Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

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êaà »kizşehen. In dem Geldschrank befan 
den sich fast 4000 Mark, die für die Aus- 
Zahlung an Kranke für diesen Tag bestimmt 
waren. 
r. Ncnmünster, 23. April. Ein- Schau 
fenster-Einbruch wurde in einer der letzten 
Nächte bei dem Konditor Hermann Köster, 
Altonaer Straße 6, verübt. Den unerkannt 
entkommenen Spitzbuben sielen Schokoladen 
und Konfitüren in die Hände. — In einer 
Blutlache liegend wurde in letzter Os acht vor 
der Haustür eines Arztes ein Anwohner der 
Ringstraße von der Polizei hilflos aufgefun 
den. Nach Anlegung eines Notverbandes 
wurde der Erschöpfte durch Mannschaften der 
Unfallstation dem Krankenhause zugeführt. 
Er hatte während eines ehelichen Zwistes 
eine Fensterscheibe eingeschlagen, wobei er 
schwere Schnittwunden am Unterarm erlitt 
und auf dem Wege zum Arzt zusammenge 
brochen war. — Zn schweren Ausschreitungen 
ließ sich in dem sog. PahlsGang zwischen 
Wasbeker Straße und Schleusberg ein Er- 
wachsener gegenüber einem 12jährigen Schü 
ler hinreißen, indem er den Jungen am 
Halse würgte. Leute, die dem Knaben zur 
Hilfe eilten, griff er mit einem Schlagring 
ein, flüchtete aber dann plötzlich nach der 
Schützenstraße zu und entkam. 
às DßLhMM'fHm. 
Feuer in Weddrngstsöt. 
hö. Heide, 22. April. (Drahtöericht unseres 
Vertreters). Heute nachmittag brannte das 
tzroße landwirtschaftliche Anwesen des Hofbe 
sitzers Dirkhausen in Weddingstedt bei Heide. 
Das Feuer kam in dem westlichen Teil des 
großen Stalles zum Ausbruch, wurde aber 
sofort bemerkt. Es gelang, sämtliche Tiere ins 
Freie zu bringen. Auch die Einrichtungsge- 
genstänöe konnten zum größten Teil gerettet 
werden. Das Feuer fand in dem großen, weich- 
gedeckten Gebäude reichlich Nahrung und 
griff schnell um sich. Die Ortswehr sowie die 
Wehren der umliegenden Ortschaften und die 
Heider Feuerwehr kamen herbeigeeilt, konn 
ten aber nichts mehr retten. Die Entstehungs 
ursache ist unbekannt. 
hd. Heide, 22. April. Inge nd suche der 
Kreisjagdfchirtzvereine Norder- und Süder- 
dithmarfchen. Die beiden Kreisjagdschutzver- 
cine Norder- und Süderdithmarschen veran- 
stalteteten am 2. Ostertag in Krumstedt bei 
Meldorf eine Jugendsuche. Bon den 13 durch 
geprüften Hunden entsprechen 3 den Anforde 
rungen der Verbandsregeln nicht. Von den 
übrigen wurden ausgezeichnet 4 Hunde mit 
einem ersten, 8 mit einem zweiten und 3 mit 
einem dritten Preis. Zwei von den prämiier 
ten Hunden wurden am 27. April in der gro 
ßen Verbandsprüfung des Schleswig-Holstei 
nischen Gebrauchshundevereins in Neumün 
ster laufen. Zu dieser Prüfung sind aus allen 
Teilen der Provinz 85 Hunde gemeldet, die in 
drei Gruppen gerichtet werden. 
sg. Großenrade (Süöeröithm.), 23. April. 
Stubcnbrand. Beim Tischlermeister Hans 
Thode in Quickborn brach am Stillfreitag ein 
Stubenbranö aus. Man hatte vergessen, das 
elektrische Plätteisen auszuschalten, und so 
war der Küchentisch in Brand geraten. Das 
Feuer wurde rechtzeitig entdeckt und konnte 
gelöscht werden. — Eiubruchsdiebstahl. Beim 
Landmann Martin Sachau-Kleinrade wurde 
in kurzer Zeit zweimal eingebrochen. Bor 
einigen Wochen wurde dem Schweinestall ein 
Besuch abgestattet und einige Ferkel gestohlen. 
