im März 1930 und im Haushaltsjahr 1929.
TU. Berlin, 19. April. Die Einnahmen des Rei
ches an Steuern, Zöllen und Abgaben im März 1930
betragen insgesamt 499,2 Millionen R-Ä, Hiervon
entfallen auf die Besitz- und Verkehrssteuern 277 Mill.
Rät und aus die Zölle und Verbrauchsabgaben 222,2
Mill. Rttt Gegenüber dem Februar ist die Gesamt
einnahme im März um 126,5 Mill. 3îd( niedriger. Die
Einkommensteuer brachte 17,4, die Umsatzsteuer 14.2
und die Vermögenssteuer 99,6 Mill Rttl weniger
An Lohnsteuer sind im März 89,4 Mill. Rttt aufge
kommen. 9.1 Mill. RR weniger als im Februar. An
Zöllen und Verbrauchsabgaben sind im oanzen 222,2
Mill. R f[ aufgekommen, nur 2,2 Mill. 2lJ( weniger
als im Februar.
In der Zeit vom 1. April 1929 bis 31. März 1939,
mithin im Rechnungsjahr 1929, sind insgesamt 9026,3
Mill. Rtti aufgekommen, wovon auf die Besitz- und
Verkehrssteuern 6125.7 und auf die Zölle und Ver
brauchsabgaben 2999,6 Mill. Rttt entfallen. Dieses
Aufkommen stellt ungefähr das endgültige Aufkom
men des ganzen Rechnungsjahres 1929 dar. Im gan
zen ergibt sich, da der Haushaltsansatz für 1929 9096
Mill, beträgt, noch eine Mindereinnahme von 69.7
Millionen R,<ļ. Von dieser Mindereinnahme entfal
len 41.2 Mill Rttt auf die Besitz- und Berkshrssteuern
und 2^,5 Mill. R<4l auf die Zölle und Verbrauchs-
alxzaben
Zur Nebeekremörmg
der örutfthm Wirļfchsft.
Der Fall Petschek-Jlse-Vergbau. — Bcr-
guickung von Geschäft und Politik.
Der in der deutschen Presse erwähnte Brief, den
-Ignatz Petschek im Zusammenhang mit dem Erwerb
der Aktienmehrheit der Ilse Bergbau-A.-G, an den
tschechoslowakischen Finanzminister gerichtet hat, er
regte auch in Prag beträchtliches Aufsehen, um so mehr,
als durch ihn sehr sonderbare Zusammenhänge zwischen
Petschak und dem tschechischen Außenminister Dr. Be-
nesch aufgedeckt werden. Der Brief hat folgenden Wort
laut: „Euer Exzellenz erlaube ich mir ergebenst mit
zuteilen, daß ich nunmehr auf Verlangen Seiner Ex
zellenz des Ministers der Auswärtigen Angelegenheiten
den maßgeblichen Einfluh bei der Ilse-Grube erworben
habe. In der Generalversammlung bin ich trotz star
ker Opposition zum Mitglied des Aufstchtsrates und
des Eeschäftsausschusses gewählt worden. Auch mein
Sohn Paul Petschek, der Leiter der Deutschen Kohleu-
handlungsgesellschaft in Berlin, ist zum Mitglied des
Aufstchtsrates gewählt worden. Mein Sohn Franz
wird sich erlauben, alle näheren Mitteilungen zu
machen, um die mit Euer Exzellenz vereinbarten im
Zusammenhang damit stehenden Angelegenheiten zu
besprechen."
Die „Bohemia" läßt sich ergänzend hierzu
melden, daß Petschek hierfür Gegenleistungen auf steuer
lichem Gebiet zugesagt worden seien. Wie verlautet,
soll die Angelegenheit die Regierung des Freistaates
Sachsen beschäftigen, die beabsichtigen soll, beim
Reichswirtschaftsministevinm eine Prüfung der Bor-
gänge in dem ostelbischen Braunkohlensyndikat zu be
antragen. das von Petschek beherrscht wird.
Petschek den Brief an das Prager Finanz
ministerium geschrieben?
