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daß heute nor 25 Jahren am 6. April 1905 die
Spar- und Larlehnskasse St. Peter von 10
Mitglieder gegründet sei. Davon sei es nur
noch vier Herren vergönnt, heute diesen Jubi-
läumstag mit zu erleben. Während der Um
satz in den ersten Jahren eine Höhe von 186 OVO
M. betrug, sei heute eine solche von über
2 Millionen RM. zu verzeichnen. Die Mit
gliederzahl sei ebenfalls von 10 Personen auf
81 angewachsen. In ehrenden Worten gedachte
er des verstorbenen Rendanten Lorenz Loren-
* zen-St. Peter, der von der Gründung der
Kasse bis 1926 diese in vorbildlicher Weise ge
leitet habe. Aber auch der jetzige Rendant sei
nicht minder bemüht, die Entwicklung der
Kasse nach allen Kräften zu fördern. In den
ganzen 25 Jahren seien keine Verluste ver
zeichnet worden. Darauf ergriff Reinke von
her Landesgenossenschaftsbank Kiel das Wort
und zeichnete das Wesen und den Sinn einer
derartigen dörflichen Einrichtung. Im Auf
träge des Landesverbandes überreichte er
Amtsvorsteher Mathiesen-St. Peter und H.
Richardsen-St. Peter ein Ehrendiplom und
eine Ehrenurkunde, sowie letzterem eine Eh-
renurkmrde. Zum Schluß sprach noch der Bor-
sitzen-dc herzliche Dankesworte. So trug auch
diese Feier mit dazu bei, die Erkenntnis zu
geben, daß die erste Arbeit im Dorfe selbst
liegt, um von hier aus zu bauen, in klarer
Erkenntnis des Wortes „Einer für alle und
alle für einen" und Stein auf Stein legend,
den Boden zu bilden, der uns führt von der
Dorfgemeinschaft zur schicksalsverbundenen
Volksgemeinschaft.
NoröfneMnö.
Bredstedt. 8. April. Ehrenpatenschaft Kru
denburgs. Für das den Eheleuten Maurer Nicol.
Clausen, Süderstr., geborene 9. Kind übernahm
der Herr Reichspräsident die Ehrenpatenschaft
und gab seine Zustimmung zur Eintragung seines
Namens in das Kirchenbuch. — Neuer Viehmarkt-
platz. Zn diesem Monat beginnen wieder die
Frühjahrsviehmärkte und damit erfolgt auch die
Verlegung dieser Märkte nach dem im vorigen
Jahre an der Tondernschen Straße errichteten
Viehmarktplatz. Seit vielen Jahren wurden die
Frühjahrsviehmärkte auf dem Marktplatz abge
halten, doch jetzt wird die Verlegung durch veteri-
uärpolizeilichs Anordnungen bedingt.
Vom Mttlàûàm
Flensburg, 8. April. Unfall im Mergelschacht.
Im Mergelschacht bei Klippleff wurde der Land
mann Asmussen von herabrutschenden Erdmasien
verschüttet, konnte jedoch ausgegraben werden. A.
hat Quetschungen erlitten.
Flensburg. 8. April. Zn der Fremdenlegion
, gestorben. Der Werftschmie-d Chr. in der Mar-
garethonstraße erhielt aus der französischen Frem
denlegion die Nachricht, daß sein Sohn dort am
23. Februar 1930 gestorben ist. Der junge Mensch,
der sich s- Zt- auf der Wanderschaft im Rheinland
befunden hatte und plötzlich Nachricht aus der
Legion gab, dürfte einem Lungenleiden erlegen
sein.
