corps an Ver italienischen Grenze im
Kriegsfälle handelt. Hauptmann Dreyfus
ist in Mühlhausen im Elsaß geboren. Er
verließ das Elsaß mit 15 Jahren. Im
Polytechnikum, aus der Kriegsschule und
bei seinem Regiment werden ihm die besten
Zeugnisse ausgestellt. Auch seine Bermö-
gensverhältnisse sollen derartig sein, daß
seine Handlungsweise nicht erklärlich scheint,
obgleich Sportsfreund, zeigte er sich doch
nur selten auf der Rennbahn. Auch
Spieler war er nicht. Seine Familie ver-
mag sich über die Gründe, die ihn zu dem
Verbrechen gegen das Vaterland veranlaß-
ten, schlechterdings nicht Rechenschaft zu
geben.
Paris, 7. Novbr. Der Kriegsminister
hat die Anwendung des Heilverfahrens der
Diphtheritis mittelst des neuen Serums
für die Armee gestattet.
Paris. Das kleinste Schiff der fran
zösischen Kriegsflotte befindet sich in Cher
bourg. Es ist von Aluminium, hat 14,50
m Länge und wiegt 9000 Kilo. Es hat
106 000 Francs gekostet, einen Namen bis
jetzt jedoch noch nicht erhalten. Es wird
von einem Lieutenant zur See befehligt
und mit 8 Matrosen bemannt werden.
Seiner Art nach ist es ein Torpedoboot
und für Rechnung der französischen Re-
gierung in England gebaut. Nächsten
Mittwoch werden mit demselben Probe-
fahrten angestellt. Fallen diese günstig
aus, so wird es nach Bordeaux gebracht
und von da in die Colonien befördert.
Rußland.
Petersburg, 7. Nov. Der „Regierungs
Lote" veröffentlicht das Ceremouiell der
Uebersührung der Leiche des Kaisers Alex-
ander aus Livadia nach Moskau und St.
Petersburg. Die Leiche wird aus Livadia
nach Jalta getragen und von dort bis
Sebastopol auf dem Kreuzer „Pamjat
Merkurija" und weiter in einem besonderen
Eisenbahntrauerzug geführt. Vorher wird
die Leiche in der großen Kirche von Liva
dia ausgestellt werden. Am Trauerkondukt
werden der Kaiser, die Kaiserin-Wittwe,
der Großfürst-Thronfolger Georg, die kai
serliche Braut, Großfürstin Alexandra
Feodorowna, die übrigen Mitglieder des
kaiserlichen Hauses und die in Livadia an
wesenden Fürstlichkeiten theilnehmen. In
Moskau wird die Leiche des Kaisers Alex
anders für einige Zeit in der Erzengel
kathedrale ausgestellt werden. Auf allen
von dem Trauerzug berührten Stationen
werden sich die Geistlichkeit, die Vertreter
der Behörden und der Stände einfinden
und Trauermeffen gelesen werden. In
Petersburg wird die Leiche vom Bahnhöfe
in die Peter-Pauls-Kathedrale gebracht. —
Ein Telegramm des „Regierungsboten"
meldet: In drei Städten, wo der Eisen-
Lahnzug mit der Leiche des Kaisers Alex
ander halten wird, werden auf Rechnung
des Kaisers die Armen gespeist werden.
In einer Besprechung der großen ein-
müthigen Beweise der Sympathie, die von
Souveränen und Staatsoberhäuptern an
läßlich des Todes des Kaisers Alexander Hl.
gesandt worden sind, führt das „Journal
de St. Petersbourg" aus: „Rußlandnimmt
die Beweise der Sympathie mit aufrichtiger
und beständiger Dankbarkeit auf. Mit ge-
rechtem Stolze konstatirt es überall den
Rückschlag der schrecklichen Erschütterung,
welche die Seele des russischen Volkes be
troffen hat. Nicht minder gerührt und
dankbar ist Rußland für die Wünsche, die
an allen Orten für das Wohl der neuen
Regierung und für das Glück unseres
jungen Kaisers ausgesprochen worden, dessen
erstes an sein Volk gerichtetes Wort ein
Wort des Friedens war. Ganz Rußland
nmgiebt unseren jungen Kaiser mit seiner
Liebe und Segen und auf ihm ruht unsere
ganze Hoffnung."
