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Vereine umfassen, deren Interessen
Holzhandel und Holzverkehr liegen.
Ein großer Bankerott ist
Potsdam und Umgegend gegenwärtig das
Tagesgespräch. Derselbe betrifft das dort
seit etwa zwölf Jahren bestehende M e h l
und Getreide-En grosgeschäf
Albert Behrends & Co. B. hat sich heim
lich entfernt. Die Schulden, die er hinter
lassen, betragen ca. 450 000 Mk. Behrends
galt als ein strebsamer Kaufmann, ließ
sich aber in der letzten Zeit auf sehr ge-
wagte Spekulationen ein, die ihm große
Verluste beibrachten.
Das Recht der Presse zur Kritik
von Mißverständen ist vom Stettiner
Landgericht in einer Verhandlung
gegen den „Volksboten" dort anerkannt
worden. Das Blatt hatte über Mißbrauch
des Züchtigungsrechts an einer Schule
berichtet, worauf Strafantrag von der
vorgesetzten Behörde des Rektors, von der
Regierungs < Abtheilung für Kirchen- und
Schulwesen, gestellt worden war. Dieses
Strafverfahren ist jetzt eingestellt
worden. Das Landgericht in Stettin hat
in der Begründung des Beschlusses au :
Einstellung des Verfahrens ausgesprochen
Dem Angeschuldigten als Redakteur muß
das Recht zugesprochen werden,
Mißstände der Schulverwaltungen seines
Wohnortes zur Sprache zu bringen. Sehr
häufig ist dies bei der Aengstlichkeit des
Publikums, direkt mit Beschwerden den
Verwaltungsbehörden gegenüber zu treten,
der einzige Weg, um wünschens
Werthe Abhülfe zu schaffen.
Memel, IO. Okt. In Sachen der Frau
Friedmann, welcher, wie früher gemeldet,
beim Ueberschreiten der russischen Grenze
wegen eines Rubels, den sie an die
russischen Zollbeamten zu zahlen gehabt
hätte, von letzteren 2466 Rubel abge
nommen wurden, verfügte der russische
Finanzminister Witte die Aushebung der
Konfiskation und die Zurückzahlung des
Geldes an Frau Friedmann. Der be
treffende Zolldirektor ist versetzt worden.
Eine heitere Geschichte wird dem „Glei-
witzer Jntelligenzblatte" von einem dortigen
Geschäftsmanne erzählt. Der Storch hatte
hatte ihm einen prächtigen Jungen gebracht.
Hocherfreut schrieb er an seinen Bruder:
„Heute ist bei mir ein Junge angekommen,
der sich für Deinen Neffen ausgiebt!"
Postwendend kam die Antwort: „Wie Du
weißt, habe ich keinen Neffen. Glaube
dem Betrüger nicht, sondern wirf ihn zum
Tempel hinaus! Das beste aber ist: Ein
sperren!" Erst ein zweiter Brief mußte
den „Onkel" aufklären.
Papenburg, 10. Okt. Eine empfind
liehe Strafe verhängte heute da
Schöffengericht gegen den Glasarbeiter
Günther wegen Sachbeschädigung. Er
hatte gelegentlich der letzten Scdanfeier
den Gummireifen eines Fahrrades,
das ein Krieger in dem Festhause nieder
gestellt hatte, durchschnitten. Das Gericht
erkannte dem Antrag des Amtsanwalts
gemäß auf eine Gefängnißstrafe von vier
Monaten.
Ein Magdeburger Kaufmann erhielt
von seinem im dortigen Artillerie-Regiment
als Einjähriger dienenden Sohne die brief
liche Mittheilung, daß er sich in der Nacht
zum 6. Oktober am Schwanenteiche zu
Leipzig entleiben werde. Der bestürzte
Vater eilte nach hier und erfuhr, daß ein
solches Ereigniß polizeilich nicht gemeldet
sei. Vergangene Nacht aber wurde der
Dreiundzwanzigjährige in den Anlagen
planlos umherirrend angetroffen und ver
haftet. Auf dem Flur der Polizeiwache
des Naschmarkts angekommen, zog der
Mann schnell einen Revolver und er
schoß sich. Liebeskummer soll das Motiv
der That sein.
Köln, 10. Okt. In Gerolstein, wo seit
einiger Zeit Neubohrungen Seitens der
Gesellschaft „Gerolsteiner Sprudel" vor-
genommen wurden, brach heute mit un-
geheurer Gewalt eine Quelle in einem
Strahl von 40 m hervor.
