Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

ķ şs.şià'L rr'-fii' -ìin - ■ * Zîà-à - Li 
Der Michsverbanö -er -enlfthen In-ņstrie 
Liüigt das Agrar- rmd Dstprogramm. 
Forderung betriebswirtschaftlicher und absatzorganisatorischer Maßnahmen in der 
Landwirtschaft. 
Berlin, IS. Mai. Der Reichsverband der Deut 
schen Industrie veranstaltete heute nachmlnag eine 
Pressekonferenz, um seine Stellung zu den zur Zeit 
akuten wirtschaftspolitischen Fragen, dem Agrarpro- 
aramm, dem Ostprogramm und der erhöhten Umsatz 
steuer für Großbetriebe darzulegen. Geheimrat Kastl 
erklärte, daß das von einer Reihe namhafter Vertre 
ter der Agrarwissenschaft erstattete Gutachten über die 
Maßnahmen, die zu einer dauernden Besserung der 
Lage der Landwirtschaft führen sollen, nicht vom 
Reichsverband stamme, das aber der Reichsverband die 
Grundzüge sich zu eigen gemacht habe. Es werde nicht 
ohne Kenntnis der maßgebenden Vertreter des Land 
wirtschaft der Oeffentlichkeit übergeben. Diese Kreise 
hätten vielmehr das Vorgehen des Reichsverbandes 
an sich begrüßt. In dem Begleitschreiben des Reichs 
verbandes heisst es dann u. a.: Die Tatsache, daß er 
hebliche Teile der Landwirtschaft vor einer Katastrophe 
stehen, mache es erforderlich, öffentliche Mittel aufzu 
wenden, die von der Industrie zum erheblichen Teile 
aufgebracht werden müßten, eine Tatsache, die ange 
sichts des Umstandes, daß von der gegenwärtigen Wirt 
schaftslage auch zahlreiche mittlere und kleinere Be 
triebe der Industrie nicht weniger getroffen werden 
als erhebliche Teile der Landwirtschaft, nur dann 
verantwortet werden könne, wenn eine Sicherheit da 
für bestehe, daß die Lage der Landwirtschaft als eines 
der wichtigsten Teile des Binnenmarktes nachhaltig 
gebessert werde. In Anlehnung an die früheren Be 
schlüsse des Reichsverbandes der deutschen Industrie 
wird anerkannt, daß grundsätzlich die bisherige Zoll 
politik nicht beanstandet wird, ohne daß dadurch die 
Maßnahmen in ihren Einzelheiten gebilligt werden 
sollen. Da Zollmaßnahmen auf die Dauer nicht hel 
fen können, müßten deshalb andere Wege gegangen 
werden, die auch von der Landwirtschaft wiederholt 
angeregt worden waren. Durch weitgehende, mit größ 
ter Beschleunigung durchzuführende betriebswirtschaft- 
liche und absatzorganisatorische Maßnahmen müsse da 
für gesorgt werden, daß die Erzeugungsbedingungen 
der deutschen Landwirtschaft sich decken, den konkurrie 
renden Ländern anpassen und den veränderten Ver 
brauch in stärkerem Matze Rechnung tragen. 
Annahme des Landwirtfchasts- 
kammergefetzes im Ausschuß. 
