Full text: Newspaper volume (1899, Bd. 2)

Diebstahl begangen zu haben war das 
Mädchen Chr. Petersen aus Wolfskrug ver 
dächtig, welches sich einige Zeit bei der Frau 
Doktorin aufgehalten hatte. Gestern tvurde 
die Petersen durch den hiesigen Oberpolizei 
sergeanten Herrn Kubusch hier ermittelt und 
zur Haft gebracht. Bei einem sofort vor 
genommenen Verhör gestand das Mädchen 
denn auch den Diebstahl begangen zu ha 
ben. — 
In Eckeroförde verkaufte Herr Räucherei 
besitzer und Fischkaufmann I. T. I. 
Tychsen sein neu erbautes Gewele nebst 
einem dazu gehörigen älteren Gebäude 
und Räucherei an Herrn F. Wiedemann 
jun. für die Summe von 60 000 Mk. 
Der Antritt erfolgt zum 1. Oktober dieses 
Jahres. 
Der Verein Schleswiger Shorthorn- 
Züchter im Kreise Husum beabsichtigt im 
nächsten Jahre die Pariser Weltausstellung 
mit einer Anzahl ihrer besten Shorthorn- 
stiere zu beschicken, wenn der Reichs- 
konnmsfar die beantragte Beihülse von 
300 Z Mk. pro Stück zu den Kosten be 
willigt. 
Nach Mittheilung von zuständiger Seite 
sind für den Bau der Gedächtniß-Kirche bei 
1 d st e d t jetzt 29 501 Mark in baar und 
ca. 400 Mk. in Zeichnungen vorhanden; 
außerdem ist eine ftaatüc£>e Unterstützung 
in Aussicht gestellt, so daß die Mittel von 
Handen sein werden, um am 25. Juli 1900 
den Grundstein zu legem 
Die 2. Lehrerstelle in N o r d e r st a p e l 
wird zum 1. Oktober d. I. vakant und soll 
baldigst wieder besetzt werden. Die Ein 
nähme beträgt für festangestellte Lehrer: 
Baargeld 1050 Mk. Wohnung und Gau 
ten: 140 Mk., Feuerung: 112 Mk., zus. 
1302 Mk., Alterszulagensatz 130 Mk., für 
einstweilig angestellte Lehrer und Lehrer 
mit weniger als vier Dienstjahren außer 
freier Wohnung und Feuerung im Werthe 
von 112 Mk., Baargehalt: 900 Mk. Bcwer- 
bungsgefuche nebst Lebenslauf, die an das 
Königliche Schulvisitatorium III in Schles- 
wig zu richten sind, sind bis zum 10. Sep 
tembcr d. I. an den Kreisschulinspektor P. 
Grönning in Hollingstedt einzureichen. 
Der Pächterin der Fähre in Süd er 
st a p e l ist bis zur Frcigebung des vor 
läufig wegen Betriebsunsicherheit der Fähr- 
gefäße gesperrten Fährverkehrs gestattet 
worden, mit dem Boote des Fischers A. 
Detlefs Personen über die Eider zu setzen, 
jedoch höchstens jedesmal drei. 
& Kiel, 29. Aug. Eine abgehackte 
Hand, die anscheinend einer jüngeren 
weiblichen Person angehört hat, wurde 
auf der Feldmark hinter Ellerbek am 
User eines Teiches von spielenden Kindern 
gefunden. Die Kriminalpolizei, welcher 
von dem mysteriösen Funde Anzeige ge- 
machtswurde, ist aufs Eifrigste bemüht, die 
Herkunft der Hand zu ermitteln, da mit 
Sicherheit auf ein Berbrechen zu schließen 
ist. Auf dem Ringfinger der Todtenhand 
steckte ein goldener Ring mit 2 Rubinen, 
der möglicherweise zu weiteren Ermittelun 
gen einen Anhalts bieten wird. 