Flensburg, 8. April. Beratung des Haus
haltsplanes. Die städtischen Kollegien begannen
mit der Beratung des städtischen Haushaltsplanes
für 1930. An Stelle des erkrankten Oberbürger
meisters Dr. Todsen führt der Finanzdezernent,
Bürgermeister Loeber, den Vorsitz. Er betonte,
daß die schwierige wirtschaftliche Notlage Flens
burgs die Gestaltung des Haushalts äußerst schwie
rig gemacht habe und der Ausgleich nur durch
strengste Drosselung aller Ausgaben erreicht wer
den konnte. Der anfängliche Unterschuß von
700 000 Mark sei schließlich bis auf 200 000 Mark
herabgedrückt worden. Zu feiner Aufbringung find
das Kraftwerk und das Gaswerk mit je 60 000 Jl
Mehreinnahme herangezogen worden. Ferner hat
sich die Erhöhung der Erundvermögensteuer um
25 v. H. nicht vermeiden lasten. Eine Erhöhung
der Gewerbesteuer habe der Magistrat unter kei
nen Umständen verantworten wollen, und zwar
sowohl im Interesse der Gewerbetreibenden als
auch der Arbeiter, die ebenfalls starkes Interesse
daran haben, daß die Betriebe aufrecht erhalten
bleiben und nicht von den Lasten erdrückt werden.
Die Erhöhung der Grundvermögenssteuer ergibt
90 000 Jl. Sie wirkt sich dahin aus, daß für se
100 Jt Friedensmiete eine Mark zu zahlen ist.
Nach der Verabschiedung des Haushaltsplanes
durch die Finanzkommisston hat sich ergeben, daß
die Provinz die Steuern nicht erhöht hat. Da
durch wird eine Mehreinstellung von 40 000 Jl
erspart. Außerdem macht sich die zweimalige
Senkung des Reichsbankdiskonts durch eins Er
sparnis an Zinsenaufbringung in Höhe von 60 000
Mark bemerkbar. Die Einbeziehung der freien
Berufe in die Gewerbesteuer ab 1. April 1930
bringt für die Stadt ein Mehr von 50 000 Jl. Da
dieses Mehraufkommen zur Senkung der gemeind
lichen Eewerbesteuerzuschläge zu verwenden ist,
wird sich die Gewerbesteuer im Laufe des Haus
haltsjahres von 509 auf 475 v. H. Zuschlag er
mäßigen. Die Gesamtschulden der Stadt betragen
16 304 647 Jl. Die Finanzkommission ist der Mei
nung, daß diese Schuldenlast nicht höher werden
darf, sondern nach Kräften verringert werden
mutz.
s. Schleswig, 8. April. Hauptversammlung der
„Heimat". Der Verein zur Pflege der Natur- und
Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg, Lü
beck und dem Fürstentum Lübeck hält seine diesjäh
rige Hauptversammlung, die aus Anlaß des vierzig
jährigen Bestehens des Vereins zu einer Festver
sammlung ausgestaltet werden soll, am 14. und 15.
Juni in Schleswig ab. Insbesondere wird die reiche
geschichtliche Vergangenheit der Stadt Schleswig
und ihre Umgebung Gelegenheit zu belehrenden
Vorträgen und Besichtigungen geben.
Asss den OMchtSfälen.
Kiel, 8. April. Eine Schwarzfahrt, die der
Oberheizergefreits K. eines Nachts mit dem
Dienstwagen seines Kommandeurs unternahm, ist
K. teuer zu stehen gekommen. Der Kommandeur
hatte an einem Fest der Truppe in Hasseldieks
damm teilgenommen, und ließ sich um 12 Uhr nach
Hause fahren. K. fuhr wieder zum Fest, nahm
nachher statt 5 Personen 7 auf, und auf der Rück
fahrt kollidierte er am Wilhelmsplatz mit einem
Lastkraftwagen, der stark beschädigt wurde. Das
Auto ging in Trümmer, und alle Insassen wur
den verletzt. Glücklicherweise nur leicht. K. wurde
fristlos aus dem Dienst entlassen und soll an die
Marine 1266 RM. für die Reparatur des Autos
bezahlen, und an den Lastwrgenbesitzer 500 RM.
Außerdem wurde er jetzt vom Schöffengericht zu
30 RM. Geldbuße verurteilt.
Eine mm Kegelattg silt hm Kraft-
fchrzeugverkehr.
Schwierige Vorverhandlungen. — Rubrizierte
Geschwindigkeitsgrenzen.
