Full text: Newspaper volume (1919, Bd. 4)

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Zursîtes VļatL. 
Nr. 248. 
MenDsburger Tageôlatt. 
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Verehrung 
Wer èk Abstimmung. 
Der Deutsche Ausschuß für das Herzogtum Schles 
wig schreibt uns: Die vielfach an uns gerichteten An 
fragen, w o abgestimmt werden soll, lassen erkennen, 
daß noch nicht alle stimmberechtigten davon unterrich 
tet find. Zur Erläuterung diene daher folgendes: 
1. Wer in einem Orte geboren ist, der in einer der 
Leiden Abjtimmungszonen liegt, stimmt, wenn er noch 
im Abstimmungsgebiet wohnt — ganz gleich, in welcher 
Zone — dort ab, wo er jetzt wohnt. 2. Alle innerhalb 
der beiden Tbstimmungszonen Geborenen und »oster- 
Harb der Zonen Wohnenden stimmen dort ab, wo sie 
geboren sind. S. Alle diejenigen, die seit vor 1900 im 
Abstimmungsgebiet wohnhaft 'sind. stimmen dort, wo 
ste jetzt im Abstimmungsgebiet wohnen. — Stimmbe 
rechtigt ist jede Person (auch weiblich), die bei In 
krafttreten des Friedensvertrages das 20. Lebensfahr 
vollendet hatte und innerhalb der beiden Abstimmungs- 
zonen geboren ist pder dort bereits vor dem 1. Januar 
1900 ihren Wohnsitz hatte. 
Als Beispiel dien« folgende FanrMe: 
Der Vater ist in Hamburg, die Mutter in Eutin 
geboren, sie zogen 1880 (also vor 1800) nach tzaders- 
keben und 1802 nach Flensburg. Der älteste «ohn, der 
in Rendsburg, wo sich die Eltern »erheirateten, ge 
boren ist, besuchte nur noch 8 Jahre in Hadersleben 
die Schule, studierte in Kiel und wohnt seitdem in 
Hannover. Ein zweiter Sohn ist auch in Rendsburg 
geboren, besuchte in Hadersleben die Schule und wohnt 
seit 1889 in Lügumkloster. Das dritte Kind ist eine 
Tochter. Sie ist in Hadersleben geboren, mit den 
Eltern nach Flensburg verzogen und wohnt hier noch. 
Ihr Ehemann ist in Horfens in Dänemark geboren 
und wohnt seit 1812 in Flensburg. Sein Bruder ist 
in Wdding geboren, wohnt fetzt aber in Horfens. Wie 
stimmen nun die einzelnen Mitglieder der Familie?' 
1. Vater und Mutter in Flensburg; 
2. der Weste Sohn ist nicht stimmberechtigt, 
3. der zweite Sohn stimmt in Lligumtlsster: 
4. die Tochter stimmt in Flensburg: 
8. deren Ehemann kann nicht mitstimme«: 
6. dessen Bruder stimmt in Rödding. 
Der VüLgermsrttes imct die Lage 
bitt BtûèL 
(Schluß.) 
Die im Bau. begriffenen Wohnungen werden 
durchschnittlich SO 000 M. kosten. Etwa 12 000 ML sind 
als Ueberteuerungskostenzuschuß aufgebracht, an denen 
die Stadt mit 8000 ,ML beteiligt ist. Bei der Vermie 
tung wird man einen Höchstwert der Wohnung von 
19 000 Ml zu Grunde legen, dürfen, so daß weitere 8000 
Mart zu decken sein werden. Und zwar werde« auch 
diese als verloren zu betrachten sein und im Zweifel 
von der Stadt aufgebracht werden müssen... Ich bin 
der Ansicht, und die Finanzkommission ist dieser Auf- 
<a,sung beigetreten, daß gleichwohl auch der Bau der 
46 Wohnungen, zu vollenden ist. Es sind dafür mehrere 
Gründe entscheidend. Erstens M eine Wohnungsnot 
tatsächlich noch immer vorhanden. Sodann wird ein 
Ueberfluß an Wohnungen schon deshalb nicht eintre 
ten, weil noch außerordentlich viel« Räume in den 
alten Stadtteilen als Wohnungen benutzt werden, deren 
Bewohnung unbedingt »erboten werden müßte. Es 
würde sich also letzten Endes um «ine dringend normen» 
Lige BerLesterunA unseres Wohnungswesens handeln. 
