Full text: Newspaper volume (1899, Bd. 2)

Frankreich. 
Der Leutnant z. Tinat macht 
ten nicht von einem Bloch sondern vom 
in! Spiel aus der Hand abzieht, nicht auffällig. 
Brest gegenwärtig mit den Ducretet'schenjAls Zeuge bekundet Graf Reventlow, daß 
Apparaten Versuche mit der T e l e - er mit drei Angeklagten wiederholt gespielt, 
graphic ohne Draht. Er hat es aber niemals etwas bemerkt hbe, was auf 
soweit gebracht, daß die Hertz'schen Wellen ein Falschspiel derselben hindeutete. Der 
eine Entfernung von 42 Kilometer durch- Vorsitzende wünscht hierauf Auskunft, wes- 
liefen. In Frankreich ist es das erste! halb die beim Spiel benutzten Karten grade 
Mal, daß ein so günstiges Resultat auf in Frankfurt a. M. bestellt worden seien, 
diesem neuen Gebiete der Wissenschaft er-IDie Angeklagten v. Kroecher und v. Kay 
zielt wird. Auf die erwähnte Entfernung ser gaben darauf eine Auskunft, welche diese 
konnte man sich zwischen dem Leuchtthurm Kartenbestellungen durchaus unverdächtig 
Stiff und der Militärstation der Vierge-Ierscheinen lassen sollen. Nach einigen Er- 
Jnsel mit außergewöhnlicher Genauigkeit örterungen über den Falschspieler Wolff tritt 
unterhalten. Es ist davon die Rede, daß die Mittagspause ein. — Am Nachmittag 
die Ducretet'schen Apparate auf denltvird als erster Zeuge Kriminalkommissar 
französischen Kriegsschiffen eingeführt wer- v. Manteuffel vernommen, der zunächst sich 
den sollen. "" " i - - - - 
Portugal. 
über Wolff äußert. Es sei schon vor Iah. 
rcn der Verdacht aufgetaucht, daß Wolfs sich 
Zur Pest in Oporto wird dem „Hamb, an junge Offiziere herandränge, um sie zu 
Corr." aus Lissabon geschrieben: Trotz aller rupfen. Als die erste Nachricht im „Ber- 
Beschwerde der Abgeordneten und der Stadt- liner Tageblatt" erschienen sei, sei man auf 
Verwaltung Oportos hat der oberste der Polizei ganz überrascht gewesen. Man 
Gesundheitsrath die Aufrechterhaltung des hatte von der Existenz des Klubs keine 
militärischen Abschließungsgürtels um Oporto Ahnung. Man glaubte anfänglich, daß die 
für unbedingt nothwendig erklärt. Veröffentlichungen unlauteren Motiven ent 
Damit hat er zugleich sämmtliche von den sprangen. Erst die weiteren Artikel zeig, 
ausländischen Aerzten gegen die Abschließungs- ten, daß es sich um Thatsächliches handle, 
art abgegebenen Gutachten als gegenstands- Zruge sprach mit dem Polizeipräsidenten 
los erklärt. In Oporto hat diese Nachricht der veranlaßte, daß die Offiziere gewarnt 
die größte Bestürzung hervorgerufen, und wurden. Später setzte Zeuge sich mit Ge- 
man fürchtet in der Stadt ernste Unruhen, nehmigung des Polizeipräsidenten mit dem 
Die Zahl der beschäftigungslosen erwachsenen Redakteur des „Berliner Tageblattes" in 
männlichen Personen wird auf 50 000 ge- Verbindung und dann auch mit Dr. Korn 
schätzt, sodaß die Stadt bereits eine hungernde blum. Ueber seine weiteren Recherchen 
Bevölkerung von etwa 200 000 Köpfen in kann Zeuge keine Auskunft geben. Ueber 
sich schließt. Dr. Kornblum befragt, sagt er, daß das 
D änemark. Gerücht verbreitet war, Kornblum sei 
Kopenhagen, 3. Oct. Die politische Falschspieler, daß sich jedoch nichts Verdäch- 
Lage ist wieder sehr gespannt. Im Reichs- tiges gegen ihn gezeigt habe. Zeuge be. 
tage scheint ein Conflict bevorzustehen, richtet dann über Gespräche, welche er mit 
Wegen einer halben Million, welche die Kornblum bezüglich Wolff's hatte. Korn. 
