fi'-'vi't;
, - f, *k 'î' i%'.' %-
.
-
■
f V „,
à . -' ■■ ■■ ' •
: . . . . , ' .
,
. r 1 w.
4 ■ ‘ V K u ,<*•
■" ■. ■ -
. , ■
,1 Ui .( f
.» ;; 4-s : 4 >
p * ■ î , ! '
■ r V.
Generaldirektor L.
fet «in Mann der Tat Weitblick und Energie haben ihn
tdinell an fahrende Steile gerückt Er steckt voller Ideen,
»eine Entscheidungen sind schnell und bestimmt So kühn
seine Pläne, so sicher ihre Durchführung.
„Ideen und Nerven, meine Herren - sagt er häufig -
«tnd das Wesentliche. Die Ökonomie der Kräfte verlangt,
daß wir den Fluß der Gedanken fördern und die Nerven
schonen. Sie werden gesehen haben, daß ich stets den
coffeinfreien Kaffee Hag trinke. Er regt an, aber nicht auf,
schont Hers und Nerven und schmeckt vorzüglich."
merksam gemacht haben. Sie erlauben doch —?*
Und ohne eine Antwort abzuwarten, reißt sie den
Kühler mit der Flasche an sich und saust hinaus.
Direktor Langbein sieht dem entschwindenden
Göttertrank melancholisch nach. „Das .. ist . .. doch
» . . stotterte er.
»Reizend — nicht wahr?" lächelt Tonte Lu lie
benswürdig. »Wie die Kleine um Ihr Wohl besorgt
ist! Uebrîaens — haben Sie sich jenes Gemälde
dort schon richtig angesehen. Nicht dieses, nein, dort
— links von betn hübschen Spitzweg. Ich bin stolz
darauf, meine kleine Sammlung einmal einem
Kunstkenner zeigen zu können."
Direktor Langbein erhebt sich prustend und
schnaufend und macht, seinen Kneifer mit dem Ta
schentuch reibend, einige Schritt gegen das erwähnte
Bild. Tonte Lu aber ergreift mit kühnem Griff das
tönerne Ebenbild ihres Gastes und schmeißt es mit
Vehemenz zum Fenster hinaus. Wo dieies edle
Haupt unten landet, ist ihr in diesem Moment ziem
lich gleichgültig.
„Kaulbach —?" fragt der Direktor, das Bild
aufmerksam betrachtend. »Ei, sieh da! Und eben
falls echt. .
„Nee — Ocldruck!" berichtigt die eben wieder
hereinstürzende Susel. „Das steht doch jeder Laie.
Nun — lacht Ihnen nicht das Herz im Leibe?" Su-
>el hält in der hocherhobenen Rechten eine Karaffe
Wasser. „Frisches, silberklares Quellwasser. Extra
von mir am Brunnen geholt." Susel schenkt zŗ
Gläser voll ein und reicht das eine dem Besuche hin
»Prost. Herr Direktor. Es lebe die Abstinenz!"
Der fette Mann starrt mit der Miene eines zum
Tode Verdammten in das Wasserglas.
„Ihr letzter Vortrag über die Abstinenz -
großartig Herr Direktor!" schwatzt Susel unentwegt
weiter. „Ich erinnere mich an jedes Ihrer Worte.
Das „Delirium tremens" — schrecklich muß das
sein! Man sieht Dinge, die gar nicht existieren, nicht
nur, daß man tausenderlei Gegenstände doppelt und
dreifach sieht, nein — auch Schemen erscheinen . .
Spukgestalten . . . Mancher hat schon sein eigenes
Bild vor sich gesehen . . . grausig . . . verwittert
Stellen Sie sich einmal vor, wenn plötzlich Ihr eig
ner Kopf vor Ihnen auftauchen würde — „Ihre
Form aus Lehm gebrannt" . .
Direktor Langbein wirft einen fast furchtsamen
Blick auf die Spitze des noch immer am gleichen
Platze stehenden Regenschirmes. Er greift sich an die
Stirn . . . stürzt sein Glas Wasser in gierigen Zü
gen hinunter. . . schaut wieder hin und lächelt plötz
lich. Blöde und hilflos.
