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lichere Stimmung Frankreichs von Einfluß der Kaiser hielt daneben'. Nunmehr ErrichÄng eines MuseAKS für Ar-Bäckergesellen August B., der jedoch die
gewesen. Aus Stimmungen aber ist folgte eine längere Ansprache des Kaisers bzeiterwohlfa hrt vorgesehen, das Haupt- Thäterschaft entschieden bestritt. Backer-
teme feste cholrtik zu bauen. an die Rekruten, in der er, sie an den sächlich zur Förderung der Unfallverhü- Meister Thiel bemerkte in der Freitag-Nacht,
-vlt aJiÛlIuCUÛf! tll PÎÎÎP .vS 1t ÎÎ n P r + . 1 i. s. IV cm.t .at.. « ....w . ', t... , r xfif. ,
lichere Stimmung Frankreichs von Einfluß
gewesen. Auf Stimmungen aber ist
keine feste Politik zu bauen.
In Maubeuge ist eine Hundert
jährige gestorben. Sie heißt
Aurslie Bruhêre, war Wittwe un d am
24. Juni 1795 geboren, mithin 104
Jahre und 4 Monate alt. Bis in ihre
letzte Lebenszeit war sie vollkommen im
Besitz ihrer geistigen >wie körperlichen
Kräfte. Aber in diesen Tagen erkrankte
sie und der Tod raffte den alten Körper
schnell dahin. Sie war Mutter, Schwieger-
mutter, Großmutter und Urgroßmutter
und hatte fast alle Metzger von Mau
beuge zu Verwandten.
Italien.
Rom, 7. Novbr. Laut „Kl. Journ."
schloß der Marineminister mit dem Stahl
werk in Term die Lieferung von Stahl
panzerplatten für vier neueKriegs-
schisse ab. Der Preis beläuft sich aus
21 Millionen Lire.
Schweden.
A'Stockholm, 7. Novbr. Der Gesandte
von Lagerheim ist nach Berlin
zurückgekehrt, um sein Abberusungs-
schreiben zu überreichen. Die in eini
gen Zeitungen erschienenen Angaben, be
treffend Veränderungen in der diploma
tischen Vertretung von Schweden und
Norwegen in Berlin und anderen Orten,
als Folgen der bevorstehenden Ernennung
Lagerheim's zum Minister des Aeußeren
entbehren dem „Svenska Telegram-Byran"
zufolge der Begründung.
Norwegen.
Bor einem verheerendenorkan-
artigen Sturm ist die norwegische
Küste auch in der Nacht zum Sonnabeud
wieder heimgesucht worden. Der Hafen
von Christiania hatte schwer zu leiden.
Noch ärger scheint, wie die „Voss.
Ztg." meldet, der Sturm, mit dem ein
wolkenbruchartiger Regen verbunden war,
in Bergen gehaust zu haben. Eine
gleichzeitig eingetretene Springfluth hat
dort große Ueberschwemmung angerichtet;
überall am Hafen drang das Wasser in
die Straßen und auch die bekannte
Tyskebrygge, das alte Hansaquartier,
wurde so tief unter Wasser gesetzt, daß
man in Booten in den Straßen umher
fuhr. Durch das Eindringen des Wassers
in die Lagerräume wurden viele Waaren,
namentlich Kaffee, vernichtet. In Sta
vanger sind alle Kais und viele Straßen
überschwemmt und auch hier wurden
viele Waaren zerstört. Aehnliche Hiobs
botschaften kommen aus anderen Küsten
städten und man befürchtet, daß auch
Schiffe zu Grunde gegangen sind.
der Kaiser hielt daneben'. Nunmehr
folgte eine längere Ansprache des Kaisers
an die Rekruten, in der er, sie an den
Schwur erinnernd, ihnen mit weithin
schallender Stimme zurief: „Ein Mann k
Ein Wort!" und sie aufforderte, als gute
Soldaten und gute Christen ihren Dienst
zu thun. Der kommandirende General
brachte sodann das Hoch auf den Kaiser
aus. Die Musik intonirte die National
hymne. Nach dem Vorbeimarsch der
Fahnen-Kompagnie begab sich der Kaiser
ins Schloß und nahm später bei dem
Kaiser Alexanddr Garde-Grenadier-Regi
ment Nr. 1 das Frühstück ein.
