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Mmleèerrr. 
Eine Feier aus Anlaß des 1. Mai fand 
auch hier auf Aufforderung der S.P.D. Groß- 
Rendsburg, des Allgemeinen Deutschen Ge- 
werkschaftsüundes Ortsausschuß Rendsburg 
und des Allgemeinen Deutschen Bcamtenbnn- 
ües Ortskartell Rendsburg statt. Vormittags 
um y 2 lO Uhr wurde in Büdelsdors zu einem 
Demonstrationszuge angetreten. An dem Zu 
ge nahmen unter Vorantritt eines Spiel 
mannskorps und einer Musikkapelle etwa 1000 
Personen mit zahlreichen Fahnen teil. Nach 
einem Ummarsch durch Büdelsdors und 
Rendsburg wurde auf dem Paradeplatz vor 
dem Gewerkschaftshaus Aufstellung genom 
men. Nachdem die „Internationale" gespielt 
war, hielt Frau Landtagsabgeorönete Nanny 
Kurfürst aus Kiel vom Balkon des Gewerk 
schaftshauses eine Ansprache, die mit einem 
dreifachen Hoch aus die freie Sozialdemokratie 
schloß. Anschließend spielte die Mustk den Sv- 
zialistenmarsch. 
Nachmittags war ein Spaziergang nach 
dem Büdel'söorfer Eiöersportplatz und abends 
um 8 Uhr folgte eine Feier im Gewerkschafts- 
Haus, in der eine Ansprache, Vorträge und 
turnerische Vorführungen der Arbeiterjugend, 
Musik- und Gesangvorträge miteinander ab 
wechselten. 
Auch die K. P. D. veranstaltete am Vor 
mittag vom Schloßplatz aus mit roten Fah 
nen und Schildern einen Umzug durch Rends 
burg und Büdelsdors, an dem etwa 50 Perso 
nen teilnahmen. 
* Strafsitzung des hiesige» Amtsgerichts 
vom 1. Mai. In der heutigen Sitzung vor 
dem Einzelrichter standen folgende Sachen 
zur Verhandlung: Ein Elektriker aus Bü- 
delsdorf hatte sich wegen Betruges in zwei 
Fällen zu verantworten, Er hatte ein Tele 
gramm, das er beim Postamt in Büdelsdors 
aufgeben sollte, nicht aufgegeben, hat sich aber 
nachher 2,10 NM. geben lassen, die das Tele 
gramm angeblich gekostet haben soll. Ferner 
soll er sich für eine Radioanlage 100 NM. ha 
ben zahlen lassen und dafür eine Radivanlage 
mit alten, unbrauchbaren Zubehörteilen gelie 
fert haben. Nach zahlreicher Zeugenverneh 
mung wurde er wegen Betruges in 2 Fällen 
zu insgesamt 70 NM. Geldstrafe evtl. 14 Ta 
gen Gefängnis verurteilt. — Ein Arbeiter 
aus Wanne-Eickel wurde von der Anklage 
des Betruges freigesprochem — Eine Ehefrau 
kaufte von einem Kaufmann in Hamburg 
Wäsche auf Abzahlung und soll dabei ange 
geben haben, sie bekäme Stillgeld aus einer 
Krankenkasse und könne davon die nächste 
Abzahlung von 50 NM. leisten, während sic 
nach ihren eigenen Angaben gar nicht die Ab 
sicht gehabt haben soll, das zu erwartende 
Stillgeld für die Bezahlung der Wäsche zu 
verwenden und auch bisher nicht auf die 
Schuld abgezahlt haben soll. Sie wurde man 
gels Beweises freigesprochen. — Ein hiesiger 
Gewerbetreibender wurde wegen Umsatzsteu 
erhinterziehung zu 50 RM. Geldstrafe verur- 
Schleswig-Holstein. 
Rendsburg, den 2. Mai 1930. 
teilt. — Ein früher in Rendsburg ansässiger 
Tischler aus Hamburg hatte einen Strafbe 
fehl über einen Monat Gefängnis erhalten, 
weil er in Rendsburg in der Zeit vom 1. 9. 28 
bis zum 28. 2. 29 als Arbeitgeber Beitrags 
teile zur Arbeitslosenversicherung und Kran 
kenversicherung, die er von den bei ihm Be 
schäftigten einbehalten oder von ihnen erhal 
ten haben soll, der berechtigten Kasse vorsätz 
lich vorenthalten haben soll. Hiergegen hat 
er gerichtliche Entscheidung beantragt. Er 
wurde im heutigen Termin zu 20 NM. Geld 
strafe verurteilt. Die Strafe fiel deshalb so 
milde ans, weil besondere Milderungsgründc 
vorlagen. Im allgemeinen wird sonst nnr auf 
Gefängnisstrafe und evtl, auch noch auf Ver 
lust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt. — 
Zwei Bettler wurden wegen Bcttelns zu drei 
Wochen bezw. 5 Tagen Gefängnis verurteilt. 
