sührungen des Festredners, der bekanntlich cT Rendsburg, 4. August. Der Schooner
unsere Landesmissiou ins Leben gerufen „Danebrog", Capitän Nielsen, wurde
hat und seit ihrem Bestehen der geistige gestern von dem Dampfer „Hurra" nach
Leiter und die Seele derselben gewesen ist. hier geschleppt. Da derselbe bei der
Daher war der verehrte Redner vor allem Schleuse nicht früh genug stoppen konnte,
berufen, an einem solchen Fest vor solcher lief der Schooner gegen die östliche Schleusen
Iestversammlung zu reden. Jeder verließ brücke und verbog das Gitter derselben
denn auch am Schluß des Gottesdienstes Herr Maschinenbauer Rohwer hat sofort
die Kirche in dem Bewußtsein, für Geist die nöthige Reparatur in Angriff genommen,
und Gemüth, für Herz und Seele einen /\ Rendsburg, 4. Aug. Ein zugereister
reichen Gewinn empfangen zu haben. Die Arbeiter, welcher in der Nähe des stöbt.
Collecte des Festgottesdienstes hatte die Krankenhauses die Passanten in betrunkenem
namhafte Summe von Mk. 82,10 ergeben. Zustande belästigte, wurde verhaftet. Er
Am Nachmittag desselben Tages um 3 Uhr widersetzte sich seiner Verhaftung dadurch,
fand die Nachfeier in dem schönen Garten daß er sich zur Erde wars, und schließlich
auf Rothenhof statt. Wiederum hatte sich mit Hülfe eines Zimmermanns ins Polizei
eine zahlreiche Zuhörerschaft eingefunden, gesäugniß transportirt werden mußte,
die unter den grünen Bäumen des Gartens Unterwegs beleibt gte er noch den ihn ver>
um die mit Tannengrün geschmückte Redner- haftenden Polizeisergeanten,
tribüne herum Platz nahm. Auch ein X Rendsburg, 4. Aug. Das Schöffen-
Posaunenchor, bestehend aus Mitgliedern gericht in Blankenese verurtheilte gestern
des hiesigen und des Schleswiger Jüng- einen hiesigen Bauunternehmer wegen Be-
lingsoereins, war zur Stelle. Nach einer leidigung des Gemeindevorstehers, sowie
einleitenden Ansprache des Herrn Missions- eines Zimmermeisters in Klein-Flottbek zu
inspektor Pastor Bahnsen aus Breklum einer Geldstrafe von 30 Mk. ev. 3 Tagen
ergriff Herr Missionar Gloyer das Wort Gefängniß. Der Verurtheilte hatte in
und berichtete u. A. einige interessante Anlaß des Submissionsausschreibens über
Erlebnisse aus seiner Thätigkeit in Ostindien, den^ Teufelsbrücker Hafenbau an die Ge-
Wie verlautet, wird sich derselbe im Herbst meinde Vertretung in Klein-Flottbek ein
d I. nach einjährigem Erholungsurlaub
Schreiben gerichtet, durch das sich die ge^
j
J!
