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êaà »kizşehen. In dem Geldschrank befan
den sich fast 4000 Mark, die für die Aus-
Zahlung an Kranke für diesen Tag bestimmt
waren.
r. Ncnmünster, 23. April. Ein- Schau
fenster-Einbruch wurde in einer der letzten
Nächte bei dem Konditor Hermann Köster,
Altonaer Straße 6, verübt. Den unerkannt
entkommenen Spitzbuben sielen Schokoladen
und Konfitüren in die Hände. — In einer
Blutlache liegend wurde in letzter Os acht vor
der Haustür eines Arztes ein Anwohner der
Ringstraße von der Polizei hilflos aufgefun
den. Nach Anlegung eines Notverbandes
wurde der Erschöpfte durch Mannschaften der
Unfallstation dem Krankenhause zugeführt.
Er hatte während eines ehelichen Zwistes
eine Fensterscheibe eingeschlagen, wobei er
schwere Schnittwunden am Unterarm erlitt
und auf dem Wege zum Arzt zusammenge
brochen war. — Zn schweren Ausschreitungen
ließ sich in dem sog. PahlsGang zwischen
Wasbeker Straße und Schleusberg ein Er-
wachsener gegenüber einem 12jährigen Schü
ler hinreißen, indem er den Jungen am
Halse würgte. Leute, die dem Knaben zur
Hilfe eilten, griff er mit einem Schlagring
ein, flüchtete aber dann plötzlich nach der
Schützenstraße zu und entkam.
às DßLhMM'fHm.
Feuer in Weddrngstsöt.
hö. Heide, 22. April. (Drahtöericht unseres
Vertreters). Heute nachmittag brannte das
tzroße landwirtschaftliche Anwesen des Hofbe
sitzers Dirkhausen in Weddingstedt bei Heide.
Das Feuer kam in dem westlichen Teil des
großen Stalles zum Ausbruch, wurde aber
sofort bemerkt. Es gelang, sämtliche Tiere ins
Freie zu bringen. Auch die Einrichtungsge-
genstänöe konnten zum größten Teil gerettet
werden. Das Feuer fand in dem großen, weich-
gedeckten Gebäude reichlich Nahrung und
griff schnell um sich. Die Ortswehr sowie die
Wehren der umliegenden Ortschaften und die
Heider Feuerwehr kamen herbeigeeilt, konn
ten aber nichts mehr retten. Die Entstehungs
ursache ist unbekannt.
hd. Heide, 22. April. Inge nd suche der
Kreisjagdfchirtzvereine Norder- und Süder-
dithmarfchen. Die beiden Kreisjagdschutzver-
cine Norder- und Süderdithmarschen veran-
stalteteten am 2. Ostertag in Krumstedt bei
Meldorf eine Jugendsuche. Bon den 13 durch
geprüften Hunden entsprechen 3 den Anforde
rungen der Verbandsregeln nicht. Von den
übrigen wurden ausgezeichnet 4 Hunde mit
einem ersten, 8 mit einem zweiten und 3 mit
einem dritten Preis. Zwei von den prämiier
ten Hunden wurden am 27. April in der gro
ßen Verbandsprüfung des Schleswig-Holstei
nischen Gebrauchshundevereins in Neumün
ster laufen. Zu dieser Prüfung sind aus allen
Teilen der Provinz 85 Hunde gemeldet, die in
drei Gruppen gerichtet werden.
sg. Großenrade (Süöeröithm.), 23. April.
Stubcnbrand. Beim Tischlermeister Hans
Thode in Quickborn brach am Stillfreitag ein
Stubenbranö aus. Man hatte vergessen, das
elektrische Plätteisen auszuschalten, und so
war der Küchentisch in Brand geraten. Das
Feuer wurde rechtzeitig entdeckt und konnte
gelöscht werden. — Eiubruchsdiebstahl. Beim
Landmann Martin Sachau-Kleinrade wurde
in kurzer Zeit zweimal eingebrochen. Bor
einigen Wochen wurde dem Schweinestall ein
Besuch abgestattet und einige Ferkel gestohlen.
