Auf 3 Eimer Wasser
kommt immer 1 Paket
Persil. Wenn also un
ser Waschkessel beim
Waschen 6 Eimer
Wasser enthält,dann
nehmen wir 2 Pakete
Persil zu 45 Pfg- oder
besser noch 1 Doppel
paket zu 85 Pfg- und
sonst nichts!
Jlt. 103
Zweites Blatt
3. Mm
Das Wetter der nächsten Woche:
Herten Lrsàn, wa«m» fpüier
HrwttLLLrsergrrrrg.
Die letzte Aprilwoche entsprach im wesentlichen
der vor acht Tagen gegebenen Voraussage.
Die schon erwähnten Wärmegewitter wuchsen
sich am vorigen Sonnabend in Schlesien bereits zu
schweren Unwettern aus; die einheitliche und bis m
große Höhen sich erstreckeà Ostströmung glich je
doch alsbald alle lokalen Störungen wieder aus, so
daß Sonntag überall wieder heiteres, trockenes und
warmes Wetter herrschte. Waren Sonnabend in
Schlesien vor der Entladung der schweren Gewitter
24—25 Grad Wärme erreicht worden, so stiegen nun
in Südwestdeutschland die Temperaturen bis zu die
ser Höhe an. Montag wurden in weiten Teilen von
Süddeutschland und der Schweiz 24—25 Grad
Wärme verzeichnet; Frankfurt a. M. und Zürich
brachten es sogar auf 26 Grad C., denselben Höchst
wert, den an diesem Tage auch Rom und Messina
hatten. Es war also in Mitteleuropa ebenso warm
wie im äußersten Süden Italiens. So hohe April
temperaturen sind nördlich der Alpen zwar nicht
häufig, in neuerer Zeit aber wiederholt vorgekom
men, zuletzt in den Jahren 1928 und 1926. Dann
Muß man jedoch volle dreizehn Jahre zurückgehen,
Um — im Jahre 1913 — wieder sommerliche Tem
peraturwerte in der letzten Aprilwoche zu finden.
Während wir uns dieser Sommerwärme er
freuten, erfolgte in Rußland ein intensiver Kälte-
einbruch, der bis in die Ukraine hinein das Queck
silber unter Rull sinken ließ. In Nordrußland
herrschten bis zu 12 Grad Kälte, und nachdem ein zu
Beginn der Woche über Spanien und der Biskayasee
erschienenes Tief zu beiden Seiten der Alpen unse
rer Voraussage gemäß ostwärts nach den Donaulän
dern und den Karpathen gewandert war, wodurch
Mitteleuropa völlig auf feine Nordseite gelangte,
wurde der Koltluftstrom aus Nordrußland in Gestalt
frischer nordöstlicher Winde zu uns abgelenkt und
damit der schon erwähnte scharfe Teniperaturrück-
gang Ereignis. Er führte jedoch zu gleichzeitigem
und starkem Druckanstieg und damit zu einer Aus
breitung des nordeuropäischen Maximums nach Sü
den. Ihm verdanken wir die rasche Wiederherstel
lung der Schönwetterlage, die sich auch auf den Sü
den und Südosten ausbreiten wird, wo sich das
kühle, regnerische und unfreundliche Wetter auf der
Rückseite des ostwärts abziehenden Tiefs am läng
sten erhalten hat.
Für den Wochenbeginn kann überall mit trocke
nem, sonnigem und warmem Frühlingswetter ge
rechnet werden. Mit der zu erwartenden Derlage-
ming des nördlichen Hochdruckkerns über Mittel
europa werden die Temperaturen erneut beträchtlich
steigen, zumal im Westen des Erdteils Druckfall und
Transport warmer Tropikluft bevorsteht. Mit ihrer
Ileberflutung des Festlandes wird um die Mitle der
Woche wieder Gewitterneigung eintreten und die
Wetterlage unsicher werden. Möglicherweise wird
sich trotz der zu erwartenden Gewitterstörungen das
frühlingshaste Wetter rasch wiederherstellen und
auch die zweite Hälfte der Woche überdauern; doch
bleibt das noch abzuwarten. Ebensogut kann es
auch zu einem der in dieser Jahreszeit stets zu be
fürchtenden scharfen Rückschläge kommen.
