Full text: Newspaper volume (1896, Bd. 2)

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Möglichst zahlreiche Betheiligung von Nicht 
mitgliedern an derselben ist sogar erwünscht. 
Ein Hauptzweck der Ausstellung besteht 
gerade darin, die Landwirthe des dies- 
seitigen Kreises für diese wichtige Sache 
zu interessiren, dieselben für die Hebung 
der Geflügelzucht zu gewinnen. Deshalb 
wird auch von Seiten des Vereins und 
speciell des Ausstellungskomitees eifrig ge 
arbeitet, in der Ausstellung eine gute 
Uebersicht über die verschiedenen Geflügel- 
schläge zu bieten. Um aber ein möglichst 
vollkommenes Bild zu erzielen, loäre es 
dein Komitee sehr erwünscht, wenn recht 
viel Ausstellungsmaterial aus dem Land- 
gebiet geliefert würde. Es ist genug vor 
handen; man denke nicht, es genüge nicht 
für eine Ausstellung; vornehmlich die zahl 
reichen Höfe unseres Kreises wären im 
Stande, die Ausstellung nach manchen 
Richtungen hin reich auszustatten. Je 
Mehr geschickt wird, je lieber ist es dem 
Komitee, je wirkungsvoller wird das 
Ganze; und der Zweck der Ausstellung, 
auf die Hebung der Geflügelzucht, nament 
lich auf dem Lande, einzuwirken, wäre 
erreicht. 
0 Dammstcdt, 27. Juli. Unter den 
Viehbeständen des Landmaunes Thun ^ier- 
selbst ist jetzt ebenfalls die Maul- und 
Klauenseuche festgestellt. Die nöthigen 
Vorsichtsmaßregeln sind angeordnet. 
© Jeveustcdt, 28. Juli. Der Chaussee- 
Wärter Diedrich und Frau Hierselbst feiern 
am 30. d. Mts. das Fest ihrer silberneu 
Hochzeit. 
A Rendsburg, 28. Juli. Heute Mittag 
Meldeten die Signalhörner Feuer. Ein 
kleines Nebengebäude des Gärtners Evert 
«so., bewohnt von einem Arbeiter, Bor'm 
Neuthor 630, ist niedergebrannt. Ent 
ftehungsursache ist bis jetzt nicht ermittelt 
Rendsburg, 28. Juli. Ein 19 
jähriger Arbeiter, welcher aus dem Hofe 
eines Hauses aus der Münzstraße ein 
Kaninchen stahl, wurde in Untersuchungs 
haft genommen. 
^ 32 Rendsburg, 27. Juli In den 
Tagen vom 4., 5. und 6. August d. I 
flndet zu Mannheim der deutsch 
Fleischer-Verbandstag statt. Die 
Tagesordnung weist 4L Punkte auf, von 
welchen 6 Anträge durch den Schleswig 
Holstein-Lauenburg-Lübecker Bezirksverein 
eingebracht sind. Als Abgeordneter des 
Bezirksvereins ist der Obermeister der 
Rendsburger Fleischerinnung Herr Fran 
Albrecht gewählt. Die Abgeordneten 
haben freie Fahrt 2. Klasse und Diäten 
Mit dem Verbandstage ist eine große Aus 
stellung gewerblicher Maschinen zum Be 
triebe der Fleischerei und Wurstfabrikation 
verbunden. 
X Rendsburg, 28. Juli. Ein hiesiger 
Bürger, der pensionirte Polizeibeamte 
Titles Ohlsen, feiert heute mit seiner 
Frau in zweiter Ehe in seltener Rüstigkeit 
die silberne Hochzeit. Bei dieser Ge- 
legenheit mag daran erinnert werden, daß 
Herr Ohlsen auf eine 50jährige Dienstzeit, 
und zwar 25 Jahre als Soldat und 
25 Jahre als Polizist in unserer Stadt 
zurückblicken kann. Möge dem Jubelpaar 
ein ruhiger Lebensabend beschieden sein. 
er am Tage der Schlacht bei Sagua ge- Johannesburg in Südafrika in den Ehe- 
Vermischtes. 
