SchleSwîg-HolsLeļn.
Neues! Verkehrsreichen
für rìrustfshrer in Ker Prsvmz
An den 2730 Kilometer Innren Provinzial-
straßcn unserer Provinz befinden sich z. Zt. 213 342
Bäume. Sie sind gesetzt worden, weil sie in unserer
'bauinarmen Provinz einen Schmuck bilden, weil sie
ferner für den Verkehr einen Schutz darstellen und
endlich dem Wanderer Schatten spenden. Heute
'dagegen können sie für den schnellfahrenden, aus
feiner Richtung gekommenen Kraftwagen unter
Umstünden einen Gefahrenpunkt bilden, der ihre
Vorzüge aufhebt. Es ist bekannt, daß einige Ver
waltungen allmählich dazu übergehen, die Bäume
gänzlich zu beseitigen. Man wird Bedenken tragen,
gerade in unserer Provinz diesem Vorbilde zu fol
gen, zumal man neuerdings damit umgeht, die
Bäume als Verkehrszeichen auszubilden und so
auch dem Schnellverkehr dienstbar zu machen. So
haben vor einigen Jahren an den Außenseiten von
scharfen Krümmungen die Bäume einen V/, Meter
hohen Kalkanstrich bekommen ,der namentlich im
Dunkeln dem Verkehr die Kurve anzeigt, die er zu
nehmen hat. Da diese Verkehrszeichen zweifellos
viel besser wirken als die verhältnismäßig kleinen
amtlichen Tafeln mit den aufgemalten Krümmungs-
Zeichen, hat die Wegebauverwaltung sich entschlossen,
noch einen Schritt weiter zu gehen und auf diese
Weise auch eine kommende Kreuzung oder seit
liche Einführung eines anderen Weges dadurch an-
znzeigen, daß die letzten 4 bis 5 Bäume vor der
Kreuzung ebenfalls einen Kalkanstrich erhalten, der
aber zum Unterschied von dem obenbezeichneten
der Höhe nach durch die dunklen Felder der Baum
kinde unterbrochen wird.
Man wird zwar nicht behaupten können, daß
dos Bild der Landstraße dadurch verschönert werde,
aber die Sorge für die Sicherheit des Verkehrs geht
doch schließlich vor, und der Wanderer, der die
Schönheiten des Landes genießen will, wird schon
ange nicht mehr auf der Landstraße lustwandeln.
DrrS öem Krsift KmKsàrg.
tb. Schacht-Andorf, 7. Mai. In der Mit
gliederversammlung des Vaterländischen
Franenvererns am gestrigen Abend wurden
gewählt zur zweiten Vorsitzenden: Frau
Kruse, Kieler Str.—Dorfstr., zur zweiten
Schriftführerin: Frau Krüger und zur zwei
ten Kassiererin: Frau Dorowski. Es wurde
beschlossen, das Dorf in 13 Bezirke zu teilen,
wovon jeder von einer oder mehreren Frau
en, die sich freiwillig dazu meldeten, betreut
werden soll. Die Vorsitzende regte ferner die
Teilnahme an kürzeren Samariter- und
Säuglingskursen an, die in jedem Lehrgang
der Siedlerschule abgehalten werden. Auch
die Einrichtung von Nähabenden und die
Gründung einer Jugenögruppe wurden vor
geschlagen. Ueber beides sollen Erkundigun
gen in Rendsburg eingezogen werden. Vor
allem wurde aber wieder auf die persönliche
Hilfe mit der eigenen Arbeitsleistung hinge
wiesen und die Bitte um gegenseitiges Ver
trauen ausgesprochen.
m. Secdorf, 6. Mai. Geborgene Leiche.
