Sr«Nst»»t, 28. Sept. Gestern Nacht brach
in einem mehrstöckigen Wohnhause Feuer aus,
welches sehr rasch um sich griff, so daß es
den Einwohnern nicht mehr gelang, auf den
Treppen ins Freie zu kommen. Mehrere
Personen stürzten, ehe die Feuerwehr kam,
auf die Straße nnd erlitten vielfach Ver
letzungen. Äm Feuer selbst kamen 14 Per
sonen um.
Serbien.
entrissen, und nannte den neuen Strafkodex
ein unglaublich freches Attentat auf die Kirche.
Der Papst schloß mit den Worten, er ver-
traue ganz auf Gott.
Belgrad, 27. Sept. Einem Wolff'schen
Telegramm zufolge verlautet gerüchtweise, daß
Radivoj Mikojkovic, Gerichtsrath Kristic, Sohn
des Ministerpräsidenten, und Advokat Georgievic
wegen der Frage eines serbischen Kabi-
netsWechsels nach Gleichenberg zu König
Milan berufen wären.
Aus Gleicherer« eingctrvffenenen zuver
lässigen Privatnachrichten zufolge betrifft die
Berufung der Herren Miloikowitsch, Kristitsch
und Georgiewitsch thatsächlich ausschließlich die
Scheidungsfrage. Der König scheint
geneigt, auf die gerichtliche Auflösung der Ehe
mit Königin Natalie zu verzichten und in
die bloße Trennung von Tisch und Bett ein
zuwilligen, wenn auf letzterer Grundlage eine
friedliche Verständigung mit Königin Natalie
möglich ist. Die drei vorgenannten Herren,
welche die verschiedenen Hauptparteien Ser
biens repräsentiren und gleichzeitig hervor
ragende Juristen sind, sollen ihr bezügliches
Votum in Gleichenberg abgeben.
Belgien.
SU»«, 28. Sept. (H. C.) Seit gestern
brennt ein unterirdisches Feuer im Schachte
Grand Trais des Steinkohlenbergwerks Agrappe
in Frameries. Die Wettermaschine befindet
sich außer Thätigkeit, um die Zuführung der
Luft zu verhindern. Bisher ist nur Material
vernichtet worden.
Frankreich.
Pari«, 28. Sept. Der Sohn B a z a i n e s
wird die hinterlassenen Papiere seines
Vater« veröffentlichen.
Pari«, 28. Sept. (B. T.) Die Blätter
veröffentlichen zwei Briefe des Grafen
von Paris, durch welche die vom„Gaulois"
vorgeschriebene Wahlpolitik gewissermaßen ge
billigt wird. Nach einer Belobigung dafür,
daß die Royalisten in ihren Konventikeln offen
Farbe bekennen und regen Hoffnungen auf
die Zukunft Ausdruck geben, heißt es: „Diese
Offenheit wird dem Abschluß von Allianzen
nicht schaden, die etwa amBorabend der
Wahl einzugehen sind; die Royalisten werden
aber ihren neuen Erfolg nicht nur dieser Ver
einigung aller Konservativen, die zu ihrer
Erwählung im Jahre 1885 geführt hat,
sondern auch denen zu verdanken haben,
welchen die Erfahrungen der letzten drei
Jahre gründlich das gegenwärtige System
verleidet haben." Der Graf von Paris setzt
also alle seine Hoffnnngen auf Vereinigung
der Royalisten, Imperialisten und Boulan-
gisten. Boulanger, der angeblich augen
blicklich Tyrol bereist, wird zwischen dem
5. und 8. Oktober zurückerwartet.
Italien.
«»«, 27. Sept. Italienische Priesterpilger
empfangend, hielt der Papst eine angesichts
des Kaiscrbesuchs doppelt charakteristische
Rede gegen Italien. Er stellte seine Lage
als gänzlich unhaltbar und von Pöbelhaufen
bedroht dar, reklamirte heftig die weltliche
Macht, welche gottvergessene Usurpatoren ihm
„Nun, Herr Commerzienrath," sagte Loeben-
thal, indem er die dargereichte Hand des
BörsenbaronS bei den Fingerspitzen zum Gruß
ergriff, „ich kann mir sehr wohl denken, daß
Sie aus irgend einem Grunde nur einmal
von diesem Gift naschen wollten, und deshalb
will ich die Gelegenheit benutzen, meinen
finanziellen Rathgeber hier etwas im Ver
trauen über Dorothea zu sagen, — allerdings
eine andere Dorothea."
