Full text: Newspaper volume (1899, Bd. 2)

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HâgAch erfcbsinenbes WLcrtt 
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Aeitestes und gelesen stes Klatt iw Kreise Uendsdnrg. 
Anzeigen für die Tagesnmnmer werden bis 12 Uhr Mittags erbeten 
—©2 stet* Jahrgang. 
Druck und Verlag von dem verantwortlichen Herausgeber H. Möller (H. Gütlein Nächst.), Rendsburg, Mühlenstraße 18. 
n einem 
Dem Rendsburger Wochenblatt wird 
„Der Landwirth" 
(Zeitschrift für die politischen u. socialen Interessen 
der Landwirtschaft) gratis beigegeben. 
Jnsertionspreis: pro Petitzelle 15 ļ. 
Sonnabend, den 25. November 
1899, 
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Morgeu-Bsrichte. 
London, 24. Nov. (Orig.-Telegr. 
des Rendsb. Wochenbl.) Das Kriegs- 
amt veröffentlicht ein Telegramm des 
englischen Generals Buüer über einen 
Sieg Methnens bei Belmont an der 
Westgrenze des Oranje-Freistaats. 
Die Engländer haben 58 Todte und 
146 Verwundete. 21 Manu werden 
vermißt. 46 Buren sind gefangen 
genommen. Die Verluste der Buren 
sollen bedeutend sein. 
lc. Darmstadt, 22. November. Die 
zeitweise auftretenden Gerüchte über einen 
ungünstigen Gesundheits- 
zustand des Kaisers von 
Rußland sind, wie wir mittheilen 
können, vollständig unbegründet 
So ist es z. B. Thatsache, daß der rus 
sische Kaiser bei seinem längeren Aufent 
halt, den er vor Kurzem mit der Zarin 
und seinen Kindern in dem nahegelegenen 
Jagdschloß Wolfsgarten genommen hatte, 
von keinem seiner Aerzte begleitet war 
und auch anderer hiesiger Aerzte nicht 
bedurft hat. Während des hiesigen 
Vwöchentlichen Aufenthaltes hat sich das 
russische Kaiserpaar des nur denkbar 
besten Wohlseins erfreut und nur zweimal 
wurde der Grobherzogliche Leibarzt für 
die Kinder in Anspruch genommen, die 
sich eine ganz leichte Erkältung zugezogen 
hatten. 
Karlsruhe, 24. Nov. Die Fürstin 
Marie zu Leiningen, Schwester des Groß 
herzogs von Baden ist gestern Abend aus 
Schloß Waldleinjgen aņ den Folgen eines 
schon vor längerer Zeit ausgetretenen 
Herzleidens gestorben 
Berlin, 23. Nov, 
wie vordem, so kann ihnen darin kein 
Mensch Unrecht geben. Wir werden aber 
schon heute von der nordamerikanischen 
Konkurrenz mehr und mehr zurückgedrängt, 
und wenn nun die Löhne noch höher werden, 
dann wird der Rückzug bald allgemein wer 
den. — 
— Die Kanalvorlage, so meint 
die „Korrespondenz des Bundes der 
Landwirthe", werde dem Abgeordneten 
haus in der bevorstehenden Wintersession 
noch nicht vorgelegt werden — 
das scheine nunmehr festzustehen —, weil 
die Ausgestaltung derselben doch mehr 
Zeit in Anspruch nimmt, als man zuerst 
anzunehmen geneigt war. Die Korre 
spondenz meint, daß die in der neuen 
Vorlage beabsichtigte Zuwendung lokaler 
Vortheile für einzelne Wahlkreise nicht 
dazu führen werde, die betreffenden 
Abgeordneten für das Projekt des 
Mittellandkanals zu gewinnen. 
