Full text: Newspaper volume (1894, Bd. 2)

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gründet werden. Das bezeichnete Haus 
ist eine Herberge für fremde Maurer. Da 
es sich um die Gründung eines zweiten 
anarchistischen Clubs für Altona handelt, 
war die Criminalpolizei auf dem Posten. 
Altona, 17. August. Es hat in allen 
Kreisen unserer Bevölkerung peinliches 
Aufsehen erregt, daß die Stadtverwaltung 
sicb veranlaßt gesehen hat, bei der Ueber- 
nähme der Gas- und Wasserwerke 29 alte 
(mehr als 60jährige) Arbeiter zu entlassen. 
Eine amtliche Erklärung zur Rechtfertigung 
dieses Verfahrens liegt bis jetzt nicht vor. 
Zu bedauern ist es, daß man bei den 
Verhandlungen über die Ablösungsbedin 
gungen die Gas- und Wassergeseüschaft 
nicht genöthigt gesehen hat, für ihre alten 
ausgedienten Arbeiter zu sorgen. Es ist 
hier überall noch in lebhafter Erinnerung, 
daß die Dividenden dieser Gesellschaft zu 
Zeiten bis nahe an 100 pCt. gingen 
Unsere Stadtverwaltung — so wird uns 
von glaubwürdiger Seite mitgetheilt — 
hat die Verantwortung für die Weiteraus 
zahlung des Lohnes nicht übernehmen 
wollen und daß die Gas- und Wassergesell 
schaft sich nachträglich ihrer entlassenen 
Arbeiter annehmen sollte, erscheint nicht 
als wahrscheinlich. Die Angelegenheit wird 
indeß voraussichtlich in der nächsten Si 
tzung der städtischen Kollegien zur Sprache 
gebracht werden. 
Itzehoe, 18. Aug. Der unweit Kelling 
Husen belegene Hof „Feldhusen" ist durch 
Kauf in den Besitz eines Herrn aus Heide 
gelangt. Zu diesem Besitz gehört die sog 
„Pfennigwiese", für deren Nießbrauch der 
Inhaber nach altherkömmlichem Gebrauche 
am Martinitage jedes Jahres einen Silber- 
Pfennig besonderen Gepräges dem Besitzer 
der Herrschaft Breitenburg überreicht, und 
zwar in der Art, daß derselbe, bei Strafe 
des Verlustes dieser Pfennigwiese mit dem 
Schlage 12 Uhr der Thurmglocke zu Breiten 
bürg zu Pferde vor der Schloßthür er 
scheint. Nach Ueberreichung des Pfennigs 
wird getafelt; der Pfcnnigbauer hat seinen 
Platz zur Rechten des Besitzers von Brei 
tenburg, neben der Gemahlin des Besitzers 
Angesichts der Martinigans wird von dem 
Grafen zu Breitenburg der Ehrentrunk in 
Rheinwein dem Pfennigbauern in dem alten 
goldenen Familienpokal gereicht. Die fest 
stehenden Speisen sind: eine Weinsuppe. 
Karpfen, ein Pudding und die Martini 
gans; jedoch ist ein Mehreres nicht ausge 
schlossen. Es wird nach der betreffenden 
Stiftungsurkunde angenommen, daß ein 
Besitzer' des Feldhusener Hofes in alter 
Zeit einem Vorfahren der Grafen zu 
Rantzau das Leben gerettet hat und daß 
ihm aus Dankbarkeit für diese That die 
jetzige „Pfennigwiese" zur Nutznießung 
überwiesen ist. 
Apenrade, 18. Aug. Betreffs des Mor 
des in Feld sie dt wurde auch gestern das 
Zeugenverhör fortgesetzt, und zwar in 
Quars, wo der muthmaßliche Mörder 
Termannsen bedienstet war. Dieser leugnet, 
trotz der ihn aufs höchste belastenden und 
seine Schuld kaum noch zweifelhaft lassen 
den Zeugen-Aussagen noch immer hart 
näckig. Als er in Quars den Eltern der 
Ermordeten gegenübergestellt und vom 
Amtsrichter gefragt wurde, ob er jetzt noch 
an seiner Unschuld festhalte, erwiderte der 
Befragte in mehrmaliger Wiederholung 
„Ich habe ihre Tochter nicht ermordet!" 
