Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

jföfjten, nach Berufsjahren, nach Lebensjahren »der 
nach Gehaltsgruppen richtet und sich in der Höchst 
dauer zwischen 12 und 36 Arbeitstagen bewegt. — 
Aber auch diejenigen Arbeitnehmer, die unter kei 
nen Tarifvertrag fallen, können einen Anspruch auf 
Urlaub geltend machen, da die Gewährung eines 
Urlaubs allgemein als ortsüblich anzusehen ist, und 
nach dem ģ 59 des HGB. die dem Ortsgebrauch 
entsprechende Vergütung für die Arbeitsleistung ge 
währt werden muß, wozu auch der Urlaub zu rech 
nen ist. — Eine Abfindung des Urlaubsanspru- 
chcs durch Gewährung der entsprechenden geldlichen 
-Vergütung ist grundsätzlich nicht zulässig; nur wenn 
der Urlaub dem Arbeitnehmer auf Anweisung seiner 
Firma verloren geht, kann er geldliche Entschädi 
gung verlangen. — Verhinderungen im Laufe des 
Dienstjahres, die z. B. durch Krankheit oder Fa 
milienereignisse hervorgerufen worden sind, kön 
nen auf den vertragsmäßigen Urlaub nicht ange 
rechnet werden. Die Zeit des Urlaubs festzusetzen, 
ist Sache des Arbeitgebers. — Ist sie aber einmal 
festgesetzt, so kann der Urlaub ohne Zustimmung des 
Arbeitnehmers nicht verlegt oder vertagt werden, 
es sei denn, daß besondere Gründe nachträglich ein 
getreten sind. — Im Falle der Kündigung durch 
'den Arbeitgeber besteht der Anspruch auf anteilige 
Gewährung des Urlaubs und, falls dies unmöglich 
ist, auf die entsprechende Vergütung. Eine Zurück- 
'berufung vom Urlaub ist nur beim Eintreten wich 
tiger, nicht im Verschulden des Arbeitgebers be 
gründeter Umstände zulässig. Für den dadurch ent 
stehenden Schaden muß der Arbeitgeber aufkommen, 
ebenso für den Schaden, der durch Nichtgewährung 
eines bereits genehmigten Urlaubs entsteht. 
* Die Unfallstatistik der Reichsbahn weist seit 
1926 eine aufsteigende Kurve auf. Damals wur 
den insgesamt 3097 Unfälle gezählt, 1927 sind es ş 
schon 3434, im folgenden Jahr werden es 3601 und 
nach dem neuesten Geschäftsbericht muß die Reichs 
bahn für 1929 insgesamt 3915 Unfälle melden. 
Erfreulicherweise ist aber die Zahl der getöteten 
Reisenden im Jahre 1929 nm 20 Personen her 
untergegangen. Hier schwankt die Kurve sehr stark, 
denn 1926 wurden 172, 1927 aber nur 107, 1928 
wieder 171 und 1929 wieder nur 151 durch Reichs- 
bahnunfälle getötete Personen gezählt. Ebenso 
stark schwankt die Zahl der verletzten Reisenden, 
auch sie ist im vergangenen Jahr niedriger ge 
wesen als 1928. Die Zahl der durch Betriebsun 
fälle getöteten Bahnbediensteten betrug 1929 im 
merhin 427 Personen gegen 431 im Vorjahr. Die 
Reichsbahn glaubt angeben zu können, daß im 
Jahr 1929 bei den tödlichen Unfällen von Vahn- 
bediensteien in 87,8 Proz. der Fälle eigene Unvor 
sichtigkeit vorliegt. Das schwerste Unglück des ver 
gangenen Jahres brachte die Entgleisung des Pa 
ris—Warschauer D-Zuges auf dem Bahnhof Buir, 
bei dem 14 Personen getötet wurden. 
Vereins-Anzeiger 
Ost- und Westpreußen 
Heute Donnerstag 
Versammiung I« Vemsleksl 
Das Erscheinen der Mitglieder ist wichtig! 240 
Aus öer Mrforgenrbeit -es Kreises Mn-sdrrrg. 