selbst ausführen zu lassen. Die Einleitung
> des Abwassers in den Kanal ist von der
ļ Kanalverwaltung genehmigt worden. Diese,
! seit ^zehn Jahren schwebende Frage dürfte
wieder aus sein Arbeitsfeld begeben. Als nannten Personen beleidigt fühlten und
Zweiter Redner war Herr Pastor Lehfeldt Anklage erhoben
aus Jnnien erschienen und richtete Herzen- 6 Rendsburg, 4. August. Nach Been-
bringende Worte an die Zuhörer. Dann digung der großen Sommer,erien sind
sprach Herr Missionsinspektor Pastor sämmtliche Schulen der Stadt mit dem
Bahnsen und verbreitete sich eingehend Unterricht wieder angefangen. Auch die
über die abergläubischen Gebräuche des Uuterrichtskurse der Frauen-Gewerbe
heidnischen Götzendienstes in Indien. Das schule nehmen in nächster Woche wieder
Schlußwort sprach Herr Pastor Sieventop, ihren Ansang (S. Anzeige.) Es werden
der den Gästen Worte des Dankes und zunächst zwei Kurse beginnen und zwar der
das Abschiedes widmete. Die Pausen vor Handnähkursus und der Maschinen
und nach den einzelnen Vorträgen wurden näh kursus. Der Handnähkursus umfaßt
durch Gesang unter Posaunenbegleitung 1. Nähen, bestehend in Anfertigung eines
ausgefüllt. In gehobener Stimmung ver- Nähtuches zur Uebung der verschiedenen
ließ die Festversammlung den Platz mit Nähte, Säume, Knopflöcher; Säumen von
dem Wunsche, im nächsten Jahre wiederum Handtüchern und Zuschneiden und Anfer-
eine solche erhebende Feier begehen zu tigen von Hemden; Namenzeichnen, Sticken,
können. Die Collecte an diesem Nach- Flicken und Stopfen, Stricken, Zeichnen
Mittage hatte die schöne Summe von Zuschneiden und Anfertigen von Flauen
161 Mk. ergeben.
und Kindcrwäsche aus leichtem Stoff. Der
Maschinennähkursus umfaßt Erklärung des
Baues der Maschine, Erlernen des Tre
tens und Reinigens derselben, sowie des
Nähens aus Papier, dann auf Stoff
Uebungen mit sämmtlichen Hilfsapparaten
bei Anfertigung von Bett-, Tisch- und
mit 7 Mitgliedern vertreten, während die Leibwäsche. M°tzŞ-n und ZĢ. von
übrigen Herren Urlaub nachgesucht hatten Mustern zu Untertarllen NachYàn und
und meistens sich auf Reisen befinden Ärmeln, esgl. zu Hc enh nden. Zu
Als wichtigster Gegenstand wurde über L"^L-fd-tt«?ch-^^ ^
den Ban eines Schlachthauses verhandelt, ^ !!' und Kleider
LU welchem die Regierung in Veranlassung Mustern sur àschegegenstande und Klà
Nachsuchens der Schlachterinnung auf Ein- Zeichnen von Monogrammen, Ecken, Buch
Rendsburg, 4. Augnst. Die wegen
Beschlußunfähigkeit am vorigen Freitag
aufgehobene Sitzung der städtischen Kolle
gien wurde gestern abgehalten und waren
diesmal der Magistrat durch drei Mit
glieder und das Stadtverordneten-Collegium
££?' °.r
20 Mk. An diese beiden Kursen wird sich
legung der Erbauung des Schlecht- und n°4 Beendigung derselben ein Kleider
Viehhoses aus dem Terrain des früheren nah kursus anschließen. Derselbe wird
alten Bahnhofes an der Kieler Landstraße şit werden von Zr. Mane Aßmus sen
die Baupläne von Fachautoritäten an- "i des Herrn Phystkus Dr. Aßmuffen
fertigen und im nächsten Jahre den Bau hrerfelbst. Es find schon verschiedene An
beiden Seiten durch Japan und China
eingeengt ist und durch kleine Inseln und
Riffe noch unsicherer wird, wodurch die
Taktik, die die Schiffe dem Wüthen des
Sturmes entgegenzusetzen haben, vollstän
dig lahmgelegt wird. Zwischen einem ge
wöhnlichen Seesturm und einem Taifun
ist ein Unterschied zu machen, wie etwa
zwischen einem einseitigen Angriff und
einer Umzingelung durch einen übermäch
tigen Feind. Jener läßt sich auf gutem
Schiffe und wenn nichts Besonderes ein-
tritt, mit ziemlicher Gewißheit abschlagen
oder aushalten, bis er ausgetobt hat.
Vor dem Taifun giebt es nur schleunigste
Flucht, und zwar nicht nach freier Be-
timmung, sondern auf einer vom Sturm
elbst vorgeschriebenen Rückzugslinie in
tollem Kreislauf, und wenn auf dem zu
durchlaufenden Gebiete gar noch Hinder
nisse liegen, wie Untiefen, Klippen re.,
dann rennt das Schiff eben unfehlbar
in's Verderben, sei es auch noch so gut
gebaut und geführt.
Die heftig bewegte Luft macht im Tai-
un eine doppelte Bewegung. Sie bewegt
ich in einem Kreise, der hunderte von
Kilometern im Durchmesser hat. Das
ganze Wirbelgebiet wandert aber auch
mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
etwa 50 Kilometer in gekrümmter Linie
weiter, so daß die See, die den wechseln
en Schauplatz des Orkans bietet, zu
einem Chaos von durcheinanderrasenden
Wogen wird, in dem kein Schiff „leben"
kann.
