Diebstahl begangen zu haben war das
Mädchen Chr. Petersen aus Wolfskrug ver
dächtig, welches sich einige Zeit bei der Frau
Doktorin aufgehalten hatte. Gestern tvurde
die Petersen durch den hiesigen Oberpolizei
sergeanten Herrn Kubusch hier ermittelt und
zur Haft gebracht. Bei einem sofort vor
genommenen Verhör gestand das Mädchen
denn auch den Diebstahl begangen zu ha
ben. —
In Eckeroförde verkaufte Herr Räucherei
besitzer und Fischkaufmann I. T. I.
Tychsen sein neu erbautes Gewele nebst
einem dazu gehörigen älteren Gebäude
und Räucherei an Herrn F. Wiedemann
jun. für die Summe von 60 000 Mk.
Der Antritt erfolgt zum 1. Oktober dieses
Jahres.
Der Verein Schleswiger Shorthorn-
Züchter im Kreise Husum beabsichtigt im
nächsten Jahre die Pariser Weltausstellung
mit einer Anzahl ihrer besten Shorthorn-
stiere zu beschicken, wenn der Reichs-
konnmsfar die beantragte Beihülse von
300 Z Mk. pro Stück zu den Kosten be
willigt.
Nach Mittheilung von zuständiger Seite
sind für den Bau der Gedächtniß-Kirche bei
1 d st e d t jetzt 29 501 Mark in baar und
ca. 400 Mk. in Zeichnungen vorhanden;
außerdem ist eine ftaatüc£>e Unterstützung
in Aussicht gestellt, so daß die Mittel von
Handen sein werden, um am 25. Juli 1900
den Grundstein zu legem
Die 2. Lehrerstelle in N o r d e r st a p e l
wird zum 1. Oktober d. I. vakant und soll
baldigst wieder besetzt werden. Die Ein
nähme beträgt für festangestellte Lehrer:
Baargeld 1050 Mk. Wohnung und Gau
ten: 140 Mk., Feuerung: 112 Mk., zus.
1302 Mk., Alterszulagensatz 130 Mk., für
einstweilig angestellte Lehrer und Lehrer
mit weniger als vier Dienstjahren außer
freier Wohnung und Feuerung im Werthe
von 112 Mk., Baargehalt: 900 Mk. Bcwer-
bungsgefuche nebst Lebenslauf, die an das
Königliche Schulvisitatorium III in Schles-
wig zu richten sind, sind bis zum 10. Sep
tembcr d. I. an den Kreisschulinspektor P.
Grönning in Hollingstedt einzureichen.
Der Pächterin der Fähre in Süd er
st a p e l ist bis zur Frcigebung des vor
läufig wegen Betriebsunsicherheit der Fähr-
gefäße gesperrten Fährverkehrs gestattet
worden, mit dem Boote des Fischers A.
Detlefs Personen über die Eider zu setzen,
jedoch höchstens jedesmal drei.
& Kiel, 29. Aug. Eine abgehackte
Hand, die anscheinend einer jüngeren
weiblichen Person angehört hat, wurde
auf der Feldmark hinter Ellerbek am
User eines Teiches von spielenden Kindern
gefunden. Die Kriminalpolizei, welcher
von dem mysteriösen Funde Anzeige ge-
machtswurde, ist aufs Eifrigste bemüht, die
Herkunft der Hand zu ermitteln, da mit
Sicherheit auf ein Berbrechen zu schließen
ist. Auf dem Ringfinger der Todtenhand
steckte ein goldener Ring mit 2 Rubinen,
der möglicherweise zu weiteren Ermittelun
gen einen Anhalts bieten wird.
SV Kiel, 27. Aug. Bei prächtigsten
fand heute das H e r b st - W e t t r e n n e n
des Rennvereins Kieler Radfahrer statt
Dasselbe verlief ohne gänzlichen Unfall
folgendermaßen: 1. Fahren um den Wän
de r p r e i s des R.-B. Holsatia-Kiel
über 4000 Meter. Aus den drei Vorläusen
gingen folgende Fahrer für den Emschei
dungslauf hervor: Krantz-Kiel, Chaput-
Hamburg, Lorenzen-Kiel, Ebeling-Altona,
Erich-Kiel, Krüger-Kiel. Erster wurde in
8 Min. 253/4 Sek. Lorenzen-Kiel, 2. Krantz-
Kiel, 3. Erich-Kiel. 2. E r m u n t e -
rungs- Fahren über 1200 Meter.
