Full text: Newspaper volume (1899, Bd. 2)

In dem hessischen Orte Bürgstadt 
erschoß heute der Gutsbesitzer Biedermann 
aus Unvorsichtigkeit seine Frau mit einem 
Jagdgewehr. 
In Altenburg ist die Regimentskapelle 
im Hinblick auf ihre Erwerbsthätigkeit 
seitens der städtischen Behörde für 
klassensteuerpflichtig erachtet und 
veranlaßt worden, die Steuer zu bezahlen. 
Die Kapelle erhob Beschwerde dagegen, 
daß sie als solche zu der Einkommensteuer 
herangezogen werde, und stellte den 
Antrag, die Einzelbestenerung der Mit 
glieder des Musikkorps eintreten zu lassen. 
Die Einschätzungskommission gab dieser 
Beschwerde nicht statt und der Bürger- 
vorstand hat beschlossen, sie zurückzuweisen. 
Der südafrikanische Krieg 
hat bereits wiederholt der Hamburger 
Kriminalpolizei Arbeit verschafft. Häufig 
treffen nämlich aus dem deutschen Binnen 
lande, aus Oesterreich usw. telegraphische 
Bittgesuche hier ein, ans junge Ausreißer, 
die ihren Eltern mit größeren Summen 
durchgegangen sind, um ins Burenheer 
einzutreten, zu fahnden. In den letzten 
Tagen hat die Polizei denn auch zwei 
derartige angehende „Krieger" abgefaßt, 
von denen einer 16 Jahre, der andere, 
aus Siebenbürgen, 17 Jahre alt war 
Der 16jährige, ein Sachse, hatte nicht 
weniger als 4 Revolver und eine Flinte 
gekauft. 
lo. Hamburg, 22. November. Zu dem 
E i senbahn-Unglück auf dem 
Bahnhof Klosterthor in Ham 
burg am Abend des 2. Oktober ds. Js. 
ist noch mitzutheilen, daß sich von den 
bei der entsetzlichen Katastrophe ver 
unglückten Rekruten jetzt noch 5 in ärzt 
licher Behandlung im Garnisonlazareth 
zu Altona befinden. Drei derselben 
werden, da ihnen Gliedmaßen 
a mp u t i r t werden mußten, dauernd 
untauglich zum Dienst im 
Heere bleiben. Bon den Beiden 
Anderen ist dies noch zweifelhaft. Die 
dauernd Untauglichen werden von dem 
Truppentheil, bei welchem sie als 
Rekruten eintreten sollten, invalidisirt und 
so behandelt, als ob sie im Dienste, bezw. 
im Kriege Invalid geworden seien. Was 
die Entschädigung der Hinterbliebenen 
des in Folge der erhaltenen Verletzungen 
verstorbenen Rekruten Matzen aus Hade- 
marschen anbetrifft, so soll diese An 
gelegenheit zwecks Regelung von der 
Staatsbahnverwaltung in die Hand 
genommen worden sein. 
Io Hamburg, 23. Nov. Ueber die 
Ankunft des Doppelraubmörder-Ehe 
Paares Gönczi im Hamburger -Hafen 
wird uns Folgendes berichtet: Der Dampfer 
„Jtaparica" von der Hamburg - Süd . 
Amerikanischen Dampfschiffsfahrtgesellschaft 
Kapitän Bunck, traf am Mittwoch Nach 
mittag 4Uhr mit dem verbrecherischen 
Ehepaar an Bord im Hamburger Hasen 
ein und vertäute am Versmannquai 
Schuppen 24. Gönczi war während der 
Ueberfahrt von Rio de Janeiro nach hier 
ziemlich ruhig. Die Frau hat während 
der fast vier wöchentlichen Fahrt fort 
während geweint und auch beim Festlegen 
aes Dampfers rannen ihr die Thränen 
über die Wangen. Gönczi benahm sich 
auf der Fahrt recht anständig und war 
auch äußerlich gefaßt, aber im Allgemeinen 
sehr schwatzhaft. In der Nähe von Stade 
mußte Kapitän Bunck dem verbrecherischen 
Ehepaar eiserne Fesseln anlegen, wobei 
der Frau ein scheinbar unversiegbarer 
Thränenstrom entrann. Der Kapitän 
entledigte sich seiner Aufgabe in sanfter 
Weise, indem er bei der Procedur angab, 
er wolle die Fesseln nur einmal anpassen. 
