ciue längere Ausführung unter der Ueber«
fchrift „Des Kaisers künstlerischer Mahnruf/'
Die „Nordd. Allg. Ztg. spricht von einer
künstlerischen That des Herrschers, die einzig
und allein von dem Wunsch ausgehe, dem
Unheil zu steuern und vor kommender
Gefahr zu warnen.
Es drängte den Kaiser, den Kulturvölkern
Europas eine Mahnung zuzurufen, die
so klar und eindringlich sei, daß sie auch
dem flüchtigsten Beschauer, dem schlichtesten
Beobachter verständlich wäre. Unter den
zeichnerischen Entwurf hat der Kaiser ge
schrieben: „Völker Europas, wahret
eure h e i l i g st e n Güter." Stach der
„Nordd. Allg. Ztg." soll die ganze Dar
stellung dem Beschauer zurufen, daß es
Pflicht jedes einzelnen denkenden Menschen
sei, solche entsetzliche alle Religion, Kultur,
Gesittung und Wohlfahrt bedrohende Gefahr
mit den zu Gebote stehenden Waffen aufs
Energischste zu bekämpfen. Nur auf diese
Weise könne der äußere und innere Frieden
erhalten bleiben.
Auf einer Felsplatte stehen, überstrahlt
von dem Lichtglanz des Kreuzes -— des
Zeichens, in dem allein Christen den Sieg
erkämpfen —, die allegorischen Gestalten
der Kulturvölker. Im Vorgrund Frankreich;
mit der Linken das Auge beschattend, glaubt
es noch nicht recht an die Nähe der Gefahr;
Deutschland hingegen, mit Schild und
Schwert gewaffnet, folgt aufmerksamen
Auges dem Anwachsen des Unheils. Ruß
land, ein schönes, reichlockiges Weib, legt
traulich seinen Arm auf die Schulter der
wehrhaften Gefährtin. Neben dieser Gruppe
steht entschlossen Oesterreich; es streckt seine
Rechte auffordernd aus, um das noch etwas
zögernde England für die gemeinsame
Arbeit zu gewinnen. Italien steht zwischen
Beiden und schaut gleich Deutschland erregt
auf das drohende Unheil. Den Schluß
dieses Zuges edler Frauengestalten bilden
zwei junge lockige Mädchen; sie versinn
bildlichen die kleinen Kulturstaaten, auch
sie tragen Speere in der Hand. Vor dieser
wehrhaften, vielgestaltigen Gruppe steht der
ungepanzerte, geflügelte Erzengel Michael;
seine Rechte hält das flammende Schwert.
Sein Antlitz ist der Frauenschaar zugewandt;
seine Züge spiegeln ernste Energie wieder,
und seine ausgestreckte Linke, welche auf
das nahende Furchtbare hinweist, unterstützt
noch die Aufforderung, zum heiligen Kampfe
bereit zu sein. Zu Füßen des Felsplateaus
dehnt sich die weite Ebene des europäischen
Kulturlandes, ein majestätischer Strom
durchrauscht es, Bergzüge begrenzen den
Horizont, und in der Niederung werden
Städte sichtbar, aus denen Kirchen der
verschiedenen Bekenntnisse anfragen; im
Vorgrund erscheint dieBurg
Hohenzollern. Ueber diese friedvollen
Gaue aber ballen sich die Wolken des
Unheils zusammen; dunkles qualmendes
Gewölk versinstert den Himmel. Der Weg,
den die sich heranwälzenden asiatischen
Horden nehmen, wird von dem Flammen
meer einer brennenden Stadt bezeichnet.
Massige, zu höllischen Fratzen verzerrte
Rauchwolken entsteigen dem zerstörenden
Brande. Die drohende Gefahr, in Gestalt
des Buddha, thront in diesem düsteren
Rahmen; ein chinesischer Drache, der den
Dämon der Vernichtung gleichsam verkörpert,
trägt dies Götzenbild. In unheimlichem
sich die finsteren Ge
den Christlich-Socialen scheiden wir uns.