Jetzt stahl man ein gutes Fahrrad, einen 
neuen Anzug und mehrere Arbeitsjoppen. 
Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. 
Lunde«, 22. April. Erschossen. Heute 
vormittag i/ 2 10 Uhr hat sich der einzige Sohn 
des Landmanns Heinrich Dose erschossen. 
Willi Dose, der in der Mitte der zwanziger 
Jahre stand, hat die Tat, deren Motive noch 
unbekannt sind, im elterlichen Hause verübt. 
as. Wrohm, 21. April. Ein folgenschwerer 
Sturz mit dem Fahrrade ereignete sich außerhalb 
unseres Ortes bei der Gärtnerei Iürgenfen am 
Sonntagnachmittag. Einige aus Kiel auf einer 
Fahrt nach Albersdorf über Tellingstedt befind 
liche junge Leute hatten hier einige Stunden ver 
weilt. Während der Fahrt nach Tellingstedt ver 
lor einer der Radfahrer auf der abschüssigen 
Straße die Verbindung mit den Fußpedalen, ge 
riet mit dem Fuß in die Speichen des Vorder 
rades und stürzte so unglücklich auf das Schotter 
pflaster der Straße, daß er sich am Kopf und 
im Gesicht sehr ernste Verletzungen zuzog. Der 
sofort herbeigerufene Arzt, Dr. Fulda-Tellingstedt, 
leistete die erste Hilfe und bewerkstelligte mit 
seinem Auto die Ueberführung in das Kranken 
haus nach Albersdorf. 
Wesselburen, 22. April. Festsetzung des 
städtischen Voranschlags. Die Stadtverordne 
tenversammlung erledigte in 2^stündiger 
Sitzung die Beratung und Festsetzung des 
Haushaltsplanes für 1930. Ilm eine Steuer 
erhöhung zu vermeiden, waren alle einzelnen 
Positionen auf das unbedingt notwendige 
Maß zusammengestrichen. Bemängelt wurde 
Karmeliters) erst 
Ischias, Hexen 
schuß. Nerven- und Eckäl- 
tungsschmerzen. In Qlpo< 
-> Zimt» und Ro-rmaritt-Oel, 18,14 a -r«. - r 
Lienkhoi, 600 Spirit., 400 Wast. - tl)€?ett u. Drogerien erhaltl. 
A M O Is 
n. ft. die Herabsetzung der Ansätze für 
Straßenunterhaltung und Kanalisation, so 
wie für Gräbenreinigung, die Aufwendung 
für die Feuerwehr und der Zuschuß für die 
Mittelschule. Vom Sportplatz wünschte man 
größere Einnahmen für die Stadt bei Fest 
lichkeiten,' beim Elektrizitätswerk soll die 
Kontrolle der unbestimmten Einnahmen 
schärfer gehandhabt werden. Für die Kanali 
sation und Straßenverbesserung auf Blan- 
kenau in zwei Bauabschnitten soll die Bau 
kornmission Kostenanschläge aufstellen. Der 
Etat schließt in Einnahme und Ausgabe lau 
fend mit 324 600 Mark, einmalig mit 25 000 
Mark ab. An Steuerzuschlägen werden 1930 
erhoben wie im Vorjahr 300 v. H. Grundver 
mögensteuer, 500 v. H. Gewerbecrtragsteuer, 
900 v. H. Gewerbekapitalsteuer, 600 v. H. 
bezw. 1080 v. H. Filialsteuer. 
àKfchĢ ķràstà 
Koldenbüttel, 22. April. Ei« Lastauto 
mit Vieh in einen Graben geraten. Ein Kol- 
denbütteler Lastauto mit 3 Stück Vieh geriet 
am Sonnabendabend bei Schülp an der Eiüer- 
mündung in Norderdithmarschen in den 
Graben. Der Fahrer geriet selbst in Lebens 
gefahr, konnte aber, ebenso wie ein Kalb, ge 
rettet werden, während zwei Ochsen ertran 
ken. Das Auto wurde erst gestern mit großer 
Mühe geborgen. 
