Full text: Newspaper volume (1896, Bd. 2)

warnt wird. Von besonderem Interesse 
nach dieser Richtung ist eine soeben er- 
schienene kritische Besprechung des Ent 
wurfs von Prof. Dr. Victor Böhmer t 
in Dresden, dessen Handwerkerfreundlich 
keit doch gewiß nicht zu bezweifeln ist. 
Prof. Böhmert kommt auf Grund einer 
sehr sachlichen Kritik zu einer völligen 
Verurtheilung des Entwurfs, der an dem 
Grundfehler leidet, daß er die Gewerbe 
ordnung auf der Grundlage des Zwanges, 
statt auf derjenigen der Freiheit ausbauen 
will. Er macht gewichtige allgemeine, 
außerdem aber noch besondere Einzel- 
bedenken gegen spezielle Bestimmungen 
der vorgeschlagenen Organisation geltend. 
Einige Hauptpunkte seien besonders her 
vorgehoben. Er sagt: 
„Die schwersten Bedenken gegen den 
Entwurf liegen auf dem volkswirthschaft- 
lichen Gebiete und richten sich gegen den 
ganzen Geist und die rückwärts gewendete 
Richtung des Entwurfs. Seit mehr als 
einem Jahrhundert ist man in allen Kul- 
turstaaten bemüht, das industrielle Schaffen 
der Bevölkerung mit den Errungenschaften 
und Anforderungen der modernen Tech 
nik in Einklang zu bringen und an 
Stelle der veralteten Zwangsinnungen 
neue freiwillige Genossenschaften 
zu bilden. . . . Einen Schutz vor Kon 
kurrenz und eine Garantie des 
Absatzes kann die neue Zwangs 
innung kein em Handwerker die ten, 
weil das Publikum die Gewerbserzeug- 
Nisse und den Dienst der künftigen Mit 
glieder von Zwangsinnungen ja gar nicht 
anzunehmen braucht, sondern sich beliebig 
an einheimische oder auch auswärtige Fa 
brikanten und Kaufleute oder an freie 
Landhandwerker wenden und bei ihnen 
versorgen kann. Die Handwerker werden 
mithin durch die neuen Zwangsinnungen 
nur neue Kosten und Beschrän 
kungen eintauschen, von denen die 
Fabrikanten oder die in Bezirken ohne 
Zwangsinnungen arbeitenden Handwerker 
befreit sind." 
— Die bereits früher angekündigte In 
formationsreise des preußischen Land- 
Wirthschaftsministers Frei 
Herrn v. Hamm er st ein nach West 
Preußen wird jetzt wieder in nahe Aussicht 
gestellt. Der Minister, dem die Verhält 
Nisse im Westen Deutschlands genau be 
kannt sind, hat, wie erinnerlich, im Ab 
geordnetenhanse versprochen, die Lücken 
seiner Kenntnisse der östlichen Zustände 
baldthunlichst auf Grund eigener Air 
fchauung auszufüllen. 
— Der sogenannte Alldeutsche Ver 
band unter Leitung des Abg. Prof. H a s s e 
in Leipzig erblickt das Heil in der Anbah- 
nung eines einheitlichen Wirth- 
schaf t s g e b i e t s in dem ganzen von 
Deutschen besiedelten Mitt eleurop a, 
also eines mitteleuropäischen deutschen 
Zollvereins, welcher zum Mindesten Deutsch- 
Oesterreich und die Schweiz zu umfassen 
hätte. Ferner beabsichtigt der Verein die 
Errichtung einer Tauernbahn, eines deutschen 
Hafens in Triest und den Bau von Kanälen 
zwischen der Donau und den norddeutschen 
.Strömen. Dazu hat der Vorstand in einer 
Zuschrift seines Ausschusses an den Kaiser 
diesen aufgefordert, dafür zu sorgen, daß 
beim Zusammenbruch der Türkei 
auch für Deutschland ein Stück 
abfällt, damit wir auch dauernd unsere 
orientalische Frage bekommen. Die schon 
jetzt Deutschland einverleibten sprachfremden 
Elemente gereichen dem Verband zum be 
s onderen Aergerniß, und deshalb will er 
namentlich die Polen in Deutschland be 
kämpfen. Schönredner der verschiedensten 
Art sind in dem Verband, der im Ganzen 
9640 Mitglieder innerhalb und außerhalb 
Deutschlands zählen soll, vereinigt. Das 
undeutsche „Bravo" als Ausdruck des Bei 
falls ist in dem Verein verpönt und wird 
ersetzt durch die Zurufe „Heil", „Heilo" 
und „Wacker". Also wieder eine neue 
Gruppe zum Wohle des Vaterlandes, die 
ich mit Allerlei in der Politik befaßt. 