Berlin, 18. Mai. Im Preußischen Landtags-Aus 
schuß wurde das Landwirtschaftskammergesetz mit 16 
gegen 13 Stimmen angenommen. Von den Entschlie- 
ßungsanträgen wurde nur der Antrag angenommen, 
wonach die Besoldung der Kammerbeamten derjenigen 
der Staatsbeamten entsprechen soll. Die Bezüge des 
ersten leitenden Beamten dürfen diejenigen eines Mi 
nisterialrats überschreiten. Die zweite Lesung soll am 
16. Juni beginnen. 
Der MŞg des hMsH-pMWM 
Die bisherigen Ergebnisse des deutsch-polnischen 
Rüg'gensyndilais haben eine gewisse Enttäuschung ge 
bracht, da einerseits das Syndikat zu spät zustande 
kam, als die skandinavischen Staaten den größten Teil 
ihres Bedarfes bereits gedeckt hatten, andererseits 
russischer und ungarischer Roggen mit ihren besseren 
Qualitäten die Absatzmöglichkeiten des deutschen und 
des polnischen Produktes auf den nordischen Märkten 
beeinträchtigt haben. Auf Grund des ersten Ueber- 
einkommens haben die Deutschen 200 (KW Doppelzentner 
polnischen Roggen aus den staatlichen Getrerdebestän- 
den übernommen, das zweite llebereinkommen betraf 
ein Monalskontingent von 600 000 Doppelzentner, wo 
von 360 000 Doppelzentner Deutschland, den Rest Polen 
zu liefern hatte. Bis Ende April, mithin in den bei 
den ersten Monaten des Uebereinkoinmens. gelang es 
jedoch nur 400 006, und hiervon nur 20 000 Doppel- 
zentner deutschen Roggen zu exportieren. 
Die Notlage des mm MOlmes. 
Hauptairsschtch öes Preußischen Landtages. 
Der Hauptausschuß des Preußischen Land 
tags beschäftigte sich am Donnerstag mit der 
Beratung von Uranträgen über die Stillegung 
des Betriebes des Erzbergwerks Clausthal 
und mit der Notlage der Oberharzer Berg 
leute. Nach längerer Aussprache wurde ein so 
zialdemokratischer Antrag angenommen, in 
dem das Staatsministerium ersucht wird, an 
läßlich der nicht zu umgehenden Stillegung der 
Berginspektion Clausthal ein Notstandspro- 
gramm für den Oberharz auszuarbeiten. 
Einstimmig ivurde ein Antrag des Zen 
trums und der Sozialdemokraten auf beschleu 
nigte Inangriffnahme des Baues der Oker 
talsperre im Harz angenommen, sowie ein An 
trag der Deutschen Volkspartei, die Stadt 
Clausthal in ihrem Bestreben zu unterstützen, 
Arbeitsmöglichkeiten für die entlassenen Berg 
leute zu schaffen. 
Haudelsrninistcr Dr. Schreiber 
berichtete über die Katastrophe im Kali-Berg 
werk Vienenburg. Er führte n. a. aus: Von 
dem Gelingen der Betriebsmaßnahmen hänge 
cs ab, welche Teile der Grnüc noch vor dem 
Ersaufen bewahrt werden könnten. Von den 
Diese Ziele werden dann im einzelnen von den 
Verfassern des Gutachtens, unter denen die Professoren 
Lang, Dietze, Vrairdt und Zörner genannt werden, 
dargelegt. Das Gutachten selbst umfaßt 16 Drucksei 
ten, in denen nach der Darlegung der Lage lbei den 
einzelnen Agrar-Erzeugnissen in einem zweiten Teil 
als zutreffende Maßnahmen einer produktiven Agrar- 
hilfe, die auf wenige Jahre befristet gedacht wird, eine 
allgemeine Absatzförderung, die Umstellung des An 
bauverhältnisses der Eetreidearten und für die ver 
schiedenen Produkte jeweilige Sondermaßnahmen so 
wie der Anbau des Bildungs- und Beratungswesens 
gefordert werden. 
Zum Schluß kam Geheimrat Kastl auf die Stel 
lung zum Osthilfeprogramm zu sprechen, mit dem sich 
der Reichsverband in seiner gestrigen Präsidialsitzung 
befaßt hat. Der Reichsverband sieht auf dem Stand 
punkt, .daß die zu treffenden Maßnahmen von einer 
Stelle durchzuführen sind, um auch die Einheitlichkeit 
der Durchführung einzuhalten, wobei selbstverständlich 
in engster Zusammenarbeit mit Preußen vorgegangen 
werden müßte. Er schlägt deshalb vor, daß die zu er 
richtende Ablösungsbank in enger Anlehnung an die 
Rentenbankkreditanstalt arbeiten soll. Auch der Aus 
bau der Kleinbahnen solle unter Berücksichtigung der 
modernen Verkehrsmittel vollzogen werden, zumal das 
Automobil den Bahniransport vielfach ersetzen könne. 
