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30. April
sich ging. Heute hat sich die Eemeindesparkasse
zu einem Geldinstitut entwickelt, das für das Ge
schäftskosten am Orte unentbehrlich ist.
Die Entwicklung in den Jahren seit 1923 wird
am besten an Hand folgender Zahlen illustriert.
Es waren vorhanden Ende 1923 11 Sparbücher
mit 661 Rcll Einlagen, Ende 1924 155 Sparbücher
mit 26 353 3ÎJI Einlagen, Ende 1925 555 Spar
bücher mit 111 509 Roll Einlagen, Ende 1926 842
Sparbücher mit 214 533 3Ui Einlagen, Ende 1927
1073 Sparbücher mit 304 496 3Ui Einlagen, Ende
1928 1315 Sparbücher mit 404 956 R-<l Einlagen,
Ende 1929 1467 Sparbücher mit 537 264 3lJi Ein
lagen, Ende April 1930 1530 Sparbücher mit über
600 000 31M Einlagen. Betrug im Jahre 1924 die
Durchfnchittseinlage auf ein Sparbuch nur 170
31JI, so stellte sie sich im Jahre 1929 schon auf 366
RUl. Kamen im Jahre 1924 auf rd. 35 Einwoh
ner 1 Sparbuch oder rd. 5 RUl Einlagen, so ent
fielen Ende 1929 bereits auf 3,7 Einwohner 1
Sparbuch oder rd. 98 RM Einlagen. Diese Zahlen
beweisen, wie die Eemeindesparkasse es verstanden
hat, stetige und zielbewußte Wiederaufbauarbeit
zu leisten. Besonders wurde das Kleinsparen durch
Heimsparbllchsen gepflegt. Ende 1929 waren 334
Heimsparbücher im Umlauf. Auch das Abholver
fahren hat sich durchaus bewahrt. Die Spargeld
einsammler besuchen die Sparer jede Woche und
holen die zum Sparen bestimmten Beträge aus
dem Hause ab.
Der Giro- und Kontokorrentverkehr hat im
Laufe der letzten 6 Jahre eine beachtliche Entwick
lung erfahren. Waren Ende 1924 161 Konten
mit 44 237 3UL Einlagen und 47 597 3UI aus
geliehenen Geldern vorhanden, so betrug die Zahl
der Konten 1929 bereits 383. Der Einlagen
bestand stellte sich auf 116 929 3{Jt, während aus
geliehen waren 311 576 31JI. Gerade die letztere
Zahl beweist, wie unentbehrlich die Sparkasse für
die Wirtschaft geworden ist.
Dem Darlehens- und Hypothekengeschäft
wurde ebenfalls die größte Aufmerksamkeit ge
widmet. Ende 1929 waren 18 174,44 31 Jl als
Schuldscheindarlehen und 171 882 31 Jl als Hypo
thekendarlehen ausgeliehen.
In stetig aufsteigender Linie bewegte sich auch
das Wechselgeschäft. Während 1924 nur 10 Wech-
von 880 565 3UL Der Gesamtumsatz der Spar
kasse stieg von 1924 mit 1 387 312 9îd£ 1929 auf
12 447 690 3ÎJI im Jahre. Die offenen Rücklagen
der Kasse betragen z. Zt- 32 131 3ÎJI.
Aus Anlaß des 10jährigen Bestehens der
Kasse sind aus dem letztjährigen Reingewinn
2500 3ÌJI für gemeinnützige Zwecke zur Vertei
lung bestimmt. Außerdem ist beschlossen worden,
vom 1. Mai d. I. ab an jedes neu geborene Kind
ein Geschenksparbuch über 3 3ÌJI auszuhändigen.
Auch das Geschäftsjahr 1930 hat bisher durch
aus günstig eingesetzt und berechtigt zu der Hoff
nung, daß sich die Sparkasse auch in Zukunft in
aufsteigender Linie bewegen wird zum Wöhle und
zum Nutzen der Allgemeinheit.
Rendsburg, den 30. April 1930.
* In den Ruhestand tritt am 1. Mai nach 42-
jähriger Dienstzeit Oberpostschaffner Peter Petersen
vom hiesigen Postamt. 26 Jahre war er in Rends
burg tätig, vorher in Nordschleswig.
* Versetzt wurde Telegrophendirektor Beckmann
'N Kiel, ein gebürtiger Rendsburger, als Postrat nach
Berlin.