Jetzt stahl man ein gutes Fahrrad, einen
neuen Anzug und mehrere Arbeitsjoppen.
Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur.
Lunde«, 22. April. Erschossen. Heute
vormittag i/ 2 10 Uhr hat sich der einzige Sohn
des Landmanns Heinrich Dose erschossen.
Willi Dose, der in der Mitte der zwanziger
Jahre stand, hat die Tat, deren Motive noch
unbekannt sind, im elterlichen Hause verübt.
as. Wrohm, 21. April. Ein folgenschwerer
Sturz mit dem Fahrrade ereignete sich außerhalb
unseres Ortes bei der Gärtnerei Iürgenfen am
Sonntagnachmittag. Einige aus Kiel auf einer
Fahrt nach Albersdorf über Tellingstedt befind
liche junge Leute hatten hier einige Stunden ver
weilt. Während der Fahrt nach Tellingstedt ver
lor einer der Radfahrer auf der abschüssigen
Straße die Verbindung mit den Fußpedalen, ge
riet mit dem Fuß in die Speichen des Vorder
rades und stürzte so unglücklich auf das Schotter
pflaster der Straße, daß er sich am Kopf und
im Gesicht sehr ernste Verletzungen zuzog. Der
sofort herbeigerufene Arzt, Dr. Fulda-Tellingstedt,
leistete die erste Hilfe und bewerkstelligte mit
seinem Auto die Ueberführung in das Kranken
haus nach Albersdorf.
Wesselburen, 22. April. Festsetzung des
städtischen Voranschlags. Die Stadtverordne
tenversammlung erledigte in 2^stündiger
Sitzung die Beratung und Festsetzung des
Haushaltsplanes für 1930. Ilm eine Steuer
erhöhung zu vermeiden, waren alle einzelnen
Positionen auf das unbedingt notwendige
Maß zusammengestrichen. Bemängelt wurde
Karmeliters) erst
Ischias, Hexen
schuß. Nerven- und Eckäl-
tungsschmerzen. In Qlpo<
-> Zimt» und Ro-rmaritt-Oel, 18,14 a -r«. - r
Lienkhoi, 600 Spirit., 400 Wast. - tl)€?ett u. Drogerien erhaltl.
A M O Is
n. ft. die Herabsetzung der Ansätze für
Straßenunterhaltung und Kanalisation, so
wie für Gräbenreinigung, die Aufwendung
für die Feuerwehr und der Zuschuß für die
Mittelschule. Vom Sportplatz wünschte man
größere Einnahmen für die Stadt bei Fest
lichkeiten,' beim Elektrizitätswerk soll die
Kontrolle der unbestimmten Einnahmen
schärfer gehandhabt werden. Für die Kanali
sation und Straßenverbesserung auf Blan-
kenau in zwei Bauabschnitten soll die Bau
kornmission Kostenanschläge aufstellen. Der
Etat schließt in Einnahme und Ausgabe lau
fend mit 324 600 Mark, einmalig mit 25 000
Mark ab. An Steuerzuschlägen werden 1930
erhoben wie im Vorjahr 300 v. H. Grundver
mögensteuer, 500 v. H. Gewerbecrtragsteuer,
900 v. H. Gewerbekapitalsteuer, 600 v. H.
bezw. 1080 v. H. Filialsteuer.
àKfchĢ ķràstà
Koldenbüttel, 22. April. Ei« Lastauto
mit Vieh in einen Graben geraten. Ein Kol-
denbütteler Lastauto mit 3 Stück Vieh geriet
am Sonnabendabend bei Schülp an der Eiüer-
mündung in Norderdithmarschen in den
Graben. Der Fahrer geriet selbst in Lebens
gefahr, konnte aber, ebenso wie ein Kalb, ge
rettet werden, während zwei Ochsen ertran
ken. Das Auto wurde erst gestern mit großer
Mühe geborgen.