SV Kiel, 27. Aug. Bei prächtigsten 
fand heute das H e r b st - W e t t r e n n e n 
des Rennvereins Kieler Radfahrer statt 
Dasselbe verlief ohne gänzlichen Unfall 
folgendermaßen: 1. Fahren um den Wän 
de r p r e i s des R.-B. Holsatia-Kiel 
über 4000 Meter. Aus den drei Vorläusen 
gingen folgende Fahrer für den Emschei 
dungslauf hervor: Krantz-Kiel, Chaput- 
Hamburg, Lorenzen-Kiel, Ebeling-Altona, 
Erich-Kiel, Krüger-Kiel. Erster wurde in 
8 Min. 253/4 Sek. Lorenzen-Kiel, 2. Krantz- 
Kiel, 3. Erich-Kiel. 2. E r m u n t e - 
rungs- Fahren über 1200 Meter. 
2 Vorläufen. Im Entscheidungslauf Kadow- 
-Kiel 1. in 2 Min. 152/5 Sek., 2. Müller- 
Hamburg, 3. Abermeit-Hamburg. 3. Nie- 
derradmeisterschaftvon Schles 
wig-Holstein über 5000 Meter. 2 
Vorläufen. In dem Endlauf kamen Krantz, 
Erich, Lorentzen und Bülk aus Kiel, Lem- 
burg-Neumünster und Ebeling-Altona. Bei 
der 7. Runde lief Lemburg dem geschlossenen 
Feld davon, wurde aber wieder eingeholt, 
bei der drittletzten (12. war es) machte 
er nochmals einen Vorstoß und die anderen 
Fahrer, denen er nicht gefährlich schien, 
ließen ihn ziehen. Schließlich zeigte sich 
aber, daß der Neumünsteraner nicht mehr 
einzuholen war und unter endlosem Jubel 
des Publikums ging er als 1. durchs 
Ziel. 2. wurde Krantz uud 3. Ebeling. 
Mit einem Lorbeerkranz geschmückt fuhr 
Lemburg die Ehrenrunde. 4. Nieder- 
radvorgadefahrenüber 2000 Mtr. 
13 am Start. Der Malfahrer Krantz- 
Kiel gab auf, da er die Vorgaben nicht 
holen konnte. 1. wurde Chaput-Hamburg 
in 2. Min. 49. Sek. (60 Mtr. vor), 2. 
Karstens-Frankfurt a. M. (120 Mtr. vor), 
und 3. Abermeit-Hamburg (100 Mtr. vor). 
Dann folgte ein Handicap zwischen den 
Moiortandems Niebuhr und Münster- 
zogiu Amalie von Weimar, von May im Juli 1779 
ausgeführt worden. Später kam das Bild nach 
Stuttgart, wo es in Vergestenheit gerieth, bis 
es August Lewalv wieder entdeckte und erivarb. 
Gegenwärtig befindet es sich im Besitze des Frei 
herrn Friedrich Cotta von Cottendorf in Stutt 
gart, mit denen Erlaubniß es zwecks Herausgabe 
der offiziellen Gedenkpostkarte des freien deutschen 
Hochstifts (ebenfalls im Verlage von Klement) 
Und des Kunstblattes kopirt wurde. 
Hamburg und Ünverborß Und Ährèns- 
Hamburg über 4000 Mtr. Die Erstge 
nannten siegten mit halber Radlänge. 
Doppelsitz-Vorgabefahren 
über 2000 Mtr. 6 am Start. 1. Berg 
und Krüger-Lübeck, 2. Hatje und Chaput- 
Hamburg, 3. Bröcker und Müller-Hamburg. 
Die 1. hatten 20, die 2. 80 und die 3. 
100 Mir. vor. Malleute waren Krantz 
und Bülk-Kiel. 6. 20 K l m. - F a h r e n 
mit Schrittmachern. 1. Ebeling- 
Altona in 27 Min. 2 / 5 Sek., von einem 
Motortandem vorzüglich geführt, 2. Krü 
ger-Lübeck, 3. Chaput-Hamburg, 4. Erich- 
Kiel. 