TU Berlin, 19.- April. Ignatz Petschek erklärt der
TU., daß der Brief, den er angeblich an eine Prager
Regierungsstelle gerichtet haben soll und der die Grund
lage der von einem Teil der Tagespreise gebrachten
Behauptungen bildet, die Interessennahme an der
Jlse-Bergbau-A.-G. habe irgendwelche politischen Zu
sammenhänge, niemals geschrieben worden, auch der
Inhalt frei erfunden sei und daß, falls ein solcher
Brief existiere, es sich um eine infame Fälschung han
dele. Demgegenüber erfährt die TU. von anderer
Seite, Ignatz Petschek hab« von dem Brief seit lan
gem gewußt, von dem in eingeweihten Kreisen ge
sprochen worden sei. Er habe aber niemals rechtzeitig
erklären lassen, daß es sich hier um angeblich falsche
Gerüchte handele. Da es sich im übrigen um politische
Zusammenhänge handele, sei das Dementi Ignatz
Petscheks, dos mit Sicherheit erwartet wurde, nicht
höher zu bewerten als Dementis schlechthin. Es gebe
Leute in Prag, die diesen handschriftlichen Brief mit
deni Eingangsstempel des tschechischen Finanzministe-
riuins in Prag gesehen hätten.
Grundnermogensstener-Erlatz bei
Siedlung von ReftgüLern.
Ter preußische Finanzminister hat unter dem
5 April 1930 — K B 2 1a 39 — nachstehenden Erlaß
dem Herrn Vorsitzenden des Erundsteuerberufungsaus-
schujfts in Schleswig in dieser Angelegenheit übersandt:
..In meiner Verfügung vom 30. Juni 1927 — K
B 2 2315 — habe ich zur Frage des Erlasses der
Grundncrmögenssteuer gemäß 8 15 Absatz 3 des
Gruvdvermögenssteuergeietzes in Bezug, auf das im
Siedlungsverfahren verbliebene und veräußerte Rest
gur dahin Stellung genommen, daß bei einem Restgut
iw allgemeinen die Voraussetzungen für den Steuer
erlaß nicht gegeben seien. Mehrere mir inzwischen zur
Entscheidung vorgelegte Einzelfälle haben jedoch ge
zeigt. daß unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen
Verhältnissen der Landwirtschaft auch die Uebernahme
einer Rellautüedlung meist mit Wirtschaft-schwierig
keiten verbunden ist. die die Gewährung des Steuer-
crloNrg rechtfertigen dürften Aus diesem Grund und
im "-ieresse der Förderung des Reichssiedlungswefens
will >ch daher genehmigen, daß der Erlaß der staat
lichen Grundverwögenssteucr künftig auch für die e*j
dem Restgut im Reichsstedlungsverfahren begründete
Stedlungsstelle in allen de» Fällen bewilligt wird, in
denen nach Bescheinigung des zuständigen Knlturamtes
eine Ergänzung des Gebäude- oder des lebenden und
toten Inventars erforderlich ist".
* * *
Iss «eue KshlksfynMst.
Vorläufig nur ein Jahr!
In der Zechenbesitzerversammlung, in der die
Deutsche Erdöl-A.-E. nicht vertreten war, lagen die
Vorschläge des zur Behandlung der Umlagefrage des
neuen Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats einge
setzten Ausschusses vor. Da es nicht gelungen ist, eine
allen Teilen genehme Regelung für die Daner von
zehn Jahren zu finden, einigte man sich auf eine
Regelung für ein Jahr, und zwar auf der Basts, daß
die Verbrauchsbeteiligung 70 Prozent des nach dem
alten Verfahren festgestellten Umlagesatzes, höchstens
jedoch 1,50 R-« beträgt.
An sich läuft der neue Vertrag bis ,zu>m 31. März
1940. Falls jedoch bis zum 81. Dezember 1930 eine
Einigung über die Uinlagefrage — mit neun Zehnteln
der Stimmen aller Mitglieder — nicht erfolgt, endet
das Syndikat mit dem 31. März 1931.
Eine Aktion gegen Banknoten,
und Scheckfälschung.
