fachen Briefen an seinen Auftraggeber
abgesandt hatte, stellte es sich heraus, daß
der Brief, der das Kästchen mit dem
Unterkiefer enthielt, abhanden gekommen
war. Wer sollte nun regreßpflichtig sein,
die Post oder der Gerichtsvollzieher? —
Der Dentist verklagte letzteren ans Ersatz
des vollen Werthes, indem er darauf
hinwies, daß er die beiden Gebisse, die
jetzt für den ursprünglichen Zweck unver-
werthbar seien, vereint im Schaukasten
habe ausstellen und solcher Gestalt als
Reclame zum vollen Werthe habe ausnutzen
wollen. Die Gutachten der vernommenen
Sachverständigen schwankten; einer bemaß
den Schaden nur auf 6 Mk. Der Gerichtshof
nahm schließlich einen Schadenersatz von
18 Mk. als angemessen und verurtheilte
den Gerichtsvollzieher zur Zahlung in
dieser Höhe. Die hiergegen vom Verklagten
unter der Ausführung eingelegte Berufung,
daß nicht er, sondern die Post regreß>
pflichtig sei, wurde vom Kammergericht mit
der Begründung zurückgewiesen, daß S. die
Gebisse, als Werthstücke, nur declarirt hätte
absenden dürfen. Durch die Absendung in
einfachen Briefen habe er eine Unvor
sichtigkeit begangen, für die er haftbar sei.
Eislebc», 4. Dec. Jetzt sind die
Erderschütterungen recht an der
Tagesordnung: In vorletzter Nacht
sind eine ganze Reihe im Senkungsgebiet
empfunden worden. Daneben schwankt der
Erdboden fast unablässig und aus den
Rissen der Häuser bröckelt fortgesetzt Kalk
und Mörtel. In der Rammthorstraße,
welche zwar seit Monaten zum Senkungs-
gebiete gehört, aber erst seit Kurzem be
sonders stark unter den Zerstörungen zu
leiden hat, sind Gasarbeiter fortgesetzt an
der Arbeit, um die bald hier bald dort
sich zeigenden Brüche auszubessern. Mehrere
Häuser sind vom Gasgeruch erfüllt. —
Wie erzählt wird, hat der Markscheider
des Königl. Oberbergamts zu Halle, welcher
fortwährend Nivellements vom Senkungs
gebiete aufnimmt, sich schon über den
Stadtkreis hinaus begeben müssen, um den
Beginn der Senkungserscheinungen festzu
stellen.
Hamburg, 3. Dez. Die Strafkammer
verurtheilte den hiesigen Polizeibeamten
S ch l a d e t s ch wegen 704 Unterschlagun
gen zu acht Jahren Gefängniß, 3000 Jl
Geldstrafe und Ehrverlust.
Es wurde dieser Tage der interessante
Versuch des direkten Telephonirens von
Haniburg nach Triest gemacht und waren
die Gespräche völlig deutlich verständlich.
Provinzielles.
Der schlesw.-holst. Bezirksausschuß tritt
in Schleswig am Montag, den 10. d. M.,
zum letzten Male in diesem Jahre zu
einer mehrtägigen Sitzung im königl. Re
gierungsgebäude zusammen.
Für ein Lehrerinnenseminar, welches m
Schleswig gebaut werden soll, stellten die
dortigen Stadtkollegien 70,000 Jl als
Bausumme zur Versügung.
An den Vorort der alten Kampfgenossen-
vereine hat Pastor F. Andersen in Flens
burg ein ausführliches Schreiben einge-
sandt, daß die Kampfgenossenvereine sich
pekuniär und durch Bildung von Kommis-
sionen daran betheiligen mögen, daß in
Jdstedt eine Kirche erbaut werde. Die
Sache wird der nächsten Delegirten-Ver-
sammlung vorgelegt werden.
Nordschlcswig, 2. Dee. Etwa 20
Meieristen, chie dänische Unterthanen sind
und erst vor Kurzem nachträglich um Nieder
lassungserlaubniß nachgesucht haben, ist in
diesen Tagen von den zuständigen Land-
rathsämtern der Befehl zugegangen, binnen
zwei Monaten das preußische Staatsgebiet
zu verlassen.
Im nordschleswigschen Dorfe Heistrnp
besteht seit Alters her bis auf den heu-
tigen Tag die eigenthümliche Sitte, daß
alle erwachsenen Personen des Dorfes ein
mal im Jahre sich versammeln, um gemein
same Interessen zu besprechen und zu ord-
nen. Solche Versammlung _ nennt man
Grande". Bemerkenswerth ist nun, daß
der Hofbesitzer Friedr. Hansen in Heistrup
dieser Tage'in einer solchen Versammlung
sein 50jähriges Jubiläum als alljährlicher
Leiter dieser „Grande" feiern konnte.