Schwerer Unglück sfrrll im
Chr.-Alür -Ksog.
Niebüll, 23. April. Am Ostersonnabend,
nachmittags gegen 8 Uhr, ereignete sich auf
der Chaussee von Deezbüll nach Neugalms-
büll in der Nähe des Hofes „Ester Dora" ein
schweres Wagenunglück. Fräulein Engel
Richardsen, Tochter des Landmannes Jacob
Richardsen auf Norderhof, war zum Einkauf
in Niebüll gewesen und fuhr mit ihrer ver
heirateten Schwester, Frau Paulsen-Uhlebüll,
deren zwei Kindern und einem jungen Mäd-
chen, das eine Stellung auf Norderhof antre
ten sollte, nach dem Kooge zurück, als der
Wagenlenkerin durch eine plötzliche Kopfbe-
wegung des Pferdes die Leine aus der Hand
gerissen wurde. Als sie damit beschäftigt
war, die Leine wieder aufzuholen, wurde das
Pferd wild und ging durch. Tie Insassen
sprangen vom Wagen oder wurden herabge
schleudert, wobei die Wagenleukerin und ein
Kind schwere Verletzungen erlitten. Das
junge Mädchen erlitt eine leichtere Kopfver
letzung, während die Schwester und ein Kind
unverletzt blieben. Kurz nach dem Unglück
passierte das Kreiskrankenanto, das einen
Kranken aus Dagebüllhafen geholt hatte, die
Unsallstelle und konnte die Verunglückten
aufnehmen und dem Krankenhause in Niebüll
zuführen. Die Verletzungen ergaben Schädel
brüche. Das sechsjährige Kind, die Stieftoch
ter von Fra» Paulsen, ist am Ostermorge«
den Verletzungen erlegen. Der Zustand des
Fräulein Engel Richardsen soll immer noch
ernst sein.
pt. Morsum <x. Sylt, 22. April. Dis alte Mar-
trnskirche in Morsum, deren notwendig gewordene
Renovierung anscheinend wegen Fehlens der nö
tigen Mittel vorläufig hinausgeschoben wird, bie
tet baulich einen geradezu trostlosen Anblick. Die
Westmauer, deren unterer Teil mit Granitblöcken
verblendet ist, zeigt deutliche Ausbuchtungen. An
ihrem Nordende ist sie durch einen großen Ritz
gänzlich von der Nordmauer gelöst. Der Bogen,
welcher das Kirchenschiff vom Altarraum trennt,
sowie die Ostmauer der Kirche zeigen zum Teil
gewaltige Risse. Es wird einem doch ein wenig
unheimlich zumute, wenn man bei Besichtigung
der Schäden an dis mancherlei Zeitungsnachrich
ten über Hauseinstürze denkt und man sollte mei
nen, daß das Abhalten von Gottesdiensten in
einem solchen Gebäude polizeilich nicht erlaubt sei.
Leck, 22. April. Der neue Marktplatz wird
am Dienstag in Betrieb genommen. Damit ver
schwindet ein Jahrhunderte altes Straßenbild,
den« nunmehr ist jeder Handel auf der Straße
verboten und alles zum Verkauf gestellte Vieh muß
auf den Marktplatz getrieben werden.
lg. Insel Sylt, 21. April. Er durfte nicht
esse«. Von der auf Sylt stationierten Landjä
gerei wurde Ende der vorigen Woche ein bei
den Kabelarbeiten beschäftigter junger Mann
angezeigt. Dieser hatte am Mittwochabend noch
recht spät arbeiten müssen, so daß er erst nach
der Polizeistunde bei einer Gastwirtschaft we-'
gen seiner verdienten Abendmahlzeit vorspre
chen konnte. Leider wurde die Sache der Po
lizei bekannt und — der „Uebeltäter" wurde
notiert". Wahrscheinlich wird es auch für den
Wirt wegen Uebertretung der Polizeistunde
ein Strafmandat geben.