Die ersten Anzeichen des nahenden
Taifuns bringt das Barometer, das in
chönstem ruhigen Wetter plötzlich stark
stllt. Der Horizont wird trüb, die Luft
undurchsichtig und feiner Regen bezeichnet
das Vorspiel. Mit dem zunehmenden
Winde, der um alle Striche der Kompaß
rose läuft, wird auch jener stärker, bis
chwere Wassermassen niederfallen, gepeitscht
von einem Sturmwind, von dem sich nur
der den richtigen Begriff machen kann,
der schon das zweifelhafte Vergnügen
hatte, „mitten mang" zu sein. Der Eng
läuder bezeichnet das mit dem Ausdruck
„Es bläst Kartoffeln aus Kanonen I" Auch
der kleinste Fetzen der festgemachten Segel
wird fortgerissen, wenn der Wind nur
eine Falte zum Eindringen findet. Wie
dabei die See aussieht? Die schwersten
Wasserberge rasen durch- und überein
ander und bilden ein Gewirr von Schlün
den und Wirbeln, wie der Boden eines
ins Unendliche ausgedehnten Wasserfalles
Auch der niederstürzende Regen, der in
gewöhnlichem Sturm einen wirksamen
Wogenberuhiger bildet, ist hier machtlos
Die Sturzseen schlagen von allen Seiten
Meldungen aus der Stadt und der nächsten
Umgegend eingegangen; da der Unterricht
bereits nächsten Montag beginnen soll, so
rst es sehr wünschenswerth, daß die noch
nunmehr Erledigung finden. Eine An- rückständigen Anmeldungen baldigst besorgt
regung, den Schlachthof auf dem frühern ^
Pionier-Uebungsplatz vor der Gasanstalt, /X Rendsburg 4. Aug.
zu erbauen, dürfte deswegen schon fallen
zu lassen sein, weil der Militairfiskus in ^ dlesiahr.ges Chauffe rennen
die Abtretung des Grund und Bodens °b >md zwar über 50 lrm n„t Vorgabe
'chwe.iich; einwilligt, ferner hierher keine au der Strecke Rendsburg- Jaget-Gr
Ei enbahneinmünduna tu beschaffen iff und Rhe'de und zuruck. Es gelangen 3 Preise
schließlich seUens bV‘Äs ber Werthe von 20, 12 und 8 Mark zur
Strafanstalt wahrscheinlich auch Einspruch Bertheiluug
erhoben wurde.
Der Wim Zander vor dem Neuthor
wurde ein Strersen Landes an ihrem Ge-
wese zum Preise von 2,50 Mk per gm
verkauft unter der Bedingung, daß sie,
wenn die Brücke über die Wehrau, sowie
Laif««.
Von Max Lay (Straßburg).
Die Unglücksnachricht aus der chinesischen
See, die den Untergang des deutschen
sollte in demselben Preise da«" H'"" Kanonenbootes „Iltis" meldet, wobei
benöthigte Terrain wieder an die Stadt achtundsechzig Mann zu Grunde gingen
abzutreten habe.
Verkauft wurden ferner zwei Bauplätze
!l
>s
j'fi
O.
rm Kronwerk an die Herren Sattlermeister
Osterniann und Maurer Bock.
* Rendsburg, 3. Aug. (Militärisches.)
Am 5. d. M. trifft das Jnfantene-Regt.
Herzog von Holstein (Holsteinisches) Nr. 85
zum Regiments- und Brigade-Exerciren in
Altona ein, und zwar der Stab, das 1
und 2. Bataillon aus Rendsburg bezw.