2 Vorläufen. Im Entscheidungslauf Kadow-
-Kiel 1. in 2 Min. 152/5 Sek., 2. Müller-
Hamburg, 3. Abermeit-Hamburg. 3. Nie-
derradmeisterschaftvon Schles
wig-Holstein über 5000 Meter. 2
Vorläufen. In dem Endlauf kamen Krantz,
Erich, Lorentzen und Bülk aus Kiel, Lem-
burg-Neumünster und Ebeling-Altona. Bei
der 7. Runde lief Lemburg dem geschlossenen
Feld davon, wurde aber wieder eingeholt,
bei der drittletzten (12. war es) machte
er nochmals einen Vorstoß und die anderen
Fahrer, denen er nicht gefährlich schien,
ließen ihn ziehen. Schließlich zeigte sich
aber, daß der Neumünsteraner nicht mehr
einzuholen war und unter endlosem Jubel
des Publikums ging er als 1. durchs
Ziel. 2. wurde Krantz uud 3. Ebeling.
Mit einem Lorbeerkranz geschmückt fuhr
Lemburg die Ehrenrunde. 4. Nieder-
radvorgadefahrenüber 2000 Mtr.
13 am Start. Der Malfahrer Krantz-
Kiel gab auf, da er die Vorgaben nicht
holen konnte. 1. wurde Chaput-Hamburg
in 2. Min. 49. Sek. (60 Mtr. vor), 2.
Karstens-Frankfurt a. M. (120 Mtr. vor),
und 3. Abermeit-Hamburg (100 Mtr. vor).
Dann folgte ein Handicap zwischen den
Moiortandems Niebuhr und Münster-
zogiu Amalie von Weimar, von May im Juli 1779
ausgeführt worden. Später kam das Bild nach
Stuttgart, wo es in Vergestenheit gerieth, bis
es August Lewalv wieder entdeckte und erivarb.
Gegenwärtig befindet es sich im Besitze des Frei
herrn Friedrich Cotta von Cottendorf in Stutt
gart, mit denen Erlaubniß es zwecks Herausgabe
der offiziellen Gedenkpostkarte des freien deutschen
Hochstifts (ebenfalls im Verlage von Klement)
Und des Kunstblattes kopirt wurde.
Hamburg und Ünverborß Und Ährèns-
Hamburg über 4000 Mtr. Die Erstge
nannten siegten mit halber Radlänge.
Doppelsitz-Vorgabefahren
über 2000 Mtr. 6 am Start. 1. Berg
und Krüger-Lübeck, 2. Hatje und Chaput-
Hamburg, 3. Bröcker und Müller-Hamburg.
Die 1. hatten 20, die 2. 80 und die 3.
100 Mir. vor. Malleute waren Krantz
und Bülk-Kiel. 6. 20 K l m. - F a h r e n
mit Schrittmachern. 1. Ebeling-
Altona in 27 Min. 2 / 5 Sek., von einem
Motortandem vorzüglich geführt, 2. Krü
ger-Lübeck, 3. Chaput-Hamburg, 4. Erich-
Kiel.
Cth Nortorf, 28. Aug. Zwecks Er
richtung einer städtischenCentrallicht-
anstalt in unserem Orte ist von einer
bedeutenden Anzahl hiesiger Bürger beim
Magistrat ein bezüglicher Antrag eingereicht
worden. Die hiesige Stadtvertretung wird
aus diesem Anlaß am 31. d. M. in
Heeschen's Gasthof eine öffentliche Sitzung
abhalten und über die Art des zu wählen
den Systems evtl. Beschluß sassen. Es
wird hierbei voraussichtlich in erster Linie
das elektrische Licht in Frage kommen,
welches nach fachmännischer Berechnung
und den gemachten Erfahrungen für
kleinere Orte am vortheilhaftesten ist.
