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im Kreise Rendsburg.
bis 12 Uhr Mittags erbeten.
Bei Betriebsstörungen
irgend welcher Art ist die regelmäßige Lieferung
dieses Blattes vorbehalten.
ch SLfisr Jahrgang«
Dem Blatt wird „Der Landwirth"
gratis beigegeben.
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Iveitag, den 12. August
1898.
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IRorgen-Berichte.
Friedrichstadt, 12. August. (Orig.-
Eelegramm des „Rendsb. lWochcnbl.")
^ie Düngerfabrik (Knochenmühle) der
Firma Stuhr & Lorenzen ist heute
Ņkorgen total niedergebrannt.
. Berlin, 11. August. Die Reichsdeutschen
111 Graz sandten heute an den Kaiser
wlgendes Telegramm: „Indem wir unserem
schmerze über den Tod des Schöpfers
deutschen Einheit, des Fürsten Bis-
ņiarck Ausdruck geben, wenden wir uns
°n unseren kaiserlichen Herrn, der für
diesen Schmerz so tief empfundene und
Zugleich so erhebende Worte gefunden hat."
Auch der Kirchenralh der deutschen
evangelischen Gemeinde, sowie sämmtliche
deutschen Vereine in Rotterdam haben dem
Kaiser zum Hinscheiden des Fürsten Bis
streck.ihr tiefstes Beileid ausdedrückt.
Sofia, 11. August. Der glänzende
e-N!Pfang, der dem Fürsten Ferdinand in
Montenegro zu Theil geworden ist, sowie
die Bestätigung von dem Abschlüsse eines
Politischen und militärischen Bündnisses
har hier außerordentliche Befriedigung
hervorgerufen.
Triest, 11. August. „Piccolo" meldet
aus Cettinje, daß zwischen hohen bul
garischen uud montenegrinischen Offizieren
militärische Konferenzen stattgefunden
haben, und daß zwischen beiden Ländern
ein Allianzvertrag unter russischem Schutze
abgeschlossen wurde. Die Balkanliga, der
auch Griechenland und Rumänien bei-
treten, verfolge einen friedlichen Zweck
ünd die Wahrung des status quo, werde
şi.ch aber der eventnellen Eppansionspolitik
einer benachbarten Großmacht widersetzen.
^Prag. 11. Aug. Das amtliche Prager
»Abendblatt" bezeichnet die Vorgang? in
Cettinje als lächerlich. Die Balkanfrage
ü^erde weder in Cettinje, noch in Sofia
Entschieden. Daß die Bäume nicht in den
Htwmel wachsen, sei vorgesorgt. Selbst
Rußland beurtheile die panslavistischen
"Mtriebe der letzten Zeit sehr abfällig.
Prag, 11. August. „Politik" meldet
aus Pilsen, daß daselbst bei einer militäri
schen Uebung, welche von früh 5 Uhr bis
Mittags 121/2 Uhr dauerte, zahlreiche
Soldaten an Sonnenstich und Hitzschlag
erkrankt sind.
Graz 10. August. Nach mehrtägiger
9roßer Hitze trat heute in den öster-
teich-schen Alpen plötzlich ein Wettersturz
bin mit Wolkenbrüchen, Hagelschlag und
Matulcheck.
4) Roman von Caroline Deutsch.
Stefan sah Hanka mit großen Augen
an. „Seit wann hast Du Dich so ver
wandelt und bist ein Fräulein geworden",
fragte er im höchsten Grave überrascht.
„Seitdem ich in Preßburg war, trag ich
Sonntags und an Feiertagen immer städtische
Kleider", versetzte Hanka mit geschmeichelter
Selbstgefälligkeit, denn sie deutete sein
Staunen zu ihren Gunsten.
„Du warst in Preßburg? Wann denn?"
„Voriges Jahr. Vater Gabor wollt',
ich sollte städtische Manieren lernen, doch
da er mich nicht lang' entbehren konnt',
bin ich nur den Winter über geblieben."
„Ihr habt mir ja aber nie ein Wort
davon geschrieben, wie von allem andern
nicht", sagte Stefan nicht ohne eine leise
Mißstimmung.
„Wir wollten Dich auch damit über
raschen", sprach begütigend Gabor, „weil
Äck ^^n, daß es Dich freuen würde,
mri„ì k'. einmal von einem verbannten
derweil" >"'"ner Jugend gelesen, dem,
Geister sein . 2ßeIt ""^zieht, gute
in („nt’i n ,, '-ch tn Ordnung halten —
s° s auch mit Dir sein Stefan "
Der sunge Mann aber'dachte, daß es
der Ueberraschungen ä „ viel gewesen wären
und daß er ohne sie befriedigter gewesen
ware; er sagte aber kein Wort, bis ihn
Hanka fragte, ob sic ihm denn in diesem
Kleide nicht gefiele.