Berlin, 7. Nov. Die „Nordd. Allg.
Ztg." widmet dem russischen Kaiserpaar an
der Spitze ihrer heutigen Nummer in of
fiziösem Sperrdruck den nachfolgenden Be
grüßungsartikel: Der Besuch, den die rus
sischen Majestäten morgen unserem Kaiser-
paar in der Residenzstadt Potsdam abstat
ten, wird als ein neues Unterpfand der
zwischen dem deutschen und dem russischen
Herrscherhause wie dem deutschen und russi
schen Reiche bestehenden werthvollen
Freundschaftsbeziehungen von allen Kreisen
unseres Volkes freudig begrüßt. Wir ver
ehren im Kaiser Nikolaus dem Zweiten
einen hochbegabten, edelsinnigen Monarchen,
der die Geschicke eines mit Deutschland in
bester Nachbarschaft lebenden Weltreichs zu
großen Zielen lenkt, und der, weit über die
Grenzen Rußlands hinaus, das politische
Leben und Denken aller Völker des Erdbal
les an der Grenzscheide zweier Jahrhunderte
mit neuen verheißungsvollen Anregungen
befruchtet hat. Wir erblicken in dem erha
benen Vorkämpfer der besten menschlichen
Bestrebungen zugleich den erprobten Trä
ger der altüberlieferten und oft bewährten
Freundsch!llft zwischen Deutschland und Ruß
land. Auf dem durch die herzlichen Bezie
hungen der beiden Herrscher verbürgten und
Ar beide Länder gleich segensreichen Ein
vernehmen zwischen Deutschland und Ruß
land beruht es,, daß die deutsche und russi-
che Macht in Europa friedlich neben ein
ander wirken und sich, außerhalb dieses
Welttheils, vertrauensvoll weiteren Ausga
ben zuwenden können. Zn der festen Zu
versicht daß sich au den morgigen Tag für
die Wohlfahrt und den Frieden, der Welt
glückliche Folgen knüpfen: werden,. heißen
wir den erlauchten Herrscher Rußlands und
eine hohe Gemahlin als Gäste unseres Kai
serpaares ehrerbietig und herzlich willkom
men.
Inland.
Berlin, 7. Nov. Heute Bormittag
fand im Lustgarten die feierliche Ver
eidigung der Rekruten statt.
Die Rekruten bildeten ein Rechteck, die
Kavallerie stand auf den Schloßterraffen.
Inmitten der Truppen war ein Feld-
altar errichtet und mit Blattpflanzen und
militärischen Emblemen geschmückt. Er
schienen waren die direkten Vorgesetzten
der betheiligten Truppentheile und die
Generalität, die Admiralität und die
fremdherrlichen Offiziere. Der Kaiser
mit dem Bande des Schwarzen Adler
ordens über dem Mantel erschien zu
Pferde, begrüßte zunächst den Prinzen
Johann Georg von Sachsen und ritt so
dann die Fronten der Truppen ab.
Nachdem die Fahnen vor dem Altar auf
gestellt und eine evangelische und eine
katholische Predigt gehalten worden war,
folgte brigadenweise die Vereidigung der
Rekruten. Die Fahnen der Brigade
wurden jedesmal vor dieselbe gebracht,
Potsdam, 7..Nov. Ueber die zukünftige
Wohnung des Kronprinzen ist jetzt
Entscheidung getroffen worden. Der
Kronprinz, der zum Frühjahr in daè
Garde-Regiment zu Fuß eintritt, wird
demnach im Kabinettshaus am BeumarK
wohnen. Er wird dieselben Gemächer im
ersten Stockwerk beziehen, die der ver
storbene Erbprinz vou Koburg-Gotha inne
gehabt hat. Die Wohnung, die aus zehn
Zimmern besteht, wird jetzt einer eingehen
den Ausbesserung unterworfen.
— Im Laufe dieses Jahres sollen noch
24 japanische Off iz i e r s nach.