Zu den einzelnen Fürsorgegebieten ist folgen 
des zu berichten: 
Die Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterblie- 
benenfürsorge hielt sich im großen und ganzen im 
bisherigen Rahmen. Einige Zahlen müssen die 
aus diesem Gebiet geleistete Arbeit veranschauli 
chen. Es erhielten rund 130 Schwerkriegsbeschädigte 
unt 260 Angehörigen, 250 Kriegerwitwen mit 580 
Angehörigen und 210 Elternrentenempfänger, ins 
gesamt 590 mit 840 Angehörigen, unter Vermitt 
lung und Verantwortung des Kreiswohlfahrts 
amtes Zusahrenten gezahlt. Die monatlich durch 
das Kreiswohlfahrtsamt zur Auszahlung gelan 
gende Zusatzrente ohne die Stadt Rendsburg be 
trägt 24 000 RM. Unter dem Schutz des Schwer- 
bcschLdigungsgeietz.es, dessen Ausführung dem 
Kreiswohlfahrtsamt übertragen ist, stehen 210 
Schwerkriegsbeschädigte, von denen zur Zeit 30 
vollkommen erwerbsunfähig sind und 20 ohne Be 
schäftigung, für die das Kreiswohlfahrtsamt sich 
um Arbeitsvermittlung bemüht. Die Unterbrin 
gungsmöglichkeiten sind zur Zeit sehr ungünstig. 
Durch Vermittlung des Krciswohlfahrtsamtes 
erhielten im vergangenen Jahre 13 Kriegsbeschä 
digte und Hinterbliebene Kapitalabsindnng an 
Militärrente. Die. Verwendung betraf Beschaf 
fung eines Eigenheimes. Die Zahl der Kapital 
abfindungen ist infolge der Kassenschwierigkeiten 
des Reichs außerordentlich zurückgegangen. Es 
ist dies jedoch in gewisser Hinsicht zu begrüßen, da 
leider recht oft von den Kapitalabfindungen ein 
unerwünschter und unzweckmäßiger Gebrauch ge 
macht wurde, der leider nicht zu verhindern war. 
Durch Vermittlung des KreiswohlsahrtSamtes und 
unter dessen Verantwortung wurden an etwa 150 
Kriegerwaisen Reichserziehnngsbeihilsen für Be 
rufs- und Schnlausbiidung vermittelt. Die nach 
dem Haushaltsplan zur Ausgabe gelangenden Mit 
tel sind verwandt worden als Beihilsen sür Schnl- 
ausbildung, Heilbehandlung, zur Behebung von 
landwirtschaftlichen Notlagen und für Berufsaus 
rüstungen. Es wurden außerdem Darlehen gegen 
monatliche Rückerstattung müßiger Rentenantctle 
zur ivirtschaiklichen Stärkung an Kriegsbeschädigte 
und deren Hinterbliebene bewilligt. Daneben rva- 
ren in den Neitienangelegenhniten der Kriegsopfer 
außerordentlich viele Anfragen des Versorgungs 
amtes zu erledigen. 
Die Kleiurentricr- und Sozialrentnerkürsorge 
des Kreises hielt sich aus dem Stand des Vorjah 
res: Es sind unterstützt 602 Kleinrentner 
und 1042 Sozialrentner. 
In der allgemeinen Fürsorge wurden am 
1. April v. Js. 413 Hauptunterstützirnqsempfänger, 
die aus der Erwerbslosenfürsorge ausgestenert 
sind, unterstützt, mit 812 Angehörigen. Am 1. April 
1930 waren es 701 Hauptunterstütznngsempsänger 
mit 1482 Angehörigen. Zählt man die aus Mit 
teln der Krisenfürsorge unterstützten Personen, an 
deren Unterstützung die Gemeinden beteiligt sind, 
hinzu, so kommt inan sür den i. April 1929 aus 
folgende Zahlen: 653 Hauptilnterstützungsemvsän- 
ger mit 1149 Angehörigen, und sür den 1. April 
1930 auf 948 Hauptunterstützungsempfängcr mit 
1802 Angehörigen. Das sind 1029 2,4 Prozent der 
Kreisbevvlkerirng, 1930 8,7 Prozent der KrciSbe- 
völkerung. Dabei ist zur Zeit bereits entsprechend 
der Jahreszeit ein geringes Abflauen der Unter 
stützungsempfänger zu bemerken. Sim I. Januar 
dieses Jahres war die Zahl noch erheblich höher. 