Commerzienrath Hausmann hatte bei den
letzten Worten sofort einen Lederlappen aus
seiner Tasche hervorgeholt und putzte schnell
die Gläser seiner goldnen Brille, als sei es
ihm von höchster Wichtigkeit, besser zu sehen
und zu beobachten bei dem, was nun kommen
würde. Er folgte indeffen dem Grafen, sich
formlos cordial an seine Seite drängend, um,
wie Jener bat, einige Schritte mit ihm die
Bahn hinunterzugehen.
„Sie kennen Frau Professor Bieberstein,
Herr Commerzienrath?" eröffnete Graf Loeben-
thal die Unterhaltung.
„So weit ich mich entsinne, habe ich nicht
die Ehre."
„Ich glaubte, Sie hätten die Dame bei
unS gesehen, als Sie uns nach der letzten
Besprechung über unsere Bahnangelegenheit
das Vergnügen machten, bei uns den Thee
zu trinken."
Inland.
Berlin, 28. Sept. Der Kaiser ist wie
schon in dem gestrigen Blatte erwähnt am
Donnerstag Abend 8 Uhr in Stuttgart ein
getroffen. Als der Eisenbahnzug in den Bahn
hof einlief, flammten ringsum auf allen Ber
gen Freudenfeuer auf, aus den Weinbergen
oberhalb der Stadt stiegen Tausende von Ra
keten in die Höhe, von den Thürmen ertönte
Glockengeläute. Auf dem Bahnhöfe wurde
der Kaiser von dem König von Württemberg
und allen Prinzen des königlichen Hauses em
pfangen. Der Kaiser und der König begrüß
ten sich sehr herzlich mit wiederholter Um
armung und Kuß. Hierauf fuhren der Kaiser
und der König gemeinsam in einem Wagen
durch die prachtvoll geschmückte via. triumxlmlis
nach dem Residenzschlosse. Bei der Ankunft
daselbst wurde der Kaiser von der Königin
und allen Prinzessinnen des königlichen Hauses
empfangen. Abends 9 Uhr wurde dem Kaiser
eine Serenade im Schloßhofe dargebracht. Bei
derselben richtete der Oberbürgermeister einen
Willkommensgruß an den Kaiser, der mit
einem Hoch auf den Kaiser schloß. Der Kaiser,
der König und die Königin, sowie der Prinz
und die Prinzessin Wilhelm erschienen Abends
wiederholt auf dem Schloßbalkon und wurden
von der vor dem Schlosse versammelten Menge
jedes Mal mit Hochrufen begrüßt.
Am Freitag um 10 Uhr begannen sämmt
liche Glocken zu läuten und unter Kanonen
donner fuhr die sechsspännige offene Hof
galakutsche, in welcher sich der Kaiser und der
König Karl befanden, aus dem Schloßhofe.
Im zweiten Wagen folgten die Königin nebst
Prinz und Prinzessin Wilhelm, es folgten
zwölf weitere Wagen mit den Prinzen und
Prinzessinnen den königlichen Hauses, sowie
den beiderseitigen Gefolgen. Im Stadtgarten
nahm der Kaiser von Festdamen Bouquets
entgegen und dankte deni Oberbürgermeister
wiederholt für dm schönen Empfang. Die
Umfahrt währte über eine Stunde. Um 2 Uhr
fand das Galadiner zu 170 Gedecken statt
und erfolgte sodann um 4 Uhr die Weiter
reise nach der Mainau.
Stuttgart, 28. Sept. (H. C.) Bei der
gestrigen Serenade hob Oberbürgermeister
Hack in seiner Begrüßungsrede hervor, wie
Stuttgart stolz darauf sei, daß es ihm ver
gönnt sei, dem Kaiser zum ersten Male seine
Huldigung zu zollen und das Gelübde der
Treue zu Kaiser und Reich erneuern zu
können. Muthvoll nnd hoffnungsfroh blicke
heute das Volk zum Kaiser auf: es lebe der
Zuversicht, daß der Kaiser in Erfüllung des
hohen Vermächtnisses seines Großvaters alle
zeit Mehrer des Reiches an den Gütern und
Gaben des Friedens, der nationalen Wohl
fahrt, der Freiheit und Gesittung sein werde.
Der Kaiser sprach sich hocherfreut über den
Empfang aus. — Heute ist das herrlichste
Kaiserwetter; ein zahlreiches Publikum ist ver
sammelt, namentlich viel Landvolk umfluthet
das Schloß. Die Bahnzüge bringen immer
neue Tausende.