Aus München berichtet die dortige All
gemeine Zeitung: Von den am Sonntag
abgehaltenen Flachrennen auf der Oktober
festwiese wird nachträglich noch eine Episode
bekannt. Einer der Rennbuben, der als
einer der ersten einpassirt war, wollte nach
der Preis - Vertheilung in seiner über
strömenden Freude dem Ersten Bürger-
meifter mit aller Gewalt ein Zweimark-
stück in die Hand drücken, und als dieser
das Trinkgeld lächelnd ablehnte, bot er
das Geldstück direkt originell dem Prinz
Regenten an, der allerdings anfänglich
eiwas erstaunt war, später aber, als ihn
Bürgermeister v. Borscht über den Sach
verhalt aufklärte, recht herzlich über den
kleinen Zwischenfall gelacht hat.
issel, 10. Octbr. Rudolf Weidemann
der Besitzer der Buch-, Kunst, und Musi
kalienhandlung, in Firma Brunnemann
Co. auf dem Königsplatz, hat sich heute
Mittag auf dem Friedhofe erschossen.
Oldenburg, 9. Okt. Die Bahnsteig
perre, welche am 17. Mai d. I. für
den Bahnhof Oldenburg eingeführt wurde,
ist von der großherzoglichen Eisenbahn
direktion wieder aufgehoben worden. (Glück
liche Oldenburger!)
Die abnehmende Kaufkraft
des Landes zeigt sich auch in den
reichen Hansastädten. Beweis dessen ist der
neueste Bericht der Handelskammer
zu Lübeck. Derselbe enthält an verschiedenen
Stellen Klagen über die abnehmende Kauf
kraft des Landes. So wird das Geschäft
in Manufakturwaaren als kaum zufrieden
'tellend bezeichnet, „da die Käufer vom
Lande fehlten". Der Handel in Tuchwaaren
geringer gewesen als in den voraus
gegangenen Jahren. Als Ursache bezeichnet
die Handelskammer „die recht schlechten
Kreditverhältnisse in allgemeinen und die
eringere Kaufkraft des Lan-
es". Dergleichen Zugeständnisse sollten
doch Stoff zum Nachdenken geben. Nur
die Ramschsachen werden noch gekauft.
Wie wenig Leute fragen darnach, ob sie
eell bedient werden? Billig, billig!
das ist heutzutage die Loosung. Wann wird
endlich die Zeit wieder kommen, daß die
Leute einsehen lernen, daß Stadt und Land
sich weit besser stehen, wenn die alte Soli
dität in Einkauf und Verkauf wieder zu
Ehren gelangt? Nicht Zwangsinnungs
gesetze können uns helfen, nicht National-
Socialisten, nicht Socialdemokratie, nur
das e i n e ist möglich, Handel und Gewerbe
wieder zur Blüth e zu bringen: R e e l l i t ä t.
Deshalb kaufe reelle Waare
und zahle für gute Sachen
einen guten Preis!
Provinzielles.
Oldesloe, 10. Oct. In den zwischen
hier und Reinfeld an der Trave reizend
belegenen Ortschaften Groß- und Klein-
Barnitz wird die Gänsemast in einem
Maßstabe betrieben, wie wohl kaum in
irgend einem anderen Orte Deutschlands.
Der Landmann Gäbe in Groß-Barnitz hat
in seinen Verschlägen gegenwärtig etwa
8000 Gänse, die größtentheils aus Pommern
bezogen worden sind, untergebracht, die,
nachdem sie mit eingeweichtem Mais ge
mästet worden sind, geschlachtet und in den
Handel gebracht werden. Das Gewicht
der gemästeten Gänse differirt zwischen 10
und 20 Pfund. Der Preis stellt sich
augenblicklich auf 65 Pfg. pro Pfund
Die überdachten Stallungen werden während
der Nacht durch Laternen, die an hohen
Pfählen angebracht sind, erleuchtet, da die
Erfahrung lehrt, daß die Dunkelheit die
Gänse beunruhigt und die Mästung be
einträchtigt. In Klein-Barnitz wird die
Gänsemast von den Landleuten Schramm
und Tidow im Großen betrieben. Die
Zahl der in Groß- und Klein-Barnewitz
im vorigen Jahre gemästeten Gänse betrug
nicht weniger als 13000.