Neumunster Borm., das 3. Bataillon aus
Kiel Nachm. Die Ausschiffung dieser
Bataillone erfolgt auf dem Altonaer
Guterbahnhvse. Am 22. August wird das
befördert^ ° on Hamburg aus nach Tostedt
Rendsburg, 4. August. Nachdem
das Schleswigsche Feld-Artillerieregiment
i iv . Hne Schießübungen auf dem Lvck-
ste ter Schießplatz beendet hat, ist der hier
garnlsonirende Theil des Regiments heute
Vormittag wieder eingerückt. In Anlaß
oer Rückkehr des Truppcntheils war die
-tonigstraße reich beflaggt. Morgen früh
wird das hiesige Jnfanteriebataillon mit
einem Extrazuge nach Hamburg überführt
werden, woselbst es bis zum 22. d. Mts.
verbleiben wird. Bon dort aus wird es Gegenden gelangen, um so gefährlicher
Weiter gehen z» den Herbstmanövern. als sie dort in einer See hausen, die von
und nur elf gerettet wurden, lenkt die
Aufmerksamkeit auf die schwerste aller be
sonderen Gefahren, mit denen die Dchi '
fahrt in den ostasiatischen Gewässern zu
kämpfen hat, Wir meinen hiermit die
Taifune, Wirbelstürme, die zur Zeit des
Monsums — während der Sommermonate
— jene verzweigten Gewässer sehr häufig
heimsuchen, in den Monaten August und
September am heftigsten auftreten. Stets
verschlingen sie unzählige Menschenleben
da, ganz abgesehen von der durch euro
päische Segler und Dampfer ausgeübten
lebhaften Küstenschifffahrt, die chinesische
See stets von Schwärmen von Dschonken
befahren wird, die mit zahlreicher Be
satzung (oft bis 80 Mann) versehen, aber
durch ihre plumpe hohe Bauart, die sie
wenig seetüchtig macht, um so leichter
dem Untergang ausgesetzt sind, wenn
in einen Wirbelsturm gerathen.
Oft kommt es glücklicher Weise nicht
vor, daß die Taifune so weit im Norden,
auf der Höhe der Schan-tung-Halbinsel
auftreten; meist bleiben sie südlich von
d.r durch die Nordküste der Insel For
mosa bezeichneten Linie, sind aber, wen»
sie auf ihrem Wege bis in die nördlichen
Bei der auf und zwischen den Klippen
wüthenden Strandsee ist es sehr wenig
wahrscheinlich, daß die elf als gerettet
Gemeldeten in einem Boot die Insel er
reicht haben. Dies auszusetzen wird kaum
möglich gewesen sein. Jedenfalls suchte
nach dem letzten Kommando „Rette sich
wer kann" jeder Einzelne mit Korkjacke
und anderen treibenden Gegenständen
chwimmend die Felsen zu erreichen, und
da ist es denn erklärlich, wenn dies nur
einer so kleinen Anzahl gelang, während
die große Ueberzahl von der See ver-
Ölungen wurde.
àjeiģrn.
Abend-Depeschen.
Thorn, 4 August. Nach der
Staatsbürgerzeitung" ist von den in
der Landesverrathsaffäre Verhafteten
noch Niemand freigelassen. Tie An
gelegenheit ist bereits beim Ober
reichsanwalt anhängig gemacht. Die
Verhafteten werden nach Abschluß
der Voruntersuchung in etwa vierzehn
Tagen nach Leipzig überführt.
Triest, 4. August. Die Mächte be
schlossen die Blockade Kretas, um
die Munitions- und Waffensendungen
des kretensischen Aufstandskomitees
zu verhindern.