Stuttgart, 28. Septbr. Bei der gestern
Abend dem Kaiser dargebrachten Serenade
trug der „Liederkranz" folgende Lieder vor:
Das Volkslied „Zwischen Frankreich und dem
Böhmerwald" von Dürner, „Zum Walde"
„War das die schöne, große, junge Frau
mit der Miene einer Königin, welche alle
die kleinen Anekdoten aus der Zeit der An
wesenheit Napoleons III. in Cassel zum
Besten gab?"
„Ganz richtig, lieber Hausmann, das war
Frau Dorothea, ein ganz besonders geschcidte,
interessante Dame, die meinem Hause in der
kurzen Zeit unserer gegenseitigen Bekanntschaft
recht nahe getreten ist,"
(Fortsetzung folgt).
Nach dem 1. October
noch neu eintretenden Abonnenten
wird der Anfang der Erzählung
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deren Adresse mitgetheilt wird.
Literatur.
Poetisches Preisausschreiben. Die Redaction
des „Deutschen Dichterheim" in Dresden-Striesen
erläßt soeben ihr 7. poetisches Preisausschreiben
und setzt hierfür abermals 300 Mark aus. Das
Preisrichteramt verwalten Karl Gerok, Hierony
mus Lorm, Prinz Emil zu Schönaich-Carolath,
Ernst von Wildenbruch und Paul Heinze, der
Herausgeber des Deutschen Dichterheim. Alle
näheren Bedingungen, deren genaueste Kenntniß
den Bewerbern an der Concurrenz unerläßlich,
enthält die soeben erschienene Nr. 1 des IX. Jahr
gangs, welche gratis und franko von der Expe
dition des Deutschen Dichterheim zu Dresden-
Striesen zu beziehen ist.
von Herbeck, ein schwäbisches Volkslied und
„Das deutsche Lied" von Kalliwoda.
— Während der Anwesenheit des Kaisers
auf der Mainau wird, nach einer Meldung
der „Köln. Ztg.", Dank der Bemühungen
des Großherzogs von Baden, auch der Her
zog von Nassau sich dort befinden, „was,
da die Luxemburgische Erbfolge sich
täglich eröffnen könne, von einer gewissen
Bedeutung sei."
Berlin, 27. Sept. Der Jmmediatbe-
richt des Reich skanzlers an den
Kaiser über die Veröffentlichung des Ta
gebuches des Kaisers Friedrich wird, das
läßt sich schon jetzt konstatiren, so wenig, wie
die vorhergegangenen offiziösen Erklärungen
den Eindruck erwecken, daß man cs mit einer
Fälschung zu thun habe. Wenn auch im
ersten Satze der Reichskanzler sagt, daß er
das Tagebuch in der Form, wie es vorliegt,
nicht für echt halte, so tragen doch die sich
anschließenden Versuche, die Unechtheit an ei
nigen einzelnen Punkten zu beweisen, fast nur
den Charakter einer Kritik gegen den Inhalt
der Veröffentlichung, in welcher sich die ganze
Schärfe nnd Unerbittlichkeit der Denkweise und
des Stils des Herrn Reichskanzlers offenbart.
Zugleich geht aber auch daraus hervor, daß
die nichtkritisirten und angefochtenen Theile
der Veröffentlichung — und es sind darunter
sehr wichtige — vom Reichskanzler selbst für
echt gehalten werden. Man hat den Eindruck,
daß durch das schwere Geschütz, welches jetzt
gegen die Tagebuchveröffentlichung aufgefahren
wird, nicht nur das bereits Veröffentlichte
getroffen werden soll, sondern daß noch mehr
die Verhinderung weiterer zu befürchtenden
Veröffentlichungen beabsichtigt wird.
— Am bedenklichsten will uns in dem oben
abgedruckten Jmmediatbericht des Reichskanz
lers der Passus bedünken: „Ich besaß nicht
die Erlaubniß des Königs, über intimere Fra
gen unserer Politik mit Sr. Kgl. Hoheit zu
sprechen, weil Se. Maj. einerseits Indiskre
tion an den von französischen Sym
pathien erfüllten englischen Hof
fürchteten, andererseits Schädigungen unserer
Beziehungen zu den deutschen Bundesgenossen,
wegen der zu weit gesteckten Ziele und der
Gewaltsamkeit der Mittel, die Sr. Kgl.
