Full text: Newspaper volume (1894, Bd. 2)

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von Oesterreich, der bekanntlich à I» suite 
der deutschen Kriegsmarine geführt wird 
und in der österreichisch-ungarischen Ma 
rine den Rang eines Contreadmirals be 
kleidet, wird auf Einladung des deutschen 
Kaisers den Flottenmanövern in der Nord 
see beiwohnen. 
Neumiinster, 18. Juli. Die drei 
ersten Sieger auf sämmtlichen Scheiben 
beim Jubiläums-Schützenfest sind gestern 
Abend auf dem Balle, mit dem das Fest 
schloß, bekannt gegeben. Die nachstehenden 
Herren, bezw. Damen sind es: 1. Feld- 
Ehrenscheibe : Ratzburg-Hamburg, Wiese- 
Elmshorn, H. Saggau - Neumünster ; _ 2. 
Stand-Ehrenscheibe: O. Kröger-Neumünster, 
Wiese - Elmshorn, Ratzburg - Hamburg; 
3. Auflage-Ehrenscheibe: H. Saggau-Neu- 
Münster, Abel-Altona, Ratzburg-Hamburg; 
4. Feld-Concurrenz-Scheibe: Rentzel-Ham- 
burg, Bendtfeldt-Bließdorf, Dieckmann-Kiel; 
5. Stand -Concurrenz.Scheibe: Tietgens- 
Hamburg, Pahl-Rendsburg, Rentzel- 
Hamburg; 6. Auflage-Concurrenz-Scheibe: 
Böttiger-Segeberg, H. Horn-Neumünster, 
O. Jensen-Neumünster; 7. Jagd-Scheibe: 
H. Horn-, O. Kröger-, H. Saggau<Neu< 
Münster. Beim Damenschießen erhielten 
die Preise: Frau Gericke (Ehrenband), Frau 
Witt, Frau Gericke, Frl. Rothenburg, 
Frl. Wulff und Frl. Peter, sämmtlich aus 
Neumünster. 
Eine recht interessante Ferienreise macht 
ein Lehrer Nissen aus Neumiinster. Herr 
Nissen, seit einiger Zeit Radfahrer, ist 
mit Beginn der Ferien per Rad abgefahren 
und hat von Neumünster die Tour über 
Hamburg, Berlin, Dresden, Prag und 
Wien gemacht, ist von dort dann durch 
Mähren gefahren und am Sonnabend 
letzter Woche bereis in Glatz angelangt. 
Von Glatz wird Herr Nissen nach Breslau 
fahren, dort als Mitglied des neumiinster- 
schert Männer-Turnvereins am deutschen 
Turnfest, das vom 21. bis 24. Juli statt 
findet, theilnehmen, dann wieder sein 
Rad heimwärts wenden, um rechtzeitig zum 
Schulbeginn in Neumünster einzutreffen. 
Die ganze Tour ist per Rad zurückgelegt. 
± Ncnmüuster, 18. Juli. Die durch 
den Tod des Herrn Brüggen erledigte 
Stelle eines Kassirers an der hies. Spar 
kaffe ist zur Bewerbung ausgeschrieben. 
Das Anfangsgehalt von 2400 jl steigt 
von drei zu drei Jahren um 150 Jt bis 
zum Höchstbetrage von 3000 Jl. Nach 
Ableistung eines Probejahres erfolgt feste 
Anstellung mit Pensionsberechtigung. 
Dem nächsten Kreistag des Kreises 
Steinburg wird empfohlen, die Erhebung 
einer Kreishundesteuer von fünf Mark zu 
beschließen. Wer sich durch die Verheim 
lichung eines Hundes der Steuer zu ent 
ziehen sucht, soll einer Strafe von 20 Mk. 
unterliegen. Der Ertrag der Kreishunde 
steuer ist schätzungsweise auf 8000 Mk. 
berechnet. 
Auf dem Hofe Sierhagen schlug der 
Blitz in eine mächtige Tanne, dieselbe zer 
splitternd. Nur 4 Fuß davon stand der 
Gärtner des Hofes, der die gewaltige 
Erschütterung bemerkte, aber im übrigen 
unversehrt blieb. 