Uebrigens ist sein Auftreten gegenüber den 
Gerichtsbeamten vorsichtig und berechnend 
Zu dem Amtsrichter soll er laut der „Dnv." 
gesagt haben, wenn das Gericht nicht an 
seine Nichtschuld glauben wolle, werde er 
hinfort die ihm gestellten Fragen gar nicht 
mehr beantworten. 
-2- Flensburg, 19. Aug. Heute fand 
hier anläßlich der Einweihung der mit 
einem Kostenaufwand von rund 40000 Jt 
neu erbauten Rennbahn ein Rennen für 
Radfahrer statt. Die Bahn hat eine Länge 
von 400 Meter und auf 6 Meter eine 
Curvenerhöhung von 2 Meter 30 Centm. 
1. In dem Eröffnungsfahren (Strecke 
ZOOO Meter) kamen in Entscheidungslau 
6 Fahrer. Den 1. Preis gewann C. Wilke- 
Hamburg bei einer Fahrzeit von 4 Min. 
56Vz Sek., 2. Preis G. Schubert und 3 
Preis A. Hennings, Beide aus Hamburg. 
2 Niederradfahren (Strecke 2000 Mtr.): 
1. Preis H. Krantz-Kiel, Fahrzeit 3 Min. 
20 2 /- Sek.; 2. Preis W. Ehlers-Flens- 
bürg; 3. Preis G. Linning-Flensburg. 
3. Hochradfahren (Strecke 2000 Mtr.): 
1. Preis P. Prasent-Hamburg, Fahrzeit 
3 Min. 34'Vs Sek.; 2. Preis W. Bram 
mer-Hamburg; 3. Preis H.Schütt-Hamburg 
4. Niederrad - Hauptfahren (Strecke 
4000 Meter). In den Entscheidungslauf 
kamen 6 Herren. Es erzielte den ersten 
Preis: O. Rosenstengel-Hannover mit 
einer Fahrzeit von 7 Min. 34Vz Sek. 
2. Preis: El. Wilke-Hamburg; 3. Preis: 
H. Moltzen-Kiel. 
5. Kreis Flensburg-Fahren mit Vor 
gabe (Strecke 2000 Meter). 1. Preis: 
L. Rerup-Flensburg — Fahrzeit 3 Min. 
16 Sekunden; 2. Preis: W. Ehlers-Flens 
burg; 3. Preis: G. Linning-Flensburg. 
6. Vorgabefahren auf 3000 Mtr. für 
alle Maschinen offen. Im Entscheidungs 
lauf fuhren 8 Herren: 1. Sieger H. Voß- 
Kiel (Fahrzeit 4 Min. 31 2 / 5 Sek.); 2. 
Sieger A. Underborg-Hamburg und 3. 
Sieger A. Hennings-Hambnrg. 
Doppelfitz-Zweiradfahrer mit Vor 
gabe. (Strecke 4000 Metern.) 1. Preis: 
Hennings und Schubert-Hamburg; Fahr- 
zeit 5 Min. 40 Vz Sek.; 2. Preis: O. 
Rosenstengel und A. v. Voigt-Hannover; 
1. Preis: Aug. und Hugo Underborg- 
Hamburg. 
Da das Fest von der Witterung recht 
begünstigt war und die Theilnehmer nur 
!ehr wenig vom Regen beeinträchtigt wurden 
nahm dasselbe einen schönen Verlauf. 
Auf sehr unvorsichtige Art kam vor 
einigen Tagen ein junger Knecht des 
Müllers Petersen in Schafflund ums 
Leben. Der leichtsinnige Mensch nahm 
ein Tau, mit welchem man Kornsäcke in 
die Höhe windet, legte die Schlinge um 
den Hals und wand sich selbst hoch. Hierbei 
ist die Schlinge so fest um den Hals ge 
worfen, daß er die Besinnung verloren 
hat, denn seine Kameraden fanden ihn 
bald danach als Leiche. 