Der aus Berlin hier eingetroffene Polizei 
kommissar v. Kracht mit 4 Schutzleuten 
nahm das Ehepaar in Empfang, worauf 
in zwei Droschken sofort die Fahrt zum 
Berliner Bahnhof angetreten wurde, um 
das Ehepaar mit dem nächsten Zuge nach 
Berlin bezw. in das Moabiter Unter 
fuchungsgefängniß zu transportiren. Eine 
große Menschenmenge hatte sich in der 
Nähe des Schiffes angesammelt, auch 
waren verschiedene offizielle Persönlichkeiten 
bei der Ueberführung des Ehepaares zu 
gegen. (Inzwischen ist das Gönczi'sche 
Ehepaar in Berlin angekommen.) 
Provinzielles. 
Io. Altona, 22. Nov. Am Dienstag- 
Nachmittag wurde in der Nähe von Elms 
horn das Nothsignal des von Norden 
kommenden Zuges gegeben, und der Zug 
in Folge dessen kurz vor Elmshorn zum 
Halten gebracht. Ein Polizeibeamter 
stürzte aus einem Abtheil hervor und 
erklärte, ihm sei ein schwerer Ver- 
brecher, den er nach Hamburg trans 
portiren sollte, entwischt. Bahnbeamtc 
und Reisende machten sich sofort zur Ver 
folgung des Flüchtlings aus, den man an 
der Stelle bewußtlos liegend fand, wo er 
aus dem Zug gesprungen war. Man 
brachte den Verbrecher wieder in das Ab- 
Iheil, worauf der Zug seine Fahrt fort 
setzte und mit nur 10 Minuten Verspä 
tung in Altona eintraf. Allmählich kehrte 
auch bei dem Flüchtling das Bewußtsein 
zurück. 
Bei der gestrigen Bürgermeister 
wähl in U e t e r s e n entfielen auf den 
Bürgermeister Muuss in Krempe 316 und 
auf den Bürgermeister Dr. Krüger aus Bo 
bergsberg in Schlesien 154 Stimmen. Er 
stercr ist somit gewählt. 
Ein junger Mann in Masbüll bei 
Gravenstein, der längere Zeit an einer 
schmerzhaften Krankheit litt und nicht zu 
Wagen transportfähig war, aber nach 
Flensburg überführt werden mußte, wurde 
von acht jungen Leuten den drei Meilen 
langen Weg im Tragkorb dorthin getra 
gen. Wahrlich, ein echtes Freundschasts- 
stück. 
Kiel, 22. Nov. Ganz unerwartet 
taucht das vielerörterte Projekt einer 
Bahn Kiel-Holtenau wieder aus, wie dem 
„Holst. Cour." gemeldet wird. Diesmal 
hat der Chef der Marinestation der Ost 
see, Admiral Küste r, die Jnitative 
ergriffen und die Handelskammer um 
Auskunft darüber ersucht, welche Interessen 
eine solche Bahnverbindung erwünscht 
machten. Ein Plan über die Richtung 
der Bahnstrecke ist bereits vorhanden. 
Zur Förderung der Angelegenheit soll im 
Einvernehmen mit dem Magistrat der 
Stadt Kiel eine mündliche Besprechung 
zwischen Vertretern des Stationskomman 
dos, der Stadt und der Handelskammer 
vorgeschlagen werden. Die Marinever 
waltung scheint wegen der großen Kohlen 
lager für die Kriegsschiffe Werth aus 
eine solche Bahn zu legen; für den 
Handelsverkehr unserer Stadt würde sie 
von großem Vortheil sein. 