Deutschland gesandt werden, um sich fti
militärischen Dinge« weiter auszubilden.
— Der „Reichsanz." veröffentlicht die
Ernennung des Ober -Aegierungsraths
Schreiber - Düsseldorf zum Prästdan-,
ten der Regierung in Minden.
Berlin, 7. Nov. Wie der „£. A." äon
wohlunterrichteter Seite erfahren- ist die
Samoafrage im Prinzip- entschieden::
(Deutschland erhält d> i e Bor
Herrschaft ans Samoa.
Errichtung eines Museums für Ar-
bjeiterwohlfa hrt vorgesehen, das haupt
sächlich zur Förderung der Unfallverhü
tung, daneben der Wohnungshygiene und
der Nahrungmittelhygiene dienen soll. —
Dieselbe Correspondenz veröffentlicht einen
Artikel über die K a n a l v o r l a g, e und
d i e Staat ssinanzen, der die
Grundlosigkeit der aus dem Kanalprojekte
für die Finanzen, insbesondere für die
Bshneinnahmen horgelciteten Befürchtun-
gen darlegt und die Ueberzeugung aus.
spricht, daß umgekehrt der Staat infolge
der Verkehrszunahme finanziell günstig
abschließen und jedenfalls ein etwaiger
Ausfall nur vorübergehend sein werde.
Bäckergesellen August B., der jedoch die
Thäterschaft entschieden bestritt. Bäcker
meister Thiel bemerkte in der Freitag-Nacht,
wie sich der oben erwähnte Geselle mit blitz
artiger Geschwindigkeit zum Fenster der
Backstube hinausschwang, einen auf dem Hof
bereit gelegten Stein ergriff und, indem er
diesen nach seinem am Ofen beschäftigten
Kollegen schleuderte, wieder in die Back
stube hineinsprang. Der ganze Vorgang
spielte sich mit einer solchen Geschwindigkeit
ab, daß die Nebengeselle« des B. das Ver
schwinden und Wiederkommen desselben gar
nicht bemerkten. Der entlarvte Spukgeist
,wurde nun der Polizei übergeben.
Berlin, 7. Novbr. Zu Unrecht in
Jedenfalls falle ein Maximalrisiko von ìn sListen der Sittenpolizei ge-
r- A A A A A /ïv, CYYV # /77— , , , . . r ,. *. ! Air Hi n *1A /V.. « fV, t c: .. .. ... . O l l s. 1 u S, . .. X ş
5,600,00® Mark Staatsgarantie für den
Kanal, angenommen, daß keine Deckung
aus den Kanaleinnahmen einträte, bei
einem Etat von 2000 Millionen Mark
nicht ins Gewicht.
Berlin, 7. Nov. Die gestern (Montag)
in der dritten Abtheilung vollzogenen
Stadtverordnetenwahlen brachte« in Folge
der Neuschaffung, von sechs Wahlbezirken
im Verhältniß zu der bisherige«- Zusam
mensetzung der Stadtverordnetenversamm
lung eine wesentliche Aenderung Den
Sozialdemokraten ist es gelungen, von den
neugeschaffenen Wahlbezirken fünf zu- er
obern ; außerdem haben sie bei den gestri
gen Ergänzungswahlsn einen neuen- Sitz
erworben. Demzufolge hat sich die Zahl
der Sozialdemokraten- in den 21 bei- der
gestrigen Stadtverordnetenwahl in Bewacht
kommenden Wahlbezirken verdoppelt,, da
sie die bisher innegchabten sechs Sitze
wieder aufrecht erhielten. Die Liberalen
behaupteten von den zehn bisher in diesen
Bezirken innegehabten Sitzen sechs; sie
haben jedoch außerdem-' die Anwartschaft
auf zwei Bezirke, in welchen eine Strch--
wahl zwischen Sozialdemokraten und Frei
sinnigen stattzufinden hat. Außerdom-
findet eine Stichwahl zwischen Sozial:
vemokratie rrnd der pLÄ-eilo-sen Bürgers
Vereinigung statt.