Neustadt, 9. Oct. Ein fein gekleideter
Herr, der sich als Lehrer Meints aus
Blekendorf in's Fremdenbuch schrieb, hat
sich im Hotel Germania Hierselbst, Gastwirth
Schliemann, einer frechen Zechprellerei
schuldig gemacht. Er ließ sich hochfeine
Speisen und Getränke vorsetzen und lebte
herrlich und in Freuden, dann aber ver
schwand er, ohne an das Begleichen seiner
Zecke zu denken. Bis jetzt konnte man
den Preller nicht ermitteln.
+ Itzehoe, 10. Okt. Zu Ehren der
Anwesenheit des Generaloberst Graf von
Waldersee ist die Stadt reich beflaggt und
in einzelnen Straßen durch Guirlanden
festlich geschmückt. Zum Empfang am
Bahnhof hatten sich der Regimentskomman
deur Herr Oberst v. Bose, Herr Bürger
meifter Steinbrück, welcher die Begrüßungs
anspräche im Namen der Stadt hielt, sowie
verschiedene angesehene Persönlichkeiten ein
gefunden. ^ In Begleitung Sr. Excellenz
befanden sich die Herren General v. Lüde
mann, Oberstlieutenant Freiherr v. Gayl
und Major v Waßner. Nach Abschreiten
der Front der am Bahnhof aufgestellten
Ehrenbatterie begab sich Sr. Excellenz in
einem 4spännigen Wagen, von einer reiten
den Abtheilung eskortirt, nach der Woh
nung des Herrn Obersten v. Bose. Punkt
11 Uhr erschien alsdann der Generaloberst
mit Gefolge auf dem Kasernenhofe, wo die
Truppen schon Aufstellung genommen hatten
Nach einer kurzen kernigen Ansprache des
Oberst v. Bose, in welcher er die Ehre,
welche dem Regiment dadurch zu Theil
geworden, hervorhob, schloß derselbe mit
einem Hoch auf den Grafen v. Waldersee
Se. Excellenz dankte in bewegten Worten
und gab seiner Dankbarkeit für die ihm
erwiesenen Ehren in einem dreifachen Hoch
auf den Kaiser Ausdruck. Die Parade
verlief in schönster Weise. Nachmittags
tattete Se. Excellenz sämmtlichen verhei-
ratheten Offizieren Besuche ab. Nachmit-
tags war Festessen im Offizierkasino. Abends
Feuerwerk. Bei der Abfahrt bildeten die
Truppen mit Fackeln Spalier. Abends
8 IS Uhr trat Se. Excellenz im Salonwagen
die Rückreise an. Se. Excellenz trug die
Uniform seines Regiments.
Aus Amerika gelangte in der Gegend
von Heide die amtliche Nachricht, daß ein
vor vielen Jahren ausgewanderter Land-
mann, Namens Ott, ein Vermögen von
90 000 JL hinterlassen habe; dasselbe fällt
ca. 20 Erben verschiedenen Grades.
Zur Hebung der Erbschaft haben die Erben
die einleitenden Schritte gethan und einem
Rechtsanwalt die bezüglichen Vollmachten
übergeben.
îi Kiel, 11. Oktober. Nachdem der
dänische Dampfer „Johann Stern", welcher
nahezu vier Wochen die Passage im Kaiser
Wilhelm-Kanal für große Dampfer gesperrt
hatte, aus dem Fahrwasser geschleppt und
nach Kiel zur Reparatur geschafft worden
ist, hat sich am Sonnabend abermals eiu
Unfall auf dem Kanal ereignet. Der
deutsche Dampfer „Lotte", von der Ostsee
nach der Nordsee bestimmt und in Danzig
beheimathet, sowie der deutsche Dampfer
„Silesia" von Hamburg mit Stückgütern
nach Ulenburg unterwegs, rannten unweit
Holtenau zusammen. Während „Lotte"
die Reise fortsetzen konnte, mußte „Silesia"
den Kieler Hafen zur Reparatur aufsuchen.
Der Dampfer hat an Backbordbug, ober-
halb der Wasserlinie größeren Schaden
erlitten.
