Full text: Newspaper volume (1894, Bd. 2)

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des 
Meldeamts Freiburg. Magistrat Innsbruck 
und der Gemeinde Lötzen. Mit Hilfe 
dieser Schieferstempel hat er sich gefälschte 
Legitimationspapiere verschafft und reiste 
mit Hilfe dieser Papiere und gefälschter 
Zeugnisse als Kürschner, Schlachter, Comp- 
torist, Klempner, Buchbinder, Seifensieder, 
Müller, Stellmacher, Sattler, Bäcker usw. 
Der zum Besuch in seinem Geburtsorte 
Burg a. F. weilende Kaufmann Aug. 
Struck aus New-Iork erkrankte an einem 
Nierenleiden und starb im Alter von 56 
Jahren. Die Leiche wird einbalsamirt 
und nach New-Iork geschickt. 
X Umgegend Rendsburgs, 24. Juli. 
Die letzten Tage haben den Roggen auf 
hohen Feldern zur Reife gebracht und ist 
daher auch bereits auf verschiedenen Fel. 
dern mit dem Mähen der Kornart der 
Anfang gemacht. Auch der Hafer scheint 
bereits recht weißlich und nähert sich der 
Reife. 
X Rendsburg, 24. Juli. Der Sohn 
des Dichters unseres Schleswig-Holstein, 
liedes, Herr Matthäus I. Chemnitz besuchte 
auf der Rückreise von der Schleswiger 
Feier heute unsere Stadt. Derselbe war 
in den siebziger Jahren ein Schüler des 
hiesigen Gymnasiums und ist seit 2 Jahren 
Superintendent des deutschen Unterrichts 
an den öffentlichen Schulen der Stadt 
Buffalo im St. Newyork. 
<s Rendsburg, 24. Juli. Der dänische 
Lustkutter „Cigarrette" passirte heute Mor. 
gen von der Nordsee kommend die hiesige 
Schleuse und setzte die Reise nach der Ost. 
see fort, ohne Aufenthalt zu nehmen. 
X. Rendsburg, 24. Juli. Am 8. August 
wird die Sopranistin Fräulein Thea 
v. Linstow in der hiesigen Christ- und 
Garnisonkirche ein Kirchen-Konzert veran 
stalten. Frl. v. Linstow, bekanntlich 
eine geborene Rendsburgerin, hat ihre Aus 
bildung von Frau Professor Dr. Heuseler. 
Hohenschild in Berlin erhalten. 
XII. Niedersächsisches Sängerbundesfest 
und Jubiläumsfest 
des Schleswig -Holstein-Liedes. 
X Schleswig, 23. Juli, 
şàşîìgjährigen Jubiläum unseres Natio- 
nalnedeo hatte auch unsere vaterländische Dichterin 
Adelaide Marie aus Rendsburg mit dem 
Motto: „Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit 
klingt ein Lied mir immerdar" folgendes schöne 
Gedicht gewidmet: 
„Schleswig-Holstein uieerumschluugen —" 
O du zaubermächtig Lied, 
Das in Tönen, nie verklungen, 
Warm uns durch die Seele zieht, 
Klinge, wie zur Jugendzeit, 
Töne tausendstimmig heut'! 
Da das Land der Doppeleiche, 
„Deutscher Sitte, hohe Wacht!" 
Da das alte, ehrenreiche 
Arg bedrückt' des Feindes Macht, 
Da der Däne uns verhöhnt', 
Warst Du, Volkslied, streng verpönt. — 
Als wir kühn das Schwert geschwungen, 
Zogst du mit uns in den Streit. 
„Wahre treu, was schwer errungen! 
Lautet deine Mahnung heut'. 
Wo ein Banner blutigroth 
Rings Altar und Heerd bedroht. — 
Schließet eng Euch denn zusammen; 
Blicket aufwärts unverzagt! 
Nährt der Treue heil'ge Flammen, 
„Bis ein schön'rer Morgen tagt." 
Was die Zeit auch bringen mag, 
Dein sei jeder Herzensschlag. 
Land, das wir so innig lieben, 
Trautes Land, das uns gebar, 
Das stets unser Stolz geblieben, 
Theuer sei uns immerdar. 
„Schleswig-Holstein, stammverwandt! 