Cth Nortorf, 28. Aug. Zwecks Er 
richtung einer städtischenCentrallicht- 
anstalt in unserem Orte ist von einer 
bedeutenden Anzahl hiesiger Bürger beim 
Magistrat ein bezüglicher Antrag eingereicht 
worden. Die hiesige Stadtvertretung wird 
aus diesem Anlaß am 31. d. M. in 
Heeschen's Gasthof eine öffentliche Sitzung 
abhalten und über die Art des zu wählen 
den Systems evtl. Beschluß sassen. Es 
wird hierbei voraussichtlich in erster Linie 
das elektrische Licht in Frage kommen, 
welches nach fachmännischer Berechnung 
und den gemachten Erfahrungen für 
kleinere Orte am vortheilhaftesten ist. 
Beispielsweise würde sich bei genügender 
Betheiligung die Brennstunde einer 16- 
kerzigen Flamme auf 2—3 Pfg. berechnen 
und sonach nur wenig theurer werden als 
Petroleumlicht. — Der Geflügelzucht 
verein für Nortorf und Umgegend hält 
am nächsten Sonntag in Hotel Stadt 
Hamburg Hierselbst eine Generalversamm 
lung ab. -— Bei einer in dem benachbarten 
Dorfe Schülp getödteten Kreuzotter 
fand man 14 Junge. — Seit gestern 
brennt das zwischen hier und Bargstedt 
gelegenen Moor, und zwar an der süd 
lichen Seite der Chaussee, in Höhe des 
Dorses Gnutz. Die bisher angestellten 
Löschversuche blieben zwar erfolglos, doch 
dürste der in der letzten Nacht gefallene 
Regen ein weiteres Umsichgreifen des 
Feuers verhüten. — Seitens der Regierung 
wird die Gründung einer Bäcker- 
innung für unser Kirchspiel und mehrere 
Nachbarorte mit Anschluß an die Kreis 
innunģ in Rendsburg geplant und sind 
die einleitenden Schritte bereits gethan. — 
Der Stationsdiätar Feddersen ist vertre 
tungsweise von hier nach Woyens versetzt. 
-j- Rendsburg, 28. August. Immer 
wieder und immer lauter ertönt die Klage 
von Gartenbesitzern, daß von Schulkindern 
in ihren Gärten Diebstähle ausgeführt 
werden und allerlei Unfug angerichtet wird. 
In vielen Fällen dürste es wohl an ge 
nü gender Beaufsichtigung seitens der Eltern 
oder deren Stellvertreter fehlen. Mag 
auch hin und wieder die Nothlage der 
Betreffenden eine ungenügende Beauf 
sichtigung herbeiführen, in den meisten 
Fällen unterbleibt dieselbe jedoch wohl 
aus Bequemlichkeit und Gleichgiltigkeit. 
Hierzu kommt denn noch, daß selbst, wo 
die betreffenden Personen von dem Unfug 
erfahren, eine falsche Humanität eine ge 
nügende Bestrafung zurückhält. Es dürste 
hiermit erst besser werden, wenn nachsichts- 
los Anzeige erstattet und die Eltern zum 
Ersatz angehalten werden. Wenns hin 
und wieder mal ans Geld geht, so wird 
der „liebe Sohn" wohl mal einen etwas 
blau angehauchten Rücken heimtragen und 
sich die Sache merken. 
4- Rendsburg, 29. Aug. Auf der am 
Sonnabend von der Schmiede-, Schloffer- 
und Klempner-Innung abgehaltenen Ver 
sammlung wurde beschlossen, nach dem 
Beispiele anderer Innungen für die Er 
zeugniffe der Gewerbe höhere Preise an 
zusetzen, da auch die Rohmaterialien, 
Kohlen und Arbeitslöhne im Steigen be 
griffen. 
23. Berbandstag des schleswig- 
holsteinischen Thierschutz - Verbandes. 