Eirdlich aber glauben wir fur unseren Teil, daß die 
Wirtschaft unserer. Stadt mit dem Eintreten ruhiger 
Verhältnisse wieder sim Fortschreiten begriffen sein 
wird. Verschiedene Anzeichen lassen dies erkennen. Wir 
möchten aus diesen Gründen an dem begonnenen Bau 
vorhaben zum mindesten festhalten. Allerdings wird 
die Stadt für den Erjamtbau ein jinanzkelles Opfer 
von 800 808—900 088 Ji bringen müssen, soweit diese 
nicht durch weitere Reichszuschüsse, die beantragt und 
gesetzlich begründet find, gedeckt werden.' 
Was die Deckung der durch diesen Verlust ent 
stehenden laufeàn Ausgaben anbetrifft, so darf dar 
auf hingewiesen werden, daß ein Teil derselben durch 
eine wenn auch geringere und langsamere Steigerung 
der Mieten der Leim Grunderroerüsfonds geführten 
mehr als 100 städtischen Wohnungen gedeckt werden 
kann, dag aber ein wesentlicher Teil als besondere 
Kosten der Revolution oder des Zusammenbruchs zwei 
fellos eine dauernde Belastung des Steuerzahlers be 
deutet. 
Ich habe bereits früher auseinandergesetzt. saß die 
ungedeckten von niemanden zur Erstattung amorder- 
Laren Kosten der fünf Kriegsjahre gegen 900 000 Mk. 
betragen. Die besonderen außerordentlichen Ausgaben 
an Zuschüssen zu den Wohnungsbauten und »Umbauten, 
für Notstanchsarbeiten und an Verlusten.bei der Le- 
bensmiLtelwirtschaft werden zuni Frühfahr 1828 2. Mil- 
lionen Mark überschritte» haben, so daß wir vor einer 
GefamtfchuLenlast von 8 Millionen Mark infolge des 
Kttegsverlvstcs und des Zusammenbruchs stehen. 
Ihr vswLgsnsseftige« Gegengewicht findet die 
Schuld in der austcrordentlkchen Steigerung des Wertes 
des großen Grnnàsttzes der Stadt. Die fährlich vir 
Verzinsung und Tilgung aufzubringenden 180 000 M. 
werden auch zu einem Teil durch die Steigerung der 
Pachten und Mieten der städtischen Wohnungen und 
Ländereien- gedeckt werden können. Eine Belastung 
des Steuerzahlers IM sich aber nicht vermeiden. Vor 
allem aber' ist leicht einzusehen, daß wir einmal am 
Ende unserer Kräfte angelangt sein werden. 
Schließlich ist aus alledem zu erleben, daß. wenn 
wir olsbaD am Ende dieser unglücklichen mirtichastli- 
chen und politischen Verhältnisse stehen sollten, der 
Grunderwerbsfonds dir finanzielle Rettung der Stadt 
Rendsburg' Ä- Dies muß drn Bürgern, ihren Kindern 
und Kindeskindern fest zum Bewußtsein gebracht wer 
den, damit es jedermann klar ist, dach jede BerLußerung 
van Grund und Boden in jeder Form eftr Verbrechen 
ft« dem Gemeinwesen ist. do? jede Anregung zu solcher 
Veräußerung,, ich mochte fast sagen, nur mit dem Tode 
bestraft werden kann, » 
In diesem Zusammenhang« darf ich mitteilen, daß 
auch der Wsktri-Mtoverbaird geneigt ist. die mm ihm 
benötigten Grundstücke in Erbpacht oder Erbbaurecht 
zu nehmen und daß ich für die ErfMchung dee Wehr- 
angela nd es einen Vorschlag auszuarbeiten im Begriffe 
bin, nach dem überall nur eine pachtweise Hergäbe auf 
-lange Frist, daneben aber die Hergäbe van Hvpotheken 
für Bauzwecke in diesem Gelände durch eine àjsàwe 
stàîfchr Hypothekenbank erfolgen loll. 