7Zx Friedrichstadt, 10. Oft. Gestern
hielt der Landw. Verein a. d. Eider in
hiesiger Stadt eine Generalversammlung
ab, in welcher u. A. über die Herstellung
einer organischen Verbindung des Vereins
mit der Landwirthschaftskammer verhandelt
wurde. Es wurde beschlossen, eine solche
Verbindung anzustreben, jedoch nicht durch
Vermittlung eines Kreisvereins, sondern
als Einzelverein. Die Gründe für diesen
Beschluß sind folgende: 1. würde vom Ge
biet des landwirthschaftlichen Vereins a. d.
Eider, welcher die vormalige Landschaft
Stapelholm und das Kirchspiel Schwab
'tedt umfaßt, letzteres Kirchspiel, weil zum
Kreise Husum gehörig, abgetrennt werden,
wenn der Verein einem etwa zu gründen
den Kreisverein Schleswig beitreten würde
Bezirk des landw. Vereins a. d
Eider sind die Boden-, Vieh- und Pferde
zuchtverhältnisse zu sehr verschieden von
denjenigen des übrigen Theiles des Kreises
Schleswig, als daß eine Verschmelzung mit
den andern Vereinen des Kreises zu em
pfehlen wäre. 3. Der diesseitige Vereins
bezirk hat eine zu sehr isolirte Lage im
Kreise. Der Direktor der Landirthschafts-
chule in Bredstedt, Herr Dr. Schacht hielt
darnach einen Vortrag über das Thema
Praktische Vorschläge, den landw. Betrieb
den gegenwärtigen Verhältnissen anzufassen
Schleswig, 10. Oct. Wie die „S. N/
erfahren, verweilen die Herren Geh. Bau-
und Regierungsrath Suadicani, Geh
Rath T e t e n s und Landrath Mauve
zur Zeit in Kopenhagen, um die mehr
jährigen Verhandlungen über die deutsch
dänischen Fischereigrenzen zum endgültigen
Abschluß zu bringen.
Kreis Eckernförde, 12. Okt. Die frei
willige Turner-Feuerwehr der Stadt Eckern-
chrde wird am Sonntag, den 18. d. M.,
ihr 25jähriges Stiftungsfest feiern und hat
dazu sämmtliche freiwillige Feuerwehren
des Kreises eingeladen. — Nach Feststellung
der endgültigen Ergebnisse der Volkszäh
lung vom 2 Dezember 1895 hat unser
Kreis eine Gesammt-Einwohnerzahl von
1299; davon kommen auf die Stadt
Eckernförde 6378, auf die Gutsbezirke
15 089 und auf die Landgemeinden 19 832.
Nach dem neuen Stempelsteuergesetz
vom 13. Februar 1895 sind seit dem
April d. I. alle neu aufgestellten Feuer
versicherungs-Verzeichnisse, die sogenannten
Policen, stempelflichtig. Alle Versicherun
gen bis 3000 Mk. sind stempelfrei; von
3000 bis 10000 Mk. kostet der Stempel
auf 1 Jahr 10 Pfg., von 10 000 bis
20 000 Mk. 20 Pf. und so fort. Diese
Bestimmungen dürften in unsern ländlichen
Bezirken noch wenig bekannt sein.
à Eckernförde, IE. Okt. Die Geflügel-
Ausstellung für den Kreis Eckernförde wird
in diesen Tagen abgehalten. Die Hoff
nungen. die auf dieselbe gesetzt worden,
sind auf das weitgehendste in Erfüllung
gegangen. Der Katalog weist 158 Num
mern Geflügel und außerdem noch zahl-
„Wohlit hier Herr Peter Bols?" fragte Lork.
„Ja, haben Ste mit ihm zu sprechen?"
„Ich soll ihm einen Brief übergeben."
„Nun, geben Sie her,ich muß ohnedies eben hinauf."
„Entschuldigen Sie, mein Herr hat mir befohlen,
ihn nur Herrn Bols persönlich einzuhändigen." 34
„Ah so! dann gehen Sie nur hinauf in das erste
Stockwerk."
„Besten Dank."
Während Lock mit dem Portier sprach, war Coli
bri unbeachtet in den Hof geschlichen und nun eilten
die beiden Uebelthäter zusammen die Treppe hinauf,
welche zu Bols' Wohnung führte.
Sie läuteten, man vernahm ein leises Geräusch, die
Th«r ging auf und sie standen Francesca gegenüber,
welche mit erstaunten Blicken die Fremden betrachtete.