— Dem alten Li ebknecht rücken die 
„Genossen" immer unsanfter auf den Leib. 
Sie sagen ihm nach, daß er in letzter Zeit 
'äst ein halbes Jahr von Berlin abwesend 
gewesend gewesen sei. Herr Liebknecht 
wehrt sich dagegen im „Vorwärts" und 
rechnet aus, daß er im Jahre 1896 nur 
11 Wochen von Berlin fern gewesen sei. 
— Es ist ein Zeichen der Zeit, wie klein 
laut der gewaltige Chef geworden und 
wie der sonst so Angriffslustige sich in die 
Vertheidigung hineingedrängt sieht. Auch 
dieses Bolkstribunen Schicksal scheint nicht 
ohne Tragik seinen Abschluß finden zu 
sollen. 
— Uebertretungen der Bäcker meister 
in Sachen des Maximalarbeitstages 
sind bis jetzt in Berlin mit Strafen von 
3—20 JL belegt worden. 
Die Stücke von Sudermann sind 
sehr oft dem Schicksal des Verbots ver 
fallen, insbesondere auch die „Ehre" be 
gegnete bei der Polizei mancherlei Schwierig 
keiten. Bisher war man allgemein der 
Ansicht, es sei die Censur-Behörde, 
die sich den Aufführungen widersetze. Von 
Kassel her wird nun amtlich bekannt, daß 
es das Publikum ist, das sich gegen die 
Sudcrmann'schen Stücke aufgelehnt. In 
jüngster Zeit sollte Julius August Grube, 
derzeit Oberregisseur des Hoftheaters zu 
Koburg und Gotha in Kassel gastiren und 
gedachte u. A. in „Ehre" aufzutreten. Das 
Gesuch um Genehmigung der Aufführung 
beantwortete der Polizei-Präsident in Kassel 
ablehnend. In seinem Schreiben heißt es 
nach dem „Börs.-Cour." u. A.: „. . . daß 
das Schauspiel „Die Ehre" deshalb hier 
nicht mehr zur Aufführung zugelassen 
wird, weil sich das Urtheil des Publikums 
namentlich das der besier-.t Kreise, gegen 
dasselbe richtet. So lange das Stück an 
einzelnen Stellen nicht eine Umänderung 
erfährt, bin ich nicht in der Lage, das 
Verbot wieder aufzuheben." 
Vor Kurzem hatte sich ein aus Riga 
gebürtiger Kaufmann zum Besuche der 
Gewerbeausstellung nach Berlin be 
geben, und als er sich an den Schönheiten 
des Treptower Parkes satt gesehen hatte, 
nahm der wißbegierige Sohn unseres 
Nachbarreiches auch die Sehenswürdigkeiten 
Berlins in Augenschein und kam auch in 
die Passage. Daselbst wurde er auf ein 
automatisches Huhn aufmerksam, daß laut 
angehefteter Erklärung gegen Einwurf eines 
Nickels unter „üblichem Gegacker" ein 
Seifenei legen soll. Der Russe steckt nun 
dem La âs sièals-Huhn das geforderte 
10-Pfennigstück in den Schnabel, das brave 
Thier gackert programmmäßig sein Liedchen 
ab und legt ein Ei, welches der Herr auch 
in Empfang nimmt. Darauf gackert das 
fruchtbare Geschöpf wieder, diesmal nicht 
mehr programmmäßig, und legt wiederum 
ein Ei, und so noch ein zweites, drittes 
und viertes. Mit wachsendem Erstaunen 
verfolgt der Russe das sonderbare Gebühren 
des legewüthigen Huhnes, während sich um 
die originelle Gruppe bald ein Kreis von 
Neugierigen gesammelt und seine Glossen 
tollgewordene Huhn rastete nicht eher, als 
bis es unter unaufhörlichem Gegacker nicht 
weniger als zwanzig Seifeneier gelegt, dann 
gluckst es noch einmal fröhlich auf und 
spuckt zum Schluß sogar noch den Nickel 
aus, während sich der Russe schleunigst aus 
dem Staube macht, aus Furcht, man könne 
ihn wegen Verleitung eines Huhnes 
zur Auflehnung gegen die obrigkeitlichen 
Vorschriften und Verschleuderung an 
vertrauten Geldes zur Verantwortung 
ziehen. 