Ein Held von Cuba. Ein einfacher 
Soldat, Zacarias Barranco mit Namen, 
der am 20. Mai vorigen Jahres sich in 
der Schlacht von Sagua de Tanamo au 
Cuba auszeichnete und von den Kugeln 
und Säbelhieben der Insurgenten so ver 
stümmelt wurde, daß an seinem ganzen 
Körper auch nicht eine heile Stelle zu 
finden war, stellte sich jüngst der Königin- 
Regentin von Spanien vor. Der General 
Martinez Campos besuchte ihn damals 
mehrere Male im Hospital und versprach 
ihm, daß er nach seiner Wiederherstellung 
befördert und reich belohnt werden solle. 
Daß Barranco wirklich wiederhergestellt 
werden würde, glaubte kein Mensch, und 
deshalb konnte man ihm viel versprechen. 
Aber Barranco wurde thatsächlich geheilt, 
und der Krüppel befand sich nun in der 
größten Nothlage, da man die großartigen 
Versprechungen längst wieder vergessen und 
dem Helden erne Monatspension von ganzen 
— sechs Mark bewilligt hatte. Martinez 
Campos war inzwischen abberufen worden, 
und Barranco meldete sich beim General 
Weyler, dem er in schlichten Worten sein 
Schicksal schilderte. Der General interessirte 
sich für ihn und schenkte ihm 1000 Pesetas, 
die das Blatt „Impartial" dem General 
sür den „am meisten sich auszeichnenden" 
Soldaten übergeben hatte; außerdem gab 
Weyler dem nach Spanien zurückkehrenden 
Soldaten ein Empfehlungsschreiben an den 
Minister des Königlichen Hauses Herzog 
von Medina Sidonia mit. Auf Grund 
dieses Schreibens wurde Barranco auch 
von der Königin empsangen. Als der 
Aermste auf Krücken die Palasttreppe hinauf- 
humpelte, brach die Königin, die ihm ent 
gegen gegangen . war, in Thränen aus. 
Sie führte ihn in ihr Empfangszimmer, 
und nachdem er sich gesetzt hatte, gab er 
auf alle Fragen der Regentin klare und 
bestimmte Antworten. Er erzählte von 
Aller Heimath, von seiner alten, kranken 
Mutter und von dem Kriege auf Cuba, 
schließlich zeigte der Soldat der Dame 
tragen hatte. Die Königin rief auch den 
König und die Jnfantinnen, um ihnen die 
Mütze zu zeigen. Der kleine Alfonso inter 
essirte sich ungemein für den Soldaten. 
Er fragte ihn aus und ließ sich mit großer 
Ausführlichkeit über alle Schrecknisse der 
Schlacht berichten. Als er die Narben sah, 
die Barranco auf der Stirn hat, fragte 
der König: „That das weh?" Die Königin 
ordnete an, daß der Soldat auf ihre Kosten 
in's Bad geschickt werde, und schenkte ihm 
außerdem noch 500 Pesetas. Als er sich 
entfernen wollte, half ihm die Regentin 
beim Aufstehen und begleitete ihn bis zur 
Thür, von wo aus ihn zwei Palastdiener 
auf einem Tragsessel bis in die Vorhalle 
trugen. 
— Moderne Odyssee. Aus Detroit 
(Michigan) wird gemeldet: Der Tod machte 
dem bewegten Leben des hervorragendsten 
deutschen Pioniers von Detroit ein Ende. 
Eduard Kanter, der bekannteste Bankier 
der Stadt und Gründer der deutsch-amerika 
nischen Bank, starb im Alter von 72 Jahren. 