„Ist Ihnen nicht gut?" fragt Suiel teilnahms
voll. „Ich glaube — ja." Er läßt sich schwer auf
leinen Sessel fallen und stiert unverwandt auf den
Regenschirm, wo doch soeben . . . noch vor wenigen
Sekunden. . .
„Darf ich Ihnen einen Wagen besorgen?"
schlägt Tante Lu vor.
„Büke. Mir ist . . . so . . ." stammelt er.
„So so — la la. . . versteh schon", sagt Susel
mrt sanftem Lächeln. »Bitte, Tantchen, besorge den
Wagen. Ich werde indessen dem Herrn Direktor
kalte Kompressen machen."
Und während die Tante hinausgeht, taucht Su
sel eine Serviette in das eisige Brunnenwasser, ver
gißt in ihrer eilfertigen Hilfsbereitschaft natürlich,
dieselbe auszuwinden und legt sie dem noch immer
geistesabwesend vor sich hinstarrenden Menschen
meuchlings auf den glühenden Schädel.
Der Direktor brüllt auf, wie ein wildes Tier.
Aber vergebens windet er sich unter dem festen
Griff der kräftigen Mädchenarme. Noch ein scharfer
Ruck — und die Kompresse wird am Hinterkopf mit
einer Gewalt zugeknotet, daß ihm blaue und rote
Funken vor den Augen tanzen. Nicht einmal
'chimpfen kann er. denn es fängt an zu rieseln über
'ein Gesicht, unaufhaltsam, in Strömen . ..
„Fein, was?" ruft Susel in den schmelzendsten
Tönen. „Solche Kompresien wirken Wunder. Ich
bin Ihnen die Aufmerksamkeit schuldig, denn Sie
und ja mein.Wohltäter. Ihnen verdanke ich's ja.
daß ich nicht mehr zur Schule muh. daß ich endlich
mal was Gescheites lernen darf. Herr Direktor,
wenn Sie nicht so krank wären — ich glaube, ich
würde Ihnen ein Kuß geben . .
Der Herr Direktor zieht die Weste stramm und
versucht, sich etwas aufzurichten.
"„Ich glaube ... ich bin . . . wieder gesund!"
stottert er.
„Sagt ich's nicht? Ja. io eine kalte Dusche!"
„Sa sind ein famoses Mädel. Suzanne", lispelt
er dankbar. „Und was Ihr Anerbieten anbetrftft,
'0 glaube ich. . . ich habe mir einen Kuß — redlich
verdient."
Susel weiß noch nichts von weiblicher Ziererei
und die eben wieder hereintretende Tante hat das
Vergnügen, zuschauen zu dürfen, wie ihre hoff
nungsvolle Richte dem Mann einen schallenden Kuß
auf die Wange verabfolgt.
„Aber Susel!"
„Laß gut sein, Tantchen. Ich muß diesem guten,
alten Onkelchen doch beweisen, wie dankbar ich bin."
sFortsetzung folgt.)
Bismsrás ķîàflàg.
(Schluß.)
In der Tat waren die Wirkungen der Ent
lassung Bismarcks ungeheuer schwerwiegend für
die politische Zukunft des Reiches. Außenpolitisch
zunächst wurde damit eine völlig andere Richtung
als die bisher verfolgte eingeschlagen. Der Kaiser
hatte zwar stets betont, der „alte Kurs" werde bei
behalten, aber davon war in der Praxis nichts zu
spüren. Das bedeutsamste Ereignis der Außenpoli
tik nachbismarckischer Zeit war die Richtcrneuerung
des deuti'ch-russichen „Rückversicherungsvertrages",
den Bismarck im Jahre 1887 abgeschlossen hatte,
da er erkannte, daß der Dreibund allein zur Siche
rung Deutschlands nicht genügen würde. Italien
war, wie immer, so auch diesmal ein Vertrags
partner, dem gegenüber man Vorsicht walten las
sen mußte, und Oesterreich konnte über kurz oder
lang in eine ernste innere Krise geraten durch di
vergierende Bestrebungen der Rationalitäten, und
es wäre dann in dem calus foederis keine Hilfe für
Deutschland gewesen. Bismarck sah es daher als
eine der Hauptaufgaben deutscher Politik an, sich
der Freundschaft Rußlands, zumindest aber dessen
möglichst wohlwollender Neutralität zu versichern.