„Mir gefallen diese zusammengepreßten
Leiber nicht", sprach er in seiner einfachen,
lrcimüthigen Weise, „diese vorn engen, jeden
Schneefall. Neuschnee bedeckt die Berge
bis tief herab. Die Kulturen sind stellen
weise vernichtet. Außer anderen Schäden
ind auch theilweise Bahnstörungen zu
verzeichnen.
Amsterdam, 11. Aug. Der Ansstand
der Arbeiter, welche die Ausschmückung
des Hafens für die Krönungsseierlichkeiten
ausführen sollten, nimmt jeden Tag
größere Dimensionen. Die Sozialisten
halten fortgesetzt Versammlungen ab und
entwickeln eine lebhafte Agitation, um
einen allgemeinen Ausstand während des
Krönungsfestes zu Stande zu bringen.
In allen Städten werden Meetings or-
ganisirt, um gegen den königlichen Hof
und speziell gegen die Krönungsseierllch
leiten zu protestiren. Das Zentralkomitee
des Ausschusses für diese Feste wird wahr
scheinlich das Geld, welches ihm von den
verschiedenen Stadtverwaltungen zur Aus
schmückung zugegangen ist, zurückgeben.
Rom, 11. Aug. Der Papst hat seit
einigen Tagen keine Audienzen ertheilt
infolge der Hitze und dadurch verursachter
Verdauungsstörungen. Sein Leibarzt
Lapponi verordnete Ruhe. Nach dessen
Versicherungen ist jedoch der Zustand nicht
beunruhigend.
Mailand, 11. August. In ganz Ober
und Mittel-Italien herrscht seit einigen
Tagen ein heftiger Orkan mit starken
Niederschlägen, welcher überall kolossalen
Schaden anrichtet. Aus Parma, Ra
venna und anderen Orten laufen Hiobs
nachrichten ein.
Santiago, 11. Aug. Der Jnsurgenten-
führerGareia hat Gibara eingenommen. Der
Platz war von den Spaniern unter Zurück
lassung von 1000 Kranken und Ver
wunderen geräumt worden. Es heißt,
daß Garcia gegenwärtig mit 8000 Mann
Holguin belagere.
London, 11. August. Die Blätter be
schäftigen sich mit der am 17. August er
folgenden Abreise des Lordmayors nach
Newyork und geben ihrer Meinung dahin
Ausdruck, daß diese Reise ein Beweis
dafür sei, daß die Freundschaftsbande
zwischen England und den Vereinigten
Staaten sich immer fester gestalten.
London, 11. August. „Standard" meldet
aus Hongkong, daß zwei amerikanische
Kriegsschiffe nach den philippinischen Ge
wässern abgedampft seien, um den Truppen
Aguinoldos Waffen zu liefern, falls diese
um die Freiheit der Philippinen kämpfen
wollen.
Schritt hindernden und hinten aufgebauschten
Kleider. Sie haben mir in der Stadt auch
nickt gefallen, und ich hab' immer mit stiller
Freude an unsere Bauernmädchen hier in
kurzen flatternden Röcken, unbeengten Miedern,
zierlichen Kopf- und Halstüchern gedacht.
Es ist mir ordentlich warm ums Herz ge
worden, als ich die erste Dirne zu Gesicht
bekam."
„Der Stefan denkt doch in allen Dingen
anders als wir", sagte der Vater mit
leisem, mißbilligenden Kopfschütteln, „und
es ist kaum zu glauben, wenn man bedenkt,
daß er so lange in der Welt gewesen, so
viel anderes gesehen und kennen gelernt hat.
Der Bauer liegt ihm mehr im Blut als
Dir und mir, die wir fast nie diesen
Bauernwinkel verlassen haben. Doch behalt'
nur Deine Kleider, Hankuska, die Dir so
viel Freude machen! Wenn sich die Leute
im Ort daran gewöhnt haben, so wird er
es auch. Diese haben überhaupt gar kein
solch' Wesen davon gemacht, denn einem
Semany und was dazu gehört, ist — so
manches erlaubt .... auch wissen sic, daß
Du mehr als vermögend bist und Dir auch
vieles gestatten kannst. Und der Stefan
ist, glaub' ich, nur darum so versessen auf
Alles, waS früher war", fügte er wie
scherzend hinzu, „weil er es lange entbehrt
hat. Das wird sich auch geben. Doch
jetzt kommt zur Kirche, Kinder, sonst wird
es spät!"