Die weiteren Vorschläge des Reichsverbandes basieren 
auf den seincrzeitigen Anregungen Silversbergs, die 
sich im einzelnen auch mit den Anregungen des Reichs 
präsidenten deckten. Geheimrat Kastl. betonte, daß der 
Reichsverband feinen seinerzeitigen Protest gegen die 
Verwendung von 70 Millionen RM. aus dem Fonds 
der Ausgleichs- und Reservebank für Jndustrieobliga- 
tionen aufrecht erhalte. Der Reichsverband wolle mit 
seiner Hilfsaktion keine Liebesgaben an nicht mehr er- 
haltungsfähige Betriebe verteilen, sondern wirklich 
aufbauende produktive Politik betreiben. Da die In 
dustrie aber nur 90 Proz. der Aufbringungspflichtigsn 
darstellt, fei es notwendig, auch noch die anderen zu 
hören, weshalb zu diesem Zwecke eine dahingehende 
Beschlußfassung im Rahmen der Bank für Industrie- 
obligationen herbeigeführt werden solle. 
Ein Gesetzentwurf zur Arbeitslosenreform. 
Berlin, 18. Mai. Dem „Berliner Tageblatt" zu 
folge wird das Reichsarbeitsministerium, nachdem der 
Vorstand der Reichsanstalt für die Arbeitsvermitte 
lung und Arbeitslosenversicherung gestern seine Vor 
bereitungen beendet hat, in etwa 14 Tagen einen Ge 
setzentwurf über die Reform der Arbeitslosenversiche 
rung dem Reichsrat und Reichstag vorlegen. 
Der Gesetzentwurf über Aufwertungshypothekcn 
vom Reichskaüinett verabschiedet. 
Berlin. 15. Mai. Der Entwurf eines Gesetzes 
über die Fälligkeit und Verzinsung der Auswcrtungs 
Hypotheken ist gestern vom Reichskabinett verabschie 
det und heute dem Reichsrat und dem Reichswirt 
schaftsrat zugeleitet worden. Der Entwurf wird im 
Reichsanzeiger veröffentlicht werden. 
Amtliche WZHŗnngskrrrle. 
! Dollar 
100 dän. Kr. . . - 
100 frg. Frank 
(Ohn« Gewähr!) Geldkurs 
15. 5 
4.186 
112.02 
16 42 
14 5. 
4 ,86 
I11.W 
16.415 
33 ASÄM MWMM 
geģm hit MMķMîW ZMSÜW. 
Wandsbek, 18. Mai. Beschickt war der heutige 
Ferkelmarkt mit 140 Ferkeln und 10 Fntterschwcinen. 
Die Preise blieben mit wenigen Ausnahmen die, glei 
chen des Vormarktes und zwar brachten 6—6 Wochen 
alte Ferkel 30—34 Jl, 6—8 Wochen alte 34—38 Jl, 
8—10 Wochen alte 38—42 Jl, 10—12 Wochen alte 
42—49 Jl, ältere je nach Gewicht unfr Güte 55—95 JL 
Oldenburg i. O., 15. Mai. Ferkel- und Schweinr- 
markt. Auftrieb: 981 Ferkel. 193 Läuserfchweine. 29 
ältere Schweine. Es kosteten das Stück der Durch 
schnittsqualität in Mark: Ferkel bis 6 Wochen alt 32 
bis 38. do. 6—8 Wochen alt 35—39. do. 8—10 Wochen 
alt 39—45, Läuferfchweine 3—4 Monate alt 47—62, 
da. 4—6 Monate alt 62—77. Handel mittelmäßig. 
Veste Tiere aller Gattungen wurden über, geringere 
unter Notiz bezahlt. 
Friedrichsfeldc-Biklin, 15. Mai. Zucht- und Nutz 
viehmarkt. Auftrieb: 520 Milchkühe, 1 Bulle, 31 Stck. 
