21. Mai. Das in Aarhus erschei
nende „Dänische Handelsblatt" das Organ der ver
einigten dänischen Kaufmannsvereine, kann aus zuver
lässiger Quelle mitteilen, datz die dänische Eierexport
genossenschaft die gesetzlichen Bestimmungen über die
Datierung der Eierkisten, die zur Garantie der Quali
tät der Eier mit Wochenmarken versehen werden, nicht
innegehalten habe.
Landwirtschaftlicher Verein für die Wilstcrmarsch.
Auf der am Freitag abgehaltenen Sommer
versammlung wurde beschlossen, von einer Ver
einstierschau und der Vergrößerung der Reithalle
in Wilster, die auch den Bullenschauen dient, Ab-
tand zu nehmen. Ueber ansteckende Euterkrank
heiten sprach Tierarzt Kleber-Wilster, über wich
tige Kulturmaßnahmen auf Grünland Landwirt-
chaftslehrer Martensen-Jtzehoe. Es soll bean
tragt werden, daß nur öffentliche Remontenmärkte
abgehalten werden. Für Wilster wurden zwei
Märkte als notwendig bezeichnet. Zum Schluß
wurde die „Grola"-Angelegenheit besprochen, ein
Beschluß dahin gefaßt, eine Resolution an die
Kammer zu richten. (l.)
Die neuen Ernten.
Vereinigte Staaten.
Rach einer Mitteilung, die di« Washingtoner Ne
gierung dem Internationalen Landwirtschaftsinstitut
in Rom zukommen liest hat sich in den ll. S. A. der
Stand von Winterweizen zwar seit der Veröffentli
chung des letzten Berichts gebessert, in den östlichen
Gebieten ist jedoch Regen erwünscht.
Die Sommerweizensaaten stehen im allgemeinen
gut, ebenso werden di« Aussichten für die Hafer-,
Roggen-, Gerste-, Leinsaat- und Reisernte günstig
beurteilt.
Der Stand von Mais ist normal, in einigen De
zirken hat es jedoch zu stark geregnet.
Auch für die Daumwollkulturen waren die Rieder
schlage im Westen zu reichlich, dagegen war die Wit
terung im Osten eher zu trocken.
Kanada.
Wie die kanadische Regierung dem Internationa
len Landwirtschaftsinstitut in Rom berichtet, herrschte
im April in Kanada im allgemeinen kaltes und trocke
nes Wetter mit Nachtfrösten. Der Boden bot der
Aussaat günstige Bedingungen und die Bestellungs
arbeiten waren am Ende des Monats weiter fortge
schritten als in den Vorjahren, In einigen Distrikten
reicht die Bodenfeuchtigkeit für die Keimbildung aus,
in den westlichen Provinzen ist die Lage jedoch weniger
günstig.
LMMMg ZS5 Mmkl-, FMgsl-
rulh LànsMelelWlhimhels.
x. Neumünster, 25. Mai. Die zweitägige Pro
vinzial-Hauptversammlung des Landesverbandes
Schleswig-Holstein im Reichsverband Deutscher
Kaufleute des Kolonialwaren-, Feinkost- und Le
bensmittel-Einzelhandels (Rekofei) nahm heute
nachmittag in Anwesenheit von etwa 120 Vertre
tern ihren Anfang. Wie der Landesverbandsvor
sitzende, Kaufmann Hamann-Blankenese in seiner
Eröffnungsansprache u. a. hervorhob, hat man mit
der Wahl Neumünsters als Tagungsort zeigen
wollen, daß der Handel Schleswig-Holsteins sich
solidarisch fühlt mit seinen durch den Bauern
Boykott zu Unrecht geschädigten Neumünsteraner
Kollegen, die unschuldig unter den Folgen des
1. August hätten leiden müssen. Unter lebhafter
Zustimmung der Versammlung bedauerte ber
Redner, daß die Stadtverwaltung zu der Rekofet
Tagung nicht einmal einen Vertreter entsandt
habe. Nach der namentlichen Begrüßung der
zahlreichen Ehrengäste sprach ber Reichstagsabge
ordnete Colosser-Berlin über das Thema: „Was
erwartet die Wirtschaft von der neuen Regie
rung? Nach dieser mit Beifall aufgenommenen
Rede sprachen noch Landtagsabgeordncter Janssen,
Varmen, über: „Wie unser Berufsstand sich im
Zeitgeöränge durchzusetzen hat" und Dr. Lebrecht
von der Mittelstandsversicherung Hamburg über:
„Die Altersversorgung des Mittelstandes"'. Der
morgige 2. Tag beginnt mit einer geschäftlichen
Tagung im Forsthaus.
