Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

Hetmattag -er kreisjungbaucenschast pinnebrrg. 
I. K. Seit einer Reihe von Jahren veranstaltet 
Lie rührige Jungbauernschaft Pinneberg jeden Früh 
ling einen Heimattag, der diesmal am Sonnabend 
'-und Sonntag in dem freundlichen Quicküorn abgehal 
ten wurde. 
Den Auftakt bildete ein stark besuchter Vegrii- 
ßungsabend. Nach einem von Fräulein Plambeck 
ausdrucksvoll vorgetragenen plattdeutschen Vorspruch 
hieh der bewährte Kreisjungbauernführer <5. Hager 
Gäste und Ehrengäste mit herzlichen Worten will 
kommen. Er sprach zunächst von der Not des Bauern 
standes, dann aber auch von der Schönheit und der 
Naturverbundenheit des Bauernberufes und von dem 
Sinn der Jungbauernarbeit, die sich di« Schaffung 
eines bodenständigen Volkstums zum Ziel« gesetzt 
habe. 
Den Mittelpunkt des Abends bildete ein groß 
angelegter Vortrag von Hufner Max Tönnfen-Schaal- 
bq, dem Gründer der ersten Jung'bauernschaft und Eh 
renvorsitzenden des Landesjungbauernbundes. Aus 
fernen warmherzigen, wiederholt von Beifallsbezeu- 
Mngea unterbrochenen Ausführungen feien folgende 
Gedanken wiedergegeben. Kaum jemals stand das 
deutsche Volk vor der,Lösung so schwerwiegender Auf 
gaben wie heute. Einmal haben wir den Weltkrieg 
verloren, und zum andern ist der Völkerbund zu einem 
Machtinstrument uns feindlicher Völker gegen Deutsch 
land geworden. Unsere Wehrmacht, die eine vorzüg 
liche Schule unserer männlichen Jugend war, hat man 
zerstört, und das deutsche Ansehen in der Welt ist 
dahin Als militärische Gegner kommen wir nicht 
mehr in Betracht, aber gleichwohl besteht die Gefahr, 
aast in einem europäischen Konflikt Deutschland das 
Aufmarschgebiet feindlicher Heere wird. Der Zerfall 
der überlebten politischen Parteien gibt neuen inneren 
Wirrwarr, die Großstädte fressen unser Volk auf durch 
Aussaugung der ländlichen Bevölkerung, Dazu ist die 
wirtschaftliche Lage fast aller Berufe katastrophal. 
Wenn wir nicht zugrunde gehen wollen, wird es hohe 
Zeit, daß wir den Verfallserscheinungen kräftig ent 
gegentreten, Das zu tim, darf die berufsständische 
DanernbeweWng und vor allem di« Jungbaucrnbc- 
wegng für sich in Anspruch nehmen. 
Leider würdigt man oben im ganzen die Bedeu- 
• hing eines gesunden Bauernstandes und einer kauf 
kräftigen Landwirtschaft im Rahmen des Staatsgan 
zen nicht genügend und übersteht, daß billige Für 
sorge für die Landwirtschaft zugleich Hilfe für alle 
Stände bedeutet. Gleichwohl darf man in wirtschaft 
licher Stützung, die natürlich keineswegs Selbstzweck 
fein soll, kein Allheilmittel sehen. Weit wichtiger ist 
die Pflege der Eemütswerte, denn die Wurzeln einer 
inneren Wiedergeburt haben stets in der sittlichen 
Kraft gelegen. Die Idee des bäuerlichen Zusammen 
schlusses ist daher neben wirtschaftlichen Forderungen 
vor allem die Betonung des kulturellen Moments, wo 
bei auf Herstellung einer Verständigung mit dem bo 
denständigen Handwerker und Arbeiter bewußt Be 
dacht genommen wird. In diesem Zusammenhang 
gab Redner dann ein Bild vom Werden und Wach 
sen der Junsbauernbewegunig, die aus geistig-seclisch- 
kulturellem Gebiet die zersetzenden, verneinenden 
Kräfte zu bekämpfen sich die Aufgabe gesetzt hat. Diese 
Arbeit ist nicht parteipolitisch-! sondern volklich, weil 
sie dem Heimatboden entspringt. Seelische Werte weit 
in den Vordergrund zu rücken, das ist die besondere 
Ausgabe der jungen Generation, und die Jungba-uern 
haben hier nicht enttäuscht. Und darum kann diese 
vorbildliche Jugendbewegung uns den Glauben an 
die deutsche Zukunft stärken. (Brausender, langanhal 
tender Beifall.) 