* Der Ehrcnmeisterbrief der Schlachter- 
innuug Rendsburg wurde dem Schlächtermei 
ster Fritz Paulsen sen. in Fockbek für 46jährige 
Tätigkeit in der Innung durch Obermeister H. 
Löpthien überreicht. 
bd. Der Vuud für Vogelschutz, Ortsgruppe 
Rendsburg, veranstaltet regelmäßige Wande 
rungen in die Natur, um seinen Mitgliedern 
eine Beobachtung der Vogelwelt zu ermögli 
chen. In diesem Jahre sind die Wanderungen 
vor kurzem wieder aufgenommen. Ter erste 
Ausflug führte die Mitglieder nach dem Hoh- 
ner Gehege. Am vergangenen Sonntag wurde 
ein Ausflug nach Dickendörn unternommen. 
Trotz öes ungünstigen Wetters war die Betei 
ligung sehr gut. Es konnten viele Vögel beob 
achtet werden, vor allem wurde auch der rote 
Milan und der Fischadler gesichtet, zwei Vögel, 
die in unserer Heimatprovinz sehr selten sind. 
* Die ehemaligen Angehörigen des 4. 
Garderegiments z. F. und des Rescrve-Jnfan- 
terie-Rcgiments 93 begehen vom 28. bis 30. 
Mai dieses Jahres die^Feier des 70. Grün- 
dungstages des Regiments in ihrer Garnison 
Berlin. Nähere Auskunft erteilt auf Wunsch 
Kamerad Wohlert in Kiel, Harmsstraße 72. 
* Verloren hat ein hiesiger Kaufmanns- 
lehrling eine braune Geldbörse mit einem 
ungefähren Inhalt von 23 RM. und zwar 
zwei Zehnmarkscheinen und Hartgeld. Nähe- 
res im Fundbüro (Polizeibüro). 
* Die Volksbühne schließt mit einer Auf 
führung von Lehars neuester Operette „Das 
Land des Lächelns" am Mittwoch, dem 7. Mai. 
die Spielzeit ab. Das Werk wird mit einem 
außerordentlichen Aufwand an Dekorationen, 
Kostümen und Personal von Oberspielleiter 
Richard Senins inszeniert. Die Hauptpartie 
singt Fräulein Mia Rodetzko. 
* 
Büdelsdors, 1. Mai. Unfall. Heute nach 
mittag kurz nach 5 Uhr stürzte ein junger 
Mann von hier am Eiderstrand gegenüber der 
„Eiderlust" und brach ein Bein. Er wurde dem 
Rendsburger Krankenhaus zugeführt. Er 
mußte einige Zeit aus Hilfe warten, weil we 
der am Strand noch in der „Eiderlust" ein 
Fernsprecher vorhanden ist und erst in Vü- 
delsöorf nach Hilfe telefoniert werden mußte. 
ösm ftmfc NêMsbMI. 
Durchgehende Pferde Verursachen 
einen Anfall. 
gg. Christiansholm, 1. Mai. Ms am Mitt 
wochnachmittag der bei der staatlichen Mooradmi 
nistration beschäftigte Arbeiter Larstensen beim 
Kartoffelpflanzen die Kartoffeln mit einer mit 
Pferden bespannten Lore fuhr, scheuten die Pferde 
und gingen durch. Dabei sprang die Lore aus den 
Schienen und C. kam zu Fall. Die Lore fuhr ihm 
über die linke Seite und verletzte ihn schwer 
Durch das Sanitätsauto der Freiwilligen Sani 
tätskolonne vom Roten Kreuz in Rendsburg 
wurde er schnellstens in das Rendsburger Kran 
kenhaus übergeführt. Dort wurde ein Unter 
schenkelbruch, ein Fußbruch und ein Beckenbruch 
festgestellt. 
Nortors, 2. Mai. Eine weitere Richtigstellung. 
Wie uns von der Stadtverwaltung Nortorf mitge 
teilt wird, ist das in unserem Bericht über die Etats 
beratung angegebene Stimmenverhältnis 9:6 bei der 
Annahme des Kämmerei-Kommissions-Borschlages 
richtig gewesen. Die von uns gestern gebrachte 
Richtigstellung muß daher auf einem Irrtum des 
Stadtv. Röh, die sie uns zugesandt hat, beruhen. 
Mm tzoķşiem. 
Schwerer Derkehrsirnfall in 
Bordesholm. 
es. Bordesholm, 2. Mai. Ein schweres 
Unglück ereignete sich am Donnerstagvor 
mittag nach 10 Uhr bei der Stratzenkrenzung 
Kieler Chaussee-Holstenstraße lBrauerei Tei- 
nert). Ter Motorradfahrer König aus Ham 
burg fuhr mit seiner schweren Maschine mit 
seiner Frau als Mitfahrerin in Richtung 
Kiel. Bom Bahnhof her kam das Auto eines 
Oberlehrers aus Köln. Dieser wollte mit 
Vollgas die Straße überqueren und hatte 
wahrscheinlich den Motorradfahrer nicht gese 
hen. Doch kam der Wagen nicht schnell genug 
über die Straße. Der Motorradfahrer fuhr 
mit aller Wucht auf den Wagen auf, von dem 
das linke Hinterrad abgerissen wurde. König 
und seine Frau wurden in hohem Bogen auf 
die Straße geschleudert. Während der Fahrer 
mit leichten Verletzungen davonkam, blieb die 
Frau bewußtlos liegen. Dr. Jentz war sofort 
zur Stelle und leistete die erste Hilfe. Die 
Frau trug eine große, klaffende Wunde am- 
Hinterkopf davon, die genäht werden mußte. 