Unser Lied und unser Land. 
Ja, von blauer Ostsee Borden, 
Bis, wo wild die Westsee schäumt. 
Von der Grenzmark fern im Norden, 
Bis zur Elbe, waldumsäumt, 
Halte allen Drängern Stand, 
„Wanke nicht, mein Vaterland!" . . 
Frommer Dichter, schlicht und bieder, 
Schleswig-Holstein heut' gedenkt 
Deiner, der dies Lied der Lieder 
Ilses £J^ ten 3eit geschenkt. 
Dem Juwe?d^Fass^Ejbi- Tone. 
Ihm gegeben zcne schön« ’ 
Einfach edle Melodie, 
Fortgepflanzt von Mund zu Mund 
Denken wir zu dieser Stund. ' 
Heute, da Ihr längst im Grabe 
Ruhet, bringt für Euren Sang, 
Für die unvergess'ne Gabe 
Hier die Heimath Euch den Dank, 
Immer schalle dieses Wort, 
Durch die Schwesterlande fort: 
„Schleswig-Holstein, stammverwandt. 
Wanke nicht, mein Vaterland. 
Das gestrige Konzert konnte wegen des auf 
zwei volle Stunden ausgedehnten Festzugcs erst 
Ņ 6 Uhr seinen Anfang 'nehmen. Der Andrang 
des Publikums war ein sehr starker und die groß« 
ts s?st bis auf den letzten Platz besetzt, 
fIZT Zuhörerraum zwischen 6-7000 
Personen gewesen sein. Zur Eröffnung wurde 
Ņ thaust Meyer-Kiel gedichtete und von 
Paul Graner-Kiel in Musik gesetzte Lied 8Iss- 
Lşşh, ķosrmM wir grüßen Dich ! vorgetragen, 
welches offiziellen Programm nicht verzeichnet 
und den Elnzelvereinen erst in letzter Stunde zu- 
gegangen war. Da es in Folge dessen nur von 
einem Theil der Sänger gesungen werden konnte, 
nang der Chor nicht besonders voll. Das Lied 
wnd trotzdem ungemein beifällige Aufnahnie und 
-Lichter sowohl als Komponist, welche beide an- 
svesend waren, wurden stürmisch hervorgerufen, 
-vie nun beginnende erste Abtheilung ivurde von 
ein hiesigen Musiklehrer Karl Lorenzen diriqirt 
und begann mit dem Trostlied von E. M. Arndt, 
Musik von^Jul. Otto. Um dem dann folgenden 
Lted an Schleswig-Holstein von Bellinann eine 
I oßere Bedeutung zu geben, erfolgte vorher eine 
Ansprache des Herrn Dr. Sager-Kiel, ivelche we 
gen ihrer Länge das gerade Gegentheil erreichte 
und die Zuhörer und Sänger ermüdete. Auf 
„Frühlingsglaube" von Rud. Tschirch und^Nacht- 
gesang von Chwatal folgte ras deutsche Schwert 
mit Blechorchester von C. Schubbert, welches eine 
besonders günstige Aufnahme fand. Nach dem 
abermaligen Vortrage zweier kleiner Lieder „Wer 
ist frei!"' von Baumgartner und „Durch den Waid" 
von Schäffer wurde die erste Abtheilung mit dem 
Gedicht „Heinrich der Vogler" von C. Fromm ge 
schlossen. Letzteres wurde von dem Komponisten 
selbst dirigirt. Beiden Dirigenten wurden von 
den Sängern lebhafte Ovationen dargebracht. 
Nach einer halbstündigen Pause begann die zweite 
Abtheilung, welche von dem Dom - Organisten 
Meymund geleitet wurde. Die Reihen der Sän 
ger erschienen schon zu Ansang der zweiten Ab 
theilung recht erheblich gelichtet. Auch eine Folge 
des zu weit ausgedehnten Festmarsches. Der 
Hymne v. Ernst v. Koburg mit Blechorchester folgte 
das Lied von Ferdinand Schmidt „O du wunder 
bar herrliche Frühlingszeit" und darauf „Meeres 
stille" und glückliche Fahrt von Fischer mit Blech 
orchester. Nach dem Vortrag der beiden Volks 
lieder „Im Mai" von Jürgens und „Heimliche 
Liebe" von Dürrner wurde die „Ungarische Fan 
tasie" von Liszt für Klavier und Orchester meister 
haft zum Vortrag gebracht, sodaß dieselbe auf 
stürmisches Vorlangen wiederholt werden mußte. 