Schwerer Unglück sfrrll im 
Chr.-Alür -Ksog. 
Niebüll, 23. April. Am Ostersonnabend, 
nachmittags gegen 8 Uhr, ereignete sich auf 
der Chaussee von Deezbüll nach Neugalms- 
büll in der Nähe des Hofes „Ester Dora" ein 
schweres Wagenunglück. Fräulein Engel 
Richardsen, Tochter des Landmannes Jacob 
Richardsen auf Norderhof, war zum Einkauf 
in Niebüll gewesen und fuhr mit ihrer ver 
heirateten Schwester, Frau Paulsen-Uhlebüll, 
deren zwei Kindern und einem jungen Mäd- 
chen, das eine Stellung auf Norderhof antre 
ten sollte, nach dem Kooge zurück, als der 
Wagenlenkerin durch eine plötzliche Kopfbe- 
wegung des Pferdes die Leine aus der Hand 
gerissen wurde. Als sie damit beschäftigt 
war, die Leine wieder aufzuholen, wurde das 
Pferd wild und ging durch. Tie Insassen 
sprangen vom Wagen oder wurden herabge 
schleudert, wobei die Wagenleukerin und ein 
Kind schwere Verletzungen erlitten. Das 
junge Mädchen erlitt eine leichtere Kopfver 
letzung, während die Schwester und ein Kind 
unverletzt blieben. Kurz nach dem Unglück 
passierte das Kreiskrankenanto, das einen 
Kranken aus Dagebüllhafen geholt hatte, die 
Unsallstelle und konnte die Verunglückten 
aufnehmen und dem Krankenhause in Niebüll 
zuführen. Die Verletzungen ergaben Schädel 
brüche. Das sechsjährige Kind, die Stieftoch 
ter von Fra» Paulsen, ist am Ostermorge« 
den Verletzungen erlegen. Der Zustand des 
Fräulein Engel Richardsen soll immer noch 
ernst sein. 
pt. Morsum <x. Sylt, 22. April. Dis alte Mar- 
trnskirche in Morsum, deren notwendig gewordene 
Renovierung anscheinend wegen Fehlens der nö 
tigen Mittel vorläufig hinausgeschoben wird, bie 
tet baulich einen geradezu trostlosen Anblick. Die 
Westmauer, deren unterer Teil mit Granitblöcken 
verblendet ist, zeigt deutliche Ausbuchtungen. An 
ihrem Nordende ist sie durch einen großen Ritz 
gänzlich von der Nordmauer gelöst. Der Bogen, 
welcher das Kirchenschiff vom Altarraum trennt, 
sowie die Ostmauer der Kirche zeigen zum Teil 
gewaltige Risse. Es wird einem doch ein wenig 
unheimlich zumute, wenn man bei Besichtigung 
der Schäden an dis mancherlei Zeitungsnachrich 
ten über Hauseinstürze denkt und man sollte mei 
nen, daß das Abhalten von Gottesdiensten in 
einem solchen Gebäude polizeilich nicht erlaubt sei. 
Leck, 22. April. Der neue Marktplatz wird 
am Dienstag in Betrieb genommen. Damit ver 
schwindet ein Jahrhunderte altes Straßenbild, 
den« nunmehr ist jeder Handel auf der Straße 
verboten und alles zum Verkauf gestellte Vieh muß 
auf den Marktplatz getrieben werden. 
lg. Insel Sylt, 21. April. Er durfte nicht 
esse«. Von der auf Sylt stationierten Landjä 
gerei wurde Ende der vorigen Woche ein bei 
den Kabelarbeiten beschäftigter junger Mann 
angezeigt. Dieser hatte am Mittwochabend noch 
recht spät arbeiten müssen, so daß er erst nach 
der Polizeistunde bei einer Gastwirtschaft we-' 
gen seiner verdienten Abendmahlzeit vorspre 
chen konnte. Leider wurde die Sache der Po 
lizei bekannt und — der „Uebeltäter" wurde 
notiert". Wahrscheinlich wird es auch für den 
Wirt wegen Uebertretung der Polizeistunde 
ein Strafmandat geben. 
