auch schwere Schädigungen şir die Fischereibevölke
rung, die ohne Familienangehörige allein 15 690
Köpfe umfassen. Durch die bloße Freigabe der
Schiffahrt können diese Schädigungen nicht wieder
gut gemacht werden.
Die deutsche Regierung hat in ihren Noten,
insbesondere in denen vom 3. und 16. Oktober, zur
Frage der Räumung des Baltikums den Nach
weis erbracht, daß sie mit allen Mitteln bestrebt ist,
den Abzug ihrer Truppen aus dem Baltikum und
aus Litauen mit größter Energie durchzuführen.
Sie weist darauf hin, dag an den Unternehmungen
bei Riga, die als äußerer Anlag für die Maß-
nahmen der interalliierten Marinekommission an
geführt worden sind, deutsche militärische Stellen
unbeteiligt sind. Sofern etwa unter westrussischem
Befehl stehende frühere deutsche Truppen daran
teilgenommen haben sollten, kann die deutsche Re
gierung nur wiederholen, dag sie alles versucht hat,
um dieses zu verhindern.
Wenn trotz dieser Sachlage eine Sperre gegen
die deutsche Schiffahrt und weite deutsche Küsten
striche verhängt und dabei sogar zeitweise über die
nach anerkanntem Völkerrecht grundsätzlich Deutsch
land zustehende Gebietshoheit über seine Kiisten-
gewäsfer hinweggegangen wurde, so muh die deut«
sche Regierung gegen diese ungerechtfertig
ten Vergeltungsmahnahmen, durch die
zahllose an den Vorgängen im Baltikum gänzlich
unbeteiligte Deutsche schwer geschädigt werden,
nunmcfr feierlichst vor aller Welt Verwah
rung einlegen.
Die deutsche Regierung ersticht die alliierten
und assoziierten Regierungen dringend, die Maß
nahme, die bei ihrer Anordnung als vorübergehend
bezeichnet worden ist, nunmehr völlig aufzuhe
ben und Anordnungen zu treffen, dah alle fest
gehaltenen Schiffe, die sich zurzeit ihrer Festhaltung
in Unkenntnis der angeordneten Sperre befunden
haben, ihren Eigentümern zurückgegeben werden.
Richtbeteiligung Deutschlands
<m der Blockade gegen Rußland.
. Berlin, 30. Okt. Als Antwort auf die Auf
forderung der alliierten Regierungen zur Teil
nahme an der Blockade Sowjet-Rußlands hat die
deutsche Regierung in Paris eine Note überreichen
laste», in der es heiht:
„Die deutsche Regierung hat selbst im eigenen
Lande nicht unerhebliche kommunistische Bewegun
gen mit Erfolg bekämpft. Das deutsche Volk hat
in den letzten Jahren die Wirkungen der Hunger
blockade in ihrer ganzen Furchtbarkeit gespürt. Es
weih, dah unter ihr in erster Linie Kinder und
Greise, Frauen und Kinder, also an der Krieg
führung Unbeteiligte, in grausamster Weise gelit
ten haben. Es weih auch, dah die Blockade auf die
Geistesverfassung der Bevöllerung in zersetzendem
Sinne gewirkt und die anarchistische Bewegung nur
gefördert hat, statt sie p hemmen. Hinzu kommt,
dah sowohl nach allgemeinen völkerrechtlichen
Grundsätzen wie auch insbesodere nach der Satzung
des künftigen Völkerbundes im vorliegenden Falle
die Voraussetzung für die Verhängung einer wirt
schaftlichen Blockade nicht gegeben sein dürfte. Da
her halte die deutsche Regierung die von ihr ver
tretene Politik der Nichteinmischung in
die inneren Angelegenheiten Ruh
la n d s für zweckentsprechend. Zum Schluh erklärt
sich die deutsche Regierung bereit, an einer Aus
sprache über die in Betracht kommenden Fragen
teilzunehmen, indem sie gleichzeitig darauf hin
weist, dah ein Zusammenwirken der Mächte nur
dann erspriehlich sein könnte, wenn neben der Er
kenntnis des gemeinsamen Interesses auch die Ach
tung und loyale Anerkennung der gegenseitigen
Rechte gesichert sei. Diese Voraussetzung liege aber
nicht vor, solange die alliierten und astoziierten
Regierungen über deutsche Küsten und deutsche
Schisse selbst Blockademaßnahinen verhängen.
