Die „Berliner Börsen-Zeitung" erblickt in
der Rede Hugenbergs mehr den persönlichen
Versuch, die nach den letzten Ereignissen über
raschende Stellungnahme des dentschnativna-
len Parteivorsitzcnden vor den Wählern ver
ständlich zu machen als ein Wahrheitsgetreues
Spiegelbild der Auffassung der deutschnationa
len Neichtagsfraktion.
Äm „Börsen-Kurier" wird ausgeführt: Der
Alles- oder Nichts-Politiker Hugenberg, der
unter jeder Bedingung das Kabinett zu Fall
bringen wollte, ist unterlege». Aber der Par-
teivorschendc Hugenberg ist gerettet, seine
Partei ist nicht zerschlagen.
„Der Deutsche" äußert sich: Das ganze ist
ein Umfall, wie man ihn nicht für möglich ge
halten hat. Einige der Radikalen im Hugen-
berglager sind entsetzt. Sie machen auch kein
Hehl aus ihrem Mißvergnügen über dieses
„Versagen ihres Führers". Bei den national
sozialistischen Freunden Hugenbergs ist helle
Empörung. Es wird ohne Zweifel zu erhebli
chen Auseinandersetzungen kommen So oder
w, für Hugenberg werden die Folgen peinlich
sein.
Der „Lokal-Anzeiger" unterstreicht die Er
klärung Hugenbergs.
Die „Deutsche Zeitung" ist überzeugt, daß
die deutschnationale Fraktion, die nur ein Zu
warten bis Ostern zugestanden hat, den Kamps
aufnehmen wird, wenn die Frist bis dahin
nicht wirklich füp entscheidende Rettungsmaß
nahmen zu Gunsten der deutschen Landwirt
schaft ausgenutzt wird.
Die „Deutsche Tageszeitung" und die
„Kreuzzeitung" begnügen sich mit der Wieder
gabe des Sitzungsberichtes ohne zu den Aus
führungen Hugenbergs Stellung zu nehmen.
Die Spätausgabe des „Vorwärts" spricht
von einer Katastrophe der Deutschuationalen
Partei.
den berichtet wird, um eine Besprechung mit Offi
zieren und Schülern der Jnfanterrefchule, bei der
Selbsttötungen in der Reichswehr und die Stellung
der Offiziere zur Republik erörtert wurden.
Ein Jnfanteriefchüler müsse sich, so betonte der
Chef der Heeresleitung, klar darüber sein, daß
er den Treueid, den er der Republik leiste, auch
halten müsse. Das Reichswehrministerium sei
keineswegs angewiesen auf die sogenannten alte»
Osfizierskamilien, denn es herrschte großes An
gebot. Wer Reichswehrofsizier werden wolle,
müsse auf dem Boden der Verfassung stehen, sonst
müsie er ausscheiden. Wörtlich erklärte Heye:
„Bitte, meine Herren, die Tür steht jedem offen."
Zur Frage der Selbsttötungcn meinte er, daß
eine religiöse Grundlage gegen Anfechtungen
wappne und manchem über schwere Stunden hin
weghelfen könne.
« *
*
Zusammen^ streikender Laàdà
mW IMziger Mzei.
Ein Mann bei der Flucht durch die Weichsel
ertrunken.
TU. Danzig. 3. April Fn einer Wirtschaft
am Stutthof lFreistaat Danzig) fand eine
Versammlung der seit dem 1. April im Streik
befindlichen kommunistischen Landarbeiter
statt. Im Verlauf dieser Versammlung wurde
von der Leitung zu einem Marsch ans die
Kämpen aufgefordert, um die Arbeitswilli
gen von den Feldern zu holen. Es -lotteren
sich etwa 60 Mann, mit Stöcken bewaffnet,
hinter der Städtischen Fähre zusammen und
marschierten geschlossen in Richtung auf das
Gut Neukrügerskampe. Von zwei berttrenen
Schutzpolizeibeamten aufgefordert, auseman-
derzugehen, schlugen die Leute mit ihren Stök--
ken auf die Beamten ein. Das Pferd des
einen Polizeibeamten stürzte, auch der Be
amte kam zu Fall. Etwa 20 Mann schlugen
jetzt aus den Beamten ein, der schwere innere
Verletzungen erlitt. Die Teilnehmer des
Umzuges waren allmählich von einer zur
Verstärkung entsandten Polizeitruppe ausein
andergesprengt worden. Etwa 13 Mann, die
sich in Dorfkaten versteckt hatten, wurden fest
genommen und nach Danzig gebracht. Unter
ihnen befand sich der Anführer der Kommu
nistengruppe. Lemke. Bei der Verfolgung der
Kommunisten durch 5te Schutzpolizei versuch
ten zwei Komtnunisten zu flüchten. Ta sic die
Fähre nicht mehr erreichen konnten, nahmen
sie ihren Weg durch die Königsberger Weich,
sek. Dem einen von ihnen gelang es, schwim
mend das andere User zu erreichen, während
der andere, der Arbeiter Brillert, in den Fla,
ten ertrank.
