Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

der-'Bûhne wirken, Platzanweiser, Feuerwehrleute, 
Sanitäter usw., erhalten 1500—2000 Mark pro 
Kopf. 
Das Spiel selbst zeigt Szenen von packender 
Kraft. Mit Würde und hinreißendem Ernst stel 
len sich die 860 Mitwirkenden in den Dienst der 
Sache. Die tadellose Beherrschung des technischen 
Apparates zwingt zur Bewunderung. Einzelne 
Bilder sind wie eine prachtvolle Vision, die um 
sponnen ist von einer Musik, an der Mozart son 
nige Freude empfunden hätte. 
Der Einzug in Jerusalem mit der über die 
Bühne flutenden bunten Menge ist wohl das 
Schönste und Farbenprächtigste, das gezeigt und 
geschaut werden kann. Auch die grandiose Empö 
rungsszene hinterläßt einen tiefen, unvergeßlichen 
Eindruck. 
So kann man der Jagd nach dem Dollar, die 
in dem schönen Passionsdorf wilde Blüten treibt, 
verständnisvolle Verzeihung entgegen bringen. 
früh auf dem Dachboden des elterlichen Hau 
ses in Salerno Versuche unternommen. 
Man wird praktische Versuche abwarten 
müssen, ehe man in dieser Sache ein Urteil 
fällen kann. 
Das Rsuefts: 
LrrftfchlMsn zur MiegsraLwehr. 
Belleville (Illinois), 13. Mai. Eine auf 
sehenerregende Erfindung, die, falls sie prak 
tisch durchführbar ist, eine wesentliche Verbes 
serung der Luftverteidigung bedeuten wird, 
hat der Kommandant des hiesigen Lufthafens, 
Oberst Paegelow, gemacht. Oberst Pacgelow 
hat einen „fliegenden Lufthafen" konstruiert, 
der imstande sein soll, mehrere Kampfflug 
zeuge auf einmal durch die Luft zu befördern. 
Der Erfinder bezeichnet diese Maschine als 
Lustschlitten. Dieser besteht ganz aus Metall 
und wird von insgesamt acht Motoren ange 
trieben. Die Höchstgeschwindigkeit des Luft 
schlittens beträgt 160 Kilometer pro Stunde 
bei einer Operationsbasis von rund 7000 Km. 
Der Luftschlitten wird nach den Plänen Pae- 
gelows mit Schuellfeuergeschützeu ausgerüstet. 
Zur praktischen Erprobung seiner Erfindung 
beabsichtigt Oberst Paegelow zunächst einen 
Schlitten 'von 180 Meter Länge zu bauen. 
Nach seinen Angaben werden sich die Baukosten 
für die Versuchsmaschine auf 1,5 Millionen 
Dollar belaufen. 
Erklärungen des Kosmischen Elektrikers. 
Mailand, 13. Mai. Das Giornale de 
Genova veröffentlicht eine Unterredung mit 
dem neapolitanischen Universitätsstudenten 
Laver Natella, der behauptet, einen Apparat 
zur Nutzbarmachung der kosmifchen Elektri 
zität erfunden zu haben. 
Natella erklärte, daß durch seine Entde 
ckung alle bisher üblichen Brennstoffe über 
flüssig werden. Das unglaubliche Kopfschüt 
teln, mit öem man die Nachricht aufgenommen 
habe, wundere ihn keineswegs. Handle es sich 
doch um die Entdeckung eines neuen Prin 
zips, vervollständigt durch die Erfindung ei 
nes Apparates, der es ermöglicht, neue Kräfte 
nutzbar zn machen. Die Entdeckung habe mit 
den Herzschen Wellen nichts gemein. Es 
handle sich um bisher unbekannte elektrische 
Wellen, die er mit Hilfe einer Antenne erfasse. 
So phantastisch es klinge, aber es werde bin 
nen kurzem möglich sein, den Apparat auf 
Schiffen, Eisenbahnzügen, Flugzeugen und 
Automobilen anzubringen und diese mit kos 
metischer Elektrizität, ohne Brennstoffe, in Be 
wegung zu setzen. 