Die Airmpse an -er Petersburger
Front.
Folgende hinsichtlich der Lage Iudenitschs sich wi
dersprechende Nachrichten seien verzeichnet:
WTB. Helsingfors, 31. Okt. (Eig. Drahtber.)
Wie gemeldet wird, nehmen an der Petersburger
Front die Gefechte an Heftigkeit zu. Die Bolsche
wisten griffen mit überlegenen Kräften an. Sie
wenden Panzerzüge und Tanks an. Die Nordwest
armee machte örtliche Fortschritte, 2060 Gefangene
«nd erbeutete zahlreiche Mcischinengewehre. Eine
Klärung der militärischen Lage wird in den näch
sten Tagen erwartet. Die englische Flotte griff er
neut Kronstadt und Krasnoje Gorka an.
MTV. Malmö, 31. Okt. (Eig. Drahtbericht.)
Die russische Gesandtschaft in Stockholm verbreitet
folgenden Bericht von der Nordwestfront über die
Kämpfe bei Petersburg am 29. Oktober: Die Ver
suche der Bolschewisten, den linken Flügel Inde-
nitschs westlich v. Zarskoje Selo zu umzingeln, sind
mißlungen. Wir haben die Offensive wieder auf
genommen und die Landstraße in unmittelbarer
Nähe von Krasnoje Selo, sowie die wichtige Weg
kreuzung bei Bissotzkaja besetzt. Unser Vormarsch
geht trotz der Anwendung von Panzerzügen durch
die Bolschewisten weiter.
T.-K. Helsingfors, 31. Okt. (Eig. Drahtber.) Die
Aussichten fiir einen erfolgreichen Verlauf der Opera
tionen Iudenitschs gegen Petersburg werden mit jedem
Tage geringer. Zn finnischen Kreisen bezweifelt man
' die letzten Berichte Iudenitschs, in denen erklärt wird,
' daß die nächsten Tage Klarheit über die Lage bei Pe
tersburg bringen werden. Man befürchtet sogar, dah
diese Klarheit daraus bestehen wird, daß Zudenitsch
zugeben muh, auch diesmal Petersburg nicht erobern
! zu können. Der Ehef der westruMchen Regierung,
Lianofow, ist in Helsingfors eingetroffen, um mit der
finnischen Regierung wegen eines Feldzuges gegen
Rußland zu verhandeln. Er betonte, daß es sich darum
handele, der uiuzlücklichen Aevöllerung von Petersburg
zur Hilfe zu eilen. Daher dürfte man keinen Augen
blick zögern und die Hilfsaktion nicht von politischen
Erwägungen abhängig machen.
Die Machtprobe in den Ver
einigten Staaten.
WTB. Haag. 31. Okt. (Eig. Drahtbericht.)
Der Nieunre Courant meldet aus Newysrk, daß die
Truppen aus Gary (Indiana) zurückgezogen wor
den sind, was in einigen Kreisen als Anzeichen da
für ausgelegt wird, daß der Stahlstrcik mißglückt
fei.
Zn Newyork ist ei» Setzerstreik ausgcbrochen.
Das Kabinett hat einstimmig beschlossen, im
Falle des Bergarbeiterstreiks zu intervenieren.
Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Zn Washington sind am 28. Okt. 100 000 Mit
glieder der Gewerkschaften in einem Paradeaufzuge
an Gsmxers vorbeimarschiert. Dieser hat bei die
ser Geleaenbeit eine Rede gehalten, in der er sagte,
die Kapitalisten hätten ein Komplott geschmiedet,
um den Arbeitern einen enscheidenden Schlag zu
versetzen und ihre eigene Macht auszudehnen. Sr
stehe jetzt dem Stahlstreik sympathisch gegenüber
und fordere die Arbeiter aus, den Streik zu unter
stützen.
Die Deutschen sollen Wieder
-re Schul- haben.
WTB. Amsterdam. 31. Okt. (Eig. Drahtber.)
Dem Pressebureau Radio zufolge erklärte Robin
son im amerikanischen Senat: Der stellvertretende
Chef des Eeneralstabes des Generals Pershing
schreibe die unruhige Stimmung in Amerika der
fortdauernden deutschen Propaganda zu,
die noch immer darauf ausgehe, die Grundlage der
amerikanischen Regierung zu zerstören. Senator
Thomas erklärte, dah die im Senat einzubringende
gegen den Streik gerichtete Vorlage vorsehe, Sol
daten zur Arbeit in den Kohlenbergwerken nicht
zu verwenden, sondern nur dazu, die Kohlenberg
werke, in denen die Arbeit fortgesetzt wird, zu
schützen und Transporte sicherzustellen.
Geplanter Massenstreik in
ZrlanH.
WTB. Amsterdam. 3. Okt. (Eig. Drahtber.)
Telegraaf meldet aus London: Die Arbeiterpar
tei in Dublin wird wahrscheinlich einen Massen
streik in Irland eintreten lassen als Protest da
gegen, dah die Regierung stch weigert, dem radi
kalen Arbeiterführer Jim Larkins einen Pah für
feine Rückkehr aus Amerika auszuhändigen.
Zur Washingtoner Arbeiter-
Ronferenz. .
WTB. Washington. 3. Okt. (Eia. Drahtber.)
Havas . Die belgische Abordnung auf der inter
nationalen Arbeiterkonferenz sprach sich zugunsten
der Zulassung der deutschen und österreichischen Ab
geordneten aus. Die belaifche Regierung gab ihre
Zustimmung zu dem Beschluß.
WTV. Berlin, 31. Okt. (Eig. Drahtber.) Wie
die P. P. R. aus parlamentarischen Kreisen erfährt,
hat sich der Reichswiitschaftsminister a. D. Rudolf
Wissel endgültig entschlossen, an der Washingtoner
Arbeitskonferenz teilzunehmen. Wissel reist als Ver
treter des Reichsarbeitsministeriums in der Eigenschaft
als stimmberechtigter Delegierter. Führer der Delega
tion bleibt der Staatssekretär a. D. August Müller.
Ueber 266 Delegierte bei -er Er
öffnung.
WTV. Haag, 31. Okt. (Eig. Drahtbericht.)
Die internationale Arbeiterkonferenz wurde gestern
mittag 12 Uhr in Washington eröffnet in Anwesen
heit von über 200 Delegierten, die über 30 Natio
nen vertreten.
Reife Po ine are es nach Gnglan-.
T.-K. Genf, 31. Okt. (Erg. Drahtbericht.)
Präsident Poincare wird sich am 5. Nov. nach Eng
land begeben. Er wird von Pichon, General Pe-
nelon und Admiral Clement begleitet sein.
Deutschlan-Z Vertretung
in Paris.
T.-K. Kopenhagen, 31. Okt. (Eig. Drahtber.)
Nach einem Telegramm der Berlingske Tidsnde
aus Paris soll die deutsche Negierung der franzö
sischen Regierung offiziell mitgeteilt haben, dah
Graf Brockdorff-Rantzau, von dem es kürzlich hieß,
er fei zum Botschafter in Paris ausersehen, nicht
zum Botschafter in Paris ernannt werde. Es heißt
in der Note, dah Freiherr von Lcrsner die GffckM
te in Paris weiter erledigen werde, bis ein offi
zieller diplomatischer Vertreter ernannt sei.