Wie der Vertreter der T.-U. erfährt, be
schränkt sich der Streik auf den oberen Teil
der Danziger Niederung und ist nur als Teil-
streik anzusehen,- doch wurde in der Versamm
lung beschlossen, den Generalstreik durchzu
führen.
Regierung und ihr Handeln nicht die mindeste
Verantwortung tragen. Wir sehen aber keine Ver
anlassung, dem NcrchSlandbund in den Arm zn
I fallen, wenn er die Verantwortung übernehmen
will. Wir sind der Meinung, daß Gefahr im Ber
inge ist und daß bei allseitigem guten Willen die
Rettungsmaßnahmen für die Landwirtschaft und
den Osten noch vor der Osterpause Gesetz werden
können.
Wir befürchten, daß die Zusammensetzung der
preußischen Regierung und der heutige Aufbau
der Preußenkasse ein erstes Hindernis für die er
forderlichen Maßnahmen bilden wird. An dem
von Herrn Schiele und der deutschnationalen shrak-
tion verlangten Zahlmrgsarrsschuü für die notlei
denden Gebiete wird nicht vorbeizukommen sein.
Den polnischen Handelsvertrag werden wir ent
sprechend unserer bisherigen Haltung auch jetzt ab
lehnen.
Die Regierungserklärung ist in keiner Weise
geeignet, das Mißtrauen zu zcrstrenen. das wir
angesichts der Zusammensetzung der Regierung
Brüning hegen.
Der Wille zur Weitersührung des bisherigen
Ersüllungskuries in der Außenpolitik wird durch
die Beibehaltung des Außenministers Curtins zum
Ausdruck gebracht. Auch die Beibehaltung des
Ministers Wirth bestätigt diesen Willen. Die Re
gierungserklärung lagt nichts über die Ausnutzung
aller Wehrmöglichkeiten durch die Einsetzung der
Banrate für den Panzerkreuzer B in den Haus
halt. Wir vermissen auch die Ankündigung der
Aushebung der Maßregelung Thüringens. Wir
haben seit Monaten betont, daß wir zu einer Zu
sammenarbeit mit den nichtmarristischen Parteien
bereit sind, wenn sie sich aus die Rettung von
Staat und Wirtschaft vor dem Marrismus und
auf die Freiheit Deutschlands richtet und Reich
und Preußen gleichmäßig umfaßt. lUnruhc links.l
Das mit der Absicht der Sprengung der Deutsch
nationalen Partei, zugleich unter Mißbrauch des
Namens und Ansehens des Reichspräsidenten ge
bildete neue Parteikabinett der Mitte ist ein nicht
überzeugender Versuch, diese Tatsache zu verschlei
ern.
Das finanzielle Programm der Regierung
findet, da es in erster Linie neue Steiierbclastun-
gen mit sich bringt, nicht unsere Zustimmnna. Nach
dem Gesagten haben wir gegenüber den Absichten
und der Zusammensetzung des neuen Kabinetts
ein weitgehendes Mitztranen lStürmische Unruhe
links und Lachcnj. In erster Linie gründet sich
dieses Mißtrauenauf die Aufrechterhaltung der
Koalition mit dem Marrismus in Prenßeu und
aut die der nationalen Rechten gegenüber bekun
dete Haltung.
Wir werden zu dem uns richtig erscheinenden
Zeitpunkt die Folgernngen aus dickem Mißtrauen
ziehen. iStürmische Unruhe links, erregte Zurufe.i
Damit ist die Aussprache geschlossen. Es be
ginnen die Abstimmungen über die Anträge.
Berķmer PrĢstèmmeLr.
Die überraschende Wendung in der Hal
tung der Deutschnationalen gegenüber dem
Kabinett Brüning wird naturgemäß in den
Berliner Blättern eingehend kommentiert.
In der „Germania" heißt es: Wenn Hu-
gcnberg etwa noch ein politisches Ansehen als
Führer einer großen Partei zu verspielen hat
te. dann dürste dies heute geschehen sein. Diese
Rede Hugenbergs hat jedenfalls das eine be
wirkt: Zwischen ihm und seiner engeren Ge
folgschaft einerseits und dem Kabinett und den
hittier ihm stehenden Parteien andererseits ist
eine klare weithin sichtbare Scheidung erfolgt.
Wenn Hugenberg dem Kabinett faktisch zu
einem ersten Erfolg verholsen hat. dann ist das
alles, was ihn mit dem Kabinett heute und in
Zukunft verbindet.
