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Nr. 248.
MenDsburger Tageôlatt.
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Verehrung
Wer èk Abstimmung.
Der Deutsche Ausschuß für das Herzogtum Schles
wig schreibt uns: Die vielfach an uns gerichteten An
fragen, w o abgestimmt werden soll, lassen erkennen,
daß noch nicht alle stimmberechtigten davon unterrich
tet find. Zur Erläuterung diene daher folgendes:
1. Wer in einem Orte geboren ist, der in einer der
Leiden Abjtimmungszonen liegt, stimmt, wenn er noch
im Abstimmungsgebiet wohnt — ganz gleich, in welcher
Zone — dort ab, wo er jetzt wohnt. 2. Alle innerhalb
der beiden Tbstimmungszonen Geborenen und »oster-
Harb der Zonen Wohnenden stimmen dort ab, wo sie
geboren sind. S. Alle diejenigen, die seit vor 1900 im
Abstimmungsgebiet wohnhaft 'sind. stimmen dort, wo
ste jetzt im Abstimmungsgebiet wohnen. — Stimmbe
rechtigt ist jede Person (auch weiblich), die bei In
krafttreten des Friedensvertrages das 20. Lebensfahr
vollendet hatte und innerhalb der beiden Abstimmungs-
zonen geboren ist pder dort bereits vor dem 1. Januar
1900 ihren Wohnsitz hatte.
Als Beispiel dien« folgende FanrMe:
Der Vater ist in Hamburg, die Mutter in Eutin
geboren, sie zogen 1880 (also vor 1800) nach tzaders-
keben und 1802 nach Flensburg. Der älteste «ohn, der
in Rendsburg, wo sich die Eltern »erheirateten, ge
boren ist, besuchte nur noch 8 Jahre in Hadersleben
die Schule, studierte in Kiel und wohnt seitdem in
Hannover. Ein zweiter Sohn ist auch in Rendsburg
geboren, besuchte in Hadersleben die Schule und wohnt
seit 1889 in Lügumkloster. Das dritte Kind ist eine
Tochter. Sie ist in Hadersleben geboren, mit den
Eltern nach Flensburg verzogen und wohnt hier noch.
Ihr Ehemann ist in Horfens in Dänemark geboren
und wohnt seit 1812 in Flensburg. Sein Bruder ist
in Wdding geboren, wohnt fetzt aber in Horfens. Wie
stimmen nun die einzelnen Mitglieder der Familie?'
1. Vater und Mutter in Flensburg;
2. der Weste Sohn ist nicht stimmberechtigt,
3. der zweite Sohn stimmt in Lligumtlsster:
4. die Tochter stimmt in Flensburg:
8. deren Ehemann kann nicht mitstimme«:
6. dessen Bruder stimmt in Rödding.
Der VüLgermsrttes imct die Lage
bitt BtûèL
(Schluß.)
Die im Bau. begriffenen Wohnungen werden
durchschnittlich SO 000 M. kosten. Etwa 12 000 ML sind
als Ueberteuerungskostenzuschuß aufgebracht, an denen
die Stadt mit 8000 ,ML beteiligt ist. Bei der Vermie
tung wird man einen Höchstwert der Wohnung von
19 000 Ml zu Grunde legen, dürfen, so daß weitere 8000
Mart zu decken sein werden. Und zwar werde« auch
diese als verloren zu betrachten sein und im Zweifel
von der Stadt aufgebracht werden müssen... Ich bin
der Ansicht, und die Finanzkommission ist dieser Auf-
<a,sung beigetreten, daß gleichwohl auch der Bau der
46 Wohnungen, zu vollenden ist. Es sind dafür mehrere
Gründe entscheidend. Erstens M eine Wohnungsnot
tatsächlich noch immer vorhanden. Sodann wird ein
Ueberfluß an Wohnungen schon deshalb nicht eintre
ten, weil noch außerordentlich viel« Räume in den
alten Stadtteilen als Wohnungen benutzt werden, deren
Bewohnung unbedingt »erboten werden müßte. Es
würde sich also letzten Endes um «ine dringend normen»
Lige BerLesterunA unseres Wohnungswesens handeln.