— Ein D uell zwischen einem Wil 
derer und einem — Jagdaufseher, 
das in Folge des Einschreitens des Dorf- 
polizeidieners allerdings nicht zum Austrag 
kam, ist durch die Strafkammer 
verhandlung gegen den Wilderer in 
weiteren Kreisen bekannt geworden. Die 
beiden natürlichen Gegner kamen in der 
Wirthschaft ihres Heimathsdorfes in Streit, 
der zu einer regelrechten Herausforderung 
auf Revolver führte. Während der Wil 
derer, wie die „Konst. Abendztg." berichtet 
auf dem Hof seinen Gegner erwartet — 
den Revolver führte er stets bei sich — 
verfügt sich der Jagdaufseher nach Hause, 
um seine Waffe zu holen. Die Sache 
würde ernst geworden sein, wenn der 
Jagdaufseher nicht auf die Idee gekommen 
Iväre, den Polizeidiener, der des Weges 
daherkam, um seine Mitwirkung als 
Sekundant zu bitten. Als dieser den 
Ernst der Situation erkannte, erinnerte 
er sich seiner polizeilichen Pflicht und die 
Welt mußte auf ein Kulturbild fin de siècle 
verzichten. Die Strafkammer verurtheilte 
den ritterlichen Wilderer übrigens wegen 
Wilddieberei im großen Maßstabe zu 4 
Jahren 2 Monaten Gefängniß. 
isen bahnwagen plötzlich 
tobsüchtig geworden ist ein Irr- 
inniger, der sich in dem in Berlin um 
11 Uhr 26 Minuten eintreffenden Zuge 
der Berlin-Hamburger Eisenbahn befand. 
Den Mitreisenden blieb daher weiter nichts 
übrig, als zwischen Paulinenaue und Nauen 
die Nothbremse zu ziehen, worauf der Zug 
zum Stehen gebracht wurde. Der Irrsinnige 
widersetzte sich jedoch seiner Festnahme auf 
das Aeußerste, so daß es erst den vereinten 
Anstrengungen von drei Passagieren gelang, 
denselben zu überwältigen. In Nauen 
wurde dann der Bedauernswerthe ausgesetzt 
und dem Krankenhause zugeführt. 
Gießen, 7. Septbr. In vergangener 
Nacht gegen 12 Uhr bestieg ein Unbe 
k a n n t e r eine im Oberhessischen Bahn 
hof stehende L o k o motive und fuhr 
auf ihr einige hundert Meter aus dem 
Bahnhof hinaus und wieder zurück, wobei 
zwei Straßenübergänge passirt werden 
mußten. Am Eingang zum Bahnhof 
sprang er ab und ließ die Maschine lausen; 
diese fuhr gegen eine andere und richtete 
großen Schaden an. Offenbar war der 
Thäter ein des Fahrens Kundiger. 
Frankfurt a. M., 7. Septbr. Der 
Kaufmann Aug. Stolzenberg, der ein 
Inkasso < G es ch äft hat, bekam von 
einem Diener den Auftrag, von einer 
Dame Mk. 36 einzuziehen, die ihm cedirt 
wurden. Das ausgefüllte gedruckte Formular 
zur Aufforderung der Zahlung an die 
Frau wird al& Beleidigung und Er- 
pressungsversuch angesehen, da mit dem 
„Zwangsverfahren" und mit der „schwarzen 
Liste" gedroht wurde. Der Ankläger, der 
darin ein gemeingefährliches Unterfangen 
sieht, beantragt zwei Wochen Gefängniß. 
Die Kammer erkennt auf Freisprechung, 
weil der Angeklagte von der Solvenz der 
zu der spannenden Scene macht. Dass außerordentlich reichen Dame 
Frau 
Livigstone — keine Kenntniß hatte und sich 
in gutem Recht zu befinden glaubte. 
Die Stadt Effen zählt 27 Millionäre, 
darunter 13, welche über 2 Millionen 
besitzen. 
Dresden, 8. Sept. Der hier wohnende 
Amtmann a. D. v. Motz weigerte sich, 
das Einkommen, welches er aus den Er- 
trägnissen der „Hamburger Nach- 
richten" bezieht, auch in Sachsen zu 
versteuern, da er davon bereits in Ham 
burg Steuer zu zahlen hat. Es kam zu 
einem Konflikt zwischen ihm und der 
Steuerbehörde, worauf Herr v. Motz an 
das Finanzministerium und die Bezirks 
steuereinnahme verschiedene Eingaben rich 
tete, in denen der Vorwurf des „Amts 
mißbrauches", der „absichtlichen Verletzung 
des Rechts", und der „Verhöhnung der 
Steuerzahler" enthalten war. Herr von 
Motz wurde verklagt. Das Gericht war 
zwar der Ansicht, daß er berechtigte Interessen 
habe wahren wollen, kam jedoch zu der 
Ueberzeugung, daß er die Absicht gehabt 
habe zu beleioigen und verurtheilte ihn zu 
500 JL Geldstrafe. 
MsSlmch, 6. Septbr. Drei bisher 
unbescholtene Bürger unseres Städtchens, 
dereren gleichzeitige Verhaftung vor einiger 
Zeit Aufsehen erregte, wurden gestern von 
der Strafkammer wegen Sitt lichkeits- 
verbrecheu zu drei, zwei und einem 
Jahre Zuchthaus und Gefängniß verurtheilt. 
