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SSster Jahrgang. 4^-
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Wo. 188.
Donnerstag, ösn 13. August
1896.
ge,
per sofort
; Wolf.
Morgen-Depeschen.
Frankfurt a. M., 13. August. Nach
einer Meldung des Wormser Polizeiberichts
von gestern war in Worms vorgestern ein
Fabrikant aus Altona angehalten worden,
welcher den Werkmeister eines Wormser
Fabrikanten durch Versprechungen zu be
stimmen suchte, Einrichtungen und Fa-
vrlkationsgeheimnisse zum Zwecke des Wett-
ewerbes ihm mitzuheilen, worauf der
Werkmeister jedoch nicht einging. Hierzu
»fahrt die „Frkf. Ztg.", daß sich der
smonaer Fabrikant aus demselben Grunde
ln die Räume des Wormser Fabrikanten
angeschlichen hat, um seinen Zweck zu er
pichen. Der Unbekannte wurde ange
halten, als er mit dem Abendzuge nach
Mainz abdampfen wollte. Er spielte sich
zunächst als Reichstagsabgeordnetcr auf.
Dann wurde jedoch seine Person festgestellt:
war der nationalliberale preußische
'S- H. Mohr, Inhaber der Firma A. L
^cohr, ang Altona - Bahrenfeld. Der
Strafantrag gegen denselben ist bereits
gestellt.
Berlin, 13. August. Wie die „Volksztg."
aus bester Quelle erfährt, ist Herr von
Stetten seitens des Auswärtigen Amtes
aufgefordert worden, sich zu den Gerüchten,
die neuerdings über seine Differenzen mit
dem Gouverneur von Puttkamer in der
Presse kursirten, zu äußern.
Oldenburg, 12. August. Ein hiesiger
Landivehrmann wurde, weil er einen
Vorgesetzten thätlich angegriffen und miß
handelt hatte, zu 5 Jahren Festung ver
urtheilt.
München, 12. August. Die „Münch.
Neuest. Nachr." melden aus Wersen: Süd
lich von Salzburg nach Sulzan wurde
heute Nacht ein Güterzug durch eine
Erdlawine v erschüttet. Die Lokomotive
Und 2 Wagen entgleisten, 2 Personen
Hürden schwer verletzt. Der Material-
schaden ist bedeutend, der Verkehr ist bis
Morgen unterbrochen. Der Marktflecken
Wersen ist theilweise überschwemmt.
Graz, 12. August. Fortdauernde Regen
güsse setzten heute Nacht einige Stadttheile
unter Wasser. Bedenklich ist die Lage in
der Vorstadt Neuholdau, wo die Bewohner
delogirt werden mußten.
Paris, 12. August. Dem „Temps"
wird aus Brüssel gemeldet, daß eine
große englisch-belgische Expedition gegen
vre Derwische vorbereitet werde. An der
Küste würden zu diesem Zweck die Truppen
sehr verstärkt.
Im Manne dunkler Gewalten.
Roman von Elfried v. Hohenstein. 33
Reck nahm einen eigentümlichen Eindruck von die-
toi zufälligen Zusammentreffen in der Baucrnhntte
mit und mußte sich limner lvieder das reizende Bild
vergegenwärtigen, das °rde», kleinen. von wilden
N°len dnrchdusteten Garten gewheu hatte, überlvölbt
dem tiefblauen Himniel. Melanies Worte, die
:'e'Pater in dem niederen Stübchen stehend gesprochen,
saugen ihm noch wie ein Ivilder Schmerzensschrei ill's
>hr. so daß er sich fragte, ob denn diese verschlossene
«eauenseele an einen großen Leid kranke. Eine durch
^chts gerechtfertigte Annahme bei einem Wesen, ans
°Mn Weg das Glück mit vollen Händen seine Gaben
iu streuen schien, aber er war nie ein Phantastischer
şşopf gewesen, und konnte sich doch keiner Täuschung
Angegeben haben.