Unter den Erntearbeitern, die die Insel 
Fehmarn besuchen, befinden sich alljährlich 
auch solche, die alle Ursache haben, jede 
nähere Bekanntschaft mit der Polizei 
zu vermeiden. Auch in diesem Jahre ist 
wieder eine Anzahl solcher gesuchter Per 
sonen, die wegen einfachen oder schweren 
Diebstahls steckbrieflich verfolgt werden 
zur Haft gebracht worden. 
Eckcrnförde, 16 Aug. In der letzten 
-itzung der städtischen Kollegien wurde 
beschlossen, den von der Königl. Regierung 
vorgelegten Vertrag, betr. Verstaat 
lichung der hiesigen Baugewerkschule, 
in allen Pulten anzunehmen. Zur Be 
streitung der Kosten für die Unterhaltung 
der Anstalt hat die Stadt jährlich 7500 Jt. 
an die Staatskasse zu zahlen. 
Der gegen den Willen der Mehrzahl 
der Gehilfen aus parteipolitischen Grün 
den hervorgerufene Boykott gegen die 
Kieler Barbiere und Friseur 
wird von sozialdemokratischer Seite mit 
großer Heftigkeit, aber geringem Erfolg 
geführt. In drei Wochen ist es, wie aus 
Kiel geschrieben wird, trotz maßloser Agi 
tation nur gelungen, vier von 31 boy 
kottirten Geschäften „unterzukriegen". Am 
24. Juli wurden 31 Barbiere und Fri 
seure bopkottirt; heute zählt die Boykott 
liste noch 27 Geschäfte. Die Leiter des 
Boykotts stellen an die Geschäftsinhaber 
die Forderung, daß sie nicht nur ihr Ge 
schüft zu der geforderten Zeit schließen 
sondern sich durch Namensunterschrift be 
reit erklären, sich einer K 0 n t r 0 l e ser 
tens der Sozialdemokraten jederzeit zu 
unterziehen. 
Ş Von der Eider, 16. Aug. Im Dor 
Schinkel ritt der Sohn des Landmanns 
Vollertsen beim Roggeneinfahren und fiel 
so unglücklich unter den Wagen, daß das 
Rad ihn zerquetschte. Das Kind starb am 
folgenden Tage. Wahrscheinlich durch 
spielende Kinder ist ein hohler Obstbaum 
beim Schulhause in Revensdorf in Brand 
gerathen. Man mußte den Stamm absägen 
Der noch draußen stehende Roggen und 
etwas Sommerkorn fängt schon an auszu 
wachsen. — Beim Hofe Groß Nordsee wird 
im Flemhuder See eine Art Ringdamm 
gemacht, damit sich das Wasser beim Hofe 
mehr ansammeln kann. 
cs Rendsburg, 20. Aug. Die Pflasterung 
des Gerhardsdammes ist zur Hauptsache 
beendet. Um aber dieselbe einigermaßen 
grade auf die Brücke vor der Thorstraße 
führen zu können, muß ein Theil des Gitters 
am östlichen Ende der Schleuse noch versetzt 
werden. — An der Häuserreihe vom Hause 
des Herrn Consul Hollesen nach dem des 
Brunnenbohrers Herrn Thöl wird das 
Pflaster des alten Bürgersteiges aufgenommen 
um letzteres mit einem Klinkerbelag zu 
versehen. 
.A. Rendsburg, 20. Aug. Infolge des 
hohen Wasserstandes, den die Untereider 
in den letzten Tagen zeigte, brach an der 
Arbeitsstätte bei der alten Freischleuse der 
Damm und drang das Wasser der Eider 
mit großer Macht in den zur Legung der 
Röhren ausgehobenen Schacht. Vom 
Sonnabend auf Sonntag wurde die ganze 
Nacht gerbeitet, um den Durchbruch dicht 
zu machen, doch gelang dies erst im Lau^ 
des gestrigen Tages. Das Wasser hatte 
die auf Pfählen ruhende alte Schleusen 
mauer unterspült und drang so in den 
Bauschacht. Fürten Unternehmer verur- 
dieser Vorfall erheblichen Schaden. 