hoch über das Schiff und fegen weg, was
ihnen in den Wurf kommt. Da hilft nur
ein Mittel — wenn das Glück gul ist
Beidrehen oder gegebenen Falls Anker
werfen würde den Untergang des Schiffes
nur beschleunigen. Es bleibt also nichts
weiter übrig, als das Schiff platt vor
dem Winde lausen zu lassen, der dann
am Rumps und an der nach Möglichkeit
verkürzten und erleichterten Bemastung
immer noch Fläche genug findet, um es
in rasender Fahrt durch die See
jagen. Dabei wird der verderbliche Suft
druck wenigstens um die Fahrgeschwindig
keit des Schiffes abgeschwächt. Welche
Kompaßrichtung dabei einzuhalten ist, dar
ben Führer nicht irre machen. Er sorgt
nur dafür, daß er möglichst gerade vor
dem Sturm Hergetrieben wird. Da dieser
aber fortwährend seine Richtung wechselt,
beschreibt auch das Schiff eine Kreislinie,
die mit der Zeit zur vorwärtsschreitenden
Spirale wird und erst endet, wenn der
Slurm sich nach sechs- bis zehnstündiger
Dauer ausgetobt hat. Auf hoher See
mag das angehen und glücklich ablaufen
Wenn das Schiff sich aber wie die „Iltis
in einer noch nicht zweihundert Kilometer
messenden Enge befindet, muß es bei der
unfreiwilligen Rundreise irgendwo mit
dem Lande in Konflikt kommen, und das
geschah hier auf seiner letzten Kreisbogen
fahrt von der japanischen Küste herüber
(im Norden des Aeguators laufen die
Wirbelstürme nämlich von rechts nach
links) also von Nordost nach Südwe't
auf das am weitesten vorgeschobene Cap
Schan-tnng zu, das mit einem Leuchtfeuer
(Schantungfire) versehen ist. Im abend
lichen Dunkel, das die Kathastrophe um
hüllte, erkannte man also die Gefahr, der
man nicht ausweichen konnte. Blieb auch
bei der Undurchsichtigkeit der Luft das
Feuer unsichtbar, so wußte man doch
daß die Halbinsel mit ihrer hohen Küste
und zahllosen derselben vorgelagerten
Klippen, die loie kleine Steinhaufen über
all aus der Fluth ragen, quer in dem
Wege lagen, den strikte zu verfolgen der
Taifun durch seine Windrichtung vorschrieb
Man hatte aber nur noch die schwache
Hoffnung, vielleicht weit genug östlich von
der Küste frei und glücklich zwischen die
Klippen durchzukommen. Cap Schan-tnng
wurde so passirt, aber an der neun
Meilen weiter südöstlich liegenden, ganz
unbedeutenden Insel Hei-a-wei rannte die
„Iltis" auf eine Klippe und muß wohl
tu der fürchterlich erregten Brandung in
kürzester Zeit vollständig zerschellt und ge>
I. funken sein.
Litteratur.
— Im C. H. Beck'schen Verlag (Oskar Beck)
in München beginnt soeben eine illustrirte
Prachtausgabe des bekannten Meisterwerkes
des Pfarrers Karl Klein von Fröschweiler
Fröschweiler Chronik, Kriegs- u. Friedens
bilder aus dem Jahr 1870/71" zu erscheinen
Der Illustrator dieses Werkes ist Ernst Zimmer,
derselbe, der sich durch seine Illustrationen von
Hauptmann Tanera's „Ernsten und heiteren
Erinnerungen eines Ordonnanzofficieres im Jahre
1870/71", welches Werk im vorigen Jahre
im gleichen Verlag erschienen ist, einen hoch
geachteten Namen gemacht hat. Der große Kreis
derer, die die „Fröschweiler Chronik" schon kennen,
wird die Mittheilung von dem Erscheinen einer
illustrirten Ausgabe mit ungetheiltem Beifall be
grüßen. Diejenigen, die dieses prächtige nationale
Volksbuch noch nicht kennen, werden dankbar
'ein, wenn sie sich durch diese Zeilen bestimmen
lassen, seine Bekanntschaft zu suchen. Im Gegen-
satz zu dem kampfesfrohen jungen Soldaten, der
uns in Tanera's Erinnerungen seine persönlichen
Erlebnisse und Abenteuer in mehr als einem
Dutzend größerer und kleinerer Schlachten und
Gefechte erzählt, berichtet uns in der „Frösch
weiler Chronik" der Ortspfarrer von Frösch
weiler, jenem heißumstrittenen Mittelpunkt der
blutigen Schlacht von Wörth, in der im Jahre
1870 die erste große Entscheidung fiel, zunächst