Den beiden Liedern „Das treue deutsche Herz" 
von Otto und „Wo möcht ich sein?" von C. Zöll 
ner, folgte zum Schluß das Hohenzollernlied von 
H. Zöllner mit Blechorchester. Die sämmtlichen 
zum Vortrag gebrachten Lieder wurden ungemein 
beifällig aufgenommen und der Dirigent Mey 
mund ivurde namentlich von den Sängern lebhaft 
gefeiert. Das Konzert hatte erst um 10 Uhr sein 
Ende erreicht. 
X Schleswig, 23. Juli. 
Der heutige Festtag war zur Hauptsache der 
Feier der Grundsteinlegung des Chemnitz-Bell- 
mann-Denkmals gewidmet 'und war zur Theil 
nahme an demselben der größte Theil der aus 
wärtigen Sänger in der Feststadt zurückgeblieben. 
Am Vormittag wurden die Sehenswürdigkeiten 
der Stadt in Augenschein genommen und beson 
ders die neurenovirte prachtvolle Domkirche besucht, 
deren Einweihung nahe bevorsteht. Die Landes- 
kampfgenossenschäft hatte sich recht zahlreich ein 
gefunden und die nieisten Vereine waren wenig 
stens durch Fahnendeputationen vertreten und es 
war ein recht stattlicher Zug, der sich von Carl 
Nissens Gesellschaftshaus nach dem Denkmals- 
platze in Bewegung setzte, leider wieder unter 
heftigem Regen. Das Dentinal wird seinen Platz 
auf den Schneckenberg erhalten und weithin sicht 
bar sein. Der Platz war durch Fahnendekorationen 
reich geschmückt und als der Zug ans dem Platze 
anlangte, woselbst sich eine nach Tausenden zählende 
Menschenmenge eingefunden hatte, intonirte die 
Musik den Choral: „Ein feste Burg ist unser 
Gott". Hierauf bestieg Direktor Dr. Keck-Kiel die 
errichtete Rednertribüne und hielt eine in Versen 
gehaltene Ansprache, welche auf die Erhebung 
Schleswig-Holsteins Bezug nahm und in folgenden 
Worten àusklang: 
Chemnitz und Bellmann hörtet ihr im Grabe 
D ie Mähr von Barbarossa's Aufersteh 'n? 
Der Tod verschließet nicht in Grabesnacht 
Die großen Seelen, die zur Sonne streben. 
Ihr lebt, ihr lebet mitten unter uns, 
Ihr grüßt das Sonnenlicht, das uns bescheii-t. 
So hört das Lied, das aus der Seele Tiefen 
Auch einst emporquoll, das nach Gottes Rathschluß 
In« Adlerfluge stieg zum Kaiserthron. 
Vernehmet euer Lied von Schleswig-Holstein. 
Mit Begeisterung stimmte die Menge an: 
„Schleswig-Holstein meerumschlungen, deutscher 
Sitte hohe Wacht." Als der letzte Ton verklun 
gen war, verlas der Schriftführer des Komitees 
Vorschullehrer Terno, die Urkunde der Grund 
steinlegnng, welche auf die Geschichte der Denk 
mals-Errichtung Bezug nimmt und mit anderen 
Gegenständen, Festzeitungen, Münzen u. s. 
in den Grundstein gelegt wurde. Die Urkunde 
schloß mit folgenden Worten: Das Denkmal möge 
allezeit sein ein Ehrennial für die beiden Männer, 
die das Lied schufen und ein Wahrzeichen für 
die Lebenden, festzuhalten an deni Geiste, der aus 
demselben sprach. Der Herr aber gebe zu diesem 
Anfang eine glückliche Vollendung und verhüte, 
daß diese Schrift je wieder ans Tageslicht komme. 