Noch nie war cs Stefan derart zum
Bewußtsein gekommen, wie sehr geehrt sein
Vater im Orte war. Er war ja so lange
auswärts gewesen und früher wohl zu jung,
um es sich derart bewußt zu werden. Als
sie durch die Straßen schritten, grüßte Jeder
London, 11. August. Das Protokoll
der spanisch-amerikanischen Friedenspräli
minarien bestimmt als Ört der Verhand
lungen Paris. Ebenso trifft es ein
Arrangement für die Basis eines Waffen
stillstandes.
Madrid, 11. August. Dem H. C. wird
gemeldet: Der französische Botschafter
Cambon wurde ermächtigt, das Friedens
protokoll namens Spanien zu unterzeichnen.
Madrid, 11. August. Der spanische
Botschafter in Paris telegraphirte, daß
die Schlußnote Amerikas bereits in seinen
Händen sei. In dem heutigen, von der
Königin präsidirten Ministerrath wird
also vermuthlich die Entscheidung fallen.
Madrid, 11. August. Die Cortes sollen
behufs Ratifizirung des Friedens in der
nächsten Woche einberufen werden. Diese
Einberufung wird von der Presse in durch
aus abfälliger Weise besprochen. Die
„Epoea" ist nicht mit dieser Maßnahme
einverstanden. Die Abtretung des Terri
toriums hängt nur von der königlichen
Gewalt ab. Das Blatt „National" glaubt,
daß diese Znsammenberufung der Kammer
nicht nützlich sei, da Mittheilungen über
die gegenwärtigen Zustände infolge der
Censur doch nicht gemacht werden konnten.
Washington, 11. August. Aus San
Francisco wird gemeldet, daß 2000 ame-
rikanische Soldaten nach Manila eingeschifft
worden sind und 5000 weitere Truppen
durch eine Transportgesellschaft dahin be
fördert werden.
Washington, 11. August. Nach dem
letzien Berichte des Generals Shaster ve
NKslamd.
Ossterreich-UrrgKl-u.
Cattaro, 11. Aug. Fürst Fer
dinand von Bulgarien traf heute
früh 6 Uhr aus österreichischen Boden ein
und wurde mir militärischen Ehren
empfangen. Die Spitzen der Behörden
begrüßten den Fürsten, die Schiffe trugen
Flaggenparade.
Fürst Ferdinand von Bulgarien sprach
dem Kaiser Franz Joseph seinen
Dank aus für den ihm bereiteten Empfang.
Budapest, 11. August. Man konnte
einen Augenblick zweifelhaft sein, ob nicht
die Weigerung des Barons Banffy, auf die
österreichische Forderung eines neuen Aus
gleichs-Provisoriums einzugehen, auch über
Ungarn eine parlamentarische Krise herauf
beschwören würde. Indessen scheint es,
als ob jetzt die österreichische Regierung in
dieser Frage zur Nachgiebigkeit bereit sei
nackdem man die höchste Stelle überzeugt
hat, daß Ungarn an den politischen Ver
hältnissen nichts ändern wolle, auch wenn
die wirthschaftliche Trennung von Oester
reich vollzogen werden sollte. Der Nemzet
stellt als anerkanntes Organ der Regierung
offen fest, daß die ungarische Regierung
ein neues Provisorium ablehne. Sie stehe
auf der Grundlage des Selbstbestimmungs
rechtes Ungarns, nur müsse die Wirth
schaftiiche Selbständigkeit als eine rein
wirthschaftliche Frage, frei von politischen
Mißdeutungen im Sinne der Partei der
äußersten Linken behandelt werden. Hier
glauvt man, dieser Standpunkt der ungai-
trug die Gesammtzahl der Kranken bei scheu Regierung habe bei der Jschler
der amerikanischen Armee bei Santiago Audienz des Grafen Goluchowski volle
2830, davon 2043 Fieberkranke. Unter Würdigung gefunden. Daher wird die
den letzteren waren 233 Neuerkrankte. Lage heute hier ruhiger beurtheilt.
ausfindig gemacht und verhaftet. Der
junge Mann wirb zur Untersuchung seines
Geisteszustandes nach Innsbruck überführt
werden.
England.
London, 11. August. Der Unterstaats-
[efretär des Aeußeren Curzon ist als
Lord Elgins Nachfolger zum Vieekönig
von Indien ernannt worden. — Der
deutsche Botschafter Hatzseldt ist auf Urlaub
nach Paris abgereist.