Ebenso erklärt die „Pommersche Reichs
post", Stöcker's Erklärung verbürgt „das
weitere segensreiche Zusammenwirken
der Conservativen und der alten Christlich-
Socialen im Rahmen des conservativen
Programms, das für alle conservativen
Vereine und für die conservative Politik
in den Parlamenten die Richtschnur bleibt."
Wie der Abgeordnete Hüpeden hat sich
nun auch der Abgeordnete Jakobskötter
dahin ausgesprochen, daß er in der conser
vativen Partei bleiben werde, so lange
dieselbe ihn an der Bethätigung christlich,
socialer Grundsätze nicht hindere. — Die
ganze Entwickelung der Dinge seit dem
Bannstrahle der „Cons. Corresp." geht
dahin, daß alles beim alten bleibt; denn
Naumann und seine näheren Freunde
hatten schon früher sich von der offiziellen
conservativen Partei losgesagt, ehe diese
ihnen die Freundschaft kündigte.
— Zu dem in einem erneuten Rund-
erlasse der beiden Ressortminister vom
1. November wird ausgeführt, die seitdem
gemachten Erfahrungen hätten die Voraus
setzung nur bestätigt, daß ohne die schärfste
und gewissenhafteste Kontrolle der Jagd-
ausübung die dem Jagdscheingesetze zu
Grunde liegende Absicht vereitelt oder in
ihr Gegentheil verwandelt wird. Es wird
nunmehr von den Ministern angeordnet,
daß die Landräthe die Gendarmen an
weisen, bis auf Weiteres in jedem Falle,
wo sie Personen bei Ausübung der Jagd
betreffen, die Jagenden nach dem Besitze
eines vorschriftsmäßigen Jagdscheines zu
fragen und ohne Rücksicht der Person
Contraventionsfälle zur Anzeige zu bringen.
In dem Erlasse wird hierzu noch bemerkt,
daß mit ausdrücklicher Genehmigung des
Kaisers auch die auf Hofjazden oder als
Jagdgäste in Begleitung des Monarchen
befindlichen Personen mit einer Revision
der Jagdscheine nicht versch out werden
sollen. Selbstverständlich werde hierbei
vorausgesetzt, daß es die revidirenden
Gendarmen in diesem Falle an dem
nöthigen Takte nicht fehlen lassen werden.
Ein besonderes Augenmerk hätten şir aber
auch darauf zu richten, ob Personen die
Jagd ausüben, von denen sie von vorn
herein wissen oder vermuthen können, daß
sie noch kdnen Jagdschein gelöst haben;
Ueber die Kontrolle der Jsgd-
scheine haben nach den „Schles. Ztg."
die Minister des Innern und der Land-
wirthschaft und Forsten einen Runderlsß
verfügt, uiM eine gleichmäßige Handhabung
der Kvntrollr zu veranlassen. Die Gendarmen
oder die sonst revidirenden Organe sollten
hinsichtlich der z» kontrollirenden Persön-
tichkeiten keinen Unterschied machen und
keit wegen der davon zu erwartenden
größeren Arbeitereinstellungen vertritt,
haben nach der „Post" die beim „Vor
wärts" selbst beschäftigten drei Stereo-
typeure in den letzten 14 Tagen 200
Ueberstunden gemacht, d. h. pro
Tag 5V a Stunden. Jeder Mann arbeitet
also 13 Va Stunden!
Berlin, 8. Nav. In Betreff des gegen
denProfessorDr. HansDelbrück
schwebenden Strafverfahrens wegen Be-
leidigung war in der Presse mitgetheilt
worden, daß es sich um eine Beleidigung
der politischen Polizei handle. Wie von
gut unterrichteter Seite verlautet, hat das
Verfahren, das auf Grund eines im
Octoberheft der „Preußischen Jahrbücher"
enthaltenen Artikels eingeleitet ist, lediglich
die Verfolgung einer in der Form jenes
Artikels gefundenen Beleidigung der
Polizei und ihrer Organe zum Gegen-
stand.