Natella, der erst s7 Jahre zählt, bemerkte 
noch, daß ihn das Problem der in der Luft 
liegenden Elektrizität schon als kleines Kind 
beschäftigt habe, und daß er bei den Eltern 
und Lehrern deswegen für verrückt angesehen 
worden sei. Mit zwei Freunden habe er schon 
Helsas Lange gEKorÄen. 
TU. Berlin, 13. Mai. Wie der „Berliner 
Börsenkourier" meldet, ist am Dienstagabend 
die Führerin der deutschen Frauenbewegung 
Dr. h. c. Helene Lange im Alter von 82 Jah 
ren nach schwerem Leiden gestorben. 
Familieudrama bei Tümmlingshansen. 
TU. Gummersbach, 13. Mai. Am Diens 
tag morgen fanden Steinbrucharbeiter ans 
der Sperrmauer der Aggertalsperre bei 
Dümmlingshausen einen leeren Opelwagen. 
Im Innern des Wagens lag ein Zettel mit 
den Worten: „Wir liegen alle drei im Was 
ser!" Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß 
die drei Insassen den Tod in der Talsperre 
gesucht haben. 
selbstverständlich jedesmal -die Erlaubnis -der Kam- 
mer zu diesen Reisen einholen. 
Eine Aenderung des Vertrages fei nicht notig. 
Am 10. 2. 1928 wird in der Schauleitung mit 
geteilt, daß der Vorstand eine Finanzkontrollkom 
mission gewählt habe, -die die Finanz-angelegenheiten 
der „Grol-a" zu prüfen habe. Am gleichen Tage 
tagte die erweiterte Schau-leitung mit 43 Erschiene 
nen und genehmigte die Schauordnung. 
Inzwischen war am 23. 9. 1927 vom Vorstand 
der schriftliche Vertrag mit Schiller vollzogen wor 
den. 
Am 20. 1. 1928 erörterte -der Vorstand die 
Frage, ob die „Grola" überhaupt stattfinden sollte» 
erneut und bejahte sie. 
Am 17. 2. 1928 beschloß -der Vorstand, die Her- 
ren Reeder und Stamerjohann als Vertreter des 
Vorstandes in die Schauleitung zu entsenden, nach 
dem er am 20. 1. 1928 die Herren Reeder, Kaack 
und Mohr als Finanzkontrollkommission bestimmt 
hatte, ohne ihre Pflichten im einzelnen festzulegen. 
Am 22. 3. 1928 beschließt die Hauptversamm 
lung, für die „Grola" eine Anleihe aufzunehmen, 
die aus den Einnahmen der „Grola" zu tilgen fei. 
Am 2. 5. 1928 bestimmt der Vorstand die Her 
ren Reeder, JUkk', Iohannfen, Georgs und Schil 
ler zur Vollziehung von Verträgen. Sie sollen nur 
gemeinsam handeln können. 
Eine von der Bavaria-Brauerei vermittelte An- 
leihe von 200 000 RM wird .genehmigt, nachdem 
sie schon am 30. 4. 1928 bei der Kommerzbank Kiel 
zur Verfügung -des Herrn Georgs gestellt war. 
Am 21. 7. 1928 schreibt die Schauleitung an 
Schiller, baß der Vorsitzende einen Vorschuß von 
2000 9iJ für eine Badereise genehmigt habe. 
Ferner sollen die Mittel, die nötig sind für die 
Beteiligung der einzelnen Abteilungen der Kam 
mer, von der „Grola" vorgeschossen werden. 
Am 15. 12. 1928 wurde der Schauleitung an 
Hand von Unterlagen ein Ueberbllck iiber die z. Zt. 
abgeschlossenen Verträge gegeben 
Der Bericht über die am 4. 12. 1928 von der 
Finanzkontroll-Kommission erfolgte Revision wird 
vorgelegt und soll dem Vorstand zugehen. 
Inzwischen war schon am 1. 2.1828 ein Vertrag 
mit Hamburg geschlossen, der das Heiligengeistfeld 
und die Rinderhallen zur Verfügung der „Grola" 
stellte. Das Gelände war in dem Zustande, in dem 
es sich bei Uebergabe befand, abzuliefern. 