VA Friedrichstadt, 27. August. 
Der Verband schleswig - holsteinischer 
Thierschutzvercine hielt heute in unserer 
Stadt seine diesjährige Provinzial-Ber- 
sammlung ab. An derselben nahmen außer 
zahlreichen Vertretern der Einzelvereine 
der Provinz auch drei Vertreter der Ham 
burger Thierschutzvereine Theil. Der 
Verbandspräsident, Herr Rentier Fr. Schuck 
in Kiel, eröffnete den Verbandstag zunächst 
durch ejne warme Ansprache an die er 
schienenen Vertreter der Provinzialvereine 
Dann folgte der geschäftliche Theil der 
Verhandlungen, an welchem sich nur die 
Delegirten betheiligten, während den darauf 
folgenden öffentlichen Verhandlungen zahl 
reiche Gäste beiwohnten. In der geschäft 
lichen Sitzung wurde Herr Lehrer Petersen 
von hier als Vertreter des hiesigen Thier 
schutzvereins zum stellvertretenden Vor 
sitzenden der heutigen Versammlung ge 
wählt. Das Amt eines Protokollführers 
wurde Redacteur Leonhardt - Schleswig 
übertragen. Nach dem darauf vom Vor 
sitzenden erstatteten Jahresbericht ist das 
verflossene Jahr ein recht günstiges ge 
wesen, wenngleich auch nicht alle Erwar 
tungen erfüllt worden sind. Einzelne Ver> 
eine, z. B. Eckernförde, Itzehoe und Plön, 
haben die an sie ergangenen Anfragen 
Wègèti Theilnahme an dem Verbandstäge 
unbeantwortet gelaffen. In Plön hat der 
dortige Verein in Folge Todes seines bis 
herigen Vorsitzenden seine Thätigkeit ein- 
gestellt, und es dürfte recht schwer halten, 
dort einen geeigneten Ersatz zu finden. 
Erfreulich ist es, daß Vereine in Marne, 
Husum und Flensburg dem Verbände bei- 
getreten find. In Husum haben sich die 
beiden Vereine für Geflügelzucht und 
Thierschutz „Frisia" und „Fortuna" unter 
dem Vorsitze des Gymnasial-Oberlehrers 
Rohwedder in Husum zu einem „Husumer 
Geflügel- und Thierschutzvereine" vereinigt 
und dem Verbände angeschlossen. Der 
Verein für Vogelschutz in Flensburg ist 
dem Verbände ebenfalls beigetreten. Das 
Leben des Verbandes spiegelte sich am 
besten in dem Verbandsorgane „Cimbria" 
wieder. Der Vorsitzende bat, dasselbe 
und den Leiter des Blattes, Herr Dr. 
Steen in Schleswig, durch Mittheilungen 
aus dem Leben der Einzelvereine zu unter 
stützen. Ferner bat der Berichterstatter, 
bei der Wahl von Vorsitzenden für die 
Einzelvereine nicht auf Rang und Stellung 
der Personen zu sehen, um das Ansehen 
derselben als Zugkraft für den Verein 
auszunutzen, sondern lieber tüchtige jüngere 
Kräfte zu gewinnen suchen. Der Verbands- 
kassirer, BankoirektorRemien>Kiel, erstattete 
danach den Kassenbericht für das verflossene 
Jahr. Das Ergebniß ist günstig und 
schloß mit einem Ueberschuß von 215,13 
Mark ab, etwas mehr als im Vorjahre. 
Der stärkste Verein ist Kiel mit 608 Mit 
gliedern. — Bei der dann folgenden Wahl 
eines Verbands-Präsidenten wurde Fr. 
