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dem ältesten Weine füllen, den er besaß,
und schickte sie durch den Ueberbringer mit
den Worten zurück: „Sagt Euerm Herrn,
daß ich ihm mit Vergnügen diese Kleinig-
keit sende, daß ihm aber auch der ganze
Vorrath meines Kellers zu Diensten steht."
— Nikolaus I. auf den Hofbällen. In
seinen „Erinnerungen eines Pagen des
Zaren Nicolaus" erzählt Fürst L u b o m i r s ki
eine Reihe höchst bezeichnender Charakter-
züge aus dem Leben dieses russischen Kaisers.
Einem Referate einer Petersburger Zeitung
entnehmen wir folgende Anekdoten: „Niko
laus I. war kein Freund der großen
H o f b ä l l e, aber er hielt es für seine
Pflicht, an ihnen theilzunehmen, wenn
auch nur als Zuschauer. Auch bei solchen
Gelegenheiten ließ er zur unangenehmen
Erfahrung der Betheiligten erkennen, wie
streng er auf die Etikette hielt. Auf den
Bällen am russischen Hofe ist es, wie an
anderen Höfen, Sitte, daß die Kaiserin
und die Großfürstinnen sich ihre Tänzer
selbst auswählen. Einem Kammerherrn
liegt die Pflicht ob, die Betreffenden von
der Gunst, die ihnen bei diesen Gelgen-
heiten seitens der kaiserlichen Damen zuge
dacht ist, zu benachrichtigen. Eines Abends
nun unterhielt sich der Kaiser während
eines Hofballes mit einem Gesandten, als
ein Kammerherr sich dem Diplomaten
näherte und ihm sagte: „Ihre Kaiserliche
Hoheit, die Großfürstin von Leuchtenberg,
läßt sie bitten, ihr die Ehre anzuthun,
die nächste Quadrille mit ihr zu tanzen."
Nachdem der Gesandte sich entfernt hatte,
um der Aufforderung der Großfürstin nach
zukommen, packte der Zar den unglück
lichen Kammerherrn beim Arm und donnerte
ihm die niederschmetternden Worte ent
gegen: „Du bist ein dreifacher Narr!
Erstens hättest Du einen passenden Augen
blick wählen können, um Dich des Auf
trages meiner Tochter zu entledigen.
Zweitens sagt man nicht: „Ihre Kaiser
liche Hoheit, die Großfürstin von Leuchten
berg", sondern „Ihre Kaiserliche Hoheit,
die Großfürstin Maria Nikolajewna," Und
drittens, verstehst Du wohl, erweist die
Prinzessin ihren Tänzern die Ehre, sie
zum Tanz aufzufordern, und nicht umge
kehrt." Dann schüttelte der Allgewaltige
den zitternden Höfling mit seiner kräftigen
Hand, „wie der Nardwind die schwache
Pappel", um den etwas kühnen Vergleich
des ehemaligen Pagen Nikolaus I. beizu
behalten. Als Strafe aber für sein un
verzeihliches Vergehen mußte der arme
Kammerherr, nachdem der Ball beendigt
war und die Lichter ausgelöscht waren,
die ganze Nacht hindurch in demselben
Saale auf- und niedergehen und beständig
die selbsterkenntnißvollen Worte wieder
holen: „Ich bin ein Dummkopf! — Ich
bin ein Dummkopf!" — Etwas glimpf
licher verfuhr der russische Selbstherrscher
mit einem jungen Flügeladjutanten, der
das Unglück hatte, beim Tanz mit der
Kaiserin hinzufallen und sie im
Sturz mit sich zu Boden zu reißen. Der
Zar packte ihn am Kragen seiner Uniform
und führte ihn, ohne ein Wort zu sagen,
nach einem Winkel des Saales, wo ein
Gefäß mit Schlemmkreide aufgestellt war.
Nachdem er dann zunächst selbst die Füße
in dasselbe hineingesteckt hatte, befahl er
dem Flügelajutanten, ein Gleiches zu thun
worauf er sich stumm entfernte.
— Guter Rath. „Liebe Tochter", sagte
eine erfahrene Mutter zu ihrer neuver
mählten Tochter, „hüte Dich, Deinem
Manne zu widersprechen, denn die Männer
sind wie die Landtage — sie können die
Steuern verweigern und das Budget be
schneiden. Erkundige Dich stets nach dem
Course der Actien, ehe Du einen neuen
Hut verlangst. Wenn Dein Mann spät
nach Hause kommt, so thue, als ob Du
schliefest und er wird es Dir den andern
Tag Dank wissen und sich freuen, wenn
Du zu glauben scheinst, er sei zeitig nach
Hause gekommen."
— Die größten Wucherer sind wohl die
Malaien auf Borneo. Wenn unter den
von ihnen abhängigen Daijaken Hungers-
noth ausbricht, so leihen jene diesen nur
Reis, welcher die Stelle des Geldes ver
tritt, gegen tausend bis zweitausend Pro
zent Zinsen, und wenn diese drückende
Zahlung von den Daijaken nicht geleistet
wird, so werden sie mit ihrer Familie als
Sklaven verkauft.
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