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täglich eine große Anzahl Personen. Es
gehören wenigstens drei gute Jahre dazu,
damit sich Tonkin wieder von dem Elend
erholen kann.
Ruftlaņd
In Helsingfors erschoß sich der 33jährige
Justizbeamte R. v. Fr oster us, weil er
glaubte, die bei einer Schlägerei zwischen
Offizieren und Civilisten erlittenen De>
müthigungen nicht überleben zu können.
Einige Tage vorher hat sich der Dragoner-
lieutenant Lager blad, dem bei dieser
Schlägerei der Säbel entrissen worden war,
aus dem gleichen Grunde das Leben ge
nommen.
Inland.
— Die
des Frhrn.
man dem ,
beim Kai
des H a nd werk s.
durchführbar. Wir wollen der Landwirth-
schaft nützen, aber der Margarinefabrikation
nicht schaden. — Abg. Bachem erklärt,
das Centrum hält an den Beschlüssen
zweiter Lesung fest und überläßt dem
Bundesrathe die Verantwortung, wenn das
Gesetz nicht zu Stande kommt.
— Für die Herstellung der grauen
Offizierpaletots ist der Gebrauch von
sogenannten „Lodenstoffen" gestattet worden.
Die grauen Tuch-Offizierpaletots müssen,
wenn sie auch von vorzüglicher Qualität
sind, sehr geschont werden, weil die Farbe
sehr empfindlich ist. Es ist deshalb den
Offizieren in einigen Armeecorps gestattet
worden, allerdings nur für den Felddienst,
Paletots aus grauen Lodenstoffen zu tragen.
Von dieser Erlaubniß wird der weitgehendste
Gebrauch gemacht.
Berlin, 2. Juli. Der Schreiber Her
mann Linke e r s ch o ß heute früh die
zündung erkrankt. Da die private ärzt
liche Behandlung der Kinder sich als absolut
unzureichend zur Bekämpfung des an
steckenden Leidens herausgestellt hat, wurde
im öffentlichen Interesse angeordnet, daß
sämmliche an contagiöser Augenentzündung
erkrankte Simultanschulkinder an jedem
Nachmittag um vier Uhr im Mädchenschul-
letzte amtliche Handlung
v. Berlepsch war, so schreibt
fr Efts
a 'zwei Schüße bei und starb auf dem
— Die in den letzten Tagen verbreitet Transporte nach dem Krankenhause,
gewesene Meldung, daß Cultusminister . — Derer, welcher Kinder n t
Bosse seinen Abschied erbeten habe, wirdşernem Messer aus dM Straße ^
als völlig unbegründet bezeichnet. Ebenso
wenig Werth ist den Gerüchten beizulegen,
welche von der Amtsmüdigkeit anderer
Minister, z. B. des Finanzministers Dr.
Miguel, zu erzählen wissen.
mundet, setzt sein Treiben fort. Nachdem
gestern, wie gemeldet, die neunjährige Elise
D ammann in einem Hause der Scharren
straße von einem unbekannten Mann mit lid) tvdtlichen Wunde
einem Messer in das Gesäß gestochen worden die Schwester räumte
Zech, auf Wien und Lueger, ja auf „Fuchs-1 Einen lebensgefährlichen Kampf hatte
mühl". Tietz wagte sich unter die tobende der bekannte Thierhändler Carl H agenbeck
Menge und suchte zu begütigen: er könne in Hamburg zu bestehen. Unter ver-
am Tage die Inventur nicht aufnehmen schiedenen angekommenen Raubvögel-
lassen, auch erhielten die Mädchen eine Exemplaren befand sich auch ein riesiger
besondere Vergütigung. Er gerieth aber in Condor, der, da sich Niemand anders ihm
Gefahr, erschlagen oder gesteinigt zu werden; zu nähern wagte, von Herrn Hagenbeck
Gendarmerie rettete ihn in das Cafö persönlich aus dem Transportkäfig in die
hause sich U surativen Behandlung durch! Habsburg. Die Polizei mußte telephonisch Raubthier-Boliöre gesetzt wurde. Unter