* Der Ortsvcreiu Rendsburg des Ev. Ar
beitervereins hatte am Sonnabend eine Wer-
bcversammlung im Gemeindehause veranstal
tet, die recht gut besucht war. Nachdem der 1
Vorsitzende Peters dieselbe mit einigen einlei
tenden Worten eröffnet hatte, erteilte er dem
Referent des Abends, Gewerkschastssekretàr
Klein-Hamburg, das Wort zu seinem Vortrage
„Reformation der Revolution". In klarer,
packender Weise schilderte er die Nachwirkun
gen der Reformation und stellte die Nachwir
kungen der Revolution ihr gegenüber. Redner
betonte, daß die ev. Christenheit noch lange
nicht genug getan hätte um die Segnungen der
Reformation auszunutzen und die chrrstlichen
Organisationen weiter auszubauen. Sie müßte
heute viel mehr denn je an die Oeffentlichkeit
treten und mannhaft für den ev. Glauben ein
stehen. Eine rege Aussprache setzte ein. Leider
waren Gegner der Kirche nicht erschienen,
trotzdem jedermann freundlichst eingeladen
war. Mit einem Dank an den Redner und mit
einem Hinweis aus die am 2. Mai stattfinden
de Mitgliederversammlung mit Unterhal-
tungsabenü (Herr Pastor Schröder wird einen
Lichtbildervortrag über Alt Rendsburg Haltens
schloß der Vorsitzende gegen 11 Uhr die äußerst
anregend verlaufene Versammlung.
* Der DHV. im Film. Am Sonntag, dem 4.
Mai 1930, vorm. 11 Uhr, veranstaltet die Orts
gruppe Rendsburg des Deutschnationalen Hand-
lungsgehilfen-Verban'des eine öffentliche Morgen
feier in den Tonhallen-Lichtfpielen, in deren Mittel
punkt die Vorführung des Fümes „Der Kaufmanns
gehilfe, sein Stand und stin Verband" stehen wird.
Dieser Film soll in acht Akten ein anschauliches und
interessantes Bild vom Werden, Wirken und Wollen
des DHV. geben. Er begnügt sich nicht mit einer
trockenen Darstellung der Aufgabengebiete des
DHV., sondern fesselt durch seine lebendigen, — teils
dramatischen, teils erheiternden — Bilder. Die Mit
wirkung erster Filmfachleute hat ein Werk erstehen
lassen, das die Zuschauer nicht nur belehrt und unter
hält, sondern stark in den Dann zieht. Interessant
ist auch zu wissen, daß die historischen Szenen in den
Krämerläden Alt-Hamburgs und im Schabbelhaus zu
Lübeck aufgenommen wurden. Der Film, der schon
in vielen Großstädten gezeigt wurde, erregte überall
lebhaftes Interesse und brachte ausverkaufte Häuser.
— Musikalische Darbietungen, sowie eine kurze, ein
führende Ansprache des Geschäftsführers Dolbehr
werden die Feier umrahmen. (Siehe Anzeige in
der Fpeitag-Nummer.)
bd. Büdelsdorf, 29. April. In der Klagesache
gegen Rendsburg ist der auf den 1. Mai angesetzte
Termin vor dem Landgericht in Kiel auf den 8. Mai
verlegt worden. Es wird dann die Klage wegen Er
stattung der in den Jahren 1928 und 1929 erhobe
nen Finanzzuschläge an die hiesigen Konsumenten
sowie auch der Antrag au fErlaß einer einstweiligen
Verfügung wegen der neuen Grundgebühren ver
handelt werden.
bd. Büdelsdorf, 29. April. Eine Neuaushebung
der Brandwehr hat stattgefunden. Diese Aushebung
gilt für zwei Jahre, also bis 1932. Ausgehoben sind
männliche Personen im Alter von 20—30 Jahren,
deren Familiennamen mit den Buchstaben H—L
beginnen. Es werden ca. 80 Brandwehrmitglieder
gebraucht. Die diesjährigen Uebungen finden am
'11. Juni, 25. Juni, 9. Juli und 16. Juli, abends
7 Uhr, beim Spritzenhaus statt. Die ausgehobenen
Mannschaften erhalten besondere Nachricht.
Büdelsdorf, 30. April. Die gesetzliche Miete
für Büdelsdorf beträgt, wie nochmals darge
legt sei, infolge der Einführung eines fünften
Steuervierteljahres für die Monate April und
Mai je 144 % der Friedensmiete, für Juni und
die folgenden Monate je 132 % (nicht 133 %,
wie es infolge eines Druckfehlers hieß) der
Friedensmiete.
Aus der Urzeit der Rordmark.
Kiel, 80. April. In der Mitgliederver
sammlung der Gesellschaft für schleswig-chol-
steiNlsche Geschichte hielt der Direktor des Mu
seums vaterländischer Altertümer, Dr.