Schuck in Kiel per Akklamation wieder 
gewählt, srotzdem der Gewählte dieses 
Amt seines zunehmenden Alters wegen 
niederzulegen beabsichtigte. An Stelle des 
auf seinen Wunsch ausscheidenden Kassirers 
wurde dann Postdirektor Tietz-Kiel ge 
wählt. Zu Revisoren der diesjährigen 
Rechnung wurden Rektor Kloppenburg- 
und Barfod-Kiel, zum Vorort und zum 
Orte der nächstjährigen Versammlung Kiel 
gewählt. Für den 25. Verbandstag, mit 
dem zugleich das 25jährige Bestehen des 
Verbandes festlich begangen werden soll, 
wurde für das Jahr 1901 Schleswig in 
Aussicht genommen. — Hieraus folgten 
die öffentlichen Verhandlungen. Ueber den 
ersten Punkt der Tagesordnung, „Vogel 
Massenmord auf Helgoland", reserirte der 
Verbands-Präsident, Rentier Schuck-Kiel 
Dieser Gegenstand hat schon oft die 
Verdandstage, auch die der Thierschutz 
vereine des Deutschen Reiches, beschäftigt. 
Aus Veranlassung des Verbandes hat unser 
Küstenornithologe, Oberlehrer Rohwedder- 
Husum, im Jahre 1893 vier Wochen 
lang auf Helgoland Untersuchungen ange 
stellt und darüber Mittheilungen gemacht. 
Wenn in einer einzigen Nacht 15 000 
Wachteln uud an einem einzelnen Tage 
200 Singvögeln gefangen werden und mit 
dem Schlagiietz in einer Nacht bei Laternen 
schein 100 000 Lerchen gelödtet und deren 
20 Stück für 1,50 Mark verkauft werden, 
um größtentheils den Badegästen als Lecker 
bissen aufgetischt zu werden, so kann hier 
wohl von einer grausamen Thierquälerei 
geredet werden. Bereits, als Helgoland 
noch unter englischer Herrschaft stand, hat 
der Verband Schritte zur Beseitigung des 
Vogelfanges gethan, jedoch vergeblich; 
auch eine vom deutschen Thierschutzkongreß 
an die deutsche Reichsregierung eingereichte 
Petition hatte keinen Erfolg. Erst nach 
den Untersuchungen des Oberlehrers Roh- 
wedder-Husum erließ die Regierung eine 
Verfügung, wonach Personen unter 15 
Jahren der Vogelfang gänzlich verboten 
und Erwachsenen nur unter besonderen 
Voraussetzungen gestattet ist. Ein gänz- 
licbes Verbot wird nicht erlassen, weil 
nach den Behauptungen der Insulaner 
der Vogelfang zur Versorgung derselben 
mit der nöthigen Fleijchnahrung durchaus 
nothwendig sei, und dieselben sich auf 
ihre verbriejten Rechte, welche ihnen vis 
1910 gewährleistet sind, berufen. Da 
die Versammlung jedoch der Ueberzeugung 
war, daß die Ernährungsverhültniffe auch 
der ärmeren Bevölkerung Helgolands sich 
seit 1893 in Folge erhöhten Besuches von 
Badegästen und des Aufenthaltes von 
Militär gebessert haben, auch eine zwei 
malige tägliche Verbindung mit Hamburg 
die tägliche Versorgung mit Fleisch er 
mögliche, so beschloß die Versammlung, 
in diesem Herbst eine Commission, be 
stehend aus den Herren Oberlehrer Roh- 
Wedder-Husum und Busse-Hamdurg, nach 
Helgoland zu entsenden, welche die Ange 
legenheit noch einmal gründlich untersuchen 
und das Resultat dem Präsidenten der 
deutschen Thierschutzvereine, Hartmann- 
Köln, zur weiteren Veranlassung bei der 
Staatsregierung mittheilen soll. — 2. 
Die Statuten der Biehversicherungsgilden. 
Berichterstatter: Schulvorsteher Koehler- 
Schleswig. Der Referent wies an der 
Hand 25 Statuten verschiedener Ver 
sicherungsgesellschaften nach, daß überall 
bei Unfällen von Vieh vorgeschrieben sei, 
daß vor der Tödtung eines verunglückten 
Stückes Vieh ein Agent an dem Platze 
des Unglücksfalles erscheine, der einen 
Thierarzt herzuzuziehen habe und ein 
Gutachten ausgeschrieben werden müsse. 