Eirdlich aber glauben wir fur unseren Teil, daß die
Wirtschaft unserer. Stadt mit dem Eintreten ruhiger
Verhältnisse wieder sim Fortschreiten begriffen sein
wird. Verschiedene Anzeichen lassen dies erkennen. Wir
möchten aus diesen Gründen an dem begonnenen Bau
vorhaben zum mindesten festhalten. Allerdings wird
die Stadt für den Erjamtbau ein jinanzkelles Opfer
von 800 808—900 088 Ji bringen müssen, soweit diese
nicht durch weitere Reichszuschüsse, die beantragt und
gesetzlich begründet find, gedeckt werden.'
Was die Deckung der durch diesen Verlust ent
stehenden laufeàn Ausgaben anbetrifft, so darf dar
auf hingewiesen werden, daß ein Teil derselben durch
eine wenn auch geringere und langsamere Steigerung
der Mieten der Leim Grunderroerüsfonds geführten
mehr als 100 städtischen Wohnungen gedeckt werden
kann, dag aber ein wesentlicher Teil als besondere
Kosten der Revolution oder des Zusammenbruchs zwei
fellos eine dauernde Belastung des Steuerzahlers be
deutet.
Ich habe bereits früher auseinandergesetzt. saß die
ungedeckten von niemanden zur Erstattung amorder-
Laren Kosten der fünf Kriegsjahre gegen 900 000 Mk.
betragen. Die besonderen außerordentlichen Ausgaben
an Zuschüssen zu den Wohnungsbauten und »Umbauten,
für Notstanchsarbeiten und an Verlusten.bei der Le-
bensmiLtelwirtschaft werden zuni Frühfahr 1828 2. Mil-
lionen Mark überschritte» haben, so daß wir vor einer
GefamtfchuLenlast von 8 Millionen Mark infolge des
Kttegsverlvstcs und des Zusammenbruchs stehen.
Ihr vswLgsnsseftige« Gegengewicht findet die
Schuld in der austcrordentlkchen Steigerung des Wertes
des großen Grnnàsttzes der Stadt. Die fährlich vir
Verzinsung und Tilgung aufzubringenden 180 000 M.
werden auch zu einem Teil durch die Steigerung der
Pachten und Mieten der städtischen Wohnungen und
Ländereien- gedeckt werden können. Eine Belastung
des Steuerzahlers IM sich aber nicht vermeiden. Vor
allem aber' ist leicht einzusehen, daß wir einmal am
Ende unserer Kräfte angelangt sein werden.
Schließlich ist aus alledem zu erleben, daß. wenn
wir olsbaD am Ende dieser unglücklichen mirtichastli-
chen und politischen Verhältnisse stehen sollten, der
Grunderwerbsfonds dir finanzielle Rettung der Stadt
Rendsburg' Ä- Dies muß drn Bürgern, ihren Kindern
und Kindeskindern fest zum Bewußtsein gebracht wer
den, damit es jedermann klar ist, dach jede BerLußerung
van Grund und Boden in jeder Form eftr Verbrechen
ft« dem Gemeinwesen ist. do? jede Anregung zu solcher
Veräußerung,, ich mochte fast sagen, nur mit dem Tode
bestraft werden kann, »
In diesem Zusammenhang« darf ich mitteilen, daß
auch der Wsktri-Mtoverbaird geneigt ist. die mm ihm
benötigten Grundstücke in Erbpacht oder Erbbaurecht
zu nehmen und daß ich für die ErfMchung dee Wehr-
angela nd es einen Vorschlag auszuarbeiten im Begriffe
bin, nach dem überall nur eine pachtweise Hergäbe auf
-lange Frist, daneben aber die Hergäbe van Hvpotheken
für Bauzwecke in diesem Gelände durch eine àjsàwe
stàîfchr Hypothekenbank erfolgen loll.