Kiel, 23. Nov. Die hiesige Han 
delskammer beschäftigte sich in ihrer 
heutigen Sitzung zunächst mit einem, vom 
Verbände deutscher Müller an den Reichs 
tag gerichteten Antrag, eine gestaffelte 
Umsatzsteuer für Mühlenbe 
triebe einzuführen. Der Antrag, der 
übrigens nur mit knapper Majorität des 
genannten Verbandes gestellt worden ist, er 
scheint der Kammer durchaus ungerechtfer 
tigt und gefährlich, da nach Einführung der 
gestaffelten Umsatzsteuer die großen Betriebe 
so schwer belastet würden, daß sie aufhören 
müßten zu existiren. Die Konkurrenz ver 
lange technische Vervollkommnung, für 
welche in kleinen Betrieben bisher vielfach 
der rechte Sinn ebenso fehle, wie für eine 
tüchtige kaufmännische Leitung. Die Ver 
drängung der großen Mühlen durch eine 
Steuer würde eine Verschlechterung und 
Vertheuerung der Waare nach sich ziehen, 
sowie eine Veränderung Deutschlands vom 
Auslandsniarkt und eine stärkere Konkur 
renz der ausländischen Industrie auf dem 
Jnlandsmarkte zur Folge haben. Das Bei 
spiel in der Mühlenindustrie würde auf an 
dere Gewerbe zurückwirken. Wolle man die 
Kleinmühlen von der Konkurrenz der gro 
ßen befreien, so sei durch geeignete Aus 
fuhrvergütungen dafür zu sorgen, daß die 
Mühlen wie früher exportfähig werden. Aus 
diesen Gründen beschloß die Kammer, eine 
Petition an den Reichstag um Ableh 
nung des Verbands-Antrages zu richten. 
Nach einer Mittheilung der Kopenhage 
ner „Nationaltidende" ist Aussicht vorhan 
den, daß dänisches Vieh wieder nach Kiel 
und Lübeck eingeführt werden kann unter 
der Bedingung, daß auf Tuberkulin reagi- 
rendes Vieh sofort geschlachtet wird. 
^ Husum, 23. Novbr. Am heutigen 
Ferkelmarkt waren 347 Ferkel ausschließ 
lich einiger Jungschweine zum Verkauf 
gestellt. Der Handel verlief sehr rasch. 
Die Preise stellten sich auf 5—7 Mk., ganz 
ausnahmsweise auch etwas niedriger, 
bessere Waare kostete 8—9 Mk. — 
Jungschweine im Alter von 12—13 
Wochen wurden mit 18 bis 23 Mark 
das Stück bezahlt. In der vorigen Woche 
wurden für fette Schweine in der Umgegend 
35—36 M. pro 100 Pfund Lebendgewicht 
gezahlt. Der Markt wurde geräumt. 
Von dem heutigen Marktbestand an Ferkeln 
wurden größere und kleinere Partien nach 
Gokels, Neumünster, Elmshorn, Wilster, 
Tondern, Schleswig und Angeln verkauft. 
Nach Naumburg a. d. S. wurden 80 fette 
Schweine verladen. 
In dem B ezi rks-Meie rei-V er 
band für Südschleswig fanden in fol 
genden Distrikten am 14. d. M. in Husum, 
15. Kappeln, 16. Flensburg, 17. Süder- 
brarup und am 18. in Eckernförde Butter 
ausstellungen statt. In Anbetracht der 
ungünstigen Zeit, (die Zeit des Uebergangs) 
fiel das gesammte Ergebniß noch recht gut 
aus. Von 137 aufgeforderten Meiereien 
haben 121 Butterprvben zur Prüfung ein 
gesandt. Es erhielten folgende Meiereien 
das Prädikat: „fein mit 13 Punkte": 
Tating, Viöl, Vogelfang, Loiter-Au, Rügge, 
Ulsnis. — „fein mit 12 Punkte": RatrumI, 
Hattstedt, Hostrupholz, Süderseeholz, Mohr- 
kirch-Westerholz, Taarstedt, Gr. Rhetde, 
Kl. Waabs; — „fein mit 11 Punkte": 
Schwesing, Klindors, Osterhever, Schuby 
in Schw., Satrup, Sterup, Havetoftloit, 
Kaltost, Lindau, Scheggerott, Stolk, Boel, 
Uelsby, Füsing, und Gr. Wittensee; — 
„gut mit 10 Punkten": 16 Meiereien, mit 
9 Punkten: 12 Meiereien, mit 8 Punkten: 
16 Meiereien, mit 7 Punkten 12 Meie 
reien. „abfallend" bekamen 35 Meiereien 
O Kreis Eckeruförde, 23. Nov. Der 
Hufner Petersen in Hestermaas in 
Schwansen verkaufte firne ca. 50 Tonnen 
große Landstelle an den Landmann 
Nissen in Ulekuhl (Angeln) für die 
Summe von 48 000 Mk. Der Antritt 
erfolgt zum 1. April 1900. — .Der 
Kaufmann L. W i n k e l m a n n in Eckern- 
sörde verkaufte fein Gewese für die 
Summe von 67000 Mk. an einen Herrn 
aus Hamburg. 