Eduard Kanter's Lebenslauf liest sich wie 
ein Roman. Am 14. August 1824 in 
Breslau als Sohn eines Schnittwaaren- 
Händlers geboren, wurde der aufgeweckte 
Knabe zum Studium bestimmt und machte 
den vollständigen Cursus auf einem Bres 
lauer Gymnasium durch. Als er dicht vor 
dem Abgangscxamen stand, überwältigte 
ihn die Reiselust. Er ließ seine Bücher 
im Stich und schiffte sich, mit 300 preußi 
schen Thalern ausgerüstet, nach England 
ein. Hier nahm ein Ktraßenräuber ihm 
den Rest seiner Baarschaft ab. Der junge 
Mann arbeitete sich auf einem Schiffe nach 
Frankreich hinüber und meldete sich dort 
als Freiwilliger zur Fremdenlegion. Die 
Aerzte fanden ihn zu schwach. Kurz ent- 
schlosft.i schmuggelte er sich in Havre an 
Bord eines Auswandererfahrers ein. Als 
er auf der See entdeckt wurde, ließ ihm 
der Kapitän „das Ende" geben. Das Schiff 
landete nach einer Reise von zwölf Wochen 
in New-Orleans. Dem jungen Kanter hatte 
ein Matrose seine letzten Groschen gestohlen. 
Er suchte und sar ) indessen schnell Anstellung 
in einer Drogenfabrik. In seiner Miß 
begierde experimentirte er mit heimlich 
erlangten Chemikalien, eine heftige Explo 
sion war die Folge, und Kanter's Stellung 
hatte ein Ende. Aber er ließ den Muth 
nicht sinken. Er machte und verkaufte 
Cigaretten, und das Geschäft ging so gut, 
daß er sich binnen kurzem einen Partner 
zulegen mußte. Aber dieser bestahl ihn um 
alle seine Ersparnisse und floh. Kanter 
fand eine Stelle als Wärter auf einem 
Mississippidampfer, wo er wegen seiner 
Sprachkenntnisse bald zum Schiffsschreibec 
avancirte. Aber sobald der Dampfer den 
Red River hinauskam, wurde Kanter vom 
gelben Fieber gepackt und schwebte sechs 
Wochen lang zwischen Tod und Leben 
Als seine kräftige Natur die Krankheit 
besiegt hatte, war er wieder ohne einen 
Pfennig Geld. Als Arbeiter fand er dann 
auf dem nach Norden gehenden Dampfer 
»Highland" Anstellung. Nicht weit von 
Helena, Arkansas, explodirten sämmtliche 
Kessel des Dampfers, und letzterer sank 
binnen wenigen Minuten. Der junge Kanter, 
der bereits den Tod vor Augen sah, hatte 
die Gelassenheit, einen Abschied an die 
Eltern auf ein Stück Papier zu kritzeln 
und dasselbe in einer Champagnerflasche 
über Bord zu werfen. Dann sprang er 
nach und schwamm an Land. 40 Personen 
kamen bei der Katastrophe um, und Kanter 
war einer von den drei Geretteten. Das 
Merkwürdigste war, daß jene Champagner 
flasche im mexikanischen Golf richtig auf 
gefischt wurde und daß das Papier that 
ächlich an Kanter's Eltern in Breslau 
gelangte. Es war die erste Nachricht von 
dem Sohne, seit dieser Europa verlassen 
hatte. Als Schiffbrüchiger gelangte Kanter, 
zu Fuß wandernd, nach St. Louis und 
dann nach Chicago, wo er ein Mitglied 
der Firma Leopold Bros. aufsuchte, mit 
dem er auf einem der Dampfer bekannt 
geworden war, und der Herr verschaffte 
ihm eine Stelle in einem Holzgeschäfte. 
