Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

Sie Steuern im Sprit. 
Bei der gespannten Finanzlage des Reiches ist 
auch in diesem Jahre mit einer Steuerbefreiung aus 
Grund der jetzt zur Durchführung kommenden Veran 
lagung für die Einkommensteuer und Umsatzsteuer 1829 
nicht zu rechnen, wenn sich der Steuerpflichtige nur 
aus die allgemeine Notlage berufen kann. Auch s-oll 
der Grundsatz der allgemeinen gleichmäßigen Besteue 
rung der Steuerpflichtigen deshalb nicht durchbrochen 
werden, weil der entstehende Ausfall an Einkommen 
steuer zur Erhöhung anderer Steuern, insbesondere der 
Gemeindesteuern, sühren würde. Die Finanzämter sind 
aber angewiesen, bei der Bearbeitung der einzelnen 
Fälle wie bisher den besonderen wirtschaftlichen Ver 
hältnissen. durch die die Leistungsfähigkeit eines 
Steuerpflichtigen wesentlich beeinträchtigt werden kann, 
im Wege der Stundung und Ermäßigung Rechnung 
zu tragen. 
Am 5. April ist die Lohnsteuer für di« zweite 
Märzhälfte zu entrichten, am 22. April für die erste 
Aprilhalfte. Unternehmungen, die infolge besonderer 
wirtschaftlicher Notlage nicht in der Lag« find, die 
Lohnsteuer für die Angestellten abzuführen, müssen in 
jedem solchen Falle an das Finanzamt mit einem 
Stundungsgesuch unter genauer Darlegung der Ver 
hältnisse herantreten. Nach der Rechtsprechung des 
Reichsfinanzhofs bzw. des Reichsgerichts muß das Fi 
nanzamt unter allen Umständen über eine bestehende 
Steuerschuld in Kenntnis gesetzt werden: selbst wenn 
ein Betrieb eingehende Gelder zunächst für die Aufrecht 
erhaltung des Unternehmens und zur Entlohnung der 
Angestellten verwenden zu müssen glaubt. 
Die Vorauszahlungen für das erste Dierieljahr 
1930 auf die Einkommensteuer sind am 10. April fällig. 
Für Landwirte kommt eine Zahlung zu diesem Ter 
min nicht in Frage. So lange die neuen Steuerbe 
scheide (für 1829) noch nicht zugestellt stnd, richtet sich 
die Vorauszahlung nach dem letzten Bescheid. Stellt 
sich bei Empfang des neuen Veschotdes heraus, daß die 
Vorauszahlungen geringer stnd, so ist der entsprechende 
■ Differenzbetrag zu stunden. Beispiel: Rach der 
Steuerschuld für 1628 beträgt die Vorauszahlung am 
10 April 180 RM. (Gesamtbetrag 600 RM). Der 
u/ue Bescheid wird zugestellt am 25, April. Zn ihm 
ist die Steuerschuld für 1929 festgesetzt mit 100 RM„ 
vierteljährlich 180 RM. Es wären dann am 10, Juli 
. 1930, dem nächsten Vorauszahlungstermin, nur 50 RM, 
;u zahlen, am 10. Oktober 1930 und am 10 Zanuar 
1931 je 100 RM, 
Umiatzsteuerpflichtige Müssen am 10, April für das 
erste Viertelsahr 1930 Vorauszahlungen auf die Um 
satzsteuer nach dem letzten Umsatzsteuerbe>cheid entrich- 
. ten Für diese Zahlung besteht'eine Schonfrist von 
;> Tagen, — Wird hei einem umsatzsteuerpflichtigen 
unternehmen der Umsatz lediglich im Wege der Schät 
zung höher festgestellt, als in den Voranmeldungen an- 
. gegeben ist, so kann auch in diesen Fällen Bestrafung 
wegen Hinterziehung von Umsatzsteuer stattfinden. In 
einem dem Reichsşinàzhof zur Entscheidung vorgeleg 
ten Falle hat dieter darauf bingowieien. daß alle Ge 
werbetreibenden von ihren Beruisvertretungen ihren 
^ach- und Tagesblättern auf die Aufzeichnungsoer- 
mUchtungen ammcrk'am gemacht werden, bei deren 
Unterlassen sie ihre Umsätze der Schätzung durch die 
Mnanàmten anheimstellen müssen. — Umsätze zwi 
lchen Organgetellschaften hat der Reichsşinanzhof für 
itcuenm erklärt, sobald eine der beteiligten' Eeiell- 
^ chatten einen derartig bestimmenden Einilvß aus die 
an ere ?"bübt. daß von zwei Unternehmungen nicht 
mehr besprochen werden kann, 
An preußischen Steuern stnd am 15, April zu ent 
richten : die Lohnsummensteuer, die Grundvermögen- 
steuer und die Hauszinssteuer. - Da die Regelung der 
aus die Vcrwaltuna des Reiches übergehenden Landes 
neu crn durch das Steuervereinheitlichunasgeletz in ab 
sehbarer Zeit vermutlich niSt erfolgt, werden die lan- 
ffteuervorichriften zunächst in Geltung 
bleiben Mit dem Inkrafttreten des Eebäudecntschul- 
dunossteuergesetzes ist vor dem 1. April 1931 nicht zu 
regnen Das Gesetz, durch das die preußische Eewer- 
besteuerverordnung um ein Jahr verlängert wird, hat 
den „Vcrlustvortrag" der Einkommensteuer entspre 
chend als „GewerbeVerlust" übernonimen. 