Vsrrr MLLLàLà«.
Flensburg, 22. April. Wechsel in der Leitung
des Postamts. Dem Vorsteher des Postamtes
Flensburg, Postdirektor Feistkorn, ist unter Er
nennung zum Oberpostdirektor die Stelle des Vor
stehers des Postamts Hamburg 7 übertragen wor
den. Feistkorn ist seit 1910 beim Postamt Flens
burg tätig. In diese Zeit fällt seine Wirksamkeit
als Ueberleitungskommiffar für die Geschäfte der
Deutschen Reichspost- und Telegraphenverwaltung
in den an Dänemark abgetretenen Gebieten Rord-
schleswigs. In den Verhandlungen über die zu
seinem Aufgabenkreis als Ueberleitungskommijsar
gehörigen mannigfachen und wichtigen Fragen hat
Feistkorn es mit großem Geschick verstanden, die
deutschen Belange zu wahren.
r. Flensburg, 23. April. Ein folgen
schweres Unglück ereignete sich auf einer Bau
stelle in der Hindenburgstraße. Dort kletterte
der 14jährige Sohn des Arbeiters Kruse
aus der Rotenstraße an dem Aufzug eines
Neubaues hinauf und stürzte aus etwa 8 Me
ter Höhe ab. Der Verunglückte wurde mit
schweren inneren und Kopfverletzungen in die
Diakonissenanstalt befördert. — Von einem
Auto überfahren wurde beim Spielen in
Glücksburg ein aus Flensburg stammendes
Schulmädchen. Es wurde mit schweren inne
ren Verletzungen ebenfalls der Diakonissen
anstalt zugeführt. — Glückliche Preisträgeriu.
Fräulein Erika Sengebnsch von hier, wohn
haft Plankemai 10, das sich an einem Preis
ausschreiben der Kölnischen Illustrierten
Zeitung beteiligte, gewann einen der zur
Verteilung ausgesetzten 1000 Schinken.
àÄ öem Krsês Eckemfôà.
D Hütten, 23. April. 29vjähr. Tischlerei-
jnbiläum der Familie Naß. Eine seltene
Feier vereinigte die Familienmitglieder der
Tischlereifamilie Naß am Palmsonntag in
Hütten. Der Tischlermeister Wilhelm Naß
konnte auf ein 200jähr. Bestehen der Tisch
lerei zurückblicken. Der Urahn war während
des Nordischen Krieges als schwedischer Söld
ner nach hier gekommen und hatte sich nach
Ruhen des Waffenhandwerks als Tischler in
Vogelfang bei Aschesfel niedergelassen. Alle
Nachkommen haben bis heute dies Handwerk
ausgeübt. 1872 erfolgte die Uebersieölung
nach Hütten. 1888 vollzog sich der allmähliche
Uebergang zur Maschinenarbeit. Die erste
angeschaffte Maschine, eine kombinierte Säge-
und Kreismaschine mit Hand- und Fußbe
trieb tut heute nach 42 Jahren noch ihren
Dienst, nachdem sie für Kraftbetrieb umge
baut war. Am gleichen Tage konnte der In
haber sein 26jähr. Geschäftsjubilämn feiern.
Dazu wurde der jüngste Sohn Hermann kon
firmiert, während der älteste Sohn seine
Tischlerlehrzeit beendet hatte. Die Lanö-
stammstelle hat Heinrich Naß 25 Jahre inne.