Im Vergnügungsetablissement „Tivoli" 
in Flensburg soll am Sonntag ein Ochse 
am Spieß gebraten werden. Jeder Be 
sucher erhält nach Bezahlung des Entrees 
von 50 Pfg. eine Portion Braten gratis 
so lange der Vvrrath reicht. Das wird 
ein Leben werden! 
Schleswig, 17. Juli. Unsere Polizei 
verhaftete gestern Nachmittag wegen 
Skandalierens auf offener Straße und Be> 
lästigung der Passanten zehn Hand 
werksgesellen und ließ dieselben, da 
sich einige widersetzten, unter militärischer 
Bedeckung mit aufgepflanztem Seitengewehr 
nach den, Rathhaus transportiren, wo 
ihnen Zeit gegeben wurde, den blauen 
Montag zu beschließen und den Rausch 
vom Sonntag und Montag auszuschlafen 
Leider hat man wieder täglich die Ge° 
legenheit zu sehen, wie diese Leute den zur 
Zeit verdienten schönen Lohn in verschwelt- 
derischer Weise zu verbringen suchen, ohne 
an den kommenden Winter zu denken 
Wer kann da der Noth und dem Elend 
steuern? 
Nachdem der Redakteur des Wessel 
burener Lokal-Moniteurs in so beweglicher 
Weise über die derzeitige Nachrichten-Dürre 
geklagt und seine Leser um Mittheilung 
von Neuigkeiten gebeten hatte, hageln die 
şàn letzt förmlich auf den Wesselbnrener 
Redakttonstisch nieder. Aber man scheint 
dem Herrn Redakteur auch die denkbar 
fettesten Zeitungsenten zuzutragen. Kaum 
oaß von dem Rindvieh, in dessen Magen 
eine große eiserne Krampe und ein Rasir> 
mefier gefunden sind, aus Wesselburen be 
richtet worden, meldet jetzt der „Dith 
Bote", daß die winzige Insel 
^uschland, zwischen Büsum und Friedrich 
ll.-Koog belegen, zum Schutze der Nord- 
rstseekanal-Einfahrt stark befestigt werden 
Und als Garnison Artillerie und Marine- 
-vinfanterie erhalten soll. — Der Spaßvogel, 
oer dem „Dithm. Boten" diese kolossale 
Ente aufgepackt, hat seine Sache ganz vor 
züglich gemacht! Hoffentlich hören wir 
emnächst aus Wesselburen noch mehr 
Herzerfrischendes. 
In den letzten Tagen sind in der Um- 
Segend Tonderns von Händlern und Züchtern 
aus Nord- und Mitteldeutschland an 
diversen Stellen Handelsabschlüsse auf Fett- 
Vieh mit bedingter späterer Lieferungszeit 
effektuirt worden. Die Geschäftslage ge- 
staltet sich für die Gräser der umfang- 
reichen Marschdistrikte Vortheilhaft, indem 
pro Stück Hornvieh ein Nettoverdienst von 
70 bis zu fast 100 Jl, im Durchschnitt 
also ca 80 Jl, herauskommt. 
Der Einfluß des Nordostseekanals 
soweit derselbe bereits von Schiffen be 
fahren wird, macht sich auch bereits im 
Hafenverkehr von Frieorichstadt bemerkbar, 
indem jetzt auch aus der Ostsee größere 
Schiffe dort eintreffen. Besonders kommen 
nunmehr Schiffe mit Holzfracht direkt aus 
den Ausfuhrhäfen dort an, was früher, 
als der alte schleswig-holsteinische Kanal 
noch benutzt werden mußte, infolge des 
größeren Tiefganges dieser Schiffe nicht 
möglich war. Der Verkehr im Friedrich 
städter Hafen hat sich übrigens in den 
letzten Jahren nicht unwesentlich gehoben. 
Recht bedeutend ist die Einfuhr in Holz, 
desgleichen in Rohmaterialien für die hie 
sigen Düngerfabriken, ferner in Korn, 
Steinkohlen usw. 
— Nortorf, 18. Juli. Ein Bierwagen 
der hiesigen Bierbrauerei „Holsatia" wurde 
gestern in Langwedel beim Umbiegen um 
eine Straßenecke auf die Seite geschleudert. 