Ich muß die Herren in diesem Zusammenhange nach
aus Eins hinweisen. - Dis zum Kriege waren die An»
leihe», der Stadt Rendsburg Kr nicht werbende Zwecke
außerordentlich gering: die in den. letzten fünf Jabren
dagegen entstandenen Schulden, die durch den Krieg
und seinen Verlust und durch die Revolution notwendig
wurden, bedeuten, finanztechnisch einen glatten Verlust.
Aber auch Liesen Verlust «erden wir zu Werbende«
Anlagen nmschaffen können, wenn wir alle. bis zum
letzten Arbeiter, ernsthaft wallen. Denn letzten Endes
sind die Verbesserungen unseres Wohnungswesens und
die Erschließung eines so großen, schönen und noch immer
billigen Baugeländes wie das Webrautal für das Ge
meinwesen werbende Anlagen, wenn Rotze und, Ord
nung herrscht und die hingebende freudige anterlneh-
meà Arbeit jedes einzelnen. Vor solcher nicht auf
dem Bedürfnis nach Befriedigung persönlicher Jnteres»
sen. und Eitelkeiten, sondern au? der Liebe rum Ge»
meimvesen ruhenden Arbeit fliehen die Schrecken und
Schäden parteipolitischer Betrachtungsweise und
Kämpfe: ste cEfis wird uns unsere Rot überwinden
lernen, ste allein wird uns wiede^ zusammenführen und
zu Herren machen über unsere Feinde. Ihre Betäti
gung wird das Vertrauen zu: Stadt und ihrer Wirt
schaft, das im Lande herrscht, kräftigen und eine Blüte
eintreten.
Die städtischen Kollegien gàņ nach diesen Aus
führungen einmütig ihrer AAsjasiung Ausdruck, daß der
Bau der Wshnrmaen fortzuführen und zu. vollenden fest
ProVLNZiMes.
-f Itzehoe. 23. Dït Einem räuberische« lie*
verfall fiel der Knecht des Lamdmairnes Sievers
in Lohmühle bei Lackstsdter Lager zum Opfer. Er
wurde auf der Rückfahrt von zwei unbekannten
Mümrern angerufen, die ihn baten, mitfahren zu
dürfen. Der Knecht nahm beide auf feinen Wa
gen, Zum Jbmr dafür wurde er zwischen der
Wirtschaft Ossan und der Lehnrühle von den Mit
fahrenden gepackt, gefesselt und ihm ein Sack ü-her
den Kopf gebunden. Die Wegelagerer he raubten,
ihn seiner Taschenuhr, seiner Geldbörse mit 30 Jl
Inhalt, rissen ihn vom Wagen, warfen ihn in den
Straßengraben und rasten mit dem Fuhrwerk da
von. 'Der Landmann hörte von feinem in der Nähe
der UàrşckllşiMe liegenden Gehöft das Schreien
feines Knechtes, worauf er hinzueilte, den lleuer-
fallenen befreite, sich auf ein Pferd schwang und
die Verfolgung der Räuber aufnahm. Es gelang
ihm, bisse einzuholen, die darauf vom Magen
sprangen, querfeldein liefen und leider, trotzdem
sich noch zwei Radfahrer an der-Hetzjagd beteilig
ten, entkamen.
Schleswig. 22, Okt. Lmckrst Dr. Hagedorn.
Die Regierung hat dem Lwnbrat. GeheiMN Reg.»
Rat Dr. Hagàrn die nachgesuchte Entlassung aus
dem Staatsdienste mit Ruhegehalt zum 1. Oktober
ds. Js. erteilt. *
Barby beļ. EckernDà, 28. OK. Gemeinde-
wahlen. Bei der Wahl des Gemeindevorstehers
und des GemeindevorstGerstellvertreters wurde
der bisherige Gemeindevorsteher, Hofbesitzer Ehrst
siranfen, wiedergewählt Zum Gemeindevorsteher»
stellvertveter tuutk der bisherige Es-meindever-
rroter Tapezier K. Petersen gewählt.