— Die „Kreuz-Ztg." bestätigt, daß in
diesem Winter dasLehrerbesoldungs-
ge setz den Kammern vorgelegt werden
soll. Der Cultusminister hofft mit den
vom Finanzminister bewilligten 2 '/ 2 Mil
lionen unter Fixirung des Grundgehaltes
auf etwa 800 M und Verbesserung der
Alterszulagen die Gehaltsverhältnisse der
Lehrer namhaft zu bessern, ohne den Ge
meinden neue Verpflichtungen aufzulegen.
In Gneseu hat ein 75 Jahre alter
Arbeiter jetzt seine vierte Lebens
gefährtin, ein „lebenslustiges Mägde
lein" im Alter von 74 Jahren, heimge
Die „Frkft. Ztg." meldet aus Mühl
hausen t. E., daß das Schwurgericht den
katholischen Pfarrer B u r tz wegen eines
in einer Erbschastssache geleisteten Mein
eides zu 15 Monaten Gefängniß ver-
urtheilt hat.
Frankfurt a. M, 9. Nov. Wegen
Verausgabung unechter Kupons
vierprozentiger UltramarinMigationen ist
ein ehemaliger hiesiger Weinhändler
verhaftet.
Der Diener des Regierungs-
Präsidenten ist;, wie setzt in dem
„Wests. Merkur" klargestellt wird, die
Ursache der Einführung der neuen Polizei
stunde in Münster unw der darüber in der
Bevölkerung rntstandeaen Unruhe. Ein
Restaurateur Bücker theilt mit,, dcrß er
nach der Einführung der Elfuhrstn-nds für
seine Wirthschaft den Regierungspräsidenten
gebeten habe, die Polizeistunde bis 12
Uhr z« verlängern. Diss- hat der Mģie-
nuugspräsident abgelehnt mit dem Be
merken, daß sein Diener in dieser
Wirthschaft bis Morgens 5 Chr Karten
gespielt und sein ganzes- Geld verloren
keine persönlichen Rücksichten walten lassen/'habe. Wer Restaurateur stellte dies^ ent-
Die Landräthe sollen die Gendaeaien an-jschievM » Abrede-. Aber es half'nichts,
weisen, bis anst weiteres in ;ebm Falle, Much bei dem Polizeiinspoctor erfuhr der
wo sie Personen bei Ausübung., der Jagd iResta-urattur, daß-, dieselbe KLge
karten. So berichtet die „Frkf. Ztg." aus
Nürnberg, wie sich bei der Revision er-
geben habe, daß nicht nur in Bezug auf
unordentliches Bekleben der Karten
keine Befferung eingetreten ist, sondern
auch daß eine Anzahl Personen sich seit
Jahren der Beitragspflicht entziehen.
Es sind gegen 300 Strafverfügungen er
gangen. Bei 26 203 kontrollirten Karten
ergab sich ein Manko von 5 2 6 1 4
Beitragsmarken, was einen Werth von
11 823 Mark ausmacht.
In Mcßstctten hat der kaum 18 Jahre
zählende Musiker Karl Roth seinen
Vater, der ebenfalls Musiker war, er
mordet. Karl Roth hat nach der That
sich durch Ausgeben von Goldstücken und
widersprechende Angaben über den Verbleib
seines Vaters verdächtig gemacht, was zu
seiner Festnahme führte. Bei der Haus
suchung fand man die Leiche des Vaters
hinter Holzvorräthen in einer Kammer
versteckt. Der Schädel des Ermordeten
zeigte 17 Brüche und Wunden. Nach
längerem Leugnen gestand der jugendliche
Verbrecher, seinen Vater mit einem Beil
vorsätzlich erschlagen zu haben, als dieser
im Begriff war, eine Kuh- zu melken.
