Full text: Newspaper volume (1899, Bd. 2)

2. Blatt. 
Şoii,rings Ausgabe. 
Nr. 200. 
zum 
Nendsbuŗgeŗ WoDenblatt. 
Dîksk Nnterhaìtimgs»Beilage wird dem „Rendsdurger 
Wochenblatt" einmal wöchentlich (Sonntags) bcigegeben. 
Sonntag, den 27. August 1899. 
Druck und Verlag von dem verantwortlichen Herausgeber 
H. Möller (H. Gütlein Nachf.), Rendsburg, Mützlenstr. 18. 
11) 
Zur Heslhilhte 
-er Kirche, des Kirchspiels und des 
Stadttheils Nen-sburg-Neuwerk. 
ftir die Jilbtlskiti kl MjiihrWii Bestthens 
zusammengestellt von 
1. Löst. 
(Siachdruck, auch auszugsweise verboten, 
wird strafgerichtlich bcr folgt.) 
V. Geschichtliche Notizen 
über die Kirchhöfe des Kirchspiels Neu 
wert, sowie über die Entstehung der Pest 
Kirchhöfe in der Rengsburger Gegend. 
Ueber den Kirchhof, welcher die Christ- 
und Garnisons . Kirche umgiebt, sind 
bereits die ältesten Nachrichten gegeben. 
Im Jahre 1828 wurde er außer Be 
nutzung gesetzt und wurde zu dieser Zeit 
ein neuer Civilkirchhof vor dem Neu- 
thore eingerichtet. Derselbe wurde am 
Sonntage den 21. September 1828 mit 
den beiden ersten Leichen, nämlich der 
des 73 Jahre alt verstorbenen Bürgers 
Friedrich Ernst Schütt und der eines 
9 bis IO Wochen alten Kindes des Ein 
wohners Passig durch Reden des Pastors 
Haussen und des Probsten Callisen bei 
Musik und Gesang eingeweiht. Der 
Gouverneur Prinz Friedrich zu Hessen 
und der Geheime Conferenzrath v. Schlan- 
busch folgten im Leichenzuge, denen die 
Kirchenvorsteher sich anschlossen. Eine 
große Menge Zuhörer und Zuschauer 
hatte sich eingefunden und heiteres schönes 
Wetter begünstigte die Feier. Die Ein 
richtung des Kirchsoses begann bereits 
im Jahre 1827. — Zur Zeit, als in der 
Altstädter St. Marienkirche unter Leitung 
des Architekten Holm die architektonischen 
Bauprinzipien mit der Pietät, die 
man den Todten und den Wohlthätern 
der Kirche schuldet, im Streite lagen und 
den Steg davon trugen, im Jahre 1853, 
(S. Geschichte der St. Marien-Kirche S. 276) 
wurde auch der Kirchhof bei der Christ, 
kirche in der jetzigen parkähnlichen Weise 
angelegt. Die Leichenstcine wurden ent 
fernt, mit Ausnahme zweier Begräbnisse. 
Das erste ist das gräflich Ahlesetdsche, 
welches nach einer Bestimmung der 
Familie vom Jahre 1792 nach Verlaus 
von 5O Jahren der Kirche verfallen sollte 
In der Nähe stehen außerdem noch 4 
Grabsteine, deren Beseitigung rechtlich 
wohl auch nicht sogleich thunlich war. 
(Chronik Rendsburgs Bd. 2 S. 667.) 
In der Kirche wurden, was nur zu billigen 
ist, die hohlen, dem Einsturze anheim 
gegebenen Begräbnisse, bis auf das unter 
der Sakristei, verschüttet. Im Jahre 1841, 
im November, wurde der Kirchhof bei der 
Kirche an Stelle der abgestorbenen Hecke 
mit Steinen und Eisengitter umgeben. — 
Am 21. Juli 1831 wurde eine Sicita- 
lion über die Herstellung einer neuen 
Pforte vor dem Kirchhofe der Christkirche 
ausgeschrieben. Dazu wurden 4 Steine von 
resp. IO und 7 Fuß Länge und c. 1000 % 
Schmiedearbeit als Ersorderniß bezeichnet. 