Petersburg, 7. Novbr. In der Peter
Paul-Kathedrale, wo sich die Gräber der
kaiserlichen Familie befinden, werden seit
gestern die Vorbereitungen für die feier
liche Beerdigung weiland Kaiser Ale
xanders Ul. getroffen. In der Mitte der
Kathedrale wird ein riesiger mit Gold ge
schmückter Katafalk errichtet. Zwischen der
Thür und dem Katafalk wird eine Gallerte
Taschentuch drückte ich ihm aus Mund und
Nase, und er störte mich weiter nicht mehr.
Was ist das?"
Hugo hatte genug gehört, um überzeugt
zu sein, daß dieser Mensch Foersters Mörder
war, und mehr als genug, um sein Blut in
fieberhafter Erregung zu bringen, so daß
bei den letzten Worten des Schurken in wil
dem Jähzorn aufsprang und mit beiden Hän
den seine Kehle umklammerte.
„Du nichtswürdiger Schurke! Habe ich
Dich endlich," rief Hugo in leidenschaftlicher
Wuth, „und jetzt sollst Du mir nicht eher
entkommen, als bis ich Dich der gerechten
Strafe überliefert habe."
Der Mann mit der tiefen Stimme blickte
schnell und forschend auf Hugo, um sich
überzeugen, ob es ein Polizist wäre, blickte
dann um sich und sah, daß sie Drei allein
waren. Der Mensch, den Hugo an der Kehle
gepackl hielt, verdrehte bereits die Augen nnd
röchelte, beinahe erstickend.
„Losgelassen!" rief der Mann mit der
liefen Stimme.
.(Fortsetzung folgt.)
von Pflanzen und Blumen gezogen. Der
Leichnam wird in Moskau drei Tage aus
gestellt werden, die gleiche Zeit in St.
Petersburg in der Peter-Pauls-Kathedrale.
Heute werden über Moskau die kaiserlichen
Insignien nach Livadia befördert werden.
Nach einem Telegramm der „Köln
Ztg." aus Petersburg verlassen die hohen
Herrschaften, die sterblichen Ueberreste des
Zaren begleitend, am 7. ds. Livadia und
treffen am 11. ds. in Moskau ein, wo
die Leiche in die Archangelsk-Kathedrale
im Kreml, gebracht wird, worin sie min
destens 24 Stunden, vielleicht aber zwei
Tage lang bleibt. Von dem Aufenthalte
in Moskau wird der Zeitpunkt des Ein
treffens in Petersbürg (zwischen dem 13.
und 15. d. M.) abhängen. Ein Gerücht
will wissen, Kaiser Nikolaus werde bereits
in den nächsten Tagen hier ankommen,
dann aber jedenfalls nach Moskau zurück-
fahren, um die Leiche des entschlafenen
Vaters von dort hierher zu begleiten. Die
Uebersührung von dem Moskauer Bahn
höfe in Petersburg soll den Newski-Pro-
chekt entlang an dem Anitschkof-Palais,
der Kasanschen Kathedrale und dem Winter-
>alais vorüber nach der Peter-Pauls
kathedrale in der Festung erfolgen. Die
Bahnstrecke Petersburg-Moskau wird be
reits für die Fahrt des Kaisers militärisch
besetzt.
Petersburg, 7. Novbr. Dem „Rußky
Invalid" zufolge unterschrieb der Zar bis
am Tage vor seinem Tode die Tagesbe
fehle im Militairressort.
Nach Berichten der „Kreuz-Ztg." aus
Petersburg soll eine unverkennbare Ver-
timmung des Zaren und der ihm
rahestehenden Kreise gegen verschiedene
ranzösische Kreise obwalten, die darauf
zurückzuführen ist, daß in unwiderlegbarer
Weise an den Tag gekommen ist, daß alle
tendenziösen Ausstreuungen, die sich auf
den neuen Zaren und die Prinzessin Alix
bezogen und bestimmt waren, den Glauben
erwecken, daß die Vermählung des
Zaren mit der Prinzessin zweifelhaft ge
worden, von französischer Seite erfolgt
eien.
Moskau, 7. Nov. Der Adel des
Moskauer Gouvernements beschloß, die
Erlaubniß nachzusuchen, an dem Sarge
des verstorbenen Kaisers während der Ans
tellung der Leiche in Moskau die Ehren
wache halten zu dürfen und eine Deputa
tion zur Beisetzung nach St. Petersburg
zu entsenden.