In der Fürsorge für Geisteskranke und Krüp 
pel setzte sich die ansteigende Bewegung aus den 
Vorjahren fort. Während am 1. April 1929 187 
Geisteskranke usw. auf Kosten des Bezirksfürsorge- 
oerbanöes in Anstaltspflege waren, betrug die Zahl 
am 1. April 1930 198. Dabei sind die Kosten er 
heblich gestiegen. Wir sind dazu übergegangen, 
nach Möglichkeit Geisteskranke in Autzenfürsorge 
zu befürsorgen und halten zu dem Zweck Sprech 
stunden durch einen Anstaltsarzt aus Schleswig im 
Kreiswohlfahrtsamt ab. Wir versprechen uns hier 
von eine gewisse Ersparnis. Desgl. haben Sprech 
stunden des Landeskrüppelarztes in den Räumen 
des Kreiswohlşahrtsamtes siattgesunden, um An 
staltsbehandlungen von Krüppeln durch eigene 
Außentttrsorge des Wohlfahrtsamtes überflüssig zu 
machen. 
Die Pslegekinderiürsorge umfaßt zur Zeit 546 
Pflegekinder. Ter Stand hält sich ungefähr auf 
dem des Vorjahres, d. h. den Zugängen stehen Ab 
gänge in gleicher Höhe gegenüber. 
Schulgeldbcihilsen sür minderbemittelte Schü 
ler wurden in 54 Fällen gewährt. Hierin liegen 
ganz erhebliche Beihilfen für die höheren und mitt 
leren Schulen innerhalb des Kreises, insbesondere 
für die Schulen der Stadt Rendsburg. Da bei Ge 
legenheit die Leistungen des Kreises für die Schu 
len der Stadt Rendsburg bemängelt werden, diirş-- 
ten hier einige Zahlen genannt werben: An Schul- 
gelbbeihilsen sind im ganzen verausgabt 5 728 M. 
Davon sind an Schulen, die von der Stadt Rends 
burg unterhalten werden, 8 605 M gegangen, an 
andere Schulen innerhalb des Kreises i 056 dl, an 
auswärtige höhere Schulen 1167 dl. 
In der vorbeugenden Gesnndheitssürsorge ist 
das Bild nicht so trübe wie in der allgemeinen 
Fürsorge. Es lassen sich immerhin einige Erfolge 
und Fortschritte feststellen. Während in der Tu- 
berkulosenfürsorge nach dem Kriege eine erhebliche 
Zunahme der Kranken fortgesetzt zu beobachten 
war, geht die Zahl jetzt allmählich zurück, wobei 
noch zu berücksichtigen ist, daß die Statistik jetzt 
viel umfassender und genauer ist. Während in den 
Jahren 1926 bis 1928 etwa 40 Todesfälle an Tu 
berkulose in der von der Statistik erfaßten Bevöl 
kerung zu verzeichnen waren, ist die Zahl im 
Jahre 1929 auf 25 zurückgegangen. Durch die Tu 
berkulosenfürsorge des Kreises sind im vergange 
nen Jahre 696 Personen gegangen. Es wurden 
1384 Untersuchungen vorgenommen. Als nicht tu 
berkulös befunden sind 48 Personen, 140 Personen 
sind geheilt aus der Fürsorge entlassen, 19 der in 
der Fürsorge des Kreises stehende Personen sind 
gestorben. Es wurden ärzlicher Behandlung über 
wiesen 32 Personen, 8 in Krankenhäuser, 35 in 
Heilstätten, 4 in Genesungsheime, 169 in Kinder 
heime, 56 in die örtliche Erholungsfürsorge. Außer 
dem war es möglich, im Laufe des vergangenen 
Rechnungsjahres durch die Einrichtung der Tuber- 
kulosenfür'orgestelle in Hohenwestedt uns die neue 
Ausstattung der Fürsorgestelle der Stadt Rends 
burg dte Fürsorge wesentlich zu fördern 
In der Krüppelsürsorge wurden im vergange 
nen Jahre 478 Krüppel unter 18 Jahren untersucht. 