Zwickau, 6. Nov. Der Wagenmangel
in den sächsischen Kohlend ezirken
ist gegenwärtig so stark, daß der Ausfall
an Verladungen fast 25 Prozent beträgt.
Wie in einer Sitzung der Handelskammer
in Plauen verficht wurde, müssen von
einşlnen Werken wegen des Wvgenmangels
Feierschichten eingelegt werden. Eine
Deputation der Zwickauer Gruben hat
mit dem Generaldirektor der sächsischen
Staatsbahnen gesprochen, der den Herren
versicherte, bei dem in einigen Tagen zu
sammentretenden sächsischen Landtage werde
die Beschaffung eines großen Wagsnparks
beantragt werden.
MainK 8. Nov. Auf dem hiesigen
Hauptpostamt wurde gestern Abend ein
angeblicher Dr. von G a n d i n g. aus
Bern unter der Beschuldigung, ver
haktet, mit gefälschten D o-îè o r-
Diplorwen einen lukrativen Handel
getrieben zu haben. Dr. von G. wohnte
seither in Wiesbaden, die für ihn be
stimmten Briefe trafen aber postlagernd
Mainz hier an.
Bremen, II. Nov. Dem Director Dr.
Scholz van der Bremischen Krankenan
stalt wurde der „Weserzeitung" zufolge
aus Anlaß des bekannten Streites wegen
des Bielefelder Pflegepersonals gekündigt.
Äs
betreffen, die Jagenden nach dem Besitze
eines vorschriftsmäßigen Jagdscheines zu
fragen und ohne Rücksicht dev Person
Kontraventionsfälle zur Anzeige zu bringen.
Auch die Gäste des Kaisers auf Hvftagden
sollen mit ausdrücklicher Genehmigung des
Kaisers mit eiusr Rsviftr» der Jagdscheine
nicht verschont werden. Bon dem Ver
laufe und dem: Ergebnisse der Jagdschein-
revisionen auf Jagden, rat welchen der
Kaiser theilnimmt, ist dW Ministern als-
Regiennntzspräsidentrn - bei ihm - eingegangen
Vordringen nähern . . .
walten den Ufern des schützenden Stromes; (bald Anzeige zu. erstatten,
nur wenige Zeit noch, und er ist keine - — Bei der Abfassung und BerSffent
Grenze mehr jlichung des neuen amtlichen Wa-sren
Die Post" meint, daß des Kaisers Verzeichnisses zum Zolltariff- ist in
Mahnung „vielleicht durch die sich vonj erfreulicher Weise mehr als bisher auf die
«eil zu Zeit wiederholenden Niedermetze . „ ^ _ ..
funaen der Christen in China geweckt Kreise Rücksicht genommen. Daß die
3,„ und iS W Tļ>°, g°Ģ lft- stşd-r P-Ş-à d-- w*
Der Kaiser sei dabei vielleicht von der Er- Urtheils praktischer Manner m den leckenden
fahrnna ausgegangen, daß Manifeste und Kreisen immer mehr Beachtung,
divlomatifche Drohnvten nach und nach muß nnt um so größerer Genugthuung
Wirkung verlieren und daß eineierfüllen, wenn mau daran denkt, wie wenig
dann tief eindringen kann, Rücksicht früher auf die praktische
eine künstlerische Form ge-Nahrung genommen worden ist.
klndet den Betheiligten täglich vor Au- Berlin, 10. Novbr. Die am gestrigen
' wird." Das Blatt ist imlSonnabend vollzogenen Stadtverordneten.
Ersatzwahlen haben das erwartete. Resultat
ihre
Mahnung nur
wenn sie, in
Er
et, «nv daß infolge dessen - oesschiàe-
Pslizàlkà dienstlich verhört worden
eien. Nunmehr stellte dev- Restaurateur
gegen den Diener des Reģierungs-
pŗäşideRleu die Bàumdsņģsklaģe cm;
Bei- der ĢsrhandlunZ. vor dem ŞchiedS-
mann' erklärte numAhv- dev- Diener, Zr
be das von dem RegieruRgspräsidentsn
Mitgetheilte demselben gar nicht gesagt.