Bon der Gefahr der oberirdischen 
Leitungen der electrischen Stra 
ßenbahn für den Verkehr zeugte am 
Sonnabend in Dortmund ein Unfall. 
Gelegentlich des Katholikentages waren 
manche Straße mit Guirlanden überspannt, 
bei deren Anfertigung auch Draht verwen 
det worden war. Als eine dieser Guir 
landen abgenommen wurde, fiel sie auf 
den Leitungsdraht der Bahn und sofort 
schlängelte sich eine mächtige Flamme an 
der Guirlande entlang. In demselben 
Augenblick passirte ein mit zwei Pferden 
bespanntes Fuhrwerk die Straße; eines 
der Pferde berührte die Guirlande mit 
dem Halse und sank sofort zu Tode ge 
troffen zu Boden. Das zweite Pferd 
wurde ebenfalls verletzt, Menschen kamen 
nicht zu Schaden. 
Wilhelmsburg, 9. Septbr. Unter dem 
Viehbestände des Gasttvirths Zeising ist 
dem „H. C." zufolge die Maul- und 
Klauenseuche ausgedrochen. Auf ver> 
schiedenen anderen Höfen sind in den letzten 
Tagen einige Stücke Rindvieh plötzlich 
verendet, doch ist die Ursache der Todes^ 
fälle noch nicht festgestellt. 
Ein bedauerlicher Conflict zwischen 
Civil und Militärpersonen ereignete sich 
in der Nacht von Sonntag auf Montag 
nach Schluß der Tanzmusik im Tanzsalon 
von Brüllhu im Kirchdorf. Der Schneider 
meister Hansen und der Milchhändler H. 
Timmann wurden aus dem Wege nach 
ihrer Wohnung von zwei Husaren ange 
griffen und mit der blanken Waffe nieder 
gehauen. Hansen wurde schwer am Kopf, 
Timmann an der Schulter und am Arm 
verletzt. Als infolge des Hülfegeschreies 
der Ueberfallenen andere Personen herbei 
eilten, ergriffen die Husaren die Flucht 
und entkamen unerkannt. Die Verwundeten 
wurden in das nachstgelegene Haus getragen 
und dort verbunden. Schon vorher waren 
im Saale des genannten Lokals Streitig 
keiten zwischen dem Militär und dem 
anderen Publikum entstanden, doch gelang 
es bald, die Ordnung wieder herzustellen. 
Eine „schmerzliche Erinnerung" 
nimmt ein Artillerist aus dem Manöver 
bei Hittfeld mit. Er wurde nämlich von 
einem großen Hofhunde angefallen und 
erhielt zwei tiefe Bißwunden am Kopfe. 
Der Uebersallene konnte nur mit Mühe 
durch seine herbeieilenden Kameraden von 
dem wüthenden Thiere befreit werden. 
Wittenberg, 7. Sept. Auf dem Gottes 
acker des benachbarten Reinsdorf hat der 
sehr wohlhabende Besitzer Karl Winkler 
seinen verstorbenen Eltern ein Denkmal 
setzen lassen, das auf der einen Seite die 
Inschrift „Auch die Götter sterben" und 
auf der Rückseite die Worte „Homo, 
homini, Deus“ trägt. Diese Inschriften, 
die (wenn sie überhaupt einen Sinn) jeden 
falls keinen christlichen Sinn haben, haben 
das Mißfallen des zuständigen Gemeinde- 
kirchenrathes und Pastors von Dobien er 
regt, und so hat letzterer nachdem er dem 
Konsistorium von der Sachlage Mittheilung 
gemacht, Winkler aufgegeben, die Inschriften 
binnen 14 Tagen zu entfernen. Winkler 
scheint dieser Aufgabe nicht nachkommen 
zu wollen, vielmehr wendet er sich in 
zwei gleichlautenden Inseraten einmal an 
das große Publikum, um dies zu Schieds 
richtern in seiner Sache aufzurufen; sodann 
an die Gemeindevertretung und den Ge- 
meinderath, die er ersucht, sich von den 
chädlichen Ausdünstungen des stänkerigen 
Todtenhauses auf dem reinsdorfer Kirch 
hofe zu überzeugen und endlich an das 
hochwürdige Konsistorium in Magdeburg, 
das er bittet, ihm darüber Aufklärung zu 
geben, warum man von Eoang. Matth. 
23, 1—33 kein Sonntagsevangelium ge 
macht hat. — Uns scheint der gute Mann 
nicht ganz wohl zu sein. 