Nachdem der Verbands-Präsident darauf 
aufmerksam gemacht hatte, daß die Land 
wirthschaftskammer sich gegenwärtig mit 
der Revision der Statuten der Vieh 
versicherungsgesellschaften beschäftigte,wurde 
der Verein Schleswig mit der Ausarbeitung 
von Vorschlägen beauftragt, welche im 
Stande sind, die genannten Uebelstände 
zu beseitigen. — 3. Die obligatorische 
Betäubung des Schlachtviehes vor dem 
Schlachten. Referent: Der Verbands- 
Präsident. Auch dieser Punkt der Tages 
ordnung ist ein stetig wiederkehrender aus 
den Verbandstagen. Bisher sind fast alle 
Bemühungen des Bundes der deutschen 
Thierschutzvereine auf diesem Gebiete bei 
der Staatsregierung vergeblich gewesen. 
Doch hat die Königliche Regierung zu 
Schleswig auf eine Eingabe des Verbandes 
eine Polizeiverordnung erlassen (1892), 
nach welcher das Schlachten nur in ge- 
schlossenen Räumen geschehen dürfe, der 
Zutritt den Kindern verboten sei und die 
Schlachtung nur nach vorhergehender Be 
täubung zu geschehen habe. Es wurde 
jedoch konstatirt, daß die Verordnung viel 
fach übertreten würde, auch erstrecke sich 
das Verbot nicht auf das jüdische Schächten. 
Besonders geben die Hausschlachtungen 
trotz der polizeilichen Verfügungen noch 
zu vielen Thierquälereien Veranlaffung. 
Ueber das jüdische Schächten entspann sich 
alsdann eine sehr lebhafte Debatte, um 
somehr, als der hiesige jüdische Schächter 
Montag sehr eingehend das Schächten zu 
vertheivigen suchte. Jedoch wurde von 
fast allen Seiten das Schächten als eine 
grausame Thierquälerei verworfen und fast 
einstimmig derAntrog angenommen, die Kgl 
Reg. zu ersuchen, die obligatorische Betäu 
bung sämmtlichen Viehes einzuführen. Der 
Vertreter des Hamburger Vereins, Herr 
Buffe, stellte in sichere Aussicht, daß der 
Hamburger Senat eine gleiche Verordnung 
einführen werde, wenn unsere Regierung 
damit vorgehe. — Wegen vorgerückter 
Zeit wurde der folgende Punkt der Tages 
ordnung „Ueber rationelle Winterfütterung 
unserer Vögel", Berichterstatter Lehrer 
Berfvd-Kiel, von der Tagesordnung abge 
setzt. Auch der Antrag des Vereins 
Friedrichstadt „Der Verbandtstag wolle 
die Einzelvereine auffordern, die gegen die 
wissenschaftliche Thierfolter gerichteten Be 
strebungen zu unterstützen", erlitt ein 
gleiches Schicksal; doch wurde auf Antrag 
des Referenten, Lehrer Petersen hier be 
schlossen, die Vereine aufzufordern, den 
Bestrebungen der Bivesektion fortgesetzte 
Aufmerksamkeit zu widmen. — Es folgten 
dann praktische Fragen, besonders betreffend 
Fangen der Fische. Es wurde mitgetheilt 
daß in Friedrichstadt den Kindern das 
Angeln und in Kiel das Aalstechen ver 
boten sei. Der Verein Schleswig theilte 
mit, daß demnächst eine Polizeiverfügung 
betreffend das Angeln seitens der Kinder 
und das Angeln mit lebendigem Köder 
erlassen werde. Nach Schluß der Ver 
handlungen vereinigte die Delegirten ein 
gemeinsames Mittagsmahl. 
schwarzem Bezug, 1 do. mit buntem 
Bezug; 
erner: 13 Mille „Superior«» Cigarren", 
öffentlich an den Meistbietenden gegen 
gleich baare Zahlung versteigert werden. 
