Full text: Newspaper volume (1894, Bd. 2)

16 wurden gefangen genommen. Man ist 
ohne Nachricht von dem General Osaki 
da die Verbindung unterbrochen ist. 
Shanghai, 16. Dez. (R. T.) Bon 
Peking kommt die Nachricht, daß die 
Japaner bis in die Nähe von Niutschwang 
vorgerückt sind und sich in einer Stellung 
befinden, die ihnen jeden Augenblick einen 
Angriff auf Niutschwang gestattet. Eine 
weitere japanische Streitmacht bedroht 
Tientsin. 
Wie aus Jerusalem gemeldet wird, hat 
ein mehrere Tage andauernder Sturm 
regen, der über die Hafenstadt Jaffa 
niederging, diese fast gänzlich verletzt. 12 
Häuser sind schon zusammengestürzt, wäh 
renv mehr als fünfzig dem Zusammen 
bruch nahe sind. In len Fluthen haben 
auch mehrere Bewohner der Stadt ihren 
Tod gefunden. 
Italien. 
Rom, 16. Dez. Die Erregung über 
die gestrigen Vorgänge und deren jeden 
falls sehr ernste Konsequenzen ist in Presse 
und Publikum enorm. Das Vertagungs 
Dekret wird von den Radikalen 
grimmig angegriffen und Crispi mit den 
gemeinsten Insulten, die den persönlichen 
Charakter tragen, überhäuft, wie kaum ein 
italienischer Politiker vor ihm. Die îleri- 
kale Presse triumphirt natürlich und sieht 
ihren Weizen immer üppiger blühen. 
Dagegen schreibt der „Meffagero": „Die 
Antwort Crispis auf die gegen ihn ge 
schleuderten Anklagen konnte nicht ent' 
schiedencr und bündiger sein. Die Frage 
sei nur, ob dies auch in den Augen der 
Welt der Fall sein werde." Der „Messa' 
gero" weist ferner darauf hin, daß in 
Folge der Vertagung der Session die 
parlamentarischen Privilegien aufgehoben 
seien und die Regierung somit die Be 
fugniß habe, auch Abgeordnete ohne Be 
fragung der Kammer verhaften zu 
lassen, ein Loos, das, wie man glaubt, 
Giolitti bevorsteht, falls dieser nicht 
ins Ausland flieht. Heute cirkuliren 
sogar bereits Gerüchte, daß Giolitti 
sich auf französischen Boden in 
Sicherheit gebracht habe. Ueber die 
künftige Gestaltung der Lage herrschen 
momentan nur Vermuthungen. Laut der 
Verfassung soll die Kammer binnen drei 
Monaten wieder einberufen wenden. Viel- 
fach glaubt man jedoch an die Auflösung 
des Parlaments und an Neuwahlen, was 
allerdings kaum zur Beruhigung der Ge 
müther beitragen würde. Die Zukunft ist 
also auch hier voll Fragezeichen. 
Rußland. 
Petersburg, 17. Dez. General Gurko 
wird bei seiner Enthebung von seinem 
Posten in Warschau zum Feldmarschall 
erhoben unter gleichzeitiger Verleihung des 
Andreas-Ordens. Augenblicklich giebt 
keinen Feldmarschall in der russischen 
Armee. 
Dänemark. 
An der Westküste Jütlaads fand man 
vor einigen Tagen eine Leiche, welche als 
diejenige des Kapitäns Overgaard erkannt 
wurde, der im Dezember 1863 mit vem 
amerikanischen Schiffe „Don Juan" unter 
gegangen war. Obgleich die Leiche also 
ein ganzes Jahr im Meere gelegen hat, 
war dieselbe doch gut konservirt. Man 
nimmt an, daß sie mit Sand bedeckt ge' 
wesen ist. In den Taschen des Ertrunke 
nen fand man außer den Schiffspapieren 
eine Summe von 180,000 Dollars 
in Banknoten. 
Frankreich. 