Der Diener erklärte sich da:»' zum - Wider
ruf- bereit und vor-- dem Schiedsmaun
wurde darüber am 9. October ein Protokoll
ausgenommen und unterzeichnet, welches
nachher in der Stadtverorduetenvsr-
sammlurrg. zu Münster?-verlesen- worden ist.
Für. den-Regierungspräsidenten Schwarzs»»
berg, ist diese ganze- Darstellung, nichts
weniger als schmeichelhaft. Indeß wird
die, ganze Angelegenheit voraussichtlich h»
Bbgeordnetenhause demnächst! zur Per Hand
lung kommen.
Zu den E r d s e rr ku n giw EiSlrben
wird von dort gemeldet: Tie Erderschüttcr-
migen der letzten Tage haben geràzu
-ļrherrende Wirkungen. z.u-r Folge
gehabt. Die Senkungen machen sich jetzt
vorwiegend in der Bösen Siechen, in der
Rammthorstraße und dem Rammberge
gen gehalten
Buchhandel erschienen. ^ ^ Kreuzztg."! gehabt: Es sind sämmtliche Liberalen
, RA mit her ErklärunaStöckersNw iedergevählt und ein Liberaler wettend, während die früher so schwer heim
im s. Bezirl «- MM» »m MMW*
ļem ^znha z ^ conservative» worden, außerdem hat eine Stichwahl (rm verschont bleibt. Das Gebilde des
unter 10. Bezirke) stattgefunden, wo zwei liberale Rammthor wohnenden Bäckermeisters Thor
Kandidaten einander gegenüberstanden. Im manu, welches sich Po» den Nechbargebäuden
9. Bezirke wurden bekanntlich zwei Stadt»şgelockert, und so völlig, freisteht, ist theil-
sührendes Mitglied in
Partei, aber von den
nne
der verordnete gewählt, da hier auch der Rentier
Folgen der Ueberanstrengung, die heute
N. ^L^üdltiae Hausfrau llraus-ukehren! Bulle sein Mandat niedergelegt hatte. Die
- d- wmde gehetzt, mrg-ordntt und befohlen, Zahl der antisemitischen Stimmen ist gegen
bis eine heillose Konfusion entstanden, der früher zurückgegangen
à Gch°Lilln^lä"mich alldn,"^at sie^als verordnetenwahlen interessirt auch im
ihr"Ģ?Besinnûng^wiàkehrte,' die Schwester übrigen Reiche in Bezug^auf dw dritte
ķtt thu mir den einzigen Gcfalttn und Wählerklaffe. Hier hat dre Sozraldemàatre
mch auf Alle7 Acht, was die Beiden, Du in ihrem Ansturm am Frettag em°: sch arfe
weißt schon, was ich meine, etwa zusammen Zurückweisung erfahren. Dw Sozi
svrecken — und später theilst Du es mir demokratre hatte aufgefordert, „ebenso wie
W?? die Dortmunder die nattonalltberale Hoch
Ş Oawobl " gab Lilly prompt zurück, dachte bürg gestürmt hätten, in Berlin der freu
bináeaen daß es ihr gar nicht einfallen sinnigen Kommunalwirthschaft erne Nieder-
würde den armen Albrecht zu verklatschen,!läge zu bereiten."
im Falle er wirklich einmal ein bißchen über Berlm, 6. Nov. Theorie _ ,
bie Schnur hauen sollte. In den Grenzen liegen, wenn die „Post" recht berichtet, rm
der stMastcn Schicklichkeit blieb es zwischen sozialdemokratischen Centralorgan dem
dm Beiden doch ohne Zweifel, das wußte „Vorwärts" in argem Widerstreit
Lillv die sick als Berlins Kind rühmte, die Während die Sozialdemokratie den Acht
Welt genau zu kennen. |ftnnbentag fordert und ihn namentlich auch
(Fortsetzung folgt.)
lals Abhülfemittel gegen die Arbeitslosig
das
weise zerklüftet, und nun ist sogar
große Backofen-Gewölbe eingestürzt.