In »euren Jahren erhielt der Kirchhof 
vor dem Neuthore eine Vergrößerung 
in Richtung der früheren Westerrönselder 
Landstraße. 
Am 11. Apr. 1880 wurde die von der 
Administration der Spar-Leihkasse der 
Kirche geschenkte Begräbnißkapelle des 
Kirchhofes eingeweiht. 
Der Militairkirchhos soll an der jetzigen 
Stelle sich seit dem Jahre 1803 befinden. 
Im Nendsb. Wochenblatte vom Jahre 1839 
wird Prinz Karls Lünette als sogenannter 
alter Garnisonrkirchhos bezeichnet. Der 
alle Soldatenkirchhos lag an Stelle der 
jetzigen Obergschen Gärtnerei, wo viele 
Menschengebeine aufgegraben worden sind. 
Neben diesem Kirchhofe lag der alte Aukrug, 
der von der Wehrau den Namen bekam, 
bevor er in die Nähe des später erbauten 
Schützenhofcs verlegt wurde. Im alten 
Aukruge soll man ein Mal gehört haben, 
wie ein als Scheintodter begrabener Soldat 
in seinem Sarge rumorte. Der jetzige 
Militairkirchhos hat eine ganze Reihe 
von Denkmälern, die eine historische Be 
deutung haben, wehmüthigen Angedenkens 
der Kriege in den Jahren 1803 bis 1870. 
Möge Gott die Veranlassung zur Ber 
Mehrung derartiger Denkmäler verhüten 
Die ältesten Friedhöfe aus den Dörfern 
der Nähe Rendsburgs entstanden zu Anfang 
des 18. Jahrhunderts infolge der Pest, 
welche in früheren Zeiten, in welchen die 
Sanitätsverhältnisse noch überall im Argen 
lagen, unbehindert gräßliche Siegeszüge 
durch die Welt zu unternehmen vermochte. 
Nachdem die Pest 1709 in Polen grassirt 
hatte, wüthete sie in den Jahren 1711 
bis 1714 in ganz Deutschland. Im Jahre 
1711 kam sie über die Ostsee nach Kosten 
Hagen und gesellte sich hier zu einer 
andern grassirenden Krankheit, so daß in 
diesem Jahre in Kopenhagen 22 473 
Menschen hinweggerafft wurden. Im 
Jahre 1711 kamen, wie die Rendsburger 
Chroniken erzählen, einige „gemeine 
Leute" von Kopenhagen nach Rendsburg 
und nahmen ihr Logis in zwei Häusern, 
deren Bewohner angesteckt wurden und 
bis auf ein Kind ausstarben. Einige 
Kleidungsstücke der Verstorbenen wurden 
den Sklaven in Rnedsburg gegeben, wodurch 
unter diesen die Pest ausbrach. Bald 
waren auch die im Zeughause unterge 
brachten schwedischen Gefangenen angesteckt. 
Von diesen drang die Seuche unter die 
Garnison und unter die Bürgerschaft, 
welche mit dem Militair gemeinschaftlich 
die Wache bezog. Der Schrecken war 
groß. Die vornehmsten Bewohner Rends 
burgs, darunter auch der Geheimrath 
Amtmann von Fuchs, flohen nach Jenen 
stedt. In der Stadt suchte man durch 
Gebeie die Hülse Gottes vom Himmel 
herabzuflehen. Außer den gewöhnlichen 
Gottesdiensten wurden morgens und nach 
mittags Betstunden gehalten, in welchen 
einer der Prediger ein Pestgebet sprechen 
mußte. Aber der fromme Sinn vermehrte 
bei diesem Nebel die Gefahr. Die Bet- 
stunden waren sehr stark besucht; es wurde 
inbrünstig gebetet und gesungen, aber 
die Pest wüthete fort; manche Bewohner, 
die noch am Morgen die Kirche besucht 
hatten, lagen bereits am Nachmittage 
starr und kalt als Leichen auf dem Lager. 