Aus diesen Erwägungen heraus war der Rückver»
sicherungsvertrvg mit dem russischen Re'che abge
schlossen worden. Man hatte in Deutschland aus
verschiedenen Gründen größten Wert darauf zu
l-aen, das einmal mit Rußland geknüofte Ban-h
nicht zerreißen zu lassen. Frankreich nämlich nährte
seit 1871 immer noch den unerbittlichen Revanche-
gedanken, getreu den Worten Gambettas „Iatums
en parier, toujours y penser" (niemals davon spre
chen, aber immer daran denken). Die französisch«
Politik erblickte deshalb ihr Hauptziel in der Er
werbung von Bundesgenossen, um bei gegebener
Gelegenheit Deutschland die Nieberlage von 1871
heimzahlen zu können. Die Reisen französischer
Politiker an verschieben« europäische Höfe waren
Werbungsreisen von großer Bedeutung, besonders
da sie mit Geschicklichkeit und Takt, besonders akt
ohne viel Aufsehen durchgeführt wurden. Deut
scherseits mußte man also das Augenmerk darauf
richten, ein Bündnis Frankreichs mit einer ä<
ren Großmacht zu verhindern und keinesfalls einen
W SP 6/ 5ä W r hoi fills Mmm S® 1 ?' st ®
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiijiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiii] Ijyl tyill« lulyiJyll rtt amu
keine Versuche, zu entrinnen. So kam es von
selbst, daß Stacheldidi in dem Laubenstübchen
aus und ein ging, als wäre das immer schon
so gewesen.
Als Stacheldidi eines Tages wieder im
Garten spazierte, hörte er auf einmal, wie
ein Vogel ängstlich um Hilfe rief. „Da ist
was los!" dachte er und bemerkte den Am
selvater, der aufgeregt hin und her flatterte.
„Zu Hilfe, zu Hilfe, meine Kruder sind in
Gefahr!"
v „Warum denn", rief Stacheldidi zu ihm
hinauf.
„Siehst du denn nicht die Doppcldolch?"
»Was, Doppeldolch!" schrie Stacheldidi,
„sterben wird. sterben muß sie!"
Doppeldolch war eine giftige Natter.
An der großen Eiche, die mitten im
Garten stand, lag Doppeldolch. „Du Drei-
käsedich willst dich mit mir rn einen Kampf
einlassen?" sagte die Schlange, „sterben
mutzt du, bevor der Abend naht. Ich habe
Giftzähne!"
„Und ich habe scharfe Beißzähne" rief
Stacheldidi.
Er umkreiste vorsichtig die Schlange.
Die Doppeldolch war wohl auf der Hut,
Zusammengeringelt, mit hocherhobenem
Kopf und Hals beobachtete sie genau den
Igel. Aber im nächsten Augenblick saßen
auch schon Stacheldidis Zähne in ihren wei
chen Bauchteilen.
Blitzartig fuhr Doppeldolch in Stachel-
didis Rücken, um im gleichen Augenblick
schmerzerfüllt sich wieder von den scharfen
Stacheln zu befreien.
Stacheldidi kannte schon die Schlangen
weise. Schnell hatte er sich zusammengerollt,
so daß Toppeldolchs Massen ihm nichts an
tun konnten. Der Igel hatte die Schlange
ins Rückgrat gebissen: das Werl war voll
bracht. Der Bitz der Schlange schadet einem
Igel nicht.
< Wie von ungefähr kam Franz in den
Garten, wo er Doppeldolch, von deren bö
sen Taten er noch keine Ahnung hatte, blu
tend im Sande liegen sah. Er faßte die
Schlange am spitzen Ende an und trug sie
zur Mutter.