Regierung eigenmächtig, ohne Bewilligung, blum theilte ihm mit, daß, er den Ange. 
für Mil itärzwecke genommen hat, wird die klagten v. Kayser vor Wolff gewarnt habe. 
Linke eine schroffe Haltung einnehmen und Der Angeklagte v. Kayser bestreitet dies. Der 
droht, das Ministerium vor dem Reichs- Zeuge sagt, es sei falsch, wenn v. Kayser 
gericht anzuklagen oder das Budg et zu annehme, die Verfolgung gegen ihn sei auf 
verweigern. Dr. Kornblum zurückzuführen. Kornblum 
habe ihm, Zeugen, gegenüber stets betont, 
daß er v. Kayser nicht des Falschspiels für 
fähig halte. Der Präsident fragt den Zen 
Berlin, 4. Okt.^ In der heutigen gen, welche Maßnahmen er getroffen hatte, 
Verhandlung des Prozesses gegen den „Klub! um eine Flucht der Angeklagten zu verhin 
der Harmlosen" wendet sich zunächst der brat. Zeuge erklärt, daß ihm vom Un- 
Angeklagte v. Kayser gegen einige falsche tersuchungsrichter freie Hand gelassen wor. 
Darstellungen über seine Aussagen in der den und ihm nahe g elegt war, alle Rücksich- 
Presse. Ter Zeuge Graf Reventlow er- ten obwalten zu lassen, damit die Herren 
klärt sich bereit, als Sachverständiger über das Vorgehen gegen sie nicht als persönliche 
Spielergebräuche zu fungiren. Vertheidiger Ranküne auffassen. Sodann schildert der 
Dr. Schwindt erwähnt eine Meldung der Zeuge die Verhaflling v. Kaysers. Da es 
,Deutschen Warte", wonach Herr v. Man-1 zu spät war, denselben zur Untersuchungs- 
teuffel. den Aufenthalt des Dr. Kornblum haft einzuliefern, und Zeuge einem Reser- 
kenne. Kriminalkommissar v. Manteuffel veoffizier nicht den Schimpf anthun wollte, 
widert, daß er von dem Aufenthalt des ihn zur Wache zu sistiren, da ihm die größte 
Dr. Kornblum keine Kenntniß habe. Es Schonung anempfohlen war, habe er erst 
entspinnt sich hierauf eine längere Ausein- die Verhaftung am nächsten Tage ausge. 
^Übersetzung zwischen den Vertheidigern, führt. Zeuge nahm von dem Angeklagten 
welche die kommissarische Vernehmung eint 
ger Zeugen beantragen und dem Ober 
v. Kayser das Wort ab, daß er bis dahin 
seine Wohnung nicht verlassen würde. Zeuge 
staatsanwalt ^senļnel, welcher darauf auf- gerichtet ferner, daß v. Schachtmcyer alle 
merksam macht, daß er in diesem Falle «auf den Klub bezüglichen Papiere vernichtet 
sich genöthigt sehen werde, auch die Ver-i hà. Zeuge hatte mit dem General v. 
nehmung erkrankter Zeugen, die ihm von Kroecher zwei Unterredungen. Bei der zwei 
Bedeutung erscheinen, durch ein Mitglied ten sagte derselbe zu dem Zeugen: „Ich 
ìîî, „„sŗìchk»hoses zu beantragen, was weiß, daß mein Sohn des gewerbsmäßigen 
schließlich zu einer Vertagung führen könnte. Glücksspiels schuldig ist; welche Strafe steht 
Alsdmrn^erhält der^Angeklagte^v. Kroecher ş darauf?" — Zeuge habe geantwortet: 
das Wort zu der Darstellung seiner Spie 
lerlaufbahn. Ini Herbst 1895 sei er Of. 