Daran sei gar nicht zu denken. Wie die 
Stimmung der Abgeordneten wie auch 
der Freunde des Bundes der Landwirthe 
im Lande sei, dürften vielmehr die kanal 
feindlichen Mitglieder des Abgeordneten 
hauses Mann für Mann fest geschlossen 
an ihrer Gegnerschaft gegen 
über dem Mittellandkanasl 
festhalten. Ohne Verbindung mit 
einem vollständigen Verkehrsprogramm sei 
das Mittellandkanalprojekt unannehmbar, 
einerlei, welche Aufputzungen es erfahren 
sollte. Einzig und allein dürfte hier das 
Prinzip der „Gemeinbürgschast" am 
Platze sein. Eine entgegenstehende Auf 
fassung der Regierung dürfte „ein nicht 
allzu hohes Maß von Achtung vor der 
Ueberzeugungstreue der betreffenden Herren 
doknmentiren, gegen das die Betheiligten 
jedenfalls seinerzeit auf das kräftigste sich 
verwahren dürften." 
— Abg. v. Bollmar hat sich auf 
die Rundfrage der Pariser „Petite 
Rèpubligue" über die Taktik der 
französischen Sozialdemokraten dahin aus 
gesprochen : „Es ist ganz gewiß, daß ein 
Sozialist jede Regierung der Bourgeoisie 
mit großem Mißtrauen betrachten muß; 
und er kann die Gefahr, die er für die 
sozialistischen Mitglieder der Regierung 
darin sieht, daß sie die Verantwortung 
für die Maßnahmen ihrer bürgerlichen 
Kollegen mit tragen müssen, kaum über 
treiben. Aber auf der andern Seite 
schrumpft die Zahl derjenigen Sozialisten, 
die an eine Katastrophe glauben, 
immer mehr zusammen, währrendem die 
stückweise Eroberung der politischen 
Macht immer mehr als der normale Ver 
laus der Dinge anerkannt wird. Ich sehe 
also auch gar keinen Grund, warum die 
Sozialisten hier, wo es sich um die 
theilweise Besitzergreifung der ministeriellen 
Gewalt handelt, den veralteten Standpunkt 
der Abstinenz aufrechterhalten sollten." 
— Die „Nationalzeitung" erfährt, die 
Berliner juristische Fakultät habe im 
Disziplinarverfahren gegen den Privat 
dozenten und Stadtverordreten Dr. Preuß 
auf einen Verweis wegen seines außer 
beruflichen Verhaltens erkannt. 
— Ella Goltz, die ehemalige Ge 
liebte des verstorbenen Grünenthal, ist 
aus ihrem Streite mit der Reichsbank 
nunmehr als Siegerin hervor 
gegangen. Als Ella Goltz s. Zt. ver- 
haftet worden war, wurden bei ihr eine 
Anzahl von Stücken der Rheinischen 
Stahl- und der Rheinisch-Westsälischen 
Industrie-Aktien, die jetzt einen Werth 
von 80 000 Mk. haben, mit Beschlag be- 
legt. Die Reichsbank, als die durch die 
Grünenthal'schen Verbrechen Geschädigte, 
Auch Kimberley wird nunmehr bereits 
ernstlich von den Boeren bedroht, während 
Joubert mit 7000 Mann auf dem Wege 
nach Pietermaritzburg energisch 
vorgeht. Das Reuter'sche Bureau meldet 
dem „Hamb. Corr." aus Kimberley vom 
17. November: Heute Nachmittag stieß eine 
größere Abtheilung, eine Rekognoscirung 
unternehmend, bei der Alexandersfontcin- 
Farm auf die Boereu, worauf ein hefti 
ges Gewehr- und Geschützfeuer 
begann. Kapitän Bodley wurde verwundet. 
Die englischen Truppen, die keine weiteren 
Verluste hatten, kehrten in das Lager zu 
rück. 
Eine Rekognoscirungstruppe, die am 16. 
d. M. den ersten Ausfall aus Kimberley 
machte, wurde von den Boeren von einem 
Hügelrücken aus auf kurze Entfernung be 
schossen und gezwungen, zurückzugehen. 
