yammedaner. So ist jetzt aus den Strecken
berichten zu ersehen, daß fast mit jeder Ma
schine eine Anzahl Pilger fliegen, welche nach
Mekka wollen.
MiiV&feifiV
Nach dem
Geistesgegenwart
eines Prwten.
Wien. 19. April.
Die österreichische Luftverkehrs-
A.--E. teilt mit: Heute um 11 Uhr vormittags erlitt
das Flugzeug A. 48 aus seinem flugplanmätzigen
Streckenflug von Venedig nach Wien über dem Wörther
See einen Motorschadeiu Geistesgegenwärtig setzte der
Pilot Elßler, ein berühmter, erfahrener Kriegsflieger,
die Maschine in Ermangelung eines anderen Notlan
dungsplatzes am Rande des Wörther Sees ins Wasser.
Pilot und Passagiere erreichten durchnäßt, aber un
verletzt das Ufer. Das Flugzeug ging kurze Zeit da
nach unter, da der See an dieser Stelle einige Meter
tief ist: es wird voarussichtlich noch heute geborgen
werden können.
bsrscbnet dis Bost, tells bis zu diesem
Dermin das Abonnement der „Landes
zeitung“ noch nicht erneuert ist, eine
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nügt, einen entsprechenden Zettel mit
genauer Adresse dem Briefträger mit
zugeben oder unlrankiert in den näch
sten Briefkasten zu werfen.
Einzelheiten vom Brandunglück.
TU. Newyork, 22. April. (Eig. Funk
meldung.) Das Feuer brach in einem neuen
Zellenblock des Staatsgefängnisses in Colum
bus (Ohio) aus. Sämtliche Feuerwehren,
Polizei und Militär sind zur Bekämpfung des
Brandes eingesetzt. Die Toten bestehen aus
schließlich aus Gefangenen; sie sind zum Teil
bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Schauerlich tönt das Stöhnen, Geschrei
und Fluchen der eingesperrten Gefan
genen durch die Nacht,
während Hunderte mit den Feuerspritzen die
Flammen bekämpfen. Sämtliche Straßen sind
abgesperrt. Tie Lage wird dadurch erschwert,
daß schwere Tumulte ansgebrochen sind. Zu-
sammeustötze zwischen Gefangenen und Trup
pen sind bereits im Gange. Tie Ursache des
Brandes ist noch nicht festgestellt. Es wird an
genommen, daß unzufriedene Gefangene die
Wollweberei des Gefängnisses angezündet
haben. Scheinwerfer beleuchten die leichen-
übersäten Gefängnishöfe. Ununterbrochen
werden Leichen auf Lastwagen abbefördert.
Gegen 21 Uhr amerikanischer Zeit ist das
Feuer noch immer nicht gelöscht.
Mit aufgepflanzen Bajonetten und zahl
reichen Maschinengewehren umstehen die
Truppen das Gefängnis und erwarten den
Ausbruch verzweifelter Gefangener. Angeb
lich wurden die Wärter beim Ansbrnch des
Feuers kopflos und ergriffen blindlings die
Flucht. Sie überließen die Gefangenen ihrem
Schicksal, die in verzweifelter Ohnmacht an
die Wände pochten, die Fenster zertrümmer
ten und um Hilfe schrien. Biele Gefangene
erlitten NcrvcnznsamWenbrürbc. Big Bill
Norton, ein berüchtigter Verbrecher, ergriff
die Schlüssel eines kopflosen Wärters, öffnete
die Türen und gab so den Gefangenen die
Möglichkeit, sich zu retten. Biele andere Ge
angene, Wärter und Feuerwehrleute voll
brachten Wunder von Tapferkeit, durch die
das noch unübersehbare Unglück wenigstens
etwas gemildert wurde.
Tie Belegschaft des Gefängnisses betrug
4600 Mann. Gegen Abend wurden sämtliche
arbeitsfähigen Gefangenen aufgefordert, sich
an den Löscharbeiten zu beteiligen.
Bis 10 Uhr abends amerikanischer Zeit
waren 310 Leichen geborgen.
Gegen einen Teil des Gefängnisses, der
schon 1818 erbaut wurde, bestanden schon
lange Zeit Bedenken, besonders bei der
Ueberfüllung, die schlimmer ist als in ande
ren amerikanischen Gefängnissen. Bereits im
Jahre 1928 verbrannten 6 Gefangene.
vor-
cmer.