Der rege Verkehr, ivelchcr zivische» den Eigentü
mern der benachbarten Güter herrschte, brachte Reck
W oft in die Nähe des Mädchens. Melanie betrach
te ihn nicht mehr mit der früheren, etwas an Gcring-
Mtznug streiseilden Gleichgiltigkeit. Es erging ihr wie
Goldgräbern, die, wenn sie das erste Glitzern des
ustbaren Melalles entdeckt haben, mit rastlosem Eifer
şUchen müssen lind lieber das Leben, als die gefundene,
kiückvcrheißende Spur verlieren mürben.
Rom, 12. August. Die Friedensver
Handlungen mit Menelik sollen, der offi-
ciösen „Opinione" zufolge, nur wegen der
Mareblinie und der Freilasiung der ge
fangenen Italiener geführt worden sein,
während der Protektorats-Gedanke dabei
völlig ausgeschieden sei.
Rom, 12. Aug. Der Vorschlag des
Generals Baldissera, Murat zu befestigen
und eine Eisenbahnlinie Massauah-Murat
mit dem gedachten Endziel Adua zu bauen,
wurde angenommen.
Mailand, 12. Aug. Der „Piccolo"
meldet aus Konstantinopel: Die Entdeckung
eines Komplotts, welches den Sultan zu
Gunsten seines Sohnes Jzzeddin abzusetzen
beabsichtigte, führte zu der Verhaftung
zahlreicher Offiziere und Beamten.
Nom, 12. Aug. Die italienische Re
gierung erhielt von dem italienischen Bot
chaster in Washington die telegraphische
Meldung, daß ihm die Regierung der Ver
einigten Staaten von Amerika wegen der
Ereignisse in Hahneville, wo bekanntlich
vier Italiener gelyncht wurden, ihr Be-
dauern ausgesprochen und exemplarische
Bestrafung der Mörder zugesagt hat.
Rom, 13. August. Ein Orkan zerstörte
im Hafen von Porto d'Anzio viele Barken,
vobei mehrere Matrosen und Angestellte
ms Meer geschleudert wurden und ertranken.
Alle Badeanstalten sind demolirt.
Belgrad, 13. August. Durch Wolken
bruch und Hagelschlag wurde ein großer
Theil der Kreisstadt Valjero zerstört.
London, 12. August Auf Befehl
Chamberlain's wurde allen Rebellen des
Matabelelandes, welche sich den Engländern
unterwerfen wollen, völlige Amnestie zu-
gesichert, woraus sich auch bereits 2000
Familien unterwarfen.
London, 13. August. Die Berichte der
Blätter sprechen von einer großen Erregung
in Griechenland, der gegenüber die Re
gierung ihre Maßnahmen zur Verhinderung
bewaffneter Expeditionen nach Kreta nicht
werde aufrechterhalten können. Kreta sei
jetzt ganz zum Verzweiflungskampfe ge-
rüstet. Die revolutionäre Versammlung
bestehe aus geachteten und wohlhabenden
Leuten, die mehr das konservative Element
der kretensischen Christen repräsentiren und
mehr Autorität besitzen, als das aufgeregte
Reformcomitee.
Athen, 12. Aug. Wie ans Konstantinvpel
gemeldet wird, beschloß die Pforte, den
Kretensern die ihnen im Vertrage von
Halevpa zugestandenen Vergünstigungen zu
gewähren, und schickte dieserhalb Zini
Pascha und Jkiadis Effendi nach Kreta,
damit diese mit den Konsuln über die
Mittel der Pacifizirung berathen.
Newyork, 12. August. Infolge der
übermäßigen Hitze sind hier gestern
48 Personen gestorben, 100 sind auf der
Straße umgefallen. Die Hospitale sind
mit Kranken überfüllt. Die Gesummt
summe der am Hitzschlag Gestorbenen be
trägt 226. Die Hitze scheint übrigens jetzt
abnehmen zu wollen, der Wetterbericht
deutet auf niedrigere Temperatur hin.