Nach Privatberichten der „Standard and 
Diggers News" steht eine allgemeine Er 
hebung der holländischen Farmer Natal's 
bevor. Tie Kolonialboeren in den Distrik 
ten, die für Territorien der Republiken er 
klärt sind, schlossen sich bereits den Boe 
ren an. 
Zum ersten Male spricht jetzt ein eng 
lisches Blatt von Friedensschluß. Da 
es gerade zu einer Zeit geschieht, in wel 
cher der Kaiser von Deutschland in England 
weilt, liegt die Vermuthung nahe, daß die 
Anwesenheit des Kaisers überhaupt benutzt 
werden könnte, um durch ihn eine Vernrit- 
telung mit den Boeren zur Erreichung die 
ses Friedensschlusses herbeizuführen. 
General Duller ist bei den Truppen in 
De Aar angekommen. — Lord Methuen hat 
den Oranjefluß überschritten, um Kimber 
ley zu entsetzen. Bei Belmont wird eine 
Schlacht erwartet. 
London, 23. Nov. Nach den letzten 
.Meldungen nimmt die Anfftandsbewegung 
der Afrikander einen bedeutenden Umfang 
an. In Queenstown und Herrsche! wirken 
die Boeren auf die englischen Unterthanen 
in der Weise ein, daß dieselben in den Rei 
chen der Oranjetruppen mitkämpfen sollen. 
An: Oranjefluß haben die Boeren bereits 
ihre Regierung organisirt. Der Abgeordnete 
von Colesberg hat die Boerenregierung be 
reits anerkannt. — Aus Ladysmith wird 
gemeldet, daß die Engländer am 21. d. M. 
einen Ausfall versucht haben. Die Boereu 
begannen ein heftiges Artilleriefeuer und 
drängten die.Engländer zurück; man meint, 
daß General White den Versuch hat machen 
wollen, sich mit den Engländern in East 
court zu vereinigen. 
4000 Menschen umgekommen 
und 500 verwundet. Mehr als 
1000 Leichen sind auf Saparua gefunden 
worden. Der angerichtete Schaden ist ein 
ganz bedeutender. Das Elend spottet 
aller Beschreibung. 
Rußlond. 
Petersburg, 23. Nov. Die Mel 
dung des Daily Telegraph über die Ver 
haftung des Finanzministers Witte, wie 
dessen Selbstmordversuch stellt sich, wie zu 
erwarten war, als unwahr heraus. Hier 
verlautet, der Finanzminister Witte sei beim 
Zaren um Urlaub eingekommen, da er sich 
sehr angegriffen fühlt. Der Zar habe ihm 
auf sein Gesuch erwidert, der Urlaub werde 
erst nach Klarlegung der Affäre Mamon- 
tow erfolgen. (Der Moskauer Millionär 
Mamontow ist wegen großartiger Eisen 
bahnschwindeleien in Untersuchung.) — Der 
Reichskotrolleur Geheimrath Philipow ist 
ernstlich erkrankt. Auch ist bei ihm eine 
große Gedächtnißschwäche eingetreten, die 
als Folge hohen Alters bezeichnet wird. 
Seine Funktionen werden durch den Ge 
heimrath Jwaschtschenko, Gehilfen des Fi 
nanzministers Witte, ausgefüllt. Jwascht 
schenko ist auch als Nachfolger Philippows 
anzusehen. — Der Zar hat Goremykin an 
läßlich seiner Verabschiedung als Minister 
des Innern eine Gratifikation von 50 000 
Rubeln übersandt. 
Czcnstochau (Ruff.-Polen), 23. Novbr. 
Durch einen fürchterlichen Vorfall ist die 
Stadt in größte Aufregung versetzt. Ein 
tollwüthiger Hund hat in zwei Tagen 
zahlreiche Personen gebissen, welche nach 
Ausbrennung der Wunden durch hiesige 
Aerzte nach der Warschauer Klinik des 
Spezialarztes Doktors Palmirski gebracht 
wurden. Vor der Tödtung des Hundes 
hat er noch einige andere Hunde gebissen. 