Davon sind als vollständig geheilt einlassen 24, 855 
sind als teilweise geheilt oder nicht geheilt ausge 
schieden. Am 1. April befanden sich nur noch 143 in 
der Fürsorge. Außerdem wurden einige ältere 
Krüppel befürsorgt. 
Die Säuglingssllrsorge wurde im Berichtsjahre 
dadurch wesentlich gefördert, daß seit dem 1. No 
vember v. Js. eine Wanberlehrerin in den Volks-, 
Mittel- und Fortbildungsschulen den älteren Mäd 
chen Unterricht in Säuglings- und Mütterfürsvrge 
gibt. Neben den Unterrichtsstunden liefen Kurse 
für nichtschulpflichtige Personen. Es nahmen an 
den Unterrichtsstunden insgesamt 154 Schülerinnen 
und 106 Nichtschülerinnn teil. Bisher sind in fol 
genden Orten insgesamt 14 Kurse abgehalten: 
Rendsburg, Büöelsdors, Jevensteöt, Elsdorf, Fock- 
bck, Oster- und Wcsterrvnfeld, Schacht-Andorf. Ab 
1. Mai beginnen Lehrgänge in Nortorf, Westensee, 
Breöenbck, Ostenfeld, Schacht-Auöorf, Hohn, Ham- 
dorf und Breiholz. Im übrigen sanden Beratnnas- 
stunden statt, in denen 3160 Säuglinge vorgestellt 
wurden. 226 Säuglinge wurden durch Hausbesuche 
der Fürsorgerin erfaßt. Maßnahmen in der Säng- 
ltngsfürsorge sind besonders wichtig, da die Säug 
lingssterblichkeit immer noch verhältnismäßig hoch 
ist. Von 1458 Lebendgeborenen starben im 1. Le 
bensjahr 153. das sind 10,49 Prozent. 
In der Geschlechtskraukenfürsorgc mußte die 
Gesundheitsbehörde in 147 Fällen einschreiten. Die 
Zahl der Geschlechtskranken ist immer noch verhält 
nismäßig groß. Von 13169 erfaßten Krankeu- 
kassenmitgliedern waren 259 geschlechtskrank. 
In der Trinkerfürsorge wurden 14 Personen 
beraten und teilweise der Heilung zugeführt. Au 
ßerdem fanden aufklärende Vorträge statt. 
Die Zahl der in der Schnlgesundheitspflege er 
faßten Kinder ist auf 9 630 Kinder gestiegen bei ins 
gesamt 10 400 Kindern der Volks- und Mittel 
schulen. In einigen Schulen wurden unter Bei 
hilfe des Kreises Schulspeisungen durchgeführt. 
Außerdem wurden für krüppelgefährdete Kinder in 
einigen Schulen orthopädische Kurse eingerichtet. 
Die Zahl der Gemeindeschwestern konnte von 
18 auf 21 erhöht werden. Neu hinzugekommen ist 
die Gemeinöeschwesternstation in Schenefeld, Ohr- 
see-Gokels und eine zweite Schwesternstation in 
Wacken. 