Gnglan- un- unsere U-Boot-
Offizieee.
Amsterdam, 30. Okt. Englischen Blättern vom
28. Oktober zufolge sagte Long in Beantwortung einer
Anfrage im Unterhaus, die britische Regierung habe
die Absicht, di« Auslieferung - des deutschen Untersee-
üooiskommandanten Kiesewetter zu fordern. Die Frage
betreffend die Auslieferung sämtlicher Unterseeboots-
ofsiziere, gegen die Beweismaterial von ungesetzlichen
Handlungsweisen vorliegt, werde jedoch noch erwogen.
Ein aus dem englischen Gefangenenlager Donning-
tonhall zurückgekehrter Offizier berichtet in der Schle
fischen Volkszeitung, im genannten Gefangenenlager
werde gemäß Verfügung der englischen Regierung
der Führer der deutschen Seestreitkräfte von Scapa
Flow, Sldmiral Renter, ein Kapitänleutnant, ein Ober
leutnant zur See. drei London-Flieger, ein Ubootkom-
mandant und 6 Mann van der Scava-Flow-Flotte als
Ordonnanzen zurückbehalten. Die Offiziere sollen vor
ein Krieasaerickt gestellt werden. Auch di« übrigen
etwa 120 Offiziere von Scapa Flow werden nicht nach
der Heimat entlassen, sondern sollen bis nach Erledigung
des Gerichtsverfahrens zurückbehalten werden.
Notiz des WTB.: Eine amtliche englische - Be
stätigung dieser Meldung liegt nicht vor.
Kette VerLehrseinschranlruns
Von tKontag ab.
WTB. Berlin. 31. Okt. (Eig. Drahtbericht.)
Eins neue Einschränkung des Personenverkehrs
steht unmittelbar bevor. Bo» Montag, dem 3. No
vember, ab, fallen sämtliche Schnell- und Personen«
züge aus, die im Winterfahrplan als „bis auf Wei
teres verkehrend" bezeichnet sind. Wegen der Llebsr-
ir
füllung der verbleibenden Züge muh wieder die
Fahrkartenausgabe beschränkt werden. Ein Er
laubnisschein soll aber nicht Wieder eingeführt wer
den.
MachtfrieLen nnb öre Macht -er
Entwicklung.
In politischen Kreisen in Wien erwecken einige
Auslassungen einer hervorragenden Ententepersönlich-
keît einem Mitarbeiter der „Reuen Freien Presse" ge
genüber größere Aufmerksamkeit. Darnach ist man sich
in Ententekve-isen wohl bewußt, daß mit dem Friedens-
vertrag nicht etwas Unumstößliches geschaffen ist. Aber
infolge der widersprechenden Interesien konnte im Au
genblick keine andere Lösung gefunden werden. Eine
vielleicht nicht zu ferne Zukunft werde entscheiden,
welche Bestimmungen des Vertrages dauernde Gültig
keit bekämen und welche einer Revision unterzogen
werden müssen. Erleichterungen ökonomischer Natur
können in naher Zukunft erwartet werden.
Diese Auslassungen sind nicht einzig dastehend. Ein
Ententediplomat, der sich in diesen Tagen auf der
Durchreise in Wien aushielt, sprach sich ziemlich öffent
lich in derselben Weise aus, indem er erklärte, daß eine
Revision des Vertrages von St. Germain nicht lange
auf sich werde warten lassen. Eine solche würde von
einer Macht herbeigeführt werden, die stärker als die
Friedenskonferenz sei, nämlich die Macht der Entwicke
lung.
Znlan-.