* «
*
> * Der Mannergesangverein „Liederkranz"
hielt am 28. 4. seine diesjährige Hauptver
sammlung in der Eiderhallc ab. Der Vorsit
zende erstattete den Jahresbericht, aus dem be
sonders das Stiftungsfest (Ehrung des Prof.
Jversen) sowie der wohlgelungene bunte
Abend interessierten. Der Verein hat 43 neue
Rendsburg, den 3. Mai 1930.
Mitglieder aufgenommen. Der Kassenbericht
ergab einen Jahresübcrschntz von 69,65 ÏRJÌ;
dem Kassenwart wurde Entlastung erteilt. We
gen seiner Verdienste um den Verein wurde
Johs. Kruse, der 41 Jahre dem Verein ange
hört und 40 Jahr als Vorstandsmitglied ge
wirkt hat, zum Ehrenmitglied ernannt. Als
Vorsitzender wurde O. Kühl, als Kassenwart
C. Delfs und als Schriftführer Wucherpfennig
wiedergewählt. Anstelle des ausgeschiedenen
Vergnügungswartes Gabriel wurde Sanges
bruder Mester gewählt, als Mitglieder des
Bergnügungsausschusses David, Weber, Krab-
bes und Milde. Es wurde sodann beschlossen,
das diesjährige Sommervergnügen am 30.
August in der Schweizerhalle, das Stiftungs
fest am 16. November im Conventgarten und
das Faschingsvergnügen am 21. Februar 1831
im Schützenhofe abzuhalten. Anschließend wur
den die Vertreter für die Sängertage und -feite
in Westensee, Neumünster und Itzehoe ge
wählt.
* Die Mitgliederversammlung des Nends-
burger BaAspielvereins fand am gestrigen
Abend im Vereinslokal Hotel „Stadt Kiel"
statt. Etwa 80 Mitglieder nahmen in der Ver
sammlung teil. Unter den Eingängen inter
essierte besonders ein Brief mit Bild von dem
Mitglied Georg Boyens, der seit längerer Zeit
in Amerika ist und dort die Farben des R.B.V.
würdig vertritt. Das Bild zeigt ihn und Paul
Broöersen als amerikanische Fußballer. Im
Brief schildert er das amerikanische Sportle-
üen und seine und seines Freundes Stellung
in dem Sportverein seines Wohnortes. — Der
Sportwart Goetzin berichtete ausführlich über
die Aufstiegspiele um die Oberliga und über
die bevorstehenden Kämpfe, die noch ausgetra
gen werden müssen, um die Aufstiegfrage zu
klären. Die Spiele sämtlicher Mannschaften be
weisen, daß das Sportleben im Verein sich auf
einem Weg befindet, der zu Achtung und An
erkennung in der ganzen Provinz führen wird.
Dbr Sportbetrieb ist in sämtlichen Abteilun
gen rege und zeitigt sehr gute Erfolge. In
nächster Zeit werden die Südkreismeisterschaf
ten in Rendsburg ausgetragen, Ein Handball
turnier soll unter Teilnahme der besten Hand
ballmannschaften der Provinz stattfinden. Am
Sonntag wird mit dem Tcnnisspiel begonnen.
Der 1. Vorsitzende, Lederhändler Matthiesen,
berichtete kurz über den Kreistag in Neumün-
ster. Ein neuer Schriftleiter der Bereinsnach-
richten mußte gewähl werden, da der bisherige
Leiter Rehberg verzieht. Die Schriftleitung
werden Puhlmann und Ahlbrecht überneh
men. — Der Spielausschuß der Liga wurde
durch Plehn ergänzt, da das bisherige Mit
glied Will sein Amt niedergelegt hatte. Der 1.
Vorsitzende berichtete über die Arbeiten, die in
letzter Zeit auf dem Sportplatz an der Nobis-
krüger Allee verrichtet worden sind. Da eine
gute Rasenfläche erzielt werden soll, bleibt der
Platz bis Ende Juni gesperrt. Nachdem noch
einige Angelegenheiten unter Sonstiges er
ledigt waren, wurde die Versammlung mit
einem Hipp-Hipp-Hurra auf den R.B.V. ge
schlossen.
* Der Biochemische Verein hielt am Mitt
woch seine Monatsversammlung im Restau
rant „Zur Weintraube" ab. Nach Erledigung
des geschäftlichen Teiles gab der Vorsitzende
bekannt, daß auch in diesem Monat wieder
40 Neuaufnahmen zu verzeichnen waren. Da
der Saal überfüllt war, erhielt Siebke-Ham-
burg sogleich bas Wort zu seinem Lichtbilder
vortrag über „Leber- und Gallenerkrankung".