Der Fuhrmann stürzte von seinem Sitze 
herunter auf das Steinpflaster der Straße 
und erlitt eine nicht unbedeutende Ver 
letzung des einen Knies, um welches sofort 
ein Nothverband gelegt ward. Da bei 
dem Umfallen des Wagens eine Menge 
Bierflaschen zertrümmert wurde, floß das 
Bier längs der Straße. Zum Glück stan 
den die Pferde nach dem Unfälle sofort 
still. Der Wagen erlitt nur geringe Be 
schädigungen. Den Fuhrmann trifft keine 
Schuld an dem Unfall. Er wollte beim 
Passiren der Straßenecke den raschen Gang 
der Pferde mäßigen, da aber die Zügel 
rissen, liefen die Pferde noch rascher, sodaß 
der Wagen von dem Schwünge um 
warf. — Die Fortbildungsschulen zu 
Nortorf, Hohenwestedt und Hademarschen 
erhielten von dem Kreistage eine Subven 
tion von 525 Jl — Auf Anregung des 
Herrn Pastor Meifort Hierselbst werden mit 
Beginn des Winters in den größeren Dör 
fern unseres Kirchspiels ländliche Fort 
bildungsschulen ins Leben treten. 
Rendsburg, 19. Juli. Infolge des 
anhaltenden Regenwetters ist der Wasser 
stand im Kanal um fast 30 Ctm. gestiegen. 
Da nun die Ostsee wegen der herrschenden 
Westwinde einen recht niedrigen Wasser 
stand zeigt, so geht z. Zt. eine recht starke 
Strömung im Kanal nach Osten zu. Die 
selbe ist so stark, daß Schiffe nur mit 
großer Mühe und Noth die Brücke in der 
Gegend von Levensau passiren können. 
Rendsburg, 19. Juli. Der Polizei 
gelang es bereits gestern auch den zweiten 
Ührenverkäufer zu fassen. Im Besitz der 
beiden Verhafteten befanden sich außer 
mehreren Uhren auch noch eine ganze An 
zahl Siegelringe. 
X Rendsburg, 18. Juli. An der Noth 
brücke, welche beim Schützenhof geschlagen 
worden ist, wurde gestern eifrig gearbeitet. 
Man befürchtete nämlich, daß dieselbe durch 
die im Kanal befindliche starke Strömung 
könnte gefährdet werden und traf deshalb 
Schutzvorrichtungen durch Buschwerk und 
Sandsäcken. 
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SlļtïB. 
Dem durch den Cyklon am Sonnabend 
verheerten oberbayerischen Gebiet, das etwa 
2 Meilen ostnordöstlich von München an 
der Bahnlinie nach Simbach liegt, haben 
Mitarbeiter der „Neueste Nachr." einen 
Besuch abgestattet. Der königliche Forst 
von Ebersberg, der erst vor wenigen Iah 
ren durch die Nonne schwer heimgesucht 
war, ist nicht mehr wieder zu erkennen 
Auf weiten Strecken stehen nichts als in 
halber Höhe mit furchtbarer Gewalt von 
dem Cyklon abgedrehte Baumstumpfe, 
erste Anblick gestattet den Vergleich, 
stände man- vor einer gigantischen Spargel 
kultur. Als der Orkan hier die erste 
Bresche in den schönen Forst legte, waren 
Kinder beim Beerensuchen an der kritischen 
Stelle. Unversehrt kamen sie wunderbarer 
Weise nach Hause, wo man Todesangst 
um sie hatte. Merkwürdiger Weise blieben 
me Häuser von Wolfsmühl und Asch 
bach, die mitten in dem „Schlachtfeld" 
'^6en, von dem Cyklon vollständig ver- 
chont. Es berührt seltsam, die schmucken 
Anwesen unweit von den Trümmerhaufen 
zusehen. In Forst im min g sieht es aus, 
es habe ein entsetzliches Erdbeben Alles 
bis in die Grundfesten durcheinander ge 
rüttelt. Die Bedachung der Häuser war 
nt dieser Gegend ganz verschieden. Die 
meisten Häuser und Nebengebäude trugen 
zwei Arten von Dachungen, zumeist Ziegel 
und Stroh oder Blech, Holz und Schiefer. 