von den Leiden, welche die bürgerliche Bevölkerung
einer mit dem Krieg überzogenen Landschaft
heimsuchen, und zwar thut er dies mit voller
geschichtlicher Treue, zugleich aber mit wunder
barer Anschaulichkeit und fesselnder Lebendigkeit
Die „Fröschweiler Chronik" zeigt den Krieg mit
allen feinen Schrecken, wie er in der unmittelbar
von seinen Schlägen getroffenen Gegend mit
elementarer Gewalt das tägliche Leben erschüttert
und die Volksseele in ihren tiefsten Tiefen aill
wühlt. — Wie wir der uns vorliegenden 1
Lieferung des neuen Prachtwerks entnehmen, hat
der Illustrator von Kleins berühmten Buche, das
(nebenbei bemerkt) in nichtillustrirter Gestalt
chon 13 Auflagen erlebt hat, auf dem Schlacht
eld von Wörth und in der weiteren Umgegend
ausgedehnte Lokalstudien gemacht. Seine Zeich
nungen stehen denn auch an Wahrheitstreue nicht
hinter dem Texte zurück. Das geschriebene Wort
ergänzt und belebt er durch seinen Stift, so daß
auch, wer das Buch längst kennt, durch die Jllu-
tration neue Anschauungen und Eindrücke enr
pfängt. Die 1. Lieferung ist außer mir 25
lebensvollen Textbildern mit 2 prächtigen doppelt
seitigen Vollbildern („Der Wörther Hohl am
Abend des 22 Juli 1970" und „Der Ueberfall
des Grasen Zeppelin im Schirlenhof — 25. Juli
1870") und einem Vollbild („Graf Zeppelin und
der Wendlingpeter") geschmückt. — Das Werk
erscheint in 14 Lieferungen zu 50 Pf. und soll
bis Weihnachten vollständig vorliegend
— Papier als Berräther vor Gericht
behandelt der bekannte Gerichtschemiker^ Dr.
Jeferich in Artikel 4 seiner hochinterep anten
Serie „Aus dem Tagebuche eines Gerichts
chemikers", welchen das neueste Heft der weit
verbreiteten Familienzeitschrift „Zur guten
Stunde" (Berlin, Deutsches Verlagshaus Bong
& Co. Preis des Vierzehntagshestes 40 Pfg.)
veröffentlicht. Außer diesem Falle bringt „Zur
guten Stunde" noch mehrere, gleicherweise inter
essante Vorkommniffe zur Veröffentlichung, wie
überhaupt Dr. Jeserich, der Erfinder eines be
sonderen photographischen Verfahrens für der
artige Fälle, seine feffelnden und oft über
raschenden Erlebnisse als Gerichtechemiker „Zur
guten Stunde" zur alleinigen Publikation über
geben hat.
Ueber Land und Meer, Deutsche illustrirte
Zeitung bringt mit anerkannt gediegenem Ge
schmack ausgewählte Romane und Novellen der
ersten zeitgenössischen Schriftsteller, unterhaltende
und belehrende Original-Artikel von Fachmännern
ersten Ranges aus allen Gebieten des Wissens,
der Kunst, der Technik rc., eine reichhaltige illu
strirte Chronik der Zeit, die über alles Sehens-
unv Wissenswerthe auf dem Laufenden erhält,
geistige Spiele aller Art:c. Wahrhaft künst
lerisch ausgeführte Illustrationen in fast uner
schöpflicher Fülle schmücken die Zeitschrift, die in
vollendeter Weise das unterhaltende mit dem be
lehrenden Element zu verbinden weiß und die
glücklichste Verschmelzung von Wort und Bild
darstellt für einen Preis, der im Verhältniß zum
Geratenen ein überraschend billiger genannt
werden muß.
Danksagung.
Für die in der langen Krankheit und bei der
Beerdigung meines lieben Mannes bewiesene
Theilnahme, sowie für die reiche Kranzspende
sagen allen lieben Nachbarn und Bekannten, so
wie Herrn Pastor Siedcntop für seine trostreichen
Worte ihren herzlichen Dank.
Büdelsdorf, 4. August 1896.
Frau Anna Gerling,
nebst Kindern und Schwiegerkindern. _
KekanntMachnng.
Am hiesigen Gaswerk sind neue
I Naskocher, sowie Gasplättapparaie
-einer Gasheizöfen in den verschiedensten
Größen zur Ansicht und zum Verkauf
ausgestellt.
Die Gas-Commissio«.
“Scstttin entsv 11 b li totioiL
Zur Publication des Testaments der
am 1. August 1894 verstorbenen Wittwe
(Katharina Ltolley, geb. Tchrum, in
Nübbel ist Termin auf
den 12. Augnst 1896,
Vormittags 10 Uhr,
an Gerichtsstelle, Zimmer 1, anberaumt.