Es starben wöchentlich in der Stadt von 
der Bürgerschaft nach einander 50, 54, 
58, 55, 48, 60, 66, ja im Zeitraume vom 
4. bis 10. Sept. 80 Menschen. Die Angst 
arbeitete der Pest in die Hände. Man 
gelobte, fortan jeden Monat einen Buß- und 
Bettag zu halten. Der fromme Glaube 
sah in der Pest ein Strafgericht Gottes, 
verhängt über die sündige Menschheit 
und dieser Glanbe war dem Bestreben 
hinderlich, die natürlichen Verhältnisse, 
welche die Verbreitung der Pest förderlich 
waren, zu erforschen und zu beseitigen. 
Endlich ließ sich Gott erbitten, die Pest 
nahm ab. Die Stadt war gänzlich zu 
Wasser und zu Lande durch einen Militair 
und Civil «Cordon von der übrigen Mensch 
heit abgesperrt, jedoch wurden in jeder 
Woche, am Dienstag und am Sonnabend 
aus der Contrescarpe Märkte abgehalten. 
Die Landleute mußten auf fürstlichem 
und königlichem Befehl der Stadt Lebens- 
mittel zuführen. In der schlimmsten 
Zeit scheinen die Landleute ihre Produkte, 
ohne sich aufzuhalten, an den bestimmten 
Plätzen hingelegt zu haben. Ein Rends- 
burger Chronist berichtet: „Anno 1712 ist 
hier eine starke Pestilenz gewesen, daß 
auch etliche Vornehme aus der Stadt 
nach Jevenstedt und anderswohin gezogen 
sind. Die Stadi ist auf beiden Seiten 
postirt gewesen, als vor dem holsteinischen 
Thor von den Bauern des Amts Rends 
burgs (sowie der königlichen Reiterei) und 
vor dem schleswigschen Thore von des 
Herzogs zu Schleswigholsteinischen Völkern, 
daß also hat niemand weiter gehen dürfen 
vor der Stadt, als wo aus beiden Seiten 
vor der Stadt ein Platz gemacht war, da 
sie haben Korn, Holz, Torf chnd andere 
Victualien kaufen können, haben aber 
allezeit gehen müssen, daß ihnen der Wind 
entgegen war, daß denen draußen nicht 
der Athem zuflösse und haben einander 
den Kauf zu gerufen. Dann haben sie 
das Getreide da aus eine Stelle, so mit 
Brettern ausgelegt war, hingeschüttet, da 
sie es weggenommen und das Geld haben 
sie in eine Schale mit Wasser werfen 
müssen, welches Wasser die draußen ab 
gegossen, dann das Geld nachgesehen und 
eine frische Schale mit Wasser wieder 
hinsetzen müssen. Nachdem nun Ihre 
Königl. Majestät Friedrich III. im Ausgang 
des 1712ten Jahres die Feldschlacht bei 
Gadebusch verlor und seine Völker wieder 
hier zusammengezogen hatte, ist die Pestilenz 
gottlob aufgehört. Da hatte erstlich alles 
Bettgewand und Kleider Verbrannt-werden, 
wo die Pest im Hause gewesen war, ein 
Ende. Weil der schwedische General 
Steenbock in Holstein mit seiner Armee 
fiel, waren sogleich die Thore frei und 
die fortgezogen waren, kamen wieder 
herein und war die Pest und alles Ber 
brennen vergessen und hat auch niemand 
etwas davon geschadet." — Viele Schuld 
an der Ausbreitung der bösen Seuche 
legte man dem Kommandanten von Schnitter 
zur Last. Dieser war, wie berichtet wird, 
ein wunderlicher Herr, welcher der Bürger 
schaft viele Verdrießlichkeit bereitete. 