Das war im Jahre 1844. Zwei Jahre 
päter verdufteten die Inhaber des Geschäfts, 
welches fallirte. Kanter arrangirte alles 
mit den Gläubigern und brachte es binnen 
kurzem fertig, nicht nur alle Schulden zu 
begleichen, sondern ein hübsches Sümmchen 
zurückzulegen. Mit diesen Ersparnissen 
iedelte er 1852 nach Detroit über und 
gründete hier eine Schiffsmaklerei, aus der 
ich nach und nach seine Bank entwickelte. 
Um diese Zeit war Kanter's Name als 
der eines unwandelbar rechtschaffenen 
Mannes bereits im ganzen Staate bekannt. 
Vom Jahre 1868 an widmete er sich aus- 
schließlich dem Bankgeschäft. Seine Privat 
bank genoß großes Vertrauen und war 
das einzige Institut während der Panik 
vom Jahre 1873, das ohne Zaudern aus 
Sicht zahlte. Später heirathete Kanter eine 
Tochter des Senators Granger. Das 
Vermögen des Verstorbenen wird auf viele 
Millionen Dollars geschätzt. Im Jahre 
1867 gehörte Kanter zur Staats-Legislatur, 
Pater war er Mitglied des demokratischen 
National-Ausschusses. 
Hochzeit im Löwcrikäfig. Löwen und 
Löwinnen waren die Hochzeitsgesellschaft 
er 
stand trat. In einem Käfig, in dem ein 
halbes Dutzend Könige der Wüste auf- und 
abmarschierte, beschwor der Mann brüllend, 
seine Frau „zu lieben und zu beschützen", 
und die Frau beschwor, ihren Mann „zu 
lieben, zu ehren und ihm zu gehorchen". 
Das tiefe Gebrüll der Löwen, das schrille 
Trompeten der Elephanten, das Geheul 
der Tiger und Leoparden, das Schwatzen 
der Affen und das Kreischen der Papageien 
vereinigten sich zu einem Hochzeitsmarsche, 
wie er noch niemals zuvor ein Brautpaar 
begrüßt hatte. Der Schauplatz dieser letzten 
„Neuheit in Hochzeiten" war, wie schon 
erwähnt, Johannesburg. Der Cirkus Fillis 
war einige Zeitlang durch Südafrika gereist. 
In Johannesburg verliebte sich eine der 
Schönen der Stadt, Miß May Malraison 
in den Direktor des Cirkus, der gleichzeitig 
auch Löwenbändiger ist, Herrn August 
Windschermann, einen Deutschen von Geburt. 
Man beschloß, die Hochzeit im Löwenkäfig 
abzuhalten, und zwar — um das Auge- 
nehme mit dem Nützlichen zu verbinden — 
vor zahlendem Publikum. . . . Der Circus 
war am Tage der Hochzeit natürlich über- 
füllt. Das Brautpaar wurde bei seinem 
Erscheinen im Löwenkäfig stürmisch accla- 
mirt. „Wollen Sie eintreten?" fragte Herr 
Windschermann den Geistlichen, der die 
Trauung vorzunehmen hatte. „Ich — ich 
ziehe es vor, draußen zu bleiben," stotterte 
der Herr Reverend. „Es ist drinnen zu 
— zu — überfüllt." Und bei diesem 
Arrangement blieb es. Braut und Bräutigam 
standen innerhalb des Käfigs, Arm in Arm, 
knapp am Gitter, lauschten andächtig den 
Worten des Geistlichen und beantworteten 
die usuellen Fragen so klar und deutlich 
als befänden sie sich in der Kirche. In 
der rechten Hand hielt der Bräutigam 
Löwenbändiger eine Peitsche und warf von 
Zeit zu Zeit einen strengen Blick auf die 
wilden Bestien im Käfig. An den Gitter 
stäben, im Handbcreiche, hingen einige 
Waffen für den Fall, daß die Löwen so 
ungalant sein sollten, gegen die Anwesen 
heit einer Dame in ihrem Heim zu remon 
ftrieren. Doch die Löwen, die mit Blumen 
guirl-'nden und farbigen Bändern festlich 
herausgeputzt waren, benahmen sich höchst 
anständig. Die Braut trug Brauttoilette 
der Bräutigam hingegen hatte aus Vorsicht 
seine Bändigeruniform angelegt, da 
fürchtete, daß ihn die Löwen in Frack. 