Stacheldidi folgte.
Einen so gellenden Schrei stieß Fran
zens Mutter aus, daß der Junge vor Angst
das Untier fallen ließ. „Jung, wo hast du
denn die Kreuzotter her? Das ist eine gif
tige Schlange: und du hast sie getötet?"
„Ich nicht, sondern Stacheldivt."
Die Mutter war glücklich. Stacheldidi
bekam die ganze Woche doppelt zu essen
und ließ es sich munden.
Der Zufall wollte es, daß unser Igel
gerade an Franzens Geburtstag eine zweite
Kreuzotter tot biß. Da wurde Stacheldidi
allen Paten und Verwandten als Held vor
gestellt.
Aber ein paar Tage später, als Stachel--
üidi einen abendlichen Ausflug in die Um
gebung machte, kehrte er nicht wieder zu
rück. Warum, das konnten die Menschen
liicht verstehen.
Franz war sehr traurig, sann aber auf
einen anderen Igel.
7la SchaaL
Lank 'e Stroten goht se.
An 'e Ecken stoht se,
No de School hen schöt se,
n beten klöhnen wöt se.
„Opa will ml 'n Droken
Vunnomrddag moken . .
„Un min Dubn hefft «egen
-mucke Junge siegen . . .“
„Kiek, door achter, Mantje,
Kämmt en duhnen Erantje,
Kann man eben lopen . .
Klock fangt an to ropen:
„Een — twee — dree — veer — fief — süß
„Sinne! Fiele! Möt mi toben!"
Lank 'e Stroten stuuft se,
Uem 'e Ecken suust se.
Duben, Grantje, Droken.
Düsend bunte Soken
Hett de Klock wegdunnert.
„Szehn maul ßehn sind hunnert!"
söben!"
Emil Hecker.
Aus Meinem ?Beo&achtunq$buch
im Vläcz.
Wenn's erste Märzlüfterl weht, halt's
mich nicht mehr in der Ofenecke, dann treibt's
mich hinaus in's Freie. Ich muß dabei sein,
wenn Junker Lenz seinen Einzug hält.
Im warmen Mittagssonnenschein stocher
und pocher ich im Garten herum und räume das
dürre Laub fort, damit die lieben Sannenstrah
len dis Blumenkeime küssen können, daß sie
aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen.
Schneeglöckchens ersten Blick in die Melt
erlebte ich. Ich sah sein Staunen, daß die
Erdschollen noch so schwarz und tot dalagen,
ich sah es frieren und zittern, es fühlte sich so
verlassen. Da sing im Apfelbaum ein Buch
fink an, sein Lied zu schmettern: Wie schön ist
die Welt, pinke pink, pinke pink! Schneeglöck
Hen neigts Köpfchen und lauscht. Dann läuten
seine Glöckchen leis im Takt dazu. Schneeglöck
chens Läuten weckt all die Frühlingsblumen
auf: sie stecken ihre Köpfchen aus den warmen
Wintermänteln und piepsen: Ist denn der März
schon da? Schneeglöckchen ruft lauter, da regen
sich die Sträucher. Der Johannisbeerstrauch
wollte der erste sein, holte sich aber ein rotes
Naschen weg. Vorsichtig folgten die andern
nach, sogar die Bäumchen setzten Knospen an.
Nur so alte Mummelgreise, wie der Wein an
unserer Hauswand, die rühren sich natürlich
nicht. Sollte er am Ende Recht gehabt haben
mit seiner Vorsicht? Denn heute abend ist die
Luft nicht recht geheuer: sternenklarer Himmel,
groß und rot leuchtet der Vollmond vom Him
mel herab. Ich will doch lieber meine Blumen-
kinderchen alls warm zudecken, daß sie mir heute
nacht nicht erfrieren.
Doch am Morgen schien wieder dis liebe
Sonns. und Rotkehlchen sang in mein Fenster
hinein: Alle Vöglein sind schon da! Da wurde
mir so froh ums Herz. Jetzt war ja alles be
reit, den Frühling zu empfangen.