Heute nachmittag wurde eine in der Mitte des
Sees treibende Leiche gesichtet. Bei der Ber
gung zeigte sich, daß es sich um den feit zehn
Tagen verschwundenen Knecht des Landman
nes Stäker-Seedorf handelt. Tie Unter
suchung der Leiche ergab, daß der Tote sich erst
eine Kugel in die Schläfe geschossen hatte und
dann ins Wasser gegangen ist. Bei seinem
Verschwinden hatte er Briefe hinterlassen, in
denen er mitteilt, daß er ins Wasser gehen
werde. Ein Liebesverhältnis scheint der
Grund der Tat zu sein. Die Eltern des To
ten waren benachrichtigt und kamen sofort von
Kiel, um ihren Sohn abzuholen.
sr. Schenefeld, 6. Mai. Dem diesjährigen
Frühjahrsmarkt, der gestern stattfand, waren
etwa 300 Pferde und 200 Rinder und Jung
tiere zugeführt. Der Pferöehandel verlief
ruhig, während der Handel in Rindern außer
ordentlich lebhaft war. Dieser Markt wurde
restlos geräumt. Zahlreich wre immer waren
die von nah u. fern erschienenen Händler, ein
Beweis dafür, daß der Schenefclder Markt
an Bedeutung nicht verloren hat. Zahlreich
waren auch die Besucher des Krammarktes.
Die Budenbesitzer und auch die Schenefeldcr
Geschäftsleute waren mit dem Geschüstser-
gcbnis recht zufrieden. Der rege Besuch und
die Kauflust ließen erkennen, daß von der
Umgebung dem Orte starkes Interesse entge
gengebracht wird.
às HMsm.
Feuer durch Brandstiftung?
Barmissen, Kr. Plön, 7. Mai. Nachts
brannte hier der Emkensche Besitz völlig nie
der. Man vermutet Brandstiftung. Jngnt
und einige Vorräte konnten geborgen wer
den,- eine Kuh und ein Kalb erstickten.
* * *
Verkauf der Kieler Eickhof-Kaserne.
Kiel, 7. Mai. Die städtischen Kollegien be
schlossen in geheimer Sitzung, die Kaürnen-Anla-
gen Eichhof für einen Kaufpreis von 763 000 RM.
an den preußischen Staat zu verkaufen. Die Ka-
sernen-Anlagen sollen vom preußischen Staat zur
Unterbringung der Kieler Schutzpolizei hergerichtet
werden.
Die Einführung des neuen Gesang
buches in Vordesholm beschlossen.
es. Vqrdesholm, 8. Mai. (Eig. Drahtber.)
Die zu gestern nachmittag einberufene Kirchen
vertretersitzung befaßte sich lediglich mit der Ein
führung des neuen schleswig-holsteinischen Ge
sangbuches. Nach längerer Aussprache, bei der
ein großer Widerstand gegen das neue Gesangbuch
zu überwinden war, wurde mit 6 :4 Stimmen
die Einführung beschlossen. Ferner wurde be
schlossen, auf Rechnung der .Kirchenkassen 50 Ge
sangbücher anzuschaffen. Die Einführung des
neuen Gesangbuches erfolgt Sonntag nach Pfing
sten. Für längere Zeit sollen nur solche Lieder
benutzt werden, die auch im alten Gesangbuch
vorzufinden sind.
Müusterdorf, 7. Mai. Selbstmord. Der
Altrentner Johannes B- wurde erhängt in
seiner Wohnung aufgefunden. Krankheit
dürfte B. zu dem Schritt veranlaßt haben.
x. Nenmünster, 7. Mai. Wüste Zerstö
rnngen mit einem Brecheisen haben in letzter
Nacht unerkannt entkommene Einbrecher in
der Klaus-Groth-Schule (Oberlyzeum) ver
übt. Um den Inhalt von ein paar Kinder
sparbüchsen zu erlangen, zersplitterten sie
mehrere Türen und Schränke und verursach
ten einen Schaden von mehreren Hundert
Mark. — Bürgermeister Lirrdcmaun wird
dem Vernehmen nach bereits am 15. ü. Alts.
Neumünster verlassen, da seine Einführung
in Senftenberg bereits am 17. Mai vorgesehen
ist. — Seiner Barschaft von 500 RM. de
raubt wurde in einer hiesigen Herberge ein
älterer arbeitsamer Handwerksbursche. Der
Täter entkam unerkannt.
es. Bordesholm. 8. Mai. Einbruch. Zn der
Nacht zum Mittwoch wurde in der „Seebade
anstalt" eingebrochen. Entwendet wurden 400 Zi
garetten und etwas Schokolade. In derselben
Nacht statteten zwei Spitzbuben dem Hotel „Alter
Haidkrug" einen Besuch ab. Sie drangen in den
Saal ein, wurden aber überrascht. Die von der
Landjägerei aufgenommene Suche blieb ohne Er
folg.