Obgleich die Polizei das Haus des Pro
fessors S a ch a r j i n in Moskau in den
letzten Tagen bewacht, soll dasselbe doch,
wie die „Times" meldet, von einer wüthen
den Menge angegriffen worden sein, so
daß die Familie des Professors sich durch
die Flucht retten mußte. Man beschuldigt
im Volke den Professor Sacharjin, nicht
rechtzeitig den Kaiser Alexander Ui. auf
-einen gefährlichen Zustand aufmerksam ge
macht zu haben.
Schlafwagen dritter Klasse sind
auf deutschen Bahnen noch nicht einge
führt. In Rußland dem man gewöhn-
ich nur den langsamsten Fortschritt zuge-
-teht, ist das Bedürfniß für solche Wagen
anerkannt worden. Auf der Strecke Moskau-
Jaroslaw hat man jetzt sechs Schlafwagen:
dritter Klasse in Schnellzüge eingestellt,
und binnen wenigen Tagen wird die Zahl
dieser Schlafwagen noch um vier verwehet
werden.
Schweiz.
Zürich, 5. Nov. Ein schreckliches
Familiendrama versetzt die Stadt in Auf
regung. Die 28jährige Gattin des- Apo
thekers Gallatti-Foigele von Glarus- hat
gestern zuerst ihre beiden, im Alter von
und 3 Jahren stehenden Kinder erwürgt
und dann sich selbst erhängt. Ihr Gatte,
der sich und seine Familie- kümmerlich
durchbrachte, war am selben Tage wegen
einer kleinen Unterschlagung verhaftet
worden. Diese Schande, sowie die in
Aussicht stehende Noth hat die völlig ver
einsamte Frau zu der unseligen That ge
trieben. Heute wurde der Mann wieder
aus der Haft entlassen, da die fragliche
Sache inzwischen beigelegt war.
Zürich, 7. Nov. Hier ist wieder ein
furchtbares Verbrechen begangen worden
der Nähe des Polytechnikums fand
man, in ein Packet gewickelt, den gräßlich
verstümmelten Leichnam des Töchterchens
der Eheleute Völliger. Die Kleine war
Abends im Aufträge der Eltern in einen
Kaufladen gegangen. Einige Leute wollen
an der Stelle, wo der Leichnam gesunden
war, einen Mann mit einem Pallete ge
sehen haben.
England.
London, 7. Nov. Das Reuter'sche
Bureau erfährt: Die chinesische Re-
gierung erbat formell eine diplomatische
Intervention der Mächte zur Herbeiführung
des Friedens zwischen China und Japan
in der Weise, die China auf den Rath
Englands vor einiger Zeit wünschte. Man
glaubt, zwischen den Mächten werde vor
der definitiven Entscheidung ein Austausch
der Ansichten erfolgen, jedoch wird von
England nicht die Initiative ergriffen werden
Der Haupteigenthümer der
„Times" John W a l t e r ist im 76.
Lebensjahre in London g e st o r b e n.Z
Portugal.
Odessa, 7. Nov. Drei S ch i f f e sind
von hier nach Jalta mit Truppen ab
gegangen, die an der Uebersührung der
Leiche Alexanders III. theilnehmen werden.
Inland.
Berlin, 7. Nov. Der Kaiser hat
durch Cabinetsordre vom 23. Oktober die
neuen Bestimmungen über Be
s ch w e r d e f ü h; r u n g der Personen des
Soldatenstandes der Marine vom Deck-
Offizier herab genehmigt.
Berlin, 8. Nov. Zu den Beisetzung s-
feierlichkeiten in Petersburg hat
der Kaiser auch den kommandirenden
Admiral v. d. Gwl tz nebst mehreren
Marine-Offizieren kommandirt
— Der ch i n e first che Gesandte
ui Berlin ist behufs Theilnahme an
den Beisetzungsfeierlichkeiten nach Peters
burg abgereist. Der Gesandte ist von seiner
Regierung telegraphisch» beauftragt, aus
Anlaß des Ablebens des Kaisers Alex
ander von Rußland das Beileid und ebenso
Kur Thronbesteigung des Kaisers Nikolaus
diesem die Glückwünsche des- Kaisers von
China darzubringen.