Ich muß die Herren in diesem Zusammenhange nach 
aus Eins hinweisen. - Dis zum Kriege waren die An» 
leihe», der Stadt Rendsburg Kr nicht werbende Zwecke 
außerordentlich gering: die in den. letzten fünf Jabren 
dagegen entstandenen Schulden, die durch den Krieg 
und seinen Verlust und durch die Revolution notwendig 
wurden, bedeuten, finanztechnisch einen glatten Verlust. 
Aber auch Liesen Verlust «erden wir zu Werbende« 
Anlagen nmschaffen können, wenn wir alle. bis zum 
letzten Arbeiter, ernsthaft wallen. Denn letzten Endes 
sind die Verbesserungen unseres Wohnungswesens und 
die Erschließung eines so großen, schönen und noch immer 
billigen Baugeländes wie das Webrautal für das Ge 
meinwesen werbende Anlagen, wenn Rotze und, Ord 
nung herrscht und die hingebende freudige anterlneh- 
meà Arbeit jedes einzelnen. Vor solcher nicht auf 
dem Bedürfnis nach Befriedigung persönlicher Jnteres» 
sen. und Eitelkeiten, sondern au? der Liebe rum Ge» 
meimvesen ruhenden Arbeit fliehen die Schrecken und 
Schäden parteipolitischer Betrachtungsweise und 
Kämpfe: ste cEfis wird uns unsere Rot überwinden 
lernen, ste allein wird uns wiede^ zusammenführen und 
zu Herren machen über unsere Feinde. Ihre Betäti 
gung wird das Vertrauen zu: Stadt und ihrer Wirt 
schaft, das im Lande herrscht, kräftigen und eine Blüte 
eintreten. 
Die städtischen Kollegien gàņ nach diesen Aus 
führungen einmütig ihrer AAsjasiung Ausdruck, daß der 
Bau der Wshnrmaen fortzuführen und zu. vollenden fest 
ProVLNZiMes. 
-f Itzehoe. 23. Dït Einem räuberische« lie* 
verfall fiel der Knecht des Lamdmairnes Sievers 
in Lohmühle bei Lackstsdter Lager zum Opfer. Er 
wurde auf der Rückfahrt von zwei unbekannten 
Mümrern angerufen, die ihn baten, mitfahren zu 
dürfen. Der Knecht nahm beide auf feinen Wa 
gen, Zum Jbmr dafür wurde er zwischen der 
Wirtschaft Ossan und der Lehnrühle von den Mit 
fahrenden gepackt, gefesselt und ihm ein Sack ü-her 
den Kopf gebunden. Die Wegelagerer he raubten, 
ihn seiner Taschenuhr, seiner Geldbörse mit 30 Jl 
Inhalt, rissen ihn vom Wagen, warfen ihn in den 
Straßengraben und rasten mit dem Fuhrwerk da 
von. 'Der Landmann hörte von feinem in der Nähe 
der UàrşckllşiMe liegenden Gehöft das Schreien 
feines Knechtes, worauf er hinzueilte, den lleuer- 
fallenen befreite, sich auf ein Pferd schwang und 
die Verfolgung der Räuber aufnahm. Es gelang 
ihm, bisse einzuholen, die darauf vom Magen 
sprangen, querfeldein liefen und leider, trotzdem 
sich noch zwei Radfahrer an der-Hetzjagd beteilig 
ten, entkamen. 
Schleswig. 22, Okt. Lmckrst Dr. Hagedorn. 
Die Regierung hat dem Lwnbrat. GeheiMN Reg.» 
Rat Dr. Hagàrn die nachgesuchte Entlassung aus 
dem Staatsdienste mit Ruhegehalt zum 1. Oktober 
ds. Js. erteilt. * 
Barby beļ. EckernDà, 28. OK. Gemeinde- 
wahlen. Bei der Wahl des Gemeindevorstehers 
und des GemeindevorstGerstellvertreters wurde 
der bisherige Gemeindevorsteher, Hofbesitzer Ehrst 
siranfen, wiedergewählt Zum Gemeindevorsteher» 
stellvertveter tuutk der bisherige Es-meindever- 
rroter Tapezier K. Petersen gewählt. 