München, 8. Nov. In der Kammer
der Abgeordneten wurde heute der
Centrumsantrag, auf Errichtung einer
lautlichen Mobiliar-Ver
s i ch e r u n g.L a n st a l t mit 79 gegen 68
Stimmen angenommen, dagegen der Zusatz-
antrag der Socialdemokraten auf Ausschluß
der Privatversicherung abgelehnt.
München, 8. Rov. Gestern Nachmittag
spielte in einer Parterrewohnung ein eben
von der Reise gekommener junger Mann
beim Auspacken mit einem Revolver.
Die Waffe entlud sich und der Schuß ging
der Mutter des jungen Mannes in den
Rücken. Aus Verzweiflung wollte er sich
selbst erschießen, traf sich aber nur in den
linken Arm.
Die Mangelhaftigkeit des Klebe
gesetzes ergiebt sich drastisch bei der jetzt
vorgenommenen Revision der Ouittungs
PrsviuHiellrS.
Ein eigenartigss Jubiläum konnte ant
Dienstag der.. Lehrer und Organist Berndl
auf Helgoland feiern. Er fungirte au
diesem Tage während feines 16>/2jährigeu,
Aufenthalts auf der Insel zum fünf
hundertsten- Male als Zeuge bei
einer Fremdentrauung. Jede der
artige Handlung, bringt ihm nach der
„Wes. Ztg." eine Gebühr von 100 Mk. crn.
Reiche Jagdbeute machte ein Jäger in
Hartenholm,.. Kreis- Segebrrg. Derselbe
erlegte in einer Woche neun Stück Edel-
-und Dammntild, darunter einen Edelhirsch,
her ausgeweidet und ohne Geweih ein-
Gewicht von. 2t>6> Pfund hatte.
Bom S;hlagL gerührt stürzte auf Stack-
şeehsf im östlichen Holstein ein 45jähriger
Arbeiter Hinterur. Pflug zu Boden und
war gleich darauf eine Leiche.
Itzehoe, 7.. Nov-. Die aus Neumünster
gemeldete Verhaftung der Kaufleute
Schleim :s k Hammers chm id t inter
essirt auch , hier sehr. Auch hier richteten
die Genannten, einen Motzen Laden ein,
dem man gleich ansah, daß er zu den. so ^
genanntem „Eintagsfliegen" gehöre. Alle
Waaren trugen fabelhaft niedrige Preise.
Diese reizten denn auch ein gewisses Publi
kum, und einige Wochen war der Laden
lets besetzt:. Dann wurde das Geschäft
ehr flau und bald darauf nagelte
GerichtsvoÄzieher die Pfändung der
sammtert Waaren an die Hausthür... âcy
hier hörte man öfter die Aeußerung von
Ubitei, daß dir Waaren unmöglich
noch billiger gekauft seren, als Min man
sie ausdot, und die Prophezechung, daß
es eins von den nur wenige Wochen
dauernden Geschäften sei, ging sehr bald
Erfüllung. Natürlich hatten, hiesige Ge
schäfte den Schaden davon, daß. die Firma
sich hier setzte.
! ? Kiel, 10. Nov. Ans dem Werkplatze
her Bitdhauevn von Schlauch & Rößler
find zur Zeit die Gedenksteine der am
28. Juni d. Js. beim Minenlegen ver
unglückten Mannschaften der „Kurfürst
Friedrich Wilhelm" aufgestellt. Die Steine
sind aus Granit gefertigt. Die Inschrift
nebst Widmung ist mittels Maschine sauber
eingravirt und vergoldet. Ueber dem Text
ist ein von Lorbeer und Eichenlaub um-
gebener Anker angebracht, dessen Grund
mit Aluminium-Bronze ausgelegt ist, wo-
durch obiger Schmuck besonders hervortritt.