„Ich bin der Kamerdiener des Herrn Baron v.Ber-
v«>," sprach Lork.
Die Wirkung dieser Worte war ein« magische; die
Augen der Stummen leuchteten, mit einer freundlichen
Gebende ließ sie den vernieinttichen Abgesandte i ein
treten. Colibri blieb im Treppenhause stehen; sie reichte
Lork eine Tafel und ««achte ihm begreiflich, er solle
sein Begehren darauf niederschreiben.
Lork schrieb mit ungeübter .Hand: „Bin Diener des
Herrn Baron von Bervon und komme im Auftrage
meines Herrn."
Fraucesca nahm die Tafel und entfernte sich.
Ohne eine Sekunde Zeit" zu verliere», öffnete Lork
die xbttr und Colibri schlüpfte in den Raum.
„Die Stumme kommt gleich wieder, verbirg Dich
da rechts, hinter jener Thür," flüsterte Lork. Inzwischen
war Francesca in das Kabinett des Grafen getreten.
»Was giebt es?" fragte er sich von dem Sosa ein»
porrichtend, Francesca reichte 'ihm die Tafel.
Der Gras sprang wie elektrisiert in die Höhe. „Führe
ihn rasch herein." befahl er hastig.
Francesca entfernte sich.
„Endlich," murmelte der Graf, „endlich wird sich
das Rätsel lösen. Der Elcitde!"
MUM
reiche andere Ausstellungsgegenstände auf.
Das ganz- Arrangement der Ausstellung
darf als ein vollkommen gelungenes be
zeichnet werden; vorzugsweise das Käfig
material, das Alles für diese Ausstellung
neu angeschafft ist, giebt dem Ganzen ein
vollendetes Ansehen. Die Anschaffung be
reitet dem Verein freilich bedeutende
finanzielle Schwierigkeiten. In Anbetracht
des guten Zweckes der Ausstellung hat die
hiesige Sparkasse sich in anerkennenswerthe-
ster Weise erboten, einen Theil des Defi
zits zu decken. Ebenfalls hat dir Kreis-
ausschuß 100 M. für die Ausstellung an
gewiesen. Hoffentlich werden auch tzjx
städtischen Kollegien eine Beihülse nicht
versagen. Als Preisrichter fungirten die
Herren Selmer in Kiel und Fuhrmann in
Schleswig.
X Eckernförde, 11. Okt. Heute wurde
in Stadt Hamburg Hierselbst der dies
jährige Radfahrer-Herbstgautag abgehalten,
auf dem säst alle Vereine des Gaues 31
vertreten waren. Nach dem vom Vor
sitze,^idenden Ovens-Schleswig zunächst er
statteten Bericht über di: letzte Fahrsaison
zählt der Gau 700 Mitglieder; das Gau-
vermögen hat sich von 900 aus 600 Jt
vermindert. Im Ganzen sind für sport
liche Zwecke 1300 Jl verausgabt. An
die Rechtschutzkommission des Bundes ist
ein Antrag des Gauvorstandes eingegangen,
wegen bessere Behandlung der Fahrräder
beim Transport auf der Eisenbahn. Der
Antrag des Gaues, zum diesjährigen
Bundestag die Bundesoerathungen von
den Bundesfestlichkeiten zu ' trennen,
wurde abgelehnt; Dasselbe Schicksal hmen
auch die allermeisten übrigen Anträge.
Beschlossen wurde, den Berufsfahrer Uren-
Hamburg, welcher im Vorjahre als solcher
im Amateursahren Hadersleben—Eidelstedt
den 1. Preis errang und die Rückgabe
desselben verweigert, bei der Staatsanwalt-
chaft wegen Betruges zur Anzeige zu
bringen. Ueber die Gründung eines
Schleswig - holsteinischen Radfahrerbundes
hat seit dem vorigen Frühjahr nichts ver
lautet und scheint die Absicht, einen solchen
Bund zu gründen, aufgegeben zu sein.
Die Zahl der pcämiirten Preistouren
ist geringer als im Vorjahre, goldene
Medaillen gelangten sieben zur Ausgabe.
Beschlossen wurde, für Korso-, Kuust-
uud Reigenfahren einen besonderen Fahr
wart zu wählen und demselben Sitz und
Stimme im Gauvorstande zu gewähren.