Es kamen dann noch eine Reihe Ehrengäste zu 
Wort. Landrät Niendorf sprach mit einer für einen 
Parteimamr bemerkenswerten Sachlichkeit und brachte 
Eedankengänge, wie sie den Ansichten eines Nicht 
bauern ziemlich allgemein entsprechen dürften. 
Landwirtschaftslehrer Dr. Verennsen überbrachte 
die Grüße der Landwirtschastsschule Lokstedt, Hofbe 
sitzer Eylcr-Raa als Vorsitzender des Kreisbauern 
bundes die Grüße seiner Organisation. Dr. Blöcker- 
Ssgeberg als Sprecher der Segcbcrger Jungbauern 
äußerte den Wunsch, daß dort ebenfalls ein Heimat- 
tag veranstaltet werden möge. Schlüter-Elmshorn 
übermittelte die besten Wünsche von den Junghand- 
wcrkerbiiuden der Niederelbe. Zum Schluß sprach 
außerordentlich frisch und eindrucksvoll Landesjung- 
bauernführer Otto Clausen-Rendsburg. Er betonte, 
die Jungbauernbewegung fei keineswegs eine roman 
tische Schwärmerei, sondern eine sehr reale Angelegen 
heit mit dem Ziele zum Wohle des Ganzen, das nie 
derdeutsche Bauerntum in seiner Eigenart zu pflegen. 
Um die Ausgestaltung des schönen Abends mach 
ten sich weiter die Quiäorncr Liedertafel und der 
Turnverein Quickborn verdient, ebenso der Jung 
bauernbund Kummerfeld, der das immer gerne gese 
hen« plattdeutsche Theaterstück „De Vrügghoff" be 
sonders nett zur Aufführung brachte. 
Sonntagmorgen 8 Uhr war in der Kirche Gottes 
dienst, in dem Pastor Burinester aufgrund des Schrift 
wortes: „Ziehe deine Schuhe ans, denn das Land, 
darauf dn stehest, ist heiliges Land" eine anschauliche, 
erbauliche Predigt hielt und zu dem Ergebnis kam: 
Der Christ muß mit beiden Füßen fest auf der Hei 
materde stehen, aber sein Herz mutz der ewigen Hei 
mat gehören. Anschließend folgte am Ehrenmal eine 
kurze, würdige Gedenkfeier für die im Weltkrieg Ge 
fallenen, wobei Kreisjungbauernführer Hoyer nach 
einer herzlichen Ansprache einen Kranz niederlegte. 
Ein Bericht über den weiteren Verlauf des Hei 
mo ttages folgt. 
Wime rue Einschränkung 
-er Roggenbanşiáche. 
Dag trotz der ungünstigen Entwicklung des 
Roggenpreises in den letzten Jahren keine Ein- 
fchreitnng der Roggenanbaufläche zu verzeichnen 
gewesen ist, ergibt sich aus dem Schaubild. Auch 
im laufenden Jahr, für das abschließende Ergeb 
nisse noch nicht vorliegen, scheint eine solche Ein 
schränkung nicht eingetreten zu sein. 
6000 r Tausend ha i 
5500 
5000 
bSOO- 
mo 
1000 
soo 
Rogyenanbaufläche 
ii 
Wfn 1923 1921 1925 1926 1927 1928 1929 
Unter diesen Umständen ist es begreiflich., 
daß man sich sowohl im Reichsernährnngsinim- 
fterium wie im Preußischen Landwirtschaftsmini- 
sterium mit verschiedenerlei Planen beschäftigt, 
di« Landwirtschaft zu einer Umstellung auf ver 
mehrten Weizen- und Futtermittelanbau zu ver 
anlassen. In landwirtschaftlichen Fachkreisen ist 
von jeher betont worden, daß einer solchen Um 
stellung große Schwierigkeiten entgegenstehen. 
3nr Lösung des Roggenyrsßlem; 
Erklärungen des Reichsernährungsministers. 