Bon der Eider, 21. Nov. Am 15. 
d. M. hat der neue Besitzer des Gutes 
Westensee, Herr v. Heiden, das Gut 
übernommen. Derselbe will dort bedeutende 
Reparaturen und Veränderungen der 
Gebäude vornehmen. — Die Treibjagden 
auf den Höfen liefern durchweg ein gutes 
Resultat. — Herr Lehrer Rteper II. ver 
läßt am 30. d. M. Bovenau, um am 1. 
Dezember in Heiligenhafen seine neue 
Stelle als Knabenlehrer anzutreten. Ein 
Nachfolger ist noch nicht ernannt. — 
Herr Hildebrandt zu Dänisch Nienhof hat 
den Hof Booksee für 350,000 Mark von 
den Erben des verstorbenen Herrn 
Theophile gekauft. 
Amt Hütten, 23. Nov. Der 
Hofbesitzer Naeve in Groß Wittensee an 
der Eckernförder Chaussee kam vor längerer 
Zeit in den Besitz eines jungen Rehes. 
Er behielt das Thier, um es zu zähmen. 
Dies ist vollständig gelungen. Das Thier 
läuft ohne Aufsicht ins Feld und kommt, 
wenn man es ruft, von selbst wieder. 
Damit es von den Jägern erkannt wird, 
hat Herr Naeve ihm eine Glocke um den 
Hals gebunden. Wir bitten zugleich die 
Herren Jäger an dieser Stelle, das Thier 
zu schonen. 
SS Bovenau, 24. Nov. Die für 
Montag bei Herrn Gastwirth Doose hier 
anberaumte Versammlung des „Bundes 
der Landwirthe" findet einer hier abzu 
haltenden großen Jagd wegen bereits am 
Sonntag, den 26. Nov., statt. 
Rendsburg, 24. Nov. Bei der 
heutigen Ergänzungswahl zum Stadtver- 
vrdneten-Collegium wurden die bisherigen 
beiden Stadtverordneten, die Herren Wein 
Händler Th. Jacobsen mit 180 
Stimmen, Herr Kanzleirath Jagdhuhn 
mit 164 Stimmen wiedergewählt. Der 
mitaufgestellte Herr H. Claussen auf 
Butterberg erhielt 50 Stimmen. 
# Rendsburg, 24. Nov. Mit dem 
Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches 
tritt bekanntlich für die Sparkassen die 
Nothwendigkeit heran, zum 1. Januar 
1900 durch eine eingreifende Statuten 
änderung den neuen Verhältnissen Rech 
nung zu tragen. Der Vorstand des 
hiesigen Spar- und Vorschußvereius wird 
seinen Mitgliedern vorschlagen, den Ver 
ein in eine Gesellschaft mit beschränkter 
Haftung umzuwandeln. 