Lübeck, 9. September. In die Reihe 
der Städte mit technischen Schulen will 
in diesem Jahre auch die freie und Hanse 
stadt Lübeck eintreten. Das wohlvorbereitete 
und von vielen Lübecker Bürgern als 
Lieblingsidee behandelte Projekt der Er 
richtung einer Baugewerksschule erscheint 
nunmehr erfreulicherweise so völlig ge 
sichert, daß Reflektanten gut thun werden, 
sich schon jetzt zum Eintritt als Schüler 
der vierten (untersten) Klaffe bei der Di- 
reltiou anzumelden. Lübeck eignet sich 
durch seine geopraphische Lage, seine 
Schönheit, seinen Reichthum an herrlichen 
Kunst- und Baudenkmälern und seine 
Fülle der verschiedensten Neubauten ganz 
besonders zur Errichtung einer derartigen 
technischen Lehranstalt. Lehrkräfte, Lehr 
mittel rc. werden, auf's sorgfältigste aus 
gewählt, den höchsten Anforderungen zu 
entsprechen im Stande sein. Volle Pension 
ist in Lübeck schon für 40—50 Mk. er 
hältlich. 
Ein junger Mann in Hamburg, der bei 
einem Droguisteu ein Packet Goldbronze 
pulver gekauft und dasselbe in die Tasche 
gesteckt, riß beim Hervorziehen des Taschen 
tuches aus dem offengegangenen Packet 
von der Bronze mit heraus und stäubte 
sich das eine Hosenbein damit ein. Weil 
die Hose etwas naß, entstand bei dem 
Versuch, das Pulver abzustäuben, eine 
prachtvolle Vergoldung des Hosenbeines, 
zum Ergötzen der lieben Jugend, die dem 
Pechvogel sofort den Namen „Goldonkel" 
beilegte. 
Einen drolligen Druckfehler leistete 
sich das in Hamburg erscheinende „Deutsche 
Blatt", der auch durch eine sogenannte 
„Berichtigung" nicht gebessert wurde. In 
einer Anzeige hieß es: „Beim Stiftungs 
feste in Reinbeck habe ich meinen Hut 
verrauscht. Ich bitte um Auswechselung rc. 
N. N." Am folgenden Tage erschien 
folgende Berichtigung: „In der gestrigen 
Petroleum-Gesellschaft Hamburg, 8 — Joh. 
Dreis, Kiel, A. — Dundee Loch Line Steam 
Shipping Co. Limited Dundee (Schottland) A. 
— Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg, 
0-, Hamburg-Amerikun. Packetfahrt-Aktren-Gesell- 
schaft, Hamburg, a. VV. — Sartori & Berger, 
a. W. — Germania, Schiff- u. Maschinenbau- 
Aktien-Gesellschaft, Kiel, G. — Rob. M. Sloman 
& Co., Hamburg, 8. — Joh. G. Tecklenborg, 
Geestemünde, <4. — Union Steam Ship Comp. 
London, 8. — Escher Wyß & Co., Aktien- 
Gesellschaft der Maschinenfabriken, Zürich 8. — 
Gasmotorenfabrik Deutz, Köln-Deutz, 8. — H. 
A. Hansen, Gravenstein, A. — G. C. Jensen, 
Hamburg, A. — I. Junge, Wewelsfleth, G. — 
Leipziger Dampsmaschimnfabrik vorm. Swiderski, 
Leipzig-Plagwitz, 8 — Motorenfabrik Oberursel, 
W. Seck & Co., Oberursel A. — I. Trumpy, 
Jaegiwygen b. Bergen, 8. — W. Paleske, 
Danzig A. — Chr. Schalstem, Dietrichsdorf, A. 
—' Actieselskabet Helsingörs Jernskibs og Mas- 
kirbyggeri, Helsingör G. — Wattelar-Francq 
Eisenwerke, Brüssel 8. — Felten & Guilleaume, 
Mülheim a. R., G. — Rudolf Flohr, Kiel, A. 
— Chr. Hintz, Kiel, 8. — Hochfelder Walzwerk, 
Duisburg a. Rh., 8. — Kalter Werkzeug 
maschinenfabrik, Kalk, 8. — Otto Kötter, Bar 
men, 8. — Krämer, A., Kiel, A. — Mordhorst 
& Bockendahl, Kiel, A. — S. A. Oppü, Mühl 
hausen, A. — Gebrüdir Perzina, Schwerin, 8. 
— H. Prep, Kiel, 8. — Axel Sabroe, Haders 
leben, A. — Sächsische Gußstahlfabrik, Döhlen, 
8. — M. Selig fr. & Co., Berlin, A. — Gust. 