Umfassende Vorsichtsmaßregeln sind im 
ganzen Kreise getroffen worden. 
Windsor,, 21. Nov. Bei dem heuti 
gen P r u n k m a h l in der St. Georgs- 
Halle saß K a i s e r Wilhelm zur Rech-- 
ten der Königin Viktoria, während die Kai 
serin Auguste Viktoria, mit dem Prinzen 
von Wales zur Linken, den Platz gegenüber 
der Königin inne hatte. Der deutsche 
Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, 
Staatsminister Graf von Bülow saß zwi 
schen den Hofdamen Ladies Ampthill und 
Southampton, der amerikanische Botschaf 
ter zwischen der Prinzessin Aribert von 
Anhalt und der Hofdame der Teutschen 
Kaiserin, Fräulein v. Gersdorff. Der fran 
zösische und der spanische Botschafter sa 
ßen einander gegenüber. 
Ten ersten Toast bei dem gestrigen 
Prunkmahl brachte der Prinz von 
Wales aus; er erhob sich mit den Wor 
ten: Auf Befehl der Königin: der deutsche 
Kaiser und die deutsche Kaiserin! worauf 
die deutsche Nationalhymne gespielt wurde. 
Sodann erhob der Kaiser sein Glas mit 
den Worten: Tie Königin! und es wurde 
die britische Nationalhymne gespielt. Den 
Toast aus die Kaiserin Friedrich! brachte 
wiedermn der Prinz von Wales aus; auch 
diesem folgte das Abspielen der deutschen 
Nationalhymne. 
Nach dem gestern Abend zu Ehren des 
Geburtstages der Kaiserin Friedrich! statt 
gehabten Festmahl wurde Cercle abgehalten. 
Kaiser Wilhelm zeigte während des ganzen 
Abends sehr heitere Laune. Er stellte per 
sönlich der Königin die Kommandanten der 
„Hohenzollern" und des „Kaiser Friedrich! 
III.", sowie den Oberstlieutenant v. Rauch, 
Kommandeur des preußischen 1. Garde- 
Dragoner-Megiments, Königin von Groß 
britannien und Irland, vor. Mit allen, 
drei Herren unterhielt sich die Königin län-, 
gere Zeit. 
Heute Bormittag machte der Kaiser einen 
Spazierritt und besuchte den Herzog xmb die 
Herzogin von Connaught in Bagshot. Nach 
der Frühstückstafel soll eine Ausfahrt statt 
finden. 
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ge Ber- 
Leben-, 
Usuds- 
ührigen, 
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ind erb. 
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anderes, 
Die Marinevorlage 
wird, wie in parlamentarischen Kreisen 
verlautet, wahrscheinlich nur aus zwei 
Paragraphen bestehen, von denen der er 
stere festsetzt, wie groß die Flotte sein soll, 
und der zweite bestimmt, daß die jährli 
chen Neubauten durch den Etat festgesetzt 
werden. 
Berlin, 23. Nov. Soeben ist der 
Verwaltungsbericht des Kaiser Wil 
helm-Kanals für die Zeit vom 1. April 
189« bis 31. Mürz 1899 erschienen. 
Danach ist der Kanal von 11005 
Dampfern und 44 81 1 anderen 
Fahrzeugen (Seglern, Leichtern rc.), 
zusammen von 25 818 abgabepflichtigen 
Schiffen mit einem Gesammtraumgehalte 
von 2 467 839 bezw. 650 001, zusammen 
4 117 640 Registertons netto, benutzt 
worden. Gegen das Vorjahr ergiebt 
sich ein Zugang von 2708 Schissen bezw 
von 648 045 Registertons netto, das ist 
26,24 pCt. des Raumgehalts. Die Ein 
nahme an Kanalgebühren betrug 1L88 680 
Mk., mithin 334 414 Mk. oder 25,66 
pCt. mehr als im Vorjahre. 