Hoheit von politischen Rathgebern
zweifelhafter Befähigung empfohlen
waren." Damit ist einmal die Mög
lichkeit ausgedrückt, daß der Kaiser
Friedrich als Kronprinz ans Unvorsichtigkeit
oder mit Vorbedacht deutsche Interessen zu
Gunsten der Vaterlandsfeinde preisgebe, zum
anderen, daß der Kaiser als Kronprinz so
unselbständig war, seine Entscheidungen politi
schen Rathgcbern untergeordneten Ranges zu
unterstellen. Selbst wenn der Kaiserl. Vater
solche Befürchtungen ernstlich gehegt hat, sind
sie durch ihre Veröffentlichung nicht geeignet,
den Geist der Loyalität zu stärken, welcher im
Interesse der Staatscinheit, zwischen Fürsten
und Volk herrschen soll.
— Die „Nationalliberale Korrespondenz"
giebt sich die größte Mühe, ihre Leser glauben
zu machen, daß Kaiser Friedrich, wenn er
auch den Minister Puttkamer gestürzt habe,
und sich in seinem Tagebuch für den frei
sinnigen Ausbau Deutschlands erklärt, doch
von der freisinnigen Partei nicht das Mindeste
habe wissen wollen. Zum Beweise dafür
meint die „Nationalliberalc Korrespondenz",
„Kaiser Friedrich zeichnete alle möglichen po
litisch verdienten Männer aus, nur just keinen
Freisinnigen." — Hat denn die „National
liberale Korrespondenz" bereits vergessen, daß
Kaiser Friedrich drei bekannten freisinnigen
Politikern Ordensauszeichnungen zugedacht
hatte aus Anlaß ihrer Thätigkeit bei dem
Ueberschwemmungskomitee? Nur eine Er
klärung des Gesammtministeriums, daß das
selbe im Falle dieser Ordensverleihungen seine
Entlassung einreichen müsse, verhinderte den
totkranken Kaiser an der Ausführung seines
Willens. Für die in jene Erklärung nicht
einbegriffene Ordensverleihung an den Ober
bürgermeister von Forckenbeck übernahm das
Ministerium nur die Gegenzeichnung unter der
Bedingung, daß im „Reichsanzeiger" ab
weichend von dem sonstigen Verfahren, der
Grund der Ordensverleihung (die Thätigkeit
in dem Ueberschwemmungskomitee) angegeben
wurde.
Auch Prof. Virchow erhielt bekanntlich durch
Kaiser Friedrich den Stern zum Rothen Adler.
Wir würden auf die Ordensverleihungen nicht
zurückgekommen sein, wenn nicht das national
liberale Parteiorgan dazu herausgefordert hätte.
Angesichts dieser Herausforderung aber nehmen
wir keinen Anstand, eine bisher noch unbe
kannte Thatsache zu veröffentlichen. Abg.
Virchow wurde nach dieser Ordensauszeichnung
am Montag, den 28. Mai, abends, im Schloß
zu Charlottenburg vom Kaiser Friedrich in
besonderer Audienz empfangen.
Abg. Virchow stattete seinen Dank für die
Ordensauszeichnung ab. Derselbe unterließ
hierbei_ nicht, freimüthig auszuführen, daß
auch einem weiteren Kreise seiner Freunde
diese Auszeichnung zur Genugthuung gereiche,
indem sie entgegen anderweitiger Darstellung
bekunde, daß Kaiser Friedrich freisinnige
Männer um ihres politischen Auftretens willen
nicht geringer schätze als andere.
Kaiser Friedrich unterbrach den
Abg. Virchow mit dem Ausdruck des
Erstaunens darüber, wie auf irgend
eine Seite eine solche Meinung über
seine Beurtheilung der Thätigkeit
freisinniger Männer hätte auf
kommen können. (F. Z.)
Tod
- Gegen die Berufu ug auf die
ten eifert die „Kreuzzeitung". — Wie
lange ist cs her, daß die „Kreuzzeitung" und
die gesammte Kartellpresse sich auf die letzten
am Sedantag veröffentlichten Neujahrsbetrach-
turgen des Kaisers Wilhelm berief, um
ans einer unrichtigen Beurtheilung der Kon-
fiiktszeit. seitens des verstorbenen Königs die
Staatsfeindlichkeit der freisinnigen Partei dar-
zuthun?
