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zogen werde. Aus oem Vorstrafenregister
des Angeklagten ging hervor, daß V. ein oft
und erheblich vorbestrafter Mensch ist. Das
Urteil lautete wegen Bedrohung und versuch
ter Nötigung auf 1 Monat Gefängnis. Da
bei kam dem Angeklagten zugute, daß er nach
seinem Geständnis nicht die Absicht hatte, ferne
Drohungen in die Tat umzusetzen. Der An
geklagte sei ein durch.sind durch verworrener
Mensch, so wurde in der Urteilsbegründung
ausgeführt, dem die politische llnruhe der
letzten Jahre zu Kops gestiegen sei.
pu. Flerrsļmrg, 9. April. Wegen Unter
schlagung, Betrug und schwerer Urkunden
fälschung verurteilt. Wegen schwerer Privat-
urkundenfälschung und Amtsunterschlagung
wie Betruges hatte sich der inzwischen seines
Amtes enthobene 39 Jahre alte Regierungs
obersekretär Karl August B. aus Schleswig
am Mittwoch vor dem Schöffengericht zu
Flensburg zu verantworten. Der Angeklagte
wird beschuldigt, die Unterschrift unter einem
der städtischen Sparkasse zu Schleswig als
Sicherheit für ein ihm bewilligtes Darlehen
in Höhe von 3800 Il.M gefälscht zu haben. Des
weiteren beging der Angeklagte in 11 ver
schiedenen Fällen auch noch Amtsnnterschla-
aungeu, indem er Beträge in Gesamthöhe
von etwa 500 R.ä für die von ihm in seiner
Abteilung ausgefertigten Zulassungsbeschei
nigungen für Kraftfahrzeuge von den An
tragstellern entgegennahm, bezw. bei ihnen
abholte und das vereinnahmte Geld für sich
verbrauchte. Daß der Angeklagte auch noch
Bücher und Belege fälschte und sich in einem
Falle der qualifizierten Urkundenfälschung
schuldig machte, hielt das Gericht nicht für er
wiesen. Der Angeklagte ist geständig. Er
will aus Not die schweren Verfehlungen be
gangen haben, weil er durch jahrelange
Krankheit seiner Ehefrau große Ausgaben
batte. Seinen Versuch, auch noch seine Ehe-
srau, mit der er setzt in Scheidung liegt, als
Mitschuldige hinzustellen, bezeichnet das Ge
richt als wenig taktvoll. Unter Freisprechung
vom übrigen erkennt das Gericht wegen
schwerer Urkundenfälschung in Tateinheit mit
Betrug und fortgesetzter Beamtenunterschla
gung unter Zubilligung mildernder Umstände
auf 5 Monate Gefängnis gegen den Ange
klagten.
Steine pkoàiurchroà
Bor der Prüfungskommission der Bäcker-
Innung des Kreises Eiderstedt bestanden am
Sonntag die Lehrlinge H. Hans, A. Christian
sen, H. Börm, F. Seidel, W. Martins, W. Mey
er, W. Saß und P. Schmidt ihre Gesellenprü
fung. Die Lehrherren waren: W. Sicmsen,
für die Kinder
Mmiüm-IrrLMm.
Das Fest der goldenen Hochzeit feierten
am 7. d. Mts. die Eheleute Zimmerer Peter
Zinnendorf und Frau in Kotzenbüll. Den
Jubilaren, die von erstaunlicher Frische sind,
wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. So
wurde ihnen am Morgen von den Schulkin
dern mit ihrem Lehrer ein Ständchen gebracht.
Der Lehnsmann überreichte ein vom Kreis
gestiftetes Diplom und ein Geldgeschenk.
Pastor Lucht überreichte ein von der Kirchen
gemeinde gestiftetes Bild mit einer Wid
mung. Der Jubilar steht im 74. Lebensjahr,
während seine Frau am Jnbeltage gleich
zeitig ihren 74. Geburtstag feierte. Ihre
einzige Enkelin feierte gleichzeitig ihre Ver
lobung. Noch am späten Abend wurde dem
Jubelpaar von der Kapelle Schröder aus
Versuchen
Sie auch
Knorr»
Makkaroni
dazul
Tönning ein Ehrenständchen gebrachte
die Zusicherungen vom 22. Dezember ein Strich ge
macht und es wird ein Zoll von 10 AM je Dz. fest
gesetzt. Das ist. einfach Vergewaltigung und wenn
die Väter des neuen Gesetzes, wenn die diesen Vätern
nahestehenden landwirtschaftlichen Parlamentarier
nicht, wie dieses widerholt verlangt wurde, in das
Gesetz eine Schutzklausel für die früher geschlossenes
Verträge eingebaut haben, so haben sic sich damit an
ihren Berufsgenossen schwer versündigt. ,
Das alles wäre in gewissem Sinne noch gut zu
machen, wenn der Herr Minister von seiner Ermäch
tigung Gebrauch machen würde, nämlich wenn er den
Eerstenzoll auf 2 RM herabsetzte unter der Voraus
setzung der Beifütterung von verbilligtem Roggen.