Memel, 23. Nov. Zwei Eisenbahn- 
At ten täte .haben, dem „B. L. A." zu- 
folge, hier große Aufregung hervorgerufen. 
Auf der Strecke zwischen Hehdekrug und 
Zgnaten waren die Schienen mit 420 
faustgroßen Steinen und einem Kilometer 
stein belegt, und unweit vom Stations 
gebäude Memel lag ein 2 Centner schwe- 
rer Prellstein aus den Schienen. Dank 
der Wachsamkeit des Zugpersonals wurden 
die beabsichtigtenZugentgleisungen verhütet. 
Welche Teufel in Menschengestalt müssen 
es sein, die ein solches Verbrechen plsnten ! 
London, 23. Nov. Nach dem Tode 
seiner Gattin ist nun auch LordSalts- 
bury schwer erkrankt und un 
fähig, die Geschäfte zu führen. Die Mel 
dung erregt Besorgniß, da eine Geschäfts 
führung von ihm jetzt selbstverständlich 
nicht erwartet wird und man annimmt, 
daß eine Krankheitsankündigung nicht er 
folgte, wenn der Zustand nicht ernst wäre. 
Er ist zweifellos über den Verlust seiner 
Gattin zusammengebrochen. Die Sympa 
thie für ihn ist allgemein. 
Kopenhagen, 23. Nov. Der englische 
Dampfer „Coquet" ist an der norwegischen 
Küste untergegangen. 11 Mann ertranken. 
Der Kapitän und 10 Mann wurden gerettet. 
Santos, 23. Nov. Während der letzten 
zehn Tage sind zwei neue Pestfälle vor 
gekommen. Die Gesammtzahl der Erkrank 
ten im Hospital beziffert sich auf sieben, 
von denen sechs auf dem Wege zu Gene 
sung sind. 
mg. 
iachf. 
Uetersen 
Wäsche 
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ntgegen. 
limit, 
Der Vormarsch der Boeren in Natal nach 
Süden geht, dem B. L. A. zufolge, jetzt ra 
pide vor sich. Eastcourt ist bereits isolirt, 
und Pietermaritzburg scheint bedroht. Die 
Engländer schlugen ein Lager am Mooi- 
Flusse, zwischen,jenen beiden Orten auf, Bas 
von den Boeren bereits angegriffen wurde. 
Von gestern.wird aus Pietermaritzburg 
gemeldet: Sechstausend Boeren befinden ssih 
im Mooi-Fluß-Wstrikt. Ihre Haupttruppe 
machte den Einmarsch von Ulundi nach Fort 
Nottingham in einenr Tage. Fort Notting 
ham ist eine Bahnstation, fünfunddreißig 
englisck)!e Meilen südlich von Eastcourt, 14 
Meilen vom Woöi-Fluß und 40 Meilen 
von Pietermaritzburg. Die Boeren trafen 
dort am Dienstag ein. Es heißt, sie beab 
sichtigen Pietermaritzburg anzugreifen. Die 
Verbindung mit Eastcourt ist am Dienstag 
abgebrochen worden. Ars das Mooi-Fluß- 
Lager findet ein Bombardement statt, und 
Granaten fallen ins Lager'. Die Hügel zwi 
schen Willow Grange und Highlands Sta 
tion sind von den Boeren mit Geschützen 
besetzt. Die Eisenbahn ist bei Highlands 
Station zerstört, die Bahn zwischen dem 
Mooi-Fluß und Eastcourt ist total in den 
Händen der Boeren. 
