St. Marienkirche. sTlfi
Sonntag, den 25. Mai 1930 (Nogate):
Vorm. 9y Uhr: Gottesdienst. Predigt von Pastor
Joerscn. Im Anschluß: Einführung der neu-
gewählten Kirchcnvertreter. Vorm. 10)4 Uhr:
Gedächtnisfeier für die Gefallenen d. Renüs-
burger Primaner-Rudcr-Llubs von Pastor
Iverfen. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienst.
Kirche zu Ornlchlag.
Sonntag, den 25. Mai 1830.
' morgens 9 Uhr. Gottesdienst. Kollekte
10 Uhr, Konfirmanden
772 11 Uhr. Kindergottesdienst.
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Sonntag, 25. Mai, vorm. 9 «4 Uhr: Gottesdienst.
Pastor Clausen. (737
Neuwerker Christkirche.
Sonntag, den 25. Ma> 1930 (Rogate):
Vorm. 9 14 Uhr: Gottesdienst. Predigt von Pastor
Bielfeldt. Im Anschluß. Einführung der neu
gewählten Kirchenvertreter. Vorm. 11 y t Uhr:
Kindergottesdienst. (715
Katholische Kirche.
Sonnrag, den 25. Mai 1930:
7j4 Uhr: Frühmesse und Predigt. 10 Uhr: Hoch
amt und Predigt. 8 Uhr: Andacht.
Kohenwestedt. 10 Uhr: Gottesdienst. (713
.Die wunderbare Macht des persönlichen Einflusses,
Magnetismus, Anziehungskraft oder Gedankonkontrolle,
nennen sie es, wie Sie wollen kann sich ohne Zweifel
ein jeder aneignen, ganz eieich ob jetzt wenig erfolgreich
oder anziehend“, sagt Herr Elmer Ellsworth Knowls^
Verfasser des neuen Buches betitelt p Der Schlüssel zur
Entwickelung der inneren Kräfte“. Das Buch offenbart
uns viele erstaunliche Tatsachen, betreffs der Praxis der
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Sonnabend, den 24. Mai 1930 : 8 Uhr abends:
Blaukreuzversammlung.
Sonntag, den 25. Mai 1930: 2 Uhr nachm.: Sonn-
tagsschule. 4 Uhr nachm: Jugendbimd. 8 Uhr
abends: Evangelisation.
Dienstag, den 27. Mai 1930: 8 Uhr abends: Bi
belstunde. (717
Kirche zu Bnnsdorf.
Sonntag, den 25. Mai 1930
Vorm. 9 Uhr' Gottesdienst. Nachher: Beichte und
Abendmahl. (712
Kirche zu Hütten.
Sonntag, den 25. Mai 1930 (Rogate):
Dorm. 9% Uhr: Lesegottesdienst. Pastor Paul-
BapüslgngenieiiHle, Rosensiraûe
vormittags 9 Uhr Bibelstunde.
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Sonntag, den 25. Mar 1930 (Rogate):
Borm. 10 Uhr,: Gottesdienst. Anschließend: Beichte
und' Abendmahl. (736
Schule zu Westermühle».
Sonntag, den 25. Mai 1930 (Rogate):
Nachm. 3 Uhr: Bibeljlundc. Anschließend:
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Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst. Anschließend: Deichte
und Feier des heil. Abendmahls. Anmeldun
gen werden im Pastorat erbeten. Pastor
Münchmeyer. (726
Herr Martin Goldhardt.
orientalischen Yogis und erklärt ein unvergleichliches
System der Entwickelung des Persönlichen Magnetismus,
der hypnotischen und telepatischen Kräfte, des Gedächt
nisses und der Konzentration der Willenskraft und wie
unerwünschte Gewohnheiten zu beseitigen sind, durch
die wunderwirkende Kraft der Suggestion.