Sprechen wir nicht davon, Herr General. 
Bedenken Sie, daß Sie vor Gericht unter 
sizier geworden und habe bald darauf m!^ rem Eide aussagen müssen. Rechtsanwalt 
Ņoi/dam zum ersten Male gespielt. Ennge Schwindt beantragt hierauf die kom- 
tausend Mark, die er zum Ankauf von Mo- missarische Vernehmung des Generalmajors 
beln in Handen gehabt, habe er hierbei hj. Kroecher. Der Oberstaatsanwalt theilt 
veriprelt, sodaß er sich zu der bereits be- herauf mit, daß er vom Generalmajor v. 
kannten Beichte fernem Vater gegenüber ge- àoecher ein Telegramm erhalten habe, in 
nöthigt gesehen habe. . Sechs Wochen später Welchem derselben sagt, daß er von seinem 
habe er dann erst wieder im Viktoriahotel Rechte der Zeugnißverweigerrmg Gebrauch 
ges vielt und dort auch seinen größten Ge-1,machen und unter keinen Umständen vor 
winn in seinem Leben, im Betrage von Gericht erscheinen werde. Rechtsanwalt 
12 000 Mk., gehabt. Der Angeklagte be- Schwindt hält es fitr möglich, daß der Ge 
zeichnet es alvdann alv unwahr, daß er, neralmajor unter diesen Umständen bereit 
wie es hieß, von dem Erbprinzen von Lach-I şà würde, sich kommissarisch vernehmen zu 
sen-Koburg-Gotha 1 Million Mark gewon- lassen. Der Präsident erllärt, daß er der 
nen habe, er hätte vielmehr nur 3000 Mk. Vertheidigung anheim gebe, privatim zu- 
von demselben gewonnen und diesen Betrag erst nochmals bei dem Generalmajor an- 
erjt nach drei Monaten erhalten, ja, er hätte I zufragen. Für das Gericht sei durch die te- 
dem Erbprinzen noch 3000 Mark „hinzu- legraphische Erklärung die Sache zunächst 
pumpen" müssen. Prokurist Feibelkorn be-1 erledigt. Nach einigen unwesentlichen Er- 
kilndet, daß von Schachtmeyer in dem Bank-1 örterungen wird dann die Verhandlung auf 
geschäft, in dem er angestellt sei, ein Le- morgen vertagt, 
gat von 17 000 Mk. als Depot eingezahlt' 
gehabt habe. Kaufnmnn Marx, der einem 
Spielercirkel in Leipzig angehört, har da-.,,„ m ... „ 
selbst mit v. Kayser und Dr. Kornblum ş Rundschau vom 2. d. Mts. über 
gespielt. Der Zeuge verwahrt sich mitļk en Spielerproceß in Moabit heißt es: 
Entschiedenheit gegen eine Behauptung v.!"Ņ^r heute gegen neun Uhr Vormittags 
Kayser's, daß er falsch gespielt habe. Hier-Zdas Gerichtsgebäude in Moabit betrat, 
Vom S p i e l e r p r o c e ß in 
Moabit. In einem Bericht der „Täg- 
Reihe abwechselten. Auch eine Durch 
laucht, der Prinz zu Thurn und 
Taxis, war als Entlastungszeuge ge 
laden, wird sich aber erst später einfinden. 