Teheran, 12. August. Der Mörder des
Schah Nassr-ed-din wurde heute im Bei
sein einer großen Volksmenge durch den
Strang hingerichtet.
Muslund.
Griechenland.
Athen, 12. Aug. Aus sicherer Quelle
verlautet, die P f o r t e habe die For-
derungen der Kretenser verworfen
und halte nur den Vertrag von Haleppa
und eine allgemeine Amnestie aufrecht.
Die Vereinigung Kretas mit Griechenland
ist noch nicht verkündigt worden; doch ist
auf Kreta eine revolutionäre Versamm lung
zusammengetreten, um diese Vereinigung
demnächst zu verkünden. Die Verkündigung
wird das Zeichen für die Ausdehnung des
Aufstandes über die ganze Insel sein. Im Di
strikte Kandia herrscht vollständige Anarchie.
Die Muselmanen haben Weiterevier Dörfer in
Brand gesteckt. Einige Personen legen der
langen Besprechung, die der König "gestern
mit dem Kriegsminister, dem Minister des
Auswärtigen und dem Ministerpräsidenten
hatte, große Wichtigkeit bei. Es herrscht
lebhafte Erregung.
Athen, 12. August. Nach einem Tele
gramm der „Asty" aus Larissa hat bei
Vodena in Macedonien ein Kampf
zwischen 150 Aufständischen und 500
Nizams stattgefunden. Nach vierstündigen!
Kampfe sei der Häuptling Katarachia den
Aufständischen zu Hilfe gekommen und habe
die Türken, welche 50 Todte hatten, in
die Flucht geschlagen. Griechische Banden
rückten fortwährend vor.
Italien.
Rom. 12. August. Die „Agenzia
Stefani" veröffentlicht folgende Note:
MehrereBlätter sprechen vonVorbereitungen,
welche die Regierung im Hinblick auf die
Wiederaufnahme der Feindselig-
keiten in Afrika träfe, und benutzen
Endlich meldete sich einer Namens Hans Pahl, der
einen recht günstigen Eindruck machte und ausreichende
Erfahrung zu besitzen schien. Er legte gute Zeugnisse
vor und unter diesen eines von Reck.
Albert versprach sich zu entscheiden, sobald er in
Blniiienau Erkundigungen eingezogen habe, und fuhr
noch an demselben Tage dorthin, traf aberden Pflege-
bruder seiner Frau nicht zu Hause.
„Der Herr kann gar nicht lange ausbleiben. Er
muß in längstens einer halben Stunde kommen," ver
sicherte der Beamte, und so beschloß Waldenburg zu war
ten. Aber die Zeit Ivurde ihm lang, oder vielmehr
jenes Mißbehagen, das ihm alles, was an die Nähe
Richards erinnerte, einflößte, bemächtigte sich seiner
lvieder.
diese Gelegenheit, um durchaus falsche
Nachrichten zu veröffentlichen. Wir sind
ermächtigt, zu erklären, daß die Regierung,
obwohl sie thut und thun wird, was ihr
obliegt, um sich gegen etwaige Ueber-
raschungen sicher zu stellen, bisher keine
Maßregel ergriffen hat, die neue kriegerische
Ereignisse wahrscheinlich oder demnächst
bevorstehend erscheinen lassen könnte. Sie
hat keine Maßnahmen getroffen; es haben
auch keine Aushebungen stattgefunden, mit
Ausnahme derjenigen für den gewöhnlichen
Dienst; auch Lastthiere sind nicht ange
kauft, da solche über die gewöhnlichen Be
dürfniffe hinaus vorhanden sind.
KrankretH.
Paris, 12. August. Die Pariser Preß
vereine halten heute eine außerordentliche
Versammlung zwecks Berathung über den
Antrag, in der Großen Oper einen Elite
ball zu veranstalten, welcher durch Ver
steigerung der Logen und Festsetzung eines
Eintrittsgeldes von vierzig Francs einen
Reinertrag von einer Viertelmillion in
Aussicht stellt. Mit diesem Gelde sollen
die Pariser Armen während der Dauer
der Anwesenheit des Zarenpaares beköstigt
werden.