Im Interesse der Bant- und Finanzwelt hat sich
die Notwendigkeit ergeben, einheitliche Maßnahmen
zur Betänipfung des Verbrechertums und zur Ver
hütung von. Fälschungen und Verfälschungen der in
Bank- u. Handelsverkehr wichtigen Urkunden, insbeson
dere Schecks und Kreditbriefen, zu ergreifen. Zu diesem
Zweck hat der Zentralverband des deutschen Bank- und
Bankrergewerbes soeben an sein« Mitglieder umfas
sende Richtlinien für die Sicherung von Urkunden,
Schecks und Kreditbriefen etc. ergehen lassen und in
diesen Richtlinien die Möglichkeiten einer wirksamen
Bekämpfung des Verbrechertums aufgezeigt. Veran
laßt worden ist der Zentralverband des deutschen Bank-
und Bankiergewerbes zu dieser Aktion durch die zahl
reichen Fälschungen und Schwindeleien insbesondere
mit Banknoten, zu deren Bekämpfung bekanntlich erst
kürzlich besondere Dezernate bei den Polizeipräsidien
der Großstädte eingerichtet worden sind. Insgesamt
erstrecken sich die zur Sicherung gegen Fälschung und
Verfälschung in Vorschlag gebrachten Maßnahmen auf
bie Verwendung eines geeigneten Papieres, hinsicht
lich Rohstoff, Reagenzfählgkeit, Papierstärke, Leimung,
Wasserzeichen, Papierfärbung, ferner auf die Benutzung
geeigneter Druckverfahren bei der Herstellung der be
treffenden Urkundenvordrucke und schließlich auf die
Anwendung bestimmter Verfahren bei der Beschrif
tung der Urkunden
Die Zollvorlage und der Roggenpreis
Im Gefolge der sogenannten „Zollhausse" ist der
Roggenpreis zwar gestiegen, jedoch nicht in einem sol
chen Ausmaß, wie das vielfach angenommen wird. Die
Preissteigerung hat sich vielmehr in ziemlich engen
Grenzen gehalten.
\ im
'•-V.4
1929
1930
Feb.
Mr
Oer Roggenpreis
/in R-M. pr» 1000Aq)
April Mai
3uai
Juli
Attg'iSept
Trotz der feit Anfang April eingetretenen Preis
steigerung liegt der Roggenpreis noch immer weit un
ter dem Niveau des Jahres 1929 und noa; stärker un
ter dem des Jahres 1928.
Das arbeitsame Deutschland.
„Deutschland gehört zu den arbeitsamsten Ländern",
diese Feststellung macht die Reichskreditgesellschaft in
ihrem außerordentlich interessanten Jahresbericht. Sie
stellt fest, daß von der männlichen Bevölkerung Deutsch
lands ungefähr 70 Prozent und von der weiblichen
ungefähr 36 Prozent von der Eesamtbevölkerung, also
insgesamt etwa 52 Prozent erwerbstätig sind. Dem
gegenüber bringen es die Vereinigten Staaten von
Nordamerika, die ebenfalls zu den arbeitsamsten Län
dern der Welt gehören. n>ach der letzten amtlichen Zäh
lung von 1920 auf nur 61 Prozent männliche Erwerbs
tätige und auf nur 17 Prozent bei der weiblichen Ge-
'amtbevölkerung, so daß. insgesamt kaum 40 Prozent der
amerikanischen Kesamtbevd'lkerung erwerbstätig sind.
Allerdings darf man nicht vergehen. daß der hohe An
teil an erwerbstätigen Frauen in Deutschland sicher
lich auch mit die Folge ungünstiger Lohnverhältnisse
bei den männlichen Erwerbstätigen ist. — Die Rück-
'chlüsse. die man aus dieser Feststellung ziehen Ennte,
wären erfreulicher, wenn alle Erwerbstätigen auch tat-
'ächlich arbeiteten. Leider wird das Plus der oben
stehenden Rechnung mehr als ausgeglichen durch die
drei Millionen Arbeitslosen, denen die Arbe-ic-gele-
oenheit fehlt.
in den Sckulen.
Im Rahmen der bekannten Roggenpropaganda für
den Mehrverbrauch von Roggen ist n. a. vom Preu
ßischen Landwirtschaftsminister sine Roggenfibel her
ausgegeben worden. Nach einem Erlaß des PreußiM
Unterrichtsministers werden nunmehr auch, wie der
Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, die Schulen
in den Dienst dieser Propaganda gestellt, indem 600 000
Exemplare der Roggenfibel durch die Schulen zur
Verteilung kommen.
Großer Zusammenschluß in der
englischen Schiffahrt?
