Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

Viertes Konzert des MuWoereins. 
Die Vereinigung von Musikverein und Kan- 
tatenchor bescherte uns am Donnerstagabend in 
der Aula der Aufbauschule das vierte Konzert die 
ses Winters. Die Veranstalter bezeichneten es 
auf ihrem Programm als ein „volkstümliches" 
Konzert uud gaben dadurch zu erkennen, daß die 
Darbietungen nicht nur einer Minderheit von 
Feinschmeckern, sondern den Geschmack weiterer 
Kreise angemessen sein würden. Die vom gemisch 
ten Chor unter seinem Dirigenten Werner Sprung 
vorgetragenen „sieben Volkslieder aus dem 16. 
und 17. Jahrhundert" werden den meisten an die 
sem Abend zum erstenmal begegnet sein, und es 
ist dankenswert, daß die Konzertleitung dieses 
charakteristische Werk des nun 76jährigen Kom 
ponisten und Beethovenpreisträgers Rezntcek den 
Rendsburger Musikfreunden vorgestellt hat. Die 
Art, wie stch der Chor der schwierigen Aufgaben 
entledigte und unter der feinfühlenden Hand sei 
nes Meisters die saubere Harmonik und die viel 
verschlungenen, oft atemlos stürmenden Sätze (z. 
V. im „Tummler" oder im „Tanzlied") zur Gel 
tung zu bringen wußte, verdient uneingeschränktes 
Lob. Das Pavierlied, 1825 von den Landsknech 
ten auf den Mauern des belagerten Pavia ge 
sungen, wurde in einer wuchtigen Monumentali 
tät hingesetzt, die überwältigend war. Drei zum 
Schluß gebotene Volkslieder, darunter der sehr 
schwierige Mendelssohnsche Satz „Nun ade, du, 
mein lieb Heimatland", rissen die Hörerschaft zu 
immer neuem Beifall hin und erzwangen am Ende 
eine Wiederholung. Fräulein Eva Sack bediente 
den Flügel und zeigte in der Begleitung der Chöre 
bemerkenswertes Einfühlungsvermögen. 
Das umfangreiche Chorprogramm umrahmte 
zweimal vier Gesänge für Bariton. Unnötig zu 
sagen, daß Studienrat Schubert das Beste bot, was 
er nur zu leisten vermag. Sein männlich festes 
und ausnehmend sicheres Organ ist von einer herr 
lichen Fülle und fand den schweren Schritt der 
Haydnschen Arien mit gleicher Sicherheit, wie die 
bestrickende Leichtigkeit des Schubertschen Musen 
sohnes, die zauberhafte Romantik der Beethoven- 
schen „Adelaide" oder das liebeswehe Schubertsche 
Grußlied. Werner Sprung saß am Flügel. Seine 
außerordentliche, seelenvolle Schmiegsamkeit und 
seine virtuose Technik glitzerten in einer Vollen 
dung, die den höchsten Anforderungen gewachsen 
scheint. Das Publikum dankte allen Darbietungen 
mit sehr starkem Beifall. Der Abend war ein 
voller Erfolg. Der Musikverein kann auf seine 
Veranstaltung stolz sein. Mit Wohlgefallen 
mußte der aufmerksame Hörer den gedanklichen 
Zusammenklang zwischen dem Rezitativ aus den 
„Jahreszeiten" und dem hinter dem Chor hän 
genden Bilde des schreitenden Säemanns von Jan 
Laß, der neuesten wertvollen Erwerbung der Auf 
bauschule, bemerken. Die Aufbauschule nimmt 
vielleicht einmal Veranlassung, sich um Neugestal 
tung der Aula zu bemühen. Die barocke lleber- 
ladenheit entspricht wenig mehr den Forderungen 
eines kultivierten Geschmacks. Die Akustik des 
Nebenraumes, der für die zahlreichen Hörer mit 
frei gemacht war, läßt leider zu wünschen übrig. 