Bon den zwölf s o z dal- demokra
tischen Stadtverordneten, welr
che gestern gewählt wurden, gehörten nur
die Gast-wirthe Tolksdorf, Wilke, Gleinerl
und Ewald bereits früher dem Rothen-
Hause an, Md zwar Ewald bis zum
Jahre 1884, in welchem er Ws Grund
des Sozialistengesetzes ausgewiesen wurde.
Von den übrigen Gewählten sàd 2 Buch
händler (Hermann und Hoffmann)-, 1 Gast
wirth (Augustin), 1 Arzt (Dr. Freuden
berg), 2 besoldete Gewerkschsftsbeamte
(Millarg und Koblenzer) und- 1 Partei
sekretär (Pfamàch).
We.rl.rn:,, 7. Rov. (Ohfte-Gewähr.) Bei
führt worden ist längere Zeit hindurch die
Tochter eines in der Königgrätzer Straße
wohnhaften Beamten, ein durchaus
ehren werth es Mädchen. Die
höchst absonderliche Thatsache ist lediglich
durch einen Zufall bekannt geworden. Eine
Dirne' hatte sich den Namen der B. bei
gelegt und sich desselben bei ihren regel
mäßigen polizeilichen Gestellungen- bedient;
nur durch den Umstand, daß sie einmal
die Stellüngsfrist versäumte und daß des-
halb zunächst eine Schwester die vermeint
lich Gefallene aussucht», wurde der Betrug
entdeckt. Die Dirne, die ermittrA und
festgenommen ist, gab an, daß sie die
falsche Eintragung veranlaßt habe;, um
sich an der Tochter des Beamten, Frl. B.,
zu rächen Die Dirne H., deren Vater
ebenfalls Beamter ist, ist eine Spieikame-
radin des Frl. B. Ae JugendsrenndiK
hatte sich jedoch von dem leichtsinnig ge
wordenen Mädchen zurückgezogen. Me- H.
mußte das Elternhaus verlassen und hat
sich dann verschiedentlich in Berlin und
außerhalb umhergetrieben-. Es liegt der
Verdacht vor, daß. die nunmehr Verhaftete
sich weiterhin der Namen zweier anderer
junger Mädchen bedient rmft diese eben-
falls zu Unrecht unter polizeiliche Kdn-
trole gebracht hat-. Gegen die raffinirtö
-Person wird Anklage wegen Urkunden-
jälschWg, Führung falscher Namen, Ver
leumdung u. f,' w. erhoben werden.
LandSberg oy. W., 6. Avv. Eine ge
meine Grabschändung- ist in ver-
gangen-er Nachts auf- einem- hiesigen evan
gelischen Friedhose- verübt worden-
Gestern! wurde die 33- Jahre alte Frau
des Invaliden Oberländer beerdigt. Nach
der Beerdigung wurde wie üblich das
Graà zugeschüttet. Heute Morgen fand
man es geöffnete. Auf- dem- Sarge lag
der a-u-fgeschraudte- Deckel oben aus. Die
Leiche lag statt« auf- HobrļsHâhnen, die
herausgerissen Aaren, auf in den Sarg
geschü-ti-rtem S«wd;. imir- zm ihren Fü-Ipn
/> m t ,onnr , t besanft sich ein-, leerer Kohlensack und rm
der am. 6, November 1899 wrtqmetzten Zre-!-p.( , -n , , ? L
r. ^ „ a a* rr om *-■ " / “JL'e, - SpcrÄK. Da man Sei dm Li
Wtteâ" fià? Geàe' ifÄP "thsochen oemut ^" 1° ^
förmliche Abschluß der Verhandlungen
dürfte unmittelbyr bevorstehe«.
Berlin, 7. Rov. Die ministerieAe
„Bcrl. Corr." meldet, in dem EtaL des
Reichsamts des Innern für 1900 sei die
Mk.. auf Nr.. 45176 145 992:. 4 Gewinne
vom 10 000 Mk. auf Nr. .10 803 29 402
'57.557 90 201. — 3 Gewinne: von 5000
Mk. aus Nr. 9S3.0K 160 477. 173653.