Die sociale Stellung der Zeugen bringt 
uns unwillkürlich den großen Prozeß 
Tausch und Lützow in Erinnerung, aber 
der Vergleich fällt doch zu Gunsten der 
Letzteren aus, denn während wir es heute 
nur mit lebenslustigen Leutnants zu thun 
haben, spielten damals hochmögende Ex 
cellenzen die Hauptrolle. Indessen, das 
militärische Element bildet nur einen, 
wenn auch sehr erheblichen, Theil der 
Zeugengruppe, während sich die kleinere 
Hälfte aus Civilisten in charakterischen 
Mischungen rekrutirt. Da stehen mehrere 
Gruppen eleganter Herren in blitzblanken 
Cylindern, Monocle im Auge und Stock 
in der Hand, — daneben einige Kellner 
ein Portier, ein Kammerdiener, ein Dienst 
mädchen, eine Schneiderin und dergleichen 
dienstbare Geister mehr. Jedenfalls dar" 
man sich auf interessante Einzelheiten ge 
faßt machen, denn augenscheinlich sind beide 
Parteien, sowohl die angreifende wie die 
vertheidigende, gegeneinander scharf ge 
wappnet. Man hörte schon in der heuti 
gen Einleitung des Prozesses von der 
Vertheidigung wiederholt das Wort „Leu 
mundszeugniß", und das hat häufig eine 
gar fatale Bedeutung." 
as ist das für eine Jugend! 
o schreibt der konservative „Reichsbote 
in einer Betrachtung über den Prozeß 
der Harmlosen. „Mit Spiel, Weibern 
und Pferden vergeudet sie ihre Zeit, ihr 
Geld und, was mehr ist, ihre Sittlichkeit 
ihr Gewissen — und brüstet sich dabe 
noch mit gewissen Ehrbegriffen. Wo ist 
da noch Platz für edles Thun, für Fort 
bildung, für ernste wissenschaftliche Arbeit 
— Und nun denke man sich, daß solche 
Leute vielleicht einmal hohe Beamt 
werden, die im Aufträge des Staates für 
Sitte, Religion und Ordnung ein 
treten sollen! Wie kann das dann mit 
wirklichem, sittlichem Ernst geschehen und 
muß es nicht das Gegentheil bewirken 
wenn dahinter ein böses Gewissen steht 
welches dann überall durchblickt und vom 
Volke empfunden wird! Und was sind 
d^as für Eltern, die ihren leichtsinnigen 
Söhnen das Geld scheffelweise in den 
Schoß werfen zur Weiterführung ihres 
liederlichen Lebens! Was sollen da s 
manche armen Leute denken, die in harter 
Arbeit nicht einmal so viel erringen 
können, womit sie ihre Familien kümmer 
lich zu ernähren vermögen, wenn sie hier 
ehen und hören, wie von solchen jungen 
Leuten Zehntausende für Spiel, Maitreffen 
und üppiges Leben weggeworfen werden 
So „harmlos", wie diese Leute denken 
einem sozialdemokratischen Obermeister 3 wunderbarer Weise gänzlich unbeschädigt 
Sozialdemokraten, ein nicht sozialdemokra- davon. Dann wurden mehrere Rekruten 
trscher Gegner der Zwangsinnung, und nur die vom Geleise laufen wollten, von der 
zwer Anhänger in den Vorstand gewählt Maschine zu Boden gestoßen. Auch diese 
^àn. Leute kamen glimpflich davon. Theil- 
k—Ratzeburg rst das am Markt be-.weise gehören sie zu den Leichtverletzten, 
Hamburg von dem meistens sind sie aber mit dem bloßen 
S ÄC/” ledger fur Schrecken davongekommen. Am schlimmsten 
4 00t) Mk. verkauft. erging es den Rekruten, die im Tunnel 
DîŅiKZielles. blieben und sich an die Mauer drückten, 
!!! Aus Bahrenfeld wird uns ge-Işi^ wurden ausnahmslos gequetscht. Der 
schrieben: Seit gestern trägt die Mannschaft Rekrut Clauffen lag unter der Maschine, 
der hier jetzt garnisonirenden 2. Mtheilung Sein Fuß blieb auf dem Bahndamm 