Paris, 14. Decbr. Wie verlautet, war 
der deutsche Botschafter soeben beim 
Präsidenten der Republik, um ihm im 6e- 
sonderen Auftrage des Deutschen Kar 
fers das Beileid des Kaisers zum Tode 
Bur beau's auszudrücken, unter besonderer 
Bezugnahme auf die vortrefflichen Erinne' 
rungen, die Burdeau als Delegirter zur 
Arbeiterkonferenz in Berlin hinterlassen 
hat. Die deutsche Botschaft betheiligt sich 
in Uniform am Begräbniß Burdeau's. 
Inland. 
— Der Landtag wird, nach Meldung 
aus guter Quelle zum 8. Januar einbe 
rufen iverden. 
— Das Lehrerbesoldungsgesetz 
wird nicht vorgelegt! Diese für die ge' 
sammle preußische Lehrerschaft äußerst be 
trübende Mittheilung hat der Kultus' 
minister selbst einer Deputation von 
Lehreni aus Eisleben gemacht und zwar 
mit der Begründung, daß die Vorlage 
keine Unterstützung finden würde. 
— Das Centrum hat sich über seine 
Stellung zur wirthschaftlichen Bereinigung ^ 
schlüssig gemacht und den Beitritt seiner 
Mitglieder von einer Aenderung der 
Satzungen abhängig gemacht. 
— Vor jeder Erweiterung der Maje 
stäts beleidigung warnt jetzt auch die 
„Nationalztg.", indem sie schreibt: „Wenn 
und beinahe ermordet. Ein Verhüngniß schien 
über dieser Familie zn schweben, ■— ein Ver- 
hängniß, welches augenscheinlich von ein und 
derselben Person ausging. Darüber schien 
ihm kein Zweifel möglich — aber bis jetzt 
war es doch nur ein Argwohn, der zuvörderst 
bewiesen werden mußte. 
(Fortsetzung folgt.) 
der Monarch beständig persönlich derart 
hervortritt und eingreift, wie Kaiser SCBil 
helm II. es thut, so ist es unvermeidlich, 
daß die öffentliche und noch mehr die 
private Erörterung sich vielfach mit den 
Worten und Handlungen des Herrschers 
beschäftigt; jeder Versuch, den Begriff der 
Majestätsbeleidigung zu erweitern, erregt 
deshalb leicht Besorgniß, es sollten syste- 
matisch unter diesen Begriff auch Kund 
gedungen gebracht werden, welche, ohne 
beleidigend zu sein, selbständige Gesinnung 
ausdrücken." 
Berlin, 17. Decbr. Die amtliche „Berl 
Corr." theilt mit: Der Staatssecretär des 
Reichsmarineamts, Viceadmiral Holl 
mann, wohnte am 15. d. Mts. auf dem 
Krupp'schen Schießplatz einem Versuchs' 
schießen auf Krupp'sche, nach einem beson 
deren Verfahren hergestellte Stahlpanzer' 
platten bei. Die Ergebnisse waren außer- 
ordentlich günstig. Die Platten sind 142 
bis 146 mm dick und zeigen einen Wider' 
stand, der einer Dicke von 240 der bis' 
herigen Herstellungsweise entspricht. 
— Herr v. Köller war in der Reichs- 
tagssitzung am Sonnabend, so bemerkt die 
„Boss. Ztg.", wenn auch nicht von ver- 
blüffender Geistesgegenwart und Gedanken 
fülle, so doch in selbstzufriedener, hoffnnngs- 
froher Stimmung. Dazu kann ihm höch 
stens Anlaß gegeben haben, was ihm 
hinter den Kulissen winkt, nicht, was er 
in der Oeffentlichkeit geleistet hat. Nur 
einer, der sonst in dem Drama eine Haupt 
rolle gespielt hätte, saß still und nachdenk 
lich auf seinem Platze, als sei er nicht 
mehr am Platze, und das war Herr von 
Boetticher, der Staatssekretär des 
Innern und allgemeine Stellvertreter des 
Reichskanzlers. Herr v. Boetticher hat 
gestern wahrnehmen können, daß Minister 
des Innern nicht nur in Preußen, sondern 
auch im Reich und allgemeiner Stellver 
treter des Fürsten Hohenlohe der Polizei 
und Preßminister v. Köller ist. 