Kiel, 22. Okt. 8V 000 M. Gehalt fit Linde- 
mann« Nachfolger. Die Stadtkollegien befaßten 
sich mit der Festsetzung des Gehalts des Ersten 
Bürgermeisters. Beantragt wurde, das Gehalt 
auf 30 009 cM, festzusetzen. Ein Unabhängiger teilte 
mit, daß sie gegen die Vorlage stimmen würden, 
da sie sich auf den Standpunkt stellten, daß die 
Beamten mit hohem Gehalt die Teuerungszulage, 
in diesem Falle handelt es sich um 5000 Ji, nicht 
weiter beziehen sollten. Sie hielten das frühere 
Gehalt von 20 000 JH und 5000 Ji Repräsentativ 
onsgelder für ausreichend. Stellv. Stadtv.-Vorst. 
Dr. Leonhart erwiderte, daß der Antrag auf Fest,- 
jetzung des Gehalts auf 30 000 Ji im Einver 
ständnis mit der Kämmerer gestellt worden fei. 
Bei Neubesetzung der Stelle mit einer ersten Kraft 
dürfe das Gehalt keinenfalls niedriger fern als in 
anderen Städten von der Grütze und Bedeutung 
Kiels. DieVarlwge wird gegen die Stimmen der 
unabhängigen Sozialdemokraten angensmmen. - 
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.. . ilj i 
Zn de« PķŞnzisllaņdtag wählten die Stadtver 
ordneten de« bisherigen Oberbürgermeifter Linde.«', 
mann, den Ctadtvervrdnetenvorsteher SpieM 
(Soz.» und Zw sozialdemokratische« Stadtversrd 
neten Adam. Hänfen und Garbe, sowi« den Stadt 
verordneten Bovensicpen (Bodenref.). — find 
7 «»besoldet« Stadteate zu wähle«. Mach der Nb- st.szşş 
ftimmung der Stadtverordneten für die der Bur» ii 
ac-7. schuft zu prLlentiereàn Wahlaufsatze entfallen 
auf die BürgervereiniguW 2 Sitze, die Boden- j'. j; 
reformer 1 Sitz, bitt Mehrheitssoziaàmokraten . 
4 Sitze. . Mf 
4- Kreis Rendsburg, 23. Ott. Kmetoffelliese» 
rung. . Der komm. Landrat macht auf Gruņd bt* 
Ersuchens der PropinzmstKartoffelstM« j« Kiel its. 
im KreiMatt bekannt, daß Landwirte, die Hw 'o' 
Ablieferungspflicht, 150 Zentner für den ■« 
nicht erfüllen, mit Enteignung, notfalls de» E.iMn>- 
und Sattgutbedarfs, zu rechnen haben. 
HiîHrf - 
iifèïU 
rNarkŞerķchte. 
«peņrà, 21 Okt. Dem heutigen SbŞ»«E 
wären 126 Ferkel zu geführt 4—8 W--Äcn alte Ferkel 
kosteten 85—ICO Ä, 6-8 Woche» à 100—115 JL 
Zungschweinc, 8—12 Woche« alt, àà««e» laß—200 
Mark Roch Lebendgewicht wurde 4,80-8,00 ,M für 
das Pfund bezahlt Der Handel tm.t eng«, «ņd 8« 
Markt wurde geräumt, 
-Den îchlesmig-lmŞķmfàn Fäll mfr %mifr - 
fchweinemLEe« vom 11—18. Oktober waren tnsgefamk 
zugeführt rund 3200 Stück gegen 2800 Stuck in der > 
«..»mn-s- nämlich in Hodersleden 120 Stück (Han)c^ 
"ask! 