des FeldaAillerieRegiments Nr. 45 bteIliegen; er war oberhalb des Knöchels 
neuen Achselklappen, die auf weißem fyelbe jo&gefo^ren worden. .7 Mann find schwer, 
eine springende Granate und die Nummerïetc^t verwundet. Unter den Ber- 
'45 zeigen. Elf Einjährig-Freiwillige sindsetzten befinden sich ein Dragoner und 
gestern bei den hiesigen 3 Battnen zur Ein- ein Sechsundsiebziger. Im Alten All- 
stellung gelangt. Das Bureau der 2. Ab- gemeinen Krankenhause find folgende Ver- 
theilung befindet sich in der Kaserne nàn Mundete untergebracht: Volquart Matzen 
der Wache. aus Thaden bei Hademarschen, Ober- 
Neumünster, 2. Oet. In der heutigen schenke!- und Rippen-Fraktur (inzwischen 
Sitzung der hiesigen städtisch en Kolleg ien gestorben), Peter Wilhelm Gesch aus 
theilte der Bürgermeister Röer den Inhalt Linden bei Hennstedt, Fraktur der sechsten 
des im Jahre 1868 vom Etatsrath D. A. Rippe (ungefährliche Verletzungen), Thomas 
Renk und seiner im letzten Sommer auch Kühl aus Osterrönfeld bei Rendsburg 
verstorbenen Gattin gestifteten „Detlev Anton Zermalmung des linken Unterschenkels' 
Rcnck'schen Fideikommisses" mit. Es beträgt Amputation (Zustand sehr ernst). Paul 
315 000 Mk. Aus diesem Betrage werden Siebert aus Kiel, Fraktur des rechten 
zwei mal 22 500 Mk. ausgeschieden; die Oberschenkels und Becken-Fraktur Ampu- 
Zinsen des einen Betrages erhält der jedes- tation (in Lebensgesahr), Hinrich Böge 
malige Bürgermeister für die Verwaltung der aus Rentzel bei Quickborn, Fraktur des 
Stiftung, die des anderen werden für rechten Oberschenkels (günstig) Hans 
Stipendien verwendet. Die Zinsen der rest- Hagge aus Duvenstedt bei Rendsburg 
lichen 270 000 Mk. werden zum Kapital Kontusionen, Johann Bielefeldt aus 
geschlagen (abzüglich einiger Legate), und wenn Prinzenmoor bei Rendsburg, Fraktur des 
dieses verdoppelt ist, erhält die Stadt rechten Unterschenkels (Genesung zu hoffen) 
22 500 Mk., dm Rest Seitenlinien. Sind Hermann Clauffen aus Lunden bei Heide 
diese ausgestorbm, so ist die Stadt, die Zermalmung des rechten Fußes, Ampw 
außerdem noch einen Prächtigen Park erhält tation (günstig), Paul Stiffel aus Leut- 
sammt 20 000 Mk. zu dessen Unterhaltung, mannsdorf, Schlesien, zuletzt Itzehoe 
? die Erbin der ganzen Stiftung. Vor einigen linksseitiger Unterschenkelbruch (günstig/ 
Jahren erhielt die Stadt schon 440 000 Mk. Max Hinrich Schrum aus Altenfähre bei 
von der Familie Renk. Heide, Kontusionen, Bauchquetschunq 
'***8' 5 ' 0A. Herr Landtags- (günstig), Hermann Gertz aus Tönning, 
Abgeordneter Chrlstophersen giebt m den Kontusionen (günstig), Wilhelm Heesch 
Schlesw. Mchr." zur Kanalvorlage ans Cleve, Norderdithmarschen, Kon> 
eme tangere Erklärung ab, welche mit den tusionen der rechten Brusthälfte (leichte 
Worten schließt: „Ich halte, kurz gesagt, den Verletzungen), Schröder aus Sophienhof 
zeitgemäßes Werk, be- Bruch des rechten Oberschenkels und 
auf wird Graf Reventlow als Sachoer- 
konnte versucht sein, zu glauben, daß dort 
ständiger vernommen. Er giebt Auskunft!große Parole ausgegeben werde, 
über die Art, wie Baccarat gespielt wird Bunte Uniformen, blitzende Helme, rasselnde 
und über die Spielergebräuche, die dabei Säbel, klirrende Sporen auf Treppen und 