P. F. I. 
* Zu dem Flugtag am Sonntag. Heute 
nachmittag wird ein Kabincnflugzeug der 
Fliegerstaffel über Rendsburg erscheinen, um 
mit einer neuartigen Reklamevorrichtung 
— einem etwa 26 Meter langem Schlepp- 
wimpel — auf den morgigen Flugtag auf 
merksam zu machen. — Das Flugzeug wird 
in Rendsburg nächtigen und steht jederzeit 
zur Besichtigung sowie zu Rundflügen bereit. 
An der gemischten Sportstafette beteiligen stch 
u. a. als Läuferinnen die Damen Frl. For 
chen, Beuse und Juhl, als Motorradfahrer 
die Herren Dittmer, Sievers und Sötje. Die 
übrigen Teilnehmer werden während der 
Veranstaltung durch einen Großlautsprecher 
bekanntgegeben. 
* Schleswig-Holsteinische llniverfltätsgesellschaft 
und Studcntcnhilfe. Wir weisen nochmals auf die 
heute stattfindende Aufführung der Akademischen 
Bühne, Kiel, hin. Unter der künstlerischen Leitung 
von Walter Eudegast gelangen die beiden Einakter 
„Der Mörder" und „Das Märchen" des bekannten 
Schriftstellers und Schauspielers Curt Goetz zur 
Aufführung. Zwischen den beiden Einaktern wird 
das Klaviertrio op. 61 von Paul Graener gespielt. 
Eingeleitet wird die Veranstaltung durch einen 
Film über die Tätigkeit der Universitätsgcsellschaft 
und Studentenhilfe. Nach den Vorführungen fin 
det geselliges Beisammensein und Tanz statt. Ein 
zeichnungen zur Mitgliedschaft können an der 
Abendkasse erfolgen. Die Kieler Studenten treffen 
heut« nachmittag hier ein. Wir empfehlen nvl 
Rücksicht auf die Bestrebungen der genannten Or 
ganisationen dringend den Besuch der Ver 
anstaltung. 
* Deutscher Notkreuztag 1930. Einheitlich 
km ganzen Reich findet am 1. Juni ds. Is. ein 
Rendsburg, den 17. Mai 1930. 
allgemeiner deutscher Rotkreuztag statt. Der 
Deutsche Rotkreuztag ist der alljährlich einmal 
wiederkehrende Werbetag des Teutschen Noten 
Kreuzes, an dem es durch Veranstaltungen 
und eine Sammlung seine Hilfsarbeit und 
seine Einrichtungen nach außen vor der Oef- 
fentlichkcit geltend macht, um für die Rot 
kreuzvereine neue Mitglieder und damit neue 
Mitarbeiter zu gewinnen. Mitglied des Roten 
Kreuzes kann jeder ohne Unterschied der Par 
tei und der Weltanschauung werden. Das 
Deutsche Rote Kreuz umfaßt gegenwärtig 
etwa 7660 Vereine und Organisationen mit 
rund 1,4 Millionen Mitgliedern. Ihm gehören 
8600 Schwestern und über 2700 Sanitätskvlon- 
nen mit über 101000 freiwilligen Sanitäts 
männern an. Das Deutsche Rote Kreuz betä 
tigt sich außer in der Ersten Hilfe als einer 
der Hauptfaktoren der freien Wohlfahrtspflege 
Warum -run in -ie Ferne schweifen 
Wanderung über Borgstedt. 
Die Insel bei Borgstedt. 
Frühling! Lenzmilder Hauch durchzieht diesen 
Tag ,der still vom Mittag in den Abend geht. Zwar 
trägt der Himmel heute einen schwachen Nebelschleier, 
Aber der hängt hoch und bedrückt nicht. Da und 
dort schimmert sogar das Himmelskleid blau durch 
den grauen Flor. 
Wir wandern! Das Frühlingswerden ,das nun 
so stark an die Herzpforte klopft, hat junge Wander- 
sehnsucht ausgelöst und treibt uns hinaus in die 
Natur, in das neue Erwachen und Werden! 