Wiese, Kiel G. — Zulauf & Co., Höchst a. M., 
A. — L. Thomsen, Hannover, A. — Babcock 
& Wilcox, Limited, London, G. — Schulz- 
Knaudt, Blechwalzwerk, Essen, G. — Deutsch- 
Oesterreichische Mamiesmannröhrenwerke, Düssel 
dorf, 8. — C. Otto Gehrkens, Hamburg, 8. 
Richard Gradenwitz, Berlin, A. — Howaldts- 
werke, Kiel, G. — Kette Schiffswerft, Uebigau- 
Dresden, G. — Gebrüder Körting, Körtings 
dorf, G, — Pape, Henneberg & Co. Hamburg, 
G. — H. Mailhak, Hamburg 8 — Rheinhold 
& Co., Hannover 8. — F. Rockstroh, Görlitz, A. 
— H. Schaffstäd:, Gießen, 8. — Schumann & 
Co./ Leipzig-Plagwitz, 8. — Gebrüder Stern, 
Hamburg, 8. — I. John Tornycroft & Co., 
London G. — Alfred Vater, Dresden, A. 
Droop & Rein, Bielefeld, G. — Otto Schlick, 
Hamburg, 8. — A. F. Wiking, Stockholm, 8. 
Theodor Zeise, Altona-Öttensen, 8. — 
Deutsche Delta Metall-Gesellschaft Düsseldorf- 
Grafenberg, G. — Carl Meißner, Hamburg, A. 
R. Wolfs, Magdeburg-Buckau, A. — H. 
Diederichseu, Kiel, Á. — Wilhelm Fischbeck & 
Co., Kiel, A. — W. Berckholz, Hamburg-Eims- 
bütrel, A. — W. Bröcking, Hamburg, 8. — 
Gustav Conz, Hamburg 8. — E. I. C. Hecht, 
Kiel, G. — H. Heustreu, Kiel A. — I N. 
Hopfner, Kiel, A. — Ernst Kertscher, Erfurt, A. 
Cornelius Knudsen, Kopenhagen, 8. — Wil 
helm Ludolph, Bremerhaven, G. — Ernst Pabst, 
Hannover, 8. — Julius Pintsch, Berlin, G. — 
C. Plath, Hamburg, 8. — F. F. A. Schulze, 
Berlin, A. — Sieger jun., Kiel, 8. — Baltische 
Korkensabrik, Kiel, A. — A. Baswitz, Ber 
lin, A. —• W. Brandt, Lübeck, A. — L. von 
Bremen & Co., Kiel, G. — I. G. Broocker, 
Malta, A. — Franz Clouth, Köln-Nippes, G. 
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiff 
brüchiger, Bremen, a. VV. -— E. Kühl, Blan 
keneses 8. — F. O. Larsen, Kopenhagen, A. 
Nordischer Bcrgnngsvercin, Hamburg, 8. — 
Baron von der Ropp, Berlin, 8. — Em Z 
Svitzers Bjergnings-Entreprise, Kopenhagen, A. 
F. Ahlgrecn, Geste, A. — Barth & Co., 
Bremen, S. — Erven Lucas Bols, Amsterdam, 
a VV. — H. C. Brühn, Eckernförde, A. — A. 
Curti, Hamburg, 8. — Falberg, List & Co., 
Salbke-Westerhüsen, 8. — Heinrich Frank Söhne, 
Ludwigsburg, A. — Gaardener Exportbraucrci, 
Gaarden, a. VV. — C. F. Hansen, Kopenhagen, 
A. — Kieler Actienbrauerei, Kiel, a. VV. — 
Chr. Lauritzen, Kiel, 8. — C. Lenz & Co., 
Traben a. d. Mosel, G. — H. F. Lüthje, Kiel, 
A. — E. Mannhardt, Hamburg, A. — Rübcn- 
saftsabrik Zörbig, Zörbig, A. — Schaumwein- 
fabrik Roltweil, Rockwell, A. — Schloßbrnnnen 
Gerolstein, Gerolstein, A. — I. W. Seidel, 
Kiel, 8. — Carl Seidel & Co., Münsterberg, 8. 
— C. B. Tasche, Steinhagen, A. — A. Tribot, 
Fils & Co., Cognac, A. — H. Wechsler, Groß- 
Zimmcrn A. — Werner & Pflcidercr, Cann 
stabt, a. IV. — W. A. F. Wicghorst & Sohn, 
Hamburg, A. — Max Müller, Gera, 8. — 
Delmenhorster Linolcumfabrik, Delmenhorst, 8. 
— F. H. C. Mordhorst, Kiel, 8. — Georg Nie 
meyer, Hamburg, G. — Chemische Fabrik, vorm. 