Newyork, 16. Mai. 33 Regierungen haben bis- Jungvieh. 127 Kälber.. Handel langsam, teilweise 
im Kali-Bergwerk beschäftigten rund 450 Ar 
beitern ist keiner zn Schaden gekommen. 100 
Mann sind nach dem Kali-Bergwerk Bleiche- 
roste der Prcußag versetzt worden. Eine klei 
nere Anzahl hat den tarifmäßigen Urlaub an 
getreten. Bei Vienenburg handelt es sich um 
eines der besten Werke des deutschen Kali- 
Bergbaues mit sehr hochprozentigen Salzen. 
Besonders stark wird von dem Verlust die 
Prentzag betroffen, die den Gesamtwert des 
Werkes auf 25 bis 30 Millionen Reichsmark 
beziffert. Es wird daher der Versuch nicht auf 
gegeben, wenigstens einen Teil des Werkes 
später wieder nutzbar zu machen. 
Meile MffchgflSMchrWM. 
24stündiger Wettstreit gegen die Rüstungen. 
TU. Warschau, 16. Mai. (Eig. Funkmeldung.) Auf 
der internationalen Bergarbeitertagung in Krakau 
wurde u. a. der Beschluß gefaßt, zum Zeichen des Ein 
spruchs gegen die Rüstungen an einem bestimmten Tage 
in einen 24stündigen Demonstrationsstreik zu treten. 
An diesem Streik haben sich die Bergarbeiter der gan 
zen Welt zu beteiligen. 
her beim Staatsdepartement gegen die amerikanische 
Zolltarifvorlage protestiert und scharfe Vorstellun 
gen erhoben, insbesondere Italien, Frankreich, 
Schweiz, Deutschland, Norwegen, Holland, Tschecho 
slowakei, Aegypten, Südafrika und Irland. 
1 
Neueste Notierungen , 
an in- u. ausländische Warenbörsen 
Berlin, den 15. Mai 1930 (Reichsmark für 1000 kg 
(Landwirtschaftliche Inlands-Erzeuernisse) 
Ware 
Berlin 
Breslaü 
Hamburg 
Stettin 
Weizen, Mär. 
Roggen, Mär. 
Gerste (So.) 
Gerste (Wi.) 
Hafer (Märk.) 
Weizenmehl 
Roggenmehl 
Weizenkleie 
Roggenkleie 
282-284 
162-170 
190-202 
172-185 
151—160 
312-397 
230-257 
90- 95 
92-ICO 
Fut.1 
274 
164 
185 
170 
150 
387 
245 
termitte 
296-398 
172-174 
192-212 
180—182 
178—180 
340—355 
235-245 
Û 
292 
166 
185 
168 
— 
— 
- 
Rapskuchen ... 
Leinkuchen .... 
Trockenschnitz. 
127—130 
180—185 
82-87 
Soyas 
Kartot 
Mais 
chiot 
ielflocken 
138-146 
148-155 
schleppend. Jungvieh gefragt. Es wurdn gezählt fe 
Ttück in Mark für Milchkühe und hochtragende Kühe 
je nach Güte von 290—540. tragende Färsen je nach 
Güte von 270—480, Jungvieh zur Mast per Zentner 
Lebendgewicht 40—48. — Pferdemarkt. Austrieb 821 
Tiere. Handel langsam. Es wurden gezahlt je Stück 
£ für Arbeits- und Eefchäfispferde je nach 
m 200—1400. Schlachtpferde nach Gewicht und 
m 50—200. 
Berliner Häuteversteigerung. 
Die 168. Versteigerung des Allgemeinen Häutever- 
weriungs-VerLandes G. 'm. b. H in Berlin-Lichten? 
berg hec-ann am 18. Mai. Der Besuch war mäßig. Die 
Kaufstimmung -war bei leichten Eroßviehhäuten leb 
haft. bei Kalbfellen wurden die Gebote vorsichtig ab 
gegeben. Leichte Eroßviehhäute zogen gegen die Vor 
auktion 10 Prozent und mehr an. Kalbfelle (Berlin 
Schlachthof) wurden im leichten Gewicht zurückgezogen 
und zogen sonst um die 5 Prozent herum an. 