In Schiffahrtskreisen weist man darauf hin, daß
die früheren Pläne für einen Zusammenschluß zwi
schen der White Star Line und der Cunard Line
von neuem aufgenommen worden sind. Die beiden
Schlffsgesellschaften haben einen sehr starken Rück
gang des Personenverkehrs am 1. April d. I. zu
verzeichnen, wodurch die Zufammenschlußbestrebun-
gen von neuem gefördert werden. Außerdem hat
der Zusammenschluß von Nordlloyd und Hapag das
Beispiel gegeben. Der Präsident der White Star
Line, Lord Kylsant, erklärt, daß ein ZusamEnschluß
in naher Zukunft nicht ausgeschlossen sei. In unter
richteten Kreisen hält man den Zusammenschluß für
sehr wahrscheinlich. Di« neue Gesellschaft würde
dann voraussichtlich den bereits geplanten Bau
eines Riesendampfers von 60 000 Tonnen durch
fuhren, der eine Geschwindigkeit von 30 Knoten ha
ben soll. Die Gesellschaft soll dazu eine Anleihe zu
2'/- Prozent Zinsen erhalten.
ZMchWMN für Weizen und Iran-
gersie.
TU, Berlin, 19. April. Durch eine am
25. April in Kraft tretende Verordnung wird
der Zollsatz für Weizen und Braugerste von
12,00 auf 15,00 Reichsmark je Doppelzentner
erhöht. Der Zollsatz für Gerste zur Bieh-
fütternng bleibt wie bisher 10,00 Reichsmark,
wenn die Gerste unter Zollsicherung abgefer
tigt wird.
MMe MMMWchrWen.
Der Inhalt des Oftprogrammes.
Die Vorarbeiten für die in der Regierungs
erklärung gemäß der Ostbotschaft des Reichspräsi
denten in Aussicht gestellten Ostvorlagen sind soweit
gediehen, daß das Kabinett alsbald nach Ostern über
die notwendigen gesetzlichen Maßnahmen Beschluß
fassen wird. Im Vordergründe werden Maßnahmen
zur Erleichterung der Kreditbeschaffung für die Ost
gebiete stehen, insbesondere für die Umschuldung
landwirtschaftlicher Betriebe. Ferner werden Maß
nahmen zur Laftensenkung und zur Sicherung der
Erhaltung landwirtschaftlicher Betriebe und zur Er
leichterung und Verbesserung der Derkehrsverhält-
niffe im Osten vorgesehen werden.
Arbeiterentlaffllngen bei der Mansfeld AG.
Berlin, 19. April. Der in unerwartetem und
außerordentlichem Ausmaße eingetretene Preissturz
am Kupfermarkt veranlaßt die Mansfeld AG. für
Bergbau- und Hüttenbetrieb, Eislebeu, den Abbau
der ärmeren Feldesteile sowie den Persuchbetrieb aul
dem Röhrigscha'cht stillzulegen und eine erhebliche
Herabsetzung der Löhne zu betreiben, da andernfalls
bei dem ausschlaggebenden Anteil an den Selbst
kosten eine wirtschaftliche Wetterführung der Be
triebe unmöglich ist. Bon den sofortigen Entlassun
gen auf den Schächten werden ca. 800 Mann der
Grubenbelegschaft betroffen. Auf den Hütten wer
den erst in einiger Zeit nach Maßgabe der Fövde-
rungsetnschränkungen Entlassungen in mäßigem
Umfang erfolgen.
Arbeitsmarktlage im Bezirk Schleswig.
Die Arbeitsmarktlage veränderte sich in der Zeit
vom 1. bis 15. April ds. Is. nur gering. Das Bau
gewerbe liegt nach wie vor darnieder. Irgendwelchen
Aufschwung bezw. eine Belebung ist in keinem Bezirk
zu spüren. In Eckernförde ging di« Fischindustrie, wie
alljährlich, dazu über, zu dieser Zeit Entlassungen vor
zunehmen. Hiervon werden in erster Linie die weib
lichen Arbeitskräfte betroffen. Ziegeleien sowie auch
der größte Teil der Kiesgruben haben ihren Betrieb
immer noch nicht wieder voll aufgenommen. Auch für
die Berufsgruppe der ungelernten Arbeiter hat sich
bisher noch keine nennenswerte Arbeitsmüglichkeit ge
funden. Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden betrug
am Schluffe der Berichtszeit 1662 und »erteilt sich wie
folgt auf: Schleswig einfchl. Landgebiet 594, Eckern
förde 498, Kappeln 227, Süderbrarup 190. Kropp 91,
Jübek-Taarstedt 62.