- Ueber den Ceremonienmeister von 
Kotze flüstert man sich allerland ernste 
Dinge zu. Hiernach dürfte die Angelegen- 
heit mit dem in Aussicht stehenden Spruch 
des Militärgerichts noch nicht erledigt sein, 
ondern noch ein blutiges Nachspiel haben. 
Herr von Kotze dürfte noch einige Herren 
zur Rechenschaft ziehen, die ihm arg mit- 
gespielt haben. Als er verhaftet war, 
andte ein bei einem Garde-Kavallerie- 
Regiment stehender prinzlicher Major 
an einen Hofmarschall ein Telegramm, in 
dem er sich eines höchst beleidigenden 
Schimpfwortes bedient haben soll Diese 
Mittheilung geschah durch die Militär 
Telegraphie und ist dann in die Oeffent 
lichkeit gelangt. 
— Zu der neulichen Aeußerung des so 
zialdemokratischen Abgeordneten Lieb 
k n e ch t s im Reichstage, daß ihn Fürst 
Bismarck früher zum Redakteur des „Reichs 
anzeigers" und der „Norddeutschen Allg 
Zeitung" habe machen wollen, bemerken 
die „Hamburger Nachrichten": Als frei 
willige Erfindung kann man dieses Phan 
tasiegebilde einem Politiker >vie Liebknecht 
nicht zutrauen, man kann es nur als eine 
Erinnerung an krankhafte Traum 
g e b i l d e ansehen, die ihm jetzt als 
wirklich Erlebtes vorschweben. 
Weil er die Lieder „Ich bin ein 
Preuße" und „Die Wacht am Rhein" au' 
seiner Walze hatte, wurde in Berlin der 
Drehorgelspieler Sch. aus dem sozialdemo 
kratischen Wahlverein des 6. Berliner 
Reichstagswahlkreises ausgeschlossen. Er 
theilte das Schicksal von 22 Gastwirthen 
und 1 Grünkramhändler, die boykottirtes 
Bier verkauft hatten. 
— Von hiesiger gut unterrichteter, 
russischer Seite erhält das „B. T." 
wlgende Mittheilung: GrafSchuwalow 
ist am Freitag, den 14. d. M. nach St- 
Petersburg berufen nnd gestern, Sonntag, 
dort eingetroffen. Seine Ernennung zum 
General-Gouverneur von Polen erfolgt 
aller Voraussicht nach morgen, den 6./18 
Dezember, am Namenstage des Zaren 
Die Besetzung dieses wichtigen Postens 
wird weitere und größere Veränderungen 
in den Stellen der Verwaltung Polens 
nach sich ziehen und dürfte das u. a. der 
Grund der jetzigen Anwesenheit des Grafen 
Schuwalow in Petersburg sein. 
Provinzielles 
Wie der „Hannoversche Courier" er- 
Ährt, ist der Landgerichtspräsident Kräh 
Flensburg, znm Präsidenten des Ober- 
landesgerichts in Celle ernannt worden. 
Gegen anonyme Denunzianten 
richtet sich eine Bekanntmachung der Di 
rektion der kaiserlichen Werft in Kiel. 
dem zur allgemeinen Kenntniß ge 
brachten Schreiben wird betont, daß neuer- 
Denunziationsschriftstücke ohne Na 
mensunterschrift überhand nehmen; in Zu 
werden jede Eingabe, die nicht eine 
vollständige Namensnennung enthalte, un 
berücksichtigt bleiben. — Ein nachahmens- 
werthes Beispiel! 
Sämmtlichen Wirthen im Kreise Son- 
dcrburg hat die Ulkebüller Sparkasse die 
Hypotheken gekündigt. Grund zu dieser 
Maßregel für die Sparkasse ist nach den 
von der „S. Z." eingezogenen Erkundi 
gungen die Ablehnung der Concession zur 
Fortführung der Wirthschaft auf Sommer- 
'lust durch den Kreisausschuß. 
Friedrichstadt, 16. Dec. Durch die Ver 
untreuungen des früheren geschäftsführen 
den Direktors des hiesigen Bankvereins. 