Am Büdelsdorfer Strand geht es entlang. Noch 
liegen die graublankcn Wasser der Eider still in 
ihrem Bett und träumen von der plätschernden 
Freude, die nun bald kommen wird. Die Möwen 
sind wieder in reicher Zahl da und treiben ihr Spiel 
mit lautem Gekreisch. Zuweilen klingt es wie Ge 
zänk und Gezeter. 
Um die Bäume in den Holler'schen Anlagen 
fließt schon ein grüner Schimmer. Friedlich stehen 
sie beiemander, die Birken, Buchen, Kiefern und 
Tannen. In dieser sonntäglichen Feierstille wagen 
sie kaum, ein Zweiglein zu rühren. Andächtig lau 
schen sie in sich hinein, wo die jungen Erdsäfte auf 
wärts treiben und emsig an dem neuen Frühlings 
kleid weben. Bald — ja bald wird überall blühen 
des Prangen sein! 
Und die heimgekehrten Vögel üben zum Früh 
lingskonzert. Schmetternd klingt der Schlag des 
Buchfinken und lieblich singt die Drossel. Irgendwo 
sitzt ein Star und ahmt die lieblichen Weisen nach, 
die er den anderen Sängern abgelauscht. 
Drüben steigt aus eineg hohen Esse eine Rauch 
fahne, die westwärts flattert und sich schwarz gegen 
den grauen Himmelsschleier abhebt. Bei der Bie 
gung am Audorfer See springt uns frisch und lustig 
ein Windhauch entgegen. Scharen von Möwen ha 
ben sich hier versammelt und krächzen und schreien 
in den Tag. Im Kanal fahren viele Schiffe ostsee- 
und novdseewärts. Zwei große Dampfer mit schwe 
rer Holzladung müssen in der Weiche warten, bis ein 
dunkler Koloß, mit Kohlen beladen, vorüber ist. 
Dann geben sie Volldampf, dicker Rauch quirlt aus 
ihren Essen und in die schweren Rümpfe kommt Le 
ben; in flotter Fahrt geht es weiter. Kleine und 
große Schiffe ziehen vorüber, plumpe und schlanke, 
dunkle und helle, und sie tragen die Flaggen ver 
schiedener Nationen. 
Dichtes Buschwerk zieht sich nun rechts vom 
Wege bis hin zum Ufer. Wie Frühlingskerzen leuch 
ten die goldenen Kätzchen der Weiden. In dem 
braunen .Gezweige summt das beglückende Lied vom 
neuen Werden. Letzte Hagebutten thronen in ihren 
roten Mänteln auf dem Heckenrosengebüsch. Die 
Schlehdornhecke links am Wege hat von ihrer dunk 
len Farbe verloren. Bald wird auch sie im neuen 
Blütenschleier leuchten. 
Der Treidelweg führt dicht an die Eider her 
an. Steil klettert die grüne Böschung auf, so daß 
der Weg am Wasser ganz schmal wird. Ein flotter 
Dampfer kommt durch die Eider. Er hat die gerade 
Kanallinie verlassen, um nicht bei der Schirnauer 
Weiche das Passieren des schwarzen Kohlenriesen 
abwarten zu müssen. So wählte er den Umweg und 
gewinnt Zeit. Er fährt quer durch den Audorfer 
See und kommt rasch wieder in die Kanalbahn. 
Zwei lange Gischtlinien, die die verdrängten Wasser 
aufquirlten, bezeichnen seinen Weg. 
Eingeschlossen von Eider und Kanal liegt am 
nordöstlichen Ende des Audorfer Sees die „Insel". 
Früher nur die niedrige südliche Spitze umfassend, 
ist sie durch den Kanaldurchstich erheblich gewachsen. 