WA - ber Ästige Regen des gestrigen 
hlē ta i esS an mehreren Baustellen er- 
heblichen Schaden angerichtet. 
± Rendsburg, 20. Aug. Die Augen 
KnnbenickiO kvelche in der Neuwerker 
Knabenschule zum Ausbruch kam, greift 
werter um sich. Sowohl heute, als auch 
bereits am Sonnabend wurden auch Schüler- 
mnen der Neuwerker Mädchenschule im 
Krankenhause behandelt. An der Knaben- 
-chule wurden heute mehrere Klassen ge- 
chlossen, indem fast alle Schüler wegen 
der Krankheit fehlten. 
± Rendsburg, 20. August. Der Re- 
erve- und Landwehrverein ernannte den 
rüheren Vorsitzenden und Mitgründer des 
Vereins, Herrn Weinhändler Junglöw 
Hierselbst zum Ehrenmitglied, und wurde 
demselben am Sonnabend-Abend von dem 
derzeitigen Vereinsvorstande ein diesbezüg- 
liches Diplom überreicht. 
X Rendsburg, 20. Aug. Mit dem 
Dampfer „Wilhelmine" wurde gestern 
Nachmittag ein Ausflug nach Breiholz 
unternommen. Derselbe war leider vom 
Wetter wenig begünstigt. Die Rückkehr 
erfolgte gegen 11 Uhr. 
X Rendsburg, 20. Aug. Bei dem 
gestrigen wolkenbruchartigen Regen war die 
chleuskuhle zum Theil wieder einmal in 
emen See verwandelt, so daß einzelne 
Kinder von anderen Huckepack aus den 
Häusern getragen wurden, wo die größeren 
Kinder barfuß mit aufgekrempelten Hosen 
die Träger spielten. Ueberall waren die 
Häuser, vor denen das Wasser sich befand, 
vom Verkehr so zu sagen abgesperrt. Heute 
noch war die Straße mit einer Schlamm 
kruste überzogen. Da nach Ansicht der 
Anwohner dieser Calamität leicht abzuhelfen 
wäre, ist es in der That unbegreiflich, daß 
nichts geschieht. Die Häuser werden dadurch 
nicht besser, ganz abgesehen davon, daß 
aus den daraus entstehenden ungünstigen 
Grundwasser - Verhältnissen die sanitären 
Verhältnisse auch schließlich leiden. Die 
Calamität, daß manche Bewohner auch in 
ihä Erwerbsverhältnissen durch diese un 
angenehme Erscheinung betroffen werden 
läßt doppelt darauf hoffen, daß die Stadt 
ich der Abhülfe des Ungemachs nicht lange 
mehr entzieht. 
1 Geburts-Anzeige« _ t 
Durch jbie Geburt eines gesunden x- 
söhnchens wurden hocherfreut ^ ^ 
U. Wncfaerpfenniļj 1» 
und Frau, geb. Ahrens. 
Rendsburg, 20. Aug. 1894. §£ 
Anzeige». 
Todes-Anzeige. 
Am 19. August, Morgens 10 Uhr, ent 
schlief nach Itägiger Krankheit mein lieber 
Mann und meiner Kinder liebevoller Vater, 
der Arbeiter 
Detlef Horn 
im Alter von 44 Jahren. Tief betrauert von 
seiner Gattin u. seinen Kindern 
Beerdigung: Mittwoch-Nachmittag 5 Uhr 
von der Allst. Kapelle aus. 
Vermischtes 
— Amerikanische Blätter schreiben 
„Fräulein Singer, deren Verlobung mit 
dem Fürsten Edmund de Polignac kürzlich 
veröffentlicht wurde, ist in der Familie 
des berühmten amerikanischenjNähmaschinen- 
Erfinders keineswegs die erste fürstliche 
Braut. Ihre ältere Schwester Winerette 
wurde schon vor Jahren Prinzessin von 
Scey-Montbeliard, eine andere Schwester 
ist Herzogin von Decazes. 