Die alljährliche Versammlung der Os-
filiere und Beamten der ehemaligen schles-
wig'holsteinischen Armee wird im kommen
den Jahre in Hadersleben stattfinden.
Die historische Windmühle von DuPPel,
deren Besitzer bei der Belagerung der
Düppelstellung im Jahre 1864 bekanntlich
einige Signale für die Belagerten so lange
mit den Flügeln der Mühle gemacht hatte,
bis diese von den Preußen in Brand ge
schossen war, durfte natürlich nicht in
deutschen Besitz kommen und ist im Auf
träge der dänischen Partei von dem
Schlachter Reimers in Sonderburg ange
kauft worden. Für den langjährigen Ver
walter der Mühle ward im Frühjahr in
Dänemark eine Sammlung veranstaltet
die 1600 Mk. ergeben hat, von diesem
Kapital wird dem alten Müller jährlich
eine Summe zur Unterstützung ausgezahlt
werden.
Der Viehhandel blüht in Angeln an
dauernd. Auswärtige Händler durchkreuzen
fast jede Woche die Landschaft. Die Preise
halten sich bei der lebhaften Nachfrage sehr
hoch. Gute schwere Kühe wurden mit
280—320 Mk. bezahlt. Schweine bedin
gen ebenfalls hohe Preise, beste Waare
wird mit 40—41 Mk. pro 100 Pfund
Lebendgewicht bezahlt. Das Angebot deckt
nicht den Bedarf. 5—6 Wochen alte Fer
kel bedingen 15—18 Mark.
A. Husum, 6. Dec. Dem heutigen
Schweinemarkt waren 296 sog. Wagen
ferkel und einige Jungschweine zugeführt.
Handel rasch, Markt geräumt. Gezahlt
wurde für vier bis fünf Wochen alte Ferkel
11—15 Jl., ausnahmsweise auch etwas
weniger, für sechs bis acht Wochen alte
16—20 JL pro Stück. Jungschweine im
Alter von 16—18 Wochen kosteten 25 bis
30 JL Ausgeführt wurden größere und
kleinere Parthien nach Tondern, Dithmar
schen, Apenrade, Bredstedt, Garding, Tön
ning und Jübeck.
Eine Hamburger Rhederei beabsichtigt
dem Vernehmen nach, mit Rücksicht auf
den steigenden Verkehr in Husum, im
nächsten Jahre eine regelmäßige Dampf-
schiffsverbindung zwischen Hamburg, Hu
sum und Esbjerg einzurichten.
In der letzten Nacht sind in frevelhafter
Weise sämmtliche großen Spiegelscheiben
in dem ueuerbauten, noch nicht der Be-
Nutzung übergebenen Geschäftshause des
Herrn Kaufmanns C. Rathgen in Eckern
förde mittelst eines scharfen Instruments
mehrfach eingeritzt worden.
Ein Arbeiter in Bramseldt zeigte seinem
Freunde seine Flinte, dabei annehmend,
dieselbe sei ungeladen; plötzlich krachte aber
ein Schuß und die Schrotladung traf die
in unmittelbarer Nähe stehende Ehefrau
des Gewehrbesitzers und verletzte dieselbe
schwer am Ober- und Unterkiefer und am
Oberarm.
Herr Pastor Jensen in Brccklum, ivelcher
eine Reise nach Amerika gemacht hat zur
Besichtigung von Gemeinden, denen seine
Anstalt Prediger geliefert hat, ist am 15.
November wieder von Newport abgereist
und traf vor einigen Tagen in Brecklum
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Ernte-, Erdrutsch-, Heuernte-, Düngerausfuhr-,
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Tabelle der Feldgewächse, Produktion und Be
handlung des Düngers, Winke zur rationellen
Fütterung, Trächtigkeits und Brute-Kalender,
Jagd-Kalender, die Temperatur landwirthschaft-
licher Räume und einen Aufsatz von Theodor
Muhr: „Anbau der Leguminosen" usw.
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band die früheren Auflagen ganz bedeutend und
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fürchterlichen Flechten, entsetzlich offenen Bemen
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keine äußerliche Spur der Krankheit zurück
geblieben ist. ,
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Sn.»»* Herausgeber 6. Möller (H. Gütllein Nächst),
Mübsssnstraüe 18.