Ans Durban wird in demselben Sinne 
vom gestrigen Datum telegraphirt: Alle Be 
richte lassen erkennen, daß die Boeren in 
entschlossenem Gewaltmarsch auf Pieterma 
ritzburg begriffen sind. Ihre größte Streit- 
Grundlage seiner Berathungen Para 
graphen zu machen, denen man auf den er 
sten Blick ansieht, daß sie nach gegebenen 
Stichworten mit Mühe und Noth zu Stande 
gebracht worden. Wenn man die Sozial 
demokratie für so gefährlich hält, wie die 
Regierung es auch nach einer gestrigen Rede 
des Grafen Posadowsky thut, dann sollte 
man dieser Partei nicht für ein ganzes Jahr 
den willkommensten und ausgiebigsten Agi 
tationsstoff liefern, wie es durch! die Be 
handlung dieser ArbeitsWilligen-Frage ge- 
frfipftprt tsf " 
elle. 
sburg. 
krankung 
Durban, 23. Nov. (Hb. Corr.) Die 
Boeren begannen heute früh um 5 Uhr das 
Lager Won Mooi River mit Granaten zu 
beschießen. Die Engländer erwiderten das 
Feuer. Die Geschosse der Boeren richteten 
keinen Schaden an. 
Herschel, 21. Nov. (Hb. Corr.) Alle 
britischen U n t.e r t h a n e n außer 
wenigen Frauen verließen L a d y g r e y. 
Die Läden und Farmen sind in den Hän 
den' der Freistaatboeren. Die meisten briti 
schen Familien begaben sich in das Basuto- 
land. Das Eintreffen der Boeren vorHer- 
schel wird stündlich erwartet. 
Fachblatt, die in Remscheid erscheinende 
„Deutsche Metallindustrie-Ztg." ausführt. 
Der Staat dürfte in Zeiten, wo die Löhne, 
Materialien, Kapitalien theuer sind, für sich 
nur das Allernothwendigste ausführet: las 
sen. Man müsse verlangen, daß Bauten 
hinausgeschoben werden, bis die 
E i s e n n o t h vorüber i st und die ho 
hen Eisenpreise etwas nachgelassen haben. 
Es wäre für die Eisenindustrie mit unbe 
rechenbarem Schaden ver 
knüpft, wenn die Ansprüche an die Roh 
materialien noch vo'n einer Seite verstärkt 
würden, mit der man bisher nicht in dem 
Maße rechnete. Wie sehr diese Meinung 
berechtigt ist, sieht man an den Bemühun 
gen der „Neuesten Nachrichten" in Berlin, 
ein Blatt, welches Herrn Krupp sehr nahe 
steht. Die Folge einer sofortigen Verstär- 
Deutscher Reichstag. 
Auf der Tagesordnung des Reichstages 
stand heute die zweite Berathung der Ge 
werbe-Ordnungsnovetle. CZ 
eine Reihe von Abänderungsairträgen zu den 
ES liegt 
Kommissisnsbeschlüfsen vor. 
Es wird zunächst ein Antrag Bebel dis- 
cutirt, innerhalb der einzelnen Orte die Polizei 
stunde für alle Gastimrthschaften gleichmäßig 
festzusetzen und in Bezug auf die Lustbarteits- 
Erlaubniß die Gastwirthe nicht ungleich zu be 
handeln. Mehrere sozialdemokratische Redner be 
gründen den Vorschlag mit der Behauptung, 
daß die Polizei willkürlich vorgehe, namentlich 
gegen ihre Parteigenoffen. Während die Kon 
servativen den Antrag überhaupt bekämpfen, 
erklären sich Freisinnige und theilweise auch 
das Centrum zwar mit seiner Tendenz ein 
verstanden, können aber nicht für eine schablonen 
hafte Regelung der Regelung der Frage stimmen. 
Geh. Rath Werner vertritt den abweisenden 
Standpunkt des Bundesraths. Nach längerer 
Diskussion wird der sozialdemokratische Antrag 
abgelehnt. 
Ausland. 
Außereuropäische Gebiete. 
Bei dem Erdbeben auf Ceram in 
Holländisch-Ostindien, das in der Nacht 
vom 29. bis zum 30. September flott« 
ermiethe^ 
22.^ 
welche exportrren, und unter diesen steht die 
Eisenwaarenfabrikation obenan. Wenn den 
Arbeitern Brot und Fleisch theuer wird,
	        
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