ni^',"°,.^"mögensteuerveranlagung für 1930 rindet 
mH, iratt. Fur die Einheitsbewertung, ist als Stich- 
à des Hauvtreststellungszeitraums der am 1, Januar 
1'-8 beginnt, dreier Tag maßgebend 
' 
N-rşim-êr'rng einer KmslmMiu 
Nlech h\î der §ļasļs- 
reKierung. 
MV. Itzehoe, 4. April. Kreistierscha«. Der 
hör stand des landwirtschaftlichen Kreisvereins bc- 
tatzte sich heute mit der Kreistierschau, Uber die An- 
f<mg d. M, mit Rücksicht auf die Staats- und Kam- 
merprene wieder Beschluß gefaßt werden muß. Zu 
erst wurde der Vorstand dahin informiert, daß die 
Preiie bereit ständen, dann traf aller die Nachricht 
ein, daß die Staatspreise so lange gesperrt würden, 
big der Verband Rotbunte Holsteiner Frieden mit 
NeumLnster geschloffen hätte. Der Kreisverein wird 
uch natürlich dickem Druck nicht fügen. Erschwert 
dürste die Abhaltung der Schau auch noch durch den 
Impfzwang werden, der wegen der Maul- und 
Klauenseuche vorliegen wird. 
Mitgliederversammlung des ļandw. 
Kreisvereins Eiderltedt. 
In der gut besuchten Mitgliederversammlung des 
Landwirtschaftlichen Kreisvereins Eiderstedt, die im 
Holst .Hof in Earding stattfand, wurde unter Punkt 1 
der Tagesordnung eine erneute Beschlußfassung über 
die Abhaltung einer Kreistierschau vorgenommen Bei 
verschiedenen Stimmenenthaltungen wurde mit Stim 
menmehrheit die Abhaltung einer Tierschau im kom 
menden Jahre abgelehnt. Unter Punkt „Verschiede 
nes" wurde in lebhafter Debatte erneut über die Spoy- 
krankheit verhandelt. Es wurde beschlossen, mit allen 
Mitteln die Bekämpfung derselben vorzunehmen. Die 
weitere Arbeit wurde einem besonderen Ausschuß, der 
sich zusammensetzt aus den Herren Jairn Rickers-Bol- 
lerwiek. Jakob Hamkens-Kating, Tierarzt Dr. Witt 
und Tierarzt Cornils-Earding. übertragen. Für die 
finanzielle Durchführung sollen Mittel be! der Kam 
mer und beim Kreis beantragt werden. Zur Kündi 
gung von Direktor Schotten wurde von Julius Hin- 
rtchs-Osterhever vorgeschlagen, eine Eingabe an die 
Kammer zu richten mît dem Verlangen, daß von dieter 
die Gründe für die Kündigung dargelegt würden. Der 
Antrag wurde protokolliert. 
• . * 
ĶsmplKNtRse 
öes Agrsrhanöels. 
Der Reichsbund des deutschen Handels mit land 
wirtschaftlichen Erzeugnissen und Vedarfsstosfen und 
der Verband der Getreide- und Futtermittelvereini 
gungen Deutschlands hielten gestern zum ersten Mal ge 
meinsam ihre Hauptversammlung ab. 