Biïïïêttîâûtfï 
Hamburg, 15. Mai. Notierung der NoHernngs- 
kommifsion des Vereins der am Butterhandel beteilig 
ten Firmen e. V. (Hamburger Börfennotierung): Eroß- 
handels-Abrecknnngspreis, ab Meiereistat-ion. ohne 
Fässer, per 50 Ilg. netto, reine Tara ohne Descort 
1. Güte 121—123 Jl, 2. Güte 110—115 Jl, abfallende 
100 Jl. Tendenz ruhig. 
Wehmärkte vom 15. Mai 1939. 
Dresden: Kälber 75—82, 65—73: Schweine 62—46 
65—68: Auftrieb: Rinder 1, Kälber 912, Schweine 643. 
Tendenz: Rinder belanglos, Kälber schlecht, Schafe be 
langlos, Schweine langsam. — Frankfurt: Kälber 8-2 
bis"86, 76—81. Austrieb: Kälber 1103, Schweine 887. 
Tendenz: Kälber rege, Schweine ruhig. — Leipzig: 
Bullen 52—54, 48—51; Kühe 45—48. 38—44; Kälber 
72—78, 64—71; Schafe 58—62; Schweine 63—65, 65 
bis 66. Austrieb: Kälber 677, Schafe 232, Schweine 
1221. Tendenz: Rinder schlecht, Kälber mittel. Schafe 
schlecht, Schweine mittel. 
KK,5 Mttlio»«» Ķ àsfļchmàeeMèch. 
Aber Aussuhrrückgang um 127,3 Mill. RM. — Unser ändcrter Import. 
Auch im April schließt der deutsche Außenhandel 
mit einem Ausfuhrüberschuß ab, der in diesem Monat 
88,5 M-ill. Reichsmark beträgt. Die Einfuhr ist mit 
888,2 Mill. RM. ausgewiesen, also fast genau mit dem 
gleichen Betrag wie im Vormonat (883,6 Mill. RM.). 
Größere Korrekturen an d-en Zahlen infolge des Ab 
rechnungsverkehrs sind im April nicht erforderlich, d-a 
der Umfang der kleinen Vierteljahrsabrechnungen un 
gefähr der monatlichen Einfuhr ans Niederlagen o. a. 
Bk. entspricht. Die Ausfuhr hat die Höhe des Vor 
monats nicht erreicht; ihr Ausweis mit 976.7 Mill. 
RM. bleibt um 127.3 Mill. NM. hinter d-er Ausfuhr 
im März zurück. Der Anteil der Reparations-Sach- 
lieferungen an der Ausfuhr im April beträgt 50,8 Mill. 
RM. (Vormonat 61,2 Mill. RM.). 
Bedeutende Veränderungen in der Zusammen 
setzung der Einfuhr sind gegenüber dem Vormonat nicht 
zu verzeichnen. 
An der Zunahme der Einfuhr von Lebensmitteln 
sind vorwiegend Weizen (plus 12,9 Mill. RM.) und 
Eier (plus 7,5 Mill. RM.) beteiligt; der um 9,9 Mill. 
RM. höhere Ausweis der Einfuhr von Gerste ist fast 
ausschließlich «uf die das erste Vierteljahr betreffenden 
Zollabrechnungen für Futtergerste (8,7 Mill. RM.) zu 
rückzuführen. 
Der Rückgang der Ausfuhr entfällt überwiegend 
auf die Feriigwarenausfnhr, die um 99 Mill. RM. 
hinter der Ausfuhr im Vormonat zurückgeblieben ist. 
Weniger ins Gewicht füllt die Abnahme der Ausfuhr 
von Rohstoffen und halbfertigen Waren (minus 20,8 
Mill. RM.) sowie von Lebensmitteln und Getränken 
(minus 9,6 Mill. RM.). Unter den Rohstoffen zeigen 
insbesondere Steinkohlen und Koks sowie nicht ölhal 
tige Sämereien eine geringere, Kalisalze eine höhere 
Ausfuhr als im Vormonat. Die Abnahme der Aus 
fuhr von Leben'smittel'n betrifft vornehmlich Hafer 
sowie pflanzliche Oele und Fette. 