Die Verabschiedung des Osthilfegesetzes.
TU. Berlin, 24. Mai. Wie die Telegraphen-
Union aus parlamentarischen Kreisen hört, ist
die in Ostpreußen entstandene Unruhe wegen der
Verabschiedung des Osthilfegesetzes unbegründet,
da der Reichstag die Absicht hat, auf jeden Fall
vor der Sommerpause dieses Gesetz noch zu ver
abschieden. Eine Verabschiedung von Pfingsten ist
'chon technisch vollkommen unmöglich. Das Ka
binett hat allerdings bereits vor längerer Zeit
bas Gesetz dem Reichsrat überwiesen. Aber da
vom Reichsrat gewisse Fristen innegehalten wer
ben müssen, wird die Vorlage erst am kommenden
Mittwoch an die Ausschüsse weitergeleitet. Das
Plenum des Reichsrats wird das Gesetz erst nach
den Pfingstferien, wahrscheinlich am 20. Juni,
verabschieden. Dann erst kann sich der Reichstag
mit der Vorlage beschäftigen. Die Verabschiedung
im Reichstag wird voraussichtlich nach Erledigung
des Haushalts für 1930 in den ersten Julitagen
erfolgen.
MlMmà
ah Bad Vramstedt. 21. Mai. Dem heutigen Fer-
kelmllrkt waren 66 Ferkel und Länserschweine zuge
führt. Der Handel war mittelmäßig. Es wurden fol
gende Preise erzielt: 1—6 Wochen alte Tiere 21—28
M, 6—8 Wochen alte 28—32 Ji. 8—12 Wochen alte
32 40 M. Rach Gewicht gehandelt kosteten die Ferkel
1,20—1,30 Ji und die Läuserschweine 0,85—0,80 Ji das
Vlststd. Die Preis« konnten sich gegenüber der Vor
woche behaupten. Die angebotenen Fettschweine wur-
şşn mit 58—60 Psg. das Pfund Lebendgewicht ge-
Marktverlcgungen in Hamburg.
Anläßlich des Himmelfahrts- und Pfingstfestes
werden folgend« Diehmärkt« verlegt:
a) der Rinder- und Schafmarkt von Donnerstag, den
29. Mai, auf Mittwoch, den 28. Mai.
b) der Kälber- und Schweinemarkt von Dienstag,
den 10. Juni auf Mittwoch, den 11. Juni.
Berliner Häuteversteigerung.
Die 167. Versteigerung des Allgemeinen Häute-
verwer tungs-V evbandes E. m. b. H.' Berlin-Lichten-
berg. findet am 5. und 6. Juni ds. Js. in Berlin,
Potsdamer Straße 9. statt.
Produkften-Märkfe
Neueste Notierungen
an in- u. ausländische Warenbörsen
Berlin, den 24. Mai 1930 (Reichsmark für 1000 kg
(Landwirtschaftliche Inlands-Erzeugnisse)
Landwirtschaftliche Auslands-Erzeugnisse.
Ware
Weizen
Roggen
Gerste
Mais
Hafer
Manitoba«». ..,....
Rosafe
Barusso
Südrussischer.,
Western II ....
Donau- u. südruss.
La Plata u. indisch.
Amerikanisch. Malz
Donau, Calfox.»..
Gelber La Plata..
Hamburg Bremen
195.70
176,40
174.70
87,35
92,40
99,95
116,75
La Plata, Clipped, 89,05
Getreideterminbörse
206
190
186
100
100
201
Berlin, den 24. Mai 1930.
Ware
Weizen per Mai
Juli
' Sept
Roggen per Mai
Juli
Sepi
Gerste per Mal
Juli
Sept.
Hafer per Mai
Juli
Sept.
Berlin Breslau
301
305
269
174
177
179
160
164
165
299
258
172
174
Hamburg
155
154
78
82
82
84
99
94
94
Futtermittel
Rapskuchen ..,
Leinkuchen ....
Trockenschnitz.
120—130
171-181
81-86
Soyaschrot ....
Kartoffelflocken
Mais ..........
134-144
130-133
Das Brotgesetz in der Tschechoslowakei.
In der Tschechoslowakei ist am 10. April 1930 ein
Ersetz verkündet worden, auf Grund dessen für di« Er
zeugung und Einfuhr von Brot folgende Vorschriften
bestehen:
„1. Gewerbsmäßig darf Brot bloß aus ungemisch
tem, bis zu 66 Prozent ausgemahlenem KornftRķ
gen)-Mehl oder aus bis zu 65 Prozent ausgemahle-
nem Korn-(Roggen)-Mehl mit Beimischung von höch
stens 10 Proz. Weizenbrotmehl erzeugt und in den
Verkehr gebracht werden.