Vsrrr MLLLàLà«. 
Flensburg, 22. April. Wechsel in der Leitung 
des Postamts. Dem Vorsteher des Postamtes 
Flensburg, Postdirektor Feistkorn, ist unter Er 
nennung zum Oberpostdirektor die Stelle des Vor 
stehers des Postamts Hamburg 7 übertragen wor 
den. Feistkorn ist seit 1910 beim Postamt Flens 
burg tätig. In diese Zeit fällt seine Wirksamkeit 
als Ueberleitungskommiffar für die Geschäfte der 
Deutschen Reichspost- und Telegraphenverwaltung 
in den an Dänemark abgetretenen Gebieten Rord- 
schleswigs. In den Verhandlungen über die zu 
seinem Aufgabenkreis als Ueberleitungskommijsar 
gehörigen mannigfachen und wichtigen Fragen hat 
Feistkorn es mit großem Geschick verstanden, die 
deutschen Belange zu wahren. 
r. Flensburg, 23. April. Ein folgen 
schweres Unglück ereignete sich auf einer Bau 
stelle in der Hindenburgstraße. Dort kletterte 
der 14jährige Sohn des Arbeiters Kruse 
aus der Rotenstraße an dem Aufzug eines 
Neubaues hinauf und stürzte aus etwa 8 Me 
ter Höhe ab. Der Verunglückte wurde mit 
schweren inneren und Kopfverletzungen in die 
Diakonissenanstalt befördert. — Von einem 
Auto überfahren wurde beim Spielen in 
Glücksburg ein aus Flensburg stammendes 
Schulmädchen. Es wurde mit schweren inne 
ren Verletzungen ebenfalls der Diakonissen 
anstalt zugeführt. — Glückliche Preisträgeriu. 
Fräulein Erika Sengebnsch von hier, wohn 
haft Plankemai 10, das sich an einem Preis 
ausschreiben der Kölnischen Illustrierten 
Zeitung beteiligte, gewann einen der zur 
Verteilung ausgesetzten 1000 Schinken. 
àÄ öem Krsês Eckemfôà. 
D Hütten, 23. April. 29vjähr. Tischlerei- 
jnbiläum der Familie Naß. Eine seltene 
Feier vereinigte die Familienmitglieder der 
Tischlereifamilie Naß am Palmsonntag in 
Hütten. Der Tischlermeister Wilhelm Naß 
konnte auf ein 200jähr. Bestehen der Tisch 
lerei zurückblicken. Der Urahn war während 
des Nordischen Krieges als schwedischer Söld 
ner nach hier gekommen und hatte sich nach 
Ruhen des Waffenhandwerks als Tischler in 
Vogelfang bei Aschesfel niedergelassen. Alle 
Nachkommen haben bis heute dies Handwerk 
ausgeübt. 1872 erfolgte die Uebersieölung 
nach Hütten. 1888 vollzog sich der allmähliche 
Uebergang zur Maschinenarbeit. Die erste 
angeschaffte Maschine, eine kombinierte Säge- 
und Kreismaschine mit Hand- und Fußbe 
trieb tut heute nach 42 Jahren noch ihren 
Dienst, nachdem sie für Kraftbetrieb umge 
baut war. Am gleichen Tage konnte der In 
haber sein 26jähr. Geschäftsjubilämn feiern. 
Dazu wurde der jüngste Sohn Hermann kon 
firmiert, während der älteste Sohn seine 
Tischlerlehrzeit beendet hatte. Die Lanö- 
stammstelle hat Heinrich Naß 25 Jahre inne. 
