sen sei. Der Vertreter von Dr. Oberfohren,
Rechtsanwalt Schütt, erklärte sich mit dieser
Kundgebung einverstanden und erklärte, daß
seinem Mandanten an der weiteren Straf
verfolgung des Beklagten nichts liege. Der
Vertreter der Staatsanwaltschaft, die die
Klage, als im öffentlichen Interesse liegend,
übernommen hatte, erklärte, daß er zunächst
die Genehmigung des Oberstaatsanwalts
zur Beilegung der Streitsache einholen müsse,
che er sich bindend erklären könne. Es werde
aber an der Genehmigung nicht zu zweifeln
sein. Es wurde dann der Vergleich vorbe
haltlich der Zustimmung des Oberstaatsan
walts geschlossen, womit die Sache ihren Ab
schluß gefunden haben dürfte. —
wk. Kiel, 17. Mai. Die Mißwirtschaft auf
der preußische» Domäue Kaltenhof beschäftig
ten am Freitag das Kieler Schöffengericht in
ausgedehnter Sitzung. Angeklagt war wegen
fortgesetzter Unterschlagung und Untreue der
frühere Administrator des Gutes, und wegen
Beihilfe hatte sich sein Rechnungsführer Hen
ning P. zu verantworten. S. gab unumwun
den zu, Gelder aus der Gutsverwaltung für
sich verbraucht zu haben, und zwar kommen
etwa 15—20 000 RR^ m Frage. Er erklärte,
daß er habe repräsentieren müssen, wozu sein
Gehalt von 225 ‘SxJl nicht gereicht habe. Des
weiteren gab er zu, oftmals größere Zechen
gemacht und verschiedentlich Sektgelage veran
staltet zu haben. Es sei eben eine unordent
liche Wirtschaft gewesen, und er sei Admini
strator geworden, ohne eine Ahnung von einem
landwirtschaftlichen Betrieb zu haben. Tat
sächlich hat der Angeklagte die Berufung auf
diesen Posten nur dem Umstande zu verdan
ken gehabt, daß ein Schwager von ihm Mini
sterialdirektor im Landwirtschaftsministerium
war. S- hat y 2 Jahr Gärtner und dann 2
Jahre Schneider gelernt, dann brach der Krieg
aus und er zog ins Feld. Nach dem Kriege
war er bei der Schutzpolizei tätig, und dann
brachte sein Schwager ihn auf verschiedenen
Domänen unter, bis er dann auf Kaltenhof
landete. Der Angeklagte P., der s. Zt. den
Stein ins Rollen brachte, erklärte, daß er mit
den ganzen Veruntreuungen nichts zu tun
habe. Er habe lediglich gebucht, was ihm von
seinem Chef, dem Administrator, aufgegeben
sei. Mit der Kasse habe er nichts zu tun ge
habt. Das Gericht erachtete denn auch ein Ver
schulden bei P. nicht für vorliegend, weshalb
er freigesprochen wurde. Gegen S. erkannte
das Gericht auf 6 Monate Gefängnis. P. wurde
im September v. I. wegen Beleidigung des in
Frage kommenden Ministerialdirektors, dem
er vorwarf, daß er an den Verfehlungen sei
nes Schwagers nicht ganz schuldlos sei, denn
er habe diesen als leichsinnigen Menschen ge
kannt, und ihn trotzdem mit der Verwaltung
der Domäne beauftragt, zu 100 Geldbuße
verurteilt.
Msim WwdiZIzchmà
Meisterprüfungen.
Vor den Meisterprüfungskommissionen der
Handwerkskammer zu Flensburg haben die Meister
prüfung bestanden:
die Fleischer: Johannes Büddig, Büdelsdorf; Otto
Söhrnsen, Rendsburg; Claus Martens, Schacht;
Peter Clausen, Friedrich Hansen, Friedr'ch Eis
ner, alle aus Nortorf;
die Schmiede: Peter Muhl, Hoebek; Christian Niel
sen, Ioldeluud; Christian Simonsen, Munk-
wolstrup; Ernst Will, Oesterborstel; Willy Peter
sen, Süderdeich; Friedrich Fock, Offenbüttel;
Sie Müller: John Leonhardt, Friedrich Brune, beide
aus Flensburg;
der Mühlcnbauer: Hermann Iürgenfen, Husum;
der Sattler: Friedrich Scharf, Tellingstedt;
die Tapeziere: Carl Thomsen, Rendsburg; Gustav
Daniel, Bredstedt;
die Bäcker: Timm Haß, Langenhorn; Hinrich Laß,
Wesselburen; Wilhelm Dethmann, Meldorf;
Bernhard Stange, Brunsbüttelkoog;
die Schuhmacher: Wilhelm Munk, Hamdorf; Peter
Ebfen, Langenhorn; Wilhelm Büffen, Karbq.
Sei« 25jähriges Dienstjubiläum kann
demnächst der Reichsbahnwärter Jürgen Pe
ters aus St. Michaelisdonn begehen, der 22y 2
Jahre bei der Reichsbahn in Duvenstedt be
schäftigt war. Gleichzeitig blickt er auf eine
25jährige Ehegemeinschaft zurück, scz.»