Claque und Lack nicht erkennen würden 
W— Der Bummel-Rentier. Man könnte 
es schließlich den Pariser Polizisten nicht 
verdenken, wenn sie am Ende sämmtlich 
Romanschriftsteller würden, denn die 
Romanstoffe strömen ihnen nur so zu. 
Das Neueste und Eigenartigste auf dem 
Gebiete der „sonderbaren Schwärmer" ist 
der „rentier vagabond“, der Bummel 
Renner, der kürzlich bei einer nächtlichen 
Polizeistreifjagd am Seine-Ufer zwischen 
dem Pont d'Äusterlitz und dem Pont de 
la Concorde aufgegabelt wurde. Dieser 
„Bettler vom Pont d'Äusterlitz" ist näm 
lich gar kein Bettler, sondern ein wohl 
gekleideter Herr von 38 Jahren, dessen 
Militärpapiere und sonstige Verhältnisse 
sämmtlich sich in schönster Ordnung be 
finden. Er heißt Raphael Benoit. Sein 
Pathe, ein Geistlicher, hat ihm eine Leib 
rente von 6000 Francs vermacht, so daß 
der gute Raphael nicht nöthig hätte, sich 
nächtlicher Weile unter die Aermsten der 
Armen zu mischen, welche aus Mangel an 
Obdach unter die Brückengewölbe der Seine 
kriechen. Aber schon dreimal ist Raphael 
dort unten abgefaßt worden. Diesmal hat 
er eine Art psychologischer Erklärung seiner 
Gepflogenheit abgegeben. „Ich bin eben 
ein „Unabhängiger" und habe das Bedürf 
niß nach Luft, denn in einer geschlossenen 
Wohnung ersticke ich. Schon seit zehn 
Jahren schlafe ich so unter freiem Himmel 
und bin sehr glücklich über diese Lebensart 
die mir Gesundheit giebl. Wem thue ich 
denn etwas zu Leide, wenn ich unter den 
Seinebrücken schlafe? Doch ganz gewiß 
niemand, ja oft genug spende ich meinen 
„Bettgenossen" Almosen, denn ihr Elend 
ist anziehend genug. - Warum mich also 
verhaften? Ich bin ein Spaziergänger, 
ein Philosoph, wenn Sie wollen. Am Tage 
uche ich meine Unterhaltung in der 
Nationalbibliothek. Meine Wäsche befindei 
ich in der Gepäckaufbewahrung des Nord 
bahnhofes, und meine Zimmer — das sind 
die Toilettenhäuschen in Paris. Am Abend 
gehe ich gern in's Theater oder in ein 
Concert, und dann gehe ich zu Bett unter 
sieiem Himmel, bald unter der, bald unter 
jener Brücke. Aber die Scherereien der 
Polizei lassen mir keine Ruhe. Wenn sic 
sirtfährt, mich in den mir liebgewordcnen 
Lebensgewohnheiten zu stören, werde ich 
auswandern." Was wollte die Polizei 
mit diesem guten Staatsbürger machen? 
Sie mußte ihn laufen lassen. 
Auf dem Exerzierplätze. Hauptmann 
(zu den Mannschaften): „Ihr Kerls seid 
nicht werth, daß Euch ein Hauptmann 
kommandirt. Für Euch ist das erste beste 
Rhinoceros gut!" Steckt den Degen ein 
und wendet sich an den Sekondelieulenant): 
„Herr Lieutenant, bitte übernehmen Sie 
das Kom.nando!" 