Der Präsident der Vereinigung, Meißner, wies in 
seiner Begrüßungsansprache darauf hin, daß der Han 
del Gefahr laufe, zwischen den Interessen der Land 
wirte und der Arbeiter zermalmt zu werden. Das 
Interesse für die Landwirtschaft dürfe nicht in eine 
Landwirtschaftspsychose ausarten Nur von der Kör- 
nersoite her kann der Landwirtschaft nicht dauernd ge 
holfen werden. Er kündigte einen energischen Kampf 
des Handels gegen alle überspannten Forderungen an. 
In seinem darauf folgenden Refera! über Agrar 
wirtschaft betonte Ministerpräsident a. D.. Reichstags- 
abgeordneter Tantzen. daß der Verlauf des letzten Jah 
res eine völlige Mißachtung der natürlichen Entwick 
lung in der Wirtschaft gezeigt habe. Die Agrarpolitik 
wird Heine mit marxistüch-sozialistischen Ideen betrie 
ben, Tantzen erklärte es für möglich, durch fortwäh 
rend wechselnde Maßnahmen, gleitende Eetreidezölle. 
wechselnde Einfuhrscheinbewertung. befristete Maßnah 
men zu erreichen, daß für die Landwirtschaft unter 
allen Umständen eine Rente garantiert werden müsse. 
Er schloß mit der Ankündigung: Der Kampf um die 
Agrarpolitik beginne erst jetzt. 
* . * 
Rmdvieh-Tuberkulole-BMmpfung 
in Beeilten. 
Der landwirtschaftliche Ausschuß des Preußi- 
ichen Landtages hatte sich in seiner letzten Sitzung 
mit dem Urantrag der Abgg. Bundtzen und Gen. 
über die Aufbringung der Mittel für das Tuberku- 
lme-Tilgungsverfahren zu befassen. Der Urantrag 
hat folgenden Wortlaut: „Der Landtag wolle be 
schließen, dos Staatsministerium zu ersuchen, bas 
Tuberkulose-Tilgungsverfahren auf alle Rindvieh- 
bestände auszudehnen, um eine wirksame und er 
folgreiche Tuberkulose-Bekämpfung zu ermöglichen. 
Die Kosten dieses Verfahrens sind in solcher Höhe 
auf allgemeine Staatskosten zu übernehmen, daß 
die Wirtschaftlichkeit der Rindvichhaltung nicht be 
einflußt wird. Der Ausschuß wird dafür eintreten, 
daß Vas Tuberkulose-Tilgungsverfohren im Sinne 
des Antrags auf ganz Preußen ausgedehnt wird." 
* * * 
Heuere W'rNchMnackxichlen. 
Diskontfenkung in der Schweiz. 
Zürich, 3, April. Die Schweizerische Nationalbank 
hat heule die Diskonlermäßigung vorgenommen. Der 
Diskont ist von 3}/, auf 3 Proz., der Lombardsatz von 
i'A auf Proz, herabgesetzt worden. Die bisherigen 
Sätze waren seit dem 22, Oktober 1925 in Kraft., 
Diskontherabsetzung ln Indien. 
Die Kaiserlich Indische Bank hat den Diskontsatz 
von 7 auf 6 Proz, herabgesetzt. 
Privatdiskont i% Prozent. 
Am Geldmarkt machte die Erleichterung weitere 
Fortschrilte. Tagesgeld'ermäßigte sich um % auf 534 
bis 734 Prozent, während Monatsgeld mit 8 bis 734 
Prozen: gehandelt wurde und Warenwechsel mit etwa 
534 Prozent umgingen. Die Notiz für Privatdiskonte 
wurde erneut um 34 Prozent auf 4-4 Prozent für beide 
Sichten herabgesetzt 
Sozialdemokratischer Antrag auf Fortsetzung der 
Landgewînnungsarbeiten an der Nordseeküste. 
Der Landwirtschaftsausschuß des Preuß, Land 
tages stimmte am 2. April einem Antrag der So 
zialdemokraten zu, die Landgewinnungsarbeiten an 
der Nordieeküite und die Kultivierungsarbeiten der 
ostfriesischen Moore zur Vermeidung von Arbeiter- 
entlassungen auszuführen. 