Sehr umfangreich ist auch die Tätigkeit des Ju 
gendamtes. Unter Amtsvormundschaft standen am 
1. April 1929 688 Mündel, am 1. April 1930 waren 
es 540 Mündel. 115 Vormundschaften erledigten 
sich sdnrch Adoption, Legitimation, Volljährigkeit 
und Tod). 117 Vormundschaften sind neu aufge 
nommen. Insgesamt wurden 41300 dl Untcrhal- 
tungsgelder von den Erzeugern eingezogen, die den 
Fürsorgeverbänöen des Kreises zugeflossen sind. In 
besonderem Maße wird neuerdings seitens des Jn- 
genöamtes die Heranziehung der unehelichen Müt 
ter zum Unterhalt ihrer Kinder in Angriff ge 
nommen. Mit der Amtsvormundschaft ist außer 
ordentlich viel Arbeit verbunden, da die Unter 
haltspflichtigen sich in der Regel in jeder Weise 
ihren Vcrpflichtnngen zu entziehen versuchen. 
Außerdem wurden 19 Schutzaussichten geführt, und 
in 32 Fällen wurde Augendgerichtshilfe geleistet. 
Schleswig-Holstein. 
Ms Kem krrsrfe NmrsbMg. 
Westerrönfeld, 14. Mai. Der Haushaltsplan 
der Gemeinde wurde am Dienstagabend von der 
Gemeindevertretung durchberaten. Am stärksten 
wird die Gemeinde durch die Schul- und Fürsorge- 
lasten belastet. Es bleibt im Etat ein Fehlbetrag 
von 17 400 Jl, der durch eine Erhöhung der Steuer 
zuschläge ausgeglichen werden muß. An Steuer- 
zuschlägen werden in diesem Etatjahr erhoben: 
Grundverniögenssteuer: 400 Prozent, Gewerbe- 
ertragsteuer: 400 Prozent. Der gesamte Etat wurde 
schließlich mit einer Schlnßsumme von 53 907 
einstimmig angenommen. 
Ievenstedt, 14. Mai. Auszeichnung des Gesang 
vereins. Durch Verfügung des Oberprästdenten 
wurde dem Verein nachträglich ans Anlaß seines 
am 11. Juni 1921 begangenen 50jährigen Jubi 
läums im Namen des Herrn Ministers für Wissen 
schaft, Kunst und Volksbildung eine Plakette mit 
dem Bildnis des Komponisten und Gründers der 
ersten Liedertafel, Karl Friedrich Zelter, als staat 
liche Anerkennung oOjähriger ernster und erfolg 
reicher Arbeit veliehen. Mit Recht kann der Verein 
ans diese Ehrung stolz sein. Dank der unermüd 
lichen Arbeit des Chormeisters, Organisten und 
Hauptlehrers Friedrich Schulz sowie seiner Sänger, 
ist es jetzt schon möglich, für das im nächsten Jahre 
stattfindende 60jährige Vereinsjubiläum verschie 
dene Lieder einzuüben. Die Zahl der Sänger ist m 
diesem Jahre auf 31 gestiegen. Längst sind alle Vor 
bereitungen für das am 21., 22. und 23. Juni ds. 
Js. in Neumünster stattfindende 1. Gausängcrfest 
des Gaues 5 im Sängerbund Nordmavk, getroffen. 
28 hiesige Sänger werden an diesem Feste teilneh 
men und in Gemeinschaft mit der Ortsgruppe 
Rendsburg, welche aus zirka 150—200 Sängern 
besteht, ein geplantes Platzkonzert veranstalten. 
Auch für die in diesem Jahre in Westensee und Itze 
hoe stattfindenden Sängerfeste bezw. Sängertage 
sind die erforderlichen Maßnahmen getroffen. 
dl. Hohenwestedt, 14. Mat. Bezirksimkerver 
sammlung. Der Vorstand des Schleswig-Holsteini 
schen Imkervevbandes hatte die Imkervereinc Ho- 
henwestedts und Umgegend zu einer Bezirksver 
sammlung im „Hotel Fernsicht" zusammengerufen, 
um mit ihren Mitgliedern in persönliche Fühlung 
zu kommen, und sich über alles auszusprechen, was 
die Imker auf dem Herzen haben. Schlobohm-Wef- 
selburen eröffnete die Versammlung mit dem Vor 
trag: Brennende Fragen der Gegenwart" und gab 
dann Pries-Kiel das Wort zu „Ersprießliche Ver- 
sammlungs- und Vereinsarbeit". Preim-Ehristi- 
ansholm sprach über „Unsere Lehrausstellungen". 