Dieses gesammte Material ist wie auf 
große Kehrichthaufen zusammengefegt. Bon 
den Dachstühlen starren nur noch einzelne 
Balken und Sparren in die Luft. Zumeist 
ist auch das Mauerwerk gänzlich vernichtet, 
daß man durch die Häuser förmlich 
durchsehen kann. Die halben Häuser 
liegen auf der Straße oder in den Wiesen. 
Man steigt über Bäume, Telegraphenstan 
gen, Ortstafeln, halbe Blechdächer, Bretter, 
Balken, Ziegel, Fensterscheiben, allen mög 
lichen Hausrath hinweg! Einzelne An 
sichten der zerstörten Anwesen sind geradezu 
erschütternd, in der Art, wie sie sich als 
Ruinen repräsentiren, sogar malerisch. Hier 
äußert sich das Elend an allen Ecken und 
Enden. Auf der Fahrt nach Hub liegt 
links im Straßengraben eine Fuhre Lang 
holz, 20 bis 30 Stämme in einer Länge 
von etwa 10 Metern. Sie sind durch 
Ketten fest verbunden und repräsentiren ein 
enormes Gewicht. Der Orkan wehte 
die ganze Fuhre sammt Pferden 
und Fuhrknecht in den Straßen 
graben. In Hub, Amplez, Pullach sind 
alle Häuser zerstört. Die Bauersfrau 
„Bastl" fuhr bei Ausbruch des Cyklons 
vom Felde heim. Auf dem Wagen lag 
eine Egge. Diese wurde von dem Orkan 
erfaßt und ihre Zinken bohrten sich in den 
Leib der unglücklichen Frau. Die Frau 
ist Mutter von acht Kindern. Die armen 
Kleinen — obdachlos und mittellos. Die 
Hauptkraft des Elementes hat sich auf vie 
Gemeinde Förstern geworfen. Das Dorf 
macht den Eindruck, als wäre es einen 
Tag lang bombardirt worden. Der Kirch 
thurm ist oberhalb der Nhr förmlich rasirt 
und in sich selbst zusammengestürzt. Die 
Trümmer sammt den Glocken stürzten auf 
den Altar in der Apsis der Kirche. Als 
die Thüre zur Kirche geöffnet wurde, bot 
sich ein unvergeßlicher Anblick. Der Altar 
wurde unter einem Haufen von Schutt 
und Trümmern begraben, aus dem noch 
die Glocken hervorlugten. Die den Altar 
schmückende Madonnafigur ragte in demo 
lirtem Zustand auch noch aus dem Chaos 
hervor. Durch das völlig zerschlagene 
Dach schauten des Himmels Wolken tief 
hinein. Auf dem Kirchhof sind sämmtliche 
Grabsteine, darunter schöne massive Granit- 
und Marmorblöcke wie Kartenblätter nach 
einer Richtung hin übereinandergelegt, alle 
beschädigt und geborsten. Ein zwölfjähriger 
Knabe, der einzige Sohn seiner Eltern, 
betrat einen Stall in dem Augenblick, als 
das Gebäude einstürzte. Von den zusam 
menbrechenden Balken wurde der Kleine 
erdrückt. 
Man schützt die Zahl der zerstörten Ge 
bäulichkeiten auf 400 Hausnummern und 
600 Firste, den direkten Gesammtschaden 
auf mehrere Millionen. Der indirekte 
Schaden ist ebenfalls groß, da meist die 
ganze Existenz der Betroffenen vernichtet 
ist. Die Windhose entstand im Zusammen 
treffen zweier Hochgewitter, die bei lichten 
Wolken Schlossen von 100 bis 500 Gramm 
warfen. Plötzlich senkten sich die Wolken 
im Wirbel zur Erde, unter plötzlicher Fin 
sterniß und mit dumpfem Getöse der Luft 
bewegte sich der Wirbel rasch vorwärts. 
Der Sturm war nach einer Viertelstunde 
vorüber. Innerhalb des Weges, den der 
Wirbel nahm, fielen wenig Schlossen. Die 
Häuser sind theils zu Boden gedrückt, theils 
zerrissen, theils umgestülpt und abgedeckt. 
Die Dachbalken und Mauerreste sind mit 
Streu- und Heuvorräthen umwunden, Be 
dachungstheile weit ins Feld verstreut. Alle 
Bäume sinv ausgerissen, zerknickt, zerrissen 
und umhergeschleudert., Alt ^allein Zerstör 
ten sieht man, wie es vom Sturm zusam 
mengedreht wurde. Schwer mit Blöcken 
beladene Wagen wurden umgeworfen. 