Gewählt wurde Trede-Kiel. Ferner wurde
beschlossen, den Gauvorstand um 2 Beisitzer
zu erweitern. Gewählt wurden Carstens-
Rendsburg und Schmidt - Flensburg. In
Veranlassung des im nächsten Jahre statt-
Indenden 10jährigen Stiftungsfestes des
Rendsburger Radfahrer-Bereins wird vom
Gau ein Preiskorso veranstaltet werden
und wurden für denselben 150 JL bewilligt.
Hierzu tritt noch ein Pcivatpreis von 50 JL
In Rendsburg soll auch der Sommergautag
abgehalten werden.
❖ Kirchspiel Kropp, 12. Oktober. Am
Sonntag, den 18. d. M, wird Herr Kir
chenpropst Ziese aus Schleswig in unserer
Kirche die Spezial-Kirchenvisitation ab
halten. Nach beendigtem Gottesdienst wird
in der Krovper Küsterschnle eine Prüfung
der Oberstufen der Owschlager und Klein-
Bennebeker Schule in der Religion statt-
änden.
■01g Fockbek, 12 Oct. Die gestern
vom hiesigen Gesangverein in dem Ber<
einslokal abgehaltene Generaloirsamm-
lung war nur schwach besucht. Er wurde
beschlosien. in diesem Winter 3 Bälle ab-
Die Thür öffnete sich und Lork, di« Mutze in der
Hand, trat bescheiden ein.
„Sie stehen alstr in Diensten des Baron v. Bervon.
Was haben Sie mir zu sagen?"
„Ich soll einen Brief meines Herrn übergeben,"
entgegnete er. ein vcrfiegeiies Schreiben hervorziehend.
„Geben Sie her."
Lork reichte ihm dasselbe, und während der Graf
das Siegel löste, warf er einen raschen Blick um sich,
sah auf dem Schreibtisch Papier und einen Hausen
Gold liegen und griff in seine Brnsttasche.
Der Graf hatte inzwischen den Brief entfaltet, doch
war er'so unleserlich geschrieben, daß er überrascht em
porsah. „Hat Ihr Herr die'en Brief geschrieben?"
„Ich weiß es nicht; ich erhielt ihn heute morgen
nnt der Weisung, ihn Herrn Bols noch im Laufe des
Tages zu bringen."
„Es ist gut!"
Der Gras trat, Lork den Rücken wendend, an's Fen
ster, um den Inhalt zu entziffern; arglos beugte er sich
nieder auf das Papier.
Lork hatte iuzwi'cheii einen Dolch aus der Brust-
tasche gezogen; das Gesicht des Banditen nahm einen
wilden Ausdruck an, jäh stürzte er sich auf den Grafe»
und stieß ihn den Dolch in den Rücken. Der Gras wen
dete sich tim, verfing sich in dem Fußteppich und fiel
der Länge nach zur Erde.
Ueberzeugt, daß der Stoß, welchen er geführt, ein
tätlicher gewesen, trat der Mörder an den offenen
Schreibtisch und steckte, was er an Gold und Wert
papieren erhaschen konnle, in seine Taschen.
Das währte mehrere Minicken. Inzwischen hatte
sich der Graf aber erhoben, und als nun Lork dein Aus-
gange zueilte, um zu entfliehen, vertrat er diesen den
Weg; drohend, mit Bl»t überströmt, stand der Graf
an der Thür und schrie mit aller ihm zu Gebote stehen
den Kraft: „Mörder! Zu Hilfe!"
Feig, wie alle Schufte, wich Lork entsetzt zurück
und seine Augen irrten, nach einem anderen Ausweg
spähend, umher. Aver kein Ausgang >var sonst vorhan
den und ein Sprung aus dem Fenster zu gefährlich.
Nun gab es keine Wahl: mit gezücktem Dolche
stürzte sich Lork auf den Grafen, aber mit einer ge
wandten Bewegung entrang der Graf ihm die bluttrie
fende Waffe^.
Einige Sekunden rangen sie so, Körper an Körper;
die Zwangslage, in welcher sich der Gras befand, ver
lieh ihm übermenschliche Kraft; vergeblich suchte Lork
ihn zu Bode» zu schleudern, vielmehr gelang es diesem,
ihn selbst zum Sturze zu bringen.
„Zu Hilfe, Colibri, zu Hilfe!" rief Lork, das Knie
des Grasen auf seiner Brust fühlend.