einen praktischen Arzt einzufinden haben. Verstärkung herbeiholen. Inzwischen wurde Beobachtung aller Vorsichtsmaßregem war
In Heilsberq (Ostpr.) fiel das 4jährige die Ansammlung immer größer und wuchs das Wagniß gelungen und der mächtige
Kind eines Arbeiters in den Allefluß. Ein auf Tausende an, so daß auch diese Ver-IAdler auch in seinem neuen Heim unter-
junger Mann Namens Wölk i sprang nach stärkung der Masse noch nicht gewachsen gebracht, als das Thier beim Schließen
und beide ertranken. Die Leiche des war. Deshalb konnte die Ansammlung des Gitters mit Blitzesschnelle die Ume
Kindes ist gefunden worden, die Wölki's und der Tumult erst dann beendet und die Hand des Herrn Hagenbeck mit seinem
noch nicht. Der Fluß hat eiuen starken Menge besänftigt werden, als nach 1 Uhr Schnabel erfaßte. Trotz des wahnsinnigen
Strudel in den das Kind und der junge etwa 50 zum Theil berittene, zum Theil Schmerzes packte Herr Hagenbeck den König
Mann gerathen waren. mit Bajonett versehene Gendarmen auf dem der Lüfte mit der rechten Hand an der
Breslau, 2. Juli. Auf unaufgeklärte Kampfplatz erschienen. Verhaftungen und Gurgel und druckte sogest zu, daß dem
Weise verübte die 19jährige Bertha Notirungen wurden in größerer Anzahl Thiere die Luft ausging und es den
Hein einen Mordversuch gegen den vorgenommen. Schnabel weit ostnete. Die Muskeln an
■ ' Auf dem Kleinbahnhofe in Wernshausen der Hand des Thierbandigers waren bis
saUcker Weickenllelluna e ne auf den Knochen durchgebißen, trotzdem
KSÄ ÄÎÏÄSSïï“U 'ch-àà 'à
Der Führer, welcher die Gefahr bemerkte, Angreifer m die Ecke de. K ftg , sch o
konnte sich durch schnelles Abspringen von die Thüren deßelben und ließ sich er,,
der Ma ckine rett n dann einen Nothverband anlegen,
der Maschme rett ■ ^ ^timmungs- Hamburg, 2. Juli. Die seitens der
bild" 'aus dem Sekundärbahnbetrieb P°ļizei eingeleitete Untersuchung gegen re
bot sich dem „Markgr. Tagbl." zufolge sog.Anschar-(Beerdigungs-) Vereine nimm
auf dem hiesigen Bahnhof. Der nach große Dimensionen an und erregt viel Aus-
Todtnau fahrende Zug bkieb hinter dem! sehen. Es soll festgestellt sein, dag
5jährigen Knaben ihres Schwagers, bei
dem sie seit einigen Monaten wohnte. In
Abwesenheit ihres Schwagers und ihrer
Schwester schlug sie dem Knaben, während
dieser noch schlief, mit einer Axt den
Schädel ein und legte sich 'selbst dann
wieder ins Bett. Die Mutter des Knaben,
fand ihn mit seiner schweren, voraussicht-
“ im Bett vor und
ohne Weiteres diel
DeriàBerickterstatter welcher den list, wurde einige Stunden später das zehn- Tyat ein. Die Mörderin wurde sofortnooinau ,ayrenoe «ug »u*» m.u« Vereine" für gelieferte Särae
Nenşbenden Rück ritt d^ Màsjâhrige Schulmädchen Anna Now a ck in verhaftet, verweigert aber zede Auskunft Bahnhof im Straßenschmutz stecken, westelne dwserVerernefurg k eg
^vorsteh nden Rücktritt des Ministers^tralauerstraße auf dieselbe Weise über das Motiv der That. infolge des anhaltenden Regens das Erd- u. s- w. das D°ppe e unv mehr von o m
daß ' amh Finan-mînfft r verletzt. Die Kleine, welche einen Besuch Der frühere Polizeiverwalter Stadt- reich arg aufgeweicht war. Befand sich genommens ^ soll einer Famiüe ein
u f' öon w Màunà dJ à^ bei ihrer in der Stralauerstraße wohnhaftenrath Wi tsch el aus Tilsit, der unter dem der Lokomotivführer durch dieses Miß- stände koste n füt