Handwerkerbundoersammlung tu Burg (Dithm.). 
Die Ortsgruppe des Handwcrkerbundes hatte für 
reu t, April zu einer Mitgliederversammlung alle 
Mitglieder und rein handwerkliche Nichtmitglieder ge 
laden. Leider hatte sie es versäumt, gemäß einer Ver 
einbarung zwischen Handwerkerbuild und Einzelhan- 
relsvereln den Einzelhandelsverein einzuladen. Zwei 
Nlchthandwerker wurden durch Vorstandsbeschluß von 
der Versammlung ausgeschlossen Der Punkt der Ta 
gesordnung lautete: Stellungnahme zur Vauerschafts- 
vorsteherwahl, und der Vorsitzende, Malermeister 
Maas, führte in seiner Begrüßung aus, daß die Ver 
sammlung in dieser Beziehung gewisse Klarheiten 
schaffen sollte, da allem Anschein der Handwerkerbund 
mit der Einstellung des Vauerschastsvertrcters Brüdt 
nicht einverstanden iei. Trotzdem der Vertreter Brüdt, 
der ein Kandidat der Liste „Gewerbe" ist, gar keiner 
Organnation. weder dem .Handwerkerbund noch dem 
Einzelhandelsverein verantwortlich ist. „ahm er sofort 
Stellung zu der Tagesordnung, In der Kernfrage des 
Vauerschaftsvorftehers ist Brüdt für einen hauptamt 
lichen Bauerschaftsvorstcher. Die Meinung, daß bei 
den Wahlen den Linksparteien Zugeständnisse gemacht 
worden seien, weist Brüdt zurück. Fick betrachtet von 
seinem Standpunkt noch die Wahlen des stellvertreten 
den Dauerschaftsvorstehers. Maas meint, es müssen 
Männer aus der Versammlung vorgeschlagen werden, 
aus die sich dann die Vertrete: einigen könnten. Es 
wird ein Vorschlag angenommen, der in der Versamm 
lung darüber Klarheit schafft, daß von 28 Mitgliedern 
14 für einen nebenamtlichen Vorsteher und 12 sich dar 
über noch nicht klar sind Im Anschluß an diese Aus 
einandersetzung hielt Kaufmann Fick einen Dortrag 
über „Deutsche Mittefftandshilie, (vb.) 
Weitere Bergarbeiter-Entlassungen in Westfalen. 
Die Entlassungen im hiesigen Bergbau meh 
ren sich. Nachdem die Zeche Neumühl insgesamt 
6000 Bergleute wegen fortdauernden Absatzman 
gels kürzlich gekündigt hatte, sieht sich jetzt die 
Bergbaugruppe Hamborn der Bereinigten Stahl 
werke aus dem gleichen Grunde zu Betriebse'n- 
'chränkungen gezwungen. Eie hat 400 Mann der 
Belegschaft am 1. April die Kündigung zugestellt, 
so daß sie am 15. April zur Entlassung kommen 
werden, vorbehaltlich der Genehmigung der Kün 
digungen durch die zuständigen Behörden. 
Mitgliederversammlung des Arbeitnehmerverbandes 
für das Meiereigewerbe in Schlesw.-Hokst. und Lübeck. 
In dem Bericht von dieser Tagung war leider ein 
sinnentstellender Druckfehler enthalten. Im letzten 
Satz des 2. Absatzes hieß es im Bericht: 
„Der Vorsitzende wandte sich scharf gegen das Ee 
bahren der linken Gewerkschaften, die Meiereigehilfen 
zu sich herüberzuziehen, sich durch eine kurze praktische 
Ausbildung die leitenden Stellen in den Meiereien 
zu erobern." 
Es soll an dieser Stelle heißen: 
„Der Vorsitzende wandte sich scharf gegen das 
Eebahren der linken Gewerkschaften, die Meierei 
gehil'en zu sich herüberzuziehen, sowie dagegen, es den 
landwirtschaftlichen Akademikern zu ermöglichen, sich 
durch eine kurze praktische Ausbildung die leitenden 
Stellen in den Meiereien zu erobern." 