Bm ÄrthmKrfchm.
Dorr Sandmafien Verschüttet.
rg. Wesselüurcn, 7. Mai. Der Landmann
Paul Wisch aus Hartenkröge holte aus dem
Loher Sandloch eine Fuhre Sand. Beim Ab
graben des Sandes wurde Wisch von stürzen
den Sandmassen vergraben. Ein in der Nähe
melkendes Dienstmädchen wurde ans den Vor
fall aufmerksam und grub mit den Händen
den bereits Besinnungslosen wieder frei.
Schiffsverkehr im Eiderhafen
Pahlhude.
Pahlhude, 7. Mai. Im April sind im Eider
hafen Pahlhude 15 Motorschiffe eingelaufen. Ge
löscht wurden 500 Tonnen Gerste, Mais, Kohlen
und Einzelladungen; verladen wurden 150 Ton
nen Kies für Wegebau nach Tielenhemme.
rg. Wesfelbureu, 7. Mai. Aufleben einer
alten Gilde. Die im Jahre 1852 gegründete
Papagoyen-Gilde hat den Beschluß gefaßt, das
Schießen nach dem hölzernen Vogel wieder
aufzunehmen. Das letzte Vogelschießen fand
1914 statt. Die 1866 vom Kirchspielsvogt Claus
Stark-Votz gestiftete Fahne soll erneuert wer
den. — Fahrraddiebstahl. Ein fast neues
Fahrrad wurde dem Hausknecht Petersen vom
„Deutschen Hos" am hellen Tage gestohlen, als
er es für kurze Zeit gegen eine Hausmauer
stellte.
vb. Hochdonn, 6. Mai. Bauerschaftsvertreter-
sitzung. Der Haushaltanschlag für 1930-31 wurde
in Einnahme und Ausgabe mit 28 868 RM. ange
nommen. Zur Deckung der Ausgaben wurde ein
Zuschlag zur GrundvermLgensteuer von 200 Proz.
und ein Zuschlag zur Gewerbesteuer von 200 Proz.
beschlossen. Der Bauerschaftsvorsteher wird beauf
tragt, bei der Provinzialverwaltung Beschwerde
zu führen, da der starke Autoverkehr bei trockener
Witterung eine ungeheure Staubentwickeluno her
beiführt und dieser Uebelstand nur durch Klein
pflasterung behoben werden kann. Bor einiger
Zeit hat die Bauerschaft bereits den Antrag gestellt,
die Kleinpflasterung durch den ganzen Ort zu füh
ren. Dieser Antrag wurde der Landesbaukommission
übergeben und harrt noch der Erledigung.
NsŞààà
Wichtiger ChLuffeebau in
Sudschleswig.
Man schreibt uns aus dem Kreise Husum:
Die Berkehrsschließung des südlichen Teiles
des Kreises Husum ist in den letzten Jahr
zehnten Gegenstand einer weitsichtigen Chaus
seebanpolitik der beteiligten Kommunalver-
waltungen gewesen. Erinnert sei nur an den
Ausbau der Chausseen Schwabstedt-Hude-Sü-
derhöft-Fresendelf, Schwaüstedt-Ramstedt-
Wssch-Herrenyallig-Kolöenbüttel, SMwabftedt-
Winnert-Ostenfeld, Winnert-Osterwinnert.