MSlbïnaSaeïeL im 13mVSt ®«fUtter machen wollte, wurde nach Verdachte des wissentlichen Meineides ver- ^schick bereits in keiner rchgen Laune, so à .54 Mar bezahlter, M all,arg u
ĶbeàtÄ^ ihrer Bekundung von einem Herrn in einen hastet wurde, ist nunmehr zur Beobachtung wuchs sein Unmuth zu Hellem Zorn, f f n °! *1 “ JfS är=
unberührt geblieben lei, oa man ,ym oie Zflur aelockt Dort hob der Fremde seines Geisteszustandes nach der Irren- àe größere Schaar unnützer Buben das falls chaven ore ägrreoer oer ÄN,^a
Schuld beigemessen hat,^ zu wenig Ent- ^ Fleid^es Mädchens auf und brachte anstatt Allenberg gebracht worden. arme steckengebliebene „Bähnle" zu ver- vereine ^mmtlich eme bedeutende ^ hr
Belast^Ş?d!r' großen SWte g zeig zu der Kleinen mittels eines Messers eine Haslach im Kinzigthal, 27. Juni. Ver höhnen begann. ^ Eimge Arbnter suchten E'whE g^dt. E J
faben ln ehtef omcieaen SHu^pJale ifljtiefe, blutende Wunde in das Gesäßj^eib. Ztg." wird berichtet: Das benach-jsogar durch kräftiges Nachschieben den Zugj^ck macht es, wenn
zum Ausdruck ge-
sogar durch kräftiges macylck'eoen “ “
vorwärts zu bringen, aber es war ver- Mltgt,ever oer^
Ein-
die
verschiedenen Vereine!ge-
dieie Emvfinduna scharf mm Ausdruck qe-sbei. Alsdann ergriff er die Flucht. Der barte Mühlbach scheint ein recht ungast-.vorwaris zu vringen uv» » um*. b - Beerdigung einander Kon-
brackt worden " Dr Miq^uel hat hierauf Polizei wurde Anzeige erstattet. Die Kleine richer Ort zu sein. Dortige Wirthe haben gebens. Der Lokomotivführer machte fernem àzn um ° Beerb gung ei
tatsächlich vor acht Tagen ge-vermag ein genaues Signalement des sich dämlich sämmlich verabredet, der vor Groll dadurch Luft daß er die sĢ en-kunenz machm,
bieten ^von seinem Postei? zurück- Thäters nicht zu geben. Sie weiß nur, einigen Tagen aufgezogenen jungen Lehrerrn frohe Menge mit Kohlenstucken bombar- ß d \ Angehörigen
treten zu dürfen Der Km er hat d°ß er einen blauen Anzug und schwarzen keine Kost zu verabfolgen; sie haben dirte. Nachdem die ärgsten Schrerer od j gben
à in allergnädiq ter Form dieses Gesuch Hut trug und sehr anständig gekleidet war. dwsen Beschluß bis heute aufrecht erhalten, diese Weise zum Schweigen gebrachtwaren, ™ empfangen hatten
abaelebn dieses iNe,ucki dritter Fall ereignete sich Dienstag- trotzdem sich verschiedene einflußreiche Per- brauchte er Gegendampf, fuhr b,s zum ļ Lr"a 1* wT ©ne Sifptobe
— Achtzehn Minister sind nach derlAbend in der Schützenstraße. Vor ckemşsonen für die Lehrerin verwendet haben-jBahnhof zurück, gab dann Volldampf undj, v
cyutzensiruvc. ovi pt-»*Motten sur oie reyrerin verwendet yuucu. «uyiiyui in l-inem Gerichtssaal, wie sie gestern
Recknuna der Germania" seit dem Re-1 Hause Nr. 28 spielte das dreijährige Da auch in keinem Privathause Kost zu überwand hierauf unter allgemeinem Hurra , ^cköffenaericht abgehalten wurde, dürfte
nieflunasantritt des Kaisers verabschiedet Töchterchen der in Nr. 30 wohnenden rzrau bekommen ist, wird die junge Lehrerin ,n siegreich den straßenschmutz. Seltenheit sein^ ^Eine Schuhmacher-
SSfSStt »sÄwSliSS. *«*«? « -i» ded-u-r««---,- Die Wirthe, De- ne»e »».«Ich. «Ş I«. î
minister, 2 Landwirthschaftsminister, 3
Kultusminister, 3 Minister des Innern,
2 Minister des Auswärtigen und Reichs
kanzler, 1 Minister ohne Portefeuille, 1
Finanzminister, 1 Minister der öffentlichen
Arbeiten und nunmehr 1 Minister
Handel und Gewerbe.