Kiel, 22. Okt. 8V 000 M. Gehalt fit Linde-
mann« Nachfolger. Die Stadtkollegien befaßten
sich mit der Festsetzung des Gehalts des Ersten
Bürgermeisters. Beantragt wurde, das Gehalt
auf 30 009 cM, festzusetzen. Ein Unabhängiger teilte
mit, daß sie gegen die Vorlage stimmen würden,
da sie sich auf den Standpunkt stellten, daß die
Beamten mit hohem Gehalt die Teuerungszulage,
in diesem Falle handelt es sich um 5000 Ji, nicht
weiter beziehen sollten. Sie hielten das frühere
Gehalt von 20 000 JH und 5000 Ji Repräsentativ
onsgelder für ausreichend. Stellv. Stadtv.-Vorst.
Dr. Leonhart erwiderte, daß der Antrag auf Fest,-
jetzung des Gehalts auf 30 000 Ji im Einver
ständnis mit der Kämmerer gestellt worden fei.
Bei Neubesetzung der Stelle mit einer ersten Kraft
dürfe das Gehalt keinenfalls niedriger fern als in
anderen Städten von der Grütze und Bedeutung
Kiels. DieVarlwge wird gegen die Stimmen der
unabhängigen Sozialdemokraten angensmmen. -
if®
.. . ilj i
Zn de« PķŞnzisllaņdtag wählten die Stadtver
ordneten de« bisherigen Oberbürgermeifter Linde.«',
mann, den Ctadtvervrdnetenvorsteher SpieM
(Soz.» und Zw sozialdemokratische« Stadtversrd
neten Adam. Hänfen und Garbe, sowi« den Stadt
verordneten Bovensicpen (Bodenref.). — find
7 «»besoldet« Stadteate zu wähle«. Mach der Nb- st.szşş
ftimmung der Stadtverordneten für die der Bur» ii
ac-7. schuft zu prLlentiereàn Wahlaufsatze entfallen
auf die BürgervereiniguW 2 Sitze, die Boden- j'. j;
reformer 1 Sitz, bitt Mehrheitssoziaàmokraten .
4 Sitze. . Mf
4- Kreis Rendsburg, 23. Ott. Kmetoffelliese»
rung. . Der komm. Landrat macht auf Gruņd bt*
Ersuchens der PropinzmstKartoffelstM« j« Kiel its.
im KreiMatt bekannt, daß Landwirte, die Hw 'o'
Ablieferungspflicht, 150 Zentner für den ■«
nicht erfüllen, mit Enteignung, notfalls de» E.iMn>-
und Sattgutbedarfs, zu rechnen haben.
HiîHrf -
iifèïU
rNarkŞerķchte.
«peņrà, 21 Okt. Dem heutigen SbŞ»«E
wären 126 Ferkel zu geführt 4—8 W--Äcn alte Ferkel
kosteten 85—ICO Ä, 6-8 Woche» à 100—115 JL
Zungschweinc, 8—12 Woche« alt, àà««e» laß—200
Mark Roch Lebendgewicht wurde 4,80-8,00 ,M für
das Pfund bezahlt Der Handel tm.t eng«, «ņd 8«
Markt wurde geräumt,
-Den îchlesmig-lmŞķmfàn Fäll mfr %mifr -
fchweinemLEe« vom 11—18. Oktober waren tnsgefamk
zugeführt rund 3200 Stück gegen 2800 Stuck in der >
«..»mn-s- nämlich in Hodersleden 120 Stück (Han)c^
"ask!