Die alte Mutter Naß genießt 25 Jahre ihr
Altenteil und konnte in völliger geistiger
Frische froh mitfeiern,' 62 unmittelbare An
gehörige nennt sic ihr eigen. Tie Hausfrau
konnte am gleichen Tage ihren Geburtstag
feiern. Die Familiengruppe wurde im Bilde
festgehalten. Möge die alte Tischlerfamilie
noch recht lange das edle Tischlerhandwerk
ausüben, Lehrer Friedrich Naß ans Kiel hat
tzu. dieser seltenen Feier eine umfangreiche
Familiengeschichte geschrieben.
Um fass GerrchtŞterr.
cl. Nartorf, 17. April. Hauptverhandiullg in
Strafsachen. Ein Arbeiter, der sich der Entziehung
der Unterhaltspflicht gegenüber seinem ehelichen
Kinde schuldig gemacht haben sollte, wurde an
tragsgemäß freigesprochen, da er nachweislich in
den letzten Aîonaten seinem geringen Verdienst
entsprechend Unterhaltsbeiträge geleistet hatte. —
Wegen Unterschlagung eines unter Eigentumsvor
behalt gelieferten Hochfrequenzapparates hatten
sich zwei Personen aus Neumünster zu verant
worten. Sie wurden zu 20 bezw. 50 RM Geld
strafe verurteilt. Ein Chauffeur hatte sich wegen
Körperverletzung zu verantworten. Er hatte in
der Nacht vom 13. 11. 29 gelegentlich des Markt
balles tm Schützenhof in Nortorf drei Personen,
die das Lokal verlassen wollten, grundlos durch
Faustschläge ins Gesicht mißhandelt. Das Urteil
lautete auf 90 RM. Geldstrafe bzw. 9 Tage
Gefängnis. — Ein Landmann M. aus E. war
angeklagt, am 4. 12. 1929 den Landinann S. da
selbst, den er beim unberechtigten Kaninchensang
angetroffen hatte, bei der Verfolgung unberech
tigterweise mit einem Jagdgewehr angeschossen zu
haben, wodurch letzterer am linken Bein erheb
lich verletzt wurde. Der Verletzte hat etwa 3
Monate im Krankenhause gelegen und ist auch
heute noch nicht wieder hergestellt. Der Amtsan
walt beantragte unter Annahme mildernder Um
stände 500 RM Geldstrafe. Das Gericht erkannte
auf 300 RM. Geldstrafe ev. 20 Tage Gefängnis.
— Der vorerwähnte Landmann S. hatte einen
Strafbefehl über 10 RM erhalten, weil er ein
fremdes Grundstück zum Zwecke des Fanges wil
der Kaninchen betreten hatte, ohne die schriftliche
Erlaubnis des Eigentümers und des Jagdberech-
tigten bei sich zu führen. Auf seinen Einspruch
wurde die Strafe auf 5 RM ermäßigt. — Ein
Holzfuhrmann aus R., der sich am 7. 12. 1929
etwa 160 Tannenbäume in einem zu Deutsch-
Nienhof gehörigen Forst widerrechtlich geschlagen
und angeeignet hatte, wurde wegen Forstdiebstahls
zu 200 RM. Geldstrafe ev. 20 Tage Gefängnis
sowie zu IM RM Wertersatz verurteilt. Von
der weiter erhobenen Anklage des Diebstahls von
ca. 2 Rmtr. Knüppelholz wurde er freigesprochen.
Ein wegen Beihilfe angeklagter Arbeiter wurde
ebenfalls freigesprochen.
ûkmc Pmàzchrsêà
Ein Wels iu der Trane gefangen. Ein
Travefischer hatte das ungewöhnliche Glück,
einen hier seltenen Wels zu fangen. Der
Fisch ist 1,40 Meter lang und wiegt 37 Pfund.
Bestandene Gehilfenprüfuugen. Der
Tischlerlehrling Johannes Harder in Oyrsee-
Gokels bestand seine Gesellenprüfung prak
tisch und theoretisch mit „gut". Ferner bestan-
Mach dem
25.