Nur eine Gemeinde des südlichen Teiles des
Kreises Husum genoß den etwas zweifelhaften
Ruhm, keine Chaussee zu besitzen, nämlich die
Gemeinde Hollbüllhuus. Nach jahrelangen
Vorbereitungen ist nun endlich ein Chaussee
banprojekt Schwabstedt-Lehmsiek-Fiskalisches
Gehölz-Hollbüllhuus fertiggestellt und von
den maßgebenden örtlichen Instanzen soweit
vorbereitet, daß mit der Ausführung des
Wegeprojekts begonnen werden kann. Leider
haben sich in letzter Stunde jedoch dem Chans-
seebanprojekte, wie es z.- Zt. geplant wird,
Schwierigkeiten in den Weg gestellt, da die
nicht unerheblichen Entschädigungskosten an
das Gut Lehmsiek von den Schätzern ans
rund 31000 Rckk festgesetzt sind, die
natürlich von den Interessenten ausgebracht
werden müssen, in erster Linie auch von den
beteiligten Gemeinden. Ein Teil der Einwoh
nerschaft Schwabstedts hat gegen diese Mehr
belastung Protest erhoben. Die Freunde des
Chansseebans glauben nun den preußischen
Forstfiskus zu einer anderen Stellungnahme
bezüglich des Chanssecbaues veranlassen zu
können und haben sich in dieser Angelegenheit
nach Berlin gewandt.
* *
*
Ein Motorrad
aufgespießt.
Klockrics (Kreis Süötondcrn), 7. Mai.
Bei einem Zusammenstoß eines Motorrades
mit einem Fuhrwerk bohrte sich die Deichsel
des Wagens in das Bîotorrad. Die Pferde
des Wagens gingen durch und das aufgespieß
te Motorrad wurde mitgeschleift. Zum Glück
konnten die Pferde bald aufgehalten werden,
so daß der Motorradfahrer sowie der Führer
des Wagens nicht ernstlich verletzt wurden.
Obwohl der Wagen bei der wilden Fahrt zer
trümmert wurde, kamen auch zwei Kinder,
die im Wageninnern saßen, unverletzt davon.
Vom MMàâàķr.
AeberfsA bei Flensburg.
Flensburg, 7. Mai. In einer der letzten
Nächte ist ein junges Paar zwischen Wassers
leben und Kupfermühle von sechs oder sieben
Männern überfallen worden. Tie Kleidung
des jungen Mannes wurde nach Wertsachen
durchsucht,- als man nichts fand, jagte man
den Ueberfallenen davon. Dann versuchten
die Räuber das Mädchen in den Straßengra
ben zu zerren, ließen aber plötzlich von ihrem
Opfer ab, als ein Kraftwagen erschien.
às öem Kreis Eckemförve.
mg. Eckcrilförde, 5. Mai. Jmkerversammlung.
In „Schäfers Gasthof" tagte unter dem Vorsitz des
Landjägermeisters Ieàe-Ricseby die Hauptversamm
lung des Imkervereins „Unterschlei", die sick) einer
regen Beteiligung zu xrfreuen hatte. Nach Erle
digung des Geschäftlichen berichtete der Schrift
führer Theen-Seeholz über die Vereinstütigkeit 'm
letzten Jahre. Dem Berichte entnehmen wir, daß
es mit der Imkerei rückwärts geht, weil seit sechs
Jahren der Honigertrog infolge der schlechten Som
merwitterung immer geringer geworden ist. Hin
zu kommt der Umstand, daß der Rapsanbau bei
'uns ganz eingestellt ist und auch Buchweizen fast
garnicht mehr gesät wird, somit zwei wichtige
Trachtpflanzen bedeutungslos geworden sind. Der
Rückgang der Bienenzucht ist im Interesse der Land
wirtschaft und des Gartenbaues nur zu beklagen,
weil die Befruchtung vieler Nutzpflanzen nur durch
die Dienen erfolgt. Auch der Honigverkauf stößt auf
Schwierigkeiten, weil ungeheure Mengen Auslands-
ware nach Deutschland eingeführt werden und als
„allerfeinster, garantiert reiner Bienenhonig" zu
einem billigen Preise angepriesen wird. Da ein
Honigschutzgesetz zum 1. Oktober ds. Is. in Kraft
tritt und der Honigzoll von 40 auf 65 R-kt erhöht
ist, erwarten die Imker eine Bessergestaltung des
Honighandels. Der Verein zählte am Jahresschluß
92 Mitglieder und gehört somit zu den größten in
Schleswig-Holstein. Die Völkerzahl betrug 872.