Es wurde ein Oollsģlum sanitatis durch 
gesetzt, in welcher Abgeordnete der Bürger 
schaft mit dem Kommandanten zusammen 
kamen, um Vorkehrungen zu berathen, 
der Seuche Einhalt zu thun. Zuerst 
wurde durch eine Fürsprache des Obersten 
Bärtig und des Majoren Kölert durch 
gesetzt, daß die Bürgerschaft, welche 
bisher täglich 70 Mann zu den, gemein 
schaftlich mit dem Militair zu besetzenden, 
Wachen, hergegeben hatte, jetzt nur die 
Hälfte der Mannschaft zu liefern hatte, 
die Bürgerschaft ganz freizugeben, dazu 
war der Kommandant nicht zu bewegen, 
obgleich kein Feind zu befürchten und die 
Stadt ganz von Militair eingeschlossen 
war. Darauf erreichte man es, daß die 
Garnison von der Bürgerschaft getrennt 
wurde, und in den Bollwerken kampiren 
mußte. Der Dr. med. Jöns war ein 
Opfer seiner Amtspflicht geworden und 
scheint es nach dessen Tode der Stadt 
gänzlich an Aerzten gefehlt zu haben. 
Zwei „Pestbabiere" wurden aus Hamburg 
verschrieben, welche nahe am Walle, „die 
Schiffmühle (Schleifmühle?) hinunter" ein 
Pesthaus einrichteten, in welchem einige 
„Pestweiber" thätig waren. Vier „Kerls" 
mußten „die gemeinen Leute" in die Särge 
legen und ihre hinterlassenen Güter ver 
siegeln. Sie empfingen für ihre Thätigkeit 
3 A wöchentlich. Auch zwei schöne Leichen 
wagen wurden angeschafft, aber merk 
würdiger Weise opponirte die Einwohner 
schast gegen deren Gebrauch. Die Leichen 
wurden des Abends ohne Geläute zur 
Erde bestattet. Das Trauergeleite durfte 
nur aus 4 Personen bestehen. Die An 
schaffung von Leichenwagen scheint darauf 
hinzudeuten, daß die Leichen außerhalb 
der Stadt, vielleicht auf dem alten Sol 
datenkirchhofe bei dem alten Aukrug be 
erdigt werden sollten, wie 1684 auf dem 
Michaeliskirchhofe zwischen dem jetzigen 
Bahnhöfe und der jetzigen Strafanstalt. 
Auch damals war ein starker Widerwille 
gegen die Beerdigung auf einem besonderen 
Pestkirchhofe vorhanden. Für die noth- 
leidenden Armen Rendsburgs gingen von 
auswärts, besonders von Flensburg und 
vom königlichen Hause in Kopenhagen, 
milde Gaben ein. Beide Stadttheile waren 
in je 4 Viertel eingetheilt und mußten 
eine Rathsperson und 2 Bürger den Armen 
je 1 Alübisch wöchentlich verabreichen. End- 
lich wurde angeordnet, daß dem Statthalter, 
dem Amtmann, dem Kommandanten und 
dem worthabenden Bürgermeister (Eggers) 
eine Liste der Erkrankten und Verstorbenen 
eingereicht werden mußte. Die Listen des 
Bürgermeisters kamen ins Stadtarchiv 
auf dem Rathhause. — Die Pest raffte 
von der Bürgerschaft 800 Personen und 
ungefähr ebenso viele aus der Garnison 
hinweg. Rendsburg hatte in diesem Jahre 
ca. 1600 Todte, darunter alle Stadtdiener, 
Wächter und Umläufer. Besonders hatte 
die Pest unter der niederen Bevölkerung 
aufgeräumt. Die Buden und Keller standen 
ganz leer. Von der wohlhabenden Be 
völkerung starben einige Menschen. Mit 
dem Schluffe des Jahres hörte die Pest 
auf und kehrten Amtmann von Fuchs 
und andere Flüchtlinge in die Stadt 
zurück. — Die Pest wanderte weiter. Ein 
Rendsbnrger Chronist schreibt. A 1713, 
19. Aug. ist die Stadt Hamburg auch 
wegen der tloàģion von unserm König, 
wie auch von Hannover mit einigen Regi 
mentern postirt worden." Alle Absper 
rungen aber nützten nichts. Am 26. April 
1714 wurde Hamburg von der Postirung 
lidsrirst (befreit.) (Büfchingfche Chronik). 