beobachtet werden. Nach seiner Ansicht ist Fluren, — nur daß die bei der Parole 
'' — ■ I ~ 'Ausgabe überwiegenden älteren Jahrgänge 
völlig unvertreten waren. Höher als bis 
an, als ob tausend Stimmen ihr gellendşzum Oberleutnant ging hier die militäri- 
zuschrieen: Jst's wahr, was Du denkst, dann sche Stusenleiter selten hinauf, aber diese 
hast Du Deinen Mann in den Tov ge-lEinförmigkeit des Lebensalters wurde 
trieben, denn Du hast ihm genommen, was!reichlich wettgemacht durch die Manuig- 
ihm auf dieser Welt noch Halt und Trost!s a l t i g k e i t der Regimenter, die 
gewesen ist; dann bist Du — vor der Welt!hier vertreten waren. Die Mamiichfaltig- 
zwar nicht, doch vor unseres Herrgotts! kett war indessen insofern einseitig, als 
Richterstuhl — seine Mörderin! US 1-8 hauptsächlich Officiere der reitenden 
Da wankten Eva die Kniee wieder unter iTrupPentheile der Garde waren, die zu 
dem Leibe. Nun hielt sie's wirklich nicht 
länger aufrecht, sondern mit einem dumpfen 
Wehelaut sank sie in die Kniee und wie 
zur Abwehr streckte sie beide Hände weit 
von sich. 
(Fortsetzung folgt.) 
dem zahlreichen Zeugencorps des großen 
Spielerprozesses gehören. Dadurch erklärt 
cs sich wohl auch, daß das bürgerliche 
Element unter den uniformirten Zeugen 
fehlte, während die Adelsprädikate vom 
„Herrn von" bis zum Grafen in bunter 
ist dieses frivole Spiel in unserer Zeit 
nicht und ihr herausforderndes Beuch 
men vor Gericht, aus dem man überall 
heraushörte: „was geht das Euch eigent 
lich an, was wir mit unserer Zeit und 
unserem Gelde anfangen," macht den Eiw 
druck nur um so widerwärtiger." Das 
„Mene tekel" wird deutlicher an der 
Wand! 
Vollständig gescheitert sind in Berlin 
die Versuche, durch Einführung eines be 
onderen Jnnungsabzeichens und 
dessen Anbringen an den Schaufenstern 
den Absatz der den Innungen angehörenden 
Handwerksmeister zu heben. Ein Theil 
der Innungen hatte sich von vornherein 
der Einführung gegenüber ablehnend ver 
halten. Diejenigen Handwerker, die ihre 
Geschäfte durch den Jnnungsstern kenntlich 
machten und dadurch ihre Kundschaft zu 
vergrößern glaubten, erfuhren eine arge 
Enttäuschung. Entweder wurde das Zeichen 
ganz übersehen oder es trug sogar dazu 
bei, dem Geschäfte den weniger innungs- 
reundlich gesinnten Theil der Kundschaft 
zu entziehen. Jetzt sind die Jnnungs- 
abzeichen säst völlig wieder verschwunde n 
Im hessischen Orte Niederselterö kam es 
bei der Kirchweihnachfeier zwischen einigen 
Knechten zu Streitigkeiten, wobei einer 
rselben, Namens Urban, erstochen wurde 
während zwei andere schwer verletzt sind 
Die Thäter wurden verhaftet. 
München, 2. Okt. Kürzlich brachte 
die hiesige Wochenschrift „Odin" die Mel 
dung, daß das Kommando des 1. Inf. 
Regts. die Regimentskapelle zu einer Feier 
des Offizierkorps am 18. Januar verwei 
gert und daß am Kaisersgeburtstage das 
Kaiser h o ch bei einer Feier im Kadet 
tenkorps vom Kommandeur untersagt 
worden sei. Dem genannten Blatte ist fol 
gende Berichtigung auf Grund des § 11 
des Preßgesetzes zugegangen: 
Die in Nr. 23, Seite 6 Ihrer Zeitung 
unter der Spitzmarke „Reichsfreundlich 
keit in München" gebrachten Bļittheilun- 
geit über Vorkommnisse im 1. Jnf.-Regt. 
und im Kadettenkorps sind unwahr. 