Schwantes, einen Vortrag über „Aus der Zeit
der frühesten Besiedelung Schleswig-Hol
steins". Den fesselnden Mitteilungen entneh
men wir folgendes:
Man hat die Spuren des Menschen der
Eiszeit: seine Werkzeuge und damit die Ur
geschichte der bildenden Kunst, bekanntlich ent
deckt in Südfrankreich. Von diesen ältesten
Spuren: Faustkeilen ans Feuerstein, die ih
ren Namen deswegen führen, weil sie mit der
Faust gehandhabt wurden, schätzt man, daß sie
ans einer Zeit stammen, die etwa 12 000 Jah
re vor Christi Geburt liegt.
Die Bestrebungen nun, den eiszeitlichen
Menschen der sogenannten „älteren Steinzeit"
auch bei uns im Norden nachzuweisen, erstrek-
ken sich, wie der Redner ausführte, über lange
Jahrzehnte. Sie wurden, wie das bei der
Wissenschaft des Spatens oft so geht, wesent
lich gefördert durch Liebhaber dieser Wissen
schaft in Laienkreisen: durch Lehrer oder gar
durch Handwerker, die sorgfältig Funde zu
sammentrugen und sammelten, und durch
glückliche Zufälle.
Einem solchen glücklichen Umstand ver
dankte der Redner auf einem geologischen
Ausflug die Entdeckung der ältesten menschli
chen Wohnstätte des europäischen Nordens im
Moor von Duwensee im Kreise Lanenburg.
Die Feuerstelle dieser Wohnstätte ist einge
friedigt von Sand- und Tonschichten. Der
Boden der Wohnstätte ist mit Baumrinden
belegt. Anscheinend handelt es sich, wie bei
einer ähnlichen Fundstelle in dänischen Moo
ren auf Seeland, um Inseln oder Halbinseln,
die von den Menschen nur im Sommer be
wohnt wurden. Jedes Jahr hat man vermut
lich einen neuen Rindenteppich gelegt. Man
fand hier Feuerstein- und Knochengeräte, wie
sie die Forschung als von eiszeitlichen Men
schen herstammend erwiesen hat. Zugleich fand
man das älteste Zeugnis der Schiffahrt der
Welt, ein Pappelruder, an dieser Stelle,' es
gibt sonst während ^ der ganzen Eiszeit keine
Belege dafür, daß der Eiszeitjäger auch aus
Fischfang gegangen wäre.
Zu den wertvollsten Funden in Schles
wig-Holstein gehört ferner eine Hirschge
weihstange, die eine Ornamentik aufweist, de
ren Linienführung verwandt ist mit den älte
sten Kundgebungen menschlicher Kunst. Sie
weist eine schematische Darstellung eines
Menschen mit erhobenen Armen auf, die er
innert an die Sinnbilder der Urreligion des
nordischen Menschen, wie der Marburger For
scher Hermann Wirth sie in überraschender
Weise zusammengetragen hat.
tb. Schacht-Audors, 28. April. Der Zweigver
ein Schacht-Audors des Vaterländischen Frauen-
vereins vom Noten Kreuz veranstaltet am Sonn
abend. dem 3. Mai, abends 8 Uhr, bei Gastwirt
Lüthje eine unentgeltliche Vorführung des Films
„Wanderung durch die Arbeit des Vaterländischen
Frauenvereins". Der Film umfaßt vier Akts.
Der erste Teil zeigt in zwei Akten zunächst, wie die
Jugend des Vereins vorbereitet und ausgebildet
wird, z. B. einen Arbeitsabend der Jugendabtei
lung, die Ausbildung der Hilfskräfte für Vereins
und Sanitätsdienst uni» Gelegenheiten, das Ge
lernte anzuwenden. Der zweite Akt läßt hinein
blicken in eine Haushaltungsschule und zeigt ferner
unter anderem die Ausbildung zur Schwester vom
Roten Kreuz. Der zweite Teil gibt Bilder aus der
Vereinsarbeit, er zeigt dis Sorge für Mutter und
Säugling, für Kleinkind und Schulkind; z. V.
Säuglingsheime, Kindergärten, örtliche Er
holungsfürsorge; ferner Krüppelheilstätten, Tu
berkuloseheilstätten, den Kampf gegen wirtschaft
liche Not durch Einrichtung von Nähstuben und
Heimarbeit, schließlich die Fürsorge für Alte und
Sieche. Der Film ist dem Verein vom Provinzirl-
Verband der Vaterländischen Frauenvereine vom
Roten Kreuz in Kiel zur Verfügung gestellt. Der
Text steht unter den Bildern, wahrsechinlich fin
det auch Klavierbegleitung statt.
gg. Bovenau, 29. April. Bei der Ergänzungs-
wahl zur hiesigen Kircheuvcrtrctung wurden die be'-
'den Ausscheidenden, Kirchenältester Earl Bornholdt-
Bovenau und Fr. Kühl-Bre-denbek wiedergewählt.