Die Deutsche Tageszeitung veröffentlicht einen 
Aufsatz des Reichsministers für Ernährung u. Land 
wirtschaft Schiele zum Roggenproblem. Schiele gibt 
zunächst die folgenden Daten über den Vorratsbe 
stand und die normalen Derbranchsaussichten: Nach 
dem Stand vom 15. April betrugen die Bestände an 
Winterroggen in den Händen der Landwirte, des 
Handels, der Mühlen, der Getreidehandelsgesell 
schaft und der Bäcker maximal 2,4 Millionen Ton. 
1,4 Millionen Tonnen werden davon bis zur neuen 
Ernte zur menschlichen Ernährung u. etwa 400 000 
Tonne« zur Verfütterung Verwendung finden. Es 
würde also ein Ueberschuß für das neue Erntejahr 
von rund 600 000 Tonnen verbleiben. Diese Bor 
ratsziffer ist keineswegs unnormal. Schiele wendet 
sich dann gegen die Angstpsychose vor der neuen 
guten Ernte, verweist auf die Ausfuhrmöglichkeiten, 
auf die aus der Magazinierung zu erwartenden Er 
leichterungen und fährt fort: „Die wiederaufgefüll- 
tcn Magazine bieten, selbst für den Fall, daß der 
Himniel uns wieder den Segen einer guten Ernte 
zuteil werden läßt, keinen Anlaß zur Sorge. Er 
stellt die bei günstigstem Ernteausfall bisher zu ver 
zeichnenden Ziffern von Millionen Tonnen aus 
ländischen Futtergetreides dem höchstmöglichen Rog 
genüberschuß von ly Millionen Tonnen gegenüber, 
der bei günstigstem Ernteausfall nach Abzug -der bis 
herigen normalen Verwendungszwecke vorhanden 
fein kann, und knüpft daran die Schlußfolgerung 
der Steigerung des Roggenverbranches zur Vieh- 
fütterung unter Fernhaltung überflüssigen Einfuhr- 
getreides durch Schaffung eines Perfütterungsan 
reizes. „Durch Einsatz verfügbarer staatlicher Mit 
tel kann Lieser Anreiz trotz der beim Umdisponieren 
des Roggens von Ost- noch Rordwestdeutschland ent 
stehenden Kosten so wirksam gestaltet werden, daß 
die erforderliche Mehrverfütterung gesichert ist. Die 
ser Weg jtDtEb bereits jetzt ernsthaft beschnitten.'* 
Minister Schiele schließt: „Was Hoffnungen auf ein« 
Besserung der Lage bereits vor Wochen eskomptiert 
haben, das gilt es jetzt zu erfüllen und zu erweitern. 
Die Ausgabe ist schwer. Keine Regierung kann die 
Not durch eine Zauberformel beschwören. Nur 
klarer Einsatz aller verfügbaren Mittel wird in 
nicht ollzuferner Zeit den Erfolg herbeiführen. Ein 
günstiger Ernteausfall -darf nicht wieder wie im ver 
flossenen Jahre zum Verhängnis der deutschen 
Landwirtschaft werden. Die Regierung ist entschlos 
sen, dieses Uicheil abzuwehren und scheut hierbei 
selbst vo» dem Einsatz außergewöhnlicher Mittel 
nicht zurück.* 
Vuilenscha« in Hei-e. 
hd. Heide, 10. Mai. Der Zuchtbezirk Dithmar 
schen hielt am Sonnabend, dem 10. Mai, in Heide seine 
17. Bullenschau ab. (Verband Rotbunter Holsteiner.) 
Sämtliche Tier« wurden vor der Ausstellung geimpft. 
Zu der gut beschickten Ausstellung hatten sich viele 
Landwirte aus beiden Dithmarschen cingefunden. Fol 
gende Prämiierung wurde vorgenommen:' 
Klasse 1 (geboren vor dem 1. Februar 1927): 
1a: „Georg" (als bester Bulle): Besitzer: Stier 
haltung Norder-Mcldors. 1b: „Jazz": Bes.: Stier- 
haltung Schmedcswurth. 2a: „Landvogt": Bes.: Stier 
haltung K. W. Koog. 2b: „Kikeriki": Bes.: P. Witt 
hohn. Neuenwisch. 8: „Gedro"; Des.: Stierhaltung 
Oesterborstel. Anerkennung: „Karriol": Bes.: Stier- 
haltung Weddingstedt. Anerkennung: „Kies"; Bes.: 
Witwe Dreesen, Groven. Anerkennung: „Kellersee": 
Bes.: Stierhaltung Westerborstcl. 