Französische Offiziersfamilie
an Pilzvergiftung erkrankt.
TU. Mainz, 19. April. Eine französische
Offiziersfamilie hatte in den Waldungen der
Umgegend von Mainz Pilze gesammelt. Nach
dem Genuß der Pilze stellten sich schwere Vcr-
giftnngscrscheinungen ein. Ein Kind ist be
reits gestorben, zwei Kinder und die Frau
des Offiziers liegen schwer krank darnieder.
Man glaubt nicht, daß sie mit dem Leben da-
vonkommetl werden.
SeMame Luftfracht.
Dessan, 19. April. Ter seit einiger Zeit
betriebene Versuchs-Luftfrachtverkehr zwischen
Buschir und Schiras in Südpersien weist in
seinen Ladeverzeichnissen zuweilen seltsame
Frachten auf. Auf der Liste des Junkers
flugzeugs „Bolbol" (worunter sich übrigens
die „Europa" verbirgt, die s. Zt. zusammen
mit der glücklicheren „Bremen" den Start
nach Amerika versuchte!) findet man u. a.
I mumifizierte Leiche mit 3 Mann Beglei
tung; ein anderes Mal: 1 Leiche mit 4 Mann
Begleitung; ein drittes Mal: 1 Kiste mit
II Kg. Menschenknochen der vor 7 Jahren
verstorbenen Großmutter eines reichen Schi
raser Kaufmanns.
Ein polnisches Militärflugzeug
bei Graudenz abgestürzt.
TU. Danzig, 19. April. Am Freitagvor
mittag stürzte unweit Graudenz ein Militär
flugzeug, das nach einem Uebungsflug im
Gleitflug niedergehen wollte, aus etwa 800
Meter Höhe ab. Der Führer des Flugzeuges
wurde ans der Stelle getötet, während der
Begleiter so schwere Verletzungen davontrug,
daß er bald daraus im städtischen Kranken
haus in Graudenz verstarb.
PsK.
Bei einem Autounglück in Frankreich
wurden drei Personen getötet zwei schwer
verletzt.
Auf dem Nil ist ein Segelboot gekentert.
20 Personen sind ertrunken.
Zwischen Bukarest und Medgiöia ist ein
Pcrsonenzng mit einer Lokomotive zusammen
gestoßen. Ein Reisender wurde getötet, 16
verletzt.
Auf dem Hamburger Dampfer „American
Farmer", der in Hoboeken löschte, wurde im
Laderaum ein Brand entdeckt. Ehe größerer
Schaden entstand, konnte das Feuer einge
dämmt werden.
Hermannsheft
Kronstadt
Pi fasst
Bukarest
COSTESCI
■Konstanza
Lagekarte des rumänischen Städtchens Costesei
Nach 2 Monaten Bewußtlosigkeit
gestorben.
• TU. Prag, 18. April. Ein Aufsehen erre
gender Todesfall hat sich am Freitag im Kran
kenhaus 'in Kralub ereignet. Tort ist die
Gutsbesitzerin Gabriel an den Folgen einer
Koylengaövergiftnng gestorben, die sie sich be
reits am 22. Februar zugezogen hatte. Der
Gutsbesitzer Gabriel, der gleichzeitig mit sei
ner Frau die giftigen Gase eingeatmet hatte,
war sofort verstorben. Seine Frau hatte
jedoch nur das Bewnßtsein verloren, doch ge
lang es den wiederholten Bemühungen der
Aerzte nicht, die Ohnmacht zu beheben. Viel
mehr trat der Tod nach fast zweimonatiger
Bewußtlosigkeit ein. In medizinischen Krei
sen hat dieser Fall großes Aussehen erregt.
» * t
Tie Philippinen von einem Taifun heim
gesucht.
TU. Ncwyork, 21. April. Wie aus Manila
(Philippinen) gemeldet wird, wurde die Insel
Leyte von einem schweren Taifun heimgesucht,
wodurch Tansende von Personen obdachlos
wurden. Die Zahl der Toten und Verletzten
konnte noch nicht ermittelt werden. Insge
samt wurden 14 Ortschaften, darunter die bei
den an der Ostküste gelegenen Städte Dulag
und Tolosa, vollständig zerstört.