Diese ganze grauenvolle Scene hatte nur wenige
Minuten iu Anspruch genommen.
Die Stumme hatte inzwischen wieder ruhig ihre
Arbeit vorgenommen, bei dem ersten Hilferuf des Gra
fen aber sich unruhig emporgerichtet. Da sprang mit
einem Male Colibri aus sie zu und vertrat ibr den Weg.
Erichreckt blickte sie um sich; jetzt begriff sie, daß sie
zwei Räuber Einlaß gewährt habe; ihre Angst war
entsetzlich, doch, von Colibri f stgehalteu, entrang sich
nicht einmal ein unartikulierter Laut ihrer Kehle.
Da erklang der zweite Hilferuf des Grafen; sich
mühsam losreißend, stürzte sie der Thür zu, Colibri
aber packte sie an der Gurgel und schleuderte sie zu
Boden; er bitte sie dabei so sehr gewürgt, daß sie ver
geblich nach Atem rang und ihr Antlitz sich dunkelblau
färbte. Erst alsColibri wahrnahm, daß sie sich nicht mehr
bewege, ließ er sie los, und der Körper der alten Per
son fiel schwer zur Erde.
„Ich habe sie erwürgt, sie ist tot," sprach er tonlos
und eilte seinem Genossen zu Hilfe.
GS gelang ihm denn auch, bieten aus de» Händen
des Grasen zu befreien. Nun machten sie sich gemein
schaftlich an den Grafen, übermannten ihn trotz heftig
ster Gegenwehr und warfen ihn zu Boden. Der Graf
»»achte einen letzten, verzweffelte» Versuch, seine beiden
Angreifer von sich zu stoßen, fühlte sich aber dessen nicht
mehr fähig; wie mit eisernen Klammern erfaßt, drück
ten sic ihn an den Boden.
„Machen wir ein Ende." sprach Lork."
„Ss rasch als möglich," stiminie Colibri bei.
Gieb das Meffer her, dann ist er bald abgethan."
Doch ehe er noch die Waffe von dem G-»offen
halten hatte, traten plötzlich zwei, mit Revolvern be-s
waffnete Männer in das Gemach; es war Gabiroņ unk» '
sein Freund Noiret.
Während Noiret fick; Colibris bemächtigte, hatteG»--
biroa Lvrk erfaßt und ibm die Mündung seines RevEl--
vers auf die Brnft gesetzt.
„Wenn Du. Dich noch rührst, schieße ich Dich nie» -
der wie einen Hund," donnerte Noiret Colibri ins Ohr -
und Gabi« on erfreute Lork mit einer ähnlichen Brr- -
sicherung.
Die Stumme war mit verstörtem Antlitz hinter de»«
beiden Polizei-Agenten in das Gentach getreten uni>
fniete an der Seite ihres Herrn nieder ; dieser richtete-
sich mühsam cinvor, und dankte mit einem warme»!
Blick der treuen Dicnerii:, daun wandte er sich an Ga-
biroii und flüsterte: Sie sind zu rechter Zeit gekommen
eine Minute später und alles wäre verloren getvesen!"
„Ader Sie sind verwundet?"
„Nicht gefährlich, wie ich glaube.
„Leider können wir Ihnen rm Augenblick nicht bei»
stehen, mir dürfen kein Auge von den beiden Verbre
chern wenden, denen cs sonst etwa gelingen könnte z»
entschlüpfen. Wir bedürfen des Beistandes. Ihre Die
nerin niilß unbedingt den Portier holen und starke
Stricke bringe», damit w»r me Meuchelmörder binden."
Der Graf wußte sich Francesca begreiflich zu ma
chen, ivaS man von ihr verlange, und sie entfernte sich eilig.
Von Gabiron.unterstützt, erreichte der Graf eine»
Sessel und lieg sich m demselben nieder.
Wir Ittifffen zurückgreifen, um zu erklirren, aujwelche
Weise die beiden P»uzet-Age,rà im richtigen Manie«
hatten zur Hilfeleistung herbei eilen können.
Als Cotibrr d»e Stumme zur Erde hatte fallen las
sen. um ictnein Genoffen zu Hilfe zu' eilen, fühlte ste
sich f0sort neu belebt.
Sie begriff «hex auch sofort, daß ff« allein nicht ver
mochte werktätig ernjugreifen, sondern daß sic vor al
lem den Portier zu Hstft rufen müsse.
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