Engrosbestellung war ihm etwas gänzlich 
Neues und er fragte daher nach dem 
Grunde dieser sonderbaren Erscheinung. 
io, sähen Se, gutster Herr, fier dreißig 
Karren muß ich's Hulz koofen, oaber fier 
einen — do gäh ich's halt stählen." 
— Aus Veranlassung der durch die Presse ge 
gangenen Notiz über die neueste Forschung eines 
englischen Professors, daß der Sitz der Liebe nicht 
das Herz, sondern die Leber sei, bringen 
Meggendorfers Humoristische Blätter" 
olgendes Gedicht: 
L e b e r e r g ü s s e. 
(Fin de Siècle.) 
Blick' mir tit’s Auge, süßes Schätzchen, 
Dort liegt die Leber, blick' hinein. 
Dort wird wohl ein vertrautes Plätzchen 
Für Dich, mein Leberliebchen, sein . . . 
Du zürnst? ... So bin ich armer Streber 
Umsonst zu Dir zurückgeirrt. 
Für die alleine meine Leber 
Schlügt — respektive funktionirt? 
Ein Feuerstrom durchpulst mir heute 
Die Leber, die nach Liebe schreit: 
Ein Feuerstrom von Leberfreude, 
Durchloht von Leberliebesleid! 
Mit Wonne würde ich verspritzen 
Für Dich mein liebes Leberblut — — 
Nur laß mich jetzt nicht länger schwitzen 
In heißer Leberliebesglut! — 
Da gingen ihr die Augen überF 
Als ihm das grause Wort entfloh'n: 
„Oh, liebe Leber, lebe lieber, 
Sonst bricht die meine stückweis schon!" 
Und nimmer konnt' sie widerstehen 
Dem Leberdrang, der sie beschlich — — 
Jn's Auge mußte sie ihm sehen, 
Und sieh' — die Lebern fanden sich . . . 
C. Hartlaub. 
Einfache Lösung. Prinzipal: „Es ist 
recht fatal daß Sie mit Ihrer Offerte so 
spät kommen! Nun habe ich bereits einer 
Dame den Posten versprochen! . . . Was 
thun?" — Buchhalter: „Sehr einfach I Ich 
heirathe die Dame und Sie engagiren mich!" 
Bekanntmachung. 
Die Erd-, Mauer- und Betonarbeiten 
stir die Herstellung eines Theerbehälters 
auf der hiesigen Gasanstalt sollen öffent 
lich vergeben werden. 
Offerten sind bis Donnerstag» 
den 26. d. Mts., Mittags 12 Uhr 
tm Wasserwerksbureau — Rathhaus — 
woselbst Plan und Bedingungen eingesehen 
werden können, einzureichen. 
Rendsburg, 19. Juli 1894. 
Die Gas-Commissiou. 
Husumer Fettviehmarkt 
vom 18. Juli 1894. 
Die Gesammtzutrift ztim heutigen Fettviehntarkt 
betrug einschließlich des gestrigen Vorverkaufs, 
der auf 558 St. festgesetzt ist, 1469 St. Hornvieh. 
Bei im Vorverkauf lebhaftem Geschäft und heute 
am Markt ruhigen Handel konnten die vorwöchigen 
Preise sich trotzdem kaum behaupten. Der Markt 
wurde annähernd geräumt. 
Preise: 1. Qualität 63—65 Mk., 2. Qualität 
55—60 Mk., 3. Qualität 48—50 Mk. pro 100 
Pfund Schlachtgewicht. 
— Am Schafmarkt standen 631 Schafe und 
Lämmer zum Verkauf. Der Schafhandel war 
ebenfalls lebhaft mit erhöhten Pretsen. 
Preise: Junge fette Schafe und Hammel 55— 
60 Pf., ältere Schafe 50—55 Pf., fette Lämmer 
60—65 Pf. per Pfd. Schlachtgewicht. 