Kaufmanns Has ha ge, waren bekanntlich 
dem Bankverein bedeutende Verluste er 
wachsen, welche nach einem Beschluß der 
Generalversammlung am 17. April d 
durch die Aktionäre gedeckt werden sollten 
Obgleich die Minderzahl lebhaft gegen 
diesen Beschluß protestirte, wurden von den 
Aktionären doch 770 Mark für jede der 
auf 300 Mark lautenden Aktie eingefor 
dert. Mehrere der protestirenden Aktionäre 
verweigerten die Zahlung zur Deckung des 
Verlustes und wurden deswegen von der 
Direktion eingeklagt. Andere derselben 
zahlten zwar die eingeforderte Summe, 
reichten aber eine Klage gegen die Direk 
tion und den Aufsichtsrath ein, in der 
Meinung, daß diese allein zur Deckung der 
Verluste heranzuziehen seien. Die Ent 
scheidung des Landgerichts zu Flensburg 
welche in beiden Klagesachen in diesem 
Sommer erfolgte, lautete zu Gunsten von 
Direktion und Aufsichtsrath. Darauf be 
ruhigten sich die meisten klagbaren oder 
angeklagten Aktionäre und zahlten die ge 
forderte Summe aus. Drei derselben 
suchten jedoch ihr Recht weiter und wand- 
ten sich nun an das Oberlandesgericht zu 
Kiel, wo vor einigen Tagen diese Sache 
zur Verhandlung kam. Das Urtheil soll 
jedoch erst am 18. d. M. publizirt werden 
Da die ganze Bankangelegenheit nun be 
reits länger als ein halbes Jahr die Be- 
wohner unserer Stadt in Aufregung ge 
halten hat, ist die Spannung, mit welcher 
die endgültige Entscheidung nicht nur in 
betheiligten Kreisen erwartet wird, nur be 
greiflich. 
Ģ Neumünster, 18. Dec. In der Nacht 
von Sonnabend auf Sonntag wurde ein 
junger Mann mitten in der Stadt von 
Saufgenossen, mit denen er gemeinsam aus 
einer Wirthschaft sich entfernte, derart durch 
Messerstiche bearbeitet, daß er nahe daran 
war, seinen Geist aufzugeben. iy a Stun- 
den hat er thatsächlich, aus mindestens 6 
Wunden blutend, in diesem Zustande in 
-einem Blute geschwommen. Er wurde 
von einem Wächter auf der Straße liegend 
aufgefunden und durch den schleunigst her- 
beigeholten Polizeiarzt verbunden. Drei 
der That Verdächtige sind schon zur Haft 
gebracht. 
Bei einer am Dienstag auf Bünzener 
Feldmark abgehaltenen Treibjagd kamen 
— 1 V 2 Hasen zur Ptrecke. Hierzu waren 
außer einigen Treibern 9 tüchtige Schützen 
erforderlich, welche den einen Hasen glück 
lich in die ewigen Jagdgründe hinüber- 
beförderten. Einer der Nimrods hatte 
noch die Freude, zu sehen, wie sein braver 
Hund mit einem bereits einige Tage 
früher geschossenen Hasen ankam, dem die 
Witterung schon etwas zugesetzt hatte, 
daß der Hund es vorzog, diesen „Lampe 
auf der Rückfahrt auf seine Brauchbarkeit 
für die Küche vorher erst gründlich 
prüfen. 
Schleswig, 17. Dez. Das Etablisse 
ment „Bellevue" ist von Herr Schlach 
termeister Hinrichsen Hierselbst an Herrn 
Restaurateur Hundertmark, bisher 
Inhaber des Apollo-Saales in Rendsburg, 
für die Summe von 56 000 Mk. verkauft 
worden. Der neue Besitzer wird die 
Legung eines Parquet-Bodens im Saal, 
sowie andere nennenswerthe Verbesserungen 
baldigst vornehmen. ^ 
Der älteste Einwohner Hohenwestedts, 
der Kaufmann Jürgen Jargstorf, ist in 
einem 96. Lebensjahre verstorben 
© Nortorf» 18. Dec. Bei der gestrigen 
Wahl eines Bürgermeisters wurde Herr 
Hardesvogt a. D. Reiff zum Bürger 
meister gewählt. Von 282 Stimmberech 
tigten gaben 219 ihre Stimmen ab. Da 
von entfielen auf Herrn Reiff 190 und 
auf Herrn Gutsinspektor Ehrich 28 Stim 
men. Der dritte Bewerber, Herr Bürger- 
meister Klincker, hatte in letzter Stunde 
eine Bewerbung zurückgezogen. Die Wahl 
unterliegt noch der Bestätigung des Re 
gierungspräsidenten. 