ApriS
MchMşich.
Der letzte deutsche Angriff. Reims 1918. Bund 34 der
vom Reichsarchiv herausgegebenen Schriftenfolge „Schlachten
des Weltkrieges". Bearbeiter: Mchivrat Alfred Stenger.
Druck und Verlag von Gerhard Stalling. Oldenburg i. O.
Preis in Halbleinen 5,50 RM., Halbleder 8 RM. — Di«
Mai-Ium-Offensive des Jahres 1918 hatte trotz glänzender
taktischer Erfolge nicht zu dem erwarteten Ergebnis ge
führt. Da die Oberste Heereslettung ohnehin vor dem feit
langem vorgesehenen und vorbereiteten entscheidungsuchenden
Schlag in Flandern erst noch eine weitere Ablerikiingsofsensiv«
für erforderlich hielt, — auch die Mai-Zuni-Offensive war
ursprünglich zu diesem Zweck geführt worden! — entstand
der Entschluß zu dem Angriff beiderseits Reims. Reims
selber sollte bei dem Angriff ausgespart werden; es mußt«
mit allen dort zusammengeballten Kräften in den Besitz oer
Deutschen fallen, sobald die Bereinigung der 7. und 1. Arme«'
bei Epernav erfolgt war. Zn den ersten Stunden des 15,
Zuli setzte das Feuer der deutschen Batterien ein, unmittel
bar danach begann bei der 7. Armee bereits das Uebersetzêîi
der Sturmtruppen. 4.50 Uhr vorm, erfolgte an der ganzes
Front der Angriff. Aber es zeigte sich sehr bald, daß eS
dieses Mal nicht gelungen war, den Feind zu nberraschen-
Den Franzosen, welche ohnehin schon die bei früheren dem»
schen Offensiven gesammelten Erfahrungen ausgenutzt und
ihre Abwehr entsprechcud eingestellt hatten, waren durch di«
Aussage zahlreicher bei Patrouillenvorstößen in ihr« Hand
gefallener Gefangener sowie durch die sehr genauen Angabe»
zweier Ueberläufer die deutschen Pläne in allen Einzelheiten
bekannt geworden. Sie hatten daraufhin östlich von Reimst
in der Champagne, ihre vorderen Linien fast gänzlich geräumt
und empfingen die Sturmkolonnen in der zweiten, vom Vor-
bereitungsfeuer der deutschen Artillerie nur wenig gefaßten
und daher völlig unerschütterten Stellung. Vor ihr blieb dev
Angriff liegen. Auch westlich von Reims verteidigten sich di«
Franzosen in der Hauptsache erst in ihrer zweiten Stellung'
immerhin leisteten sie aber hier auch schon weiter vorwärts
hartnäckigen Widerstand. Den sturmerprobten Angriffsdivi'
sionen der J. Armee gelang es, die feindliche Gegenwehr zv
brechen und auf dem Südufer der Marne bis zu 8 Klm. Tiei«
vorzudringen: auch in dem schwierigen Gelände des Reimse«
Bergwaldes wurden die Linien des Gegners durchstoßen. Ab««
trotz dieser taktischen Erfolge konnte es keinem Zweifel unter
liegen, daß die Offensive im Großen mißlungen war. In
zwischen hatte sich südlich der Marne die Lage verschärft. Der
Feind war dort zu wütenden Gegenangriffen geschritten iiiri*
versuchte, die unter den ungünstigsten Bedingungen kämpfen
den deutschen Divisionen über den Fluß zurückzuwerfen. Uv>
hier nutzlose Opfer zu vermeiden, wurde befohlen, tä«
Räumung des Südufers einzuleiten. Sa blieb als positives
Ergebnis der Offensive beiderseits Reims nur noch übrig'
daß durch sie zweifellos ein Teil der feindlichen Reserven
gebunden worden war. Die deutsche Führung entschloß 0
demgemäß, dem Angriff an der Marne und in der Cham
pagne so bald als möglich den Stoß in Flandern folgen zü
kaffen. Das Schicksal fügte es, daß es zu dieser neuen 20«”'
five, von der die OHL. die Kriegsentscheidung erwartete, in
folge des französischen Vorstoßes aus dem Walde von Billed
Cotterets am 18. Juli nicht mehr kam, die Offensive beider
seits Reims sollte der letzte deutsche Angrifs im Weltkrieg*
gewesen sein. — ,
berechnet die Post, falls bis zu diesem
Termin das Abonnement der „Landes
zeitung“ noch nicht erneuert ist, eine
Verspäüingsgebühr v, 20 Ff,
Bestellen Sie die We i te rl i e fer u ng
unseres Blattes sofort, damit am 1. Mai
keine Unterbrechung eintritt. Es ge
nügt, einen entsprechenden Zettel mit
genauer Adresse dem Briefträger mit
zugeben oder unfrankiert in den näch
sten Briefkasten zu werfen.