Großfcuer in Rostock.
WTB. Rostock, 21. April. Ein in der
Altstadt gelegener, aus dem Jahre 1773 stam
mender mehrstöckiger Getreide- und Futter
mittelspeicher wurde durch Feuer vernichtet.
Der Brand entwickelte eine so ungeheure
Hitze, daß cine Motorspritze Fener fing und
nur mit knapper Not in Sicherheit gebracht
werden konnte. Auch erlitten einige Feuer
wehrleute Brandwunden.
348 Häuser in Tokio durch Feuer zerstört.
TU. London, 19. April. Durch ein Grotz-
feuer wurden in Tokio 348 Häuser zerstört.
Man nimmt an, daß es sich um Brandstiftun
gen handelt. Vielfach wird der Brand mit
dem Streik von 8000 Straßenbahnern in Zu
sammenhang gebracht.
Ein Großsener vernichtete in Oberwiesen
thal 4 Häuser.
Bei einem Kinobrand in einem chinesischen
Dorf kamen 11 Personen ums Leben.
Bei einer Fenersbrunst in Brooklyn kam
eine ököpfige Familie in den Flammen um.
Aus der Insel Tapia in der portugisischen
Kolonie Macao stürzte infolge Dampfkessel
explosion das Gebäude einer Fabrik ein. 38
Personen fanden den Tod.
Auf dem Rittergut Cunnersdorf bei Leip
zig, das als Universttäts-Lehrgut benutzt wird,
wurden durch Großsener große Mengen an
Futtervorräten sowie wertvolle Maschinen
vernichtet.
WTB. Essen, 21. April. Drei maskierte
Räuber drangen in den frühen Morgenstun
den des ersten Osterfeiertages in das katholi
sche Pfarrhaus in Alteudorf an der Ruhr eim
Der Pfarrer, der von dem Geräusch geweckt
worden war, wurde von den Räubern mit
Pistolen empfangen. Als der Pfarrer ver
suchte, ins Freie zu flüchten, entspann sich
zwischen ihm und einem der Räuber ein
Kampf, bei dem der Pfarrer erheblich verletzt
wurde. Dann fesselten die Räuber den Pfar
rer mit einer Kette und forderten ihn auf,
den Geldschrank zu öffnen. Den Räubern sie
len außer einigen Wertgegenständen 113 ÏSUt
Bargeld in die Hände. Nach dem Naubüber-
fall wurden der Pfarrer und seine Haushäl
terin gefesselt in den Keller gesperrt. Durch
ein Kellersenster verständigten sie einen Pas
santen, der sie aus ihrem Kerker befreite.
alt«
—12
: ko-
icitte
und
übet
icine
ge-
Eine junge Frau in Berlin hat in einem
Anfall geistiger Umnachtung ihr 8jähriges
Töchterchen umgebracht.
In Deggendorf bei München erschoß ein
Gastwirt seine Frau, sein fünfjähriges Kind
und sich selbst. Der Grund der Tat ist unbe
kannt.
Äm Reinickendorfer Krankenhaus kam es
zu einem Tumult, als ein Fürsorgezögling
von einem Wärter wieder zur Anstalt gebracht
werden sollte. Die Wärter gingen mit Was
serschläuchen gegen die Aufrührer vor und
konnten so den Widerstand brechen.
Am Ostermontag drang ein Räuber in
das Büro des Lichtspieltheaters „Schauburg"
in Hamburg ein und versuchte unter Bedro
hung mit einem Revolver, Geld zu erpresse».
Da kein Geld bereit war. ergriff er die Flucht
und erschoß sich, als er von Passanten gestellt
wurde.
Raubüberfall auf eine Geschäftsfrau.
TU. Hannover, 21. April. Eine Lvtterie-
Geschäftsinhaberin wurde von zwei Männern
auf dem Wege nach ihrer Wohnung verfolgt
im Hausflur niedergeschlagen und ihrer Hand
tasche mit 1200 Mark Inhalt beraubt. Ein durch
die Hilferufe aufmerksam gewordener Turn
lehrer stellte einen der Täter, der die geraubte
Tasche bei sich hatte. Er übergab ihn der Po
lizei, der es gelang, auch den anderen zu ver
haften.
Brutaler Raubmord.