'rfe Nortorf, 17. Dec. Die Frau Wittwe 
Tank Hierselbst verkaufte ihr Hotel „Tanks 
Hotel" an einen Herrn Götze vom Kanal 
stir die Summe von 80,000 Mark. Der 
Antritt erfolgt Anfang des neuen Jahres 
Holtdorf, 15. Dec. Gestern wurde im 
hiesigen fiscalischen Gehege seitens des 
Herrn Forstmeisters von Cossel eine Treib 
jagd abgehalten. Zu derselben hatte sich 
außer den Forstbeamten eine größere Zahl 
höherer Offiziere aus den Garnisonen 
Rendsburg, Neumünster und Kiel, sowie 
einige Jäger aus der Umgegend eingefun 
den. In erster Linie war es auf Roth 
wild abgesehen, wovon ein Rudel von 25 
Stück in letzter Zeit seinen Stand im 
hiesigen Gehege hatte. Leider wurden die 
Hoffnungen arg getäuscht. Schon beim 
ersten Trieb gingen 7 Stück Rothwild un- 
beschossen in die angrenzenden Gemeinde- 
waldungen und der Rest des Rudels durch- 
brach in einem späteren Treiben die 
Treiberkette, so daß nicht ein einziges 
Stück Rothwild zu Schuß kam. Geschossen 
wurden 2 Füchse und 14 Hasen. — Auf 
der Bokler Treibjagd wurden von 20 
Herren 74 Hasen, 3 Rehböcke, 4 Füchse 
und 2 Fasanenhähne geschossen. (N. Z.) 
-u Jevenstedt, 16. Dec. Der Besitzer des 
im Wiesenthal bei Haale gelegenen Hofes 
Steinberg, Herr Kellermann, betreibt 
seit einiger Zeit die Gänsemast in größe 
rem Maßstabe. Wie wir hören, hat der 
selbe in diesem Herbste gegen 600 Gäns 
gemästet und zwar ausschließlich mit Hafer, 
geschnittenen Rüben und Wasser. Die Er 
folge sind im Ganzen sehr befriedigend 
geivesen. Wenigstens lassen diejenigen ge- 
schlachteten Gänse, die in den letzten Wochen 
au den Rendsburger Markt gebracht 
wurden und von denen einzelne ein Ge 
wicht von 19 Pfd. hatten, solches schließen 
^ Rendsburg, 18. Decbr. Im Lokale 
des Arbeitervereins von 1848 gelangten 
gestern Abend die für die Weihnachtsbe 
scheerung bestimmten Gaben zur Verthei 
Dieselben bestanden zur Hauptsache 
rn Beklerdungsgegenständen, Kleidern, Hosen 
Hemden, Strümpfen u. s. w. Dank der 
Extrazuwendung der Spar- und Leihkasse 
wurde es möglich, den Konfirmanden auch 
in diesem Jahre je ein Paar Stiefel zu 
kommen zu lassen, welche bei Herrn Schuh 
macher Hamm angefertigt werden. Dem 
Vorstande stand für die Weihnachtsbeschee 
rung insgesammt ein Betrag von rund 
2000 Mk. zur Verfügung. Ein kleiner 
noch nicht verausgabter Restbetrag wird 
zuni Weihnachtsabend an verschämte Arme 
vertheilt werden. 
X Rendsburg, 17. Dez. Die Spe- 
zialitäten-Vorstellungen in der Tonhalle 
waren durchweg gut besucht und zwar ist 
Herr Timm bemüht für ein billiges Entree 
das Publikum stets zufrieden zu stellen. 