Am 3. 4. 1929 wurde der Schauleitung mitge 
teilt, -daß man von dem Vertrag mit Moffe hätte 
zurücktreten muffen, weil ein Beamter der Kammer 
durch einen von ihm erteilten Dvuckauftrog diesen 
Vertrag verletzt hätte. Es sei ein beträchtlicher 
Schaden dadurch entstanden. 
Schiller versichert, daß alles rechtzeitig fertig 
werden würd«, Am 6. 4. 1929 wird der Schaulei 
tung von Herrn Georgs ein Kassenbericht vorgelegt. 
Er traf dann am 29. 1. 1927 in Berlin mit ihm 
zusammen und erörterte alle Einzelheiten. 
Am 13. 4. 1927 beschloß der Ausschuß für Aus 
stellungswesen, Herrn Schiller zu beauftragen, ohne 
daß mit anderen Ausstellungsleitern verhandelt war. 
Am 20. 4. 1927 beschloß der Vorstand, baß die 
Ausstellung im Jahre 1929 in -der 3. Hälfte des Dktt 
stattfinden sollte. 
Am 9. 5. 1927 genehmigte der Vorstand den 
Vertrag mit Schiller grundsätzlich, der -diesem 6000 
RUl Gehalt und 9 000 R-K Aufwand zubilligte und 
eine Gewinnbeteiligung von 5 Prozent bis zu 
100 000 R-1l Gewinn und von 3 Prozent von über 
100 000 R-1l Gewinn in Aussicht stellte. 
Am 12. 6. 1927 erörterte -der Ausschuß sür 
Ausstellungswesen -den Umfang -der Ausstellung und 
beschloß: 
1. Es soll eine Automobil-ausstell-ung damit ver 
bunden werden; 
2. Es soll eine Verlosung stattfinden; 
3. Auch die Pferde der Reitervereine sollen' ln 
den Rindevhallen untergebracht werden, um 
-den Ban einer Drücke über die Eisenbahn zu 
ersparen; 
4. Ein Vertrag mit Hamburg soll abgeschlossen 
werben; 
5. Die Zahl -der Tiere soll beschränkt werden auf 
600 Rinder, 300 Pferde und 300 Schweine. 
Am 30. 6. 1927 nimmt der Vorstand von diesem 
Beschluß Kenntn-is. Ein Antrag cm die Provinz 
um 200 000 3\Ji Garantiefonds, -der wohl nicht in 
Anspruch genommen werde und 50 000 R-4t Bei 
hilfe soll gestellt werden. 
Am 23. 8. 1927 beschließt der Ausschuß für 
Ausstellungswesen, Herrn Schiller 800 SiJl Vor 
schuß zur Wiederherstellung seiner Gesundheit zu 
geben, was Vorstand am 8. 9. 1927 genehmigt. 
Am 8. 9. 1927 übertrug der Vorstand dem Aus 
schuß vorläufig die Schauleitung der „Grola" Er 
soll innerhalb der ihm überwiesenen Mittel selbst 
ständig entscheiden. Wichtige Punkte sind dem Vor 
stände vorzulegen. 
Am 29. 10. 1927 schreibt Schiller, daß er Aus 
lagen für „Grola" liquidiert habe, obwohl ein be 
sonderer Hinweis dazu im Vertrage fehle. 
Er bittet, den Vertrag mit ihm dahin zu än 
dern, baß ihm alle entstehenden Kosten aus Reifen 
und Aufenthalt außerhalb Berlin, aus Besuchen 
fremder Aussteller, sowie aus Reisen, Besuchen, Ver- 
handlun-gen mit Behörden, Ausstellern, Unterneh 
mern usw., auch Porto nach den bestehenden resp. 
Sätzen der Kammer erstattet werden. 
Es möge dies seitens der Kammer beschlossen 
werden. 
Am 17. 11. 1927 schreibt die Schauleitung, un 
terzeichnet Georgs, daß Schiller bestätigt werde, daß 
ihm alle diese Kosten erstattet würden. Er müsse 
Aufklärung über die ,.Grola"->Borgärrgs! 
Aus ösr BsWeschichLs bet „Grola
	        
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