2. Dasselbe gilt auch für die gewerbsmäßige Er
zeugung von Brat, wenn der Verbraucher selbst das
Mehl ober Getreide für das Brot liefert.
3. Ausländisches Brot kann bloß in einer der Be
stimmungen des Abs. 1 entsprechenden Zusammenset
zung in den inländischen Verkehr gebracht werden.
4. Unter Brot im Sinne dieses Gesetzes ist bloß
Brot aus Korn-(Roggen)-mehl und Weizenmehl zu
verstehen."
Der Prozeß gegen Bankdirektor Hirschfeld.
NN. Lübeck» 24. Mai. In der heutigen Ver
handlung des Prozesses wegen des Zusammen
bruchs der Bank für Handel und Gewerbe in
Lübeck wurde die Beweisaufnahme zu Ende ge
führt. Aus den Aussagen der vielen Zeugen ist
bemerkenswert, daß Dr. Brüling die Aussage
machte, datz bereits am 31. Dezember 1928 der
Reservefond und 550 000 Mark von dem 1 Million
betragenden Aktienkapital verbraucht waren. Die
Bank sei am Ende des Jahres 1927 nicht mehr in
der Lage gewesen, eine Dividende aus eigener
Kraft zu zahlen.
Rechtsanwalt Dr. Hoffmann entlastete beson
ders den zweiten Direktor Warnck. Er sagte, wenn
Warnck etwas Unrechtes getan habe, so aus
Schwäche. Ein Sachverständiger, Bankdirektor
Kleinert, Rostock, stellte fest, daß Termingeschäfte
in einem Umfang gemacht wurden, sür die der
Raum der Bank viel zu eng war. So weit er
beurteilen könne, seien die Revisionen, die der
Aufsichtsrat vorgenommen hat, nicht immer aus
reichend gewesen.
Nachdem dann noch der zweite Sachverstän
dige, Bücherrevisor Vogler-Hamburg, zu Worte
gekommen war, wurde die Veweisausnahme ge
schlossen. Die Verhandlung wurde auf Montag
vertagL
Kieler Börse
oonst 4. Mai 1930. Erzeugerpreise. Preise verstehen
ich für gesunde Durchschnittsgualität der letzten Ernte
per 1000 Kilogramm bei waggonweisem Bezug ab Hob
lein. Weizen, 78/79, Durchschnittsgualität, 295 Ji,
Roggen, 72/73 Klg., 165 -4t, Sommergerste 205 -4t, Brau
gerste 215 -4t, Russengerste 200 Ji ab Hamburg verzollt,
Hafer, weiß, 53/54, 170 -4t. Kleeheu per 50 Klg. 4,30 -4t,
Wiesnheu 3,60 -4t, Pretzstroh 1.60 -4t, Häcksel 2,10 -4t.
.Speisekartosfeln per 50 Klg., Industrie, gelbsleischige,
2,30 Ji, Buntköpfe 3,20 Ji.
Tendenzbericht.
Kiel. 24. Mai. Die Marktlage smr Getreide ist
ruhig. Der Preis fur Weizen ist infolge der gerin
gen Jnlandsvorräte gestiegen. Roggen hakte schweren
Absatz, zumal der von der Regierung verbilligte eosi-
nievte Roggen für Futterzwecke viel gekauft und da
gegen der betriebseigene Roggen von den Landleuten
eingetauscht wird. Die Preise für Futtermittel find
infolge geringer Nachfrage wieder etwas gefallen.
Ņ§îşş§, OhnrGewähr
Anleihe»
ü°/oSd1ch.Nr.,D.
Roggen-Pfandbr
5°/o Ldfch. Zentral
Roggen -Pfandbr
l00/o Goldpfand
driefe der Schl.'H
Landfch. . . .
8 o/o Goldpfandbr
d. Schl.-H. Ldfch
6 o/o Goldpfandbr
d. Schl..H. Ldfch
8 o/o Goldpfandbr.
der Kreditvereins
24. Mai
17. Mai
Aktien
Bankv.f.Schl.-H.
Kieler Bank . . .
Schleibank, alte
do. junge
Schl.'H. Bank. .
Weftholst. Dank
Brauerei Z. Eiche
Kieler Schloß-
Schiffer.-Brauerei
Getreide- A.-G.
Kappeln
Hadermann & G.
şn,eDampfer.E.
Angebot I Nachfr. | bezahlt ^Angebot Nachfr. | bezahlt
8.10
8.00
9&2ß
96.75
125.50
137.50
135.00
180.00
&0Û
8.00
95.75
9600
125Ä)
135.00
135.00
130.00
188.00
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