X Rendsburg, 23. Nov. Der Bund 
der Landwirthe, welcher in den nächsten 
Wochen im hiesigen Kreise zahlreiche 
Versammlungen in den verschiedenen 
Ortschaften angesetzt hat, hielt heute in 
Westphalens Gasthof hierselbst die erste 
dieser Versammlungen ab. Dieselbe war 
sehr schwach besucht. Es waren kaum 15 
Personen anwesend. Herr Hofbesitzer 
Petersen-Stampfmühle eröffnete die Ver 
sammlung und hielt darauf Herr Beusterin 
Berlin einen längeren Vortrag über die 
Ziele und Bestrebungen des Bundes der 
Landwirthe. Er verbreitet sich über das 
Börscngesetz, das Verbot des Termin 
handels in Getreide, über Kornzoll und 
Viehseuchen, Fleischeinfuhr, Landwirth- 
schaftskammern, Genossenschaftskassen, Mar 
garinegesetz, Abzahlungsgeschäfte, Waaren- 
häuser u. s. w. und hob hervor, daß die 
betreffenden, auf die Hebung der Land- 
wirthschaft abzielenden gesetzlichen Maß 
regeln in erster Linie auf die Initiative 
des Bundes der Landwirthe zurückzu 
führen seien. Er wies hier auf ver 
schiedene wirthschastltche Vortheile hin, 
die den Mitgliedern vom Bunde gewährt 
würden, wie Auskunft in landwirthschast- 
lichen und in Rechtsangelegenheiten, Vor 
theile beim Einkauf von Dungstoffen u. 
s. w. und betonte, daß der Schwerpunkt 
des Bundes auf politischem Gebiet zu 
suchen sei. Nachdem der Redner geendet, 
nahm Herr Miers aus Kiel das Wort 
und ergänzte noch verschiedene Aus 
führungen. Er sprach sich besonders 
über die Kornzölle und die Bieheinfuhr 
aus und erblickte in der in Aussicht 
stehenden Wiedereröffnung der dänischen 
Grenzen eine starke Schädigung der Land- 
wirthschaft. Er bezeichnete den Bund 
der Laudwirthe als eine wirthschaftliche, 
nicht aber als eine politische Vereinigung 
Wenn manche Mißstände in der Land 
wirthschaft auch für die hiesige Provinz 
nicht zuträfen, sei es doch Pflicht auch 
der schleswig.-holsteinischen Landwirthe, 
die Bestrebungen des Bundes zu unter- 
stützen. 
J Rendsburg, 24. Nov. Bei einem 
hiesigen Gastwirthe logirte sich vor 
einigen Tagen eine Frau ein, welche an- 
gab, sie sei Geschäftsreisende der Näh 
maschinenfabrik Neidlinger. Plötzlich 
verschwand diese Person heimlich und 
als die Gastwirthssrau näher nachsah, 
mußte sie die unangenehme Entdeckung 
machen, daß ihr verschiedene werthvolle 
Garderobenstücke fehlten, welche die 
Fremde jedenfalls mitgenommen hat 
Leider war der Gastwirth so unvor- 
sichtig, sich weder Namen noch Herkunft 
der Frau sagen zu lassen, sodaß die Er- 
Mittelungen sehr erschwert sind. 
!! Rendsburg, 24. Nov. Heute 
Morgen wurde das Frauenzimmer, welches 
bei einem Gastwirth in der Schleuskuhle 
einen Diebstahl ausgeführt hat, von der hie 
sigen Polizei ertappt und festgenommen. Es 
ist eine wiederholt wegen Diebstahls vorbe 
strafte, aus Kropp gebürtige Plätterin. 
— ? Rendsburg, 24. Nov. Eine 
hiesige Ehefrau erschien vor einigen Tagen 
bei einem Schuhmacher in der Hohen- 
straße und erschwindelte sich dadurch zwei 
Paar Damenschuhe, indem sie angab, bei 
einer hiesigen Herrschaft seit einigen Jahren 
in Dienst zu sein und in deren Auftrag 
die betreffenden Schuhwaaren zu kaufen. Wie 
sich nachträglich herausstellte, sind die An 
gaben unwahr und die betreffenden Sachen 
bereits von der Polizei in Beschlag genom 
men worden. 