Der Referent besprach Lage, Bau und Funk
tion der gesunden Leber und ging dann auf
die wichtigsten Krankheiten der Leber und
Gallenblase ein. Ganz besonders eingehend
wurde die Zuckerkrankheit, welche vielfach erst
spät erkannt wird, besprochen und gleichzeitig
auf verschiedene Therapien eingegangen.
Nachdem der Referent die zur Heilung wich
tigsten biochemischen Mittel, sowie einen gün
stigen Ernährungsplan angegeben hatte, wur
den noch einige sehr gute, kolorierte Lichtbil
der gezeigt. An Hand dieser Bilder erklärte
der Redner nochmals die schlimmsten Krank
heiten der Leber und widmete den Ursachen
seine besondere Aufmerksamkeit, da durch de
ren Kenntnis manches, sonst unheilbares Lei
den, vermieden werden kann. Zum Schluß
versprach Siebte, der zum 1. Juni nach Neu
babelsberg an das Bundes-Präsidium beru
fen ist, unseren Mitgliedern im Herbst einen
Vortrag über „Das Krebsproblem" zu hal
ten. Reicher Beifall belohnte den Redner für
seine hoch interessanten Ausführungen. Mit
dieser Versammlung geht der Verein in die
Sommerpause und beginnt die Vortragsreihe
in der nächsten Versammlung am 30. Septem
ber 1930 mit dem Piller-Vortrag: „Die wah
ren Ursachen der Nervenleiden."
* Tie Rechtslage beim Fernbleiben von
der Arbeit am 1. Mai. Der Pressegewerk-
schaftliche Zeitungsdienst teilt mit: Das Fern
bleiben von der Arbeit am 1. Mai gegen den
Willen des Arbeitgebers, ist, sofern die tarif
vertraglichen Vereinbarungen nichts anderes
bestimmen, als Arbeitsverweigerung anzu
sehen. Es besteht also kein Recht auf Urlaub,
auch nicht auf unbezahlten Urlaub am 1. Mai.
De zahlreichen fristlosen Entlassungen, die
jährlich infolge der Maifeier erfolgen, müssen
von den Arbeitsgerichten als zu Recht beste
hend anerkannt werden. Noch im vergange
nen Jahr ist eine höchstrichterliche Entschei
dung des Reichsarbeitsgerichtes ergangen:
„Das unerlaubte Fernbleiben am 1. Mai gilt
als beharrliche Arbeitsverweigerung u. kann
mit fristloser Entlassung beantwortet werden."
* Generalmajor a. D. Vertag gestorben.
Nach längerem schweren Leiden starb tn Burg
bei Magdeburg im 70. Lebensjahre der frühere
Kommandeur der im Frieden hier in Garnison
gelegenn 1. Abteilung des chem. Lauenb. Feld-
art.-Regt. 48, Generalmajor a. D. Bertog. We
gen seiner hohen soldatischen Tugenden und
seines volkstümlichen Wesens erfreute er sich
sowohl bei den Angehörigen des Regiments
als auch bei der Zivilbevölkerung der Stadt
großer Beliebtheit. Der Bund ehem. Angehö
riger des Felöart.-Regt. 48 widmet ihm im
heutigen Anzeigenteil einen ehrenden Nach
ruf.
* Das Land des Lächelns. In der Auffüh
rung des Kieler Stadttheaters am Mittwoch,
den 7. Mai wirken in den Solopartien mit die
Damen Halla, Rodetzko, Wöbbeking, die Herren
Stiller (Prinz Sou Chongs, Martin, Ruhl,
Schmidtmann, Carl-Heinz Erbe, Ernst Hälbig
und Frodewin Jllert. Die Tänze sind einstu
diert von Oberrcgisseur Senius, die musikali
sche Leitung liegt in den Händen von Kapell
meister Manfred Köhler. Der Schauplatz der
„romantischen" Operette, wie Lehàr sein neues
Werk nennt, das sich dem Charakter der Spiel
oper nähert, ist Wien und Peking (Frauen
palais bei Sou Chongs. Tie farbenprächtigen
Bühnenbilder sind entworfen von F. X. Scherl,
die Musik stellt das Kieler Städt. Orchester.