18 «80 9U{ für ein Stader Pferd.
Der vom Hofbesitzer Blohm in Stadermoor gezüch
tete Wallach „Schwabenfohn", der im Februar beim
Jagdspringen in Berlin 20 000 Rttt gewann, ist von
seinem bisherigen Besitzer, dem bekannten Reiter
Oberleutnant Cchla. für 18 OOO Rttl an Frau Oberst
Schwanzenbach in Zürich verkauft worden. „Schwaben-
fohn" ist acht Jahre alt und ein Abkomme des in
Bützfleth stationierten Teller Hengstes „Schwaben
streich".
Deutsche vieh- und fleischwirtschastliche Nachrichten.
Am Berliner Auslandsmarkt waren über 1800
Schweine aus Litauen und Memelgebiet zugeführt.
Dazu rund 140 Rinder und über 500 Kälber. Die
deutsche Landwirtschaft hat alle Ursache, sich erneut
mit der Vieheinfuhr aus Litauen zu beschäftigen. Alle
Zeichen deuten dararft hin, daß die Umstellung der
litauischen Landwirtschaft auf Viehwirtfchaft schon fetzt
einen Umfang angenommen hot, der anscheinend un
fern Unterhändlern im Frühjahr 1929 beim Abschluß
des Handelsvertrages mit Litauen nicht bekannt mar.
Eine Verdreifachung der Schweinceinfuhr
nach Deutschland
tm ersten Vierteljahr 1930 gegenüber dem gleichen
Zeitraum 1929 hat stattgefunden, trotzdem in Deutsch
land die Preise in der Berichtszeit schon start gesenkt
waren Die Schweineeinfuhr im Monat März betrug
rund 22 000 Stück. Die Riudvieheinfu-hr betrug im
1, Vierteljahr 1930 rund 65 000 Stück gegen 63 630 Stück
im gleichen Zeitraum 1929. Einen Rückgang zeigte die
Einfuhr von Fleisch und Speck, nämlich von rund
841 000 Doppelztr. im ersten Vierteljahr 1929 auf rd.
341000 Doppelztr. im 1. Vierteljahr 1930.
Eine böse Fleischersuppe
hat sich der Veterinärrat Dr, Wundram-Berlin gele
gentlich eines Rundfuntvortrages eingebrockt. In
seinen Ausführungen kam der Satz vor, daß „in den
Schlächtereien die Ratten familienweise leben". Selbst
verständlich sind die Fleischerkreise über diese immerhin
starke Entgleisung sehr entrüstet und verlangen Ge
nugtuung.
Termine der Leipziger Herbstmesie 193«.
Die Leipziger Herbstmesse 1930 findet in allen
ren Gruppen (Mustermesse, Technische Messe und
auinesse) vom 31. August bis 5. September statt. Von
diesem Termin weichen lediglich die Leipziger Textil
messe und die Sportarttkelmesse ab, die früher als die
Mustermesse schließen, nämlich die Textilmesse^ am 3.
September und die Sportartikelmesse am 4. Septem
ber, — Die Leipziger Frühjahrsmesse 1931 beginnt am
1. März.
Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungs
kosten.
TU. Berlin, 19. April. Die Reichsricht-
zahl für die Lebenshaltungskosten ist mit
126,7 gegenüber der Vorwoche (126,9) um
0,2 v. H. zurückgegangen.
Zerlmer ZuttemüM
vom 22. April 1930.
1. Klaffe 1,31, 2. Klasse 1,16, abfallende ft— JL
Tendenz abwartend. Preise ab Erzeugerstation. Hinzu
kommen Frachft Umsatzsteuer, Vermittlungsgebühren.
NarkļberWê.
Itzehoe,, 22. April. Dem heutigen Ferkelmarkt waren
506 Ferkel und Iungschweine zugeführt. Der Handel
verlief flau. Der Markt wurde knapp geräumt. Ge
zahlt wurden für 4—6 Wochen alle Tiere 25—29 M,
6—8 Wochen alte 30—36 Jl. 8—13 Wochen alte 36 bis
45 M. Nach Gewicht wurden gezahlt 1,20—1,55 „U
für dos Pfund Lebendgewicht. Fette Schweine kosteten
61—63 ,M für 100 Pfund Lebendgewicht, Läufer 80
bis 95 2> das Pfund.
rt. Tarp. 20. April. Die Zufuhr zum gestrigen
Ferkelmarkt war nur gering. Die Preise waren wie
die der Vorwoche. Der Handel war mittelmäßig. Der
Markt wurde vollständig geräumt.