»G«: ilpii - 
tetEl k;',; - >; 
i i -=r i: ■; 
Rrslv'-; ÌfiîfJiCi I 
flau, 
rkt nicht geräumtf, Apenrade 83 (Handel leb- 
-'Ģêş 
M. 
f: > 
;; fi,.’ 
haft. Markt geräumt). Tondern 80 (Handel flau bei ge 
drückten Preisen, Markt nicht ganz zerSumtj, Huju« 
MS (Handel langsam, Markt fast geräumt), «Schleswig 
bl (Handel ganz schleppend, Markt nicht geräumt), 
Eckernförde 10 (Handel gut, Markt glatt geräumt). Ätd „ 
Zufuhr reichlich (Handel ziemlich lebhaft, Marti ge 
räumt). Neumünstsr 240 (Handel ungewöhnlich leb 
haft. Markt «lühelos geräumt). Rendsburg 724 (Han 
del lebhaft. Markt frühzeitig geräumt), Zhetzoe «A 
(Handel anfangs recht lebhaft, zum Schluß abflauend, 
Markt nicht geräumt). Segeberg 75 (Handel aut. Markt 
geräumt). Den übrigen Märkten der Provinz msren 
autzerdem rund 550 Stück zugeführt. \a datz die Gefamt- 
zuftchr rund Z2V0 Stück betrug. Die schlerWig-holstel 
nkfchen Ferkelmärkte dieser Woche standen zum großer 
Teil unter dem.-Eindruck lebhaftester Nachfrage aus 
«artiger Händler. Es ist dies rin Zeiche« daşiir. das 
in mittest und jüsdeutschen Distrikten der Peborf d« 
dortigen Master noch nicht gedeckt isst Andererseift 
kommt in der regen Nachfrage zum Ausdruck, daß in. deŗ 
Käufern des Handels und der von ihm belieferten Ge 
biet« die fchlesmig-holsteimsche Sch:»emeMĢ in hohen 
Ansehen steht. Tatsächlich Haben, die kriegswirtschaft 
lich«« Berhältnifse such in SchLswig-HoTbei« dazr 
beigetragen, daß die Schweinezüchter in ousgedehàn - 
Maßstabe den. Werdegang der Mutterschweine bevor 
zogen. Wie die Tatsachen beweisen, sind di« erzielte,! - 
Zuchtergebnisie außerordentlich zusriedeņstellà Di, !V ( ];' 
an den Markt gebrachten Ferkel sind gejund und werde, 
durchweg als gute Qualität, bezeichnet. Es sind -Best)!,-!, 
strebungen im Gang«, durch organifatoryche* Infam 
menschlutz die provinzielle Schmeinezucht zu noch Hobe 
ren Leistungen zu bringen. Der provinziell^ Durch 
fchnittspreir betrug für 4—8 Woche» alt« Ferkel ll 
bis SS M, 0—8 Wochen alte Ferkel 80-100 JL, 8—1' 
Wochen alt« Ferkel 100—128 Jt. Für Zuchttiere mi 
AbstŞmungsnachweis wurden höhere Preise beISsib 
Jiach Lebendgewicht kosteten Tiere erster Qualität i J 
bis 4.50 JL„ zweiter Qualität 3,50—< pro Pf»«k 
Aussichten für die nächste Woche: Mt gleicher läSuü»;: 
Nachfrage Marktlage, wie in der Vorwoche. 
-...i.ï 
GifZla Maumer. 
Geschichte eines FrauenschiLfals v. Reruhold Ortmann. 
IS) Nachdruck verboten. 
^Eie haben also garnicht versucht, das Mid- 
Hen zu überzeugen, daß es sich in feinen sermemt» 
lichen Wahrnehmungen geirrt habe. 
„Nein. — Ich habe es selbstverständlich nicht 
versucht." 
„Selbstverständlich? — Ja so — verzeihen 
Sie! — ich vergaß, zu wem ich rà. — Ich werde 
mir di« Minna kommen lasten, und ich denke, sie 
wird schweigen, — Um aber auf Ihr Vorhaben zu 
rückzukommen — wann gedachten Sie Ihre lleber- 
siàlung nach dem Dörfchen zu bewirten?" 
„Wenn es möglich ist. noch in dieser Stunde." 
„Ich wiederhylr. daß Sie damit die größte 
Torheit begehen, die nach Lage der Verhältnisse 
überhaupt möglich ist. Aber ich mutz mich aus diese 
rechtzeitige Warnung beschränken, denn ich habe 
nicht die Macht. Sie gegen Ihren Willen zu halten. 