WTB. Berlin. 21. April. Ein brutaler
Raubmord wurde am Sonnabend auf dem Ge
lände zwischen der Rennbahn Ruhlcben und
dem Kraftwerk Unterspree verübt. Eine 47
Jahre^alte Frau wurde auf dem Wege zum
Kraftwerk von einem Radfahrer überfallen
und mit einem Messer schwer am Hals verletzt.
Als sie zu Boden sank, feuerte der Verbrecher
noch zwei Schüsse auf sie ab. Die Frau ist ihren
Verletzungen erlegen. Der Täter hat die Ein
kaufstasche mit Lebensmitteln und 4 NM.
Bargeld geraubt.
2 Brände im Gefängnis von Columbus.
TU. New York, 22. April. (Eig. Funk
meldung.) Wie sich jetzt herausstellt, haben im
Gefängnis von Columbus 2 Bräude gewütet.
Das zweite Feuer war von den Gefängnis
insassen, die infolge der Brandkatastrophe in
furchtbare Erregung geraten waren, in der
Wollweberei des Gefängnisses angelegt wor
den. Es konnte erst um 11 Uhr nachts ameri
kanischer Zeit gelöscht werden. Auf dem Ge
fängnishof sind 2000 Gefangene zusammenge
drängt. Die Lage ist noch immer bedrohlich,
da Ausbruchsversuche der fast bis zum Wahn
sinn gereizten Gefangenen befürchtet werden.
Alle verfügbaren Truppen und Polizeikrüste
sind in der Nähe des Gefängnisses zusammen
gezogen worden. Der Schauplatz des mörde
rischen Feuers bietet einen
Anblick unbeschreiblichen Granens.
Sämtliche Lichtleitungen sind durch die Brände
zerstört worden. Die Gefahr einer Meuterei
wird dadurch noch erhöht. Die Löscharbeiten
gestalteten sich außerordentlich schwierig, zu
mal die erregten Gefangenen immer wieder
Angriffe auf die Feuerwehrleute unter
nahmen.
'Beriet« urtb Druck Heinrich Möller Söbne
Rendsburg. p
Ehefredoktion und Berlugsleitung: Ferd Möller.
Rerciniworilich für iiettauttel: Feld Möller,
für Politik. Ädolt ©regort für öen allge
meinen Teil und Feuilleton. Herber! Puhl
mann für den tviriichatilichen îeil: Dr. Ioh
© oich für den orovinüellen und örtlichen Teil
Karl Müller, alle in Rendsburg
„Graf Zeppelin''
wird am kommenden Sonnabend einen Eng
landflug unternehmen und voraussichtlich auf
dem Flugplatz Dardington eine Zwischenlan
dung vornehmen. Eine Rheinlandfahrt wird
„Graf Zeppelin" am heutigen Dienstag vor
nehmen. Bei gutem Wetter wird eine Zwi
schenlandung bei Bonn zum Auswechseln von
Passagieren und Post erfolgen. An die Eng
landfahrt wird sich wahrscheinlich ein Flug
über die Nordsee anschließen.
In Friedrichshafen sind die englischen
Sportflicger mit 16 Flugzeugen gelandet. Die
Flieger befinden sich zusammen mit 30 Flug
zeugen auf einem Enropa-Flug.
Auch Mekkapilger fliegen heute!
Die zwischen Buschir und Schiras fliegen
den Junkersflugzeuge erfreuen sich auch stei
gender Sympathie der strenggläubigen Mo
ver flofie, strapazierfähige
Sdml~Än£ug
entspricht allen modernen und
gesundheitlichen Anforderungen
Bis jetzt 110 Tote identifiziert.
WTB. Costesti, 19. April. Nach den letzten
Meldungen sind von öen unter den Trümmern
der niedergebrannten Kirche gefundenen Lei
chen 110 identifiziert worden. Man glaubt, daß
sich unter den Trümmern noch etwa 10 Tote be
finden, deren Persönlichkeit man nicht wird
feststellen können. Die Kirche wurde in we
niger als einer Stunde eingeäschert. Die MeHr-
8ahl der Opfer sind junge Leute und Kinder
>tede Familie von Costesti ist durch die Kata
strophe in Trauer versetzt worden. Das Dorf
Mietet einen geradezu tragischen und furcht-