Die alte Mutter Naß genießt 25 Jahre ihr 
Altenteil und konnte in völliger geistiger 
Frische froh mitfeiern,' 62 unmittelbare An 
gehörige nennt sic ihr eigen. Tie Hausfrau 
konnte am gleichen Tage ihren Geburtstag 
feiern. Die Familiengruppe wurde im Bilde 
festgehalten. Möge die alte Tischlerfamilie 
noch recht lange das edle Tischlerhandwerk 
ausüben, Lehrer Friedrich Naß ans Kiel hat 
tzu. dieser seltenen Feier eine umfangreiche 
Familiengeschichte geschrieben. 
Um fass GerrchtŞterr. 
cl. Nartorf, 17. April. Hauptverhandiullg in 
Strafsachen. Ein Arbeiter, der sich der Entziehung 
der Unterhaltspflicht gegenüber seinem ehelichen 
Kinde schuldig gemacht haben sollte, wurde an 
tragsgemäß freigesprochen, da er nachweislich in 
den letzten Aîonaten seinem geringen Verdienst 
entsprechend Unterhaltsbeiträge geleistet hatte. — 
Wegen Unterschlagung eines unter Eigentumsvor 
behalt gelieferten Hochfrequenzapparates hatten 
sich zwei Personen aus Neumünster zu verant 
worten. Sie wurden zu 20 bezw. 50 RM Geld 
strafe verurteilt. Ein Chauffeur hatte sich wegen 
Körperverletzung zu verantworten. Er hatte in 
der Nacht vom 13. 11. 29 gelegentlich des Markt 
balles tm Schützenhof in Nortorf drei Personen, 
die das Lokal verlassen wollten, grundlos durch 
Faustschläge ins Gesicht mißhandelt. Das Urteil 
lautete auf 90 RM. Geldstrafe bzw. 9 Tage 
Gefängnis. — Ein Landmann M. aus E. war 
angeklagt, am 4. 12. 1929 den Landinann S. da 
selbst, den er beim unberechtigten Kaninchensang 
angetroffen hatte, bei der Verfolgung unberech 
tigterweise mit einem Jagdgewehr angeschossen zu 
haben, wodurch letzterer am linken Bein erheb 
lich verletzt wurde. Der Verletzte hat etwa 3 
Monate im Krankenhause gelegen und ist auch 
heute noch nicht wieder hergestellt. Der Amtsan 
walt beantragte unter Annahme mildernder Um 
stände 500 RM Geldstrafe. Das Gericht erkannte 
auf 300 RM. Geldstrafe ev. 20 Tage Gefängnis. 
— Der vorerwähnte Landmann S. hatte einen 
Strafbefehl über 10 RM erhalten, weil er ein 
fremdes Grundstück zum Zwecke des Fanges wil 
der Kaninchen betreten hatte, ohne die schriftliche 
Erlaubnis des Eigentümers und des Jagdberech- 
tigten bei sich zu führen. Auf seinen Einspruch 
wurde die Strafe auf 5 RM ermäßigt. — Ein 
Holzfuhrmann aus R., der sich am 7. 12. 1929 
etwa 160 Tannenbäume in einem zu Deutsch- 
Nienhof gehörigen Forst widerrechtlich geschlagen 
und angeeignet hatte, wurde wegen Forstdiebstahls 
zu 200 RM. Geldstrafe ev. 20 Tage Gefängnis 
sowie zu IM RM Wertersatz verurteilt. Von 
der weiter erhobenen Anklage des Diebstahls von 
ca. 2 Rmtr. Knüppelholz wurde er freigesprochen. 
Ein wegen Beihilfe angeklagter Arbeiter wurde 
ebenfalls freigesprochen. 
ûkmc Pmàzchrsêà 
Ein Wels iu der Trane gefangen. Ein 
Travefischer hatte das ungewöhnliche Glück, 
einen hier seltenen Wels zu fangen. Der 
Fisch ist 1,40 Meter lang und wiegt 37 Pfund. 
Bestandene Gehilfenprüfuugen. Der 
Tischlerlehrling Johannes Harder in Oyrsee- 
Gokels bestand seine Gesellenprüfung prak 
tisch und theoretisch mit „gut". Ferner bestan- 
Mach dem 
25. 