Der neue Schriftleiter der Bienenzeitung, Haßler- 
Rickling, wußte über „Honigabsatz" allerlei zu be 
richten. An jedes Referat schloß sich eine sehr er 
giebige Aussprache. Mit der Beantwortung und 
Besprechung wichtiger Fragen vom Bienenstände 
und aus dem Jmkereibetviebe schloß die gut be 
suchte Versammlung, der abends vorher eine Vor 
standssitzung vorausgegangen war. 
Um HŞà 
Ein Raubmord nach 18 Zähren 
aufgeklärt? 
Itzehoe, 14. Mai. Wie der „N. K." meldet, 
werden in Itzehoe und Hohenaspe seit einiger 
Zeit kriminalpolizeiliche Erhebungen und 
Vernehmungen vorgenommen, die der Auf 
klärung eines Raubmordes gelten, der vor 
nun 18 Jahren in Drage bei Hohenaspe verübt 
wurde und bisher nicht gesühnt werden konnte. 
Man fand damals den Landwirt und Händler 
Holm, einen 50jährigen Junggesellen, der be 
kannt war durch seine Börsenspekulationen, 
und dessen Haushälterin mit durchschnittenen 
Kehlen ermordet auf. Die Ermittlungen nach 
den Tätern, denen zweifellos ein erheblicher 
Geldbetrag in die Hände gefallen war, blieben 
ergebnislos. Die jetzt wieder aufgenommene 
Untersuchung soll sich auf zwei Verdächtige be 
ziehen, von denen der eine in Hamburg, der 
andere — dessen Name schon vor 12 Jahren rm 
Zusammenhang mit der Tat genannt wurde 
— in Itzehoe wohnt. 
w » 
* 
ah. Kellinghuseu, 15. Mai. Die Abbruchar 
beiten bei der ehem. Lederfabrik Gebr. West- 
yhal find soweit gediehen, daß nur noch der 
große Fabrikschornstein umgelegt werden 
muß. Die ganze Umgebung des Sprengplatzes 
war zur Zeit der Sprengarbeiten polizeilich 
gesperrt. Alle Fenster der umliegenden Häu 
ser mußten geöffnet werden, und die Bewoh 
ner mußten dem Sprengort abgelegene Räume 
aufsuchen. 
Preetz, 14. Mai. Fehlbetrag im Preetzer 
Haushaltsplan. Preetz hat in diesem Jahre 
einen Fehlbetrag von 230 895 5RJI im Haus 
halt, ö. i. 72 000 iRJt mehr als im letzten 
Jahre. Zum Ausgleich des Etats wird vor 
geschlagen, die Zuschläge zur Grundvermö 
genssteuer von 325 auf 423 Proz., zur Ge 
werbeertragssteuer von 700 auf 900 Proz., zur 
Lohnsummensteuer von 1500 auf 1700 Proz. 
zu erhöhen und die Preise für Kraft- und 
Lichtstrom um je 6 Pfg. und für Gas um 
2 Pfg. hinauszusetzen. 
Üm DLihMarschen. 
Vürgermeisteetaaung ist Meldorf. 
mx. Meldorf, 14. Mai. Am 16. und 17. d. 
Mts. wird die Arbeitsgemeinschaft der klei 
neren Städte in Bieldorf zu ihrer Frühjahrs 
tagung zusammenkommen. Dieser Arbeitsge 
meinschaft sind alle 32 Städte angeschlossen. 