Und ich hoffe, oatz es mir trotzdem gelingen wird, 
Lie vor llnannehmlichkeiten zu schützen." 
„Vor welchen Unannehmlichkeiten, Herr Ge 
neralkonsul?" 
„Sie. müssen mich nicht nach Dingen fragen, 
über die ich nicht reden kann, weil ich selbst sie nur 
als etwas sozusagen in der Lust Liegendes emp 
finde. — Daß ich trotz der Haltung, in der Sie sich 
heule mir gegenüber gefa.en, Ihr bester u.ni> zuver 
lässigster Freund bleiben wirde, dürfen Sie mir 
jedenfalls glauben. — Sie wünschen natürlich 
nichr. daß ich Si« an Ihrem neuen Aufenthaltsort 
besuche?" 
„Ich würde Ihnen dankbar sein, wenn Sie La- 
"on Abstand nähmen." 
„Eut — gut! —» Ich sehe. datz heute nichts 
"sit Ihnen anzufanaen ist, und ich will mich Ihnen 
ņìcht aufdrängen. Ich werde also die Dienstboten 
°nweisen, alle Ihre auf die Uebersiedelung bezüg- 
lichen Wünsche zu erfiillen. Und es ist überflüssig, 
hinzuzufügen, dass ich auch in allem anderen jeder« 
zeit zu Ihrer Verfügung sein werde. So viel ver 
trauen werden Sie ja hofsentlich noch zu mir ha 
ben, um sich in Fällen ernstlicher Bedrängnis an 
keinen anderen zu wenden, als an mich." 
„Ich darf Ihnen wohl, jetzt Lebewohl sagen, 
Herr Generalkonsul?" 
„In Gottes Namen — aber mit dem selbstver-- 
ständlichen Vorbehalt von meiner Seite, dass ich 
dies Lebewohl nur als einen Abschied ans îurze 
Zeit ansehe. — Ich fühle ja gleich Ihnen die Fest 
sein, die uns in dieser Stunde durch unabweisbare 
Rücksichten angelegt werden. — llnd ich werde ei 
nen glücklicheren Zeitpunkt abwarten müssen, um 
Ihnen eine bessere Meinung von mir beizubringen 
und Ihr Vertrauen zurückzugewinnen." 
- Er machte keinen Versuch, ihr die Hand zu 
reichen, aber er geleitete sie bis zur Tür wie einen 
bevorzugten East. Als eine kleine Weile nach 
ihrem Fortgehen verflossen war, drückte er auf den 
Knopf der elektrischen Klingelleitung und nahm 
wieder vor seinem Schreibtisch Platz, so dass die 
eintretende Minna ihn in anscheinend eifriger 
Arbeit antraf, die er auch nicht sogleich unterbrach, 
als er das Mädchen an der Tür stehen (ah. 
„Der Herr Generalkonsul haben geschellt?" 
„Ja! — Warten Sie einen Augenblick? — 
So! — Sie sollen mir diese Telegramme hier be 
sorgen. — Und dann — was war es dach, das ich 
Ihnen nach sagen wallte? — Ja so! — Man har 
sich bei mir über Sie beklagt, Mrnna!" 
Das hübsche Hausmädchen Zeigte nicht die min 
deste Bestürzung oder Niedergeschlagenheit. 
„Das Fräulein —, nicht wahr? — Sie hat 
dem Herrn Generalkonsul erzählt, daß ich gestern 
abend ohne Erlaubnis ausgegangen und. ein bis 
chen spat nach Hause gekommen bin? Das ist die 
Wahrheit. Und da der Herr Generalkonsul mir 
deswegen doch wohl kündigen wollen, so bitte ich 
aus freien Stücken um meine sofortig« Entlassung." 
„Es ist ein fshr unpassender Ton, den Sie da 
gegen mich anschlagen. — Vor allen Dingen müst 
sen Sie doch wohl erst abwarten, vb es meine Ab 
sicht ist. Ihn.'«, zu kündigen. — Da meine verewigte 
Gattin, so viel ich weiß, immer mit Ihnen zufrie 
den gewesen ist, mag es bei dem Verweis, den Sie 
von Fàlein Raumer erhielten, meinetwegen sein 
Bewenden haben." 