Peiers, tu» ctu juuiļci. wumi u» ^---letn oeuuuctuatc i;uyc uti|cgi. »it wnujui Jon tituv --- <—längerer Reit einen Re-
Kleine herantrat und sie in den Hausflur wollen durch die Bohkottirung der Lehrerin Handel und Gewerbe, Brefeld, stammt, N v 1 ^ ^ ^ und
trug. Dort brachte er dem Kinde eine deren Versetzung herbeiführen, um an wie die şp°iheker-Ztg.' nnttheül, aus 3 unn Reit zu Zeit einen
tiefe Stichwunde in das Gesäß bei. ihrer Stelle einen Unterlehrer zn erhalten, einer westfälischen Apothekerfamllre. s ß Musikborn aus so ein
Eine Frau sah den Burschen, den sie auf Oos, 1. Juli. Ein seltener Fall hat Der Vater war Besitzer der Apocheke ml ^ de? Stà erweichen Menschen rasend
„^„.etwa 17 Jahre taxirte. Sie wandte jedochlsich gestern hier ereignet: Die GemeindelTelgte bet Munster t. SS., dte an den! -
fiirlihre Aufmerksamkeit dem schreienden Kinde wählte nämlich ihren Ortsdiener Ihle Bruder
zu und unterließ seine Verfolgung. Einşzum Bürgermeister; man ist überzeugt, sollen.
Berlin 2 ^uli ->m Reick stag standlm der Nähe wohnender Arzt nähte dieldaß er das neue Amt tüchtig verwaltet.^ ... . , r
beute das'Maraarine.Geiek zur dritten Wunde, die er für nicht unbedenklich erklärt. München, 2. Juli. Eine motivirte Ein-der akademischen Laufbahn und ist der
o,,!,,,,,, Agg P „.tick ikons.f erklärt Auch in diesem Falle ist der Thäter leider gäbe der Bäckerinnung an den Bundes- durch seine Arbeiten auf mykologrschem
wenn^das Verbot Butter und Margarine entkommen. rath protestirt gegen die Bäckereiverord- Gebiete allbekannte ordentliche SMefior
itt denselben Verkaufsräumen feilzuhalten Auf Posten vor dem Marmor- nung als den Ruin des Geschäfts und der Botanik an der Akademie in Munster
und das Färbe-Verbot wieder Ģigt palais in Potsdam erschossen hat sich verlangt Aufhebung ^ B" dieser Gelegenheit wird erwähnt, daß
würden stimmen die Konservativen gegen ein Füsilier der 10. Compagnie des 1. Gröbliche Ausschreitun g en antise- der Botaniker Brefeld schon vor R. Koch
das ganze Gesetz — Im Laufe der Debatte Garderegiments z. F. Der im ersten Jahre mitischer Färbung haben kürzlich in München bet semen Forschungen n'rt se ten Nähr
spricht Landwirthschafts - Minister von dienende Soldat brachte sich den sofort vor dem Kaufhaus Tietz stattgefunden, böden gearbette hat, me ^h°ts°che
Ha mm er sie in gegen das Färbe-Verbot, tödtlich wirkenden Schuß mit seinem Ge- Dort fand eine A n t i s e m i t e n v er-den modernen Bakteriologen zumeist unbe
sowie gegen die Einführung getrennter wehr bei. Der Leichnam wurde ins s a m m l u n g statt, nach der sich.viele der konnt ist oder doch m ihren Weiken ignonrt
Verkaufsräume für Butter und Margarine. Garnisonlazareth überführt. Ein Motiv Versammelten m -^g- dem Kşuse mrd Unter dem Vorsitz
Der Minister spricht sich auch gegen den ist bis jetzt nicht bekannt. Tietz gegenüberliegende große Restaurationen Norderney, 30. Juni. Unter dem Vorsitz
Antrag Schulz- Lupitz aus als Zusatz Cüstrin, 2. Juli. Der Vice-König Li- begaben. In diesem Kaufhause ließ Tretz des Grafen zu ^nn- und Knyphausen
Phenolphtalew zur^Margarine vorzu- Hung-Tschang wird sich baß darüber wun- durch seine Buchhalter und Ladnermnen Lütetsburg ist ein aus EiÄmtdÄeh n