Beispielsweise würde sich bei genügender
Betheiligung die Brennstunde einer 16-
kerzigen Flamme auf 2—3 Pfg. berechnen
und sonach nur wenig theurer werden als
Petroleumlicht. — Der Geflügelzucht
verein für Nortorf und Umgegend hält
am nächsten Sonntag in Hotel Stadt
Hamburg Hierselbst eine Generalversamm
lung ab. -— Bei einer in dem benachbarten
Dorfe Schülp getödteten Kreuzotter
fand man 14 Junge. — Seit gestern
brennt das zwischen hier und Bargstedt
gelegenen Moor, und zwar an der süd
lichen Seite der Chaussee, in Höhe des
Dorses Gnutz. Die bisher angestellten
Löschversuche blieben zwar erfolglos, doch
dürste der in der letzten Nacht gefallene
Regen ein weiteres Umsichgreifen des
Feuers verhüten. — Seitens der Regierung
wird die Gründung einer Bäcker-
innung für unser Kirchspiel und mehrere
Nachbarorte mit Anschluß an die Kreis
innunģ in Rendsburg geplant und sind
die einleitenden Schritte bereits gethan. —
Der Stationsdiätar Feddersen ist vertre
tungsweise von hier nach Woyens versetzt.
-j- Rendsburg, 28. August. Immer
wieder und immer lauter ertönt die Klage
von Gartenbesitzern, daß von Schulkindern
in ihren Gärten Diebstähle ausgeführt
werden und allerlei Unfug angerichtet wird.
In vielen Fällen dürste es wohl an ge
nü gender Beaufsichtigung seitens der Eltern
oder deren Stellvertreter fehlen. Mag
auch hin und wieder die Nothlage der
Betreffenden eine ungenügende Beauf
sichtigung herbeiführen, in den meisten
Fällen unterbleibt dieselbe jedoch wohl
aus Bequemlichkeit und Gleichgiltigkeit.
Hierzu kommt denn noch, daß selbst, wo
die betreffenden Personen von dem Unfug
erfahren, eine falsche Humanität eine ge
nügende Bestrafung zurückhält. Es dürste
hiermit erst besser werden, wenn nachsichts-
los Anzeige erstattet und die Eltern zum
Ersatz angehalten werden. Wenns hin
und wieder mal ans Geld geht, so wird
der „liebe Sohn" wohl mal einen etwas
blau angehauchten Rücken heimtragen und
sich die Sache merken.
4- Rendsburg, 29. Aug. Auf der am
Sonnabend von der Schmiede-, Schloffer-
und Klempner-Innung abgehaltenen Ver
sammlung wurde beschlossen, nach dem
Beispiele anderer Innungen für die Er
zeugniffe der Gewerbe höhere Preise an
zusetzen, da auch die Rohmaterialien,
Kohlen und Arbeitslöhne im Steigen be
griffen.
23. Berbandstag des schleswig-
holsteinischen Thierschutz - Verbandes.
VA Friedrichstadt, 27. August.
Der Verband schleswig - holsteinischer
Thierschutzvercine hielt heute in unserer
Stadt seine diesjährige Provinzial-Ber-
sammlung ab. An derselben nahmen außer
zahlreichen Vertretern der Einzelvereine
der Provinz auch drei Vertreter der Ham
burger Thierschutzvereine Theil. Der
Verbandspräsident, Herr Rentier Fr. Schuck
in Kiel, eröffnete den Verbandstag zunächst
durch ejne warme Ansprache an die er
schienenen Vertreter der Provinzialvereine
Dann folgte der geschäftliche Theil der
Verhandlungen, an welchem sich nur die
Delegirten betheiligten, während den darauf
folgenden öffentlichen Verhandlungen zahl
reiche Gäste beiwohnten. In der geschäft
lichen Sitzung wurde Herr Lehrer Petersen
von hier als Vertreter des hiesigen Thier
schutzvereins zum stellvertretenden Vor
sitzenden der heutigen Versammlung ge
wählt. Das Amt eines Protokollführers
wurde Redacteur Leonhardt - Schleswig
übertragen. Nach dem darauf vom Vor
sitzenden erstatteten Jahresbericht ist das
verflossene Jahr ein recht günstiges ge
wesen, wenngleich auch nicht alle Erwar
tungen erfüllt worden sind. Einzelne Ver>
eine, z. B. Eckernförde, Itzehoe und Plön,
haben die an sie ergangenen Anfragen
Wègèti Theilnahme an dem Verbandstäge
unbeantwortet gelaffen. In Plön hat der
dortige Verein in Folge Todes seines bis
herigen Vorsitzenden seine Thätigkeit ein-
gestellt, und es dürfte recht schwer halten,
dort einen geeigneten Ersatz zu finden.