In der Geographie. In der dritten 
Klasse einer Mädchenschule unterricbîet der 
Schülerinnen, daß die Seevögel schon seit 
Jahrtausenden ihre Exkremente an der Küste 
von Chile abladen. Lehrer: „Wißt Ihr 
denn auch, Kinder, wie man diesen abge- 
lagerten Vogeldung nennt ?" (Alles schweigt. 
— Endlich erhebt eine Schülerin schüchtern 
den Finger) — Lehrer (sich aufmunternd 
an diese wendend): „Nun, Kleine?" - 
Schülerin (verschämt): „Ka—ka—o." 
Frau (zum Dienstmädchen): „Anna, was 
ist das, unten geht seit einer halben 
Stunde ein Soldat auf und ab." — 
Anna (beleidigt): „Und das sagen Sie 
mir, gnädige Frau, erst jetzt?" 
(Megg. Hum. Bl.) 
Anzeigen. 
Geburtsanzeige. 
Durch die Geburt eines kräftigen 
Sohnes wurden hocherfreut 
J. Ludescher u. Frau 
geb. Schachler. 
Augsburg, d. 23. Juli 1896. 
SĢISGĢŞ 
Auction. 
Abend-Depeschen. 
Thorn, 28. Juli. In der hiesigen 
Hochverrathsangelegenheit sind be- 
reļts neun Personen, worunter an 
geblich auch mehrere Unteroffiziere, 
verhaftet worden. 
Litteratur. 
Der25. Band derMeggendorferBlätter 
liegt vollendet vor uns. Dieses vornehme und 
doch gemüthvolle Witzblatt mit frischen und 
frohen Zeichnungen hervorragender Künstler hat 
es verstanden, sich in die allererste Reibe der 
artiger Unternehmungen empor zu schwingen. 
Der gediegene, originelle Text und der vollendete, 
theilweise farbige Bilderschmuck haben dieses 
Blatt zu dem beliebtesten auf dem humoristischen 
Gebiete gemacht. Mit Ungeduld wird jede Woche 
die neue Nummer erwartet.—Der Abonnements- 
p eis (in Nummern alle 8 Tage oder in Heften 
alle 14 Tage erscheinend) beträgt pro Quartal 
3 Mark und nehmen alle Buchhandlungen, 
Zeitungskioske und die Post Abonnements ent 
gegen. Probenummer versendet hei beabsichtigtem 
Abonnement die Geschäftsstelle der Meggendorfer 
Blätter, München, Corneliusstraße 19. 
Wie angenehm ist frisch riechende Wäsche, 
wer wird dieses nicht schon häufig empfunden 
haben und wie unangenehm ist das Gegentheil; 
besonders unangenehm macht sich sich dies aber 
bemerkbar, wenn die Tischwäsche, Servietten rc. 
nicht nach frischer Rasenbleiche riechen. Um eine 
schöne weiße, frisch duftende Wäsche zu erhalten, 
ist der Gebrauch von Henkels Bleich-Soda zu 
empfehlen, dieselbe ist nicht nur das beste, son 
dern auch billigste uns bekannte Waschmittel. 
Am Donnerstag, den 39. Juli d. I., 
Vormittags 10 Uhr, sollen im Colvssenm 
Hierselbst: 
1 aufrechtstehendes Fortepiano, 2 
Kleiderschränke, 2 Kommoden, 1 
Cylinder, 1 Sopha, 1 Rauchgeschirr 
und andere Sachen mehr 
öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich 
baare Zahlung zwangsweise versteigert 
werden. 
Der Gerichtsvollzieher 
Heidemann. 
Für KahnEeldemle 
täglich zu sprechen von 8 bis 6 Uhr. 
Petersen, Königstraße 1. I Etage. 
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wr 
Mr Mgknlàà! 