Landw. Verein „An der Obererder" 
Am 26. März fand in Schülldorf in Strucks Gast- 
hof die diesjährige Frühjahrsversammlung statt. Die 
gut besuchte Versammlung wurde durch den Vorsitzen 
den, Hofbesitzer Voigt-Rade, gelitet. Nach der Neu 
wahl des Schriftführers, El. Struck, erfolgte die Rech- 
nnngsablegung Dann wurde eine Prämiierung der 
jenigen Dienstboten vorgenommen, welche besondere 
Treue und Fleiß in langjähriger Dienstzeit (5—25 
Jahre) gezeigt haben. Die Namen der Arbeitnehmer 
und Arbeitgeber verdienen der Oeffentlichkeit bekannt 
gegeben zu werden. Es sind folgende: 1. Hermann 
2Äai bei Herrn Aug. Herbst in Ostenfeld: 2 Olga §,nn 
bei Herrn Wilhelm Struck ln Schülldorf; 3. Otto Re- 
behn bei Herrn Claus Lüthje in Haßmoor; 4. Jür 
gen Tank bei Herrn Chr Schmidt in Rade; 5. Ernst 
Schmidt bei Herrn Hans Struck in Schülldorf: 8. Otto 
Lorenz bei Herrn Heinrich Latz in Ostenfeld: 7. Johann 
Feller bei Herrn Chr. Sieh in Rade. Nach der Prä 
miierung folgte ein Lichlbildervortrag von Diplom- 
landwirt Ewald-Kiel über „Reiseeindrllcke von der 
Landwirtschaft in Amerika", der sehr beifällig aufge 
nommen wurde. Zum Schluß hielt Landwirtschaftsrat 
Dr. Lorenzen-Rendsburg einen sehr interessanten Vor 
trag über „Betriebswirtschaftliche Gegensätze", dem 
eine rege Aussprache folgte. Unter „Sonstiges" wurde 
beschlossen, im Sommer eine gemeinsame Besichtigungs- 
'aSrt Lurch Schwanfen und Angeln zu unternehmen 
pļ-sàêîêSn-MUrkîs 
Neueste Notierungen 
an in- u. ausländische Warenbörsen 
Berlin, den 3. April 1930 (Reichsmark für 1000 kg) 
(Landwirtschaftliche Inlands-Erzeugnisse) 
Ware 
Weizen, Mär. 
Roggen, Mär. 
Gerste (So.) 
Gerste (Wi.) 
Baser (Mark.) 
vVeizenmehl 
toggenmeh! 
Weizenkleie 
Rogeenkleie 
Berlin 
262—204 
164—166 
182-196 
168-178 
159-169 
287-370 
235-270 
97-105 
100-115 
Bieslau 
258 
163 
190 
170 
142 
367 
242 
Hamburg 
276-280 
186-188 
190 - 200 
178—188 
178—188 
295—310 
234—250 
lb utter irntiei 
Stettin 
270 
170 
175 
200 
170 
Rapskuchen 
Leinkuchen... 
Lrockenschnitz. 
i42—152 
186—193 
71-74 
Soyaschiot . .. 
Kartoffelflocken 
Mais .......... 
Anfrage €. o. in R. Wie ist der Kündigungs 
termin bei Wohnungen, welche ihrer Größe wegen 
nicht mehr dem Wohnungsmietzwang unterliegen? 
Es liegt kein schriftlicher Mietvertrag vor. G'lt 
hier nach dem B. G, B. die vierteljährliche Kündi 
gung oder, wie früher ortsüblich bei größeren 
Wohnungen (7 und mehr Ammer), halbjährliche 
Kündigung? ' 
Antwort: Es gelten die Kündigunqsbestim- 
mungen des B. G. B. Rach § 564 endiat das Miet- 
verhältnis mit dem Ablauf der Zeit, für die es ein 
gegangen ist. Ist die Mietzeit nicht bestimmt, so 
kann jeder Teil das Mietverhältnis nach den Dor- 
!christen des 8 565 kündigen. Hiernach ist be' 
Grundstücken (auch bei Wohn- und anderen Räu 
men) die Kündigung nur für den Schluß eines 
Kalendervierteljahres zulässig. Diese hat späte 
stens am dritten Werktage des Vierteljahres zu er 
folgen. Ist der Mietzins nach Monaten bemessen, 
w ist die Kündigung nur für den Schluß eines 
Kalendermonats zulässig. Sie hat spätestens am 
15. des Monats zu erfolgen usw. Die Vorschriften 
dieies 8 565 können selbstverständlich durch Vertrag 
abgeändert werden. Wenn alio durch besondere 
Uebereinkunft eine monatliche Zahlung der Miete 
vereinbart worden ist, tritt die monatliche Kündi 
gung in Kraft 
Amtliche Mohcunaskurle. 