Einer jener Spu kg eci.st.sr, die seit
längerer Zeit, die Bewohner, der Neuen Kö-
nigstraßr-in Berlin in:Unruhe versetz-
-tet, ist M. der Rächt zum Sonnabend ding
-fest gemacht worden, Akg-esehen von dem-
Spuk iw dem Hause Neue-.Kürrigstraße 60,
trieb auch auf dem Grunästüch 13 in derselsi
ben Straße etn solcher sein unheimliches
Wesen.. Dieser hatte es auf die Thiel'sche.
Bäckerei, abgesehen. In der Backstube flķ
gen Steine, Schrippen-- Konservenbüch
sen umher, und bald kamen die Wurfge
schosse vom Hofe, bald, aus der Backstube
selbst.. Ein Mal kam ei«, ganzes Brett mit:
Bakwaaren, die auf dem. Hofe zum Ab
kühlen standen, in diaeWerkstätte hàjn-
geflogen. Der Verdacht, diesen Unfug, zu.
verüben, lenkte sich- schließlich auf den
e Kriminalpolizei- hier vor eiärm
-Räthsel, das schwerlich, gelöst werden
vürf-tr.
Die bekannte? Remscheià Militär,
de frein n g s g es ch i chà- zisht immer wei
tere Kreise. Sà- wurde i« Höhscheik bei
Solingen wieder ein. junger Manu, der-
Sohn eines Fabrikanten, verhaftet m-ter
dem Berdacht, sich dem Militärdienst ent
zogen- zu habe«. Durch Einnehmen von
PiLe«, die jw- bei der ganzen Geschichte
vie Hauptrolle spieln,, M sich der junge
Mensch bei seiner Vorstellung vor der
MilitärkvmmWon-. tei men krankhaften
Zustand versetzt haben.
Der Neubau des BahUhofs zu Doàuuà-
mscht auch die Beseitigung der alten
B e h m l i I, d c nZihwendig. Mar beab
sichtigte zuerst, de« Men, tranken Baum,
der sich mitten in den Geleisen 'äss der-
-gisch - märkischen Bahnhofes befindet, p
fällen, indessen ist höheren Ortes angeord
net worden, daß das alte Wahrzeichen de
heiligen Behme erhalten bleiben soll.
Man will nunmehr versuchen, die Behm-
liude an anderer Stelle einzupflanzen.
Aus Frankfurt meldet der B. L. A.:
In einer bei Holzappel gelegenen Koh
lengrube entstand plötzlich eine starke
Quelle, die so gewaltig in den Schacht
eindrang, daß d r e i B e r g l e irt e er
tranken.
Das g r o ß e L o o s der Eisenacher
Kirchenbaulotterie (100000 Mk9 fiel aus
Nr. 133-481.
Ein frecher Raub versuch ist am
Freitag Nachmittag in München gemacht
worden. Der Bankdiener Drexel der
Bayerischen Vereinsbank erhob im Aufträge
seines Geschäfts am Postanweisungsschalter
der Hauptpost- die Summe von 38 000
Mk., legte sie in seine Moppe und verließ
das Postgebääde. Im selben Moment
entriß ihm ein junger Mann die Tasche,
entfloh und warf, als er sich verfolgt sah/,
die Tascke weg- dir dem nachfolgendew
Diener sofort wieder ausgehändigt werden^
konnte. Der Dieb, ein stellenloser Münchener
Kommis, wurde verhaftet und in's Ge
fängniß eingeliefert:
Leipzig, 7. Nov.- Me seit 9 Wochen
ausständigen Arbeiter der großen Loch-
mannfchen Musikwerke haben gestern Abend
wegen Aussichtslosigkeit den Generalstreik
für beendet erklärt. Sämmtliche 400
Arbeiter sind unterlegen nnd infolge Neu-
einstellung von Personal aus der Fabrik
ausgesperrt.
Io Hannover, 7. Nov-. Der vor einigen
Monaten (wie wir s.' Z. auch berichtet
Haben- wegen Mißhandlung einer Handels
frau zu einer längeren Gefängnißstrafe
verurtheilte Schutzmann Hauschild ist
Setzt begnadigt und zu osr neu einge
richteten- Kgl. Polizeiverwa-ltung von
Rixdorf bei Berlin versetzt worden. —
Der Einjahrig-Freiwillige L. von der 5.