Allen '~>’îten, die sich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, 
durch Genuß mangelhafter, schwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speisen 
oder durch unregelmäßige Lebensweise ein Magenleiden, wie: 
Magenkatarrh, Magenkrampf, 
Magenschmerzen, schwere Verdauung oder Verschleimung 
zugezogen haben, fei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, dessen vorzügliche 
heilsame Wirkungen schon seit vielen Jahren erprobt sind. Es ist dies das bekannte 
Verdauungs- und Vlutreinigungsmitte!, der 
.V 
Dieser Kräuterwein ist aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen 
Kräutern mit gutem Wein bereitet und stärkt und belebt den ganzen 
Verdanungsorganismus des Menschen ohne ein Abführmittel zu sein. 
Kräutcr-Weir beseitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt 
das Blut von allen verdorbenen krankmachenden Stoffen und wirkt 
fördernd aus die Neubildung gesunden Blutes. 
Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter-Weines werden Magenübel 
meist schon im Keime erstickt. Man sollte also nicht säumen, seine Anwendung 
allen anderen scharfen, ätzenden, Gesundheit zerstörenden Mitteln vorzuziehen. 
Alle Symptome, wie: Kopfschmerzen, Aufstechen, Sodbrennen, 
Blähungeil, Ucbclkcit mit Erbrechen, die bei chronischen (veralteten) 
Magcnleidcn um so heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal Trinken 
beseitigt. 
à deren unangenehme Folgen, wie 
şi"» Beklemmung, Kolikschmcrzen, 
Herzklopfen, Schlaflosigkeit, sowie Blutanstauungen in Leber, Milz und 
Pfortadersystem (Hämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter-Wein rasch 
und gclind beseitigt. Kräuter-Wein behebt jedwede Unvcrdaulichkeit, ver 
leiht dem Verdauungssystem einen Aufschwung und entfernt durch einen leichten 
Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärmen. 
zerc8. MeicHes äusfefien, Jßfutuumgef, 8nt~ 
p ..Pi sind meist die Folge schlechter Verdauung, mangelhafter Blut- 
n 10111111II bildung und eines krankhaften Zustandes der Leber. Bei gönz- 
1 J licher Appetitlosigkeit, unter nervöser Abspannung und 
Gemüthsverstimmung, sowie häufigen Kopfschmerzen, schlaflosen 
Nächten siechen oft solche K.anke langsam dahin. jiflS” Kräuter-Wein giebt 
der geschwächten Lebenskraft einen frischen Impuls. DM? Kräuter-Wein stei 
gert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechsel 
kräftig an, beschleunigt und verbessert die Blutbildung, beruhigt die erregten 
Nerven und schafft dem Kranken neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche 
Anerkennungen und Dankschreiben beweisen dies. 
Kräuter-Wein ist zu haben in Flaschen a Ji 1.25 und 1.75 in 
Rendsburg, Hohn, Nortorf, Bordcsholm, Tcllingstcdt, Hanerau, 
Hohenwestcdt, Neumttnftcr, Hennstedt, Siiderstapel, Kie' Gettorf, 
Eckernförde, Schleswig u. s. w. in den Apotheken. 
Auch versendet die Firma Slnbert Ullrich, Leipzig, Westinaße 82, 
drei und mehr Flaschen Kräuter-Wein zu Originalpreisen nach allen Orten 
Deutschlands porto- und kistesrei. 
Sf f adittljtratttp M Mimt! 3j[ 
Man verlange ausdrücklich 
Knliert Uilrieii’sclieii "SA Kräiiterweln. 
Mein Kräuterwein ist kein Geheimmittel; seine Bestandtheile sind: Malaga- 
wein 460,0, Weinsprit 100,0, Glycerin 100,0, Rothwein 240,0, Ebereschensast 
150,0, Kirschsaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, amerik. Kraftwurzel, Enzian- 
wurzel, Kalmuswurzel au 10,0. 
von elf Kugeln durchbohrte Mütze, die eines glücklichen Paares, das kürzlich m! Lehrer in der Geographie und erzählt den 
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