ickreiben imd die Einfuhr von Fetten aus dern, wie sehr er allseitig gefeiert wird. Nachts die Inventur aufnehmen, was den und Bewohnern von Ostsriesland bestehen
d?m Zollauslande zur Margarinebereitung Nun haben sogar die Primaner des hies. Leuten Anlaß bot, den Tietz als Aus,chinder der Ausschuß zusammengetrewn, der der
zu verbieten.-Staatssekretär v. Bötticher Gymnasiums ihm ein Begrüßungstelegramm seines Personals zu bezeichnen Damit Bau einer «ollbahn v°n C-nden nach
erklärt, dft überwiegende Mehrheit des geschickt! Der Vieekonig hat sich herabge- ging der Krawall los, ^ entstand em Norde n-Nord deich an eoen und
Bundesrathes kann dem Färbe-Verbot nicht lassen, den jungen Leuten seine Photo- furchtbarer Lärm, und ba d waren uber nachst auch dte Heer 9
zustimmen der Bundesrath müßte bei Auf- graphic als Dankesbeweis zu spenden. 1000 Menschen versammelt. Mit den veranlassen wird em an den Ninisier ur
rechtmchaltun?d^Härbe'Verbots das Gesetz? Gegen 600 Schulkinder sind in „Pereats" auf Tietz wechselten „Hochs" öffentliche Arbeiten zu .achtendes Gesuch
ablehnen. Das Färbe-Verbot ist nichtsTarnowitz an contagiöser Au g en en t-sauf die Ladnerinnen,^ auf den Sergeanten j durch ^hre^UawrQ^ \ ^
UHU? iibļ-voebênImachen kann." Der Musikant mußte dem
L'LLiN-BlLl'-Ş «- --ş - -Ģ ^
ilî!r erlali«,-, App,«bM°» °>S .»pŞ>'°à°p°,î»lIch- S--»- (5“£
„Fl. N." zufolge, vor einigen Tagen in
einem Vergnügungslokal in Hamburg ab.
Auf der Bildflache erschien Plötzlich ein
alter stattlicher Herr und schritt auf einen
Tisch zu, an welchem ein junger Mann
und eine junge Dame saßen. Der alte
Herr verabreichte dem jüngeren eine mack-
tige Ohrfeige und riß die Dame an sich,
um mit ihr das Lokal zu verlassen^ Sie
war dieTochter eines mehrfachen Millionärs,
er der — Kutscher!
Hamburg, 30. Juni. Der bekannte
Industrielle Mell in, durch seine Kinder-
nahrung bekannt, eröffnete am Sonnabend
eine zahnärztliche Klinik für Unbemittelte
in der Susannenstraße, wozu er 250000
Mark aufgewendet hat.". Diese Mellin-
Stiftung untersteht der Leitung des Zahn
arztes Dr. Dellevie und ist mit reichen
Mitteln zur Unterhaltung ausgestattet.
Die Einweihung erfolgte unter Betheili-
heim bisher für einen ehrenhaften Charafter gehalten."
„Das mag er im Großen und Ganzen ja auch sein,
aber verfehlte Speculationen haben ihm einen gewalti
gen Stoß gegeben und wird er sich an den Anker klam
mern, von dem er allein seine Rettung erwartet." 23
„Und was gedenkst Du dagegen zu thun?"
„Nichts! Wir sind im Frieden auseinandergegan
gen, er hat mir das Gehalt für ein halbes,Jahr ausbe
zahlt und ich habe ihm gesagt, daß ich die Triebfeder
dieser Handlungsweise kenne. Das Schönste aber konimt
noch. Kaum hatte ich das Haus Bollhcim's verlassen,
als mir Fräulein Hartmann begegnete. Sie war sehr
erfreut, mich zu sşn und schickte ihren Wagen weiter.
Ich bot ihr meinen Arm an, er wurde angenommen,
und ich habe diese Gelegenheit benutzt, mir volle Ge
wißheit zu verschaffen."
„Nun?" fragte der alte Herr erwartungsvoll, als
Hugo eine Pause machte.
„Sie liebt mich, Vater, und sie hat mir erlaubt,
um ihre Hand zu werben."