»G«: ilpii -
tetEl k;',; - >;
i i -=r i: ■;
Rrslv'-; ÌfiîfJiCi I
flau,
rkt nicht geräumtf, Apenrade 83 (Handel leb-
-'Ģêş
M.
f: >
;; fi,.’
haft. Markt geräumt). Tondern 80 (Handel flau bei ge
drückten Preisen, Markt nicht ganz zerSumtj, Huju«
MS (Handel langsam, Markt fast geräumt), «Schleswig
bl (Handel ganz schleppend, Markt nicht geräumt),
Eckernförde 10 (Handel gut, Markt glatt geräumt). Ätd „
Zufuhr reichlich (Handel ziemlich lebhaft, Marti ge
räumt). Neumünstsr 240 (Handel ungewöhnlich leb
haft. Markt «lühelos geräumt). Rendsburg 724 (Han
del lebhaft. Markt frühzeitig geräumt), Zhetzoe «A
(Handel anfangs recht lebhaft, zum Schluß abflauend,
Markt nicht geräumt). Segeberg 75 (Handel aut. Markt
geräumt). Den übrigen Märkten der Provinz msren
autzerdem rund 550 Stück zugeführt. \a datz die Gefamt-
zuftchr rund Z2V0 Stück betrug. Die schlerWig-holstel
nkfchen Ferkelmärkte dieser Woche standen zum großer
Teil unter dem.-Eindruck lebhaftester Nachfrage aus
«artiger Händler. Es ist dies rin Zeiche« daşiir. das
in mittest und jüsdeutschen Distrikten der Peborf d«
dortigen Master noch nicht gedeckt isst Andererseift
kommt in der regen Nachfrage zum Ausdruck, daß in. deŗ
Käufern des Handels und der von ihm belieferten Ge
biet« die fchlesmig-holsteimsche Sch:»emeMĢ in hohen
Ansehen steht. Tatsächlich Haben, die kriegswirtschaft
lich«« Berhältnifse such in SchLswig-HoTbei« dazr
beigetragen, daß die Schweinezüchter in ousgedehàn -
Maßstabe den. Werdegang der Mutterschweine bevor
zogen. Wie die Tatsachen beweisen, sind di« erzielte,! -
Zuchtergebnisie außerordentlich zusriedeņstellà Di, !V ( ];'
an den Markt gebrachten Ferkel sind gejund und werde,
durchweg als gute Qualität, bezeichnet. Es sind -Best)!,-!,
strebungen im Gang«, durch organifatoryche* Infam
menschlutz die provinzielle Schmeinezucht zu noch Hobe
ren Leistungen zu bringen. Der provinziell^ Durch
fchnittspreir betrug für 4—8 Woche» alt« Ferkel ll
bis SS M, 0—8 Wochen alte Ferkel 80-100 JL, 8—1'
Wochen alt« Ferkel 100—128 Jt. Für Zuchttiere mi
AbstŞmungsnachweis wurden höhere Preise beISsib
Jiach Lebendgewicht kosteten Tiere erster Qualität i J
bis 4.50 JL„ zweiter Qualität 3,50—< pro Pf»«k
Aussichten für die nächste Woche: Mt gleicher läSuü»;:
Nachfrage Marktlage, wie in der Vorwoche.
-...i.ï
GifZla Maumer.
Geschichte eines FrauenschiLfals v. Reruhold Ortmann.
IS) Nachdruck verboten.
^Eie haben also garnicht versucht, das Mid-
Hen zu überzeugen, daß es sich in feinen sermemt»
lichen Wahrnehmungen geirrt habe.
„Nein. — Ich habe es selbstverständlich nicht
versucht."
„Selbstverständlich? — Ja so — verzeihen
Sie! — ich vergaß, zu wem ich rà. — Ich werde
mir di« Minna kommen lasten, und ich denke, sie
wird schweigen, — Um aber auf Ihr Vorhaben zu
rückzukommen — wann gedachten Sie Ihre lleber-
siàlung nach dem Dörfchen zu bewirten?"
„Wenn es möglich ist. noch in dieser Stunde."
„Ich wiederhylr. daß Sie damit die größte
Torheit begehen, die nach Lage der Verhältnisse
überhaupt möglich ist. Aber ich mutz mich aus diese
rechtzeitige Warnung beschränken, denn ich habe
nicht die Macht. Sie gegen Ihren Willen zu halten.