Die prächtige Ausschmückung des Saales, 
owie die Leistungen der Künstler waren 
bewundernswerth und fanden auch die 
vollste Anerkennung des Publikums. Da 
von verschiedener Seite aus in Anregung 
gebracht worden ist, die Spezialitäten 
Vorstellungen noch ein paar Tage aus 
dehnen zu wollen, hat Herr Timm ab 
heute ein neues Künstler - Personal, das 
Berliner Reichshallen - Theater - Ensemble 
engagirt, um eben wieder etwas Neues zu 
bieten. Wir wollen Herrn Timm wün 
schen, daß er auch seine Rechnung findet, 
da Alles mit großen Unkosten verknüpft ist. 
Abend-Depeschen. 
Berlin, den 18. Decbr. Einem 
verbreiteten Gerücht zufolge hatte 
Herr von Levetzow sein Amt als 
Reichstags - Präsident niedergelegt. 
Bon offizieller Seite wird dies de- 
menrirt. 
so 
zu 
I 
^ì^in sanfter Tod endete nach län 
gerem Leiden das rastlose Streben 
unseres langjährigen Vorstandsmit 
gliedes des Herrn 
Georg Bock. 
Wir betrauern in ihm nicht nur 
einen lieben Freund, sondern auch einen 
eifrigen Förderer des Gesanges, der » 
durch seine Thätigkeit sich ein bleiben- I 
des Andenken bei uns erworben hat 
Der Vorstand des Vereins 
Liederkranz. 
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Es findet 
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der beiden städtischen Kollegien 
Freitag, den 21. Decbr. d. I., 
Nachm. 5 Uhr, 
im Rathhaussaale und zwar mit folgender 
Tagesordnung statt: 
1. Einführung der beiden wiedergewählten 
Herren Stadtverordneten Konsul Thorinann und 
Lohgerbereibesitzer Tams. 
. Ļ- Nochmalige Berathung über die Vertheilung 
. Steuerbedarfs auf die einzelnen Steuerarten 
in Ausführung des Kommunalabgabengesetzes 
vom 14. Juli 1893. 
o Nochmalige Berathung über die Lustbarkeits- 
Abgaben- und Immobilien - Umsatzsteuer - Ord 
nungen. 
4. Genehmigung des Planes und Kosten-An- 
chlages betreffend Herstellung einer Fußgänger- 
Unterführung im Zug des alten Mühlengrabens 
in der Eisenbahnstraße. 
5. Gewährung der Pensionsfortzahlung eines 
pensionirten städtischen Unterbeamten. 
6. Besetzung der Polizeiwachtmeisterstelle. 
7. Vorlage eines Vertragsentwurfs mit dem 
Königlich Preußischen Fiskus — Bauverwaltung — 
betreffend Legung von Gas- und Wasserzuleitungs 
röhren durch das Terrain der zukünftigen Hafen 
bahn. 
8 Sonstiges und Mittheilungen. 
Rendsburg, den 18. December '1891. 
Der Bürgermeister. 
Rühle von Lilienstern. 
Bekanntmachung. 
Am Sonntag, den 23. d. M., sind 
die Schalter für den Verkehr mit dem 
Publikum, wie an den Werktagen geöffnet, 
mit Ausnahme der Zeit des öffentlichen 
Gottesdienstes von 9—li Uhr Vormittags. 
Die Ausgabe und Bestellung von Palleten 
ändet auch am 1. und 2. Weihnachtstage 
wie an den Werktagen statt, ebenfalls mit 
Ausnahme der Stunden des Gottesdienstes. 
Rendsburg, 16. Dezbr. 1894. 
Kaiserliches Postamt. 
Burth. 
wn,m,i_A_:k£i3’ 
Poröses Pflaster. 
Das beste, schnellste und sicherste aller 
äusserlichen Mittel gegen 
Rheumatismus, Gicht, Rückenschmerzen 
Seitenstechen, Hüftenweh, Brust 
schmerzen, Husten, Hexenschuss, 
Stauchungen, Verrenkungen, 
Gelenk- und Muskel - Entzündung, 
im allgemeinen als 
Unübertrefflicher Schmerzsfiller. 
ANWENDUNG sehr reinlich und bequem 
und nicht wie lästige Einreibungen, Oele. 
Salben etc. 