Während sich -der Aktivsaldo d-er deutschen Außen 
handelsbi-lanz im März auf 220 Mill. RM. bezw. nach 
Vornahme der durch die Zollabrechnungen bedingten 
Korrekturen auf 170 Mill. RM. belief, hat sich im April 
nur ein Ausfuhrüberschuß von 88,5 Mill. RM. erge 
ben. An sich ist diese rückläufige Bewegung -der Hän 
de lsbil an zk-urve in diesem Monat nichts Außergewöhn 
liches, vielmehr ist sie durch saisonmüßige Einflüsse be 
dingt, wie die Entwicklung des Außenhandels in frü 
heren Jahren deutlich zeigte. Lediglich das Jahr 1929 
mit feiner infolge d-er anormalen Witternngseinflüfse 
in d-en Monaten Februar und März anders -gearteten 
Entwicklung bildet hier eine Ausnahme. Bemerkens- 
wert ist jedoch in diesem Jahre der überraschend scharfe 
Rückgang der Ausfuhr, -insbesondere des Fertigwaren 
exports, der durch saisonbedingte Einflüsse allein nich 
zu erklären ist. Man muß schon b-is auf die Zeit der 
durch die eben erwähnten außergewöhnlichen Witte 
rungseinflüfse hervorgerufenen Export-drosselung zu 
rückgehen, um ähnlich niedrige Ausfuhrzahlen zu f-in 
den. Zweifellos wirkt sich h-icr die in letzter Zeit mehr 
und mehr zutage tretende Verminderung der Auf 
nahme fähigle it einer Reihe von für den deutschen 
Export wichtigen Absatzgebieten -aus. 
ih. Husum. 
16. Mai. Notierungen vom Mager» 
emarļt. Infolge des Uebelstandss, daß 
Notierungen des Hufumer Magerviehmarkies bis 
r dieselben nachstehend. Es wuriden notiert: 
e Ochsen 500—520 2—3jährige 400—500 Jl, 
-2jährige 250—350 Jl, Fehrkühe 1. Güte 450—520 
2. Güte 800—420 Jl, Schafe mit 2 Lämmern 115 
130 M, Schafe mit 1 Lamm 80—110 Jl, 1jährige 
äse 60—65 Jl. Beste Pferde 725—875 Jl, mittlere 
I—725 Jl, ältere 225—325 Jl, 2 jährige 5.25—675 
114jährige 350—500 Jl. Der Handel war aus bei- 
Hamburg, 15. Mai. Der Rindermarkt verlief gut. 
- Zufuhr war der Zahl nach etwas kleinerFls vor 
: Tagen Der Bestand- enthielt viele erstklassige 
r-e an O-ckşen, Qu-ieii und Bullen, wel-ch-e wohl sonst 
Die Preislage -gestaltete sich zugunsten 
Der Austrieb war bei -Schmeinen _ und Schafen 
•i, bei Kälbern unverändert und bei R-in-d-ern ge- 
er als in der Dorwo-ch>e. Er betrug in der Ze-it 
7. bis 13. Mai in den 20 bedeutendsten deutschen 
acht»iehm'ärkf-en: Rinder Derichtswoche 22 595 
(Vorwo-che 23 7111; Kälber 25 216 (26 227); Schafe 
17 010 (15 653); Schweine 98 836 (92 608). 
Die allgemeine Tendenz war weiter ruhig, Rur 
der Kälbermarkt ging etwas lobhafier. Auch war der 
Verlaut am Schweinemarkt besser als in der Vorwoche, 
Fette Schweine sind kaum verkäuflich. Der. Rinder» 
m-arkt war in Rarddeu-tschland und Sachsen ruhig, im 
Süden und Westen belebt. -Schafe wurden nur lang- 
sän: untergebracht, da es noch an frischem Gemüse fehlt. 