„Junge, Junge, Du bist ja ein ganz gefährlicher
Kerl!" rief der Stadtrath überrascht. „Das hätte doch
vorher reiflich überlegt werden muffen."
„Was ist da lange zu überlegen? Ich liebe sie und
sie liebt mich und wenn wir treu an unserer Liebe fest
halten, datin müssen wir unser Ziel erreichen."
Der alte Herr schüttelte bedenklich das Haupt, aber
das Lächeln, das seilte Lippen umspielte, ließ nur zu
deutlich erkennen, daß dieser rasche Erfolg ihm freudige
Genugthuung bereitete. „Jawohl," sagte er nach einer
Weile, „aber am Ziele seid Ihr deswegen noch lange
nicht, das will ich Dir schriftlich geben. Was soll nun
weiter geschehen?"
„Ich wollte Dich bitten, für mich um die Hand
Walli's zu werben," erwiderte Hugo, den leuchtenden
Blick fest auf seinen Vater heftend.
„Hm, muß das heute noch geschehen?"
„Das wäre mir freilich am liebsten!"
„So ist die Jugend!" scherzte der Stadtrath. „Ge
duld kennt sie nicht, sie möchte mit dem Kopfe alle
Mauern einrennen und was nicht biegen will, muß
brechen. Du wirst Dich aber gedulden müssen, vor mor
gen oder übermorgen kann ich Deinen Wunsch tncht er
füllen. Ueberdies weiß ich schon jetzt die Antwort, die
ich erhalten werde. Dieser reiche Amerikaner ist, ein sehr
hochmüthiger Mann, tvir sind ihm natürlich nicht reich
und vornehm genug, er wird mir mit dürren Worten
erklären, daß er diese Verbindung nicht genehmigen
könne."
„Das soll mich nicht zurückschrecken." ,
„Kann's mir denken, aber ob Du mit Deiner Aus
dauer etwas ausrichten wirst, ist doch sehr die Frage,"
entgegnete der alte Herr. „Wenn dein Amerikaner die
Geschichte unangenehm wird, packt er seine Siebensachen
zusammen und zieht wieder von dannen, damt hast Du
das Nachsehen."
„Ich folge ihm bis an's Ende der Welt!"
„Unsinn, mit solchen Redensarten lockt man keinen
Hund hinter dem Ofen fort, und das Nachlaufen dürfte
Dir auch unbequem werden. Na, wir iverden ja sehen,
wie die Dinge sich gestalten," fuhr der Stadtrath fort,
„wenn meine Vermuthungen richtig sind, dann könnte
ich den Amerikaner vielleicht zwingen, Dir seine Toch
ter zu geben, aber das steht noch im weiten Felde."
„Welche Vermuthungen?" forschte Hngo.
„Ja, mein Sohn, darüber spricht man nicht, solange
man seiner Sache nicht gewiß ist, ich verbrenne mir
nicht gern unnöthigerweise die Finger. Geduld, sobald
ich Geivißheit habe, werde ich Dir das Nähere niitthei-
len, ich kann darüber jetzt noch nichts sagen."
„Das klingt geheimnißvoll —“
„Und es muß vorläufig noch ein Geheimniß blei
ben!"
Der Stadtrath sah mit einem Blick voll stolzer Be
friedigung seinem Sohne nach, der hastig sich entfernte,
aber seine Gedanken wurden bald abgelenkt, wettige
Minuten später trat die Wittwe Fernistock mit dem
Kinde ein.
Der alte Herr empfing Anna mit einer so warnten
und aufrichtigen Herzlichkeit, daß alle Besorgnisse, die
ihre Seele erfüllten, wie Nebel vor dem Sonnenlicht
schwinden mußten. Ihre Schüchternheit schwand mehr
und mehr, mit treuherziger Offenheit beantwortete sie
alle Fragen des freundlichen Mannes, der ihr gesagt
hatte, daß er fortan ihr Vater sein und sie gegen alle
Verfolgungen ihrer bösen Mutter beschützen wolle.
Frau Susanne schien sich auch in das Unvermeid
liche und Unabänderliche gesunden zu haben, es lag
freilich in der Freundlichkeit, mit der sie das Kind behan
delte, etwas Gezwungenes, aber der Stadtrath, der sie
scharf beobachtete, glaubte schon jetzt die Zuversicht hegen
zu bürfen, daß sie seine Erwartungen erfüllen werde.
