ill
meinen Abschied nehmen sollte, wenn ich
glauben müsse, mit der für den Konsul in
Kairo ausgesetzten Besoldung nicht auskonmien
zu können.
Das war so kalt, daß es nur bis in das
Herz ging, aber auch ebenso korrekt wie nur
möglich, da es mir die verdiente Lehre gab,
daß persönliche Freundschaften keinen Einfluß
aus die Entschlüsse eines Ministers ausüben
dürfen noch sollen. Beschämt und nieder
gebeugt wie nie zuvor verließ ich das Zimmer,
um sofort meinen Abschied zu erbitten und
meine ehrenvolle Stellung als Konsul auf
zugeben. Ich hätte es nie mehr in meinem
Leben gewagt, mich bittend dem Minister zu
nahen.
Und dennoch nehmen die Erinnerungen an
meine vorübergehenden Berührungen mit Herrn
v. Bismarck eine hervorragende Rolle in der
Geschichte meines bewegten Lebens ein. Es
erfüllt mich noch heute mit Freude, daß mir
ein zufälliges Geschick es gestattete, von dem
heutigen Fürstenpaare in einer Zeit gekannt
worden zu sein, in welcher nur Wenigen die
Ueberzeugung vorschwebte, daß Herr von
Bismarck-Schönhausen zu großen Dingen in
der Zukunft berufen sei. Der Umweg über
St. Petersburg auf meiner Heimreise von
Teheran nach Berlin hatte für mich die Be
deutung eines glücklichen Zufalls gewonnen,
den ich bis zur Stunde nicht genug preisen
kann. Er bildet einen Glanzpunkt in meinem
Dasein, der vor Allem dadurch bedeutsam
wurde, daß mich der Fürst und die Fürstin
durch ihre freundschaftlichste Theilnahme er
freuten, die sich auch nach meiner Ankunft
in Berlin durch schriftliche Mittheilungen
aussprach, in denen sogar u. A. vom Aus
tausch unserer Photographien die Rede war.
Die Fürstin schrieb mir damals: „Wo ist
„aber das niedliche Familienbild, das Herr
„Braune mir brieflich, angekündigt zu meinem
„hohen Vergnügen, nach dem ich gleich gefragt,
„als er vorgestern eintraf und leider Nichts
„erhielt, weil Sie es wohl „vergessen und
„weit weggereist wären." Ich bitte herzlich,
„daß sic sich gewiß dieses liebenswürdigen
„Versprechens erinnern werden, wenn Sie
„von Schlesien heimgekehrt sind und mich
„recht bald durch solch' charmantes Andenken
„erfreuen, worauf ich schon so fest gehofft.
„Ich will Ihnen gern recht schnell einen
„photographischen Gegenbesuch machen —
„wenn Sie uns haben mögen. Die an-
„gelegentlichsten Empfehlungen für Sie und
„Ihre Frau Gemahlin schließen diesen Brief,
„und ich sage Ihnen ein herzliches Lebewohl
„mit der gewissen Hoffnung eines frohen
„Wiedersehens."
Und die beiden Photographien, welche mir
Frau von Bismarck in so liebenswürdiger
Form in Aussicht stellte, trafen wirklich von
Petersburg aus an meine Berliner Adresse
ein. Selbstverständlich wurden die Bilder
des Fürsten und seiner Geniahlin mit un-
geheuchelter Freude begrüßt und einem Album
anvertraut, in welchem sie bis zur Stunde
zu den werthvollsten Erinnerungen meines
Lebenslaufes gehören.
chaft nach der Stadtwache führen ließ.
Man kann sich beiläufig vorstellen, wie
groß der Zug war, als derselbe unter dem
Geleite der Belleviller Gassenjungen vor
der Mairie anlangte. Der Polizeikommissar
schien inmitten des Haders selbst den Kopf
zu verlieren und erst nach langer Anstren
gung konnte er zu Worte gelangen. Er
zog es vor, den Vermittler zu spielen.
Dies war um so leichter, als der junge
Ehemann zugab, er sei der Urheber des
kleinen Unfalles, der seine Frau zugestoßen
ei. Die erregte Schwiegermama beruhigte
er mit der Versicherung, sie würde, da sie
ihren Sohn „zu spät" verheirathet hätte,
vüher als sie erwartet, Großmutter werden,
rnd unter allgemeiner Rührung umarmten
ich die beiden Mamas, welches Beispiel
von allen Anwesenden enthusiastisch befolgt
wurde. Der Wirth mochte schließlich seine
Rechnung doch noch gefunden haben, denn
er stellte keine Ersatzansprüche für den an
gerichteten Schaden und der Versöhnungs
wein floß in Strömen bis zum frühen
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Paris, 20. Sept. Letzten Sonnabend
führte ein wackerer Mann von Belleville
ein junges Mädchen heim, und aus diesem
Anlasse feierten auch die übrigen Genossen,
welche insgesammt dem jungen Paare ihre
Sympathien in herzlicher Weise bekunden
wollten. Nachdem die üblichen Formali
täten auf dem Standesamte und in der
Kirche erledigt worden, versammelte sich
die ganze Gesellschaft zum frohen Mahle
in einem Restaurant des Viertels, in dem
nach den neuesten Vorschriften nur noch
ungewässerter Wein gereicht wird. Die
große Quantität des konsumirten Reben
saftes war den Hochzeitern so sehr zu Kopfe
gestiegen, daß man beschloß, auf den nahen
Buttes Chaumont etwas frische Luft zu
schnappen und sich neuen Appetit für das
Nachtessen zu holen. Bei einbrechender
Dunkelheit kehrte man gehobenen Muthes
nach dem Restaurant zurück, wo die Tafel
bereits gedeckt war. Sei es nun, daß die
frische Luft der Schwiegermama der jungen
Braut die Augen geöffnet, sei es, daß der
reichliche Weingenuß ihr eine besondere
Sehergabe verlieh, kurz, die ehrwürdige
Dame erhob sich feierlich und richtete an
ihre Schwiegertochter die höchst peinliche
Frage, ob sie wirklich sich in dem inter
effanten Zustand befand, auf deu ihre
nichts weniger als schlanke Taille schließen
lasse. Die Antwort der jungen Frau war
deutlich genug: ein Ohnmachtsanfall. Man
kann sich leicht denken, welch' ungünstigen
Eindruck die indiskrete Frage auf die an
wesenden Hochzeitsgäste machte. Die Mutter
der Braut lieh ihrer Gesinnung in einer
unzweideutigen Weise dadurch bestimmten
Ausdruck, daß sie über die indiskrete Dame
herfiel und mit ihr einen regelrechten
Faustkampf aufnahm, in dem echte und
falsche Chignons in der Luft umher
flogen und der bald zu einer allgemeinen
Prügelei ausartete. Die Stühle, Teller
Flaschen, Gläser, Fußbänke, Messer, Gäbest
Löffel, Senftiegel wurden als Wurfgeschosse
benutzt und der Wirth sah sich genöthigt,
sein Lokal dadurch vor einer gänzlichen
Zerstörung zu retten, daß er die Sradt-
sergeanten herbeirief und die ganze Gesell-
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