Nachdem der Grundstein zugedeckt und die üöli 
chen Hammerschläge feierlichst vollzogen waren, 
ivurde der Schlußvers des Schleswig-Holstein 
Liedes abgesungen und erfolgte hierauf der Ab 
marsch nach der Festhalle, woselbst ein Frühstück 
eingenommen werden sollte. An demselben nah 
men gegen 500 Personen Theil. Den Kaiser- 
Toast'brachte Herr Bürgermeister Heiberg mit 
schwungvollen, packenden Worten aus, welche die 
Zuhörer mächtig erfaßte. Jubelnd stimmten die 
Anwesenden in das Hoch ein und sangen die 
Kaiserhymne. Als alter Kampfgenosse brachte 
Lehrer a. D. Bladt-Eckernförde ein Hoch ans au' 
Schleswig-Holstein, dessen Bewohner zu allen 
Zeiten festgehalten hätten an der alten, sprüch 
wörtlich gewordenen Holstentreue und nochmals 
brauste das Schlesivig-Holsteinlied durch die Halle. 
Die Reihe der offiziellen Toaste schloß der Rechts 
anwalt Hedde-Segeberg mit einem Hoch auf 3111 
Deutschland und die Versammlung sang Deutsch 
land, Deutschland über Alles. Von der Familie 
des Dichters*) nahmen an der Feier Theil der 
Sohn desselben, Matthäus Joh. Chemnitz, Super 
intendent des deutschen Unterrichts an den öffent 
lichen Schulen der Stadt Buffalo, sowie drei 
Brüder des Dichters, die Privatiers Emil und 
Rudolf Chemnitz in Hamburg und der Mittel 
Schullehrer Julius Chemnitz in Tondern, endlich 
ein Vetter des Dichters, der Ingenieur With 
Sachau in Hamburg. Namens der Familie 
prach Emil Chemnitz den Dank für die Feier 
aus. Mit den Nachmittagzügen verließen die 
meisten der auswärtigen Kampfgenossen wieder 
unsere Stadt, während die Sänger noch einen 
gemeinschaftlichen Ausflug nach dem reizend ge- 
legenenLouisenlund unternahmen und traten erst mit 
oeni um8 Uhr abfahrenden Sonderzug die Heimreise 
Unwrr • befriedigenden Bewußtsein, trotz kleiner 
Taue Æ Schleswig frohe und genußreiche 
Eraebni? e "t ?» haben. Wie sich das finanzielle 
!ļ ä 6 t " ì ut b,e Feststadt stellen wird, läßt sich 
echt beträcbt'ä t versehen. Den'allerdings 
stdfce von àpàen steht eine Aus 
uber so »all e7v — 26000 Mt. gegen» 
u?er, io patz em nicht unerhebliches Defirit mit 
einiger Sicherheit zu erwarten steht. Wäre auch 
der gestrige Tag verregnet, so wäre d"e Fehl 
nmme natürlich ganz erheblich höher g worden. 
Heiber, Frölich usw. wurde er in die politische 
Bewegung hineingezogen, wenn er auch als Po 
litiker nicht gerade hervortrat. Schon 1842 ver 
öffentlichte er ein patriotisches Gedicht. Außer 
dem Schleswig - Holsteinlied hat er später noch 
eine ganze Reihe von Gedichten verfaßt, 
welche aber weniger ins Volk gedrungen sind. 
Während der Erhebung war Chemnitz Beamter 
bei der provisorischen Regierung in Kiel und nach 
der Niederwerfung Schleswig-Holsteins mußte er 
mit manchem Anderen ins Exil wandern. Nachdem 
er einige Zeit in der Redaction der Hamburger 
Nachrichten thätig gewesen war, ging er nach Würz 
burg, woselbst er sich 1855 verheirathete. Vorladen 
fünf Kindern des Verstorbenen leben noch ein Sohn 
und eine Tochter. 1864 kehrte Chemnitz nach seiner 
alten Heimath zurück, wurde zunächst Amts- und 
Klostervogt in Uetersen und 1367 Amtsrichter in 
Altona. Hier starb er am 15. März 1870 in 
einem Alter von nur 55 Jahren. Die Heimaths- 
provinz wird dem Verstorbenen ein bleibendes 
Andenken bewahren. 