Klaffe 2 
(geboren vom 1. Februar 1927 bis 1. Februar 1928): 
,1a: „Lambach": Des.: Stierhaltung Nordcrmel 
dors. 1b: „Leu"; Des.: Stierhaltung Hedwigenkoog 
1c: „Ling"; Bes.: R. Willens u. E. Maaßen. Varlt 
2a: „Litter": Stierhaltung Poppenwurth-Haferwisch 
2 b: „Logat": Bes.: Kronprinzcnkoog-Trcnnewurth 
2c: „Lucullus": Bef.: Peter Ratjens. Wennbüttel 
3a: „Ladionus": Bes.: Otto WestphalemDieckhusen 
3b: „Lebrui": Bes.: Stierhaltung Dellstedt, 3c 
„Munk": B>es.: W. Gloer; Nanuemann schufen. Aner 
kennung: „Lambeck": Bes.: C. Schmiclau. Wesselb, 
Koog. Anerkennung: „Lubino"; Bes.: Heinr. Kühl 
Frestedt. 
Klasse 3 
(geboren vom 1. Februar 1928 bis 31. Dezember 1928) 
1a: „Milo": Bes.: Dithm. Kreis-verein, Stierhai 
mng Karolinenkoog-Zcnnhusen. 1b: „Maigraf": Der 
lef Heesch-Eesch. 1c: „Marius"; Bef.: Stierhaltung 
Wedd-ingstedt. 2a: „Maat"; Bes.: Stierhaltung Ku 
ben. 2b: „Muth"; Des.: W. Martens. Wesselb.-Koog. 
2c: „Mailänder" Bes.: A. Dreesen. Wollersum 3a 
„Merkur"; Des.: A. Beeck. Festedt. 3b: „Moses": Bes. 
Stierhaltung Karolinenkoog-Zennhusen. Anerkennung 
„Markgraf"; Stierhaltung Stelle-Wittenwurth. An 
erkennung: „Magnus"; Bes.: I. E. Wiborg, Karolr 
nenkoog. Anerkennung: „Meissel": Bes.: Johs. Köh 
ler, Neuhof. Anerkennung: „Montag": Bes.: Fr. Har 
tig, Wclmbüttel. 
Klaffe 1 
(geboren vom 1. Januar 1929 bis 10. August 1929) 
1a: ,.Niemann": Bef.: Johs. Frahm-Nordhastedt 
1b: „Nasse"; Bes.: Detlef Rhode. Welmbüttel. 1c: 
.,Nicolaus": Bef.: Peter Gekdcs. Kattrepcl. 2a: „Nel 
fön"; Des.: Frau Hinrichs. Eüberheistdet. 2b: „Nu 
ram"; Bes.: Peter Witthohn. Neuenwisch. 2c: „Rauke" 
Bei.: Chr. Eggers, Karolinenkoog. 3b: „Neck": Bef. 
Joh. Dyrssen. Westerdeichstrich. 3c: „Nabsal": Bes. 
Frau Ferd. Boi, Barlterdeich. 3d: „Neumeister": Bes. 
Johs. Junge. Jüh'büttel. Anerkennung: „Neptun" 
Bes.: E. Bote, Bansfleth. Anerkennung: „Neumann" 
Bes.: E. Teut-Frestedt. Anerkennung: „Nomur"; Bes. 
E. Nagel, Wessslburen-Dcichhausen. 
Leistungswettbewerb: 
1: „Narr"; Bes.: C. Albers-Harmswöhrdcn. 2 
„Maat"; Bes.: Stierhaltung Kuden. 3: „Lins": Bes. 
G. Maaßen u. R. Willens., Barlt. Anerkennung 
„Kellersee"; Des.: Stierhaltung Westerborstel. 
Mutter als Leistungstier: 
1a: .stlucullus": Bes.: Peter Rathjens. Wcunbüt 
tel. 1b: „Lambeck": Des. Carl Schmielau, Wesselb/ 
Koog. 2a: „Landeck": G. Kieck. Friedrichsgabekoog. 
2b: „Lossow"; Stierhaltung Wcsselburen-Deichha-usen 
3a: „Mailänder": Bes.: A. Dreessen. Wollersum. 3b 
„Lebrun": Bes.: Stierhaltung Dellstedt. 1. Anerken 
nung: „Gedro"; Stierhaltung Oesterborstel. 2. Aner 
kennung: „Moor"; Bes.: Hinr. Schoos, Eddelak. 