Kassel, 30. Oft. Reichsminister Koch sprach
hier vor etwa 6060 Personen über Deutschlands
Zukunft. Er schilderte den trüben Zustand Deutsch
lands, bestritt aber, daß alles auf das Konto der
Revolution zu setzen sei. Der Krieg habe diese
Verhältnisse bereits angebahnt. Die letzte Schuld
an allem Leide liege darin, daß es vor dem Kriege
weder gelungen sei, in der auswärtigen Politik
eine klare Haltung zwischen England und Rußland
zu gewinnen, noch in der inneren Politik, die Ar
beiter aus ihrer Entfremdung dem Staat gegen
über herauszuholen. Die Wiederkehr der Monar
chie könne nur den inneren Unfrieden verewigen.
Eine Regierung ohne die Arbeiter fei ebenso un
möglich wie eine Regierung nur aus Arbeitern.
Ein Hauptteil der Arbeit müsse jetzt der Gesundung
des Wirtschaftslebens gelten. Das Betriebsräte
gesetz glatt abzulehnen, sei unmöglich, doch müßten
die Bedürfnisse von Handel und Gewerbe sorgsam
geprüft werden. Die neuen Steuerlasten seien im
mer. noch besser als ein Staatsbankerott. Erst nach
der inneren Gesundung könne eine auswärtige Po
litik, so wie sie erwünscht sei, betrieben werden. Zur
Verzweiflung liege kein Grund vor. Wenn nur
der Angriff gegen unsere Staatsform von links und
rechts abgewehrt bliebe, so sei die Hoffnung auf
einen Aufstieg Deutschlands begründet.
* Die zukünftige militärische Einteilung
Deutschlands. Anstelle der früheren Korpsbezirk«
wird das Reich fortan in 7 Wehrkreise eingeteilt.
Wehrkreis 1 umfaßt Ostpreußen, 2 Westpreuhen.
Mecklenburg. Holstein und Schleswig, 3 die
Mark, die Reste von Posen, ferner Schlesien, Pro
vinz und Volksstaat Sachsen bilden mit Sachsen-
Weimar-Ei'enach den Wehrkreis 4. Der 5. Wehr
kreis besteht aus zwei getrennten Teilen, Hesien
und Thüringen und Baden mit Württemberg.
Hannover, Westfalen, Oldenburg bilden den Wehr
kreis 6. Wehrkreis 7 deckt sich mit dem rechts
rheinischen Bayern. Die westliche Grenze dieser
neuen Gliederung ist uns durch den Friedensver
trag vorgeschrieben. Die Vesugnisfe der komman
dierenden Generäle gehen auf die Befehlshaber
der Wehrkreise über. Die Abwickelungsämter in
den Standorten der früheren Generalkommandos
erledigen weiterhin die Abfindung der Kriegsteil
nehmer, besonders der Gefangenen, und die Auf
lösung des alten Heeres.
Düsseldorf, 29. Okt. Neuer Oberbürgermeister.
Von den Stadwerordneten wurde der zweite Bür
germeister von Dortmund, Dr. jur. Emil Kotiger,
zum Oberbürgermeister von Düsseldorf als Nach
folger des in den Ruhestand getretenen Oberbür
germeisters Dr. Oehler gewählt.
T-U. Hamburq. 30. Okt. Auf die Ergreifung
des Mörders des Schuhmachers Abrö in der A-B-
E-Stratze ist eine Belohnung von 3000 Ji ausge
setzt. _______
provinzielles.
Die Reichswehr in Flensburg.