G. C. Bellmann ist nicht wie Chemnitz ein 
Schleswig-Holsteiner. Er wurde 1772 zu Mus- 
tau in Schlesien geboren und kam als junger 
begabter Musiker durch Vermittlung des Fürsten 
Pückler an das Gottorper Schauspiel- und Opern 
haus. Außer am Theater wirkte Bellmann als 
Musiklehrer und Dirigent in Vereinen und 1811 
erlangte er das Amt eines Kantors und Organisten 
an der Kirche des St. Johannisklosters, das 
er bis in sein 87. Lebensjahr verwaltete Bei 
der Vorbereitnngsarbeit für das große Sänger 
fest im Jahree 1844 gelang ihm die Komposition 
der volksthümlichen Melodie, durch ivelche er sich 
selbst ein bleibendes Denkmal setzte. Er starb 
am 24. Dezembsr 1861, 89 Jahre alt. 
Abend-Depeschen. 
Berlin, 21. Jnli In Ostende 
starb der General der Infanterie 
Winterfeld.—Beim Charlottenburger 
Todesfall wurde die Cholera nicht 
constatirt.— Ter Kaiser reist am 5. 
August von Wilhelmshaven nach 
Cowes, woselbst viertägrger Aufent 
halt.—Im Norden Berlins fanden 
AachtS, anscheinend in Folge Ueber 
eisers eines Polizeilieutenants, be- 
denkliche Conflikte statt. Schließlich 
stellten 8V Schutzleute die Ordnung 
wieder her. 
Briefkasten der Redaktion. 
şş. I.. Den Expeditionen der Zeitungen 
bleiben in den weitaus meisten Fällen die Namen 
derjenigen Inserenten, welche Anerbietungen 
unter bestimmter Chiffre erbitten, gänzlich un 
bekannt. Solche Inserenten können innerhalb 
einer gewissen Frist die mit der Chiffre ein 
laufenden Briefe rc. erhalten. 
Anzeigen. 
et 
Daten aus dem 
Patrioten mögen 
Leben der 
hier Platz 
) Nachstehende 
beiden gefeierten 
inden. . . 
Matth aus Friedrich Chemnitz wurde 
am 10. Juni 1815 im Flecken Barmstedt in Hol- 
tein geboren, als der älteste Sohn des dortmen 
Predigers. Er besuchte die Monger Gelehrten- 
chule und bezog 19 Jahre alt die Universität, 
um Jura zu studiren. Nach glänzend bestandener 
Staatsprüfung ließ er sich 1840 als Rechtsanwalt 
in Schleswig nieder, wo er mehrere Jahre auch 
als Substitut des Staatsanwalts für das Herzog 
thum Schleswig thätig war. Durch den Verkehr 
mit seinem Vorgesetzten Justizrath Hanke und den 
übrigen schleswig-holsteinischen Patrioten Beseler, 
„Etwas für Gegenliebe." Als Beweis 
für die unglaubliche Naivität, wie sie heut> 
zutage noch bei Landbewohnern angetroffen 
wird, druckt die Chemiker-Zeitung in ihrem 
Briefkasten folgenden Brief eines Bauern 
Mädchens an einen Apotheker ab: 
Werther Herr. 
Ich erlaube mir ihn einige Zeilen zu 
schreiben. Da ich nähmlich in der Lage 
bin mich zu verheirathen ich bin 
Jahre alt zu Hause geht es mir sehr 
schlecht ich habe einen sehr bösen Stiei 
vater, er ist Bauergutsbesitzer. Ich stehe 
jetzt in Liebesverhältniß zu einem Guts 
besitzer ich bin ihn sterbensgut aber 
bewerben sich viele andere Mädchen 
um ihn und da bin ich ganz 
Zweifel denn sie überreden ihn zu vrel 
und hätte ich eine große Bitte 
ihn (Sie), ob sie mir nicht könnten 
was für Gegenliebe schicken mir 
haben es Leute gerathen ich sollte ein 
mal zu Ihn schicken Sie würden viel 
leicht was haben wo ich ihn dann ganz 
gewiß hätte, sollten sie nichts haben 
so sagen sie es meinem Bruder sollten 
sie aber was geben können so sagen 
sie und legen sie mir ein baar Worte 
bei wie ichs verwenden soll und packen 
sie es gut ein und legen sie bei was 
es kostet. Also etwas für Gegen 
liebe! Es grüßt u. s. w. 