MsWàls zu ttvWgW Verkaufspreis 
für GesliigelhaltUMk. 
TU. Berlin, 10. Mai. Amtlich wird mitgeteilt: 
1. Die Reichsmais stelle wird auf Beschluß des 
Verwaltungsrates zur Förderung der einheimi 
schen'Geflügelhaltung zunächst bis zu 50 000 Tou 
nen Mais zu ermäßigtem Verkaufspreis zur Ver 
fügung stellen. Die Berechtigung zum Bezüge des 
Maises wird au die genosseuschaftliche Ablieferung 
von Eiern geknüpft werden. Die genossenschaft 
lich organisierten Geflügelhalter sollen Mais im 
Verhältnis von 15 Kilo Mais zu 100 Eiern erhal 
ten, die vorher abgeliefert werden müssen. Dte 
Reichsmaisstelle wirb den Mais zum Einstands 
preis, b. h. zu einem Betrag liefern, der nur den 
Einkaufspreis, den Zoll und einen geringen Zu 
schlag zu rDeckung der Unkosten enthält. An der 
hierfür notwendigen Maiseinfuhr und an der Ver 
teilung des Maises werden Genossenschaften und 
Händler beteiligt sein. 
2. Der Verwaltungsrat hat einem Verord 
nungsentwurf des Reichsministers für Ernährung 
und Landwirtschaft zugestimmt, nach dem die 
Höchstmenge für Mais, deren Verkehr monopolfrei 
ist (Freimenge im Klcinverkehr) von 10 Doppel- 
zentnern auf zwei Doppelzentner herabgesetzt wird. 
Die Bestimmung tritt am Sonntag, den 11. Mai 
1930, in Kraft. 
Heueffe MWämchrichlen. 
Leichter Rückgang der Großhandelspreise. 
Berlin, 10. Mai. Die auf den Stichtag des 7. 
Mai berechnete Großhandelsrichtzahl des Statisti 
schen Reichsamts ist mit 126,0 gegenüber der Vor 
woche um 0,3 v. H. zurückgegangen. 
Der Kaiscr-Wilhelm-Kanal im ersten Vierteljahr 1930. 
Während die Gesamtverkehrsziffer des Kaiser- 
Wilhelm-Kanals im letzten Vierteljahr 1929: 14 3-80 
Fahrzeuge mit 6 860 812 Netto-Register-Tonuen Raum- 
gehalt beträgt, benutzten den Kanal im ersten Diertel- 
sahr 193-0 insgesamt 10 591 FahrMige mit 4388 673 
RÄT. Raumgehalt. Im gleichen Zeitraum des Vor- 
j>ahves betrug der Eesamtverkeh-r nur 3584 Fahrzeuge 
mit 1 8-34 980 NRT. Raumgehalt, wenn man hierbei 
auch berücksichtigen muß, daß in den Monaten Januar 
bis März des Vorjahres infolge der außergewöbnlichcn 
Eisver-Hältnisse besondere Verhältnisse varlagen^ (der 
Kanal war im Jahre 1929 in der Zeit vom 10.'Februar 
bis zum 18. März infolge der Eisverhältniste für die 
gesamte Schi-ffahrt gesperrt) und dadurch die Verkehrs 
ziffer des ersten Vierteljahres des Vorjahres befon 
ders niedrig liegt, so muß dennoch die Kanalverkehrs 
ziffer des Berichtsvierteljahres 1930 als äußerst hoch 
bezeichnet werden, denn sie übertrifft alle Derkehrs- 
ziffern der sleichen Zeiträume auch der Borjahr«. Don 
den 10 591 in den Monaten Januar. Februar und 
März d. I. den Kanal benutzenden Fahrzeugen waren 
als Seeschiffe ein-gettagene Dampfer 5604 Fahrzeuge 
mit 3 940 609 NRT.. davon waren MI Güter- und 
Personendampser mit 3 918 491 NRT., 331 Schlepp 
dampfer mit 13 703 NRT. ferner 4 538 Segelfahr,zeuge 
mit 241036 NRT. und 386 Leichter und Schuten mit 
107535 NRT. sowie 177 Sport-, Kriegs- und Disnst- 
fahrģeuge mit 49 505 NRT. Eesamtmumgehalt. 