Kompagnie des hiesigen Füsilier-Regiments
Nr. 73- hat sich gestern- aus noch unbe
kannter Ursache in seiner Wohnung in
Linden (vor Hannover) ers chossen.
Aus M-üudru (Hannover) wird gefchrie-
ben: Wie neulich berichtet wurde, sind
vor einigen Tagen vier f-ranzösische
Offiziere bei Hedemünden in einem
Lnftbwllon gelandet und alsdann
von dort mit der Bahn nach Paris ab
gereist. Die dortigen Behörden haben
dabei garnicht daran gedacht, daß es viel
leicht nicht bloß die Laune von Wind und
Wetter gswesen, die diese Gäste zu uns
her-geblafsnden Lustschiffern ist eine Be
scheinigung ihrer Landung mitgegeben
worden, und- man hat sie unbehelligt ent
lasten. Jetzt verlautet hier, wie der
»Magd: Ztg," geschrieben wirft, daß der
hiesige Lnndraih, Affeffcr von Stockhausen,
dis- Stadtverwaltung von Hedemünden
dafür verantwortlich gemacht habe, daß
man dis Insassen deZ». Luftballons hat
ziehen Äffen, ohne ihre Papiere zu prüfen
mid ohne sich zu Überzügen,, ob die Lan--
duug auf deutschem Boden allein dem-
Zusall zu verdanken gewesen.
. Ka rksruhe, 6.. November. Das.
■C't n e-tiit iß der L amd tag s w a h»
-len vom Sonnabend, läßt sich nunmehr
^übersehen, -obwohl die Wgeordnetenwahlen
-manchmal noch Ueb.-rraschuugen bringen,
-Die Ņationälliberalen, haben Konstanz und
Rastatt von den Demokraten, Weinheim von
hen Antisemiten gewannen, verlierun däge---
gen OberkÄch an das Centrum, Bruchsal,
und Lahr-Land an. die Demokratie, Pforz-
heiM und Durlach an. die Sozialdemokratie,
Sie werden also in-der neuen Kammer, nur
noch über 24 statt. 26 Mandate verfügen;
das Centrum erscheint mit 22 statt 21 Ab
geordneten, die Sozialdemokratie mit 7
statt 5.
schwersten Kämpfen geworden. Sie hatte
geschworen, auf die Liebe eines Mannes zu
verzichten, jedenfalls niemals einem Axel
Dehn den Triumph zu gönnen, das Ein-
geständniß ihrer Liebe zu hören.
Würde sie sich nicht dem höhnischen Lächeln
der wahrsagenden Befferwiffer preisgeben,
wenn sie plötzlich ihren Vorsätzen wieder
untreu wurde, gar von dem Schauplatz
ihrer Thätigkeit zurücktrat?
Sprach man doch in ganz Dänemark von
Grevinde Lavard! Man hatte sie schon mit
der heiligen Elisabeth in Deutschland ver
glichen. Und ihrer armen, verstorbenen Mutter
hatte sic einen stummen Schwur geleistet,
sich der unglücklichen, den Versuchungen aus
gesetzten Frauen anzunehmen! Sollte sie ihn
brechen? Nein, niemals!
Sic preßte gewaltsam alles in sich nieder,
was ihre Entschlüsse wankend machen konnte.
Und zu all' diesen Vorstellungen gesellte
sich heute wieder auch die Erinnerung an
Prestö. . . ., ,
Noch einmal war Jmgior ihm begegnet,
damals, als sie zur bleibenden Ueb-rfied-lung
nach Kopenhagen unterwegs gewesen.
Sie hatte ihn mit einem jungen Mädchen
sicherlich seiner Braut, auf der die beiden
dänischen Inseln verbindenden Korsörer Fähre
gesehen, und da er sie nicht einmal gegrüßt
hatte, waren die Gefühle der Empörung,
des Schmerzes und der Gedanke, Jedermann
vor diesem gefährlichen Menschen zu warnen,
wieder in ihr aufgestiegen.