— „Wiederum eine der vielen neuen 
Steuerungen, die wie Pilze über Nacht 
aus der Erde wachsen und, Wenns hoch 
kommt, einige Prozent Dampf zu ersparen 
vorgeben, dafür aber an Kosten der In 
standhaltung das Doppelte des errungenen 
Vortheils dransetzen", so hören wir den 
gewiegten Maschinenconstructeur rufen 
Mit Nichten; der Erfinder Schmidt macht 
nach der „Köln. Ztg." das Unmögliche 
möglich, er bricht mit jedweder Steuerung; 
er pfropft dem alten Stammbaum der 
Dampfmaschine ein neues Reis dicht über 
der kräftigen Wattschen Wurzel auf, nicht 
erst auf eine der zahlreichen schwächlichen 
Verästelungen der Neuzeit. Mit Cylinder 
und Kolben, sowie einem federbelasteten 
Dampfeinlaßventil ist Schmidts neuer 
Motor fix und fertig. Wird, zur Verein 
fachung der Erklärung, ein einfach wirken 
der Kolben vorausgesetzt, so stellt sich die 
neue Dampfmaschine wie folgt dar. An 
der Stelle, wo der Dampf der wirkenden 
Cylinderseite zugeführt wird, hat er ein 
Ventil zu durchströmen, daß durch eine 
Feder so lange offen gehalten wird, als 
über und unter demselben der gleiche Druck 
herrscht. Dadurch, daß der Dampf den 
Kolben mit wachsender Schnelligkeit vor 
sich hertreibt, verändert sich seine Spannung 
d. h. unterhalb des Ventils wird der 
Druck kleiner; durch den Druck über dem 
Ventil schließt sich dieses; der Dampf ist 
im Cylinder eingesperrt und wirkt nun 
nur durch Ausdehnung (Expansion) weiter 
Da hierdurch seine Spannung erst recht 
immer kleiner wird, bleibt das Ventil ge 
schlossen, auch dann noch, wenn der Kolben 
am Ende seines Hubes, den Dampf durch 
einen Schlitz im Cylinder entläßt und be : 
seinem Rückgänge zusammenpreßt. Wird 
jedoch hierbei die Spannung des Eintritt 
dampfes über dem Ventil erreicht, was 
kurz vor dem Hub-Ende der Fall ist, 
öffnet sich das Ventil wieder, und das 
Spiel beginnt von neuem. Diese selbst 
thätige Dampfvertheilung vollzieht sich in 
den aufeinanderfolgenden Huben mit größter 
Regelmäßigkeit, schließt sich von selbst genau 
dem Kraftbedarf an nnd kann durch Ein 
stellung des größten Ventilhubes innerhalb 
großer Grenzen verschiedenen Umdrehungs 
zahlen angepaßt werden. Die Zweifel des 
Sachkundigen, die etwa dadurch erwachsen, 
daß die technischen Zeitschriften noch nicht 
über diese einfachste aller Dampfmaschinen 
berichteten, seien mit dem Bemerken be 
schwichtigt, daß die Patent-Ertheilung erst 
in jüngster Zeit erfolgte, daß jedoch die 
vorstehenden Angaben sich nicht auf An 
preisungen, sondern auf eigene Wahr 
nehmungen an einer sorgfältig indicirten 
20pferdigen Dampfmaschine der beschriebenen 
Art stützen. Halten die in Kürze zu er 
wartenden groß bemessenen Ausführungen, 
was Theorie und Praxis an der Hand 
der sorgfältigen Erprobungen lehren, so 
tritt die Verwendung des Dampfes als 
motorische Kraft in Groß- und Klein- 
Industrie in ein neues Stadium — und 
der Lorbeerkranz für deutsche Erfinder ist 
um ein kräftiges Reis reicher geworden. 
ķŞŅ„etion. 
Am Mittwoch, den 22. August d. Js., 
Vorm, von 10 Uhr an sollen in der früheren 
Graff'schen Meierei, Schleifmühlenstr. hiers.: 
1 Balance-Centrifuge, nebst Vorgelege, 
Aufsätze u. Tourenzähler, 1 Toonbank, 
1 Tafel- und 1 Dezimalwage nebst 
Gewichten, 1 Schreibpult, 3 Stühle, 
1 Käseschrank, 2 Milchschlitten, diverse 
Pferde-Geschirre, 1 Häckselmaschine, 
20 Milchsatten, 24 Milchkannen und 
1 Parthie Meiereiutensilien 
öffentlich an den Meistbietenden, gegen gleich 
baare Zahlung zwangsweise versteigert 
werden. 