Flensburg, 30. Okt. Im Gewerkschaftshause
fand eine kombinierte Sitzung des NrSeiterrats
und des Gewerkschaftskartells statt, die sich in ihrem
Kern mit der Anwesenheit der Neickswehrtruppen
in Flensburg befaßte. Aus der Debatte, worüber
die „Vslkszeitung" einen längeren Bericht bringt,
ist bemerkenswert, daß der Vorsitzende. Ertbein,
ausführte, nach den Vorgängen, die die Arbeits
losen im Rathaus herbeigeführt hätten, könne man
dem Magistrat nicht zumnten. dah er sich der Will
kür und der GervalttSttgkeiten einiger rmfanberer
Elemente aussetze. Davidsen schlug vor,-man möge
eine Kommission wählen, die mit der Behörde ver
handeln soll, um die -Entfernung.der Reichswehr
aus Flensburg durchzuführen. Sollte man
Forderungen nicht nachgeben, müsse man mi
Generalstreik -antworten. (Die „Bolksztg." ver
merkt hier Allg. Gelächter.) Erichsen war der Äull
faķsunģ/ daß man erst für andern .Schutz sorget
ntferne-
tgebrr- würdet
!LN!àft-flogen, woran
entspann sich dann 4 ltC
Mittelstadt angegriffen
Der Vorsitzende erklärte, daß
große Dummheit sei: denn di
für eine Sachs- in Mitleiden
sie schuldlos wären. Es
läng-rre Debatte, in der
der. Ge
.-V QTvsvV
IttÜ
schuld an. her Demonstşş
WEgen Mittelstadt M
rat mit der Behauptung
rach Flensburg- berufen
-en Ausschuß den Rücken r»
Marktberichte.
----- Husum, 30. Okt. Der für heute anberauw,
Magerviehmarkt konnte wegen des erst kürzlich .
lassenen Verbots dieser Märkte nicht abgeşş^
werden. — Dem Ferkelmarkt waren 297
zugeführt. Infolge des ausfallenden Mtgerv-^
Marktes, wozu sich schon verschiedene Händler,^
nicht rechtzeitig davon in Kenntnis gesetzt (
eingefunden hatten, entwickelte sich hier ein ^
Verkehr. Der Handel verlief im allgeşş t
kbtt nur langsam, allerdings für größere
etwas besser, dies« würden auch ausverkauft,
rend von kleineren Tieren ein Ueberstand vero^p
Bezahlt wurden Ferkel im Alter von 5—6 A. ß
mit 60—80 Jl, von 6—8 Wochen mit 80—
und 8—10 Wochen alte mit 100—120 Ji das & ,
Ausnahmsweise stellte sich der Preis auch ;
höher oder niedriger. Rach Lebendgewicht P
gen Ferkel 3,50—4 Jl das Pfund in einzelnen
len wurde auch etwas mehr bewilligt.
führt wurden Ferkel nach Halstenbek. Wem
und Oberschlesien. — Außerdem waren
Partie einjähriger Fohlen zum Verkauf ^ /
dieselben bedangen je nach Größe 8000-ķF .
bas fsitüdLM ■'**i*^ 's** •■v** ^
wurde, dem man eine Mi
tion im Ratbaus beimaß
wieder verteidigte. Er i
hervor, die Reichswehr sei
worden, um dem Deutsche
stärken. (Auch bfir verzeichnet die „Völksztg," ķ
der Stürmisches Gelächter.) Tbomfen ifübrts no«
aus. daß der Bericht an den FüäraüsfMb der
Alliierten -gezeigt habe, wo die „Kloake der -Ger«
drehvnqe« und der Lüge" zu finden sei. DerÄN-
trag Darid-en wurde darauf mit großer Mehrheit
gegen die Ktimmen der llnabbänaiaen abgelel'nt.
Die -Zehner-Kommission der Arbeitslosen verbrei
tet einen. Bericht über eine von angeblich 60 A Dîķ
besuchte Erwerbslosen-Versammlung, in dem es heŞ-
Van den Versammelten wurde beschlosien, daß, weif"
erwerbslose Mädchen und Frauen sich mit Bngebi'
gen der Reichswehr abgeben, die Zehnerkcnnmissi^
darauf hinarbeiten soll, daß ihnen die Unterstützung
entzogen, wird-. In einer Resolution, dre an die Regie
rung geht, steht: „Es wird die sofortige Oeffnung der
Grenze und restlose Zurückziehung, der Tmppen ach
Rußland verlangt, gleichzeitig Einstellung der MuM-
tionserzeugung, da Hunderttausende Erwerbsloser. ^
Deutschland auf der Straße herumlaufen und mit heu
Almosen , ihr Leben nicht fristen können, währen-ddeiU
Rußland noch 800 000 Kopf- und Handarbeiter brauchî-
Die^ Versammelten sprechen ihre Empörung darüber
aus' daß die Regierung der Vereinigung Rußlands
mit Deutschland ablehnend gegenübersteht."