Herr Martin Goldhardt schreibt: „Mein eigener
Erfolg, den ich durch das Knowles’sche System gewann,
gerechtfertigt meinen Glauben, dass es mehr für den
Fortschritt der Menschheit bietet, als irgend eine andere,
existierende Methode“. Das Buch, welches weit und
breit kostenlos verteilt wird, enthält viele photogra
phische Abbildungen, welche zeigen, wie diese geheim
nisvollen Mächte über die ganze Welt benutzt werden
und wie Tausende und aber Tausende ihre Kräfte ent
wickelten, obgleich sie früher nichts davon geträumt
haben, dass sie solche besassen. Die freie Verteilung
der 10000 Exemplare wird von einem leitenden Brüsseler
Institut übernommen und jeder Interessent kann eine
Kopie kostenlos und portofrei erhalten.
Ausserdem werden nicht nur die Bücher frei verteilt,
sondern jeder, welcher sofort schreibt, erhält eine psycho
analytische Charakterbeschreibung von 400 bis 500 Worten,
von Herrn Knowles persönlich verfasst. Sollten Sie ein
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Sie nur in Ihrer eigenen Handschrift den folgenden Vers
abzuschreiben:
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Und auch grosse Geistesstärke,
Senden Sie mir eine Charakter-Deutung,
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„Das kann man wohl sagen. Er kann es in
diesem Beruf noch weit bringen — wenn man ihm
Zeit läßt. Diesmal ist es nun vorbeigelungen. Der
Indizienbeweis ist lückenlos geschlossen."
Er erhob sich und nahm seinen Hut zur Hand.
Gottseidank, die Quälerei war vorüber. Alles hatte
sich aufgeklärt, Alles verflog und zerstob wie der
Spuk eines wilden Traumes. Nervös spielte Dol-
lingen mit dem langen Zeichenstift. Es gab einen
kleinen Knacks — die Spitze war abgebrochen.
Der Fremde blickte sich um. „Ist das hier Ihr
Mantel und Hut?"
„Ja. Warum?"
„Ziehen Sie ihn, bitte, an und begleiten Sie
mich."
Eine schwere Lähmung überkam Dollingen, aber
er schüttelte sie mit Gewalt ab. „Sie vergessen,
daß ich hier meine Stunden einzuhalten habe."
„Das lassen Sie nur meine Sorge sein, Herr
Dollingen." Die Stimme hatte ihren behaglichen,
schleppenden Klang verloren. Sie war scharf mar
kiert und paßte plötzlich zu dem Gesicht.
„Wohin soll ich Sie denn überhaupt beglei-
ten?" fragte Dollingen verstört. Er klammerte die
Hände um den Rand des Zeichentisches, als fände
er hier einen Halt, der ihn sicherte.
„Wohin? Ins Polizeipräsidium*
(Fortsetzung folgt.)
Mappe, die ein so wichtiges Dokument enthielt,
offen übergeben worden sein soll?"
Dollingen fühlte die Gefahr, die in diesen ewi
gen Kreuz- und Querfragen lag, wie ein leibhaf
tiges Wesen. Er schrie gereizt: „Ich weiß doch gar
nicht, ob sie offen war. Mehr kann ich nicht sagen.
Ich dachte es mir bloß so."
Der Fremde lehnte sich behaglich zurück. „Das
ist nämlich die Kernfrage: wer hat das Dokument
genommen? Nachdem sie der Geschäftsführer an
sich genommen hatte, ist der Mappe nichts entnom
men worden. Das steht fest. Es muß also vorher
geschehen sein. Wer war es wohl Ihrer Meinung
noch?"
Alle Sicherheit fiel wieder von Dollingen ab.
„Ich weiß nichts", sagte er dumpf.
„Sie sind da in eine schlimme Geschichte ver
wickelt worden, Herr Dollingen. Es wäre das beste,
Sie sagten alles, aber auch alles, was Sie wissen.
Ich will Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.
Was war das z. B. mit dem geschäftlichen Voran
schlag, von dem Sie sprachen?"
Es schien das Schicksal dieses Zeichensaales zu
sein, daß hier dos Spiel der Katze mit der Maus
gespielt wurde — und immer war er die Maus
gewesen. Ein kalter Strom rieselte ihm den Nacken
herab. Was sollte er antworten? Jede Frage war
eine Falle. Jede Antwort verwickelte ihn weiter
in dies verhängnisvolle Netz.
„Nun?" fragte die höfliche Stimme. .