- Der Botschafter dev ordamerikani-
chen Republik am hiesigen Hofe hat der
deutschen Regierung die offizielle Ent
ladung zur B e t h e i l i g u n g, a n de r
großen i n t e r n a t i o na l e n Welt-
Ausstellung zu A tlmmta (Ge
orgien) im Jahre 1895 überreicht.
Berlin, 7. Nov. Ueber die geschäst-
lichen Dispositionen für den» Reichs tag
hört auch die „N.-L. C.", dass alsbald
nach der Eröffnung die Vorlage zur
Bekämpfung der U mfin-r z-b-e sir e-
bangen eingebracht werden und zwar
zunächst als einziger Gegenstand? Da, bei:
dem verspäteten Beginn der Sesfton nach
den einleitenden Förmlichkeiten nur noch
wenige Tage vor den Weihnachtsferien zur
Verfügung stehen werden, wirîndie Zeit
mit der ersten Lesung des Gesetzentwurfs
vollständig ausgefüllt werden.
Die Vorlage gegen die U m-
turzbestrebungen ging dem Ver
nehmen nach dem Bundesrath zu.- — Heute
nnd nnter dem Vorsitz Hohenlohe s eine
Sitzung des Staatsministeriums statt.
Der S t a t t h a l t e r, f ü r E l s a ß-
Loth-ringen bezieht kein Gehalt, da
gegen 200 000 Mk. jährlich für Reprä-
-entationskosten und 15 000 Mk. für
Reisekosten.
- Der Rücktritt des Ministers
tu Heyden ist nach der, „Köln. Ztg."
mit Meinungsverschiedenheiten betreffs der
Maßnahmen gegen die Sozialdemo
kratie in Verbindung,, zu, bringen. Auch
der ,,-Schles. Volksztg." wird von Berlin
gemeldet, daß der Landwirthschaftsminister
sein, Entlassungsgesuch eingeweicht habe,
weil er eine abweichende Stellung zu der
im Reichsjustizamt- ausgearbeiteten Straf-
gektznovelle einnahm.
— Durch eine Verfügung, des Kultus
ministeriums sind die h ö h e r e n L-ehr-
chnstalten angewiesen, in den oberen
Klassen die Dichtung des Kaisers, den
„Ş a n g an A e g i r", zum Gegenstand-
einer Besprechung zu machen. So- meldet,
die „Köln. Ztg."
- Fürst B i s m a r-ck wird-, wie jetzt,
festgesetzt ist, am 10.- November von Var,-
zin nach Friedrichsruh abreisen:
Berlin, 7: Nov. Zur Veranstaltung
einer G edenkfeier für Professor
Helmholtz sind auf Anregung der
physikalischen und physiologischen Gesell
schaft Vertreter zahlreicher Vereine der
Gelehrten-Geflllschaften zusammengetreten.
Frau Hertzog, Wittwe des Begründers
des Berliner Welthauses Rudolph Hertzog.
hat nach Regelung der durch den Tod
ihres Gatten entstandenen geschäftlichen
und sonstigen Verhältnisse der Armen Brw-
lins gedacht, indem sie dem Herrn Ober
bürgermeister gelle am Mittwoch die
Summe von 50 000 Mark mit dem Er
suchen überreichte, sie aiHunehmen und nach
vollständig freiem Ermessen des, Magistrats
ihrer Bestimmung zuzuführen. Diese
Summe ist bereits der Stiftungs-Deputa
tion zur zpeckentsprrchenden Verwendung
überwiesen worden.
Metz, L Novbr. Nach einem kurzen
Wortwechsel wurde à S o l d a t des 131.
Inf.-Regiments von seinem Stubengenossen
so unglücklich mit dem Taschenmesser ge
st o ch e. n, daß er heute Morgen im Mili
tär-Lazarcth starb. Der Thäter wurde so
fort in Haft genommen.
Hundert Flaschen Behring'schen Diph
therie-Serum hat, wie die „M. N.
N." melden, der Prinzregent von
Bayern aus Anlaß seines Namentages
dem Spital für arme Kinder in München
als Geschenk überwiesen.