Aber davon scheint vorläufig keine Rede zu sein. Be
vor man „zusätzliche" Gerste hereinläßt, will man offen
bar erst einen Roggenpreis von 280 RM je Tonne
sehen!! Dazu soll auch wohl helfen, daß man damit
beginnt, eosinierten »R.egierungsroggen" überall in den
Mastgebieten anzubieten, aber zu einem Preis, dem
gegenüber der Master auch schon ebensogut Auslands
gerste mit 10 RM se Dz. verzollen kann!
Der lachende Dritte ist das benachbarte Ausland.
Dänemark hat in den letzten Tagen Auslandsgerste
in großen Mengen gekauft. Dort billige Erzeugung,
dort billiger Lebensstandard, dort die beste Aussicht,
demnächst die Erbschaft des norddeutschen Masters
anzutreten. Darum noch einmal: Wacht auf! Wer
sich nicht wehrt, ist nicht wert, daß er am Leben bleibt!
und der Frage der Hilfsmaßnahmen beschäftigt. Der
Einzelhandel sieht als dringlichste und wirksamste
Hilfsmittel die Steigerung und Rationalisierung des
Absatzes deutscher landwirtschaftlicher Erzeugnisse an,
wodurch große Posten der Einfuhr allmählich entbehr
lich gemacht werden könnten. Dieses Ziel kann aber
nur erreicht werden, wenn den Verbrauchern qualita
tiv einwandfreie deutsche Erzeugnisse geliefert werden.
Hierzu bedarf es der Einschaltung des Einzelhandels,
der den Markt und die Bedürfnisse der Verbraucher
sachlich beurteilen kann. Zur Herstellung marktfähiger
deutscher Nahrungsmittel ist deshalb eine viel engere
Zusammenarbeit der landwirtschaftlichen Bcrufsvertre»
tungen mit den Sachverständigen des Einzelhandels
geboten als sie bisher festzustellen ist. Durch derartige
positive Gemeinschaftsarbeit zwischen Landwirtschaft
und Handel kann unfruchtbaren Versuchen der Absatz
förderung vorgebeugt und erreicht werden, daß die
Hilfsmittel des Reiches nur zur Besserung der Pro
duktion. statt etwa zu einer unwirtschaftlichen Aus
schaltung des Handels verwandt werden.
Ans der Tagung des Deutschen Industrie- und
Handelstages sprach im Auftrage der Regierung der
Reickswirtschaftsminister und Vizekanzler Dr. Dietrich.
Seinen ausführlichen Darlegungen über die deutsche
Wirtschaftspolitik entnehmen wir die folgenden für un°
stre Landwirtschaft bedeutsamen Gedankengänge:
Anaelickts der Schwäche des inneren Marktes und
der Schwer des Absatzes aus den Weltmärkten ist
seder ernste Wirtschaftler sich der groven Sorge bewußt
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der Gefahr des Rückganges ihrer Produktion sich ergibt.
Dies« Lage ist ungemein verschärft worden durch den
S°r°dezu unglaublichen Zusammenbruch des Weltge-
treldemarktes. Mit diesem vornehmlich haben wir
zollpolitisch ein Wettrennen ausgenommen und aufneh
men müssen, das nur dann zu bestehen ist wenn man
weiß daß die Getreidepreise am Weltmarkt unter den
Vorkriegspreisen stehen. Ich glaube, daß durch die letzte
Zollnovellc vom 26. März ein solcher Schutz der in
ländischen Körnerproduktion erreicht ist, daß auch, wenn
hie gestern getroffene Vereinbarung unter den der
zeitigen Regierungsparteien zur Ausführung kommt,
auf diesem Gebiet nicht mehr allzuviel zu tun sein wird.
Run muß man fick, darüber klar sein, daß die Frage
des Schutzes der Körnerproduktion zwar notwendig,
aber nicht das Entscheidende für die deutsche Gesamt
landwirtschaft ist. Wir haben im vorigen Jahr nur
noch für rund 000 Millionen RM Weizen, Roggen.