In 14 Tagen wird, wie wir von gut unterrichte
ter Seite hören, die Veröffentlichung einer neuen
Kraftfahrzeugverkehrsordnung für das Reich er
wartet. deren Neferentenentwurf den zuständigen
Stellen bereits ausgearbeitet vorliegt. Die neue
Regelung für Kraftfahrzeuge erstreckt sich vor allem
auf Bestimmungen hinsichtlich Beleuchtung, Bere:-
fung und Höchstgeschwindigkeit. Man hat zum Teil
noch sehr schwierigen Vorverhandlungen, an denen
die Industrie, die Kommunen und die Autoverbünde
beteiligt waren, Vorschläge ausgearbeitet, die neue
Wege der Kraftfahrzeugverordnungen beschreitcn.
Besonders kompliziert waren die Vorarbeiten für
die Bestimmungen über die Höchstgeschwindigkeit, da
in dieser Frage Industrie und Kommunen und
Fahrer vollkommen verschiedene Interessen vertre
ten müssen. Man hat sich dann auf ein Kompromiß
geeinigt, das eine Relation zwischen der Art der
Bereifung, dem Gewicht des Kraftwagens und der
Geschwindigkeit vorsieht. Damit ist die Höchstge
schwindigkeit nicht mehr allein abhängig von den
auf Grund der örtlichen Umstände erlassenen Be
stimmungen. sondern von Verhältniszahlen, die ! n
der neuen Verordnung im einzelnen ausgearbeitet
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eine Fülle neuer Bedingungen flr die zulässig«
Höchstgeschwindigkeit des Kraftwagens gefchaffep
haben. Da die große Fahl der Derkehrsunfälle auf
die rapide Steigerung des Kraftfahrzeugverkehrs
zurückzuführen ist, so erwartet man durch das In-
krafttreten der kommenden neuen Verordnung eine
Besserung der Verhältnisse und hofft, daß auch die
Kommunen hinsichtlich der Wegelasten, die bei den
Bestimmungen über die Höchstgeschwindigkeit in
direkt mit berücksichtigt sind, auf die Dauer eine
fühlbare Erleichterung erfahren.
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Wirtschaftsstatistik * Marktbeobachtung * Preisbildung
„ - ausgeglichen worden ist. Der Ausfuhrwert übertraf 5. 29 000 Kr. für die Einrichtung von Fortbil- zum Siege geführt hat. Jedenfalls ist das Inte«
Memrk§ LandwirtM
rentiert sich!
einem landwirtschaftlichen
etwa nur in Deutschland
Be
ern
Die Rente aus
trieb ist heute nicht
sehr fragwürdiger Begriff, sondern auch t „
deren Agrarländern der Welt. Um so ™ ' ^belih
dcrung fordert die Tatsache, daß 5- 23. ^
>n Dänemark sich etwas steigender Nachf Î
wodurch der sicherste Beweis für die Renta y
Landwirtschaft geliefert wird. Dies« Fest! e S
fährt eine nachdrückliche Bestätigung durch die Ml -
stischen Veröffentlichungen Dänemarks fur as ^
1928, die den überzeugenden Nachweis ekbringei, ^
die steigende Konjunktur in diesem Lande sehr rea e
Hintergründe hat.
Der Hektckrertrag konnte 1927-28 mit rd. 59 Rwr
auf 175 RM im Wirtschaftsjahr 1928-29 gesteigert
werden. Diese rd. 314fache Dtehreinnahmc vom Hek
tar hat die Verzinsung des ļaiàirtschaftlich icstgc-
legten Kapitals von 1h Prozent auf 6.2 Prozent im
vergangenen Jahr gehoben.
Der Ausfall durch die rückgängigen Butterpreise
verflossenen Jahres konnte durch eine vermehrte
Ausfuhr nicht nur voll gedeckt werden, sondern der
Ausfuhrwert stieg gegenüber 1928 nach um über 21
Mill. RM auf -rd. 558 Mill. RM. so^daß die durch
schnittliche Mindereinnahme von 9 RM je Dz. Butter
verschmerzt werden konnte, zumal sie durch die gleich-
salls verminderten Futterkosten eine» weitgehenden
Ausgleich fand. Dazu nahm sowohl die Vermehrung
des Viehbestandes wie auch die Leistungssteigernng
ihren Fortgang, die beide notwendigerweise eine schär
fere Auslese mit sich brachten und ihrerseits wiederum
eine größere Menge Schlachtvieh, allerdings minderer
Qualität, für die Ausfuhr freimachten und den Ein
nahmeausfall durch die niedrigen Butterpreisc kom
pensieren halfen!