Die Wahrheit sagen! Alles! Mochte kommen,
was da wolle! Er ertrug dies Spiel nicht mehr.
„Krille wollte auf diesem Wege einen Voran
schlag seiner Firma der Konkurrenz zugänglich
maä)en, die ihn dafür bezahlt. Wenigstens sagte er
das. Aber mir gefiel die Sache nicht und ich habe
sie daher nicht gemacht. Das habe ich ja schon ein
paar mal gejagt."
„Ein interessanter Herr, dieser Krille", meinte
der andere schmunzelnd. „Nun, vielleicht ist er in
diesem Augenblick schon in Haft genommen und
alles klärt sich auf — auch für Sie."
„Ich könnte darum beten", sagte Dollingen fast
stöhnend.
Der Fremde sah so liebenswürdig aus, daß er
Mut zu seiner Frage bekam: „Nicht wahr, es ist
doch nur ein Bluff, daß ausgerechnet Krille in den
Besitz wichtiger militärischer Papier kommen
konnte?"
„Leider nicht. Es war nicht einmal so schwer
für ihn. Ich kann es, Ihnen ja im Vertrauen mit
teilen, wie es dazu kam. Ein Mitglied des Aufsichts-
vates hatte das Dokument in seiner Mappe. Krille
ließ an ihrer Stelle eine ganz gleich aussehende, die
mit illustrierten Zeitschriften und Magazinen ge-
füllt war. Sehr unterhaltende Blätter, aber ein
etwas schwacher Ersatz." Er lachte gemütlich.
„Also ist er sehr raffiniert zu Werke gegangen."
Paul Enderling
der Bar verschafft. Es war ein Nebenverdienst,
den ich gut brauchen konnte."
„Sie haben studiert, Herr Dollingen?"
Die Zwischenfrage reizte ihn mehr als alles
andere. „Sehr richtig, Architektur. Aber wir Bal
ten haben all unser. Eigentum verloren, wie Sie
eigentlich wissen dürfen. Oder ist das Ihrem
Scharfsinn entgangen?" > Seine Nerven bebten.
Seine Geduld riß. „Ich habe Ihre Fragerei notabene
satt. Ja, satt bis zum Halse. Wenn ich ein Ver
brechen begangen habe, so Leweilsen Sie es mir
doch!"
Der Fremde schien seinen provozierenden Ton
gar nicht zu bemerken. Er sagte ernst: „Der Nach
weis Ihrer Unschuld dürste doch wohl in erster Linie
Ihre Sache sein."
Dollingen brauste auf. „Ich habe die Mappe
abgegeben, wie ich sie bekommen habe. Wo soll da
eine Schuld sein?"
„Ich bin natürlich von Ihrer Unschuld über
zeugt. Oder nehmen Sie an, daß ich es bin. Das
kommt für Sie ja auf das gleiche heraus. Eine
Kleinigkeit interessiert mid) nur noch: war die
Mappe offen, als Sie sie bekamen?"
„Ich habe nicht nachgesehen . . . doch, sie war
wohl offen." Er überlegte: sonst hätte der Finder
doch nichts heraus nehmen können. Es war wohl
das sicherste, alles zu sagen. Seine Unschuld mußte
dann ja am leichtesten festzustellen sein.
Der Fremde Iää)elte ein kleines, triumphieren
des Lächeln. „Finden Sie nicht selber einige Wider
sprüche in Ihrer Erklärung?"
„Widersprüche? Nein. Ich sage, wie es war."
„Erlauben Sie mol: erst haben Sie nicht nach
gesehen. Dann wissen Sie, daß die Mappe offen
war. Aber, ym das zu wissen, hätten Sie doch das
Schloß nachprüfen müssen?"
„Das habe ich selbstverständlich nicht."
„Sie war also nicht offen?"
„Sie stand wenigstens nicht offen. Das wäre
mir aufgefallen."
Der andere betrachtete ihn neugierig, fast mit
einer gewissen Sympathie. „Wissen Sie auch, daß
Sie mit solch naiven Aussagen Ihre Situation
durchaus nicht verbessern?"
„Ich sage die Wahrheit. Die wollen Sie doch
wissen."