Oesterreich-Ungar«.
Innsbruck, 12. Aug. Im unteren Inn
thäte ist Hochwasser eingetreten; das
Dorf Brixlegg ist bedroht. Der Bahn-
verkehr und die Telegraphenleitung uw
der Strecke Wörgl-Hopsgarten sind unter
brochen. Im Zillerthale sind mehrere
Brücken zerstört.
Brüx, 12. August. Der durch die
jüngste Katastrophe hervorgerufene Schaden
wird auf eine halbe Million Gulden ge-
chätzt; er trifft hauptsächlich die Brüxer
Bergbau-Gesellschast, da nur ein fremdes
Objekt, das incl. Mobilien, einen Schätz
werth von 180000 Fl. hat, einstürzte
In den Kassen der Centralbruderlade be
ariden sich noch kurz vor dem Einsturz
3,3 Millionen Fl. Staatspapiere, die an
die Staatsschuldenkasse in Wien zur Um-
Wandelung in größere Titres gesandt
worden sind.
Norwegen.
Stockholm, 12. August. „Aftonbladet"
veröffentlicht heute folgende Depesche, die
der Nordpolfahrer Andräe am 3. August
im Hafen von Virgos abfertigte: „Der
Ballon steht seit mehreren Tagen gefüllt,
Alles ist zur Abfahrt fertig. Alles ist bis-
her nach unseren Voraussetzungen verlaufen,
der Wind ist aber andauernd nördlich. Im
übrigen ist Alles wohl. Andrse." — Das
metereologische Centralinstitut ist der An
sicht, daß Andrsc wahrscheinlich am 4. d.
Mts. aufgestiegen sei, weil der Wind bei
Vadsö (Norwegen) und wahrscheilich auch
auf Spitzbergen anhaltend südlich war.
Inland.
Berlin, 12. August. Der Kaiser hat
sein Erscheinen bei der Feier der Enthül
lung des Denkmals des 3. Garderegiments
z. F. zugesagt. Die Feier wird am 22.
ds. stattfinden, die genauere Feststellung
der Tagesstunde ist der kaiserlichen Bestim
mung vorbehalten.
Berlin, 12. August. Der „Reichsanz."
veröffentlicht folgenden kaiserlichen
Erlaß aus Wilhelmshöhe vom 11. Aug.:
„Zu meinem lebhaften Bedauern nöthigte
Mich eine Unpäßlichkeit, auf die schon seit
langen Monaten geplante Reise nach Wesel,
Ruhrort und Essen zu verzichten. Es
war Mir dies um so schmerzlicher, als es
mir hohe Freude bereitet hätte, anläßlich
der Wiedereinweihung der Willibrodi-Kirche
in Wesel die alten angestammten Lande
zu besuchen und deren treue Bewohner
zu begrüßen. Mit wahrer Befriedigung
und großer Freude erfüllten Mich die Be
richte über den jubelnden Willkomm und
die warmen Huldigungen, womit die
Kaiserin und Prinz Heinrich aller Orten
empfangen wurden. Die begeisterten Kund
gebungen der Anhänglichkeit an Mich und
Mein Haus aus allen Kreisen der Be
völkerung, die herrlichen Veranstaltungen,
die verschiedenartigsten Begrüßungsformen
werden Mir, Meiner Gemahlin und
Meinem Bruder stets in freudigster Er
innerung bleiben. Indem Ich daher allen,
die zu dem schönen Verlauf der festlichen
Tage beitrugen, Meinen und Meiner Ge
mahlin innigen Dank ausspreche, will Ich
der Stadt Wesel für den Rathhaussaal,
der bereits mit einer stattlichen Reihe
von Gemälden Meiner Ahnen geschmückt
ist, Mein eigenes Bildniß verleihen."
