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Ulo. 265.
Morşieņ-Depeķchen
Eckernförde, 30. Oct. Heute Nachmittag
5 Uhr wurde das hier vom Kaiser gestiftete
Denkmal der bei Missunde im
Jahre 1864 gefallenen Preußen
feierlich eingeweiht. Tie Weihrede hielt
Hauptpastor Nissen. An der Feier nahmen
theil Landrath von Bülow, Baurath Kir-
stein, sowie Vertreter der Stadt, Krieger
vereine und eine beträchtliche Volksmenge.
Berlin, 30. Octbr. In der heutigen Sitzung
des Gesammtvorstandes der nächstjährigen
Berliner G e w e r b e a u s st e llung,
die verstärkt war durch die Vorsitzenden
der Ausstellungsgruppen, wurde die Be-
leuchtung der Jndustriehallen der Gewerbe-
ausstellung mit 64 gegen 61 Stimmen
abgelehnt.
Berlin, 31. Oct. Wie der „Reichsanz."
nieldet, hat der Kaiser dem Geh. Ober-
Regierungsrath und vortragenden Rath im
Handelsministerium, dem Reichs- und Land-
tagsabgeordneten Gamp, bei seinem zum
1- November b. I. bevorstehenden Äus-
tchtiden aus dem aktiven Staatsdienst den
Charakter als Wirklichen Geh. Oberreg-
Rath mit dem Range eines Raths erster
Klasse verliehen.
Schwäbisch Gmünd, 30. Oetbr. Heute
Nachmittag 4 Uhr explodirte mit einer
gewaltigen Detonation ein großer
Dampfkessel in dem neuen Wasser
werk. Drei Arbeiter wurden völlig zer-
schmettert, einer wurde in den Wasserschacht
geschleudert und getödtet. Drei Arbeiter
wurden schwer, zwei leicht verletzt. Unter
den Todten sind der Monteur Friedrich
Erbsleben aus Magdeburg, Karl Kröger
aus Dortmund und Emil Müller aus
Görlitz.
Barmen, 31. Oct. In den Militär
Effektenfabriken von Elberfeld-Barmen ft
ein Ausstand ausgebrochen. Mehrere 100
Arbeiter legten wegen Lohnstreitigkeiten
die Arbeit nieder.
Sofia, 31. Oct. Auf der Durchreise
wurde auf dem hiesigen Bahnhöfe der
englische Botschafter in Konstantinopel,
Sir Currie, von -dem Fürsten Ferdinand
begrüßt. Während des eine halbe Stunde
währenden Aufenthalts des Botschafters
wurde zwischen diesem und dem Fürsten
eine lebhafte Unterhaltung gepflogen.
Genua, 30. Oct. Infolge fortgesetzten
Waggonmangels bei der Mittelmeerbahn
stellten sämmtliche Lastträger die Ar bei
ein. Vorgestern waren von der Bahn
für angemeldete 450 000 Tonnen Getreide
nur , zehn Waggons gestellt worden. Die
hiesige Handelskammer prolestirke deshalb
telegraphisch bei der Regierung.
Parish 31. Oct. Präsident Fame hat
gestern Nachmittag Bourgeois beauftragt
ein neues Kabinett zu bilden. Bourgeois
wird heute sich mit seinen Freunden be
sprechen und alsdann Faure millhetteu,
ob er den Auftrag annehmen wird.
Aeltrstcs und gelefenstes glatt im Kreise Rendsburg.
Anzeigen für die Tagesnummer werden bis 12 Uhr Mittags erbeten.
88ster Jahrgang.
Donnerstag, den 31. Hctober
Bei Betriebsstörungen
irgend welcher An i>t die regelmäßige Lieferung
dieses Blattes vorbehalten.
A-ls Beilagen
werden dem Blatt „Der Landwirth" sowie das
Blatt „Mode und Heim" gratis beigegeben.
Abonnenten.
1896.
Ausland.
-Nustereucopàische Ģetnere.