Im Wald war ich allerdings noch nicht
gewesen, aber sicherlich hatte man auch oa
schon tüchtig gerüstet. Waldmeister und Busch
Windröschen standen ganz sicher bereit. Ich trat
aus der Haustür. Auf den Steinfliesen mühten
sich zwei Ameisen mit einer Tannennadel ab
und am Krokuskelch naschten die Bienen vom
Blütenhonig. Wie konnten denn auch diese
beiden allzeit Fleißigen beim Frühlingsreigen
fehlen! Und gaukelt da hinten über dem Rasen
nicht ein Schmetterling? Natürlich, ein Zitro
nenfalter. Nun weiß ich's genau: -Der Früh
ling, der Frühling, der Frühling ist da?
Jngeborg Steffen, Vaasbiittel.
Die Mse.
Von Gebr. Grimm.
Es waren einmal zwei Brüder, die dien
ten beide als Soldaten, und der eine war reich,
der andere arm. Da wollte der Arme sich aus
seiner Rot helfen, zog den Soldatenrock aus und
ward ein Bauer. Also grub und hackte er sein
Stückchen Acker und säte Rübsamen. Der Same
ging auf ,und es wuchs da eine Rübe, die ward
groß und stark und zusehends dicker uird wollte
gar nicht aufhören zu wachsen, so daß sie eine
Fürstin aller Rüben heißen konnte; denn nim
mer war so eine gesehen und wird auch nimmer
wieder gesehen werden. Zuletzt war sie so groß,
daß sie allein einen ganzen Wagen anfüllte und
zwei Ochsen ziehen mußten, und der Bauer
wußte nicht, was er damit anfangen sollte.
Endlich dachte er: „Verkaufst du sie, was
wirst du großes dafür bekommen, und willst du
sie selber essen, so tun die kleinen Rüben den
selben Dienst; am besten ist, du bringst sie dem
König und machst ihm eine Verehrung damit."
Also lud er sie auf den Wagen, spannte zwei
Ochsen vor. brachte sie an den Hof und schenkte
sie dem König.
„Was ist das für ein seltsam Ding?" sagte
der König, „Mir ist viel Wunderliches vor die
Augen gekommen, aber so ein Ungetüm noch
nicht; aus was für Samen mag die gewachsen
sein? Oder dir gerär's allein, und du bist ein
Glückskind,"
„Ach nein," sagte der Bauer, „ein Glücks
kind bin ich nicht. Ich bin ein armer Soldat,
der, weil er sich nicht mehr nähren konnte, den
Soldatenrock an den Nagel hing und das Land
baute. Ich habe noch einen Bruder, der ist reich,
und Euch. Herr König, auch wohl bekannt. Ich
aber, weil ich nichts habe, bin von aller Welt
vergessen,"
Da empfand der König Mitleid mit ihm
und sprach: „Deine Armut soll ein Ende haben,
und du sollst so von mir beschenkt werden, daß
du wohl deinem Bruder gleichkommst." Da
chenkte er ihm eine Menge Gold. Aecker, Wiesen
und Herden und machte ihn steinreich, so daß
des andern Bruders Reichtum gar nicht konnte
damit verglichen werden.
AIs der Reiche hörte, was sein Bruder mit
einer einzigen Rübe erworben hatte, beneidete
er ihn und sann hin und her, wie er sich auch ein
solches Glück zuwenden könnte. Er wollte es
aber noch viel gescheiter anfangen, nahm Gold
und Pferde und brachte sie dem König Er
meinte aber, der König würde ihm ein viel
größeres Gegengeschenk machen; denn hätte sein
Bruder schon soviel für eine Rübe bekommen,
was würden ihm diese schöneren Dinge erst alles
einbringen.
Der König nahm das Geschenk und sagte, er
wüßte ihm nichts wiederzugeben, das seltener
und besser y?äre als die große Rübe. Also
mußte der Habgierige seines Bruders Rübe auf
einen Wagen legen und nach Hause fahren.