Sämmtliche Mobilien sind neu, und 
iehen dieselben von Mittwoch-Vormittag 
9 Uhr an im Saale des „Colosseums" 
zur Ansicht. 
Auction findet bestimmt statt. 
Heidemauu, Gerichtsvollzieher. 
Am Freitag, den 1. Septbr d. IS., 
Vormittags von 10 Uhr an, sollen im 
Aufträge der Kais. Kanal-Kommission, beim 
Materialien-Magazin der Kaiser!. Werst 
am Sat issee, eine große Parthie nicht mehr 
zur Verwendung kommende Utensilien als : 
Schränke,Tische, Stühle, Böcke, Gardi 
nen, Vorhänge, Lampen, Laternen, 
Maaße, Reißschienen, Leiter, Ständer, 
Kasten, Kessel unv viele a. S. m. 
öffentlich an den Meistbietenden gegen 
gleich baare Zahlung versteigert werden. 
Heidemaun, Gerichtsvollzieher. 
Auction. 
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Künstliche Zähne. 
C. Ehrichsen, Schloßplatz. 
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bei Herrn Beneicke. 
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Geburts-Anzeige. 
Die glückliche Geburt eines kräftigen 
Knaben zeigen hocherfreut an 
Goctzr, Leutnant u. Bezirks-Adjutant 
und Frau Jenny, geb. Elder. 
Rendsburg, den 28. Aug. 1899. 
Auction. 
Am Freitag, den 1. Septbr. d. Js., 
Vormittags von 10 und Nachmittags von 
3 Uhr an werde ich in meinem Verstei- 
gerungSlokal (Riedelbauch) hierfelbst, we 
gen Ausgabe des Geschäfts: 
1 Parthie Herren-, Damen- und 
Kinderfußzeug, Röcke, Joppen, Hosen, 
Westen, Hemden, Unterhosen, Unter 
jacken, Strümpfe, Taschentücher, Hals 
tücher, Handschuhe, Hosenträger, Hüte 
u. Mützen, 
ferner: verschiedene Uhrmachergeräthschaften 
und viele andere Sachen mehr, 
öffentlich meistvietend gegen gleich baare 
Zahlung freiwillig versteigern. 
Die Anction findet unwiderruflich statt. 
Wahl, Gerichtsvollzieher' 
Auktion. 
Am Donnerstag, de» 31. August d. 
Js., Vormittags von 10 Uhr an, sollen 
Sterbefallshatber und wegen Ortsoerän- 
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1 gutes aufrechtstehendes Fortepiano 
(Nußbaum), 1 feines geschnitztes Mo 
biliar, bestehend aus 1 Sopha, 2 
Sesseln und 4 Stühlen (schwarz) mit 
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Spiegel mit Marmorconsole, dazu 
passend, 1 schwarze Säule, 1 feiner 
Damenschreibttsch, 1 eich. Speisetisch, 
6 Rohrstühle, 4 Nähtische, 1 feiner 
Sophatisch, 1 Sopha- und 2 Sessel 
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kommode, 3 gr. Spiegel, mit und 
ohne Consolen, einige Bücherreolen, 
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Frischen Himbeersaft 
in Flaschen und ausgewogen, à f 60 4 
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für . Pst. 50 Pfg. 
I. Areus, Neuestr. 29. 
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Chr. Hardt, Tapezier. 
Heine Salicylsäure 
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10 Liter Früchte. 
Reine Weinstcinsäure, 
à Loth 10 Pfg., empfiehlt 
Aitstädtcr Apotheke. 
FF. ger. Speck 
(fett und mager), sowie 
ff. ger. Mettwurst 
(Winterwaare), empfiehlt die Schlachterei 
von Joachim Söhruseu, 
Neuestr. 51/52.
	        
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