fiat ihre Gesellenprüfung der Malerlehrling
Hans Kruse, Lehrmeister Nupnau von Ohrsee-
Gokels, und der Maurerlehrling Mark. Nup
nau, Ohrsee-Gokels, Lehrmeister Harders-
Schenefeld. (d.)
Eine seltene Ehrung wurde dem Schuhmacher-
meister Wilhelm Rathjen in Kellinghusen zuteil.
Dem Jubilar wurde eine Ehrenurkunde vom Vor
stand des Turn- und Sportvereins von 1862 für
50jährige treue Mitgliedschaft überreicht, (ah.)
Beim Ningreiterfest am Ostermontag in We-
sterrönfeld hatten sich 18 junge Mädchen zum
Ringfahren eingefunden, sowie 27 festlich ge
schmückte Reiter. Die Würde der Königin errang
Frl. Marie Harder, König wurde Eggert Lüders.
Bei dem Ningreiten in Haale errang Hans
Lucht, Lust bei Haale, die Königswürde. Dieses
ist insofern bemerkenswert, als dieser Reiter jetzt
vier Jahre nacheinander hier beim Ningreiten
König gewesen ist.
Ein unerhörter Baumfrevel wurde wahr
scheinlich in der Nacht zum 1. Ostertage an der
Olversumer Chaussee in Tönning von rohen Jüng
lingen ausgeführt, indem sie fast sämtliche an der
Chaussee erst in diesem Frühjahr neu gepflanz
ten jungen Bäume unterhalb der Krone ab
brachen. Dem Vernehmen nach ist man den Tätern
eifrig auf der Spur, so daß eine angebrachte exem
plarische Strafe ihrer wartet, (yy.)
Lchrlingsprüfungen. Vor dem Prüfungsaus
schuß der Freien Innung selbständiger Handwerker
in Tellingstedt bestanden die Gesellenprüfung:
Joh. Werner und W. Reiswig (Lehrherr Maurer
meister Schlüter-Welmbüttel), Johs. Lemstsr
(Lehrherr Tischlermeister Krüger-Wrohm), W.
Ereve (Lehrherr Zimmermeister Ereve-Pahlen)
und H. Spee (Lehrherr Schmiedemeister Bull-Pah-
len). Bon den fünf Prüflingen bestanden vier mit
„gut" und einer mit „genügend". — Als Auszeich
nung für Fleiß ünd gute Führung in der Berufs
schule wurde den Lehrlingen W. Reiswig. W. Rei
mers und Schukat von der Innung eine Prämie
in Form eines Buches überreicht, (oz.)
Am 11. Mai feiern die Eheleute Rentner
I. Petersen, Westerstraße, das Fest der Dia-
manten-Hochzeit. Das Jubelpaar ist geistig
und körperlich noch recht rüstig. Peters hatte
früher einen großen Besitz in Tetenbüll.