Und ich hoffe, oatz es mir trotzdem gelingen wird,
Lie vor llnannehmlichkeiten zu schützen."
„Vor welchen Unannehmlichkeiten, Herr Ge
neralkonsul?"
„Sie. müssen mich nicht nach Dingen fragen,
über die ich nicht reden kann, weil ich selbst sie nur
als etwas sozusagen in der Lust Liegendes emp
finde. — Daß ich trotz der Haltung, in der Sie sich
heule mir gegenüber gefa.en, Ihr bester u.ni> zuver
lässigster Freund bleiben wirde, dürfen Sie mir
jedenfalls glauben. — Sie wünschen natürlich
nichr. daß ich Si« an Ihrem neuen Aufenthaltsort
besuche?"
„Ich würde Ihnen dankbar sein, wenn Sie La-
"on Abstand nähmen."
„Eut — gut! —» Ich sehe. datz heute nichts
"sit Ihnen anzufanaen ist, und ich will mich Ihnen
ņìcht aufdrängen. Ich werde also die Dienstboten
°nweisen, alle Ihre auf die Uebersiedelung bezüg-
lichen Wünsche zu erfiillen. Und es ist überflüssig,
hinzuzufügen, dass ich auch in allem anderen jeder«
zeit zu Ihrer Verfügung sein werde. So viel ver
trauen werden Sie ja hofsentlich noch zu mir ha
ben, um sich in Fällen ernstlicher Bedrängnis an
keinen anderen zu wenden, als an mich."
„Ich darf Ihnen wohl, jetzt Lebewohl sagen,
Herr Generalkonsul?"
„In Gottes Namen — aber mit dem selbstver--
ständlichen Vorbehalt von meiner Seite, dass ich
dies Lebewohl nur als einen Abschied ans îurze
Zeit ansehe. — Ich fühle ja gleich Ihnen die Fest
sein, die uns in dieser Stunde durch unabweisbare
Rücksichten angelegt werden. — llnd ich werde ei
nen glücklicheren Zeitpunkt abwarten müssen, um
Ihnen eine bessere Meinung von mir beizubringen
und Ihr Vertrauen zurückzugewinnen."
- Er machte keinen Versuch, ihr die Hand zu
reichen, aber er geleitete sie bis zur Tür wie einen
bevorzugten East. Als eine kleine Weile nach
ihrem Fortgehen verflossen war, drückte er auf den
Knopf der elektrischen Klingelleitung und nahm
wieder vor seinem Schreibtisch Platz, so dass die
eintretende Minna ihn in anscheinend eifriger
Arbeit antraf, die er auch nicht sogleich unterbrach,
als er das Mädchen an der Tür stehen (ah.
„Der Herr Generalkonsul haben geschellt?"
„Ja! — Warten Sie einen Augenblick? —
So! — Sie sollen mir diese Telegramme hier be
sorgen. — Und dann — was war es dach, das ich
Ihnen nach sagen wallte? — Ja so! — Man har
sich bei mir über Sie beklagt, Mrnna!"
Das hübsche Hausmädchen Zeigte nicht die min
deste Bestürzung oder Niedergeschlagenheit.
„Das Fräulein —, nicht wahr? — Sie hat
dem Herrn Generalkonsul erzählt, daß ich gestern
abend ohne Erlaubnis ausgegangen und. ein bis
chen spat nach Hause gekommen bin? Das ist die
Wahrheit. Und da der Herr Generalkonsul mir
deswegen doch wohl kündigen wollen, so bitte ich
aus freien Stücken um meine sofortig« Entlassung."
„Es ist ein fshr unpassender Ton, den Sie da
gegen mich anschlagen. — Vor allen Dingen müst
sen Sie doch wohl erst abwarten, vb es meine Ab
sicht ist. Ihn.'«, zu kündigen. — Da meine verewigte
Gattin, so viel ich weiß, immer mit Ihnen zufrie
den gewesen ist, mag es bei dem Verweis, den Sie
von Fàlein Raumer erhielten, meinetwegen sein
Bewenden haben."