Noch günstiger war die Entwicklung für den
Baconexport. Die durchschnittliche Notierung für Ba
con lag das ganze Jahr über mit 189 RM je Dz.
gegenüber 17:4.50 RM im Vorjahre günstig, so daß
die geringere Ausfuhr an Bacon durch den hohen Preis
ausgeglichen worden ist. Der Ausfuhrwert übertraf
mit 550 Mill. RM den von 1928 um 42 Mill. RM,
Ergän.zend feien Zahlen für den weiteren Haupt
ausfuhrartikel. die Eier, angeführt, deren Ausfuhr
zwar weder meugenmäßig noch dem Preise nach eine
Steigerung zu verzeichnen hat. aber mit etwa 96 Mill.
RM den drittgrößten Aktivposten unter den ausge
führten landwirtschaftlichen Produkten darstellt.
Die gesamte Ausfuhr beziffert sich unter Einrech-
nung aller kleineren Ausfuhrartikel auf rd. 1360 Mill,
RM, d. i, gleich einer täglichen Einnahme von 3,7
Mill. RM. Durch die landwirtschaftliche Ausfuhr
werden 89 Prozent der Einnahmen aus der gesamten
dänischen Ausfuhr gedeckt. Wenn man schließlich fest
stellen muß, daß im Januar dieses Jahres die Eier-
und die Baconausfuhr weiterhin um je 16 Prozent
gegenüber Januar 1929 angestiegen ist, findet man
das steigende Interesse für den Landbesitz in Däne
mark begreiflich.
• * *
MmßmljMil Ssliete fSr
seine MMmMschM.
Angesichts der langsamen Zunahme der Pro
duktion von Molkereierzeugnissen un-b der nicht
immer ausreichenden Hergäbe von Reichsmitteln für
eine kraftvollere, Durchführung der Selbsthilfebe-
strebungen auf diesem Gebiete erscheknen ein paar
Angaben über Sch-wedens Leistungswillen zum
Vergleich angebracht. Das zur Prüfung der Not
lage der schwedischen Landwirtschaft eingesetzte
Sachverständigenkomitee hat folgende erhebliche
Hilfsmaßnahmen für die Milchwirtschaft besirr-
wortek.
Es sind zu bewilligen:
1. 15 000 Kr. (1 schweb. Krone == 1,25 RM.)
Staatszuschuß zur Bildung von Milchprüfungs-
vereinigungem
2. 5000 Kr. Staatszuschuß für Ausbildungskurse
von Milchsachverständigem
3. 10 000 Kr. Staatszuschuß für die Propaganda
vereinigung der Milchproduktion.
4. 75 000 Kr. für die Tätigkeit von Meiereiinspek-
toren.
20 000 Kr. für die Einrichtung von Fortbil
dungskursen von Meiereipersonal.
6. 8000 Kr. für Stipendien zwecks Ausbildung von
Meiereiingenieuren.
7. 9000 Kr. für Instruktionskurse für Meiereiin
spektoren.
Den heutigen Anforderungen entsprechende
Um- und Neubauten für Meiereien sollen durch
ein Darlehen von 3 Millionen Kr. mit der Maß
gabe der Gewährung von 4prozentigen Anleihen
unterstützt werden, wobei die Tilgungszeit für Ge
bäude mit 22 Jahren, die für Maschinen mit 12
Jahren angesetzt wird.