Aber gerade das Mädchen an seinem
Arm war als ein Engel zwischen ihn und
sic getreten. Ihr Erscheinen hatte alle rach
süchtigen Regungen in Jmgjor erstickt. Inge
borg Jensen Halle ihr damals geschrieben, hatte
te beschworen, ihrem Verlobten zu vergeben,
und ihren flehenden Worten war Jmgjor
mit ihrem weichen Herzen erlegen. —
Fast eine Stunde hatte Jmgjo-r schon,
in solche Gedanken verloren, dageseffen.
Die Geschmeide hatte sie abgethan, das
Kleid von ihrem Körper gelöst. Sic glich,
als ihr Blick zufällig in den Spiegel fiel,
einer marmornen Psyche.
Und bevor sie ihr Lager aussuchte, er
griff sie ein dänisches Buch, das auf ihrem
Tisch lag.
„Was ist Glück?" lautete der Titel.
„Was ist Glück?" Ja. was war Glück?
Pflichtübung führte es zunächst herbei. Aber
Pflichterfüllung war auch ein dehnbarer Be
griff. Mit Pflichterfüllung verband sich
starke Selbstentäußerung — und sie brachte
Kämpfe, die aber machten doch nicht glück
lich! War sie denn überhaupt glücklich?
Sie schüttelte wehmüthig den Kopf.
Nein! Es hatten die Recht behalten, deren
Weisheit fie bespöttelt hatte.
Wo herrschte die größte Vernunft? Ihre
Erfahrung hatte ihr darauf die Antwort
ertheilt: Bei denjenigen, welche die Dinge
dieser Welt nicht mit Ungestüm anfaffen,
sondern mit besonnener Vernunft, die, ohne
daß sic stumm oder laut darüber Philo
sophiren, wißen und daran festhalten, daß
Zeit und Umstände Mitordner der Dinge
find; die den guten Mittelweg einschlagen,
ihn stetig beschreiten, wenn auch auf den
Nebenwegen noch so viele Harfen mit süß
klingenden Tönen locken; die endlich vom
Tage und von den Stunden nicht mehr be
gehren, als sie nach Lage der Dinge herzu
geben vermögen und wofür sie, die Fordern
den, aufnahmefähig sind.
Sie aber, Jmgjor, jagte unruhig eineM
von allen Vernünftigen, als Phantom be
zeichneten Ziele nach,, erntete keinen Dank,
sohl aber meistens das Gegentheil. Dir
Empfänger ihrer Wchlthaten hatten ihr- schon
oft erklärt, daß man sie ja nicht gerufen,
daß sie sich aufgedrängt habe, daß man ohne
ie auch und beffer fertig geworden» wäre!
Dann hatte sie- sich hingesetzl^ und wie
ein Kind — und immer noch ei« solches an
mangelnder Erfahrung — bitterlich geweint.
Ja, wie anders war die Welt- der Vor
stellungen und dir der Wirklichkeit Cnrbière
hatte ihr gesagt^ und aus jedem- Wort hatte
sie Axel Dehn sprechen zu höre» vermeint:
„Wir leide« an drei Krankheiten: der
einst den Framn nachgesagten, jetzt der
Männerwelt anhaftenden Eitelkeit, der Ver
befferungS- und gegenseitigen Bevormundungs
sucht.
Die schlimmsten Verderb» unserer heutige»
Zustände sind diejenigen^ welche, statt ver
Zeit ein allmähliches Reifen der Dinge an
heimzugeben, sich zu Staatsyerbefferern auf
werfen, den Eitelkeitsspiegel zur Betrachtung
ihrer ungeheuren Weisheit und Bedeutung
allezeit in der Tasche tragen, fast ausnahms
los aus diesem Grunde auch nur handeln,
selbstgefällig, erhobenen Hauptes, reden, reden
und wieder reden, begründen und Resolutionen
faffen.