Die Entlastung des Lohnkonlos durch
Volldüngeranwendung.
Don H. Kampe-Erfurt.
Für den klarblickenden Wirtschaftspolitiker'ist
die Wiederherstellung geordrieter Wirtschaftsverhätt-
nisse nur auf landwirtschaftlicher Grundlage mög
lich und hat die Zurückgewinnung der Rentabilität
des Landwirtschaftsgewerbes zur Voraussetzung.
Infolge der Deutschland auferlegten, zum, Gesamt
ertrag seiner Wirtschaft in keinem Verhältnis stehen
den Reparationsverpflichtungen ist es aber bisher
trotz aller Raftonalisterungsmaßnahnien nicht mög
lich gewesen, dem Landbau eine auskömmliche Rente
zu sichern. Dennoch ist die Betriebsweise des Land-
wirtschaftsgewerbes auch weiterhin durch ein un
ausgesetztes Suchen nach Möglichkeiten, das Unko
stenkonto zu entlasten, gekennzeichnet; dieses Bestre
ben, durch Verminderung der Unkosten höhere Rein-
erftäge zu erzielen, offenbart sich auch in der zur
Zeit mit Nachdruck erhobenen Forderung, Volldün
ger in Anwendung zu bringen. Bei den Erfolgen,
die nmn sich von dieser Düngungsart verspricht,
empfiehlt sich eine eingehendere Prüfung.
Borausgeschickt sei gleich, daß nur solche Voll
dünger in Anwendung kommen sollten, von deren
sachkundiger Herstellung und günstigster Wirkung
auf die Pflanzen und den Ernteertrag man über
zeugt ist. Denn es ist nichts gewonnen, wenn den
Vorteilen, die durch die einmalige Anfuhr der Voll
dünger und deren Ausstreuen in nur einem einzigen
Arbeitsgang erzielt werden, ebenso groß oder noch
größere Nachteile gegenüber stehen. Beachtenswert
sind die Leitgedanken, nach denen die Herausgäbe
der „Am-Sup-Ka-Volldüngcr" durch die Deutsche
Superphosphat-Industrie erfolgft In diesen wird
gefordert, daß die Mischdünger hauptsächlich die drei
Kernnährstoffe Stickstoff, Phospyorsäure und Kali,
nicht aber auch Kalk enthalten sollen, weil die in
den Volldüngern gereichten Kalkmengen zur Säure
bekämpfung des Bodens niemals ausreichend sind
und die Kalkung auch der eigentlichen Kunstdün
gung voranzugehen hat, wenn befriedigende Er
folge erzielt werden sollen. Weiter wird verlangt,
daß der Nährstoffgehalt der Voüdünger dem Nähr-
stosfbedarf des Bodens und der Pflanzen gut an
gepaßt ist. Die drei Nährstoffe sollen in den Dün
gerkombinationen in leicht aufnehmbarer, also was-,
serlöslicher Form vorkommen; vor allem muß die!
Phosphorsäure, die für die Gewinnuung von Qua-,
litätsernten von ausschlaggebender Bedeutung ist/
dieser Forderung genügen. Die Untersuchung der
Böden auf ihren Nährstoffgehalt erfolgt am zweck
mäßigsten durch eine landwirtschaftliche Dersuchs-
station oder durch' einen Berfuchsringleiter. Auf
gleiche Weile ist der Kalkbedarf des Bodens zu er
mitteln und die Kalkung, bis zur neutralen Ncaktion
durchzuführen, weil ungenügend gekalkte Böden
erfahrungsgemäß fast inimcr zu Ertragsrückständev
kübvev..
T
Dis ki
zêichy
Şchwi
wenn
Staat
In de
SBafti
êugegl
wacht!
Ne. de
_ e
Herali
?Ung ‘
Noch I
einem
friedst
ģedäni
Fehlst
Nicht s
we stü
ien. :
Londo
§Lngê
T
Prästk
^abe,!
der ai
şizierp
wit ei
fürchte
. (5
b di
-'Jìona
Wen
fliest
j»ank
Ziffer
sie
urepp