Das „Berliner Tageblatt" schreibt: Das
Ergebnis der heutigen Sitzung läßt sich in die
zwei kurzen Sätze zusammenfassen: Tie Ent
scheidung über das Kabinett Brüning ist ver
tagt. Hugenberg hat eine schwere Niederlage
erlitten.
Die „Bossische Zeitung" sagt: Dr. Brüning
macht sich über Hugenbergs Drohungen zu
nächst kaum Sorge. Wenn man so kies umgefal
len ist, dann macht das Aufstehen einige
Schwierigkeiten. Zunächst entscheidend bleibt,
daß das Kabinett Brüning jetzt die Möglich-
dafür. Im NißlrMMsvsium ist §lss
mü 65 Bilmm shgeleW. Eins D-
fiimmuNg über Las kSWlmWche Miß
ļrauensJgļnm stütze! mchi statt. Mia
beginnt "^ŗache liber die Regierungserklärung
Er „ Ģras Rcventlom.
SS"'?"“"»"
Sä n-.
gegen diejenigen Sätze
in denen die organische
.isherigen Außenpolitik
Das bedeutet die weitere Ber-
i u <inutiteit tm'ivs, —Die National-
rische z-„ķŗden immer mehr das volksverräte-
?Jouno£>k,» , derjenigen Parteien, die dem
stellen * zugestimmt haben, an den Pranger
geschasferF,„„ bürgerliche Negierung Brüning sei
Dnrchsûhr,,ņî.ŗdeu, um die Widerstände gegen die
Die NatlnnÄk des Aoungplans zu durchbrechen,
şlihrtcn »w!!?-,"'il'rlistcn würden die jetzt irrege-
zum tutiin, e , tt des werktätigen Volkes sammeln
internationalen lozialistischen Kamps gegen den
*«malen Kaprtalismns.
Ngş, Ņbg. Rädel lÄomrn.i.
daß neuesten Nachrichten steht nun fest,
rung. Hugenberg für die Arüning-Negie-
wirü. die Bonngplan-Ncg?erung. stimmen
lebt, wie kaà ^brt!> Man hat ja schon früher er-
tung iW ; te die Hugenberg-Fraktion ihre Hal-
Ņatwnalaeknm^^lîllen Konjunktur anpaßt. Das
schrank dieser Leute wurzelt im Geld-
ware 'oisi'î^ņil.edrohte Anwendung des Artikels 48
dazu .Versassungsbrnch. Aber das Betivtel
labert von den Sozialdemokraten unter
Sozlaldemoîņ worden. Auch jetzt hätten die
Tunisien und L Ne^Hundeangst vor den Kom-
^eichslìanzler Dr. Mr Lining
Fraax??ŗlet dann die in der Aussprache gestellten
die NeäioSs. Ô I C Fragen der Außenpolitik werde
Etat fiJa w* nfl bei dem in Kürze zu beratenden
Prmßilchcr Landtag
Schule und Staat.
Drei Frauen sprechen.
In der weiteren Landtagsaussprachc über den Ab-
chnilt „Volksschulen und Kirchenwesen" führte der
oolksparteiliche Abgeordnete Venermann Klage über
den schlechten baulichen Zustand vieler Volksschulae-
bäudc und forderte eine längere praktische Ausbildung
der Volksschullehrer.
Der demokratische Abg. Hofs wandte sich gegen
die Auswüchse des Berechrigungswcsens. Die Neuge
staltung der Lehrerbildung rühmte er als eine kul
turpolitische Tat des srühcrcn Ministers Dr. Becker
Sie bedeute den Schritt vom Untertanensteat zum
Volksstaat. Der Redner schilderte die Not der Zang-
lehrer. die hoffentlich bald beseitigt werden könne.
Beim Abschnitt „Höhere Lehranstalten" forderte
die sozialistische Abg Frau D. Megjcheider. den Be
such der höheren Lehranstalten mehr als bisher den Be
gabten aus den breiten Volksschichten zu ermöglichen.
Der deutschnationale Abgeordnete Dr. Weisemaiin
wandle sich gegen den Gedanken der Repubkilanisie-
rung der Schule.
Die Zenrrumsabgcordnete Fra« Wronka setzte sich
für die Privatschnle ein und forderte für sie die Rechte
der öffentlichen Schulen.
Die oolksparteiliche Abg. Frau Thöne luchte an
Hand von Zahlenmaterial den Nachweis zu führen baß
sie Einstellung von katholischen Lehrern an höheren
Lehranstalten in weit höh--rem Matze erķo'ge als die
von evangelischen Lehrern.
Der demokratische Abg De. Bohner îprach von
der Notwendigkeit einer engen Fühlungnahme zwischen
Universität und höheren Schulen. Für den staars-
bürgerlichcn Unterricht forderte er. daß den Schülern
politisches, aber kein parteipolitisches Verständnis bei
gebracht werde.