München, 22. 9. 99. 
von Thäter, 
Komdr. d. 1. Jnf.-Regts. 
von Langen mantel, 
Oberst u. Kommdr. d. Kadettenkorps. 
Der „Odin" erwidert hierauf, er müsse 
an seiner Mittheilung festhalten und for 
dere die beiden Herren Kommandeure auf, 
die Klage lvegen Beleidigung zu erheben, 
damit in dem etwaigen Prozesse die be 
treffenden Behauptungen durch Zeugenaus- 
'agen erwiesen werden können. 
— Nur e i n e Zwangsinnung, die der 
Schuhmacher, giebt es in B u n z l a u, und 
in dieser sind bei der Vorstandswahl neben 
Kanal für ein ,, 
stimmt und geeignet, die wirthschaftlichcn I Kontusionen (günstig), Johannes ' Baw- 
Preußens und Deutschlands zu mann aus Sieh! bei Elmshorn, Kon- 
starken und zu befestigen." Er hat sichFusionen und Gehirnerschütterung, vielleicht 
damtt^fur den Mittellandkanal ausgesprochen. Schädelbruch (besorgnißerregend) Heinrich 
Holtdorf' 3 Oct. Ein bedauerlicher Bünz aus Niendorf bei Hohenwestedt, 
Unfall ereignete fidj hier. Der Ķnecht ^esiŞtirnderle^ung (günstig) 
Sts“!?“’ î" mit “ ’s Hamburg, 4. Oct. Zur Untersuchung des 
Korn hoch beladenen Wagen nach Hause. Unglücksfalles und vorläufigen Berichter- 
er auf die Diele des Wohnhauses stattung war außer dem vom Reichseisenbahn. 
u er ' ba a "us dem amt entsandten Herrn Oberbaurath Misani 
Wagen sitzen geb lieben war arg m du aus Berlin im Aufträge des Ministers der 
^ • e r ^ s° schwere Verletzungen, öffentlichen Arbeiten, Thielen, auch der 
ii* 5 ' H'd T“u?' k “F*t“«i* 
M iwJFs im s 
«££ SfJkSPSS! K£\£ «.«*■ 
leben hieselbst recht gefördert werden! Herr " v'ele Angeyor-gen ern, um den 
Millies besitzt manche ^enge Beziehungen zur Ņàà Besuche abzustatten. Die Scenen, 
König!. Hochschule in Berlin und ™ „ ff 
der Laae sein Solisten van Ruf für die untergebracht sind, abspielten, waren ehr 
Concerte zu mgagirm." ° ** ^ iÄ^"uder Art, als die Eltern, die 
(!!) Rendsburg, 5. Okt. Herr A. 's Sohne ge und und frohen Muthes 
Heeckt, Helenenhof, verkaufte seine Bäckerei °bzrehen sehen nun am schmerzens- 
usw. an mat Herrn Sandmann (früher der Verunglückten standen. Erne 
lange Bauführer bei dem BauunternehmerI o, ° u ' ^te einem Rekruten ernen Besuch 
Herrn Klüver). Sandmann kaufte das Ge->ooşiatLete, hatte lhren Sohn, der ander 
wese für seinen Sohn, der gelernter BäckerI^krtrg als Knecht^ gedient harte, seit 
ist. Demselben dürfte es gelingen, das (>5ļ™ eercrt _ Jähren nicht gesehen, nun sah 
schüft, !das von Herrn Heeckt gut &etrie* ļ' le jüngstes Kind, ein 6 jähriges 
ben wurde, auf der Höhe zu erhalten undl^^chen, an der Hand führend, als 
eventuell weiter auszubauen. Tie Kauf-I^^üppcl; er war einer der Amputirten. 
summe beträgt 14 000 Mk. und der AntrittMittag trafen die Eltern des Kühl 
erfolgt am 15. Oktober. 