Davon waren 523 in Kästen und 349 in Körben.
Alle Völker waren gegen Frevel, Einbruch, Feuer,
Wasser und in der Haftpflicht versichert. Die Faul-
brut scheint im Kreise erloschen zu sein, wenigstens
lud keine Fälle gemeldet worden. Bei der sodann
vorgenmnmenen Vorstandswahl wurde der ausschei
dende Schriftführer, der sein Amt nun schon 36
Jahre führt, einstimmig wiedergewählt. Der Kassen
bericht schloß mit einem netten Ueberschuß ab, wel
ches allgemein Freude hervorrief. Beschlossen
wurde ein Ausflug nach Segeberg zur Besichtigung
der neuen Imkerschule und den großen interessan-
len Kalkberghöhlen. Als Tag wurde der 27. Juli
in Aussicht genommen. Ein Teil der Kosten soll
aus der Vereinskasse bestritten werden. Wer an
der Fahrt teilirehmen will, hat sich spätestens zum
l8. Mai bei dem Schriftführer anzumelden.
Aus ökn GerrchLSlülen.
r. Flensburg, 8. Mai. Die kommunisti-
cheu Zusammenrottungen am 6. März in der
Neustadt hatten am Mittwoch vor dem Schöf
fengericht ein gerichtliches Nachspiel. Wegen
Widerstand, Aufforderung zum Ungehorsam
gegen Gesetz und vorsätzlicher Gefangenenbe-
rciung waren die kommunistischen Rädels
führer Peter Kring, Wilh. Heuck, Johs. Wohl-
mann und Richard Wille angeklagt. Während
die drei Erstgenannten wegen Diebstahls vor
bestraft sind, ist Wille unbestraft. Am genann
ten Tage hatten sich zahlreiche Kommunisten
in der Neustadt zu einer Demonstration ver
sammelt. Ihr Bestreben ging dahin, die bei
Arbeitsschluß aus der Werft kommenden Ar
beiter mit in die Straßenunruhen hineinzu
ziehen. Durch das Eingreifen der Polizei
wurde dies hintertrieben. Tie größten
Schreier waren die Obengenannten, die zur
Wache abgeführt wurden, wobei sie ihrer
Verhaftung Widerstand entgegensetzten und
die Menge aufforderten, den Anordnungen
der Polizei keine Folge zu leisten. Die An
geklagten behaupten sämtlich, unschuldig zu
sein und bestreiten die ihnen zur Last geleg
ten Vergehen. Die Verhandlung gab indes
sen ein klares Bild ihrer Schuld. Das Ge
richt verurteilte alle vier Angeklagten zu je
6 Wochen Gefängnis. Den Angeklagten
Heuck und Wille lvnrde die Untersuchungs
haft angerechnet.
x. Nenmünster, 7. Mai. Zigeuner-Gau
nereien. Ein fast unglaublicher Vorfall er
eignete sich in dem benachbarten Wittorf.
Eine Frau Wittmack ließ sich von einer Zigeu
nerin, die als Spitzenverkäuferin und Wahr
sagerin auftrat, erzählen, sie müsse, um Glück
zu haben, ihre Ersparnisse in einen Briefum
schlag stecken und sich diesen von ihr (der Zi
geunerin) in den Nacken stecken lassen, tat
sächlich stellte Frau Wi. für dieses unglaub
liche Vorhaben drei Zwanzigmarkscheine zur
Verfügung, die in her geschilderten Weise von
der braunen Schönen verwendet werden
sollten. Als später Frau Wi. ihrem heim
kehrenden Mann den Vorfall erzählte, fand
er zu seinem Entsetzen nur noch den leeren
Briefumschlag im Nacken seiner Gattin vor.
Mit den 60 RM. hatte sich die Zigeunerin
auf und davon gemacht. Glücklicherweise ge
lang dem Oberlandjäger Branöt-Wittorf
noch am gleichen Tage die Festnahme der
Schwindlerin, die sich Vironika Brand nannte
und heute im Schnellverfahren vom hiesigen
Schöffengericht zu drei Monaten Gefängnis
verurteilt wurde.
VrBdmzchrsä.