„Ueberlegen Sie mal: aufgesperrt übergab man
Ihnen die Mappe also nicht. Aber Sie wissen den
noch, daß sie unverschlossen war. Was soll ich
mit solchen Aussagen anfangen?"
„Was Sie wollen", brüllte Dollingen. „Den
Teufel auch, ich beantworte nichts mehr."
„Das wäre unpraktisch von Ihnen". Die
Stimme wurde noch sanfter, sie wurde beinahe ein
schmeichelnd. „Etwas möchte ich nämlich noch wis
sen. Finden Sie es nicht selber sonderbar, daß eine
Copyright 1929 by Karl Köhler u. Co.,
Berlin-Zehlendorf, Machnower Sir. 24.
13) * (Nachdruck verboten.)
„Warum gaben Sie sie dem Geschäftsführer?"
„Er war gerade in der Nähe."
„Können Sie sagen, wieviel Zeit zwischen der
Uebergabe der Mappe und Ihrer Weitergabe ver
floß?"
Dollingens Gesicht verzerrte sich in einem in
neren Schmerz. „Es kann höchstens eine Minute
gewej'en sein", antwortete er mühsam.
„Nicht mehr?"
„Ich nahm die Mappe, überlegte, daß sie in der
Kleiderablage des Personals nicht sicher genug sei."
„Warum dort nicht sicher genug?"
„Sie ist nicht verschlossen. Jeder, kann dort
hinein. Oder glauben Sie, daß die Angestellten
Garderobe-Marken bekommen?"
„Das ist es eben. Fiel Ihnen denn nicht auf,
daß dieser Krille die Mappe nicht einfach in der
öffentlichen Garderobe abgab? Es wäre doch das
Nächstliegende gewesen."
„Darüber habe ich nicht nachgedacht", erwiderte
Dollingen kühl. „Da er mich kannte, war es doch
nicht io auffällig, daß er sie mir anvertraute."
„Sie waren Freunde?"
„Wir waren Bekannte. Wir haben in der ersten
Zeit unseres Berliner Aufenthaltes aus dem glei
chen Flur gewohnt und er hat uns durch allerlei
nützliche Ratschläge gedient. In letzter Zeit war
unser Verhältnis abgekühlt. Meine Verwandten
sahen ihn nicht gern und er besuchte mich nicht zu
Hause."
„Aber Sie trafen sich mit ihm?"
„Er wartete mich mehrere Male hier vor dem
Hanse ab. Uebrigens hat er mir auch die Stelle" n
Haifi. der Escljunge. Die „Kölnische Illustrierte
Zeitung" setzt die Veröffentlichung der Bilderaufsätze
Balder Oldens in ihrem neuesten Heft fort. Von
Haifi, dem Eseljungen, erzählt diesmal Balder Olden.
Der Knirps soll zwölf Jahre alt sein, ist aber so win
zig, daß man ihm nicht mehr als zehn Jahre gibt.
Sein Esel heißt Whisky-Soda. Wie Haifi mit den
Fremdelt verhandelt, wie er seinen Esel stets an den
Mann zu bringen weiß und mit seiner Tüchtigkeit di«
ganze Familie" unterhält, das alles weiß Olden z«
schiloern, unterstützt von hervorragenden Aufnahmen.
Ein Gedenkblatt ist Frithjof Nansen gewidmet.
Eduard Thorn: „Hamburger Miniaturen", in
Ganzleinen gebunden 5 Mark. Die eigentümliche
Atmosphäre des alten Hamburgs steigt aus diesem
Buch empor. Liebliche Frauenbilder lächeln. Die
Lichter einer ruhmvollen Schausvielbühne leuchten auf.
Wir begegnen dem Theater-Schröder in seiner Villa
an der Älster, sehen Claudius gemütlich in Pantoffeln.
Kloostock, Struensee Königin Christine und andere.
Es sind nicht die Namen alter, gewiß ehrwürdiger,
aber nur für ihre Vaterstadt bedeutungsvoller Ge
schlechter, sondern solche, die ganz Europa etwas an
gehen. Nicht Familien-, sondern Weltgeschichte ist es,
von der in diesem Buche einer Weltstadt, getreu den
historischen Tatsachen, ernst und humorvoll geplaudert
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