R. Grevenberg & Co., Hemelingen, 8. — 
William Pearson, Hamburg, A. — C. H. Rudel, 
Kiel, 8. — Burroughs, Wellcome & Co., Lon 
don, G. — C. Rich. Zumpe, Chemnitz, 8. — 
F. Andersen, Kiel, 8 — Chem. Fabrik Selsen, 
Selsen, 8. — Criisancr Kupfer- u. Messingwerk, 
Kupfermühle, G. — Chem. Fabrik „Norden", 
Christiania, A. — Gottfr, Dierksen, Kiel, 8. — 
Dillinger Hüttenwerke, Dillingen, G. — Dürener 
Metallwcrke Düren,G.—FröhlichLWolff,Kassel8. 
Gürte & Tiedemann, Kiel, A. — Hirsch Aron 
& Sohn, Eberswalde, A. — Rudolf Krafft, 
Hamburg, 8. — Dr. L. Pflug, Kiel, 8. — 
Carl Schwanitz, Berlin, 8 — Westphälifche 
Drahtindustrie, Hamm i W., G. — I. C. F. 
Wriedt, Kiel, 8. — Carl Stotzky, Hamburg, A. 
— F. A. Brockhaus, Leipzig, A. — Kommission 
zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen 
Meere, Kiel, a. VV. — ©et Kongelige Dcmske 
Sökart-Archiv, Kopenhagen, A. — Carl Flemming, 
Glogau, A. — Handelskammer, Kiel, a. W. 
— Alfred Jensen, Hamburg, A. — Cesare 
Auguste Levi, Venedig A. —Lipsius & Tischer, 
Kiel, 8. — Magistrat Danzig, a. W. — E. S. 
Mittler & Sohn, Berlin, A. — F. Müller, 
Quedlinburg, A. — ^J. D. Potter, London, A. 
A. Renard, Kiel, 8. — L. Sieger, Kiel, 8. 
Achills SquadriUone, Neapel, A. — Bau 
deputation, Hamburg. G. — Bauinspektion, 
Bremen, G. —- Central-Verein für Hebung der 
deutschen Fluß- und Kanalschiffart, Berlin, G. — 
Bremer Lagerhaus-Gesellschaft, Bremen, 8. — 
C. Hoppe, Maschinenbauanstalt, Berlin, G. — 
Kurs, Major a. D., Berlin, A. — Lübecker 
Kanalverein, Lübeck, A. — Magistrat Frank 
furt a. O., a IV. — Magistrat Hanau, a. W. 
Magistrat Karlsruhe, a. W. — Magistrat Magde 
burg, a. W. — Magistrat Mannheim, a. VV, — 
Magistrat Straßburg, a. W. — Ostpreußischer 
Proviuzial-Verein, Königsberg, A. — Proviuzial- 
Berein, Posen, A. — Gebrüder Sachsenberg, 
Roßlau, 8. — O B. Stechner, Burg, A. — 
Sympher & Mcischkc, Berlin, A. — (gisse & Co., 
Antwerpen, a. IV. — F. Havemann, Lüneburg, 
A. —• Kanalamt, Kiel, a. VV. — Königl. Sachs. 
Finanzministerium, Dresden, a. VV. — Nord 
deutscher Lloyd, Bremen, a. VV — Oesterreichische 
Nordwest Dampfschiffahrts - Gesellschaft, Wien- 
Dresden, 8. — E. I. Wedermann, Flensburg, 
8. — F. Repenning, Kiel, A. — H. I. Peters 
& Co. Nächst , Köln a. Nh., A. — Dillinger 
Fabrik gelochter Bleche, Saar, 8. — Wichmann 
& Co., Hamburg, A. — Leipziger Wertzeug 
maschinenfabrik, Leipziq, 8. — Paul Stotz, 
Stuttgart, ,8. — I. H. Gehlsen, Glückstadt, G. 
— St. Hinkelmann, Kiel, a. W — Kai Kroger, 
Finkenwärder, A. — Magistrat der Ştadt 
Altona, a. VV. — Städtisch- Bauverwaltung, 
Alton-, a IV. — James Buchanan, Glasgow, 
8. — Fritz Hinkelmann,^ Eckernjörde, G. — 
Heinrich Scheller, Eckernförde, 8. Bartleet 
& Sons, Redditsch, G. — Peter Reumann jr., 
Eckcrnförde, A. — C. Beerkart, Lübeck, 8. — 
W. Decker, Altona, a. V. — Fischerei-Berein, 
Ellerbeck, A. — Flensburger Fischerei-Verein, 
Flensburg, A. — Mechanische Retzfadrik, Jtzeüoe, 
G. — Transportactiebolaget för lefrande Fisk 
Thurenäs, G. — Heinrich Wehrenberg, Krusen 
busch, A. — I. O. Wendt, Klein-Olversum, &. 