9 V 
aus Osterrönfeld bei Rendsburg zum 
Rendsburg, 5. Oct. Der Kampf- Besuch ihres Sohnes ein. Diejenigen 
genossenverein von 1848/51 vereinigte verletzten, die eine Bewegung ertragen 
gestern Abend seine Mitglieder im Vereins- können, sind bereits in andere Säle verlegt 
locale von F. Christensen, um das Andenken morden. Die leichter Verletzten, 
an den Tag der Schlacht bei FriedrichstadtP ie Rekruten Hermann Gertz und Wilhelm 
zu feiern. Bekanntlich wurde int Kriege Heesch, sind aus dem Alten Allgemeinen 
1850 die Stadt von den Dänen genommen, Krankenhause in das Altouaer Garnison- 
darauf vom 29. September bis 4. October überführt worden. Aus dem 
von den Schleswig-Holsteinern unter der! Cppendorfer Krankenhause stud ru das 
Führung des Generals von der Tann ohne 
Erfolg belagert und bombardirt. 
Altonaer Garnison-Lazareth überführt 
worden: Julius Nissen, Peter Steffens, 
Rendsburg, 5. Oct. GesternIHeinrich Staak, Elaus Busing, Hermann 
Abend hielt der Kaninchenzuchtverein für Ş86e, Wilhelm Hoppner, Hermann Weißer, 
Rendsburg und Umgegend feine Monats- Johann Janssen, Carsten Reinholdt, Hin 
versammlung im Vereinslokal (Bockwoldt'sftîĢ Krehn, Paul Taschke,-Wilhelm Grimm, 
Restaurant) ab. U. A. wurde über ein Johannes Hinrichs, şş-nann Pietsch, 
abzuhaltendes Bereinsvergnügen (Kanin. Ģmil Hövel, Hugo w-echtiger, Franz 
cheneffen mit nachfolgendem Kränzchen) H"precht. Davon werden Schlechtiger, 
berathen und beschlossen, ein solches im Egge und Busing wohl schon am 6. d. 
SNonat November zu veranstalten. In einer M- als dienstsaytg zur Truppe entlasten 
am 11. d. M. einzuberufenen aukern^d-n). ş werden können^ 
lichen Versammlung soll das Nähere sest- "" 
gestellt werden. 
leb er das furchtbare Eisenbahnunglück 
auf dem 
Klosterthorbahnhofe in Hamburg. 
Geschäftsstelle 
der LandwirthschUftz.A^^Eer ktzr tzjx 
Provinz SchleSwtL-Holstem 
am Hamburger Schlachtviehmarkt. 
Hamburg (Bartelsstraße 2a. L). 
Kälberillurkt vom 3. Oct 
Hamburg, 5. Oct. Der erste Toot e Ermtttelt theilweise durch Schätzung, theils aus 
nsolge des Unqlücksfalles 1^^"° thasiächlicherBerkLufe nach Lebendgewicht: 
u f dem K l o st e r t h o r b a h n h o SoÄÄļ 14 fär 100 m 
ist der Rekrut Matzen, der in schwer ver- Ausnahmsweise 62-70 % 
letztem Zustande ins Alte Allgemeines. „ „ Ansnahmswerse 62^70 
Krankenhaus gebracht wurde. Er ist dortig. „ „ ..... .29—38,',' 
gestern Abend um 10 Uhr gestorben. 20-25 „ 
Der erste, der von der Maschine ge- Kälber. Unverkauft: ca. - St. 
, „ < ... Marktlage war unverändert ruhlg, nur 
troffen wurde, war der kommandtrende für 1. Qualität war lebhaftere Nachfrage Die 
Offizier. Der rechte Lokomoitvenpuffer Aussichten liegen voraussichtlich nur bei gerin- 
traf ihn direkt von vorne und schleuderte şir Zufuhr günstiger für ven nächsten Markt, 
ihn eine ganze Strecke weit sort Der z,àch der Landwirt-,chĢ 
Ofsizter flog tn den Land und kam! Kälber 1, 2. und 3. Qualität.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.