Newport, 31. Oet. In Texas wurde
ein Neger, Namens Hilliard, wegen Ver
gewaitigung und Ermordung einer weißen
grau auf einem öffentlichen Platze in An-
Wesenheit von 7000 Zuschauern aus einem
Scheiterhaufen lebendig verbrannt.
Den Scheiterhaufen zündele der Gatte der
Ermordeten an. Der Neger verschied erst
nach^ 50 Minuten.
^ »Köln. Ztg." wird aus Tanger
gemeldet: Der zettweilige französische Ge
sandte Ferridan habe am 19. und 20
October vermittelst 4 Soldaten in Casa
Banca bei Deutschen am hellen Tage
HausiriedenSbruch und Sachbeschädigung
verübt. Der englischeConsul habe interpellirt.
Der am 26. Juni von London nach
Adelaide, Melbourne u. s. iv. mit voller
Ladung gegangene Dampfer,, PortChalmers"
ist am 27. Juli Nachts hinter dem Cap
der guten Hoffnung auf 44 Gr. 55' füdt.
Br. und 52 Gr. 23' östl. L., etwa 30
Kilometer von der Linie, die für die nach
Australien gehenden Dampfer als sicher
betrachtet wird, mit einem Eisberg zu-
fanimengestoßeu. Der Borderlhett des
Dampfers wurde dabei mit einer gewaltigen
Masse Eis, wovon 60—70 Tons aus der
Back lagen, überschüttet, und sofort war
der vorderste Laderaum mit Wasser gefüllt.
Die Schiffsboote wurden verproviantirt
und klar zum Aussetzen gehalten. In
zwischen arbeiteten die Pumpen, und als
es Tag wurde, zeigte sich, daß der Steven
gebrochen, der Bug eingedrückt und Bug
spriet und Gallionsfigur fort war, auch
das Collisionsschott war gesprengt. Trotz
dem erreichte das Schiff Adelaide.
Wie die „Nowoje Wremja" über
Wladiwostok aus Söul erfährt, hat der
König von Korea eine neue Königin
erkoren und sich den Titel eines
Kaisers beigelegt, gegen welchen letzteren
Schritt die Vertreter der Mächte prote-
stirten. Der voraussichttiche Thronerbe
geht niit einem besonderen Auftrag nach
Amerika und Europa. Dies wird atr
den Wunsch Taiwonkun's, des Vaters des
Königs, einem andern ihm besonders ge
nehmen Prinzen den Weg zum Thron zu
ebnen, zurückgeführt.
Norwegen.
Neue Marmorbrüche von großem
Umfang sind bei Bodo im nördlichen
Norwegen entdeckt worden. Mit Hülfe
neu erfundener Maschinen erfolgt die Ver
edelung des Rohmaterials, und als Ab
satzgebiet faßt man insbesondere Deutsch
land und England in's Auge, wohin die
Ausfuhr norwegischen Steinmaterials be
reits einen erheblichen Umfang genommen hat.
Oesterreich-Ungarn.
Wien, 29. Ott. Die Neue Freie Presse
meldet: In letzter Zeit fanden in Russisch
Polen neue Verschiebungen russischer
Truppen gegen die österreichische Grenze
I statt. Nunmehr sind das elfte und zwölfte
'russische Armeecorps um Rowno concentrirt,
Ivas bei einer Mobilisirung einen Zeitge
winn von vier bis fünf Tagen bedeuten
würde.
So wenig die Wahl Dr. Luegers zum
ersten Bürgermeister der Stadt Wien bei
der absoluten Herrschaft der Antitemiten
im Gemeinderath auch einem Zweifel unter
liegen konnte, ist durch die nun vollzogene
Thatsache die sehr ernste Frage aus-
geworfen, wie wird die Regierung sich nun
verhalten? So viel aus parlamentarischen
Kreisen Wiens verlautet, soll Graf Badeni
entschlossen sein, die Wahl Lueger's dem
Kaiser zur Bestätigung nicht zu empfehlen.