Eine baldige Schlichtung des Kohlen«
streiks in Cardiff ist nach einer Meldung
von dort zu erwarten. Die Directoren
und die Arbeiter von der Tredegar Coal
und Iron Company und gleicherweise die
in Rhynmey haben Verhandlungen zum
Zweck einer unabhängigen Regelung auf
der Grundlage eines Minimallohnes ein
geleitet. Man glaubt, ihr Beispiel werde
sehr großen Einfluß ausüben.
Italien.
Mailand, 10. Aug. In Como bemäch
tigte sich gestern ein Postillon, welcher
beauftragt war, die Postsäcke zur Bahn
zu befördern, der Geld- und der 22 ein
geschriebenen Briefe und floh mit den
selben wahrscheinlich über die nahe
schweizerische Grenze.
Dkerrmark.
4 Kopenhagen, 10. Aug. Wie die „Berlinske
Tidende" mittheilt, hat die Regierung in
der Erwartung der späteren Bewilligung
durch den Reichstag 500 000 Kronen für
die Seebefestigung Kopenhagens verausgabt.
Dieser Betrag ist zum größten Theil zur
Ergänzung des Munitionsvertrags ver
wendet worden.
Die Zahl der Todesfälle betrug 10.
Madras, 11. August. Hier ist eine
Cholera < Epidemie ausgebrochen. Man
zählt in der Woche 38 Todesfälle.
London, 11. Aug. Infolge der be
drohlichen Meldungen aus Peking werden
in maßgebenden Kreisen die russisch-eng
lischen Beziehungen als äußerst gespannt
bezeichnet. Der neuernannte Botschafter
in Petersburg hat sich infolge telegra
phischer Ordre von Kopenhagen nach
Petersburg begeben.
London, 10. August. Lord Salisbury
und Gemahlin reisten heute nach Frank
reich ab.
zuerst; sogar der Notar, der ihnen vorüberkam,
lüftete mit besonderer Hochachtung den Hut.
Bei der Kirche wurde ihnen der Bortritt
gelassen, und als sie hereintraten, machten
die Leute Platz, um sie zu ihren Sitzen,
die am obersten Ende sich befanden, gelangen
zu lassen. Ja, er war geehrt, sein Vater,
wie kein Zweiter im Orte! . . . . Nach
dem Gottesdienst ging der Richter ins Ge
meindehaus, da einige kleine Angelegen
heiten zu ordnen waren, und zu Stefan
und Hanka gesellten sich die jungen Burschen
aus dem Orte.
„Wie lst's, Stefan Semany? Willst
Du mit uns halten wie in alter Zeit und
kommst Du heut' Nachmittag zu Tanz und
Kegelspiel, oder sind wir Dir nicht
mehr gut genug, weil Du in der Welt
gewesen bist?" fragte einer von ihnen.
„Was hat die Welt damit zu schassen?
Ich bin der ich war", versetzte Stefan
einfach.
„So bist Du anders, als die Hanka
Holug. Seitdem sie die städtischen Kleider
trägt, ist ihr keiner mehr gut genug. Es
wagt sich auch unsereiner nicht mehr an sie
beim Tanz heran."
„Sie soll heut' mit Jedem tanzen", sagte
Stefan mit seinem schönen Lächeln. „Und
nicht wahr, Hanka, mir zur Liebe wirst
Du es thun?"
Stefan hatte gedacht, sein Vater würde
gegen sein Vorhaben, Nachmittags zum
Tanze zu gehen, Einspruch erheben, da dies
vielleicht auch nicht mehr zu seinen Plänen
paßte. Doch darin irrte er sich. Gabor
Semany war ein zu kluger Mann, um
etwas zur unrechten Zeit zu thun . . . .
eine Frucht einzubringen, die noch nicht reif
Der „Pesti Hirlap" bezeichnet die Lage
für Ungarn und Banffy als sehr kritisch
und sagt, in Wien herrsche die Meinung
vor, daß der Widerstand Ungarns un
bedingt gebrochen werden müsse.
Wien, 11. August. Graf Thun reist
heute Abend nach Ischl, wo Baron
Banffy ebenfalls eintrifft.
Man schreibt aus Wien: Wie man sich
erinnern dürste, entwendete vor einiger
Zeit ein junger Baron seiner Tante etwa
70000 Gulden in Werthpapieren, worauf
er sich nach Amerika einschiffte. Knapp
vor der Landung wurde er jedoch verhaf
tet. Auf der Rückfahrt gelang es dem
Baron indeß, sich seinen Wächtern zu ent
ziehen, allein er wurde dann in Spanien
war. Wozu sollte er im vorhinein eine
nutzlose Aufmerksamkeit erregen, die nur
Entfremdung hervorrufen konnte? Man
wußte es zu schätzen, wenn er unter den
Bauern am Schenktisch Platz nahm, trotzdem
er im Grunde selber auch nur ein Bauer
war. Wenn er das erreicht haben würde,
waS er wollte, wenn er ein Herr von
Semany heißen würde, würden sich die
Bauern schon von selber fernhalten; bis
jetzt war er noch das, was sie waren: ihr
Richter, und so konnte sein Sohn noch getrost
mit den Burschen Kegel schieben und die
Dirnen im Tanze drehen.