Der Gerichtsvollzieher 
Hetdemaml. 
Auction. 
Am Sonnabend, den 25. Augustd. I.« 
Nachmittags 3 '/2 Uhr sollen bei dem Land 
mann I Heesch zu Neu-Duvenstedt 
1 Pferd, 2 Ackerwagen, 2 Eggen, 
2 Pflüge, 1 Schaf, und 1 Ziege 
öffentlich zwangsweise an den Meistbietenden 
gegen gleich baare Zahlung versteigert 
werden. 
Der Gerichtsvollzieher. 
Heidemauu 
Todesanzeige. 
Heute Morgen, 8'/, Uhr, ent 
schlief nach langen, schweren Leiden 
.unser lieber Sohn Anders 
eJalmar Julius Henuings im 
Älter von 7 Jahren und 40 Tagen. 
Tief betrauert von 
seiner Mutter u. seinen Geschwistern. 
Die Beerdigung findet am Mittwoch- 
Nachmittag uni 4 Uhr von der Neuwerker 
Kapelle aus statt. 
Die nächste 
Sitzung î>er AmànŞu 
findet am Moutag.den 27. August cr 
Nachmittags 5 Uhr, im Rathhaussaale statt 
Rendsburg, den 20. August 1894. 
Die Armeu-Verwaltung 
v. Cappeln. 
Submission. 
Die Herstellung von 2V Schulbänken 
und dazu gehörigen Tischen, sowie von 
einem Pult und einem Schulschrank soll 
im Wege der Submission vergeben werden. 
Herr Hauptlehrer Mvmmens Hierselbst 
ist bereit, Reflectanten Musterstücke der zu 
liefernden Gegenstände, die bis zum 25. 
September cr. fertig zu stellen sind, vor 
zuzeigen. Verschlossene Angebote sind mit 
diesbezüglicher Aufschrift bis zum 30. 
0 August cr. einzureichen. 
Büdclsdorf, den 20. August 1894. 
Der Gemeindevorsteher 
Tödi. 
Abend-Depesche». 
^Rio de Janeiro, 19. Aug. 
Infolge einer zufälligen Pulver- 
explosion kamen hier 25 Personen 
ums Leben. 
Bekanntmachung. 
Die Urliste der in der Gemeinde Rends 
burg wohnhaften Personen, welche zu dem 
Amte eines Schöffen oder Geschworenen 
beruft werden können, liegt vom 23. d. 
Mts. ab, eine Woche lang, während der 
Dienststunden im Magistratsbureau zur 
Einsicht öffentlich aus. 
Einsprachen gegen die Richtigkeit und 
Vollständigkeit der Liste sind innerhalb der 
obigen Frist schriftlich oder zu Protokoll 
bei uns anzubringen. 
Rendsburg, den 20. August 1894. 
Der Magistrat 
Auction. 
Am Donnerstag, den28. August d. I., 
Vormittags von 10 llhr an sollen im 
Colosseum Hierselbst: 
2 Sopha, 1 Kleiderschrank, 1 Schreib 
tisch, 2 Regulatoren, 1 Sophatisch, 1 
Serviceschrank, 1 Kommode, 1 Spiegel 
mit Schrank u. 1 zweiräderige Karre 
öffentlich zwangsweise an den Meistbietenden 
gegen gleich baare Zahlung versteigert 
werden. 
Der Gerichtsvollzieher. 
Heidemauu 
Lkffeiltlichk Versteigerntz. 
Am Dienstag, deu 21 August 1894, 
Vormittags 10 Uhr, 
werde ich im Lokale des Gastwirths 
Riedelbauch in der Nienstadtstr. hier 
4 Tische, 2 Reolen, 4 Wienerstühle, 
1 mäh. Pult mit Reole u. Drehstu hl 
1 Sopha, 1 lack. Pult, 1 Spiegel, 
1 Boston-Buchdruck-Preffe und versch. 
andere Sachen 
gegen baare Zahlung öffentlich versteigern. 