Die katholische Gruppe des Hohenwart-
Clubs soll ihren ganzen Einfluß aufge
boten und schließlich sogar mit dem An
Letterio Sgadari, der sein ganzes
Vermögen (über 3 Millionen Lire) mit
Uebergehung seiner beiden Brüder einem
unehelichen Sohne testamentarisch hinter
ließ. Darauf wiesen die Brüder und Ver
wandten ein falsches Testament vor, das
das erste umstieß und das ganze Erbe
angeblich der Familie übertrug. Wegen
Test a me nts fälschnng erging nunmehr
ein Haftbefehl gegen die beiden Brüder
des Todten, die Barone Sgadarie, wovon
der eine Provinzialrath ist, ferner gegen
die Barone Polizzello und Rampolla
(beide Neffen des Kardinals Rampolla),
endlich gegen den Baron Gagliardo Car
pinello, einem Schwager des Verstorbenen
Alle Genannten sind ins Ausland ent
flohen Dagegen gelang es, den an der
Fälschung betheiligten Notar sowie drei
der gekauften falschen Zeugen, die der
besten Gesellschaft angehören, zu verhaften.
England.
London, 29. Octbr. In Church Court
Nr. 14 fand heute Abend eine furcht
bare Gasexplosion statt. Das
Haus wurde total zerstört. Zahlreiche
Personen sind unter den Trümmern
begraben. Bis jetzt wurden über zwanzig
Menschen gerettet, von denen sieben ihrer
Verletzungen wegen in's Hospital geschafft
iverden mußten. Eine einstürzende Mauer
begrub zehn mit dem Rettungswerk beschäf-
tigte Feuerwehrleute unter sich, einen von
ihnen schwer verletzend. Die Trümmer
brennen noch. Während des Rettungswerkes
fand in dem Nachbarhause eine zweite
Explosion statt, welche gleichfalls zer-
törend wirkte. Zahlreiche Feuerwehrleute
wurden verletzt. Einer, unter den Trümmern
begraben, ist schwer verletzt aufgefunden.
Es herrscht eine enorme Aufregung. Die
Personen, welche vermißt werden, sind
vermuthlich total verbrannt. Im Ganzen
ind gegen vierzig Menschen verletzt, eine
Anzahl darunter lebensgefährlich. — Nach
den letzten Meldungen sind bei der Kata-
trophe 4 Personen getödtet und 40 verletzt
worden.
schluß an die Christlich-Sozialen und an
> Innung
Inland.
Berlin, 30. Oct. Der Kaiser sandte
dem Gardeschützen.Bataillon heute
wlgendes Telegramm: „Ich erinnere mich
heute dankbar der braven Gardeschützen
ant Tage von Le Bourget."
Wie verlautet, gedenkt sich der
Kaiser Mitte December nach Kiel zu
die Opposition gedroht haben, um den
u . 1^I"sidenten für Lueger zu stimmen,
aber Graf Badeni will seine Amtshand
lungen nicht mit der Bestätigung des
anttsemittschen Regiments in der Reichs
Hauptstadt beginnen.
Man sollte Herrn Lueger ruhig feine
Wirksamkeit als Bürgermeister Wiens be-
ginnen lassen. Wenn etwas die Liberalen
in Wien aus ihrer Lethargie auf
rütteln kann, so wird es die Art und
Weise sein, wie Dr. Lueger seine Ideale
verwirklicht. In seiner gestern Abend
mitgelheilten Rede ist ein langes Register
von Beglückungstheorien enthalten;
»nag Herr Lueger nun doch zeigen, wie er
ist „christlichem und nationalem Geiste'
bie „Ausbeutung des Büre er- und Ge
wer best an des" verhindert und der „unred-
" Konkurrenz" ein Ende bereitet.
Wenn der Gemeinderath zum ersten oder
zweiten Vicebürgermeister einen Liberalen
wählt, wird die Regierung nicht umhin
kviinen. die Wahl Lueger's zu bestätigen.
Frankreich.