Soweit sich hat ermitteln lassen wurden aus 
geführt an Schafen: nach Hamburg 40), Berlin 
150, Kiel —, Rendsburg —, Schleswig —; an 
Hornvieh: nach dem Rhein ca. 90), nach 
Hamburg 41, Berlin 16, Schleswig 30, Rends 
burg —, Friedrichstadt 10, Elmshorn —, Tönning 
4, Eckernförde 8, Flensbttrg 30, Neumünster 7, 
Heide —, St. Michaelisdonn — Stück rc. 
Eine Ladung Vieh wurde nach Colmar tm 
Elsaß expedirt, der weitesten Entfernung — 475 
Kilometer —, die bisher vom Husumer Markt 
erreicht ist. 
Bekanntmachung. 
Der Kaufmann Carl Brandt Hierselbst 
beabsichtigt auf dem der Firma Joh. Brandt 
hier gehörigen Grundstück, Nmestraße 31, 
einen Dampfkessel aufzustellen. 
Die Beschreibungen und Zeichnungen 
liegen während der D imststunden im 
Magistratsbureau zur Einsichtnahme aus. 
Etwaige Einwendungen gegen diese An 
lage sind innerhalb 14 Tagen, vom Tage 
der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung 
an gerechnet, bei der unterzeichneten Behörde 
schriftlich in 2 Exemplaren einzureichen oder 
zu Protokoll anzubringen. 
Nach Ablauf dieser Frist können Ein 
wendungen in dem einzuleitenden Verfahren 
nicht mehr angebracht werden. 
Zur mündlichen Erörterung der rechtzeitig 
erhobenen Einwendungen vor dem unter 
zeichneten Bürgermeister wird gleichzeitig 
Termin auf 
Freitag, deu 10. August 1894. 
Vormittags 11 Uhr, 
im Rathhause mit dem Bemerken anberaumt, 
daß im Falle des Ausbleibens des Unter 
nehmers oder der Widersprechenden gleich 
wohl mit der Erörterung der Einwendungen 
vorgegangen werden wird. 
Rendsburg, den 19. Juli 1894. 
Der Magistrat. 
Rühle von Lilienstern. 
"Bekanntmachung. 
Diejenigen Personen, Firmen rc., welche 
den Anschluß an die Ltadt-Fernsprech- 
Einrichtuug in Rendsbttrg noch im Laufe 
dieses Jahres zu erhalten wünschen, wollen 
ihre Anmeldungen spätestens bis zum 
1. August bei dem Kaiserlichen Postamte 
daselbst schriftlich und frankirt einreichen. 
Dieselbe Behörde nimmt auch etwaige 
Anträge auf Aufstellung zweiter Apparate 
oder zweiter Wecker entgegen. 
Später eingehende Anmeldungen oder 
Antrüge können in diesem Jahre nicht 
mehr berücksichtigt werden. 
Kiel, den 27. Juni 1894. 
Der Kaiserliche Ober-Postdirektor. 
gez. Tasche. , 
X Literatur. 
— Die Kieler Seg elregatta des Kaiserl. 
Nachtklubs beweist auf's Neue, wie man in 
Deutschland darnach strebt, unter den seefahren 
den Nationen in erster Reihe zu stehen. Das 
Interesse am Wassersport wächst von Jahr zu 
Jahr, und wer nicht selbst nach Segel und Ruder 
greift, will wenigstens von all' den Fährlichkeiten 
zur See lesen. So bringt denn die „Moderne 
AmlK unst" (Verlag von Rich. Bong, Berlin, à Heft 
Morgen Freitag, 
119. Juli d. I., Vormittags 
von 9'/2 und Nachmittags 
von rr Uhr an 
Fortsetzung der 
großen Auction 
w» LĢ.» USMÄ’SrSÄSL, a » .. - 
stundtge Moshausel- Forsttnnmg - Förstern.X der das Treiben auf einer Dacht während der 111 
Hier ist alles bis auf einige weniger be- Regatta in packend-humoristischer Weise geschildert . .s, 
schädigte Häuser vollkommen verwüstet, wird. Das Gesckichtchen ist natürlich von W. 14/114110 llltzl. 
ŗià, ist M >->» B-«d «SÄÄÄ*.SL2,' - ~ ' 
Nur ein Knabe würbe getobter uno nur Brunnengruppe von M. Gasteiger besonders 
einige Stück Vieh stub ums Leben gekom- hervorzuheben ist, entspricht den vornehmen 
men Trotz der fürchterlichen allgemeinen Ueberlieferungen des Blattes. Von den Kunst- 
Zerstörung stellen sich auch die Verletzungenşbàgen ^ «d: ^no^ 
Der Gerichtsvollzieher 
Heidemann. 