Weitgehend sollen diese Maßnähmen unter
strichen werden durch eine verbesserte zentralisierte
Ausfuhrorganisation, die den gesamten Butter-
export über Malmö und Gotenburg zu leiten be
absichtigt, soweit dies noch nicht der Fall ist. Es
gehen zwar schon jetzt 95 v. H. der Ware über die,
beiden genannten Städte, doch läßt die Erfahrung,
daß ein Bruchteil schlechter Ware die gute Mei
nung des Käufers schneller zunichte machen kann,
als der Hauptteil guter sie zu heben vermag, die
ausnahnrslose Erfassung der ausgeführten Butter
zwecks scharfer Qualitätskontrolle notwendig er-
scheinen. Zu diesem Zwecke werden umfangreiche,
moderne Kühlhausbauten an diesen Ausfuhrplät
ten in Höhe von 4 Mill. Kr. ans Staatsmitteln vor
geschlagen. Bei der großen Bedeutung, die die Ge
samtmilchproduktion im Werte von 500 Aiill. Kr.
für die Dolkswirtschast Schwedens hat, ist die
energische Inangriffnahme dieser Pläne mit Sicher
heit zu erwarten.
* *
*
MàhxMgMàn flit Zuchļmeh
lurch Miesi?
Es ist zu bekannt, welch beispiellosen Ausschwung
die italienische Landwirtschaft im Laufe wenig-er Jahre
genommen hat. Mussolini hat im vergangenen Jahr
auf Grund des Erfolges seiner „Getreideschlacht" ein
gleiches Unternehmen für di« Hebung der italienischen
Viehzucht, eine „Viehschlacht" angekündigt, die in der
dortigen Landwirtschaft die gleiche begeisterte Anteil
nahme zu entfesseln scheint, die die „Getreideschlacht"
zum Siege geführt hat. Jedenfalls ist das Interesse,
das man ausländischen Elitezuchten zur Auffrischung
der» eigenen Herden entgegenbringt, durchaus nach--
h>alitg. Bis vor kurzem haben die Schweiz und Holland
fast ausschließlich die Nachfrage gedeckt, jedoch fand aus
der vorjährigen Mailänder Messe zum erstenmal aus
gestelltes deutsches ostfriesisches Rindvieh so große Be
achtung, daß ein erneuter Versuch, mit unserem hoch
wertigen Zuchtmaterial in Italien als Wettbewerber
aufzutreten, durch-aus ratsam erscheint. Da neben Nie-
derungsschlügcn auch Höhen- und Mastviehschläge einet
Zuchtverbesserung bedürfen, ist fci'ßar eine gewisse Viel
seitigkeit für unseren Absatz möglich.
Deutscherseits versucht man, bereits den Eigenheiten
des italienischen Vedarfes dad'urch besonders Rechnung
zu tragen, daß landwirtschaftliche Sachverständtge die
Bedingungen studieren, unter d>enen Deutschland ei»
wirksamer Einfluß am italienischen Zuchtviehmarkt ge
sichert werden kann.
7t n
*
Die Apothekerwage auf den deutschen
Sckweinemärkten.
Zu dieser interessanten Frage des Absatzes
äußerte sich der Ministerialrat Kürschner vom
Reichsminlstreium für Ernährung und Landwirt
schaft in einem Rundfunk-Vortrag n. o. wie folgt:
Von den 20 Millionen Schweinen, die heute ln
Deutschland verbraucht werden, berührt die Haupt
menge. nämlich über 10 Millionen, die großen
Schweinemärkte nicht. Rur etwa 5.7 Millionen
Schweine gelangen auf die preisbestimmenden
Großmärkte. Ein Viertel dieser Menge entfällt
allein auf Berlin. „Landmenge'" und „Großstadt-
menge" müssen sich, obwohl im Gewicht grundver
schieden, in der Preisgestaltung ausgleichen. Die
Preisbildung auf den deutschen Märkten ist daher
vergleichbar mit einer scharf reagierenden Apothe
kerwaage. Ist die Schale mit der Großmarktmenge
nur um ein geringes zu stark belastet, so schlägt
die Waage zu ungunsten der Landwirtschaft aus.
Deshalb muß die Landwirtschaft auf die Regulie
rung des Echweineauftriebes zu den einzelnen
Großmächten einwirken, denn nur dadurch können
Preis!chwankungen und dem Gespenst der Schwei-
nepreiskatastrophe wirksam begegnet werden.