Gerste. Hafer und Mais eingeführt. Das ist die Folge
der guten Ernten der Jahre 1928 und ll!A>. Wir
hoben aber an Butter. Käse. Eiern. Geflügel. Gemüse
und Obst, Fleisch, lebendem Vieh. Schmalz uod Fischen
in gleichem Jahre eine Einfuhr von 1^73 Mill. RM
gehabt. Diese Einfuhr betrug im Jahre l027 nur
1687 Mill. RM und im Jahre 1820 nur I860 Mill.
RM. Unsere Körnereinfuhr ist also stark zurückgegan
gen, unsere Einfuhr an den oben genannten Produkten
stark gestiegen. Wollen wir unsere Abhängigkeit in der
Ernabrung vom Ausland« verringern und gleichzeitig
den inneren Markt durch Hebung, der Kaufkraft der
Landwirtschaft stärken, so muß der Hauptdruck da ange
setzt werden, wo wir die größten Zufuhren haben, die
wir weitgehend durch Inlands""-duktio- zu ersetzen
imstande wären. Diese Ausgabe ist erschwert durch den
Gegensatz zwischen den Interessen des deutschen Ostens
einerseits und des Westens und Südens andererseits.
Der Osten >st angewiesen auf Körnerbau und Kartof
feln. der Westen aber und der Süden ist die Stäkt«
Landwirtschaft und Einzelhandel.
Die der Hauptgemeinschast des Deutschen Einzel
handels angeschlossenen Verbände des Lebensmittel
handels haben sich mit der Notlage der Landwirtschaft
Was wir- aus -er laņ-wirttthkMchen
Brrr-àngswrrîkchļîstl
tz Von M. Grimm. Elmshorn.
Die Schlacht um die Futtermittelzölle, die zweite usw. durch d,
innerhalb ca. drei Monaten, ist geschlagen und — ste nicht zu
verloren! Da taucht die Frage auf: „Was nun?" Allein 3 Mi
Die Frage stellen, heißt sie beantworten, nämlich eines schästigen sich
kann es nur geben: Neuer Kampf um die schwer Was der
bedrohte Existenz! Durch die jetzigen Bestimmungen gegenüber d«
ist unserer nordwestdeutschen Veredlungswirtschast dik- bedeutet ist
tiert worden, die Reparationskosten für die körner- die neuen F
bauende Landwirtschaft zu zahlen, zu zahlen in einem für die Mil,
Ausmaße, datz ihr selbst der Atem dabei ausgehen, herausstellen
daß sie selbst demselben Schicksal anheimfallen wird, noch festzusei
vor welchem die neuen Gesetze vorgeben, die östliche Geslügelhalte
Landwirtschaft retten zu wollen. sehen. ^ feere
Man stelle sich doch einmal vor, was es bedeut' Kinderschuhe,
wenn eine in jahrzehntelanger fleißiger Arbeit auf- einen winzig
gebaute Wirtschaft mit ihrer Erzeugung, die um das diesem abzur
vielfache größer ist als der ganze deutsche Körnerbau, sie geführten
Plötzlich abtreten mutz. Das bedeutet eine Katastrophe. Und was r
wie sie schlimmer nicht der verlogene Krieg gebracht Vertrauen a
hat. Will man das? Ich denke nein, und darum vom 22. Dez,
kann ich nur wieder den norddeutschen Bauern zu- 3vll von 8
rufen: Wacht auf! Sucht die Regierung zu Lberzeu- Herabsetzung
gen von dem. um was es geht. Es geht darum, das seinem staats
Rückgrat unserer gesamten deutschen Volkswirtschaft, sende Mastpe
die Erzeuguug «an Fleisch. Malķereipràļten, Gier« Und nun nat
TU. Berlin, 9. April. Die Frühsahrsbelebung auf
dem Arbeitsmarkt vom 16. bis 31. März 1830 Hai
sich in der Berichtszeit verstärkt. Sie blieb aber ge
genüber der Entspannung zur gleichen Zeit des Vor
jahres erheblich zurück. Die Zahl der Hauptunter-
stützungsempfänger in der Krisenunterstützung stieg in
seit dem 13. März um 204 826 auf 2 058 387 am 31.
März zurück. In der ersten Märzhälfte hatte sich
die Zahl nur um 120 808 verringert. Die Abnahme
betrug demnach im Monat März 328 000 gegen 660000
im März des Vorjahres. Die Zahl 'der Hauptunter-
stützungsempsnäger in der Krisenunterstützung stieg in
der Verichtszeit um 7298 auf 293 710. Die Gesamt
zahl der Hauptunterstützungsempfänger betrug mithin
am 3t. März 2 347 077. das ist 256 000 mehr als im
Vorjahre. Empfänger von Wohlfahrtsunterstützung, Ar
beitslose. die sich in der unterstützungslosen Wartezeit
befinden und solche, die einen Anspruch aus Unter
stützung noch nicht, nicht mehr oder überhaupt nicht
besitzen, sind in der genannten Zahl nicht enthalten,
insgesamt dürfte die Zahl von 3 Millionen Arbeit«,
losen noch nicht unterschritte» sein.