Berlin, 12. August. Die Kaiserin hat
aus Wilhelmshöhe an Geheimrath Krupp
wlgendes Telegramm gerichtet: „Ich kann
es mir nicht versagen, Ihnen und Ihrer
Gemahlin meinen Dank für die in Ihrem
Hause und inmitten Ihres Wirkungskreises
verlebten Stunden zu wiederholen. Es
ist mir eine große Freude gewesen, aus
eigener Anschauung die mannigfachen Ein
richtungen kennen zu lernen, durch welche
Als die Natur in jenen schillernden Farbenlönen
saugte, die ihr der Spätherbst verleiht, und rauhe
«türme den purpurnen und gelben Blätterschmnck von
°kn Zweige» rissen, zogen Herr und Frau Walden-
^rg, Norton mit seinen Damen und noch mehrere Rit-
krgutsbesitzer nach Schwerin. Auch Richard fuhr häufig
'»cd der Stadt, behielt aber seinen bleibenden Wohnsitz
Blumenaii.
Ans der plötzlichen Erkrankung des langjährigen
Verwalters von Grünn» erivuchs Waldenburg eine
>?vße Unannehmlichkeit. Er sah sich gezwungen, rasch
°kß>tz zu schaffen, und keiner der zahlreichen Bewer-
rr, die sich persönlich vorstellen mußten, gefiel ihm.
Er stand ans, betrachtete die Einrichtung der Zim
mer. ohne sich dafür zu interessiere», ging auf und ab,
öffnete die Thür eines Nebeagemaches und blieb >vie
versteinert stehen, um auf eine große flache Kiste zu star
re», die an der Wand lehnte. Sah' er denn recht?
Kon,Ue das möglich sein? Neckte ihn ein böser Traum?
Die Kiste kannte er sehr genau, und wahrhaftig, da
war „och die Adresse von ihm selbst geschrieben.' In
dieier Verpackung ging sein Bild: „Italienische Abend-
laiidichnft« an die Kunstausstellung in B. ab und wurde
pater non dem Kunsthändler in Empfang genommen. —
Und nun? Wie kam es hierher? Oder sollte doch ein
Irrtum walten?
Er legie die Hand an die Stirn und schien plötz-
luch die Erklärung zu finden, aber keine befriedigende,
sondern eine, die alle Leidenschaften aufwühlte. Es
arbeitete furchtbar in seinen Zügeii, und die arlstokra-
tilch seine Hand ballte sich, als wolle sie mit einem ver
nichtenden schlage das Werk vieler Monate zerstören.
„Willkommen!" sagte Richard, aus die Schivelle
^eļend, mit tiefer, ruhiger Stimme. „Ich scene mich,
sie lit Blnmenau zu sehen. Kann ich Ihnen müirgeub
etwas dienen?"
»Ehe ich die Angelegenheit, die mich zu Ihnen
führte, erwähne, bitle ich, inir eine Frage zu beantwor
ten," ermiberte Albert, sich mühsam beherrschend; „wie
kommt dieses Bild hierher?"
„Ich kaufte es," entgegnete Reck, ohne zu zögern.
„Und wer oder was veranlaßle Sie dazu?"
„Wer? Niemand. Was? Der Wunsch, es zu be
sitzen!"
„Seltsam! Sie sahen die Landschaft auf der Staf-
selei und ich bemerkte nicht, daß sie Ihr besonderes
Interesse erregte. Uebrigens wurde mir geschrieben
ein Ausländer habe das Werk erivorben."
„Ich hatte nicht für nötig gesunden, meinen Na
men zu nennen. Das Bild wurde, sobald es mein Eioen-
tum ge'.vorden, in das von mir bewohnte Hotel geschickt.
So mag wohl der Irrtum entstanden sein."
„lind molten Sie vielleicht die Güle haben, mir
mitzuteilen, ivas diesem geheimnisvollen Ankauf zu
Grunde liegt?" 0
--3ch glaube es Ihnen bereits gesagt zu haben."