Wir besitzen die Mittel zur Verbeffcrung
unserer Lage in nächster Nähe. Aber wir
stecken so sehr im Sumpf unserer Selbst
sucht, gepaart mit Verweichlichung und Ge
nnßsncht, daß wir durch künstliche Mittel
ein Gleichgewicht erzwingen wollen. Zu
einer Gesundung unserer Zustände können
wir nur gelangen, wenn wir alle zu ein
achen, natürlichen- Verhältnissen zurückkehren,
wenn jeder- streng in seinem Wirkungskreise
eine Pflicht erfüllt, erst sorgsam, sein Haus
bestellt mid dann auch dem Nachbar hilf
reich die Hand bietet, und wieder letzterer
dem nächsten, also, daß jeder geduldig, wach
sam und tre« der Last sich fügt, die schwer
oder minder schwer auf seinen Schultern
ruht; wenn endlich die sozial. Bedrohten von
den Gegnern einer ruhigen, Entwickelung
der Dinge, nämlich den Sozialdemokraten,
die Kunst der Einigkeit unft Opfersreudigkeit
erlernen, fest und unzerreißbar sich zusammcn-
schaaren und handeln, sobald Umstürzler die
bestehende Ordnung untergraben wollen.
Jedem Menschen gab die Natur, wie dem
Thiere, die Werkzeuge pm Kampf um seine
Existenz mit.
Sie soll er zunächst gebrauchen, nicht nach
fremder, künstlicher Hilfe sich umschauen.
Auf Beistand von Seeschiffen rechnen,
wenn man auf Auen in Kähnen fährt, ist
das Beginnen vou Thoren.
Was war eS denn, so fragte sich Jmgjor,
was sich immer wieder in ihrer Seele regte
und dennoch Lehren und Erfahrungen bei
Seite schob? Sie fand keine Antwort
darauf.
Als sich Jmgjor am nächsten Tage spät
erhob und nach Erledigung einiger häus
lichen Pflichten an ihren Schreibtisch ging,
fand sie zn ihrer Bestürzung, daß fie be
stohlen worden war.
ES fehlten mehrere hundert Kronen, die
sie bei Seite gelegt hatte, um einen beim
Zoll angestellten, schwer heimgesuchten Fa
milienvater zu unterstützen.
Der Diebstahl mußte während ihrer Ab
wesenheit am gxstrigeki Abend vollführt wor
den sein, und da nur ihr Aufwartemädchen
ihre Zimmer betreten konnte, so, mußte fie
die Diebin fd«,
Dies regte. Jmgjor abermals außerordent
lich auf, besonders deshalb, weil- sie diesem
Dienstboten und deren Elter« sehr viele
W ohlthaten erwiesen und somit Dankbarkeit,
wenigstens Treue von ihr erwartet hatte.
Aber fk, fand auch in ihrem Briefkasten,
den fie gewohnheitsmäßig «ach beendetem
Frühstück öffnete, einen Brief, dessen Jn--
halt sie namenlos erregte.
Das Schreiben lautete::
„Nichts anderes trieb Dich aus den ver
goldeten, Zimmern in Rankholm fort, als
Deine Sucht, Dich breit zu machen, die all-
gememe Aufmerksamkeit aus Dich zu lenke».
Und. weshalb ? Um Deinen kleinlicheu Ehr'
gd-£ zu befriedigen, damit man von Dir
spricht, schreibt, kurz — ^was aus Dir
macht, die Du doch selbst nichts bist. D»
-meinst, man durchschaue Dich nicht. Ab-r
-die Welt hat scharfe Augen. Die eine
Hälft- bespöttelt und belacht Deine Narr
heiten, die andere, die der Eingeweihten,
geht mit dem Gedanken um, dem Grafen
Lavard mitzutheilen, wie sein Name durch
Dich vcrunehrt wird.
Solche Emanzipirte wie Du gehören i"
eine Korrektionsanstalt. Du die Welt refor-
miren? Du der Noth und dem Elend ein
Ende machen ? Stille Deinen eigenen Jamnies -
Denn man weiß es, Du hast genug mit D>r
zu thun, und man weiß auch — warum-
Als» mache ein Ende mit der Comödie un
mit den bezahlten Zeitungsartikeln, die am
Deine Verherrlichung abgesehen sind!
(Fortsetzung folgt.)
Io D
seine p-
Jahren
hatte, -
Architel
Heim
Nr. 1!
dortig!
Atelier
räume
Stocks
stieg 1
In le
Burea:
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bring!
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