— Mechanische Netzfabrik, Berlin, 8. — Cen 
tral - Fischerei-Berein für Schleswig- 
Holstein, Nortorf, G. — I. Hadenfeldt, 
Äeringstedt, 8. — Johann S. Jacobs, Neu- 
harrlingersiel, 8. — Fr. Kühn, Plön, a. IV. — 
Ernst Stropahl, Plön, A. — Wladimir Barakoff, 
St. Petersburg, 8. — Julius Beil, Nicolajew, 
8. — Julius Hosmann, Buenos Tyres, A. — 
Gebr. H. & I. Hüllmann, Ellerbeck, 8. — 
M. Jansson, Gothenburg, 8. — A. H. Kristensen, 
Gothenburg, 8. — G. Lehmann, Lübeck, 8. — 
August Lysell, Lysekiel, 8. — N. Nielsen, Eller 
beck, A. — Polizeibehörde Hamburg, a. VV. — 
F. Albert Pust, Geestemünde, 8. — Gustav 
Richter, Lysekiel, 8. — D. Friedr. Wiese, Holm 
Nächst., Kiel, G. — G. Söpö, Andernos, 8. 
Gustav Hansen, Kiel, A. — G. C. Staack, Eckern- 
sörde, a. W. — Wissenschaftliche Abtheilung, 
a. W. — Zwickert, Kiel, A. — Zusammen 43 G., 
83 8., 87 A„ 31 a. W. 
Norwegische Abtheilung. 
Seildugssabrik, Christiania, G. — Den norske 
Fiskeaarnfabrik, Christiania, G. — Lund & Co., 
S. .5., Christiania, S. — Meyer, L. R., Mo- 
Ranen, G. — Nordlands-Fiskeriforeningen, Bodö 
Nordland, a. W. — Tromsö- og Harstadt- 
Fiskeriforeningen, Tromsö og Harstad!, a. VV 
— Conrads en, ^oh., Stavanger, G. — Hansen, 
H- A- Drontheim, A. — Holmboe, Anton, 
Nardö, A. — Larsen, Jac., Drontheim, G. — 
Leisner, Adolfine, Christiania, A. - Moe, Theod., 
Drontheim, G. — Nordlands - Preserving - Co., 
Bodö, 8. — Schönings Sönner, Grötö, 8. — 
Standmavisk- Preserving - Co., Stavanger G. — 
Derore, I. S., Christiania, a. VVV — Tellefsen- 
Rina, Christiania, A. — Thus, C. Hange, 
Stavanger, G. — Troye, jr., Joh., Bergen, 8. 
— Waage, R., & Son, Branvesund, 8. — 
Jörnsen, M., Tönsberg, G. — Dahl, N. Si, 
Molse, G. — Devoid, Laurrtz, A., Aalesnnd, 8. 
— Holmboe, Joh., Ry-, Tromso, 8. — Meyer, 
Heinr., Christiania, G. — Tangewald, L. A.. 
Christiania, 8. — Holier, Ehr., Christiania, G. 
— FeviqS Jernikibsbyggeri, Feoig-Arendal, 8. 
— Hansen, O. O., Skudesnas, G. — Norden- 
sjeldske Danrppskibselskab, Drontheim, A. — Nord, 
M E., Christiania, A. — Nylands Baerstedt, 
Christiania, G. — R nd strom, I. Si, Fredrikstad, 
4 _ Svendsen, H. H., fredrikstad, A. — Selsvik, 
I., Bodö, 4. — Mt. Selsk. The Dahl Milk-Co., 
©rammen, G. — ^ortnna-Bierbrauerei,, Christi 
ania, G. — Aîïieu, P. Si, Christiania, a. VV. 
— Moß Pre,eromg-Cll., Most, G. — The Norm. 
Milk-Condensmg-Co., Christiania, G. — Hagen, 
L. H., L Co.. Chrlstlania, (}. _ Meyer, I. A-, 
Mo-Ranen, 8. — Naeß, Anna, Lyngen, a. W. 
— Haaland, Launtz, Hviddingsö, a. W. — Oewre, 
). S., Christiania, a. W. — Skari, Edw., 
Christianm, a. VV. — Trondjems Fiskeriselskab, 
Drontheim^ a. VV. -. Selskab for de Skorske 
Fiskeriets Frentine, Bergen, a. VV. — Zusaninren 
19 G.. 10 8., 9 A., 10 a. VV. 
Kollektiv-Ausstellungen. 
Die Frauen-Slusstellung, die historische 
Slusstellung und die Kunst-Ausstellung haben 
dre goldene Medaille erhalten. 
Merkwürdige Motivirnng. Passagier 
(ini Eifenbahn-Coupee, auf der Fahrt an 
einem Gebirgssee entlang): „Schaffner, 
was ist das für ein Wasser?" — Kon 
dukteur : „Weiß net — i’ trink' 's 
ganze Jahr keiu's!"
	        
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