Vorstehendes wird für etwaige unbekannte
Erben zur Wahrnehmung ihrer Gerecht
lame hierdurch bekannt gemacht.
Rendsburg, den 3. August 1896.
Königliches» Amtsgericht HI.
Auction.
Am Mittwoch, den 5. August d. Js.,
Nachmittags 2 V 2 Uhr sollen auf dem
Platze am Gymnasium Hierselbst:
eine Parthie Brenn-, Bau- und Nutzholz
in kleinen Kavelingen und eine Parthie
Dachpfannen
öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich
baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher
Heidemanu.
Auction.
Am Donnerstag, den 6. Augnst d.J..
Vormittags 10 Uhr, sollen im Colosseum
hierfelbst :
1 vollst. Bett, 2 Kleiderschränke,
1 Kommode, 1 Cylinder, 1 Sopha
und 1 großer Spiegel
öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich
baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher
Heidemaun.
Wntlilhe PttstchttW.
Am Freitag, den 7. August d. Js.,
Vormittags von 9'A und Nachmittags
von 3 Uhr ab und eventl. am folgenden
Tage, werde ich im Lokale des Gastwirths
Ricdelbauch in der Nienstadtstraße hier
ca. 100 Liter Essig, ca. 290 Flaschen
diverse Weine, Rum, Cognac rc.,
eine Anzahl Möbel, als: Stühle,
Kommoden, Spiegel, Wirthfchaststische,
Waschtische, Bilder, Uhren, eiserne
Bettstellen, Bettzeug, Kleiderschränke,
ferner 1 Biermaschine, Gläser, Syphons,
Selterwasierflaschen, 1 Filtrirapparat,
1 Trittleiter, 1 Zeugrolle, 1 Schlitten,
1 Schlittengeläute, 1 Handwagen,
1 Handkarre, Flaschenkorken, 2 große
Lagerfäsftr, ca. 90 diverse Gebinde,
ca 5 000 Stück diverse Flaschen und
sehr viele andere Sachen
ggeen baare Zahlung öffentlich versteigern.
Rendsburg, 31. Juli 1896.
Der Gerichtsvollzieher
Brennecke.
iriir ^satmieMen«le
täglich zu sprechen von 8 bis 6 Uhr.
potorssn, Königstraße 1. 1 Etage.
sichere Abhülfe geg. Ranchbelästigung.
JoM’S SchmsteilmWe
(D. R. G. M.)
Unbedingte Garantie für dauernd
gute Wirkungsweise.
10jährige Garantie f. Haltbarkeit.
Man verlange Prospekte
von dem Vertreter für den Kreis
Rendsburg:
i, F. Kernchen
in Rendsburg.
Die Ausgabe der Loose à l Mark zur
V. Großen Verloosung zu Baden-Baden, ver
anstaltet vom Comitee für Hebung der Zucht
gängiger Wagenp erde in Baden hat begonnen.
Unzweifelhaft wird diese Lotterie sich des leb
haftesten Interesse des Publikums zu erfreuen
haben. Der Gesamintwerlh der Gewinne beträgt
150 00«» Mark, worunter Hanpitreffer von
30 000 Mark, 10 000 Mark, 5 000 Mark,
2 500 Mark, 2 000 Mark, 1500 Mark,
I 200 Mark u.s.w. u.s.w. sich befinden. Die
Haupt Agentur von F. A. Schräder, Hannover,
Gr. Packhofstratze 29, ersucht alle diejenigen,
welche eine Verkaufsstelle dieser Loose ä 1 Mark
übernehmen wcmen, Bestellungen gefälligst um
gehend an ihn gelangen zu lassen. Bei Verkauf
von 25 Loosen werden S Freiloose gewährt.
Aushängeschild und Prospecie gratis.
Die besten und billigsten Herren-
nd Knaben-Anzüge kaufen Sie bei
J. Tannenwald, Hohestrasse 75.
So hart- So schnell,
So glanzend
tvie das
FsisslMMleM - Oel
von
J. E. F. Schriun Nach!
trocknet kein Zweites.
Holstenbiere
sind „echte Biere" nach Vorschrift des
bayrischen BraugesetzeS.
Niederlage für Rendsburg und Umgegend bei
W. Schönau. Rendsburg.