Ein Vitrioldrama zwischen zwei
Frauen deutscher Abkunft erregt in Paris
Sensation. Die 36jährige Rosa Miller
begoß aus Eifersucht die 26jährige Emilie
Wickmann mit der ätzenden Flüssigkeit,
wobei sie dieselbe am Kinn und Hals ver^
wundete. Aus Unachtsamkeit erhielt sie
elbst einige Tropfen in's linke Auge,
das verloren ist. Beide Frauen, die furcht
bar schrien, wurden in ein Hotel gebracht.
Italien.
Ein kolossaler Skandal ist über
das Patriziat von Palermo hereingebrochen.
Am 8. September verstarb der Baron
” v “ ■ 1 *• v Jun zu
begeben, um dort der Vereidigung der neu
eingestellten Marine-Rekruten beizuwohnen
Berlin, 30. Oct. Der L a n d w i r t h
ch a f t s - M i n i st e r , F r h r. von
H a m in e r st e i n , wird in der nächsten
Woche eine weitere Informationsreise und
zwar nach seiner eigenen Hcimathsprovinz
Hannover unternehmen.
— Auf der schlesischen Reise des
L a it d w i r l h s ch a f t s m i n i st e r s wurde
derselbe in Ratibor von dem Fürsten
Lichiiowsky mit folgenden Worten be
grüßt: „Es ist mir eine besondere Ehre,
Eure Excellenz im Namen der Landwirthe
Oberschlesieiis willkommen zu heißen und
meiner Freude Ausdruck zu geben, Euer
Excellenz in unserer Mitte zu begrüßen
Wir oberschlesischen Landwirthe sind stille,
ruhige Leute. Wir erwarten von den,
Minister weder Verstaatlichung des
Getreides itoch Einführung der
Doppelwährung. Nach dem hohen
Rufe, der Euer Excellenz vorausgegangen,
ind wir überzeugt, daß Euer Excellenz
ein warmes Herz für die Landwirthschast,
die Ueberzeugung eines wirklichen
Nothstandes bei ihr und den festen
Willen haben, uns zu helfen. Wir nnser-
eits werden nicht die Ruder ins Wasser
werfen und unser Schiff Wind und Wellen
preisgeben, sondein in ernster, ehrlicher
Arbeit das Unsere thun, um den Schiff,
bruch zu verhindern. Durch das Zusammen
wirken der Landwirthe mit der Regierung
oll dieses Ziel erreicht werden." Einzelnen
Hetzblättern paßt diese Rede allerdings
durchaus nicht, den wahren Freunden der
Landwirthschast, welche nicht in Hetzereien,
aber in dem entschiedenen Wunsche emsiger
Mitarbeit, in dem Suchen nach möglichen
Mitteln zum Aufblühen in Landwirthschaft
und Gewerbe sich befinden, ist sie eine will
kommene Aeußerung eigenen Empfindens
— Herr Oberpräsident v. Putt käme
ist zwar ein Anhänger der Innungen
dies hindert ihn aber nicht, als Wurst
fabrikat von der geltenden Gewerbefreiheit
Nutzen zu ziehen. Auf dem Gute Carzin
im Kreise Stolp, von dessen Revenüen
Herr v. Puttkam er Nutznießer ist, soll
wie die „F. Z." meldet, schon in.den Bor
jähren die Wurstsabrikation als Neben
gewerbe betrieben worden sein und soll
jetzt noch mehr erweitert werden. Absatz
finden die W ü r st e d e s H e r r n von
P u t t k a m e r zunächst an die Mitglieder
des Stettiner Beamtenvereins,
während dies früher von Mitglievern der
Wurstmacher, und F l e i s ch e r ^
im Kösliner Bezirk besorgt wurde.