Erfreulich ist es, daß Vereine in Marne,
Husum und Flensburg dem Verbände bei-
getreten find. In Husum haben sich die
beiden Vereine für Geflügelzucht und
Thierschutz „Frisia" und „Fortuna" unter
dem Vorsitze des Gymnasial-Oberlehrers
Rohwedder in Husum zu einem „Husumer
Geflügel- und Thierschutzvereine" vereinigt
und dem Verbände angeschlossen. Der
Verein für Vogelschutz in Flensburg ist
dem Verbände ebenfalls beigetreten. Das
Leben des Verbandes spiegelte sich am
besten in dem Verbandsorgane „Cimbria"
wieder. Der Vorsitzende bat, dasselbe
und den Leiter des Blattes, Herr Dr.
Steen in Schleswig, durch Mittheilungen
aus dem Leben der Einzelvereine zu unter
stützen. Ferner bat der Berichterstatter,
bei der Wahl von Vorsitzenden für die
Einzelvereine nicht auf Rang und Stellung
der Personen zu sehen, um das Ansehen
derselben als Zugkraft für den Verein
auszunutzen, sondern lieber tüchtige jüngere
Kräfte zu gewinnen suchen. Der Verbands-
kassirer, BankoirektorRemien>Kiel, erstattete
danach den Kassenbericht für das verflossene
Jahr. Das Ergebniß ist günstig und
schloß mit einem Ueberschuß von 215,13
Mark ab, etwas mehr als im Vorjahre.
Der stärkste Verein ist Kiel mit 608 Mit
gliedern. — Bei der dann folgenden Wahl
eines Verbands-Präsidenten wurde Fr.
Schuck in Kiel per Akklamation wieder
gewählt, srotzdem der Gewählte dieses
Amt seines zunehmenden Alters wegen
niederzulegen beabsichtigte. An Stelle des
auf seinen Wunsch ausscheidenden Kassirers
wurde dann Postdirektor Tietz-Kiel ge
wählt. Zu Revisoren der diesjährigen
Rechnung wurden Rektor Kloppenburg-
und Barfod-Kiel, zum Vorort und zum
Orte der nächstjährigen Versammlung Kiel
gewählt. Für den 25. Verbandstag, mit
dem zugleich das 25jährige Bestehen des
Verbandes festlich begangen werden soll,
wurde für das Jahr 1901 Schleswig in
Aussicht genommen. — Hieraus folgten
die öffentlichen Verhandlungen. Ueber den
ersten Punkt der Tagesordnung, „Vogel
Massenmord auf Helgoland", reserirte der
Verbands-Präsident, Rentier Schuck-Kiel
Dieser Gegenstand hat schon oft die
Verdandstage, auch die der Thierschutz
vereine des Deutschen Reiches, beschäftigt.
Aus Veranlassung des Verbandes hat unser
Küstenornithologe, Oberlehrer Rohwedder-
Husum, im Jahre 1893 vier Wochen
lang auf Helgoland Untersuchungen ange
stellt und darüber Mittheilungen gemacht.
Wenn in einer einzigen Nacht 15 000
Wachteln uud an einem einzelnen Tage
200 Singvögeln gefangen werden und mit
dem Schlagiietz in einer Nacht bei Laternen
schein 100 000 Lerchen gelödtet und deren
20 Stück für 1,50 Mark verkauft werden,
um größtentheils den Badegästen als Lecker
bissen aufgetischt zu werden, so kann hier
wohl von einer grausamen Thierquälerei
geredet werden. Bereits, als Helgoland
noch unter englischer Herrschaft stand, hat
der Verband Schritte zur Beseitigung des
Vogelfanges gethan, jedoch vergeblich;
auch eine vom deutschen Thierschutzkongreß
an die deutsche Reichsregierung eingereichte
Petition hatte keinen Erfolg. Erst nach
den Untersuchungen des Oberlehrers Roh-
wedder-Husum erließ die Regierung eine
Verfügung, wonach Personen unter 15
Jahren der Vogelfang gänzlich verboten
und Erwachsenen nur unter besonderen
Voraussetzungen gestattet ist. Ein gänz-
licbes Verbot wird nicht erlassen, weil
nach den Behauptungen der Insulaner
der Vogelfang zur Versorgung derselben
mit der nöthigen Fleijchnahrung durchaus
nothwendig sei, und dieselben sich auf
ihre verbriejten Rechte, welche ihnen vis
1910 gewährleistet sind, berufen. Da
die Versammlung jedoch der Ueberzeugung
war, daß die Ernährungsverhültniffe auch
der ärmeren Bevölkerung Helgolands sich
seit 1893 in Folge erhöhten Besuches von
Badegästen und des Aufenthaltes von
Militär gebessert haben, auch eine zwei
malige tägliche Verbindung mit Hamburg
die tägliche Versorgung mit Fleisch er
mögliche, so beschloß die Versammlung,
in diesem Herbst eine Commission, be
stehend aus den Herren Oberlehrer Roh-
Wedder-Husum und Busse-Hamdurg, nach
Helgoland zu entsenden, welche die Ange
legenheit noch einmal gründlich untersuchen
und das Resultat dem Präsidenten der
deutschen Thierschutzvereine, Hartmann-
Köln, zur weiteren Veranlassung bei der
Staatsregierung mittheilen soll. — 2.