Bevor Stefan mit Hanka fortging, bat
er sie, ihm zu Liebe ihre alte Bauerntracht
anzulegen, sie gefiele ihm viel besser darin.
Aber das Mädchen fühlte sick durch das
Ansinnen fast beleidigt: sie hatte schon so
einen stillen, großen Zorn auf Stefan. Sie
hatte geglaubt, einen besonderen Triumph
zu feiern, wenn sie sich ihm in den städtischen
Kleidern präsenliren würde; statt dessen
hatte sie fast eine Niederlage erlitten. Das
war ein harter Schlag für ein eitles, ein
gebildetes Gemüth, wie eS das ihre war.
„Das fällt mir gar nicht ein", sagte sie,
„worin unterscheide ich mich denn von
meinen Mägden und Tagelöhnerinnen, wenn
ich wie sie gekleidet geh'? Ich bin ihr Du,
ihre Hanka; so nennen sie Mch Fräulinka,
und das behagt mir wohl."
Stefan sah sie befremdet an. „Liegt
denn der Werth in dem Stoff, in dem
Stück Zeug, das man trägt, und ob es so
oder so geschnitten ist?" versetzte er. „In
dem Menschen liegt er, wenn er welchen besitzt."
„Das versteh' ich nicht, dazu bin ich zu
dumm," sprach sie, und ihre weißen Zähne
JmZķà.
— Der Kaiser hörte gestern in Wilhelms
höhe den Vortrag des Vertreters des
Auswärtigen Amts, Gesandten Grafen
Wolff-Metlernich und empfing heute Mittag
nach der Rückkehr von einer gemeinsamen
Uebung der Truppen der Garnisonen
Cassel, Arosen und Marburg den Fürsten
zu Waldeck und Pyrmont.
— Mit dem Kaiserpaar werden,
wie die „Potsd. Ztg." meldet, der erste
Zug der Leibgendarmen des Kaisers und
der zweite Zug der Leibgendarmen der
Kaiserin die Orientreise antreten, bestehend
aus je zehn Mann. Diese erhalten voll
ständige Tropenausrüstung und zwar Kork
helme (hinten mit Schleier), weißen Drill
anzug, gelbes Bandalier und Stiefel. Die
blitzten wieder, aber nicht, weil sie lächelte,
sondern weil ihre Lippen trotzig und gering
schätzig aufgeworfen waren. „Ich weiß
nur, daß ich mich grad' so gefall' und auch,
daß sich nicht Jeder beim Tanz an mich
heranwagt, wie Du's ja von Josek, dem
Schlosserssohn, schon heut' gehört hast.
Wenn ich mit einem Burschen tanz', dann
ist's . . . eine besondere Gunst von mir;
aber jeder Pferdeknecht oder Tagelöhners
sohn soll mich nicht dazu auffordern dürfen."
Stefan antwortete nicht, aber — ein
kaltes, fremdes Gefühl berührte leise sein
Herz, und in dieser Mißstimmung gingen
beide fort.
Tura war meistens von Bauern bewohnt,
obgleich es ein kleiner Marktflecken war.
Bürger gab es wenige, man rechnete ļbte
paar Krämer und Handwerker dazu. Die
Honoratioren setzten sich aus der Geistlichkeit,
dem Kommisssar, Notar, den Steuerbcamten,
aus dem Arzt und Apotheker zusammen.
Die letzteren hielten sich strenge geschieden,
verkehrten nur miteinander und hatten im
großen Wirthshaus ihr Herrenstübchen, das
mit Ausnahme von Gabor Semany kein
Bauernfuß betreten durfte.
Zwangloser verkehrte die junge Welt
miteinander, besonders der männliche Theil,
der an den Belustigungen der Bauernjugend
regen Antheil nahm.
Das große Wirthshaus oder die Brennerei,
wie man es nannte, das zum Sonntags-
Vergnügen diente, lag am Markte. Ein
großer Hof trennte es davon, worin \6et
schönem Wetter getanzt wurde. Einst diente
die große Stube im Parterre dazu. Ein
mächtiges Schild war über dem Hofthore
befestigt, worauf ein weißer Ochse in höchst