Amtliche WSHs»ng»k«rs». 
l Dolrcnk ...... 
100 dSn. Är 
100 fa. Frank . . . 
(Ohn, Gew3hr!) 
©elbfejîïs 
10. 5 
4.157 
n?.^0 
16.415 
4.187 
112.00 
16.42 
«WM»!« Bet SomtHinser Urse 
Notierungen in RM. für 100 Mk. Nennwert- 
lSchlußkurie) (Ohne Gewähr 0 
'6aņkeņ 
?orroft Band 
Deutsche Band 
Diskonto«Ges. 
Dresdner Bank 
vieler Dank 
Dereinsdank 
Wefth. Band 
Bankv.f.Schl.'H. 
Hbg. Hochbahn 
Lübeck-Büchener 
Kosmos 
Dtsch. Ostafrika 
Flenrb. D.-To. 
Flensd. Da. 69 
Hbg. Südame». 
Nordd. Lloyd 
229.0 
143.2 
143.2 
143.5 
124.0 
181.0 
81.50 
74.00 
65.00 
172.0 
115.5 
9.5. 
229.0 
142.6 
142.6 
143.5 
122 5 
181.0 
125.0 
81.75 
74.50 
68.00 
173.5 
115-2 
Woermann« Linie 
Zndnstr.-Aktien 
Dtsch. Luxemb. 
Hary. Bergb «G 
Phönix-A.G. 
Allg. Elektr.-G. 
Schuckert-Elektr. 
Caļmon Asbest 
Seine A.G. 
Atten-Tem. 
Breitend Ltfbr. 
Th. Düngers. A. 
Eldşchl..Br. 
Holfteu'Br. 
Karstadt Rub. 
Schlesw.'H. Bk. 
10.5. 
65.00 
125.5 
100 2 
170 0 
193.5 
21.00 
181.0 
122.0 
20X0 
116.0 
172.0 
134.7 
0.5 
68.0t 
12SJ 
99.75 
169.5 
193.7 
21 OO 
162.0 
1225 
25.00 
116.0 
1715 
134.5 
12950 
Betîta Buf&tmatn 
Berlin, 10. Mai. Der Markt ver!lief weiterhin 
rückläufig. Die Kousumuachfrage ist etwas lebhafter 
ssworden, doch sind die Zufuhren von allen in- und 
au-sländifchen Plätzen weiterhin reichlich. Die amt 
liche Preisfestsetzung im Verkehr zwischen Erzeuger 
uud Großhandel, Fracht und Gebinde zu Käufers La 
sten, war für 1 Pfund in RM.: für 1. Sorte 1,36, 
2. Sorte 1,13, abfallende 0,97. Die Verkaufspreise 
des Großhandels sind heute: Jnlandsbutîer 1. Güte 
in I-Ztr.-Tonnen RM. 1,44—1,47 je Pfund, 2. Güte 
1,35—1,41, Auslandsbutter, dänische. 1,50—1,55. Klei 
nere Packungen entsprechender Ausschlag. 
Uakķîherîchîê. 
Vredstedt. 9. Mai. Dem heutigen Fcrkclmarkt wa 
ren 181 Ferkel zugeführt. Es kosteten Ferkel in der 
1. Qualität 40—42 Ji, 2. Qualität 38—40 „tC und 3. 
Qualität 3-2—38 Ji 'das Stück. Der Handel war mit 
telmäßig. der Markt wurde fast geräumt. — Auf dem 
Magervichmarkt waren 72 Rinder und 14 Schafe und 
Lämmer angetrieben. Der Handelt in guter War« 
war flott, sonst mittelmätzig. Dar Markt Erde nicht 
geräumt. 
rt. Tarp, 9. Mm. Den« heutigen! Ferkelmarki wa 
ren 12 Tiere zugefllhtt gegen 36 in oorhergeheàp 
Woche. Sie wurden> Kr 38 Jl das Stück verkauft. 
Der Handel war flau. 
ah. Kellinghusen. 10. Mar. Dem heuttgen Ferkel« 
markt waren 66 Stück Ferkel zugefiihtt. Es wurden 
geWhlt für 4—6 Wochen alte Time 30—34 Ji. 6—8 
Wochen alte 34—30 Ji. Läufer wurden nicht ange 
boten, Der Handel war flott, und wegen des gerin 
gen Angebots Mlde der Markt schnell geräumt. 