# Rendsburg, 24. Nov. Der zweite 
Unterhaltungsabend des Rends burger 
M ä n n e rt u r n v er ei n s zum Besten des 
Turnhallenbaufonds fand gestern Abend 
in der Tonhalle statt und verlief, von 
rund 400 Freunden des Turnķports be 
sucht, in schönster Weise. Das umfang 
reiche Programm des unterhaltenden Theils 
wies eine Fülle von musikalischen und 
deklamatorischen Borträgen auf. Die Alters 
riege sowohl als auch die jungen Turner, 
hatten sich mit Eifer ihren Aufgaben ge 
widmet, so daß auch sämmtliche Uebungen 
von beiden Seiten aufs sicherste ausge- 
führt wurden. Sämmtliche Darbietungen 
wurden mit reichen Applaus aufgenommen. 
53 Rendsburg, 23. Nov. Wir wollen 
nicht unterlassen, auch an dieser Stelle 
noch besonders auf das am nächsten Mon 
tag stattfindende Wohlthätigkeitskonzert 
des Arbeitervereins von 1848 hinzuweisen. 
Wie aus der Anzeige hervorgeht, ist das 
Programm ein sehr reichhaltiges. Da die 
Anforderungen an dieWeihnachtsbescheerung 
von Jahr zu Jahr wachsen, muß der Bor- 
stand auf die Bereitstellung größerer Mittel 
für dieselbe nach Kräften Bedacht sein, 
wenn er nur einen erheblichen Theil der 
zur Anmeldung Kommenden berücksichtigen 
will. Hoffentlich wird daher der Ertrag 
der diesjährigen Veranstaltung ein güusti 
ger sein. 
Wochenbericht über den Buttermmkt. 
(Bericht von L. I. Löwcrrthsil.) 
Hamburg, den 23, Nov. 1899. 
Telegramm von L. I. Löwenthal. 
Heutige Preisnotrrung 
d.Notirungs-Commission der veremigteuButter- 
kaufleute der Hamburger Börse. 
Feinste Moikereibutter:. Mk. 112—120 
II. Qualität „ 108—in 
lpr. 50 kg netto, reineTara) 
Tendenz: fest. — Ferner notire ich: 
Russische Molkereibutter „ 98—106 
Bauernbutter aller Art ...... „ 80— 85 
Amerikanische Butter „ 75— 80 
Schmierbutter „ 35— 45 
Nach der überaus flauen Haltung der vor 
wöchigen Märkte können wir heute wiederum 
eine Aufwärtsbewegung coustatiren. Anfang 
voriger Woche wurde' noch zu sehr billigen 
Preisen angeboten, doch änderte sich dieses bald 
und erhöhten Inhaber ihre Forderungen weiter 
im Laufe dieser Woche, so daß für morgen 
eine Erhöhung der Notirung von 5. — Mk. er 
forderlich sein wird. Wir haben diese neuere 
Belebung im Handel hauptsächlich dem Umstande 
zu verdanken, daß England recht feste Märkte 
meldet und einige Aufträge von dort auS vor 
liegen. Ferner dais man nicht außer Acht 
lassen, daß die Preise letzthin im Vergleich zu 
dtn September-Notirungen auf ein verhältniß- 
mäßig recht niedriges Niveau gesunken und 
eine Erhöhung sich deshalb leichter durchsetzen 
läßt. Kopenhagen notirte heute unverändert 
fest. 
Baptisten-Gemeinde: Rosenşir. 2, part. 
Sonntag: Vormittags 9'/, Uhr Gottesdienst. 
Nachmittags 4 Uhr: Gottesdienst. 
Verein für innere Misfion) NeuestrFÄ. 
Sonntag-Nachmittag 3'/, Uhr: 
Christliche Versammlung für Jedermann. 
Bekanntmachung?' 
In dem zur Ergänzung des Stadt- 
verordneten-Kollegiums heute stattgehabten 
Wahltermine ist der Herr Stadtverordnete 
;Lîîk0hsêK mit 180 und der Herr Stadt 
verordnete Jagdhuhkl mit 164 Stimmen 
wiedergewählt worden. 
Einwendungen gegen diese Wahl sind 
innerhalb 2 Wochen nach dieser Bekannt- 
machung bei dem Magistrat einzubringen. 
Rendsburg, den 24. Nov. 1899. 
Des Magistrat. 