— Das in seiner gegenwärtigen Ge
taltung für Handel und Gewerbe so über
aus schädliche Submissionsverfahren
erfährt überall heftige Kritik und wird
auch mit der Zeit immer schärfere Angriffe
erfahren. Ist die Billigkeit allein ent
icheidend, so muß immer den Lohnschindern
oder Leuten, die nicht rechnen können, die
Ausführung zufallen. Wie die Saat, ist
dann die Ernte. Der Auftraggeber, sei
es Staat oder Kommüne, trägt " die Ver
antwortung mit, wenn sich Unfälle in Folge
schlechter Arbeit einstellen. Auch der evan
gelische Arbeiter- und Handmerkerverein in
Stuttgart hat behuss Einschränkung bezw
Abschaffung des leider auf allen Gebieten
bestehenden Submissionwesens zwei
Eingaben und zwar an den Gesammt-
kirchengemeinderath und an die bürgerlichen
şCollegien gerichtet, worin um Abänderung
'dieses Arbeitgeber und Arbeitnehmer schädi
genden Uebels ersucht wird. In den Ein
gaben wird u. A. ausgeführt, daß an
Stelle der bloßen Preisconcurenz mehr
eine Qu a lität s concurrenz zu treten habe,
ferner sollen in den Vergebungsbedingungen
auch Bedingungen über Lohn- und Arbeits
zeit, Verpflichtung zur Ausführung in
eigener Hand u. dergl. aufgenommen werden
Als sehr nutzbringend wird in den Ein
gaben die Einsetzung einer ständigen Com-
Mission für Socialreform hervorgehoben
und dabei betont, daß die Stadtgemeinde
als Unternehmerin und Arbeitgeberin auf
viele Verhältnisse einen großen Einfluß
hat und daß si e (ebenso wie der Staat)
den privaten Arbeitgebern als Muster
unternehmer voranzugehen hat. Ferner
wird darauf hingewiesen, daß z. B. der
Londoner Grafschaftsrath seine Geschäfte
nur noch au solche Unternehmer abgiebt
welche den von den Genossenschaften fest
gesetzten Mindestlohn bezahlen und daß
bereits 200 Stadtverwaltungen diesem Bei
piele gefolgt sind.
- Die Kammzugterminhandel-
Conferenz, die am Montag im Reichs
amt des Innern zusammentrat, hat am
Dienstag ihre Berathungen beendigt. Es
nahmen daran Theil etwa 30 Vertreter
der Kammzugfabrikanten, der Kammgarn
pinner, der Weber und Wirker, der Woll
mporteure und Händler und vor allem
auch der Landwirthe als der Wollproduzenten.
Die stenographischen Berichte über die
Verhandlungen werden dem Druck übergeben
werden und sollen als Material für den
Börsengesetzentwurf dienen. Nach
der „Post" wird dieser Börsengesetzentwurf
ofort nach der Eröffnung dem Reichstag
zugehen..
Die socialdemokratische Fünfer-Com-
mission hatte an die großen Confections
geschäste das Ersuchen gerichtet, bis zum
1. Februar 1896 Betriebswerkstätten ein
zurichten, welche die allgemeine Abschaffung
der Heimarbeit ermöglichten. Da die leiten
den Häuser der Branche sich dieser For
derung gegenüber ablehnend verhalten haben,
oll nunmehr zum 24. November nach
Erfurt ein Congreß aller Confections-
Arbeiter und -Arbeiterinnen eiuberufen
werden, aus dem ein allgemeiner
Generalstreik vorgeschlagen werden soll.
Zum Hammersteinstreich in
Sachen der Hagelversicheruugsgesellschast
„Borussia" im Jahre 1890 versendet das
Mitglied des Verwaltungsraths der „Bo
russia", Maaß, eine Berichtigung, wonach
Frhrn. v. Hammerstein von der Direktion
ein Darlehen von 15 000 Mt. gegen
Hinterlegung von Pfandbriefen gewährt
worden sei. Verluste soll die Gesellschaft
durch Hammerstein weder bei diesem Ge-
schäit noch sonst zu erleiden gehabt haben.
Die „Brest. Ztg." stellt diese Berichtigung
und ihren Bericht über die Aeußerungen
des Rechtsanwalts Feige in dieser Sache
gegenüber und betont, daß in der Be
richtigung lediglich Behauptungen bestritten
werden, die Rechtsanw. Feige garnicht ge>
macht hat.