ApriS 
MchMşich. 
Der letzte deutsche Angriff. Reims 1918. Bund 34 der 
vom Reichsarchiv herausgegebenen Schriftenfolge „Schlachten 
des Weltkrieges". Bearbeiter: Mchivrat Alfred Stenger. 
Druck und Verlag von Gerhard Stalling. Oldenburg i. O. 
Preis in Halbleinen 5,50 RM., Halbleder 8 RM. — Di« 
Mai-Ium-Offensive des Jahres 1918 hatte trotz glänzender 
taktischer Erfolge nicht zu dem erwarteten Ergebnis ge 
führt. Da die Oberste Heereslettung ohnehin vor dem feit 
langem vorgesehenen und vorbereiteten entscheidungsuchenden 
Schlag in Flandern erst noch eine weitere Ablerikiingsofsensiv« 
für erforderlich hielt, — auch die Mai-Zuni-Offensive war 
ursprünglich zu diesem Zweck geführt worden! — entstand 
der Entschluß zu dem Angriff beiderseits Reims. Reims 
selber sollte bei dem Angriff ausgespart werden; es mußt« 
mit allen dort zusammengeballten Kräften in den Besitz oer 
Deutschen fallen, sobald die Bereinigung der 7. und 1. Arme«' 
bei Epernav erfolgt war. Zn den ersten Stunden des 15, 
Zuli setzte das Feuer der deutschen Batterien ein, unmittel 
bar danach begann bei der 7. Armee bereits das Uebersetzêîi 
der Sturmtruppen. 4.50 Uhr vorm, erfolgte an der ganzes 
Front der Angriff. Aber es zeigte sich sehr bald, daß eS 
dieses Mal nicht gelungen war, den Feind zu nberraschen- 
Den Franzosen, welche ohnehin schon die bei früheren dem» 
schen Offensiven gesammelten Erfahrungen ausgenutzt und 
ihre Abwehr entsprechcud eingestellt hatten, waren durch di« 
Aussage zahlreicher bei Patrouillenvorstößen in ihr« Hand 
gefallener Gefangener sowie durch die sehr genauen Angabe» 
zweier Ueberläufer die deutschen Pläne in allen Einzelheiten 
bekannt geworden. Sie hatten daraufhin östlich von Reimst 
in der Champagne, ihre vorderen Linien fast gänzlich geräumt 
und empfingen die Sturmkolonnen in der zweiten, vom Vor- 
bereitungsfeuer der deutschen Artillerie nur wenig gefaßten 
und daher völlig unerschütterten Stellung. Vor ihr blieb dev 
Angriff liegen. Auch westlich von Reims verteidigten sich di« 
Franzosen in der Hauptsache erst in ihrer zweiten Stellung' 
immerhin leisteten sie aber hier auch schon weiter vorwärts 
hartnäckigen Widerstand. Den sturmerprobten Angriffsdivi' 
sionen der J. Armee gelang es, die feindliche Gegenwehr zv 
brechen und auf dem Südufer der Marne bis zu 8 Klm. Tiei« 
vorzudringen: auch in dem schwierigen Gelände des Reimse« 
Bergwaldes wurden die Linien des Gegners durchstoßen. Ab«« 
trotz dieser taktischen Erfolge konnte es keinem Zweifel unter 
liegen, daß die Offensive im Großen mißlungen war. In 
zwischen hatte sich südlich der Marne die Lage verschärft. Der 
Feind war dort zu wütenden Gegenangriffen geschritten iiiri* 
versuchte, die unter den ungünstigsten Bedingungen kämpfen 
den deutschen Divisionen über den Fluß zurückzuwerfen. Uv> 
hier nutzlose Opfer zu vermeiden, wurde befohlen, tä« 
Räumung des Südufers einzuleiten. Sa blieb als positives 
Ergebnis der Offensive beiderseits Reims nur noch übrig' 
daß durch sie zweifellos ein Teil der feindlichen Reserven 
gebunden worden war. Die deutsche Führung entschloß 0 
demgemäß, dem Angriff an der Marne und in der Cham 
pagne so bald als möglich den Stoß in Flandern folgen zü 
kaffen. Das Schicksal fügte es, daß es zu dieser neuen 20«”' 
five, von der die OHL. die Kriegsentscheidung erwartete, in 
folge des französischen Vorstoßes aus dem Walde von Billed 
Cotterets am 18. Juli nicht mehr kam, die Offensive beider 
seits Reims sollte der letzte deutsche Angrifs im Weltkrieg* 
gewesen sein. — , 
berechnet die Post, falls bis zu diesem 
Termin das Abonnement der „Landes 
zeitung“ noch nicht erneuert ist, eine 
Verspäüingsgebühr v, 20 Ff, 
Bestellen Sie die We i te rl i e fer u ng 
unseres Blattes sofort, damit am 1. Mai 
keine Unterbrechung eintritt. Es ge 
nügt, einen entsprechenden Zettel mit 
genauer Adresse dem Briefträger mit 
zugeben oder unfrankiert in den näch 
sten Briefkasten zu werfen. 