10 bahre Vüöelsdorfer Gemeinde-
sparkasse.
bd. Büdelsdorf, 29. April. Am 1. Mai d. I.
kann die hiesige Gemeinde-Sparkasse auf ein 10-
jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem An
laß erscheint es am Platze, einen kurzen Rückblick
auf die Gründung und Entwicklung der Kaffe zu
tun. Die Vorarbeiten für die Errichtung der
Sparkasse wurden bereits 1917 eingeleitet. In
folge der Kriegsjahre kam man indessen noch zu
keinen festen Entschlüssen. Im September 1919
wurden die Arbeiten ernstlich wieder aufgenom
men. Eine Umfrage bei den Gewerbetreibenden
am Orte ergab, daß man übereinstimmend die
Notwendigkeit der Errichtung einer Eemeindespar
kasse anerkannte. Es war damals in Büdelsdorf
* Kirchenvertreterwahlen. In der Sitzung des
Kirchenvorftandes der Neuwerker Ehristkirchen-
gemeiude am Dienstagvormittag im Gemeindehaus
^nter dem Borsttz von Propst Wiebers zur Feststel
lung des endgültigen Ergebnisses der Ergänzungs
wahlen zur Kirchenvertretung wurde festgestellt,
daß die beiden Vertreter von Nübbel, Kätner Johann
Etolley-Nübbel und Kätner Jürgen Rohwer-Nübbel.
die gleiche Stimnienzahl erhalten hatten. Da Kät
ner Rohwer zu Protokoll erklärte, daß er auf das
Mandat verzichte, gilt Kätner Johann Stolley als
gewählt. Zwischen dem Lehrer Martens und dem
Kaufmann Jürgen Schaar, die im Bezirk Kronwerk
die gleiche Stimmenzahl bekommen hatten, mußte,
da nur ein Vertreter neu zu wählen war, das Los
entscheiden. Durch das Los wurde bestimmt, daß
Bürgen Schaar zum Kirchenvertreter gewählt ist
8m übrigen wurde festgestellt, daß sich an dem soistr-
gen vorläufigen Ergebnis nichts mehr geändert har.
Die Einfül)rung der neugewählten Kirchenvertreter
ist, vorausgesetzt, daß kein Widerspruch erfolgt, für
bonntag, den 25. Mai, in Aussicht genommen. Die
erste Kirchenvertretersitzung mit den neuen Bertre-
l«rn soll dann am Mittwoch, dem 28. Mai. statt-
şiuden. In dieser Sitzung wird die Ergänzungs
wahl der Kirchenältesten vollzogen.
* Das stenographische Prüfungsamt bei der In
dustrie- und Handeskaniiner zu Altona hielt heute
l)ier in der El)ristian-Timm-Schule eine Prüfung ab.
3ur Prüfung hatten sich gemeldet 6 Stenotypistinnen
Ms dem System „Stolze-Schrey" und 5 Prüftinze
Ms der Einheitskurzschrift. Die Prüfung wurde m
150 Silben Geschwindigkeit abgelegt. Es bestanden
0 blolze-Schreyaner und 4 Einheitskurzschriftler.
* Dicnstjubiläum. Am 1. Mai kann der
^trafanstalts - Hauptwachtmeister Heinrich
Telss aus eine 25 jährige Tätigkeit an der
Strafanstalt in Rendsburg zurückblicken,
gleichzeitig wohnt Delfs 25 Jahre im Hause
^lte Kieler Landstraße 22.
tsge es den änderen!
ķìAkê Hausherr
Belehre Deine
'I Angehörigen
Hausfrau
Unterweise das
Hauspersonal
intensive Werbetätigkeit war notwendig. Er
schwerend wirkte die Abgelegenheit der Kasse. Es
gelang aber schon 1 Jahr später, passende Räume
in dem Hause Verbindungsstraße 1 zu finden. Am
10. Mai 1921 erfolgte der Umzug in die neuen
Räume. Hier zeigte sich bald ein starker und an
haltender Aufstieg. Die Inflation machte indes
sen die bisherigen Erfolge wieder zunichte. Als
die neue Festwährung eingeführt wurde, mußte
die Sparkasse von vorn ansangen. Geschäftsfüh
rung und Vorstand verfolgten jedoch in unermüd
licher und zäher Arbeit ihr Ziel und so ging es
stetig vorwärts. Besonders günstig war für die
Eemeindesparkasse die llebersiedelung nach den
jetzigen Geschäftsräumen, die im Jahre 1924 vor
Erzieher
Belehre die
Jugend
Besitzer
Beeinflusse
Deine Nachbarn
vraaoSM
Viele Brande können
durch /lufk/örunq
vermieden werden