Rendsburg, 18. August 1894. 
Der Gerichtsvollzieher. 
Brennecke. 
Nord-Ostsee-Kanal. 
Am Dienstag, den 28. August 1834, Vor 
mittags 11'/, Uhr, sollen verschiedene Gebäude 
der Barackenanlage am Saatsee an Ort und 
Stelle auf Abbruch öffentlich verkauft werden. 
Die Kaufbedingungen werden im Termine ver 
lesen und sind vorher in der Bauschreiberei ein 
zusehen; auch können dieselben gegen vorherige 
Einsendung von 40 Pf. (nicht in Briefmarken) 
von dem unterzeichneten Abtheilungsbaumeister 
bezogen werden. 
Rendsburg, den 18. August 1894. 
Abtheilungsbaumeister 6 
des Bauamtes III. 
Beachtenswerthes 
Zeugnitz einer 
Lungenleidenden. 
Görsdorf b./Grottau. 
Ich theile Euer Wohlgeboren Herrn E. Weide 
mann in Liebenburg a. Harz ergebenst Nach 
stehendes über mein Befinden mit, nachdem ich 
eine 40-tägige Cur bereits durchgemacht habe. 
Seit 4 Jahren habe ich einen Husten, welcher 
sich immer verschlimmerte, bis endlich auch 
Bluthusten eintrat. Trotz der vielen ange 
wandten Mittel wurde ich von Tag zu Tag 
schwächer, und hatte ich bereits alle Hoffnung 
auf Wiedergenesung aufgegeben. 
Eines Tages hatte mein Mann ein Mittel in 
einer Zeitung gefunden, es war die Pflanze 
Polygonum, sofort habe ich mir 10 Packet« 
von dieser Pflanze kommen lasten und 'habe 
selbige nach der Gebrauchsanweisung eingenom 
men. Die ersten Tage wurde Husten und Aus 
wurf immer stärker bis zum zehnten Tage, nach 
dem Gebrauche der ersten Sendung fühlte ich 
mich wohler, der Husten ließ nach und der Schleim 
wurde geringer. 
Der Appetit wurde besser, und ich konnte viel 
ruhiger schlafen. Seit der zweiten Sendung, 
Gott sei Dank, fühle ich mich wie neugeboren 
und kann allen Leidenden den Thee wärmstens 
empfehlen. 
Nehmen Sie daher meinen aufrichtigsten Dank 
und senden Sie mir noch für 12 Gulden. 
Marie Bröckelt. 
Thüringisches Technikum Ilmenau. 
1. Höhere Fachschule für: Maachinen-Inyenieare and Elektrotechniker. 
2. Mittlere F&chschnle für: Maschine*»- nnd Mühlen-Techniker, 
Werkmeister und Müller. Weitere Auskunft erteilt Direkter Jcmtaen. 
Staatsaufsicht durch IStaatskommissar. 
Geehrte Hausfrau! 
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Niekelsen’s Creoliii-Waseh- und Bleieb-Soda » * 10 “ 
Melsen’s Wäscbeblau (snra - nti ~- ri:in unb 9»^«») m lemmm Beutln »s 
und 10 Pf. 
Nickelsen’s Sillerglanz-Ofeputznulver 
(garantirt staubfrei) in Päckchen 
a 5 und 10 Pf. 
A. Cf. Mckelsen, Friedrichstadt a. d. E. 
Unterzeichneter empfiehlt seine Auswahl verbesserter eiserner 
Oefen und Herde 
aus Guß- oder Schmiedeeisen, ferner Kachelöfen, Herde rc. 
kommissionsweise, Fuhbodenplatten halte in großer Auswahl 
auf Lager, in Thonplatten beste Marke; ferner Cementmosaik 
und Uuiplatten, sowie auch Mettlacher Platten schon von 
6,50 Mk. an franko Rendsburg. 
Hochachtend 
J. T. Keracben.
	        
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