Die Statuten der Biehversicherungsgilden.
Berichterstatter: Schulvorsteher Koehler-
Schleswig. Der Referent wies an der
Hand 25 Statuten verschiedener Ver
sicherungsgesellschaften nach, daß überall
bei Unfällen von Vieh vorgeschrieben sei,
daß vor der Tödtung eines verunglückten
Stückes Vieh ein Agent an dem Platze
des Unglücksfalles erscheine, der einen
Thierarzt herzuzuziehen habe und ein
Gutachten ausgeschrieben werden müsse.
Nachdem der Verbands-Präsident darauf
aufmerksam gemacht hatte, daß die Land
wirthschaftskammer sich gegenwärtig mit
der Revision der Statuten der Vieh
versicherungsgesellschaften beschäftigte,wurde
der Verein Schleswig mit der Ausarbeitung
von Vorschlägen beauftragt, welche im
Stande sind, die genannten Uebelstände
zu beseitigen. — 3. Die obligatorische
Betäubung des Schlachtviehes vor dem
Schlachten. Referent: Der Verbands-
Präsident. Auch dieser Punkt der Tages
ordnung ist ein stetig wiederkehrender aus
den Verbandstagen. Bisher sind fast alle
Bemühungen des Bundes der deutschen
Thierschutzvereine auf diesem Gebiete bei
der Staatsregierung vergeblich gewesen.
Doch hat die Königliche Regierung zu
Schleswig auf eine Eingabe des Verbandes
eine Polizeiverordnung erlassen (1892),
nach welcher das Schlachten nur in ge-
schlossenen Räumen geschehen dürfe, der
Zutritt den Kindern verboten sei und die
Schlachtung nur nach vorhergehender Be
täubung zu geschehen habe. Es wurde
jedoch konstatirt, daß die Verordnung viel
fach übertreten würde, auch erstrecke sich
das Verbot nicht auf das jüdische Schächten.
Besonders geben die Hausschlachtungen
trotz der polizeilichen Verfügungen noch
zu vielen Thierquälereien Veranlaffung.
Ueber das jüdische Schächten entspann sich
alsdann eine sehr lebhafte Debatte, um
somehr, als der hiesige jüdische Schächter
Montag sehr eingehend das Schächten zu
vertheivigen suchte. Jedoch wurde von
fast allen Seiten das Schächten als eine
grausame Thierquälerei verworfen und fast
einstimmig derAntrog angenommen, die Kgl
Reg. zu ersuchen, die obligatorische Betäu
bung sämmtlichen Viehes einzuführen. Der
Vertreter des Hamburger Vereins, Herr
Buffe, stellte in sichere Aussicht, daß der
Hamburger Senat eine gleiche Verordnung
einführen werde, wenn unsere Regierung
damit vorgehe. — Wegen vorgerückter
Zeit wurde der folgende Punkt der Tages
ordnung „Ueber rationelle Winterfütterung
unserer Vögel", Berichterstatter Lehrer
Berfvd-Kiel, von der Tagesordnung abge
setzt. Auch der Antrag des Vereins
Friedrichstadt „Der Verbandtstag wolle
die Einzelvereine auffordern, die gegen die
wissenschaftliche Thierfolter gerichteten Be
strebungen zu unterstützen", erlitt ein
gleiches Schicksal; doch wurde auf Antrag
des Referenten, Lehrer Petersen hier be
schlossen, die Vereine aufzufordern, den
Bestrebungen der Bivesektion fortgesetzte
Aufmerksamkeit zu widmen. — Es folgten
dann praktische Fragen, besonders betreffend
Fangen der Fische. Es wurde mitgetheilt
daß in Friedrichstadt den Kindern das
Angeln und in Kiel das Aalstechen ver
boten sei. Der Verein Schleswig theilte
mit, daß demnächst eine Polizeiverfügung
betreffend das Angeln seitens der Kinder
und das Angeln mit lebendigem Köder
erlassen werde. Nach Schluß der Ver
handlungen vereinigte die Delegirten ein
gemeinsames Mittagsmahl.