Preis : Mk. 1.— Zu haben in den meisten 
Apotheken. Alte Raths-Apotheke in Kiel, 
Apoth. Stuhlmann in Wüster. 
ZUR BEACHTUNG. Oft wird versucht, 
beim Einkauf von Williams’ porösem Pflaster 
andere Pflaster, die gänzlich werthlos sind 
dem Publikum aufzudrängen mit der Vor 
spiegelung, dass dieselben ebenso gut seien 
Man sei deshalb aut der Hut und weise alle 
Pflaster zurück, welche nicht, wie die äeh'ton 
Wilüams’ poröse Pflaster, obige Schutz“" 
(3 biguren) tragen. 
Anzeigen. 
Todes-Anzeige. 
(Statt jeder besonderen Meldung.) 
Am Montag, den 17. December verschied 
nach längerem Leiden in Kiel mein lieber 
Mann und unser guter Vater, Sohn und 
Bruder, der Segelmacher 
(»Vorn Bock 
jm 38. Lebensjahre. 
Um stilles Beileid bittet die trauernde 
Gattin 
II i in I Bock, geb. Nissen, 
nebst Familie. 
Die Beerdigung findet am Donnerstag- 
Nachmittag 3 Uhr voui Trauerhause, 
Schleuskuhle, aus statt. 
■l 
MB 
Pkklunitmchiiiill f. Şkkschrer. 
In Folge Wegräumung der Eisenbahn- 
Drehbrücke bei Schwartenbeck wird die 
Schifffahrt an dieser Stelle des Nord-Ost- 
see-Kanals für Schiffe von mehr als 7,40 
Meter Mastenhöhe vom 18. bis 22. ds. 
Mts. gesperrt. 
Auf die diesbezügliche Amtsblatt < Be 
kanntmachung wird hiermit hingewiesen. 
Rendsburg, den 17. Dezember 1894. 
Jm Aufträge: 
Der Lootscnkommandeur. 
Nord-Ostsee-Kanal. 
Die Herstellung des Maschinistenwohnhauses 
nebst Stall an der Pumpstation der Rendsburger 
Straßendrehbrücke soll öffentlich verdungen 
werden. 
Die Verdingungsunterlagen liegen in der Bau 
chreiberei des unterzeichneten Bauamts zur Ein- 
lcht aus, können auch gegen gebührenfreie Ein 
sendung von 7 Mk. (nicht in Briefmarken) vom 
Bauamt bezogen werden. 
Versiegelte, mit entsprechender Aufschrift ver 
sehene Angebote auf dem vorgeschriebenen For 
mular sind bis 
Donnerstag, den 3. Januar 1895, 
Mittags 12 Nhr, 
dem Bauamt einzureichen, um welche steit die 
Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa er 
schienener Bieter erfolgen wird' 
Zuschlagsfrist 14 Tage 
Rendsburg, den 14. Decbr. 1894. 
Kaiserliche Kanal-Kommission. 
Bauamt III. 
Große 
Mbitien-Auktion. 
Am Mittwoch, den 19. December 
ds. Is., mid falls erforderlich am 
Donnerstag, den 20. December d. I., 
Vormittags von 9 '4, Uhr und Nach 
mittags von 2'/2 Uhr an, sollen im 
„Colosseum" in Rendsburg, im Auf 
rage des Konkursverwalters, die zur 
Konkursmasse des Tischlermeisters 
Herrn B r ö lk e r in Bndelsdorf gc- 
hörigen Gegenstände, als: 
11 Kleiderschränke, 11 Servis 
schränke, 1 Silberschrank, 3 Spiegel- 
schränke, 6 Küchenschränke mit Glas- 
thüren, 4 Sopha- und 3 Eßtische, 
2 Waschtische, 2 Nähtische, 3 Küchcn- 
tische, 8 Commoden, 1 Wasch- 
commode, 22 große Spiegel, 1 
Plüsch-Garnitur, bestehend ans 
Sopha, Sessel und Stühlen, 166 
Stück Wiener Rohr- und andere 
Stühle, 2 Lehnstühle, 17 Bett 
stellen mit und ohne Matratzen, 
25 Stück Gardinenkasten, 9 Haud- 
un 
set 
eil 
Ulk 
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ģeger 
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