Berti», 28. Oct. Zu unserer heutigen
Unfall-Gesetzgebung theilt das „D. T."
folgende hübsche Geschichte mit: „Ein
reisender Handwerksbursche schleicht sich
ohne Borwissen des Eigenthümers auf den
Heuboden, fällt die Treppe hinunter und
bricht Arm und Bein. Der arme Reisende
trengt Klage gegen den Besitzer an
und erzielt ein obsiegendes Er
kenntniß, wonach der Besitzer zur Zahlung
einer jährlichen Rente von 240 Mt.
verurtheilt wird. In dem Erkenntniß war
ausgeführt, daß der Besitzer verpflichtet
gewesen sei, den Zugang zur Treppe
ordnungsmäßig zu sichern, daß der Unfall
ebenso, wie den Landstreicher, jede andere
Person hätte treffen können, die in der
Dunkelheit dort hingekommen Iväre. —
0, die weisen und gerechten Richter!
Haben sie denn gar nicht daran gedacht,
daß dort in der Dunkelheit Niemand etwas
zu suchen hat? Wenn also ein Dieb auf
meinen Boden steigt, der nur auf einer
Leiter zu erreichen ist, und er bricht ein
Bein, so muß ich ihm eine Rente zahlen
— von Rechts wegen. Es geht doch
schnurrig zu in der Welt.
Berlin, 29. Oct. Wegen Berrufs-
erkläruug und Aufforderung zum
Streik wurde heute der Vorsitzende und
Leiter des Metallarbeiterverbandes der
Uhrmacher Naether und die Mechaniker
Neumann und Gabriel zu 8 bezw. 3
Tagen Gefängniß verurtheilt.
Das größte Geschäftshaus der
Wett, wie es selbst das in dieser Beziehung
vorbildliche Amerika nicht aufzuweisen hat,
besitzt Berlin. Das Haus ist an Stelle
der 21 Häuser in der Kaiser Wilhelm-,
Rosen- und Neue Friedrichstraße entstanden
und hat die stattliche Front von 250 Metern.
Dieser Bau besteht aus Erdgeschoß und
vier Stockwerken mit je 53 hohen, breiten
zuni Theil erkerartig angelegten Fenstern.
24 Fahrstühle und zwar 8 für Personen
und 16 für Lasten mit elektrischem Betrieb
sind vorhanden. Der Riesenbau, der ledig-
lich aus Stein, Eisen und Glas besteht,
umfaßt zusammen, wie der „Kons." meldet,
40 in sich abgeschlossene Abtheilungen, die
nur für Geschäftszwecke bestimmt sind.
— Von einer gemüthlichen Eisen-
bahnfahrt erzählt jemand der „Boff.
Ztg." folgendes hübsche Geschichtchen: „Wir
fuhren morgens 6.37 mit dem Personen
zuge, der 6.19 von Brandenburg abgelassen
wird. Der Zug hielt bis Potsdam ziem-
chtig die Fahrzeit inne; kurz hinter
Potsdam aber fing er an, langsamer und
immer langsamer zu fahren, bis er schließ
lich vor Zehlendorf ganz still stand. Auf
Befragen, was denn los sei, wurde uns
von dem Zugpersonal die Mittheilung —
daß die Ma sch ine zu sch lech te Kohlen
habe, die nicht brennen wollen.
In der That brachte man nach etwa fünf
Minuten eine Kiepe voll Kohlen und nach
einigen weiteren Minuten noch eine, und
iehe da, nach einer kleinen Weile fetzte
ich die Maschine unter dem Hurrah der
Fahrgäste wieder in Bewegung. Aber die
Freude sollte nicht lange dauern, das sahen
wir sofort ein, denn in immer langsamerem
Tempo quälte sich der Zug bis kurz vor
Friedenau, too er denn sanft einschlief.
Nun dauerte der unfreiwillige Aufenthalt
länger. Es mußte erst eine neue Maschine
herbeigeholt werden, und als diese endlich
da war, wurden wir auf ein anderes Ge-
leise geschleppt, um dem Schnellzug.: nach
Brandenburg Platz zu macheit. Wir
wurden noch von den Fahrgästen der ver-
schiedenen uns überholenden Vorortzüge
gehörig angeulkt, und dann endlich ging es