In der reichhaltigen Tagesordnung der Früh 
jahrstagung werden die Beratungen über die 
Gemeindegetränkesteuer, Beschäftigung der 
Wohlfahrtserwerbslosen, den neuen provin 
ziellen Kreditausschutz für kommunale Anlei 
hen und der Entwurf des Selbstverwaltungs 
gesetzes eine besondere Rolle spielen. Am 
gleichen Tage wird auch der Unterverband 
Schleswig-Holstein des Reichsstäötebundes in 
Meldorf tagen, dem außer den vorgenannten 
Städten unserer Provinz auch die Städte 
über 10 000 Einwohner angehören. Schließ 
lich hält der Unterverband Schleswig-Holstein 
des deutschen Bürgermeisterbundes seine 
Mitgliederversammlung am gleichen Tage 
hier ab. Am Freitag, den 16. dieses Monats, 
abends 8 Uhr, wird ein gemeinsames Abend 
essen die Teilnehmer der Tagung mit allen 
am kommunalen Leben unserer Stadt inter 
essierten Persönlichkeiten vereinigen. Alle 
Personen, welche an der Entwicklung unseres 
kommunalen Lebens Interesse haben, sind 
zur Teilnahme eingeladen. Für die weitere 
Unterhaltung der Gäste sind unter Mitwir 
kung des Meldorfer Verkehrsvereins Besich 
tigungen des Landesmuseums, des Toms, der 
Museumswerkstätten, der Nelkenknlturen u. 
des Bauernhauses geplant. Auch das neue 
städtische Wasserwerk wird von den Tagungs 
teilnehmern besichtigt werden. Am Sonn 
abendnachmittag hat der Meldorfer Segler 
verein seine Boote den Tagungsteilnehmern 
für einen Schlag in See zur Verfügung ge 
stellt. 
cz. Eddelak, 15. Mai. In einer Sitzung der 
Bauerschaft Westerbüttel wurde der von dem 
Bauerschaftsvorfteher Schuster vorgelegte 
Haushaltsplan genehmigt. Beschlossen wurde, 
gleich dem Vorjahre 120 Proz. Zuschlag zur 
Grundvermögenssteuer zur Deckung des Steu- 
erbedarfs zu heben. An die Polizeibehörde 
soll ein Antrag gestellt werden, den Weg durch 
Lüttdörp nach Siemens' Hof für Lastkraftwa 
gen zu sperren, weil der Weg durch diese 
Fahrzeuge zu sehr leidet. — Goldene Konfir 
mation. Am Himmelfahrtstage findet zum 
ersten Male die goldene Konfirmation in 
Eddelak statt. Es sollen sich bereits 130 Perso 
nen gemeldet haben, die vor 50 und mehr 
Jahren in der hiesigen Kirche eingesegnet 
wurden. 
as. Wrohm, 13. Aiai. Die Autovsrbindung 
Lexfähre-Albersdorf, beantragt vom Unternehmer 
Schwinghammer-Herde, ist abgelehnt worden. Das 
gleiche Schicksal traf den Antrag des Unternehmers 
Harms-Meldorf, der die Einrichtung der Verbin 
dung Albersdorf-Wrohm beantragt hatte. — Reue 
Verhandlungen in Verbindung mit der Betriebs 
leitung der Kreisbahn Rordevdithmarschen sind seit 
einiger Zeit im Gange. 
Heide, 14. Mai. Durch Gas vergiftet. Der 
76jährige Schuhmacher Hartmann wurde in 
seiner Wohnung auf seinem Sessel sitzend tot 
aufgefunden. Der alleinstehende Mann hatte 
sich noch sein Mittagessen bereitet und dann 
wieder an die Arbeit begeben. Der Tod war 
durch Gasvergiftung eingetreten. Wahrschein 
lich war beim Kochen die Gasflamme durch 
überschäumendes Wasser ausgelöscht und 
Hartmann durch das ausströmende Gas getö 
tet worden. 
vb. Burg in Dithm., 14. Mai. In der gestern 
stattgefundenen Sitzung der Burger Bauerschafts 
vertretung führte der neue Bauerschnftsvorsteher 
Meyer den Vorsitz. Sobald als möglich, sollen von 
dem neuen Vorsteher die Geschäfte der Danerschaft 
übernommen werden. Der stellvertretende Vorsteher 
wird den Vorsteher bei der Uebernahme der Ge 
schäfte unterstützen. Der Vorsteher wird beauftragt. 
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