Gesellenprüfung. In der letzten Zeit legten
in Hohenwestedt kurz nacheinander 6 Malerlehr
linge ihre Gesellenprüfung ab und zwar Otto Vu-
tenschön, Lehrmeister Z. Strüben-Jnnien, Willy
Ehrichsen, Lehrmeister W. Krohn-Hohenwestedt,'
Wilhelm Krüger, Lehrmeister Fr. Ehlers-Hohen-
westedt; Ernst Lottermoser, Lehrmeister.W. Hein-
Hohenwestedt; Carl Weiland, Lehrmeister R. Eh
lers-Nindorf und Johs. Schümann, Lehrmeister
El. Schiimann-Osterstedt. Alle 6 Prüflinge be
standen die Prüfung mit „gut".
150 RM. für FenerlöschzweSe stellte dieLan,
desbrandlasse in Kiel der Gemeinde Kaiser-Wil
helm-Koog bei Marne aus Antrag des dortigen
Brandmeisters zur Verfügung, (cz.)
Ihre Gesellenprüfungen bestanden vor der Prü
fungskommission der Stapelholmer Zwangsinnung
folgende 6 Prüflinge: Heinrich Weber bei Bäcker
meister Klaus Hanfen-Bergenhusen, Johs. Brüg-
mann bei Augustin-Süderstapel, Heinrich Suhl bei
Brix-Erf.de, Wichelm Clausen bei Heinrich Reimers-
Erfde, Hinrich Koll bei Iohannfen-Thieleu und Th.
Schmidt bei Ieß in Wohlde, (ns.)
Für Feuerlöfchzwecke wurden der Ge>
meinöe Elsdorf-Westerrnühlen von der Lan
desbrandkasse 100 RM. zur Verfügung ge
stellt.
Ihre Hebammenprüfung bestand Frau
Luise Stöfen, Hademarschen, in Kiel mit dem
Prädikat „sehr gut".
Hohes Alter. Am 9. Mai feiern die Lebens-
veteranen ihren Geburtstag. Friedrich Wittke
wird 91 und der Rentner Peter Paulsen wird
90. Beide wohnen in Wesselburen. Im benach
barten Cchülp wird Johann Martens 83 Jahre.
Alle drei sind noch rüstig, (rg.)
Langjährige treue Dienste. Am 1. Mai war
der im Jahre 1867 in Schweden geborene Knecht
Alfred Hansen 27 Jahre ununterbrochen auf dem
Besitz des Landmanns Hermann Eisner in Dät-
gen tätig. Er trat am 1. Mai 1903 bei dem Hus-
n;r H. Stave in Dienst. Als Stave während des
Krieges seinen Besitz verpachtete, ging Hansen mit
zu dem Pächter über. Nach Abruf der Pachtzeit
wurde der Besitz vom Landmann Elsner übernom
men und Hansen blieb wiederum an seinem Platz.
— Ebenfalls konnte Frl. Frieda Baumann- am
1. Mai auf eine 5jährige Tätigkeit als junges
Mädchen bei dem Hufner Chr. Brüning in Dät-
gen zurückblicken. Ein gutes Zeichen in der jetzi
gen Zeit, (m.)
BşchAŞàrmMrs.
Kreisausschußobersekretär Vehrend kaufte das
in der Wildhofstraße in Bordcsholm gelegene
Wohnhaus der Witwe Otto, (es.)
Kaufmann Schwartz in Friedrichstadt hat
das am Markt in Friedrichstadt gelegene
Danckersche Hans käuflich erworben, (ns.) —
P. Eimmini aus Helferdeich bei Marne ver
kaufte sein daselbst gelegenes Wohnhaus für 5000
RM an H. Karstens jun., Helferdeich und erwarb
in Marncrdeich das Wohnhaus des, verstorbenen
Christian Jungclaus. Als Kaufpreis verlautet
7000 RM. (cz.) — Die Gastwirtschaft „Holsteini
sches Haus" von Hans Jacobs, in der Oesterstraße
in St. M-chaelisüonn gelegen, die im Grundbuch«
auf den Namen der Witwe Reuter, frühere Be-