schwarzem Bezug, 1 do. mit buntem
Bezug;
erner: 13 Mille „Superior«» Cigarren",
öffentlich an den Meistbietenden gegen
gleich baare Zahlung versteigert werden.
Sämmtliche Mobilien sind neu, und
iehen dieselben von Mittwoch-Vormittag
9 Uhr an im Saale des „Colosseums"
zur Ansicht.
Auction findet bestimmt statt.
Heidemauu, Gerichtsvollzieher.
Am Freitag, den 1. Septbr d. IS.,
Vormittags von 10 Uhr an, sollen im
Aufträge der Kais. Kanal-Kommission, beim
Materialien-Magazin der Kaiser!. Werst
am Sat issee, eine große Parthie nicht mehr
zur Verwendung kommende Utensilien als :
Schränke,Tische, Stühle, Böcke, Gardi
nen, Vorhänge, Lampen, Laternen,
Maaße, Reißschienen, Leiter, Ständer,
Kasten, Kessel unv viele a. S. m.
öffentlich an den Meistbietenden gegen
gleich baare Zahlung versteigert werden.
Heidemaun, Gerichtsvollzieher.
Auction.
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Künstliche Zähne.
C. Ehrichsen, Schloßplatz.
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F Miersch, Tapezier, Löwenstr.,
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Anzeigen.
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Die glückliche Geburt eines kräftigen
Knaben zeigen hocherfreut an
Goctzr, Leutnant u. Bezirks-Adjutant
und Frau Jenny, geb. Elder.
Rendsburg, den 28. Aug. 1899.
Auction.
Am Freitag, den 1. Septbr. d. Js.,
Vormittags von 10 und Nachmittags von
3 Uhr an werde ich in meinem Verstei-
gerungSlokal (Riedelbauch) hierfelbst, we
gen Ausgabe des Geschäfts:
1 Parthie Herren-, Damen- und
Kinderfußzeug, Röcke, Joppen, Hosen,
Westen, Hemden, Unterhosen, Unter
jacken, Strümpfe, Taschentücher, Hals
tücher, Handschuhe, Hosenträger, Hüte
u. Mützen,
ferner: verschiedene Uhrmachergeräthschaften
und viele andere Sachen mehr,
öffentlich meistvietend gegen gleich baare
Zahlung freiwillig versteigern.
Die Anction findet unwiderruflich statt.
Wahl, Gerichtsvollzieher'
Auktion.
Am Donnerstag, de» 31. August d.
Js., Vormittags von 10 Uhr an, sollen
Sterbefallshatber und wegen Ortsoerän-
derung im Colosseum Hierselbst
1 gutes aufrechtstehendes Fortepiano
(Nußbaum), 1 feines geschnitztes Mo
biliar, bestehend aus 1 Sopha, 2
Sesseln und 4 Stühlen (schwarz) mit
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Spiegel mit Marmorconsole, dazu
passend, 1 schwarze Säule, 1 feiner
Damenschreibttsch, 1 eich. Speisetisch,
6 Rohrstühle, 4 Nähtische, 1 feiner
Sophatisch, 1 Sopha- und 2 Sessel
gestelle, 1 Spiegelschrank, 1 Wasch
kommode, 3 gr. Spiegel, mit und
ohne Consolen, einige Bücherreolen,
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ff. ger. Mettwurst
(Winterwaare), empfiehlt die Schlachterei
von Joachim Söhruseu,
Neuestr. 51/52.