Würzburg, 4. Novbr. Beim Schließen
der Barrieren kam heute Nachmittag der
58jährige Bahn- und Wechselwärter Paul
Biller beim Uebergang beim Steinberg
auf schreckliche Weise ums Leben. Als er
die Geleise überschritt, erfaßte ihn die
Maschine des gerade einfahrenden Frank
furter Schnellzuges und schleuderte ihn auf
die Seite. Er war sofort todt. Seine
Frau war Zeugin des erschütternden Un
glücksfalles.
Ueber die F u ch s m ü h l rc Exze ss e bei
dem oberpfälzischen Orte Rei'ä« liegt jetzt
die militärische Darstellung in Wortlaut
vor. Dieselbe giebt a«, daß ganz langsam
gegen die Menge vorgerückt seh und die
Aufrührer erst zurückgewichen sà, als
die Mannschaft sie mit dem Seitengewehr
erreichen konnte, daß vom Seitengewehr
nur Gebrauch gemacht sei, wo bewaffneter
Widerstand entgegengesetzt sei, und die
tödtlich Verwundeten gerade die- Hsupt-
exzedenten waren. Weiber seien nicht
verwundet,sondern,obwohl sieBeschim-pfungen
ausstießen und mit Baumsägen um sich
schlugen, mit den Händen zurückgedrängt
worden. Völlige Klarheit über die traurigen
Vorfälle wird erst die gerichtliche Verhand
lung verbreiten. Zur Zeit ist die Auf-
regung in Fuchsmühl gegen die Guts-
Herrschaft so groß, daß sämmtliche sieben
Wirthe den weiteren Bierbezug aus der
freiherrlichen Brauerei unterlassen.
Chemnitz, 6. Novbr. 300 Bergarbeiter
haben hier die Arbeit eingestellt und
ei« Abordnung an den Bergwerksdirektor
gessndt. Für morgen gilt eine größere
Arbeitseinstellung als bevorstehend.
Aus Elberfeld berichten die Berliner
Blätter: Die Gebrüder Korten haben
sich gestern Abend 8 Uhr auf dem Hofe
ihrer Mutter erschossen. Beide waren
ofort todt. Die Motive sind unbekannt.
Eine unerhörte Rohheit wurde
in Gross-Wartenberg ausgeführt. Vor
einem Gasthause standen zwei Einspänner;
die FühNer der Gefährte verweilten im
Gastzimmer. Während dieser Zeit wurde
den Pferden der Leib aufgeschlitzt. Eines
davon verendete auf der Stelle, das andere
brach am andern Ende der Stadt am Wa-
gen zusammen, da der Kutscher keine Ah-
iluug von dem Geschehenen hatte. Von
stem Thäter hat man bis jetzt keine Spur.
Der Fahrlässigkeit einer Mut
ter sind in Aussig drei Kinder zum
Op f er gefallen. Der Zimmermann
Vollmann war früh morgens auf Arbeit
gegangen. Seine Frau begab sich um 8
Uhr zu ihrer Mutter, ließ ihre drei Kinder,
im- Alter von 8, 3 und 2 Jahren zurück:
und versperrte die Wohnung. Als die
Mütter um 11 Uhr vormittags zurückkehrte,
fand- sie- den mit Holz gefüllten Kohlen,-
kästen in hellen Flammen und die drei:
Kinder in Folge von Erstickung bewußtlos'
vor. Die Mutter unterließ es, ärztliche-
Hilfe- zu holen, sondern wartete die An«
kunft des Vaters bis 6 Uhr Abends ab,
so daß alle Wiederbelebungsversuche er
folglos blieben.
Aus- Jena wird dem „B. T." gemeldsd:
In- einem Briefe an den Oberbürgermeistsr
dankt Fürst Bismarck für den ihm
verliehenen Eh-renbürgerbrief.
; Vom K i- r chthurmherabgest üzrzt
ist am FZeitag in Rhoden in Waldeck: der
^Schieferdecker Jacob aus Wichdorf. Der
Unglückliche war sofort todt.
j Die Er richtn« g eines n euenH awp t-
Geftnts und zwar zu Ncustudt a. d>. D.
soll, wie die Sportwelt mittheilt, nuiWiehr
definitiv, beschlossen sein und damit das
.ehemalige Friedrich - Wilhelm - Gestüt von
Neuem wieder aufleben. Zunächst ssA da-
elbst ein Stutenstamm von ca. 30 Mritter-
tuteu Aufstellung finden.