fiat ihre Gesellenprüfung der Malerlehrling 
Hans Kruse, Lehrmeister Nupnau von Ohrsee- 
Gokels, und der Maurerlehrling Mark. Nup 
nau, Ohrsee-Gokels, Lehrmeister Harders- 
Schenefeld. (d.) 
Eine seltene Ehrung wurde dem Schuhmacher- 
meister Wilhelm Rathjen in Kellinghusen zuteil. 
Dem Jubilar wurde eine Ehrenurkunde vom Vor 
stand des Turn- und Sportvereins von 1862 für 
50jährige treue Mitgliedschaft überreicht, (ah.) 
Beim Ningreiterfest am Ostermontag in We- 
sterrönfeld hatten sich 18 junge Mädchen zum 
Ringfahren eingefunden, sowie 27 festlich ge 
schmückte Reiter. Die Würde der Königin errang 
Frl. Marie Harder, König wurde Eggert Lüders. 
Bei dem Ningreiten in Haale errang Hans 
Lucht, Lust bei Haale, die Königswürde. Dieses 
ist insofern bemerkenswert, als dieser Reiter jetzt 
vier Jahre nacheinander hier beim Ningreiten 
König gewesen ist. 
Ein unerhörter Baumfrevel wurde wahr 
scheinlich in der Nacht zum 1. Ostertage an der 
Olversumer Chaussee in Tönning von rohen Jüng 
lingen ausgeführt, indem sie fast sämtliche an der 
Chaussee erst in diesem Frühjahr neu gepflanz 
ten jungen Bäume unterhalb der Krone ab 
brachen. Dem Vernehmen nach ist man den Tätern 
eifrig auf der Spur, so daß eine angebrachte exem 
plarische Strafe ihrer wartet, (yy.) 
Lchrlingsprüfungen. Vor dem Prüfungsaus 
schuß der Freien Innung selbständiger Handwerker 
in Tellingstedt bestanden die Gesellenprüfung: 
Joh. Werner und W. Reiswig (Lehrherr Maurer 
meister Schlüter-Welmbüttel), Johs. Lemstsr 
(Lehrherr Tischlermeister Krüger-Wrohm), W. 
Ereve (Lehrherr Zimmermeister Ereve-Pahlen) 
und H. Spee (Lehrherr Schmiedemeister Bull-Pah- 
len). Bon den fünf Prüflingen bestanden vier mit 
„gut" und einer mit „genügend". — Als Auszeich 
nung für Fleiß ünd gute Führung in der Berufs 
schule wurde den Lehrlingen W. Reiswig. W. Rei 
mers und Schukat von der Innung eine Prämie 
in Form eines Buches überreicht, (oz.) 
Am 11. Mai feiern die Eheleute Rentner 
I. Petersen, Westerstraße, das Fest der Dia- 
manten-Hochzeit. Das Jubelpaar ist geistig 
und körperlich noch recht rüstig. Peters hatte 
früher einen großen Besitz in Tetenbüll.
	        
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