„Ach ja, Ihr Wunsch, das zuinckgeiviesene Kunst-
iverk zu besitzen," sagte Waldenburg, während einhäß-
lieher,^ sarkastischer Ausdruck seinem Gesicht momenta»
alle Schönheit benahm, „Sollten Sie nebenbei nicht
die großmütige Absicht gehegt haben, ein wenig Vor
sehung zu spielen und mich über den Fehlschlaa zu trö
sten ?" 3
,»U»d wenn, daun könnten Sie doch wohl nichls
Verletzendes darin finden."
„Das kommt auf die Auffassung au. Dieses Kom
plott mag sehr gut gemeint gewesen sein, aber ich liebe
es nicht, wenn Rosa Geheimnisse vor mir hat, wären
es auch die unschuldigsten von der Welt."
Albert nahm eine eisige, ablehnende Hallnng an.
„Sie ist ganz unbeieiligt bei der Sache und iveiß nichts
davon. Der Gedanke ging von mir allein aus," eiitgeg-
netc Richard kühl und gemcffcn. Minutenlang tauch
ten die Blicke der beiden Männer ineinander. Es war
em starres, atemloses Anschauen, dann ließ Walden
burg das Gesprächsthema fallen, erkundigte sich nach
dem Verivaltcr Hans Pahl und verließ, als das Nötige
gesagt und beantwortet ivar, Blumeilan, sich auffallend
kalt verabschiedend.
Als er zu Hause ankam, eilte ihm Rosa mit aus
gebreiteten Armen entgegen. „Wie lang sind mir du
«runden geworden !" rief sie, ihn innichlingend nnd an!
ein klemes Sofa niederziehend. „Ich lebe gar nicht
lvknn Du mir fehlst. Weißt Du, mir schien es, all
ob die Zeit nicht vorwärts wollte. Es ist einfällig, lächer
lich, aber ich mußte den Zeiger ein wenig weiter schie
ben. Lache doch über Dein dummes, kindische? Reib.
chen, das sich verlasse» vockomnit, wenn es DeineSlinune
und Deinen Schritt nicht hört. Und nun erzähle Du
lieber, langvermißter Mann."
Sie hatte in ihrer kindlichen Freude und über
quellenden Zärtlichkeit den schroffen, hochmütigen Alts-
druck seiner Züge nicht bemerkt, jetzt, als er ihr die Ant-
loort schuldig blieb, sah sie forschend zu ihm auf uitd
fragte bekloniinen: „Bist Dir mißgestinnnt? Gab Dir
Richard keine befriedigende Anskniist?"
Er sprang ans, sich fast heftig ans den weichet,
Slrincn befreie,rb. „O doch, doch! Aber eine Ueberrasch-
ung. auf die ich nicht rechnete, war mir in Blumeiiau
vorbehalte». Der Zufall ist doch mitunter ein sehr in-
diskreter Bursche und enthüllt die sorgfältigst ver-
schleierten Dinge."
„Was meinst Du denn? Ich verstehe Dich nicht "
So naiv unschuldig, wie von Kindermund ge
sprochen, klangen die Worte, und gerade das machte sei«
Blut siede». Würde sie denn nie begreifen,was er iqr
schon so oft erklärt hatte, daß sie ihm für jeden Gedan
ken nnd ,ede Handlung Rechenschaft schuldig war, bag
er fte mit blindem, şmmtijchem Egoismus liebte?
. „Sprich doch!^ Ich weiß nicht, was Du meinst,'
wlederbolte sre, ihn mit den großen blauen, weitgeösf^
neten Angen ansehend, „Was Du sagtest, hörte sich
wie nn Vonvurf an; aber womit hätte ich ihn ver
dient ?"
Er blieb vor ihr stehen, und sein Blick brannte heiß j
ans sie weder. „Das weißt, das verstehst Du nicht?" j
fragte cr gepreßt.
„Nein." !
„Denk-nach!" 43,lL^