Der aus dem Gemarkungszusammenhang mit Rade 
gelöste Landteil wurde durch die Zufüllung der Was 
serenge mit der kleinen Insel verbunden. Die Intel 
gehört zu Rade. Auf der nordöstlichen Seite des 
neuen Inselteils befand sich früher der Trentsee, der 
dem Staate gehörte. Er hatte eine Größe von gut 
4 Hektar und wies eine mittlere Tiefe von 4,5 Mir. 
auf, seine größte Tiefe betrug 13,5 Mir. Bei der 
Kanalerweitcrung wurde dieser See zugeschüttet. 
Wenn wir nach der Insel hinüberblickcn, so se 
hen wir auf der vorderen Inselspitze die spärlichen 
Reste der einstigen ansehnlichen Industrieanlagen. 
Die Schleswig-Holsteinischen Kokswerke, nach der Er 
bauung des Nordostseekanals gegründet, befanden 
sich etwa in der Mitte der Insel, sie wurden bereits 
1910 stillgelegt, als die Kanalerweiterung begann. 
Die Kokswerke bestanden außer der Wäsche aus 60 
Koksöfen und einem Elektrizitätswerk. Später 
wurde noch eine Benzolfabrik errichtet. Heute liegt 
alles tot und öde. Die Baulichkeiten wurden im 
Laufe der Jahre abgebrochen und im vorigen Jahre 
mußte auch der stolze Schornstein fallen. Auf der 
Insel befindet sich noch der Lagerplatz der Fa. Phi 
lipp Holzmann und die Kalksandsteinfabrik. Die 
Verbindung mit Andorf stellt seit dem Räder Durch 
stich ein Trajekt her, das aber nur wochentags in Be 
trieb ist. Von der Bovgstedter Seite aus kann man 
mit einer Bootsfähre nach der Insel gelangen. Und 
es lohnt sich für den Wanderer, das Inselland ein 
mal zu besuchen. Besonders der nach dem Kanal 
durchstich hinzugekommene Inselteil ist reich an 
Idyllen.— 
In lodernden Feuern prangte der Herbst, als 
ich das Inselland durchstreifte. Ueber der Erd« 
schwebte ein blauer und wolkenloser Himmel. Still 
und silberblau leuchteten die Wasser. Rur an den 
Ufern spielte ein leichtes Wellengekräusek. Tau 
perlen blinkten an den Gräsern und lagen in den 
großen Blättern des Huflattichs wie in silbevgrünen 
Schalen. Schüchtern hoben Gänseblümchen ihre 
weißen Köpfchen. Der gelbe Löwenzahn protzte mit 
seinem Gold und die Hundsblumen wucherten. Die 
Wildrosenfträucher zeigten prahlerisch ihre roten 
Früchte. Droben zogen Möwen ihre schwingenden 
Kreise, daß ihre weißen Leiber im Sonnenglanz 
leuchteten. — 
Bis zum Schirnauer See reicht die Insel, die 
von ihren Höhen einen prächtigen Rundblick bietet. 
Das Gelände, durchwirkt von malerischen Gruppen 
aus Weißdorn-, Buchen- und Eichengebüsch, wech 
selt in Tälern und Hügeln und bekommt dadurch 
einen eigenen romantischen Reiz. Das Land ist 
wenig fruchtbar und wird vorwiegend als Viehweide 
genutzt. 
Und still ist's auf der Insel, ganz still. Selten 
begegnet dir ein Mensch, denn die Abgeschiedenheit 
des Eilands läßt wenig Besucher herüberfinden. 
Aber du bist doch nicht einsam. Ein Vogel im Busch 
werk fesselt deine Aufmerksamkeit. Ein munteres 
Kaninchen springt auf, um im Talgrund zu ver 
schwinden. Und die Blüten reden mit dir, plaudern 
von ihrem Kommen und Gehen. Im Kanal aber 
ziehen die'zahlreichen Schiffe vorüber, berichten von 
Handel und Verkehr und von dem Reichtum der 
Länder. So findest du mannigfache Gelegenheit, 
um die Stunden mit Inhalt zu füllen. — 
Wir wenden den Blick von der Insel und pil 
gern weiter. Nördlich an der Eider liegt Borgstedt, 
im Frühling, Sommer und Herbst von vielen Rends- 
burgern besucht. Vom Eiderufer führt unser Weg 
über eine Weidekoppel in den Lensch'schen Garten. 