Zwei der Steine werden auf dem hiesigen
Garnisonkirchhof aufgestellt, der dritte aus
dem Frievrichsorter, woselbst 2 der Ver
unglückten begraben liegen.
'Der bisherige Privaldocent Lic. Arthur
T i t i u s zu Berlin ist zum außerordent-
lichen Professor der theologischen Fakultät
der Universität in Kiel ernannt worden.
Daß eine recht hohe Strafe daran'
ruht, wenn ein Zeuge behufs Erlangung
einer größeren Entschädigung (sog. Zeugen
gelder) dem Beamten gegenüber unwahre
Angaben macht, wird selten bedacht. Ein
von dem Amtsgericht in Weffelburen ver
nommener Zeuge wurde kürzlich von der
Strafkammer zu Kiel deswegen mit 4
Wochen Gefängniß bestraft und ein Gast-
wirth, der dessen Angaben unterstützt Hatte,
mit 3 Tagen Gefängniß.
% Friedrichstadt, 9. Nov. Gestern Abend
fand die mit Spannung erwartete Ver
handlung über die hiesigen Bankangelegen
heiten statt, welche bekanntlich' sowohl am
10. Juli v. I. beim Landgericht in Flens
burg als auch am 8. Januar d. I. beim
Ober-Landesgericht in Kiel zu Gunsten der
Bankverwaltung entschieden wurde. Das
Reichsgericht hat nun auf die angelegte
Revision entschieden, daß die Klage der
Actionäre auf Liquidation der Blank zu
rückzuweisen, daß dagegen das Urtheil in
der Klage der Direktion und des- Auf
sichtsrathes gegen Aktionäre aus Nach
zahlung zur Deckung des Bankdefizits' auf
zuheben und die Klage zur nochmaligen
Verhandlung au die Vorinstanz zurück
zu verweisen sei.
Friedrichstsdr, 9. Nov. Das Hotel
Stadt Hamburg hier ist von dem
Besitzer Herrn Tetlof für den Preis von
60000 Mk. an den Gutsverwalter Herrn
Garber bei Wesselburen verkauft. Der
Antritt erfolgt am 1. April n. I.
P Hohn, 10: Nov. Seit einigen Sonn
tagen wird hier in der Kirche sür die
schulpflichtige Jugend ein^ liturgisch-
ļatechetiîcher Kindergottesdienft gehalten.
Der Besuch desselben war bisher ein recht
guter.
6-. Rendsburg. Im Vorsommer 1894
ging meine Tochter mit dem Schnellzug
von hier nach Wilster. In Wrist, wo sie
umsteigen sollte, um den nächsten Zug der
Anschlußbahn Wrist-Jtzehoe zu benutzen,
unterließ es der Schaffner, die Wagenthür
zu öffnen; wiederholter Zuruf meiner
Tochter an ihn blieb erfolglos, und ver-
vergeblich versuchte sie, sowie eine Mit
reisende, die gleichfalls umsteigen wollte,
selber die Thür zu öffnen (was übrigens,
wenn ich nicht irre, dem reisenden Publi
kum untersagt ist). Tie Minute Haltezeit
war abgelaufen und- der Schnellzug ging
weiter. In Elmshorn mußten die beiden
Reisenden das Fahrgeld für die Strecke
Wrist - Elmshorn nach zahlen. Meine
Tochter ließ sich- jetzt das Be
schwerdebuch geben und meldete
darin den Vorgang, natürlich unter
Älngabe des Zuges, mit dem sie hinge'
fahren. (Hinzufügung der Nummer des
Wagrnabtheils möchte in ähnlichen Fälle«
wohl die Untersuchung-, erleichtern!) Dan«
löste
setzte
-ff Ri
kurz vor
das Arti
Straßen
überführ
Woche ir
fahrzeug
passiren.