Berlin, 28. Sept. Mit Ausnahme der
ganz gouvernementalen Blätter lassen die hie
sigen Zeitungen bei Besprechung des Jmme-
diatberichtes des Reichskanzlers erkennen, daß
sie durch denselben an der Echtheit des Tage
buchs nicht zweifelhaft geworden sind. „Kreuz
zeitung "und „Nordd. Allg. Ztg." schweigen
vollständig, die freisinnigen Blätter ebenso
wie die „Germania" geben ihrem Befremden
und Bedauern Ausdruck über die Kritik, welche
an dem verstorbenen Kaiser dadurch geübt
wird, und weisen auch auf Widersprüche in
der Denkschrift hin. Auch die „Natioualztg."
erkennt an, daß die Bemerkungen der Denk
schrift dem verstorbenen Kaiser nicht günstig
sind, will aber dafür die Veröffentlichung des
Tagebuches verantwortlich machen. Das frei
konservative „Deutsche Wochenblatt" schreibt
heute noch: „Der Verlust Kaiser Friedrich's
ist durch die Veröffentlichung des Tagebuchs
vielleicht noch schmerzlicher geworden. Wer
ks noch nicht wußte, sieht jetzt erst, was wir
kn ihm besaßen." Zweck der gerichtlichen
Verfolgung ist nach überwiegender Annahme
nicht sowohl die sehr fragliche Möglichkeit
einer Bestrafung, als vielmehr die Entdeckung
des Urhebers der Veröffentlichung. Gestern
fand in der Verlagsbuchhandlung eine Haus
suchung durch höhere Beamte statt, angeblich
soll dabei der Name des Urhebers und Ver-
öffentlichers entdeckt worden sein. Die „Fk. Z."
verzichtet vorläufig darauf, die Namen, die ihr
bcrichtet werden, zu nennen.
— Die „Köln. Volksztg." meldet aus
„zuverlässiger Quelle", dem Reichstag werde
eine Vorlage, betreffend die E r h ö h u n g des
Gehalts der P r e m i e r l i e u t e n a n t s,
zugehen.
Berlin, 26. Sept. Daß auch Schiller's
Verse gemeingefährlich werden können, mußten
dem „Berliner Bolksbl." zufolge die Theil-
nehmer der öffentlichen Metallarbeiter-Ver
sammlung, welche am Montag Abend im
Lokal des Herrn Heydrich, Beuthstraße, tagte,
erfahren. Der Saal war gefüllt bis auf
den letzten Platz. Nach Eröffnung der Ver
sammlung schritt man zur Wahl eines Bureaus.
Auf der Tagesordnung stand: Stellungnahme
zum allgemeinen deutschen Metallarbeiter-
Kongreß. Nachdem der Vorsitzende einen Appell
an die Versammlung erlassen hatte um rege
Betheiligung an der Diskussion umd um Be
wahrung der Ruhe und Ordnung, ertheilte
er dem Referenten Herrn Gottfried Schulz
das Wort.
„Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit,
Und neues Leben blüht aus den Ruinen!"
Weiter kam der Referent nicht, zum größten
Erstaunen Aller erklärte der überwachende
Beamte die Versammlung für aufgelöst, mit
der Aufforderung, binnen zehn Minuten den
Saal zu räumen.
Hamburg, 28. Sept. Die Entvölkerung
des Abbruchsviertels zur Einrichtung des Frei
hafengebiets hat nunmehr ihren Abschluß ge- ^
funden, da sämmtliche Wohnungen in den
alten Stadttheilen geräumt sind. Die Sorge,
welche sich 1681 bei den ersten Verhandlungen
mit dem Reiche geltend machte, wo die mehr
als 24000 Einwohner, welche ihre alten
Wohnstätten verlassen mußten, unterzubringen
seien, hat sich gegenüber der bedeutenden Bau
lust der letzten 7 Jahre in unerwartet leichter
Weise vollzogen. Die „Exilierten" haben
zum großen Theil luftigere und bessere Woh
nungen gefunden als früher, wenn auch die
Mietpreise andere geworden sind.
Nürnberg, 25. Sept. Ein fettes Aemtchen
findet sich in der jüngst ausgegebenen Nummer
der Vakanzliste für bayerische Militäranwärter
ausgeschrieben, nämlich die Pedellstelle an dcr
kgl. Präparandenschule zu Regensburg. Die
gest
Pfc
Int
ratl
um
zu
wol
sein
Sto
UNtl
Klt
Sch
gekel
bau«
schul
Sch
hoch
Lau
fits
zur
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wird
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Amt
Thei
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Hen
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land
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