Auf ein 25jähriges Dienstjubiläum bei
der Reichsbahn blickte der Rangierführcr
Johannes Millers in Westdorf bei St. Mi
chaelisdonn zurück, scz.)
Kabellegung. Mit Anschluß an das Kabel
bei der Breiholzer Eiderfähre ist längs der
Hauptstraße bis ungefähr mitten des Dorfes
Brciholz ein unterirdisches Telefonkabel^ ge
legt worden. Dadurch werden die vielen Tele
graphenstangen an der Straße mit den Hoch
leitungen überflüssig, auch werden die Stö
rungen in den Leitungen in Zukunft wahr
scheinlich geringer sein, (op.)
Durch Vergaserbrand völlig vernichtet
wurde auf der Chaussee nach Hingstheide der
Lieferwagen eines Gärtners aus Hohenfelde.
sah.)
Beim Spielen verunglückt ist das 3jährige
Kind des Kaufmanns V. in Heide. Es fiel so>
unglücklich, daß ein Ellbogen zersplittert wur
de. jfp.)
Auf ein 7vjähriges Bestehen kann in die
sem Jahre der Männer-Turn-Verein von 1860
in Heide zurückblicken. Aus diesem Anlaß wird
am 24. und 25. Mai ein größeres Turnfest
veranstaltet, (ek.)
Fmmlierr-IrchMm.
Das äußerst seltene Fest der Krondiaman-
tenen Hochzeit feiern am Sonntag, 18. Mai,
der frühere Landmann Christian Detlef Chri
stiansen und seine Ehefrau Anna Margarethe
Christiansen geb. Petersen in Uhlebüll bei
Niebüll. Vor 70 Jahren, am 18. Mai 1860, ha
ben sie in der Kirche zu Niebüll die Ehe mit
einander geschlossen. Beide stehen im 93. Le
bensjahre; Christiansen ist am 6. März 1838
in Uhlebüll, seine Ehegattin am 3. April 1838
in Niebüll geboren. Beide stammen aus lang
lebigen Geschlechtern.
Goldene Hochzeit feiern am Dienstag, dem
20. Mai d. Js. Oberrealschullehrer Alsen und
Frau in Heide. Der Jubilar war 25 Jahre an
der Heider Oberrealschule tätig. Beide Jubi
lare sind noch sehr rüstig, (hd.j
Das Fest der goldenen Hochzeit konnten
der Rentner I. Ott und Frau in Heide bege
hen. (ek.)
Wsrsmmķà.
Es wurden in andere Schulstellen versetzt
und neu in den Schuldienst berufen: a, Leh
rer: Möller von Billstedt nach Wedel, Grabis
von Kiel nach SLderheistedt, Lorenzcn von
Elmenhorst nach Sörup, v. Osten von Rüggo
nach Zennhufen, Knntz von Witzwort nach
Flensburg, Steckhahn nach Billstedt, Horn
von Lockstedter Lager nach Epenmöhrde», Ro
semann nach Altona, Stange von Büttel nach
Lägerdorf, Piper von Lägerdorf nach Büttel;
b) Lehrerinnen: Müller nach Altona.
Am 10. Mai d. Js. bestand in Tübingen
der frühere Schüler des hiesigen Rcal-Gym-
nasiums, Hans Engelland, Sohn des Land
mannes Hans Engclland aus Föhrden bei
Hohn, sein Examen als Dr. theol. mit dem
Prädikat „ausgezeichnet".
Schlächtermeister Jacob Woller in Eddelak
verkaufte seine auf dem Theeberg gelegene
Schlachterei an den Schlachter Nikolaus Haack
aus Brokdorf bei Wilster. Als Kaufpreis ver
lautet 19 000 3\Jl. Der Antritt erfolgt zum 17.
Juni d. Js. (cz.)
Personalien.
Wetterbericht des Oeffentl. Wetterdienstes.
Das südwestlich Island gelegene Tief
verursachte heute mit einem über die Nord
see sich südlich erstreckenden Ansläufer leichte
Niederschläge, von denen das Juselgebiet und
stellenweise auch das Binnenland gestreift
wurden. Im allgemeinen war aber die Wit
terung des ganzen gleiches heute trocken und
vielfach heiter. Das Azorenhoch hat sich noch
weiter östlich ausgedehnt und somit ist auch
für die nächsten Tage keine wesentliche Stö
rung der augenblicklichen Schönwetterlage in
unserem Bezirk zu erwarten. Ueber der west
lichen Strömung befindet sich in der Höhe
eine kältere trockene Nordmestströmung. Da
mit ist die Bildung örtlicher Störungen be
günstigt. Die Temperaturen stiegen tagsllver
vielfach über 20 Grad und werden auch mor
gen wieder zu dieser Höhe ansteigen.
Ulm sags SoÄ
-‘sr/f/r/
Ein Ruf geM über Deck
„Das Bumbooi isl da /"—Alles beugt sich
über die Reeling,und der Besitzer des
schwimmenden Warenlagers,der genau
die Wünsche seiner Kundschaft kennt,
reich1 v/orilos den ausgestreckten Händen:
die meistg&FQuehie ş-s Cigarette%t.der Wasserkante