1 Dollar . . . . * • 
100 dän. Kr. . . . . 
100 fr*. îşrank . . . 
m'4 
Z ck 
4 1855 
11208 
16 375 
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16 375 
Wüte «lerii«!, »er Soumtwr Mh 
Notttrnnnen in RM. für '00 Mk Nennwort. 
f8<*'uMur'c) (Ohne 
Banden 
Daşşst. Bank 
Deutşcd< Bank 
Di»kontn.(sFel. 
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^'»ler Bank 
sereins'-ank 
BZ «stk Bank 
Bank».'.Schl-ş 
Verkekrs-Akt 
Kofş'Kaşm 
ylldeck'Büchenei 
Kosmos 
Di'ch O r *stfrtbo 
^leneb. D.'To 
^lensşi. Da, 69 
Lika. Sşidamer. 
Nordd. Lloyd 
3 4 
241.0 
152.0 
152 0 
1545 
!?3 0 
170.0 
125.50 
76 75 
71.50 
85 00 
4200 
04 00 
166.0 
106.0 
2.4 
'40.5 
151.5 
153.5 
12; 0 
l79/> 
125.50 
77.50 
74 50 
65.00 
42.00 
16*0 
1062 
Woermann'Lirii« 
Induştŗ.-Aktìer' 
?wş<ş». Luremd. 
«5art>. Berod •© 
aŗ.n ş e.A (st 
"No. Elekrr 'G. 
^chncherf'E'ektî 
Salmon Behest 
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Nfşfņ-ssem. 
'^reifenk' Etşbr. 
D"u"erf. R 
'şidlchl.'Dr. 
a-o'pşen.Br. 
^or^tadt Rud. 
Schlŗrw.-H. Bk. 
3 4 
65 00 
130.5 
104.7 
17? %. 
l r 6/’ 
16 75 
170." 
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20.(V' 
117 ° 
t7\o 
137 0 
127.0 
2 4 
65.0 
131 ( 
105 
174/ 
'97.5 
17.00 
172 
13"' 
19 ° r 
'16 
'70' 
134 s 
127.0 
Getreideterminborse 
Berlin, den 3. Avril 1930. 
155—159 
145-150 
W a r e 
Weizen per Mai 
Juli 
Sept. 
Roggen oer Mai 
lull 
Sept. 
Gerste per Mai 
Juli 
Sept. 
Hafer per Mai 
Juli 
Sept 
Berlin 
275 
284 
271 
185 
196 
196 
178 
189 
187 
Bieslau 
172 
Hamburg 
156 
161 
105 
in 
m 
162 
105 
104 
MeMmDe. 
Oldenburg t. 2.. 3. April. Ferkel- smh Schweine- 
markt. Auftrieb: 1043 Ferkel. 241 Läuferschweine. 
65 ältere Schweine. Handel mittelmäßig. Es kosteten 
das Stück der Durchlchnittsqualität in M\ Ferkel bis 
6 Wochen alt 28—33. do, 6—8 Wochen alt 45-65, 
do. 4—6 Monate alt 65—80. 
Frtedrichsfekde-Berlin, 3. April. Zucht- und Rutz- 
oîehmarît Auftrieb: 302 Milchkühe, 61 Stück Jung 
vieh, 85 Kälber Handel ruhig, Preise wenig ver 
ändert. Es wurden gezahlt je Stück in M: für Milch 
kühe und hochtragende Kühe je nach Güte von 290—550, 
tragende Färsen je nach Güte von 270—470 Jungvieh 
zur Mast pro Zentner Lebendgewicht 38—44. — Pfer 
demarkt. Austrieb: 545 Tiere. Handel ruhig. Es 
wurden gezahlt je Stück in -4t je nach Güte von 125 
bis 1050, Schlachtpfcrde von 50—150. 
Friedrichsfelde-Berlin, 3. April. Schwein«. 