In Westerrönfeld brach die Pest am 
2. Juli 1712 aus und starben daran 
23 Männer, 24 Frauen, 41 Kinder und 
15 Knechte und Mägde zusammen 104 
Personen, ohne Zweifel mehr als die 
Hälfte der Einwohner. Das Dors wurde auf 
Befehl des Amtmannes von Fuchs abge 
sperrt und wurde, da die Leichen nicht nach 
Jevenstedt gelangen konnten, bei dem Dorse 
ein Pestkirchhof eingerichtet Der Frühpredi- 
ger der St. Marien-Kirche, Magister Gottlob 
Lehmann, welcher in Jevenstedt vicarirte, 
weil dort Vakanz war, hielt die Ein- 
weihungspredigt über 1. Mos. 28, 16: 
Gewißlich ist der Herr an diesem Orte und 
ich wußte es nicht. Am Einweihungs 
tage wurden dort nicht weniger als 
12 Leichen beerdigt. Das Jevenstedter 
Todtenregister erzählt, daß in Wester- 
rönfeld eine Engel Kühl starb. Diese 
diente im Jahre 1712 bei dem Bürger- 
meister Cranz in Rendsburg. Als sie 
erfuhr, daß die Pest auch ihre Eltern 
hinweggerafft habe, wußte sie ohne 
Wissen und Willen ihrer Dienstherrschaft 
durch die Absperrungskette des Militairs 
zu gelangen und kam im elterlichen Hause 
an, wo sie den Dienstknecht, als einzige 
im Hause von der Pest verschonte Person, 
vorfand. Bald darauf verheirathete sie 
sich mit diesem, „Gesellen" Heinrich Schüll- 
dors aus ßSchülldorf und wurde das 
Brautpaar auf einem Sandhügel bei dem 
um das Dorf von den Breiholzern gezogenen 
Cordon getraut. Nach Schülldorfs Tode 
heirathete sie ihren zweiten Mann Jakob 
Kühl und wurde 86 Jahre alt. Der 
Westerrönselder Pestkirchhos wurde später 
nur für einzelne Armenleichen benutzt; 
die Leichen Westerrönfelds wurden wieder 
nach Jevenstedt gebracht, bis im Jahre 1831 
der Platz auf Veranlassung einiger Ein 
wohner eingefriedigt und zum Familien- 
begräbnißplatze eingerichtet wurde. Die 
Kosten wurden durch freiwillige Beiträge 
gedeckt. 
Auch im Dorse Schülp brach im Jahre 
1712 die Pest aus und zwar zur Zeit 
der Heuernte. Ats die Nachricht davon 
nach Jevenstedt kam, ging der Pastor, es 
wird wohl auch Magister Gottlob Lehmann 
aus Rendsburg gewesen sein, — nach 
Schülp, forderte alle Einwohner des Dorfes 
auf, sich auf den Genuß des heiligen 
Abendmahles bereit zu machen und aus 
einem freien Platze außerhalb des Dorfes 
zusammenzukommen. Daselbst theilte er 
das Abendmahl aus und weihte zugleich 
den Platz zu einem Begräbnißplatze ein. 
Die Zahl derer, die in Schülp an der Pest 
starben, war ebenfalls groß. Man sieht 
auf dem Kirchhofe noch jetzt Felsen mit 
der eingehauenen Jahreszahl 1712. 
Von Rendsburg gelangte die Pest auch 
ins Kirchspiel Nortors, wo im Dorfe 
Bargstedt viele Leute starben. Auch hier 
wurde ein Pestkirchhos angelegt. Leute 
aus Bargstedt, welche ihre Kinder getauft 
haben wollten, mußten 50 Schritt vor 
Nortors Halt machen, wo sich zur kirchlichen 
Handlung der Pastor und Küster aus 
Nortors befanden. 
Auch in Fockbeck soll 1712_ die Pest 
gewesen sein und gelangten die Leichen 
selbstverständlich nicht nach dem Kirchhofe 
im Neuwerk. Wahrscheinlich ist in diesem 
Jahre der Kirchhof hinter dem alten 
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