-ş- st
stellung
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während
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Bettuch:
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Pfählen
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Dieselb-
wegen
sind bit
sie scho
schen sc
haben
dorfer
X
großen
gestern
7jährii
des Ki
Härmt
Als ei
zu wi
thüme:
waren
befreie
angezt
daß si
betreff
selben
Köter
<
frech
schwä
Bewo
gesien
Uhr st
an d
Als -
Persc
würd-
das
Als
Unze
bewo
Hunî
werd
Habei
sie eine Fahrkarte- nach Wrist und
ihre Reise fort. Bald darau!
ging ihr von dem- damaligen Betriebs'
amte in Kiel unter dem Ausdruck des leb'
haften Bedauerns über das Vorkommnis
die Mittheilung zu, der betreffendeSchaffnek
ei bestraft wor.d-en. Sie reklamirp
nun auch das ohne-ihre Schuld zuviel
ausgegebene Fahrgeld. Schon nach
wenigen Tagen wurde ihr dasselbe
osteufrei ins Haus gesandt.
Und mehr kann mau meines Erachte«^ !
biüigerweise nicht verlangen. Die Bei"
svätung, insofern damit nicht Geschäfts'
Verluste und dergleichen verbunden sind-
wuß man eben fcinnefytaen als eine Una«' ļ
nehmlichkeit, wie sie bei jeder andern Ac>
zu reisen auch - eiutrrten karrn. De<
Itationsbeamte hält sich in einem Fall^
wie der vorhin mitgelheitte, natürlich
an seine Dienstvorschristen; eine Untd
silchung, auf welcher Seite das Versehe»
liegt, würde er, selbst wenn sie ihm zu'
stände, bei der Kürze der yaltezeit, n«l
in seltenen Fallen zu führen in der Lag^
sein.
Ģ Rendsburg, ll. Nov. Am Sonnabe«^
erhob sich gegen 7 Uhr Abends ein g»'
waltiger Sturin, der sich fast zum Orka»
steigerte. Ochwoh! derselbe zum Glücke vo»
nur kurzer Dauer war, hat er doch
manchen Dächern nicht unbedeutende» ^
Schaden sngerichtei. Auch Fenster wurdck
mehrfach- eingedrückt.
X Rendsburg, 11. Nov. Ein groß»^
englischer Dampfer aus Dundee, welche
mit H-olz von Schweden nach Rotterda»'
befrachtet war, gerieìh gestern Morgen '-»*
Kaiser Wilhelm-Kanal in der Gegend w
früheren Satissees auf Grund und k'onn^
erst im Laufe des Nachmittags »uX ,
flott gemacht werden, nachdem das Wasî^
im Kanal etwas gestiegen war. Da d»'
Schiff beim Flvttwerden eine Wendn») ]|
gemacht hatte, mußte es erst nach de»,
Audorfersee fahren, um nochmals t
wenden und passirte gegen 6. Uhr
Straßenbrücke beim Schützenhof, um
Reise nach Brunsbüttel fortzusetzen.
X Rendsburg, 11. Nov. Die HerG I
Pottin und Peusser, welch, bislang d»'
Amt der Wärter aus der Straßenbrü^
beim Schützenhos bekleiden, werden dassesil
zum 1. Dezember aufgeben, da tedjttir
ausgebildete Beamte dort angestellt werd»
sollen. Die beiden genannten Her»^
werden anderweitige Stellen in der Ka«»'
Verwaltung erhalten.
t>»
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des
D
Feie:
lauf.
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woh:
zur
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wur
dien
Brü
vero
und
Con
sung
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Gem
Allg
diese
Stir
beitr
erhe!
spiel
des
der
Der'
heut
abzu
und
Ver?
SIbri
Hei«
fund
Jah
und
şiättļ
ande
Got
mitz
Gut
daß
emec
lübij
daß
irdis
jähr
uner
Gla-
Jm
der
die .
Gesc