Ehering oder Tätowiren? Ein Eng 
länder, ein Freund betrogener Jungfrauen 
und verlassener Gattinnen, hat folgenden 
originellen Vorschlag gemacht, um Klagen 
wegen gebrochenen Heiraths-Versprechens 
zu verhindern, um Gericht unv Polizei 
manche Last abzunehmen. „Jeder verheiß 
rathete Mann und jede verheirathete Frau 
sollte statt des Eherings um den dritten 
Finger der linken Hand einen Ring täto 
Wirt haben. Das wäre ein Zeichen, das 
weder in die Tasche gesteckt, noch sonst Der' 
heimlicht werden könnte, und es ließe best 
halb weniger Spielraum für die Verrathe^ 
reien und Kniffe von Bigamisten und an 
deren Verführern. Um diesen Vorschlag 
praktisch zu machen, wären natürlich oer 
schiedene Einzelbestimmungen zu treffen 
wäre z. B. jede unverheirathete Per 
son, die den dritten Finger tätowirte, 
streng zu bestrafen. Jede Wittwe und 
jeder Wittwer bekäme einen unterscheidenden 
Stern zum Ring. Jede geschiedene Person 
Hütte den Ring durchkreuzt, jede drei- oder 
viermal verheirathete entsprechend drei oder 
vier Ringe. Die Operation des Täto 
wirens wäre von einem Sachverständigen 
auf dem Standesamt vorzunehmen. 
Ein Rezept gegen den Biß toller Hunde 
veröffentlicht der 92 Jahre alte Förster 
Gastet, wie folgt: Ich will mein viel 
bewährtes Mittel gegen den Biß toller 
Hunde nicht mit ins Grab nehmen, son 
dern es veröffentlichen; es ist der letzte 
Dienst, den ich der Welt thun kann. Man 
nehme warmen Weinessig und laues Wasser 
wasche damit die Wunde rein aus und 
trockne sie. Dann gieße man einige 
Tropfen Chlorwassersäure auf die Wunde, 
weil Mineralsäuren das Gift des Speichels 
zerstören. 
Wer Hiob war. Ein Schulinspektor 
wendete sich in der Schule an den Lehrer 
mit der Frage, ob die Kinder auch fest in 
der Bibel seien. Auf die bejahende And 
wort des Lehrers ruft der Schulinspektor 
einen der Jungen heraus und richtet an 
ihn die Frage: „Mein Kind, weißt Du, 
wer Hiob war?" Der Kleine antwortete 
ohne Zögern: „Ein Postmeister!" Der 
durch die Antwort etwas verblüffte Schul 
inspektor erkundigte sich bei dem Kleinen, 
wieso er auf diesen Gedanken käme. Der 
Junge erwiderte unbefangen: „Gestern 
kam der Herr Lehrer in die Schule und 
agte: „Kinder, eine Hiobspost, der Herr 
Schulinspektor kommt morgen." 
Zur Sonntagsruhe. Wer hat den 
größten Genuß der Sonntagsruhe? — 
Der Eisenbahn-Konducteur! Er genießt 
in vollen Zügen. 
sie 
Todes-Anzeige. 
Gestern Abend starb plötzlich und uner 
wartet durch Unglücksfall unser lieber Sohn 
Mans 
int kaum vollendeten 22. Lebensjahre. 
Tiefbetranert von seinen Eltern und 
Geschwistern. 
Clans Wieck und Frau. 
Osterrönfeld, den 24. Juli 1894. 
Die Beerdigung findet Freitag, den 
27. Juli, Morgens 10 Uhr, statt. 
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Verlangen sie nur 
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RittklzilrAllsttttiiiili jt-lichtk Art». Jsskktes. 
JWas könnte wohl deutlicher für seine um 
^ erreichte Kraft und Güte sprechen, als der 
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^Verlangen Sie aber jedesmal eine ver 
siegelte Flasche und nur eine solche mit 
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Zacherlin-Sparer 50 
In Rendsburg beiHrn. F. Brümmer. 
„ Eckernsörde „ „ Fritz Lass. 
„ Kiel „ „ F. Klaus. 
„ Schleswig „ „ Georg Gaste Nchf. 
M. Kutschmann.
	        
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