^ Brrden, 7. Novbr. Der Referendar
Schultz, der im Juni d. I. oma hiesi
gen Schwurgerichte wegen Ztvei kämpf es
mit tödtlichem Ausgange zu 2- Jahren
Festungshaft verurtheilt wurde, ist dem
„.Hamb. Cour." zufolge vom Kaiser be
gnadigt worden, nachdem er von der-
Hm zuerkannten Strafe reichlich drei M»
mate verbüßt hatte.
Hamburg. Das vier JMe alte Kind
eines in der Langenreihx in St. Georg
wohnenden Färbers stürzte- in einen mit
heißem Farbstoff gefüM« Kessel und
wurde so entsetzlich verbrüht, daß es nach
mehreren Stunden seinem,furchtbaren Leiden
erlag.
Provinzielles.
fl- Itzehoe, 6. NM- Bei dem Schiff
bauer Claasen, Fischerstraße 13, ist am
Sonntagabend ein Diebstahl verübt, worden.
Der Dieb hat eine- verschlossene Schublade
Einwohner mit einem starken Ättftfes arg
zurichtete und deshalb von einem Gensdarm
perhaftet wurde, ist bereits am Montag
wieder atf der Haft entlassen. Gestern
trieb dieser Landstreicher sich wieder in
unserem Orte umher. Als er in eine
Wirthschaft' feat, wurde er von dem Wirthe
aus derselben- verwiesen. Ebenfalls be
förderte ihn ein anderer Einwohner, als
der Bursche singend dessen Haus betrat,
an die frische Luft. Draußen zog der
rohe Mensch gegen diesen Einwohner sein
Taschenmesser, suchte aber, als er eine
tüchtige Tracht Prügel vermuthete, s chleu-
nigst das Weite..
O Rendsburg, 3. jNov. Zu der am
nächsten Sonntag und Montag auf dem
Schützenhofe arrangiàn Geflügel-, Blumen-
und Pflanzen - 'Ausstellung sind die An-
Meldungen bereits so- reichlich eingegangen,
daß es sich wohl verlohnen wird, derselben
einen Besuch abzustatten. Anschließend
daran wird Herr Mäler Jürg. Lamp seine
feit vielen Jahren zusammengestellte Schmet-
terlingsammlung zur Ansicht ausstellen.
Die Sammlung umfaßt gegen 500 ver
schiedene Arten und befinden sich nament
lich Prachtexemplare aus Sud-Amerika dar
unter. Das Gros der Sammlung ist frei
lich durch Herrn Lamp - selbst in heimischer
Gegend eingefangen worden. Da die
ganze Ausstellung gegen Feuerschaden sei
tens des Comitees versichert wird, wurde
die Lamp'sche Sammlung einer Schätzung
unterzogen und von gewissenhaftem Fach
manne der Werth mit 500- Jl als nicht
-zu hoch bezeichnet.
-ft Rendsburg, 8 Növbr. Durch den
Beschluß der städtischen Kollegien, welcher
a-Ach in Eckernförde gegen früher mehr
Bürger zweiten Grades- schaK, herrscht
dort große Unzufriedenheit, jetzt erklären
à Stadtverordneten Strenge und- Neve
wörtlich Folgendes: Wir erklären, daß
wir niemals für die Erschwerung des
Bürgerrechts gestimmt haben, sondern uns
gegen die Erschwerung-: desselben in Ge
meinschaft mit dem Stadtverordneten Wie
demann an den Bezirksausschuß nnd an
das Ministerium des« Innern gewandt
haben.
fl- Rendsburg, 8. Novbr: Verschiedene
Einwohner der Ortschaft Büdelsdorf haben
an der znständigen Stelle, ein Gesuch ein
gebracht um Anschluß an die städtische
Wasserleitung. Einige Häuser sind bereits-
angeschlossen. Auch die Jnfanterftkaserne
wird- in Zukunft Trinkmasier aus der Lei
tung entnehmen. Auf dem, dortigen Hose-
sind mehrere Bohrungen vorgenommen
worden, welche kein günstiges Resultat
lieferten. Jetzt werden die- Anfchlnßrohre
zur Wasserleitung bereits gelegt.