.(Der Herr Generalkonsul find sehr freundlich.
Aber sich möchte trotzdem nicht z-urückncchmen, was
ich gesagt habe. Und ich will gern auf meinen
Lohn für das letzte Vierteljahr verzichten, wenn
ich noch heute gehen darf."
„Ja, was erwarten Cie denn eigsntlrch? —
Soll ich Sie am End« gar noch um Entschuld,gang
bitten?"
„Nein, gewiß nicht! — Mer es — «s ist mir
zu unheimlich hier im Hause."
„Was für ein.Geschwätz! — Kommen Sie doch
einmal her, Minna? — Noch näher! — Und mm
reden Sie wie ein vernünftiges Mädchen! — Wo
rüber haben Sie sich zu beklagen? And warum, ist
es Ihnen unheimlich? —• Wegen der Taten etwa?"
„Nicht ihretwegen allein! — Aber das kann
ich dem Herrn Generalkonful nicht sagen."
„Auch nicht, wenn ich es ausdrücklich mn
Ihnen verlange?"
„Nein — auch dann nicht. — Und es würde
ja auch keinen Zweck haben. Denn ich will das
Dienen, überhaupt aufgaben, und am Quartals
ersten ginge ich sowieso."
„Sie wollen also heiraten?"
Ein Lächeln huschte um den Atu nd des Mäd
chens. I
„Gott bewahre! — So lange ich nur einen
kriegen könnte, der mit einem Dienstmädchen zu
frieden ist. müßte ich mich ergebenst bedanken. Da
für halte ich mich doch p gut, Herr Generalkonsul."
Es geschah HchSniņgh zum erstenmal, daß '
ņàà rttli Sfti «ît Îfrttl SK ÏISTWÈM ! Ü /‘i,' -
Dienstbote auf solche Art mit ihm pt spreche si,si>- sisiü'
wagte. Aber er zeigte der kecken Person auch fet | J
auch i«i in
nicht den strengen Gebieter, siàrņ bm Mļchlķ D
lenden, väterlichen Freund
„Und was — wen« Sie sich nicht mit ffelitfft
g«danken tragen — was bsabsichiigeM Sw d»s
sanft?" • jl
„Ach, der Herr Generalkonful miîrdŞ Ģ j.
nur anslachen, wenn ich «s sagte."
„Ich bin nicht sonderlich zum Dach««. «rG
legt, Minna! Und da ich Ichren den Dienst «ichs V
vergesse, den Sie mir heute früh geleistet habeiz
indem Sie mich als die erste zv. meiner antfchlaş
nsn Gattin riefen, Lnnen Sie immerhin ganz fi ":
fett zu. mir reden- Wenn ick Ihnen bei. Ihr«
Vorhaben îrg-eàņi« behilflich fein Samt, M st ;
gern geschehen." ' ’ VM
Um die hübschen Lippen der Gefragten prf
e# noch immer wie in mühsam ««teWIfer Sch«
mere! . si's si
„Ach nein — da werden Herr GeneraŅ
stil doch wohl nichts, für mich tu» «mflteR. I ì'! j
gehe nämlich zum Theater."
„Zum Theater? — Ist bas Ihr Brich?" ^
^Ia — warum den» nicht? •— Mein D«?
ist Souffleur am hiesigen Stadttheater, «ich er h«
immer gejagt, daß ich sehr viel Talent hätte
Es machen bei der Bühne so »M ihr Glück, d
nichts Besseres waren als ich. Warum folk rà 1 si si
nicht auch versuchen?"
Der Generalkonsul sah das Mädchk« «n., W. sisi
er mußte sich sagen, daß şi nr der Tat schon t
ihrer äußeren Erscheinung willen «fl* Anwar
sch aft darauf habe, wenigstens bei dem männlich .
Theaterpublikum ihr Glück zu mache«. Arch
war Frauemkenner genug, seine Zeit nicht «
zwecklosen Wmahnungsversuchen K« verliere«. - si
(Fortsetzung folgt )
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