Kiek, 10. Mar. Ferkclmarkt. PKnd Lebendge 
wicht 1,00—1,20 Ji. Stück von 26—46 ,M. In ein 
zelnen Fällen wurde über Noil, AuftrieÄ 
234. Handel mitteî 
ah. Bad Bramstedt, Iß. Mai, Dem heutigen Fer 
kelmarkt waren 131 Stück Ferkel und Läuferschwein« 
zugeführt. Der Haàl war mittelmäßig. Es wur 
den folgende Preise erzielt: 4—6 Wochen alte Tier« 
25—28 JĻ 6—8 Wochen alte 28—32 Ji. 8—12 Wochen 
alte 32—40 Ji. Nach Gewicht gehandelt kosteren di« 
Ferkel 1.20—1,30 und di« Läuferschwein« O.K,—OMI 
Jl das Pfund. Die Preis« konnten sich gegenüber der 
Bor-woche behaupten. Bestie Ware war gefragt und 
Mrde über Notiz bezahlt. Dte angebotenen Fett- 
schwein« wurden mit 59—60 Pfg. das Pfund Lebend 
gewicht gehandelt. 
Kieler Nöffe 
vom 10. Mai 1930. Erzeugeipveff«. Preise verstehe« 
sich Kr gesunde Durchschnittsqualität der letzten Ernte 
per lOOO Klgc bei waggonweisem Bezug ab Holstein: 
Weizen, 78/79 Klg. Durchfchuittsaualitwt. 290 Ji, 
Ro-ggen. 72/78 Klg„ Durchschnittsqualität, 170 Jl. Som 
mergerste 206 Ji, Braugerste 215 Jl, Rustengerste 192 
Jl ab Hamburg verzollt, Hafer, weiß 53/54 Kkg.. 17g 
M, Ackerbohnen 170 <M, Kleeheu per 50 Klg. 4,30 Ji, 
Wiesenheu 3,60 Jl. P-reßstroh 1.40 Ji. Häcksel 2.30 Jl, 
Speisekartoffeln per 50 Klg„ Industrie, gelbfleischige, 
2,30 Jl, Buntköpfe 3,70 Jl. 
Tendenzhericht. 
Kiel, 10. Mai. Während die Preise Kr deutschen 
Weizen keinerlei Preisstetgeru.ng-sn aufàssu. konnte 
ich der Roggenp^eis etwas erholen. Gerste notierte 
unverändert, dagegen war Hafer nur zu etwas niedri 
geren Preisen 'unterzubringen. Ausländisch« Gerste 
hatte einen sehr ruhi-gen MaE. Der Mais-Handel ist 
ßerordentlich klein geworden und man beschrankt sich 
f die Abwicklung der alten Kontrakte. Oclkuch.'n 
tten einen ruhigen Markt, jedoch wurde bei den 
billigen Preisen manches auf Sommer- und Herbstlie 
ferung gehaàlt. 
Kieler Börse. 
Ohne Gewähr 
Anleihen 
r°,°Lrich.ņr..D. 
Roggen-Pfandbr. 
50/aLdsch. Zenkral- 
Roggen «Pfandbr. 
10°/o Dolbpflmd 
brlefe dn Schl.'H. 
Landsch. ... 
80/0 Gokdpfandbr 
d. Schl.'H. Ldsch 
6°/o Goldpfcmdbr. 
d. Schl..H. Ldsch 
8o/o Goldpfandbr 
des Kreditvereins 
Aktien 
Bankv.f.Schl.-H 
Kieler Bank . 
Schleibank, alte 
do. jvnge 
Schl.'H. Bank. . 
Westholst. Bank 
Brauerei Z. Eiche 
Kieler Schloß- 
Schişşņ.-Brauerei 
Getreide-A.'G. 
Kappeln 
Habermann êc G. 
Reue Danrpfer-E. 
10. Mai 
3. Mai 
Angebot Nachfr. bezahlt şş-Angedot Nachfr. ş bezahlt 
82 00 
8.06 
8.00 
95.75 
95.00 
125.00 
135 00 
135.00 
129.75 
178.00 
30.00 
134—13f 
134—IZ6 
135.00 
135.00 
94.25 
125.00 
12SL25 
180.00 
30.00 
Ş
	        
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