Sie führte Anna in das Zimmer, das für sie bestimntt
war, sie berieth mit dent alten Herrn über die Garde
robe, die angeschafft iverden mußte, und die Schule, m
die das Mädchen noch geschickt werden sollte, aber sie
weigerte sich eigensinnig, die Frage, wie sie über das
Kind urtheile, zu beantivorten.
Dem Kinde selbst fiel es schwer, sich in die neuen
Verhältnisse hineinzufinden, es war ihm Alles so ftemd
und ungewohnt, aber ein behagliches Gefühl beschlich
es doch bei dem Gedanken daran, daß es nun ein siche
res Asyl gefunden hatte. Und dieses Gefühl leuchtete aus
seinen tiefblauen Augen so deutlich und greifbar, daß
der Stadtrath schon darin den schönsten Lohn für seine
edle That finden mußte, das Herz, das eines solchen
Gefühls fähig war, konnte nicht undankbar sein. Frau
Susanne schien das freilich nicht bemerken zu wollen;
trotz aller Freundlichkeit warf sic mitunter doch, wenn
es verstohlen geschehen konnte, einen bösen Blick aus
das Mädchen, das iinmer unbefangener mit seinem Be
schützer sich unterhielt.
Der Stadtrath war mit seinen Anordnungen über
die neuanzuschaffende Garderobe eben fertig geworden,
als die Thür sich öffnete und die Mutter Anna's eintrat.
„Meine Mutter!" rief bas Kind erschreckt.
Der alte Herr gab der Haushälterin ein Zeichen,
sich mit dem Mädchen zu entfernen, und so gern auch
Frau Siisanne der nun folgenden Unterredung beige
wohnt hätte, wagte sie doch nicht, dem Befehle zu trotzen.
„Jetzt sprecht," ivandte der Stadtrath sich zu der
Frail, die dem Kinde einen höhnischen Blick nachsandte;
: „aber faßt Euch kurz, ich habe keine Lust, mich in einen
langen Wortstreit mit Euch einzulassen. Ihr wollt das
Mädchen reklamiren, aber diesem Verlangen wird unter
keinen Umständen nachgegeben, das Kmd steht jetzt unter
meinem Schutze." ... ^, , ....
Und dennoch werden Sie es herausgeben muffen,
wenn ich die Hülfe der Polizei in Anspruch nehme," er-
widerte Frau Breuer ironisch. „Der Mutter gehört das
Kind und in ihre Rechte darf Niemand eingretfen. s
„Mißhandelt eine Mutter ihr Kind, so ist das Ge
setz nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet, zu
Gunsten des Letzteren einzuschreiten."
Dann aber muß das Kind einer öffentlichen An
stalt' überwiesen werden! Ich will übrigens das Kind
mit allen meinen Rechten Ihnen abtreten, wenn Sie
mir eine entsprechende Summe zahlen."
„Das läßt sich hören. Und wie hoch würden Sie
die Snnlme bemessen?" • [
„Tausend Thaler."
„Was wolltet Ihr mit dem Gelde beginnen?" l
„Ich werde vielleicht bald die Stadt verlassen; mein
Mann will drüben sein Glück versuchen, da käme nun
das Geld gut zu Statten."
„Gut, wenn Euer Entschluß feststeht, und Ihr mir
den überzeugenden Beweis liefert, daß Ihr ihn aus
führen wollt, dann kommt zu mir, und atff einige hun
dert Thaler soll es mir nicht ankommen. Hießet Ihr
früher mcht Hocker?"
„Das kann sein," sagte die Frau ausweichend und
es war unverkennbar, daß diese Erinnerung sic unan
genehm berührte.
„Ihr wohntet m,t meiner Nichte zusammen."
„Mit der Frau des Brandstifters, der damals noch
in Untersuchungshaft saß."
„Und erst, als die Frau Walras gestorben war, rieft
Ihr mich, damit ich für das Begräbniß sorge."
„Ich hätte Sie früher gerufen, aber die Frau wollte
von ihren Verwandten auch niemals Gutes erfahren,
so schmählich ivie sie, ist selten eine junge Frau betro
gen worden."
(Fortsetzung folgt.) 25,16*
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Zweigt
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auf
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26 H
Tamil
dämm
nbgeg:
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Riesel