, . - 1t ttS| uyu n. Falkenberg spezielles Interesse. Der, 
gerrnger heraus. Muster einigen <irm- Maler hat seine Studien in der Klinik eines be- 
Beinbrüchen sind nur leichte Verletzungen rühmten Münchener Professors gemacht und giebt 
vorgekommen Ein Knabe wurde eine ein packendes Bild der Anwendung des neuesten 
Viertelstunde weit durch die Luft>àl umstrittenen Heilverfahrens, 
geführt, ohne Schaden zu nehmen. Eine 
Frau wurde verschüttet, blieb aber nnver 
letzt. Ein Kind wurde durch die Luft 
entführt und wird noch vermißt. 
Das Eisenbahnbataillou sichert die 
gefährdeten Häuserreste. 
Vermischtes. 
Eine komische Antwort erhielt ein | 
Berliner Industrieller, der sich zum Kur- 
gebrauch in Rieiengebirge befindet, vonl 
einem dortigen Eingeborenen. Der Berliner! 
Sommerstoffe a Mk. 0.75 pr. Bieter ] 
in garantirt ächtfarbig en Waschstoffen 
versenden in einzelnen Metern an Jedermann 
Erstes Deutsches Tuchversand-Geschäft 
Oettinger & Co., Frankfurt a M., 
Fabrik-Depot. 
Modernste Muster bereitwilligst franco. 
m Sonnabend, den 14. Juli, 
Nachmittags 4 Uhr, werden wir im 
Lokale des Gastwirths P. Oye zu Sorg- 
brück die den Erben W. Kruse's gehörige 
Wiese an der Sorgaue in der Nähe 
Sorgbrttcks, groß 1 da 2l a 15 gm öffent 
lich verkaufen. 
Owschlag, den 15. Juli 1894. 
Die Bormünder. 
Äujelgkll. 
traf den Mann vor seiner Hausthür 
itzend, an dem Bau eines Schubkarrens 
chnitzend und sägend. Der Fremde fragte 
nach dem Preise des Karrens, dessen solide 
Bauart und dessen festes Holz ihm sehr 
gefiele. „Zwanzig Behm" erwiderte der 
Biedere, an welchem die Münzveränderungen 
der letzten zwanzig Jahre spurlos vorüber 
gegangen waren, und der noch immer nach 
Thaler und Böhm (10 Pfg.) rechnete. 
Dieser Preis erschien dem Berliner. so 
billig, daß er den Mann aufforderte, ihm 
im Laufe des Winters dreißig solche 
Karren zu verfertigen, und ihm eine An 
zahlung auf diese Lieferung anbot. Aber 
Jener kratzte sich hinter dem Ohr, schob 
eine Mütze hin und her und schien zu 
keinem Entschluß kommen zu können. 
Schließlich sagte er verlegen: „Jo, jo, 
oaber da kustet das Schtick a Thoaler." 
Das leuchtete dem Fremden absolut nicht 
ein, denn die Preiserhöhung bei einer 
X. 
1 
JSSflL it 
Todes-Anzeige. 
Am Donnerstag, den 19. d. M., 
Morgens 3 Uhr, entschlief nach 
schwerer Krankheit unser kleiner, 
unvergeßlicher Sohn Peter im 
Alter von 1V* Jahren, tiefbetrauert von 
seinen Eltern und Verwandten. 
Claus Struck und Frau. 
Schiilldors, den 19. Juli 1894. 
Die Beerdigung findet am Sonntag, 
den 22. Juli, Nachm. 4 Uhr, statt. 
snanann. 
ft 
I 
Todes-Anzeige. 
Gestern starb nach vierwöchent- 
licher, schwerer Krankheit unser 
innigst geliebter Sohn Hans 
Hinrich im zarten Alter von 
Jahr und 4 Monaten. 
Die tiefbetrübten Eltern. 
Hinrich Thomsen und Frau. 
Rickert, den 18. Juli 1894. 
MllMklMtklWM 
übernimmt zu 
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Fried. Kelider, 
Bohrqeschäft.Eisenbahnstraßeund 
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