Ferkelmarkt. Auftrieb: 249 Schweine. 314 FerkeL 
Handel flott, Preise fest. Es wurden ye.zahlt im En- 
groshandel je Stuck in di: Läuferschweine 495 Monate 
alt 75—100, do. 8—4 Monate alt 55—75. Ferkel 8—12 
Wochen alt 45—55, da. 6—8 Wochen alt 36—42. 
gtdtf misse rhclmürht 
dsr Provinz Lchîoswig-HoMrîņ 
tn der städtischen Bichmarkthalle in Nendsbnrz 
am Donnerstag, den 8. Avril 1930. 
Die Zufuhr zum heutigen Markt betrug 885 
Stück gegen 805 Stück in der Vorwoche, mithin 
eine Minüerzufuhr von 270 Stück. Es wurde» 
gezahlt für 
geringere und schwerste Ware 1,00—1,10 R-ķ 
Mittelware 1,11-1,20 R>« 
beste leichte Ware 1,21-1.28 R-« 
für das Pfund Lebendgewicht. Für allerbeste Fer 
kel, besonders in leichter Ware, wurde auch über 
Notiz bezahlt, für abfallende Ware auch unter 
Notiz. Jnngschiveine, die am Markt waren, koste 
ten 0,75—0,85 fRM das Pfund Lebendgewicht. 
Zum heutigen Zentralferkelmarkt war die Z«. 
fuhr bedeutend gerluger als in der Borwoche. Der 
Handel gestaltete sich trotzdem ruhig und es konnte 
der Markt nicht ganz geräumt werden. 
Ausgeführt wurden, soweit wir feststellen konn 
ten, gröbere und kleinere Partien nach Westerrön- 
ield, Fockbek, Nübbel, Eisdorf, Hamdorf. Schene 
feld, Reher, Lütjenwestedt, Papenau, Elmshorn, 
Barmstedt. Altona, Ochsenzoll, Bergen auf Rügen, 
Magdeburg. 
Die Zufuhr an fetten Schweinen betrug 3 Stck, 
legen 4 Stück in der Vorwoche. Der Handel ver 
lief ruhig. Es wurden gezahlt für 1. Sorte 60 bis 
81 H, 2. Sorte 60 bis 61 F, 3. Sorte 59 bis 60 ,z, 
geringere Sorten 54 bis 56 H, Sauen 50 bis 53 
das Pfund Lebendgewicht. 
Die Zahl der dem Kälbermarkt zugeführten 
Tiere betrug 10 Stück ^enen 9 Stück in der Vor- 
woche. Es wurden gezahlt für nüchterne Kälber 
■25 bis 35 A, für ältere Kälber bis 55 $ das Pfund 
Lebendgewicht. 
VcrliE^äütövöristl z-rüng? 
Die 164. Versteigerung des Allgemeinen Häute- 
verwertungs-Verbandes E. m. b. H. in Berlin-Licktrn- 
berc, begann am 3 April. Der Besuch war mäßig. 
Gegen die Vorauktion konnten leichte Eroß-viehbäutc 
' ' und Fresserfelle nicht aa."5 l^üte Preise erzielen. Kalb- 
'elle (Berltn-Schlachthof^ wurden beim ersten Ange 
bot wegen zu niedrmcr Gebote zurückgezogen Es wur 
den gezahlt für leichte Erof-viebbäuie bis 29 şşund: 
Tlşşşenl'äute mit Kopf 60 (60). Bullenkäute mit Kovi 
83 (6114). Kakkäute mit Kopf 40 (40). Fsittenk-cutc 
mit Kopf 64 s63), -rrcf>erfclle mit Kopf bis 20 Pfund 
'Md über 20 Pwnd 7214 (69%), KaMelle (Berlin- 
-chlachthof) zurück. Die Preise verstehen sich se Pfund 
in Pfennigen. Die Zahlen in Klammern bedeuten di« 
Prelle für bef^^diate Ware. 
Hänte-Auktron Hamburg. 
Die 134. Versteigerung des Verbandes Nord 
deutscher Häiiteverwertungen G. m. b. H. in Ham 
burg findet am 9. April 1930. vormittags 9vf Uhr, 
-m Hotel Mau, Hamburg, Holstenwall 19, statt. Cs 
kommen zur Versteigerung die Ansammlungen der 
Monate Februar-März 1930. und zwar 30 000 Stck. 
Kalbfelle, 300 Stück Freiserfelle, 1400 Stück leichte 
Häute, 22 000 Stück Großviehhäute. 650 Stück Roß 
häute, 12 000 Stück Schaffelle.
	        
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