In Nord-deutschland -w-ar der Rindermarkt ruhig, 
ebenio wurden Schafe ru-hi-g -gehandelt. Der Kälber- 
marki verlief lebhafter -bei festen Preisen. Schweine 
wurden .weiter niedrig bewertet, doch machte Bremen 
eine Ausnahme. Der Markt war für Schweine üher- 
all ruhig. 
Berlin bot ziemlich glatten Schweinemarkt. doch 
konni-en ieite Tiere nur schwer verkauft werden. Der 
übrige Markt war am ersten Markttage ziemlich glatt, 
am zweiten jedoch r-e-cht ruhig, so daß lleberstände ver 
blieben 
Zn Sachsen war das Geschäft allgemein w-ieder 
recht langsam. 
Bremen bot mittelmäßigen Verlauf, nur bei Scha 
fen langsames Geschäft, 
Im Rhein-Ruhrgebiet herrschte le-hhastere Tendenz. 
Köln bot einen au-sa-esprochenen glatten Markt in allen 
Gattungen, ebenso Essen. An den übrigen Plätzen 
war d-as Geschäft leidlich. 
In EuddeuLschland war der Schweinemarkt leicht 
belebt Auch -der R-indermarkt verlief besser als sonst. 
Während Schafe ruhig lagen, zeigte der Kälbermarkt 
dur-ch-weig freundlich-cr-en Verlauf. , 
Zeàal-ZerlàLrļî 
è§x Ņrsîķ'mz ZOkZWU-HŞem. 
in der städtischen ViehmarkthaKe zu Rendsburg 
am Donnerstag, den 15. Mai 1930. 
Die Zufuhr zuni heutigen Markt b-etr-ug 652 Stuck 
gegen 715 Stück in der Vorwoche, mithin eine Minder- 
zufuhr von 63 Stück. Es wurden gezahlt für 
schwere Ware 1,03—1,10 R-4k 
mittelschwere Ware 1,11—1,17 Rş 
leichte Ware 1,18—1,23 R-4k 
für das Pfund Leb-endgewicht. Für allerbeste ķkel, 
besonders in leichter Ware, wurde auch über 2koiiz 
bezahlt, für abfallende Ware auch unter Notiz. Jung- 
ichweine, die am Markt waren, kosteten 0,75—0,85 R-K 
das Pfund Lebendg-ewicht. 
Zum heutigen Zentralserkelmarkt war d-!e Zufuhr 
etwas geringer als am vor-wöchtgen Markt. Der 
Hand-el gestaltete sich mittelmäßig und es konnte der 
Markt fast geräumt werden. 
Ausgeführt wurden, soweit wir feststellen konnten, 
arößere und kleinere Partien nach Fockbek, Holzbunge, 
Haale Hohrnwested-t, Osterstedt, Reher, Lütjenwestedt, 
Reumünst-er. Elmshorn, Horst, Pmneberg, Altona, 
Hamburg, Bad Segeberg, Neustadt i. Holst., Freiburg 
a. d. Elbe, Winsen a. d. Luhe. Allgäu. 
Die Zufuhr an selten Schweinen beirug 4 Stück 
gegen 3 Stück in der Vorwoche. Der Handel verlief 
ruhig. Es wurden gezahlt für 1. Sorte 55—56 F, 
2. Sorte 56—57 3. Sorte 57—58 4, geringere Sor 
ten 50—54 4, Sauen 46—48- 4 das Pfund Lebend 
gewicht. ^ _ 
Die Zahl der dem Kälbermarkt zu-geführien Tiere 
betrug 7 Stück gegen 9 Stück in der Vorwoche. Es 
wurden gezahlt für nüchterne Kälber 25—35 F, für 
ältere Kälber bis 55 4 das Pfund Lebendgewicht. 
Rendsburger Ferkclmarkt vom 15, Mai 1939. 
In dem g-estr!gen Bericht über den Rendsburger 
Ferkclm-arkt muß es richtig heißen: leichte Ware 1,18 
bis 1,23 RM. (nicht 1,28 RM.) für das Pfund Le 
bendgewicht.
	        
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