In der Aussprache über den Abschnitt: „Universi
täten, Technische Hochschulen" verlangte der deutsch-
nationale Abg. Dr. Hoffmaml-Münster. drtz gerade in
dem Verrieb der Universitäten der Staat mit leinen
Machtmitteln zurückhalte, weil sonst die Eeistesenrwick-
lung sich nicht frei entfalten könne.
Weiterberotung des Kultusetats Freitag
*
WcksnM untz Km«.
Ansprache Heyes in Dresden.
Kürzlich hieß es in einer Meldung, General
oberst Heye, der Chef der Heeresleitung, habe mit
Dresdener Offizieren eine „geheime Konferenz"
im«
stein
Annahme des englischen Kohlenbergwerk-
gesetzes.
Das Unterhaus lehnte mit 277 gegen 234
Stimmen einen Antrag der Konservativen auf Ab
lehnung des Gesetzentwurfes über die Kohlenberg,
werke ab und nahm darauf den Gesetzentwurf in
dritter Lesung an.
„Und so verbringst du deine kurzen Tage.*
Dieses Wort, das vor einiger Zeit durch eine bekannte
Zeitschrift seinen Weg in die Oeffenilichlert fand, hat dag
Hamburger Engroslager in Neumünster als Motto für ein«
Ausstellung gewählt, die zeigen soll, wie man sein Heim
„für seine kurzen Tage" anheimelnd und geschmackuall aus
statten kann. gm zweiten Stockwerk des Hauses hat man
der modernen Innenraumkunst für kurze Zeit eine Stätte
geschaffen, die geeignet ist, den Besuchern dieser Ausstellung
manchen Wink und manche Anregung zu vermitteln. Die
mustergültig aufgebaute Schau, die glelchgrttgen großstädti
schen Darbietungen durchaus die Waage halten kann, ist den
Besuchern des Hamburger Engroslagers noch bi» gegen
Mitte dieses Monats zugänglich.
Kein Fleisch und doch Bratensoße.
„Man kann nicht jeden Tag Fleischspeisen machen", —-
klagt die Hausfrau; — „aber Kartoffeln, Makkaroni, Nu
deln, Klöße usw. schmecken, trocken gereicht, nicht gut." Da
bedeutet Knorr-Bratensoße für die geplagte Hausfrau eine
erfreuliche Hilfe. Ein Würfel zu 15 Pfg. gibt soviel Soße
wie 2 Pfd. Braten. — Diese Tunke, in der alles enthalten
ist — von der Mehlschwitze bis zum feinsten Gewürz — sit
ausgiebig und nahrhaft und schmeckt auch ohne Fleisch vor»
tet der Entschluß der deutschnationalen Frak
tion einen großartigen Erfolg der Politik des
Ministers Schiele und keiner Berater.
gehabt. Es handelt sich, wie nunmehr aus Dres-
Abgabe folaenber Er-,Fraktion heute
Erklärung entiorlckn ?rnng beschGs-
ssianden öer ,'Mt der von allen
s' die ich aus ,w, «LJ , $ ,rst »l nen Stellunq-
-.°ÏÎS AusdwsIìdNeler Parteitag durch
bereitet so orî
null encicrüHit?
Kartei ic6cn™nr!w ötucf gebracht habe daß die
wirkliche B-s ex« ""tersilitzen werde, von dem
Miaft erwartet l-Jis n S der Lage der S’äjn&riir»-
VESpartet lehnt ^t?d"' .^»"àationale
and kommunÌstisciw» «},*?, den sozialdemokraNschen
wifcfjc Unruhe link'i -"Şrauensantrag ab. lStiir-
ordneter Hugenberaì«A"ŗuf: .Umfall!" Abge-
J links! Sie „an ^.daraus: »Meine Her-
^'einen nicht zn en In - daß ich tm allae-
Erneuw aehöre. die umzufallen
Dies aeschi-ì., '."'^mische Heiterkeit.l
ļ/iì'M A^a'--'rn:!q ui.i”.Einblick aus die von der
w o °kj m,, inen »arken Worten angekündia-
e>! Landwirtschaft ^ dinier notleiden-
flrofte Tettc «‘»'ï'Cicn Ostprovin-
oalitton war nicht etwa ^ Fsiaen Reqierunas-
ein ernstha tes
wissenschaftHo 1 '
ansprob. Mitte'
Vollkur HM 5.50
7.U haben bei;
Fa ken - Drogerie,
H. Köhssr;
Dro? j. H. Schröder,
Büdeisttorf.
Verlangen Sie den Illustrierten Blcylc-Katalog mit PrclsÜjleT
Samti.AnzeiKcn für die
Schiesw, • Holstein.
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