-ckd. Rendsburg, 8,- Novbr. Mit dem
nächsten Donnerstage, dem, 15-. ds. Mts.,
wird in sämmtlichen Schulen der Stadt
der Unterricht statt um, 3- Uhu erst um
8 Vz Uhr Morgens beginnen. Dieser Zu
stand dauert dann, bis zum 15-. Februar.
Rendsburg, 8. Nov., Bei einem
hies. Einwohner kam, vor einigen Tagen
ein gutgekleideter junger. Mann, miethete
ein möblirtes Zimmer, bewertend, daß er
seinen Koffer und eine Anweisung von
150 erwarte, welche seine jetzige Frau
Wirthin, da er Besorgungen hätte, in
Empfang nehmen möchte. Wie nun nach
Rückkunft des- jungen Mannes weder Koffer
noch Geld - angekommen, bedcmerte er
solches ungemein, da- er mm in traurige
Verlegenheit, käme nnd bat schließlich, iym
so lange etwas ziK borgen. Der Wirth,
gerührt von dem liebenswürdigen Benehmen
des jungen-Mannes, lieh demselben 10 Jt,
welches der letztere dankbar annahm. Nach
dem nun- der Fremde hier bis zum späten
Morgen gut im Hause geschlafen, ging er
in seinen vorgeblichen Dienst und — kam
nicht wieder. . Es ist eigenthümlich, daß
diesem, so häufig, wiederkehrenden Schwindel
immer wieder neue Opfer zufallen.
Q Rendsburg, 8. Nov. Einem Ein-
logwrr in der Münzstraße wurde von einem
Einschleicher aus seiner Hose, welche in
seiner Stubs hing, ein Portemonnaie mit
23- Mark Mtohlen.
< Rendsburg, 8. Nov. Vom Hnsumer
Jettviehmarkt trafen hier heute 30 Stück
erbrochen und aus derselben cs. 60 Jt Prima Fettvieh ein. Die Thiere waren
entwandt; der Thäter ist bis jetzt nicht
ermittelt. Von den in letzter Zpit bei des
Kunstschlosser Scheel gestohlenen Hundert-
Schlüsseln haben, sich 14. Stück im Garten
der Prinzessin Louise angefunden, welche
an einem Bund befestigt waren. Wahr
scheinlich sind dieselben von der Vixtoria-
straße aus über die Mauer des Gartens
geworfen. Hoffentlich gelingt es der Poli
zei der oder die Thäter der hier in letzter
Zeit sich mehrenden Diebstähle bald zu er-
Mitteln.
22 Rortorf, 7, November. Vor
einigen Tagen fand Hierselbst wieder eine
sozialdemokratische Versammlung statt, die
sehr schwach besucht war. Einige Herren
aus Neumünster traten als Redner auf.
Möchten die Veranstalter der Versamm
lungen, welche gewöhnlich von Neumünster
kommen, bald zu der Einsicht kommen, daß
hier für ihre Bestrebungen kein geeigneter
Boden ist.
V Fockbek, 8. Nov. Der Vagabond, der
vorigen Sonnabend auf der Chaussee zwi
schen Seemnhlen und Fockbek einen hies.
zum Theile von hiesigen Schlachtern ange
kauft. Der Rest wurde von hier nach
Norwich und Hohenwestedt getrieben.
(D Rendsburg, 8. Novbr. Der Verein
für naturgemäße Heilweise und Gesund-
heitspflege feierte gestern Abend sein Stif
tungsfest im „Apollosaal". Zu demselben
hatten sich zahlreiche Thcilnehmer gefunden,
so daß selbst die Gallerte ziemlich besetzt
war. Von Dilettanten wurde ein Konzert
gegeben und ein kleines Theaterstück recht
flott gespielt. Herr Dr. Junker hielt einen
Bortrag über die Thätigkeit und über die
Bestrebungen des Vereins. Gewiß hat
allen der schöne Abend gefallen und dürfte
derselbe dem Verein wieder neue Freunde
zuwenden.
Abend-Depeschen.
Berlin, 8. Novbr. Der Z-r
befahl, in ganz Russland eine Tub-
skription z« eröffnen, um dem ver
storbenen Zaren als „dem grotzeu
Kriedensstifrer" in Moskau ein Denk
mal zu setzen.
Die
îrôffnet
Marten
Eing
anträg,
ständen
Antrag
Abändi
Synod,
»orschli
beschUe
schriftli
aus di
Der
des Vo
Gemei,
angeno
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