IpÖlÄIÄliB 
am Sonnabend, de« 25 S. Mts., über 
die noch nicht verkauften Ländereien bei 
Herrn Gastwirth Hmrs Ehlers in 
Nerr-Bàlsdoxf. 
I. Büngsr, Mahrdorf. 
I. Greggers, Börm. 
ĶàZļiche Zähns. 
Şhrmķşezs, Schloßplatz. 
alle fertig garnirten Pntzhüte 
verkauft. 
Ernst HBIIer. 
tzckî'Hk SpieSierfc, 
anerkannt die vollkommensten der Wett, sind 
stetsfort eines der vassendsten und beliebte 
sten şiestaeschenkc. Es wird mit demselben 
die Musik in die ganze Welt getragen, auf daß 
sie überall die Freude der Glücklichen erhöhe, die 
Unglücklichen tröste und allen Fernweilenden durch 
ihre Melodien Grütze aus der Heimat sende. 
In Hotels, Restaurationen u. s. w. ersetzen 
sie ein Orchester nnd erweisen sich als bestes 
Zugmittel, besonders die automatischen 
Werke, die beim Einwerfen eines Geldstückes 
spielen, wodurch die Ausgabe in kurzer Zeit ge 
beckt wird. 
Die Repertoirs sind mit großem Verständniß 
zusammengestellt und enthalten die beliebtesten 
Melodien auf dem Gebiete der Opern-, Operetten- 
und Tanzmusik, der Lieder und Choräle. Der 
Fabrikant wurde ans allen Ausstellungen mit 
ersten Preisen ausgezeichnet, ist Lieferant 
aller europäischen Höfe und gehen ihm jährlich 
Tausende von Anerkennungsschreiben zu. 
Als willkommene Ueberraschung bietet die Fa 
brik ihren Abnehmern auf bevorstehende Weih 
nachten eine bedeutende Preisermätzigung. 
so daß sich nun jedermann in den Besitz eines 
ächt Heller'schen Werkes setzen kann. 
Man wende sich direkt nach Bern, selbst 
bei kleinen Aufträgen, da die Fabrik keine Nieder 
lagen hat. Reparaturen, auch solche von frem 
den Werken, werden aufs beste besorgt. Auf 
Wunsch werden Theilzahlungen bewilligt und 
illustrirte Preislisten franko zugesandt. 
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für Bäckereien äußerst gesund. 1 Psd. 
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Sonntag, 26. Nvbr. (26. Sonnt. n. Trrnrtatrs): 
Todtenfeier. 
9'/, Uhr: Predigt des Herrn Pastor Bestand. 
8'/, Uhr: Beichte in der Kirche von demselben. 
11 Uhr: Kindergottesdienst. 
5 Uhr: Predigt des Herrn Pastor Hansen. 
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Sonntag, 26. Novbr. '(26. Sonnt. n. Trinitatis): 
Todtenfest. 
9'/, Uhr: Predigt des Herrn Pastor Hess 
9 Uhr: Beichte. Herr Pastor Hess.' 
2 Uhr: Kindergottesdienst" 
5 Uhr: Predigt des Herrn Pastor Ramm. 
„„ MtkttàgķWein-k' 
Sonntag, 26. Novbr. (26. Sonnt. n. Trinitatis) 
Todtenfest. 
Vormittags 11 Uhr: Gottesdienst. 
Herr Divisionspfarrer Ritschl. 
12 Uhr: Kindergottesdienst 
g)rtt 
aller 
'eks<i4 eIt 
Alt als 
, t _. _iVdr<- 
SS 
> -and 
Katholischer Gottesdienst 
Sonntag, 26. Novbr. (25 Sonnt. n. Trinitatls): 
Morgens 7'/, u. 9'/, Ubr. Nachm. 2 Uhr. 
Ev. Männer- und Jüngliogs-Berciu 
Jeden Donnerstag-Abend 8 Uhr: Bib elstund e. 
Jeden Sonntag, Abends 8 Uhr: 
Zusammenkunft in der Herberge zur Hermath. 
Männer und Jünglinge werden hierzu herz 
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