* Der Vaterländische Frauenvereiu vom
Roten Kreuz und der Landwirtschaft!. Haus-
frauenvereiu laden in heutiger Nummer zu
einem Vortragsnachmittag ein, an dem Käte
Kruse sprechen und Lichtbilder zeigen wird.
Welche Mutter kennt sie nicht, die niedlichen
Puppenkinder der Käte Kruse, von denen ein
SvkfErmgs-Kttre« rm Frühling
9227]
sind besonders empfehlenswert. Nehmen Sie dreimal täglich
2—3 Toluba. Kerne, die fettzehrende Stoffe enthalten. Die
echten Toluba-Kerne erhalten Sie in Apotheken, sicher
Garnison-Apotheke
eigenartiger Zauber ausgeht, die, obgleich
Spielzeug, doch schier vollkommen geschaffen
scheinen, den kleinen Puppenmüttern die Illu
sion der Wirklichkeit zu vermitteln. Sie erfül
len in höchstem Maße die Aufgabe der Puppe
nicht nur Zeitvertreib zu sein, sondern viel
mehr die natürlichen mütterlichen Instinkte
zu pflegen und zu entwickeln. Warum gerade
Käte Kruses Puppen diese Aufgabe in so ho
hem Maße erfüllen, ist zweifellos d. Geist, der
sie erdachte und bildete. Käte Kruse suchte als
Mutter ihrem Kinde selbst Spielzeug zu for
men, natürlicher als das käufliche und darum
fähiger erzieherisch zu wirken. So entstanden
unter ihren Künstlerhänden, die mütterliche
Liebe beseelte, allmählich aus primitiven An
fängen die kleinen Kunstwerke, die jeder mût-ş
tcrliche Mensch lieb haben muß. Es muß eine
besondere Frauenseele sein, die um das Edelste
im Frauenleben schon dem Kinde so.vollkomst
men wie möglich nahezubringen, zu solch
künstlerischem Schaffen kommt. Was sie Frau
en aus ihrem Leben und Wirken und die aus
ihren Erfahrungen geborenen Anwendungen
auf Erziehungsfragen und Frauenberufe zu
sagen hat, ist zweifellos wertvoll und wird auf
hoher Warte stehen. Ihre Ausführungen wer
den sicher den Beweis bringen, daß nicht die
Krauen zum Mütterlichen in der modernen
Entwicklung mit ihren Anforderungen keine
Zeit mehr haben, sondern daß die Mutter in
der Frau der Kern zu jeder wirklich großen
Entwicklung ist. — Es sollte sich keine Frau
diese wertvollen Anregungen entgehen lassen
und ist dem Vortrag Käte Kruses eine große
Hörerschaft zu wünschen.
Fundsachen.
Gefunden wurde auf der Chaussee Rends
burg—Eckernförde in der Nähe von Borgstedt-
selde eine Autokurbel, bei der Viehmarkthalle
Turnschuhe und ein Turnanzug, in der Fock
beker Chaussee eine Wachstuchtasche mit 2
Heften. Die Sachen befinden sich im Fundbüro
(Polizeibüro).
bd. Budelsdorf, 2. Mai. Ein Zusammenstoß
zwischen einem Motorradfahrer und, einem Ge-
schaftsauto ereignete sich gestern bei der Einmün
dung der Brandtstraße in die Chausieestraße. Das
Geschäftsauto wollte in die Brandtstraße einbie
gen, während auch aus der Brandtstraße ein Lie
ferauto herauskam. Dadurch ist der aus der Rich
tung Eckernförde kommende Motorradfahrer wohl
unsicher geworden und fuhr in das Eefchäftsauto
hinein. Das Motorrad wurde beschädigt. Der
Fahrer kam ohne Verletzungen davon.
Vereins-Anzeiger
Ls,r-
âaMketml
PüiclKversamralsiig
Montag, den 5. Mai 1930 abends
81/2 Uhr Harmonie.
(9528)
K. M. T. V.
Keilte, Sonnabend, 8 Uhr in der Eiderhalle
Vortrag des Tennistrainers Röstel im Ten-
(9491) nisverein.
Tennisspieler des H. T. V. sind eingeladen.
Schläger mitbringen.
Am Mittwoch, den 7. Mai 1930
abends 8,30 Uhr
Versammlung
im Vereinslokal.
(9485