Welches Leben herrscht hier wenn der Sommer seine 
goldenen Tage über die Lande schickt. Jetzt stehen 
die Tische noch einsam und verlassen. Und einsam 
zwischen ersten Frühlingsblüten steht auch der graue 
Gedenkstein, den die Landstürmer, die von 1914 bis 
1918 am Kanal die Wache hielten, hier errichteten. 
Borgstedt ist eine alt« Siedlung, wohl wenig 
jünger als unsere alte Eiderstadt Rendsburg. Im 
Jahre 1375 verkaufte Eiler von der Wisch das Gut 
Borgstede, wie es sich damals schrieb, an den Grafen 
Heinrich. 1542 waren 5 Hufner und 3 Wurtbesitzer 
vorhanden. Bis 1853 gehörte der Ort zum Amte 
Rendsburg, wurde dann aber dem Amte Hütten zu 
gelegt. Damals zählte mckn 3 Dollhufner, 5 Halb 
hufner, 4 Viertelhufner und 14 Kätner. Wer den 
Namen „Borgstedt" etwa von borgen, leihen, ab 
leiten will, ist auf dem Irrwege. In Borgstedt 
J herrscht nicht mehr „Pump-Freudigkeit" wie anders 
wo, wenn man nicht gerade an die Pumpstation des 
Rendsburger Wasserwerks denken sollte. „Borg" 
heißt (noch Mensing) soviel wie Burg, aber mehr im 
Sinne von „Ringwall" als Rest einer ehemaligen 
Befestigung. Wir dürfen also wohl annehmen, daß 
der Name Borgstedt auf eine ehemalige Burganlage 
zurückzuführen ist. Darauf schließt auch eine aus 
alter Zeit bekannte Schreibweise „Burgstede". Bei 
Borgstedt befindet sich ein alter Friedhof, auf dem 
die im Anfange des 18. Jahrhunderts an der Pest 
Verstorbenen begraben wurdem Beim Ausbau 
„Borgstedtfclde" (Franz Lenfch) hat man auch einen 
großen Uxnenfriedhof entdeckt, der wohl der größte 
in der Provinz fein soll. Einig« wertvolle Funde 
wurden für Forschungszwecke gerettet und dem 
Museum übergeben. Der Urnenfriedhof ist jetzt ge 
schützt, damit Nachgrabungen nur unter sachkundiger 
Leitung erfolgen dürfen. — 
Nach einer kurzen Stärkung in der Lensch'schen 
Gastwirtschaft machen wir uns auf den Heimweg. 
Die Sonne hat den Nebelschleier, oer vordem am 
Himmel hing, zerpflückt und steht nun golden und 
groß über dem westlichen Horizont. 
Wir wählen für die Rückkehr nicht den Weg 
an der Eider entlang, sondern die Straße, die uns 
bald auf die Eckernförder Chaussee führt. Und w r 
wandern det scheidenden Sonne entgegen! 
Robert Drasdo. 
auf allen Gebieten der gesundheitlichen und 
sozialen Fürsorge. 