Sä Kiel, 31. Okt. Stadtratswahlen. Als
wählt gelten nach dem bisher vorliegenen nicht
amtlichen Ergebnis, das aber jedenfalls keine Ae>n
derung mebr erfahren dürfte: Marinebaurat Lön
lund (B. V.). Stadtv. Divektor Stellter (Dem-)'
Stadtv. Rektor Rohdehoff (Bodenref.), Stadtrw
Brecour (Soz.), Stadtv. Adam (Soz.), Stadtv. Biê-
kupek (Soz.) und Stadtrat Polizei-Präsident şş
ler (Soz.). Von diesen sind wiedergewählt Bre
cour und Poller. Entfallen sind an Stimmen aus
die bürgerlichen Wahlaufsätze rund 57 000. auf dre
sozialdemokratischen rund 66 000. — Die Todes
opfer der U-Bootleute nehmen unter allen Waffen
gattungen, die am WAtkriege teilgenommen haben,
einen ersten Platz ein. 33% v. H. der Kühnen-
die mit Tauchbooten auszogen, sind nicht wiede
heimgekehrt. '
— Oldenswort, 29. Ott. Schulpersönalie. Dek
Lehrer Andr. Darhovn, Sohn des Landwirts Dal-
Horn-Osterende, ist zum Lehrer in Bredstedt ge
wählt. Lehrer Niefebeck, Sohn des Landmannes K--
Straße, ist mit der Vertretung der 2. Klaffe ^
Tetenbüllstratze beauftragt.
fIGardiņg, 29. Oft. Perfonalie. Die zweite
Lehrerprüfung hat der Lehrer Dehrenfuß-Treia-
Sohn des hiesigen Maurermeisters V. Bestanden
— Besitzwechsel. Das an der Ecke der Fahrt- uişş
Engestvaße gelegene frühere Beunerfche Haus '!
für 22 000 an Gebr. Hammer verkauft.
+ Westerhever. 29. Okt. Kirchliches. Da-
hiesige Pastorat, erledigt infolge Versetzung
Pastors Bohtmann nach Kiel, seit längerer -ķ
verwaltet von Missionar Speck, ist mit einen
Grundgehalt von 2400 Ji und einem Zuschuß oo
600 Ji zur Bewerbung ausgeschrieben. .
# Friedrichstadt. 21. Okt. Nach Englķ
Das hier während des Krieges beschlagnahmt
finnische Schiff „Kornels" geht in Ballast von Wl
nach Schweden und dann von dort mit Holz şş
England. — D:r Schiffsverkehr auf der Eider jjļļ'
ginnt langsam wieder einzusetzen. — Schafzşş
In der letzten Zeit sieht man wieder bedeutend
Tristen Schafe von den Außendeichsländereien^
der Küste Eiderst'dts und des Kreises Husum şş
die Eider auf die Stoppelfelder Dithmarsş.a
zutreiben. — Die Schafdrebstähle mebren sich w
stetig. Einem Hofbesitzer sind nach seiner AusM
48 Stück im Laufe des letzten Zabres abhaat>
gekommen. Auf der Weide an der Seetber Eb^
fee wurden 1 Schaf und 1 Lamm abgeschlachtet. °
leeren Felle zurückgelassen. Die Tiere gehört
Holzbändler Storm und Ratmann Hirichfeldev.
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