Das Motorrad wurde stark beschädigt. 
os. Bad Bramstedt, 1. Mai. Verunglückt 
ist der Tischlermeister Carl Graf Hierselbst. 
Eben von Hanse auf seinem Rad weggesahren, 
wurde er durch ein Auto umgestoßen und 
überfahren. Er erlitt einen doppelten Bruch 
des rechten Unterschenkels und mutzte nach 
Neumünster ins Krankenhaus gebracht wer 
den. — Ein schnelles Vanmroden konnte man 
kürzlich an der Straße zum neuen Kurhaus 
beobachten. 18 mittelgroße Pappeln wurden 
dort mit einem Motor aus der Erde gezogen 
und samt ihren riesigen Wurzelballen sein 
säuberlich nebeneinander hingelegt, In zwei 
Stunden war die Arbeit erledigt. Wie lange 
hätten wohl Menschenhände daran zu tun ge 
habt? 
Mm Dithmarschen. 
ek. Weddiugftedt, 1. Mai. In Haft genom 
men wurde ein hiesiger Einwohner wegen 
Verdachts der Brandstiftung an dem Hause 
seines Schwiegervaters, des Landmannes Dirk 
Clausen, dessen Gewese am Dienstag nach 
Ostern ein Raub der Flammen wurde. 
ah. Lunden, 2. Mai. Eine Grabkammer 
geöffnet. Auf dem alten historischen Friedhof 
wurde eine Grabkammer geöffnet. Es handelt 
sich wahrscheinlich um ein Grab des großen 
Nannengeschlechts. Zwei kleine Treppen füh 
ren in das Grabgewölbe, das Manneshöye 
hat. An der Wand stehen eiserne Stäbe, auf 
denen die Särge gestanden haben. An den 
Stäben hängen noch die Sarghandgriffe. In 
einem Behälter liegen 5 bis 6 Totenschädel, 
die man durch eine Glasscheibe sieht. 
LsmşşchĢ Şàstedt. 
yy. Tönning, 1. Mai. Umsiedlung Töunin- 
gcr Werftarbeiter. Mit der Stillegung der 
Tönninger Werft verloren bekanntlich zahl 
reiche Arbeiter ihren Verdienst. Die Bestre 
bungen der Stadtverwaltung, sie nach Ham 
burg umzusiedeln, hatten Erfolg. 26 Familien, 
deren Ernährer in Hamburg Arbeit fanden, 
ziehen heute, am 1. Mai, nach dort um. Am 
1. Juni folgen weitere 22 Familien. 
YY. Tönning, 1. Mai. Die Peininsel erhält 
Frischmasserversorgung. Die ca. 1 Klm. vom 
Festlande getrennt in der Eidermünüung lie 
gende Insel, sogenannte Peininsel, erhält zur 
Zeit eine Frischwasserversorgung. Durch Tur- 
Vereins-Anzeiger 
Sportplatz an der Enge 
2. BsZîrLgfşiêelLag 
lKeora P. Vlalchke-Gedächtnistpieke) 
Sonntag, 4. 5. 
Beginn 15 Uhr 
Handball 
<9453 
Mißif-l B. K. Liza 
Polizei-Sportverein 
Eintrittspreise: Erw. 50 W. Erwerbs!, u. Kinder 30 Ģ 
Mm- itträ LaàelķrUrm, Rendsburg 
SoM"üend. den 3. Mai. abends 8'/- Uhr 
6e»ersloeksWUs»llll 
im Vereinslokal Riett's GeleMàftsKaiļs 
Tagesordnung wird in der Versammlung bekannt 
gegeben Erscheinen der Kameraden ill Pflicht! 
9< 45 > Der Vorstand. 
Xmmáke 
'stunde veisdkmfft IIhnen Q! 
Wenn Sie Q zum Geschirrspülen, zum Aufwaschen und 
Reinigen nehmen, haben Sie es viei leichter und sind 
viel schneller feriig. © rückt allem Schmutz und Fett 
energisch zu Leibe. Messer, Gabeln und Löffel, Teller 
und Schüsseln, Töpfe und Pfannen, kurz alles Geschirr 
säubert Ş im Augenblick. 
Auch beim Pützen von Sf einfliesen,Wandsockeln,5ade- 
wannen und Spülbecken bewährt sich © vortrefflich. 
Ş spart Ihnen soviel Mühe und Arbeit, daß es rück 
ständig wäre, es nicht zu benutzen,. Es kostet doch 
nur 25 Pfennige und ist außerordentlich ergiebig. 
1 ESSLÖFFEL AUF 10 LITER 
»«SIMER HEISSES WASSEB 
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