* Der Urlaubsanspruch von Angestellten bleibt 
bei eigener Kündigung oder fristloser Entlassung 
bestehen. Hat ein Arbeitnehmer den Anspruch 
auf Urlaub erworben, so kann er, wenn er vor 
der Erteilung des Urlaubs zur Entlassung kommt, 
den ihm zustehenden Urlaub oder bei fristloser Ent 
lassung den Lohn für eine entsprechende Zeit for 
dern. — Diesen Grundsatz hat, nach den „Material- 
blättern für Wirtfchafts- und Sozialpolitik", das 
Reichsarbeitsgericht bestätigt, das hierzu in seinen 
Entscheidungsgründen folgendes sagte: „Die Er 
teilung des Urlaubs und die Weiterzahlung des 
Lohnes während der Ferientage ist keine Schen 
kung. sie ist auch keine Belohnung für Wohlver 
halten und fleißige Arbeitsleistung, die im Falle 
nachträglicher Vertragsverletzung wieder entzogen 
oder versagt werden könnte, sondern sie ist vor 
wiegend ein im bestehenden Tarifvertrag begrün 
deter, im Klagewegs verfolgbarer Anspruch des 
Arbeitnehmers. Sie stellt die vertragliche Gegen 
leistung für die in der Vergangenheit geleistete 
Arbeit dar." 
bd. Vüdelsdorf, 16. Mai. Eine Besichtigung 
des Eidersportplatzes fanö gestern nachmittag 
durch die Baukommission statt. Auch der mitt 
lere Teil auf der westlichen Seite des Platzes 
soll gesperrt werden. Die Spielfelder sind an 
der Seite am Treidelweg und an der Wasser 
seite anzulegen. Der Platz innerhalb der 
Kampfbahn bedarf dringend der Schonung, 
damit sich eine gute Rasennarbe entwickeln 
kann. Sofern sich die interessierten Vereine 
bereit erklären, die erforderlichen Arbeits 
kräfte zu stellen, soll im Herbst eine Beschüt 
tung mit Mntterboöen der nicht genügend be 
wachsenen Flächen durchgeführt werden. In 
diesem Falle kann der Sportplatz während des 
Sommerhalbjahres für größere Veranstaltun 
gen freigegeben werden. — Vom Gemeinde 
bauamt war ein Plan für die Bepflanzung 
des Sportplatzes mit Bäumen aufgestellt. Es 
wurde beschlossen, von einer Bepflanzung ab 
zusehen, da diese nicht erforderlich erscheint. 
Für den von der früheren Marienquelle ge 
fundenen Stein wurde ein Standplatz bei der 
Biegung des Treidelweges vor den Holler- 
schen Anlagen zwischen einer Baumgruppe 
festgelegt. — Von dem Pächter der der Ge 
meinde zustehenden Fischereinutzung in der 
Eider wird Klage darüber geführt, daß die 
Eider durch Abwässer von der Rendsburger 
Gasanstalt verseucht ist.'Die Fische seien nicht 
abzusetzen, weil sie einen üblen Karbolgeruch 
tragen. Dem Antrag auf Pachtermäßigung 
wurde stattgegeben. An den Regierungspräsi 
denten in Schleswig soll Beschwerde wegen der 
Verunreinigung der Eider eingereicht werden. 
Vereins-Anzeiger 
„Bund Königin Luise" 
386) Am Montag, den 19. Mai 1930, abends 
. 8Vt Ilbr. findet in Ereens Hotel ein 
Werbenden!» 
des „Bundes Königin Luise" statt 
zwecks Gründung einer Ortsgruppe 
Es spricht die Eauiübrerin Frau Lore Neichard über: 
Ziele und Zlveöe des „Bundes Königin Luise" 
II Cp ïiiii 
von 1884 e.V. -à von 1894 e.V. 
Sonntag, den 18.5. 
KMMiMaap! gegen Teaais- 
geseifseäail aisfsiiæS km 
9—1: Einzelspiele 15—19: Doppelspiele 
Tennisplatz an 
der Eiderhalle 
(359 
Anschließend geselliges Beisammensein in der „Eiderhalie" 
Zürn- nnd Mwerein „iiiîir e.Z. 
Heute abend in der Eiderlust: 
TurnkttriinzAn 
Cporiplatz an der Enge 
387) Handball 
2 Uhr: mm fotöe gegen R.V.B. 
Fußball 
»llrJ.i.Mül-tM. 
Liga Liga 
5 Ml: 91S.S.U.85.1 îfstnSJ.äUeìEtût
	        
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