.(Der Herr Generalkonsul find sehr freundlich. 
Aber sich möchte trotzdem nicht z-urückncchmen, was 
ich gesagt habe. Und ich will gern auf meinen 
Lohn für das letzte Vierteljahr verzichten, wenn 
ich noch heute gehen darf." 
„Ja, was erwarten Cie denn eigsntlrch? — 
Soll ich Sie am End« gar noch um Entschuld,gang 
bitten?" 
„Nein, gewiß nicht! — Mer es — «s ist mir 
zu unheimlich hier im Hause." 
„Was für ein.Geschwätz! — Kommen Sie doch 
einmal her, Minna? — Noch näher! — Und mm 
reden Sie wie ein vernünftiges Mädchen! — Wo 
rüber haben Sie sich zu beklagen? And warum, ist 
es Ihnen unheimlich? —• Wegen der Taten etwa?" 
„Nicht ihretwegen allein! — Aber das kann 
ich dem Herrn Generalkonful nicht sagen." 
„Auch nicht, wenn ich es ausdrücklich mn 
Ihnen verlange?" 
„Nein — auch dann nicht. — Und es würde 
ja auch keinen Zweck haben. Denn ich will das 
Dienen, überhaupt aufgaben, und am Quartals 
ersten ginge ich sowieso." 
„Sie wollen also heiraten?" 
Ein Lächeln huschte um den Atu nd des Mäd 
chens. I 
„Gott bewahre! — So lange ich nur einen 
kriegen könnte, der mit einem Dienstmädchen zu 
frieden ist. müßte ich mich ergebenst bedanken. Da 
für halte ich mich doch p gut, Herr Generalkonsul." 
Es geschah HchSniņgh zum erstenmal, daß ' 
ņàà rttli Sfti «ît Îfrttl SK ÏISTWÈM ! Ü /‘i,' - 
Dienstbote auf solche Art mit ihm pt spreche si,si>- sisiü' 
wagte. Aber er zeigte der kecken Person auch fet | J 
auch i«i in 
nicht den strengen Gebieter, siàrņ bm Mļchlķ D 
lenden, väterlichen Freund 
„Und was — wen« Sie sich nicht mit ffelitfft 
g«danken tragen — was bsabsichiigeM Sw d»s 
sanft?" • jl 
„Ach, der Herr Generalkonful miîrdŞ Ģ j. 
nur anslachen, wenn ich «s sagte." 
„Ich bin nicht sonderlich zum Dach««. «rG 
legt, Minna! Und da ich Ichren den Dienst «ichs V 
vergesse, den Sie mir heute früh geleistet habeiz 
indem Sie mich als die erste zv. meiner antfchlaş 
nsn Gattin riefen, Lnnen Sie immerhin ganz fi ": 
fett zu. mir reden- Wenn ick Ihnen bei. Ihr« 
Vorhaben îrg-eàņi« behilflich fein Samt, M st ; 
gern geschehen." ' ’ VM 
Um die hübschen Lippen der Gefragten prf 
e# noch immer wie in mühsam ««teWIfer Sch« 
mere! . si's si 
„Ach nein — da werden Herr GeneraŅ 
stil doch wohl nichts, für mich tu» «mflteR. I ì'! j 
gehe nämlich zum Theater." 
„Zum Theater? — Ist bas Ihr Brich?" ^ 
^Ia — warum den» nicht? •— Mein D«? 
ist Souffleur am hiesigen Stadttheater, «ich er h« 
immer gejagt, daß ich sehr viel Talent hätte 
Es machen bei der Bühne so »M ihr Glück, d 
nichts Besseres waren als ich. Warum folk rà 1 si si 
nicht auch versuchen?" 
Der Generalkonsul sah das Mädchk« «n., W. sisi 
er mußte sich sagen, daß şi nr der Tat schon t 
ihrer äußeren Erscheinung willen «fl* Anwar 
sch aft darauf habe, wenigstens bei dem männlich . 
Theaterpublikum ihr Glück zu mache«. Arch 
war Frauemkenner genug, seine Zeit nicht « 
zwecklosen Wmahnungsversuchen K« verliere«. - si 
(Fortsetzung folgt ) 
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